Niebel gibt die Mütze ab
Dieser Terminhinweis, der mir gerade in die Mailbox flattert, ist doch was für alle Fans der Feldmütze: Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel, in allen Entwicklungsländern dieser Welt fotogen mit seiner alten Kofpbedeckung aus seinen Zeiten als Fallschirmjäger aufgetreten, gibt die Mütze ab:
Am Donnerstag, 7. März 2013, besucht der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, das Haus der Geschichte in Bonn. Er wird dort seine Fallschirmjäger-Mütze der Sammlung übergeben.
(Foto: Niebel im Februar 2012 in Laos – © Thomas Imo/photothek.net)
Ich musste bei der Mütze immer an Kurt Brakelmann denken („Neues aus Büttenwarder“).
Ich bin mir nicht sicher ob Niebel wirklich bedeutend genug ist, daß es selbst seine Mütze ins „Haus der Gechichte“ (Helmut Kohl) schaffen sollte.
@JCR: bestimmt nicht. Darüber wird sich hoffentlich auch die Museumsleitung im Klaren sein und die Mütze in irgendeinem Archiv verrotten lassen. Die wirkte auf ihm doch schon immer ziemlich affig.
Immerhin kann er einen Teil, auch wenn nicht den bedeutesten, zur deutschen Geschichte beitragen. Meine Mütze möchte bestimmt niemand haben. ;-) Ihre?
Ob das Haus der Gechichte wirklich mehr ist als ein aus Gründen des Härteausgleiches in der Bundesstadt Bonn belassenes Kabinett mit Nippes aus 50 Jahren BRD sei mal dahingestellt.
Und selbst für diese Altkleidersammlung (Joschkas Schuhe, Genschers Weste) ist seine Mütze wohl etwas zu unbedeutend.
Wie stehts eigentlich mit Heidemarie Wieczorek-Zeuls roter Perücke? ;)
Mag sein, dass ich mein Auto mal an Wildfremde verleihe. Kann eventuell mal vorkommen, dass ich eine rare, alte Vinylplatte aus Geldnot aus meiner Sammlung heraus bei eBay einstelle. Es könnte – ganz weit hergeholt – auch der Tag kommen, an dem ich meine Frau gegen zehn Kamele tausche. Aber das Barett mit dem stürzenden Adler wird auf dem Kopfkissen in meinem Sarg neben mir liegen. Das steht schon seit 1994 in meinem Testament.
@JgBtl 521 – Respekt! Jetzt weiss ich auch, was ich mit meiner alten Kommandantenmütze mache. ;-)
Nur die Mütze? Den ollen Teppich doch gleich dazu oder?
Hoffentlich besorgt er sich keine neue. (Uniformteile an Zivilkleidung, das sieht einfach bescheuert aus.)
Ich glaube, da überschätzt Dir Niebel a) die Wertigkeit der Mütze, b) seine Wertigkeit als Träger eben dieser Mütze, c) seine Wichtigkeit. Und: Fschjg. sind stolz auf das bordeauxrote Barett, aber nicht auf so ne olle feldmütze!
Hallo Herr Wiegold,
bei Gelegenheit können Sie ja Herrn Niebel fragen, wie er von einem aktiven OFw plötzlich zum Hauptmann (vorläufig) d.R. zum Hauptmann d.R. zum Oberst d.R. wurde, ohne laufbahnrechtlich adäquate (akademische) Voraussetzungen zu haben und wie er das vor den ganzen Nichtpolitfunktionären rechtfertigt, die ihren Aufstieg über Auswahlverfahren, Laufbahnlehrgängen und jahrzehntelangen kontinuierlichen Leistungen sich mühsam erarbeiten müssen und ob er der Meinung ist, sich gegenseitig hohe Dienstgrade schenken führt zu mehr Vertrauen der Bevölkerung in ihre Volksvertreter.
MfG
Von der Sorte gibt’s übrignes ne ganze Menge: FH-Absolventen werden zu Majoren, Kindergärter zu Kapitänleutnanten. Hauptsache, man ist MdB, MdL oder sonst im Parteienfilz Deutschlands unterwegs,
@M.M.
