Afghanistan: Die Artillerie zieht ab

Auch das gehört zum planmäßigen Abzug, pardon, zur Rückverlegung der Bundeswehr aus Afghanistan: Die Artillerie zieht ab. Wie das Verteidigungsministerium am (heutigen) Freitag mitteilte:

Im Zuge der Räumung des Observation Posts (OP) North sollen zunächst zwei, schließlich auch eine dritte Panzerhaubitze zurückverlegen. Die dann in Afghanistan noch verbleibenden drei gepanzerten Geschütze sollen später im Zuge des Rückbaus der Einsatzliegenschaft in Kundus folgen.

In der wöchentlichen Lagemeldung für den Verteidigungsausschuss wird das Ministerium ein wenig präziser:

Im Rahmen der Umstrukturierung des deutschen Einsatzkontingents ISAF und der Aufgabe der deutschen Einsatzliegenschaften OP North und Kunduz, soll der Abzug der Panzerhaubitze (PzH) 2000 aus dem Verantwortungsbereich des RC North in drei Schritten erfolgen.
Im ersten Schritt ist geplant, zwei PzH 2000 aus dem OP North sowie in einem zweiten Schritt eine weitere nach Beginn des Rückbaus des OP North (ab März 2013) nach Deutschland zurückzuverlegen. Die letzten drei verbleibenden PzH 2000 sollen dann im Zeitfenster August / September 2013 im Zuge des
Rückbaus der Einsatzliegenschaft Kunduz nach Deutschland zurückgeführt werden.

Das geht recht zügig verglichen mit dem fast jahrelangen Gezerre um die Frage, ob die Panzerhaubitze in den Einsatz am Hindukusch gebracht werden sollte oder nicht. Zunächst wurde das im Ministerium lange abgelehnt, zu Zeiten, als keiner offiziell von einem Krieg in Afghanistan sprechen wollte: Das würde, so die Befürchtung, das Gesicht des Einsatzes verändern.

Das hat sich erledigt. Und in der offiziellen Mitteilung gibt die Bundeswehr ja auch einen Hinweis, warum man sich mit der Rückverlegung der Haubitzen nicht so schwer tut: Die Tiger-Kampfhubschrauber sollen die eigene Feuerkraft sichern, für die bislang die Artillerie vorgesehen war – nur mit mehr Beweglichkeit.

(Archivbild Juli 2010: Die Panzerhaubitze 2000 im scharfen Schuss aus dem PRT Kundus – Foto Bundeswehr/Wayman via Flickr unter CD-BY-ND-Lizenz)