1. zu Minister Niebel:
Man kann von ihm halten was man möchte, aber er hat als einer der wenigen derzeit handelnden Politiker hat er es offensiv angepackt alten Filz in seinem Ministerium aufzubrechen und das Ministerium zukunftstauglich zu machen.
Inhaltlich kann man daran Zweifel haben, aber er hat einen Kurs erkannt und versucht zu gestalten.
In diesem Zusammenhang hat er sich auch inhaltlich der Bundeswehr verbunden gezeigt und als einziger (!) – neben dem BMVg natürlich – die offizielle Regierungslinie des comprehensiv approach (wie auch immer das Ding jetzt derzeit genannt werden mag) verfolgt.
Davon können sich BMF, BMI, BMWi und AA mal eine Scheibe abschneiden!
2. die Mütze
Und in diesem Zusammenhang ist über seine Mütze mehr geschrieben worden als über sicherlich jedes andere Kleidungsstück eines aktiven Politikers seit Mompers rotem Schal und Genschers gelben Pullunder!
Und da es nun einmal das musealen Konzept des Hauses der Geschichte liegt, die Geschichte der Bundesrepublik an einzelnen Exponaten darzustellen und „greifbar“ zu machen, bietet sich die Mütze sicherlich sehr gut hierfür an!
3. zu seiner FschJg Vergangenheit
Er ist FschJg (denn wer es einmal war, der wird es immer bleiben! FschJg zu sein ist eine Lebenseinstellung und nicht eine AVR-Reihe) und bekennt sich stolz dazu.
Darüber hinaus ist er häufiger (für einen Bundesminister und vorher bereits maßgeblichen Politiker einer Bundestagsfraktion fast schon regelmäßig) bei Veranstaltungen seiner Truppengattung.
Was will man mehr?!
Er bekennt sich zu seinem Dienst, zu seiner Truppengattung und zu uns als Bundeswehr!
DAS ist doch genau, das was sich hier im Blog von allen Seiten gewünscht wird, oder?
4. zu seinem Dienstgrad
Hat er gedient: Ja.
Hat er besondere Qualifikationen, die ihn für Führungspositionen geeignet erscheinen lassen: Ja.
Hat er wehrgeübt: Ja.
Also warum meckern Sie hier herum?!?! Persönliche Eitelkeit und Missgunst vielleicht?!?!
@all
Also mal ganz ehrlich: Wo kommt denn diese widerliche, gehässige Böswilligkeit in diesem Blog in den letzten Wochen her?!?!
@ Oller Adler @ MM
…wobei das bordeauxrote Barett mit Zivilkleidung sowas von GAR NICHT GEHT. Wenn, dann in Uniform => im Dienst / bei WÜ / bei dienstl. Veranstaltungen sonstiger Art. Und einen Dienstgrad sollte man sich erdienen u n d verdienen und diesem Dienstgrad entsprechend weiterhin als Aktiver oder Reservist dienen.
ALLERDINGS hat BM Niebel studiert (theoretisch begründet das den Wechsel der Laufbahngruppe vom aktiven UmP / OFw zum Offz d.R. und den Hptm d.R. gab es wohl für den (lt. Wikidingens bei der DSO beorderten) Offz d.R. nach div. Wehrübungen auf Hauptmann-Dienstposten. Insofern alles gut.
Woher haben Sie (MM) die Info, dass Niebel Oberst d.R. ist…?
Und @ Koffer
Trés d’accord.
Wo liegt das Problem bei „alter Kopfbedeckung“ (und hier gerade dem Barett) und Zivilkleidung?? Klar, die ZDv meckert darüber, aber bei so ziemlich allen Veteranentagen im Ausland sieht man, das eben diese Veteranen neben ihren Orden oft auch ihr altes Barett / Schiffchen mit Stolz tragen. Klar gibt es daneben ebenfalls den Vietnam Vet mit Schirmmütze und tausendundeinem Anstecker, da gibt es nichts zu leugnen – aber das Beispiel unserer britischen Freunde bewundere ich.
Für mein schwarzes Barett gilt im übrigen selbiges, wie für das von JgBtl 52, denn schließlich gibt es nur zwei Farben im Heer: Schwarz und die anderen ;-)
@ Voodoo
…wobei wir wieder bei der Begriffsdefinition „Veteran“ wären… ;-)
@ Voodoo
Wobei es da wohl im Ausland (etwa in Frankreich) sogar geschriebene Regeln darüber gibt, in welcher (zivilen) Bekleidung Veteranen bei offiziellen Anlässen auftreten (sollen). In dem Rahmen ist dann auch das Barett ausdrücklich erlaubt bzw. erwünscht.
@ Etienne Rheindahlen
@ chickenhawk
In der Tat, wir wären wieder bei der Begriffsbestimmung und den folgenden Vorschriften… Warum schwant mir nun, dass das ganze in DEU wahrscheinlich erst in vierzig Jahren umgesetzt sein wird? *seufz*
Zum Thema univil:
Mit einem Kolani ist man in Hipsterkreisen gut dabei :)
Hipster = Veteran ??
;-)
@Klabautermann
…you don’t want to know…
Man kann vom Minister Niebel halten was man will, aber immerhin zeigt hier jemand öffentlich Verbundenheit mit der Truppe.
Übrigens etwas was hier im Blog häufig (zu Recht) bemängelt wird.
Rösler hat es einmal versucht, den Gegenwind gespürt und ist seitdem (von mir) nicht mehr in der Marineuniform (OltzS) gesehen worden.
Ob diese Mütze jetzt deutsche Geschichte ist oder nicht soll doch bitte das Museum entscheiden.
@JCR
na ja, mein Papa verstand sich auch als Hipster (damals in den 40gern), war aber kein Veteran, sondern nur Kriegsgefangener. Ich bin nun auch kein Veteran, allenfalls spacecowboy oder Kalter-Kriegs-Grufty mit Woodstock touch, aber das ist ja heute mainstream, qualifiziert mich also auch nicht als neuen Hipster.
Bleiben also für ein Veteranentreffen gem. TdM nur ehemalige Soldaten der BW seit 03. Okt 1990 mit Einsatzmedaille und Hipster-Univil ;-)
@JCR
P.S.: diese Form der Mengenlehre habe ich bei einem Schweizer Kaberettisten entlehnt ;-)
@TomTom
Zustimmung
……..und @Koffer
auch Zustimmung …..grummelgrummel
@Koffer
Zustimmung!
Wenn wir uns mehr mögen, mögen uns auch die anderen (noch!!!) mehr ;-)
Sehen wir uns in A?
@chickenhawk und @ Voodoo
„Wobei es da wohl im Ausland (etwa in Frankreich) sogar geschriebene Regeln darüber gibt, in welcher (zivilen) Bekleidung Veteranen bei offiziellen Anlässen auftreten (sollen). In dem Rahmen ist dann auch das Barett ausdrücklich erlaubt bzw. erwünscht.“
Der Bund Fallschirmjäger-Veteranen der Wehrmacht und der ehemaligen und aktuellen Fallschirmjäger der Bundeswehr z.B. hat (bedingt durch seine Mitgliedschaft in der Union der europäischen Fallschirmjägerverbände, oder so ähnlich ;) ), z.B. auch als „offizielle“ Uniform für Gedenktage einen Anzug mit dunkelblauem Blazer und Barett.
Glaube ich zumindest.
Fand ich am Anfang ziemlich komisch (eben wegen des in der Grundi eingeimpften Verbots von „univil“), aber schlußendlich müssen sich ehemalige auch stolz als Soldaten präsentieren können und wenn auf dem internationalem Parkett nun einmal bei den FschJg Verbänden das die Kombination ist… Dann sei es auch gut ;)
@klabautermann
„……..und @Koffer
auch Zustimmung …..grummelgrummel“
Auch ein blindes (oder im Blickwinkel eingeschränktes) Huhn wie ich findet mal ein Korn ;)
@Sönke Marahrens
„Sehen wir uns in A?“
Nein, leider nicht. Hatte ich zwar überlegt (obwohl es meine erste Teilnahme an einem Blogtreffen – mit Ausnahme der Sache mit dem StS – gewesen wäre), aber ich werde wieder einmal kurzfristig versetzt und ziehe kurz nach dem Blogteffen um und habe deswegen da ETWAS zu tun :(
@Koffer
bleiben Sie sich treu ;-)
Wow. Da versucht sich der Herr Niebel wieder sich selbst ins Lampenlicht zurücken, nachdem er sich selbst als FDP-Wadenbeißer ins Abseits manövriert hat. Und seine große Geste ist ja auch gut gewählt:
– Herr Niebel präsentiert sich selbst als Mann von geschichtlicher Bedeutung.
– Herr Niebel präsentiert sich selbst als generös.
– Herr Niebel präsentiert sich selbst als Soldat.
Was für ein eitler Geck.
Und einige hier interpretieren das dann auch noch als Streicheleinheit für die Bundeswehr und den Herrn Niebel als Mann von Charakter. Da bin ich erstmal sprachlos.
@J.R.
“ Und seine große Geste ist ja auch gut gewählt:
– Herr Niebel präsentiert sich selbst als Mann von geschichtlicher Bedeutung.
– Herr Niebel präsentiert sich selbst als generös.
– Herr Niebel präsentiert sich selbst als Soldat.
Was für ein eitler Geck.“
Soso, er hat diese Geste gewählt?! Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Museum andere für sich entscheiden lässt welche Exponate es ausstellt!
Jetzt bleiben Sie mal auf dem Teppich!
Ist auch Adenauer ein „eitler Geck“, weil sein Auto dort ausgestellt ist?
Oder Genscher, weil sein Pullover dort hängt?
Oder, oder, oder?!?!
„Und einige hier interpretieren das dann auch noch als Streicheleinheit für die Bundeswehr und den Herrn Niebel als Mann von Charakter.“
Minister Niebel hat gedient, hat wehrgeübt, hält als Politiker (auch schon LANGE bevor er Minister wurde) Verbindung zu seiner alten Truppe, bekennt sich regelmäßig öffentlich zu uns als Soldaten, hat sobald er Ressortleiter des BMZ wurde die Frage der Zusammenarbeit der Bw mit Hilfsorganisationen in unserem Sinne versucht zu beeinflussen…
…was bitte möchten Sie noch?
@ Koffer
Vielleicht einen Entwicklungsminister, der in seinem Ministerium gute Arbeit leistet? Und es nicht als Bühne für persönliche Eitelkeiten und Parteibuch-Klüngeleien mißbraucht?
Meine Güte, das GTZ war schon lange vor Herr Niebel in Afghanistan akitv, und das mit einigem (wenn auch durchwachsenen) Erfolg und einer Einheimischen-zu-Ausländer-Quote von 10:1. Nebenbei auch für die Bundeswehr (auch in Kunduz) und die Niederländer. Und ganz nebenbei hätte sie der Herr Niebel hätte sie da trotzdem am liebsten abgeschafft. Nix sicherheitspolitische Denke, nix Comprehensive Approach.
Als Minister hat er dann erstmal seine persönlichen Bekanntschaften mit Pöstchen versorgt, und das mit solcher Chuzpe, das selbst in Berlin einigen die Luft weggeblieben ist.
Was seine Arbeit als Minister angeht, da ist er vor allem mit heißer Luft aufgefallen. Siehe seinen „Afghanistan-Faszilität“-Fond: Von den 10 Mio. ist kaum was ausgezahlt worden. Auch ansonsten hat sich der Minister vor allem dadurch hervorgetan, seinen eigenen Experten und den Leuten vor Ort zu widersprechen.
Ganz im Ernst: Wenn ihr Soldaten euch einen verfilzten Parteikämpfer wie Niebel als Vorbild/Idol/Maskottchen aussucht, dann wird das mit dem Respekt echt schwer.
@ Koffer
Und noch ein kleines PS.:
Ja, die Mütze ist von Niebel ans Museum herangetragen worden. Wie ein Haus der Geschichte-Sprecher sagte: „Wir nehmen die Mütze gern. Aber ausgestellt wird sie erst einmal nicht”
@Koffer
danke Treffer versenkt ;-)
@Voodoo | 01. März 2013 – 15:10
„Für mein schwarzes Barett gilt im übrigen selbiges, wie für das von JgBtl 52, denn schließlich gibt es nur zwei Farben im Heer: Schwarz und die anderen ;-)“
Panzer hurra ;-)
Ha, univil – den kannte ich noch gar nicht. Muß ich mir da jetzt Sorgen machen, weil meine alte Bw- Wintermütze das einzige ist, was morgens auf dem Radl auch noch bei -20° die Ohren warm hält? Und meine inzwischen 30 Jahre alten Lederhandschuhe, grau, die den gleichen Job für die Hände tun, obs regnet oder nicht?
@ J.R.
Ich gestatte mir einige Anmerkungen, die Ihnen eventuell mein Verständnis von Kameradschaft erleichtern. Herr Niebel hat als Soldat auf Zeit bei der Fallschirmjägertruppe gedient. Soweit ich das beurteilen kann in einer anspruchsvollen Verwendung. Als Zugführer im Aufklärungs- und Erkundungszug musste man in der „damaligen Zeit“ (= 1988-1990) durchaus bemerkenswerte Befähigungen und Leistungen vorweisen, um sich für diese Verwendung zu qualifizieren.
Herr Niebel ist – und das ist für mich als ehemals aktiver Zugführer in der Luftlandetruppe höchst nachvollziehbar – von dem geprägt, was@Koffer in seiner Anmerkung richtig umschrieben hat: „Er ist FschJg (denn wer es einmal war, der wird es immer bleiben! FschJg zu sein ist eine Lebenseinstellung und nicht eine AVR-Reihe) und bekennt sich stolz dazu.“
Menschen mit dieser Lebenseinstellung verbindet nicht nur dieses „mindset“ (das im englischsprachigen Raum auch als „the Airborne way“ benannt wird) – sondern die Kameradschaft der Fallschirmjäger…die eine international verbindende Kameradschaft ist. Herr Niebel i s t Fallschirmjäger-Kamerad und wenn er sich zu seiner früheren Profession auch in seiner Rolle als Politiker bekennt (und damit sicher auch Imagepflege betreibt – be it, warum nicht?)…dann steht er damit öffentlich zur Institution der Bundeswehr und den Männern und Frauen, die in dieser Bundeswehr unserem Land dienen. Das ist aus meiner Sicht sehr zu begrüssen. In diesem Zusammenhang fällt es nicht so sehr ins Gewicht, ob er nun der perfekte BMZ-Minister ist oder nicht.
Sofern sich der BM und FschJg-Kamerad nicht unkameradschaftlich verhält, bleibt er Kamerad. Wie Sie darauf kommen, dass „wir“ (wer ist überhaupt „ihr Soldaten“ ?) Herrn Niebel als „Vorbild/Idol/Maskottchen“ sehen…haben Sie leider nicht erläutert. Sollten Sie BMZ-Insider sein – ahne ich in diesem Fall richtig, dass Sie sich für den Zeitraum ab IV./2013 gewisse Chancen ausrechnen, sich erfolgreich für einen höherwertigen Dienstposten im BMZ zu empfehlen ?
Glück Ab!
@J.R.
„Als Minister hat er dann erstmal seine persönlichen Bekanntschaften mit Pöstchen versorgt, und das mit solcher Chuzpe, das selbst in Berlin einigen die Luft weggeblieben ist.“
Naja vielleicht liegt das auch einfach daran, dass das BMZ unter der Regentschaft der „roten Heide“ eher nicht als der Hort der loyalen Beamten und Versteher neuer Ansätze bekannt war?!
Mal ganz im Ernst! Wenn ICH FDP-Minister wäre (und ich gehöre dieser Partei – glücklicherweise – NICHT an!), dann hätte ich in DEM Ministerium auch ein paar Posten geschüttelt und Beamten aus der ultra-roten-SPD-spät-68er-ehemals-Terroristen-Versteher-Fraktion querversetzt und versucht einen neuen Geist einkehren zu lassen!
@Etienne Rheindahlen
Treffer, Figur!
:)
@Koffer
„dann hätte ich in DEM Ministerium auch ein paar Posten geschüttelt und Beamten aus der ultra-roten-SPD-spät-68er-ehemals-Terroristen-Versteher-Fraktion querversetzt und versucht einen neuen Geist einkehren zu lassen!“
Bull’s eye !
@ Etienne Rheindahlen
„In diesem Zusammenhang fällt es nicht so sehr ins Gewicht, ob er nun der perfekte BMZ-Minister ist oder nicht.“
Tja, da seh ich einfach andere Prioritäten.
(Und nein, ich hab mit dem BMZ sowenig zu tun wie mit dem BMVg. Herr Niebel ist halt einfach ein sehr gutes Beispiel für einen selbstzentriert-verfilzten Politikertypus, der Deutschland mehr schadet als nutzt. Ob jemand vorher Soldat gewesen ist, oder Doktor oder Taxifahrer ist mir dabei eigentlich wurst. Nur bei ihm wirds mit der Selbstdarstellung halt langsam etwas lächerlich.)
Und diese Spitze kann ich mir dann doch nicht verkneifen:
„Sofern sich der BM und FschJg-Kamerad nicht unkameradschaftlich verhält, bleibt er Kamerad.“
Da frag ich mich ja schon, wie das der Herr Rösler sieht. Der war ja auch Soldat, und unkameradschaflicher als im FDP-Präsidium gehts in Deutschland wohl kaum zu. Aber dazu passt dann wenigstens das Einzelkämpfer-Käppi. ;)
@ J.R.
„Da frag ich mich ja schon, wie das der Herr Rösler sieht.“
Herr Rösler und Herr Niebel sind wohl in erster Linie…Parteifreunde. ;-)
Herr Niebel hat durch seine Wahl der Kopfbedeckung im Ausland stets die latent beleidigende Botschaft vermittelt, dass er das Land seiner jeweiligen Gastgeber als Gefechtsfeld oder gar als Feidesland betrachtet. Die Übernahme seiner Kopfbedeckung durch das Haus der Geschichte ist daher zumindest aus diplomatischer Sicht positiv zu bewerten.
BM Niebel hat während des Briefings im Einsatzland
1.) gewußt, wo er war
2.) gewußt worum es ging
3.) war mit der aktuellen Lage vertraut
und konnte daraus resultierend auch mitreden bzw, Fragen stellen. Damit war er anderen Mitgliedern des Bundeskabinetts bzw. Bundespolitikern um Längen voraus. Er benötigte keinen POLAD der ihm alles vorsagen mußte…
Der Stallgeruch war eben unverkennbar :)
Und auf meine Frage nach der Veranstaltung, wo er denn seine Mütze habe (meine Jungens wollten es eben wissen) gestand er sie vergessen zu haben……
Ob nun die „Rote Heide“ oder Niebel, jeder benutzt dieses Ministerium um seinen cronies Posten zu besorgen.
Die einen Cronies mögen einem politisch sympatischer sein als die anderen, das Grundproblem bleibt bestehen.
Was MdB-Kaleus angeht, so waren früher auch Königskinder Ehrenobristen von Regimentern, da kann man von gelungener Traditionsübernahme in demokratische Zeiten sprechen :)
@ MilAtt:
Treffer und versenkt, um die Lieblingsmetapher des Threads nocheinmal aufzugreifen.
Ich will Herrn Niebel weder seine Leistungen während seiner aktiven Zeit absprechen, noch seine Verdienste als Minister. Aber irgendwie finde ich es schon seltsam, wenn sich die Gemüter über einen nicht mehr in univil rumlaufenden Minister genauso erhitzen, wie über einen General mit Fallschirmspringerabzeichen im Einsatzland.
Nebenbei stammen die meisten Exponate im Haus der Geschichte von Politikern, die der BRD über mehrere Legislaturperioden als Kanzler oder Minister gedient haben – und das hat Niebel noch nicht. Ansonsten ist das Thema ein absoluter Nebenschauplatz. Lassen wir also die Kirche im Dorf und die Mütze im Keller…
@MilAtt
Und da wären wir wieder einmal bei der typisch deutschen: ich-mache-mich-klein-und-glaube-das-die-ganze-Welt-uns-immer-nich-wegen-der-12-dunklen-Jahre-hasst-Mentalität“ :(
Feindesland?!
Also bitte!
@TZG
Ganz ehrlich. Äußerlichkeiten spiegeln innere Überzeugung wieder.
Bei BM Niebel ist es sein Fallschirmjägersein, bei vielen seiner Kritiker die Bw-Feindlichkeit (oder zumindest Skepsis) und bei einigen in diesem Faden schlicht und einfach der Neid…
Zum Verhältnis von Niebel und Rösler.
Niebel war Kamerad. Rösler war Kollege. :-)
@ Koffer
Ganz ehrlich. Äußerlichkeiten spiegeln innere Überzeugung wieder.
Bei BM Niebel ist es sein Fallschirmjägersein, bei vielen seiner Kritiker die Bw-Feindlichkeit (oder zumindest Skepsis) und bei einigen in diesem Faden schlicht und einfach der Neid…
Sie liegen falsch, und ihre Ad hominem-Attacken machen es nicht richtiger.
Um Ihnen an der Stelle eine krude vereinfachte, persönlich-subjektive „Außenperspektive“ zu (Ex-)Militärs in der Gesellschaft zu geben, die sich ganz grob zwei verschiedenen Persönlichkeitstypen einteilen lassen:
Typ1 ist in der Lage, zu erkennen dass Zivilgesellschaft und Militär nach unterschiedlichen Regeln funktionieren. Der baut auf seinem Erfahrungsschatz auf, übernimmt was er anwenden kann, und zeichnet sich auch ansonsten durch „soldatische Tugenden“ aus (Entscheidungsfreudigkeit, Teamfähigkeit, Aufrichtigkeit, Verantwortlichkeit, Uneitelkeit, Zuverlässigkeit, Anpacken-statt-Jammern, …). Wenn man dann recht bald erfährt, dass der beim Militär war, dann denkt man sich „Ja, das paßt“. Wenn man den Typus überhaupt an Außerlichkeiten festmachen kann/will, dann am Rucksack oder der Arbeitshose in Flecktarn. ;)
Typ2 betrachtet das Militär als Club oder Burschenschaft, wodurch man vor allem den eigenen Status hebt. Die sich auf irgendwelche Vereinsmeierei-Pöstchen mit dem Hinweis bewerben, man habe ja ein halbes Jahr an einer Militär-Uni in den USA studiert und kenne sich daher mit Menschenführung aus. Da sind die Militaria dann ein Abgrenzungsmerkmal, um sich selbst über die anderen zu erheben. Da brauchts dann vermutlich auch das Käppi (oder das prominent platzierte Uniform-Foto am Arbeitsplatz), weil man sie am Charakter eben nicht als Soldat erkennen würde.
Und Herr Niebel ist so ein Mensch, wo das Soldatische vielleicht Teil des Selbstbilds ist, aber nicht Teil des Charakters.
„Falscher Ehrgeiz, Selbstsucht und Unaufrichtigkeit zerstören die Kameradschaft.“ gilt auch im Zivilen. Ob jemand irgendwo den Alten Herren raushängen läßt interessiert Außenstehende hingegen wenig.
Der Ratschlag, so als Außenstehender an die „Militärs“, sich doch auf das Wesentliche und nicht auf das Oberflächliche zu konzentrieren, war da durchaus sehr ernst gemeint. „Die Gesellschaft“ hat eben kein Problem mit Soldaten, aber sehr wohl mit aufgeblasenen Angebern. (Auch wenn letztere gern so tun als sei ersteres die Ursache, ist ja bequemer.)
@J.R.
Mag sein, dass es Menschen in diesen beiden Typen gibt. Aber nach Ihrer Bewertung wäre BM Niebel ja definitiv nicht dem Typ 1 zuzuordnen, als FschJg passt er auch nicht in den Club 2, also was wollen Sie nun damit sagen?
Das er in keines Ihrer Schemata passt?
Zumal der Versuch, Persönlichkeiten in Schemata pressen zu wollen, bisher in allen Modellen wenig zielführend und unpräzise war, soweit ich das gehört habe. Ich leite sie da gerne an die Philosophische Fakultät meiner Uni weiter ;-)
na ja, Niebel’s Mütze ist doch nun wirklich nicht so wirklich ein Thema.
Mich würde eher interessieren, ob das „schubsen° eines deutschen Feldjägers im Dienst durch einen türkischen General auch ein BV ist.
@ klabautermann
Das können wir im passenden Beitrag besprechen :-D