Afghanistan: Die Artillerie zieht ab
Auch das gehört zum planmäßigen Abzug, pardon, zur Rückverlegung der Bundeswehr aus Afghanistan: Die Artillerie zieht ab. Wie das Verteidigungsministerium am (heutigen) Freitag mitteilte:
Im Zuge der Räumung des Observation Posts (OP) North sollen zunächst zwei, schließlich auch eine dritte Panzerhaubitze zurückverlegen. Die dann in Afghanistan noch verbleibenden drei gepanzerten Geschütze sollen später im Zuge des Rückbaus der Einsatzliegenschaft in Kundus folgen.
In der wöchentlichen Lagemeldung für den Verteidigungsausschuss wird das Ministerium ein wenig präziser:
Im Rahmen der Umstrukturierung des deutschen Einsatzkontingents ISAF und der Aufgabe der deutschen Einsatzliegenschaften OP North und Kunduz, soll der Abzug der Panzerhaubitze (PzH) 2000 aus dem Verantwortungsbereich des RC North in drei Schritten erfolgen.
Im ersten Schritt ist geplant, zwei PzH 2000 aus dem OP North sowie in einem zweiten Schritt eine weitere nach Beginn des Rückbaus des OP North (ab März 2013) nach Deutschland zurückzuverlegen. Die letzten drei verbleibenden PzH 2000 sollen dann im Zeitfenster August / September 2013 im Zuge des
Rückbaus der Einsatzliegenschaft Kunduz nach Deutschland zurückgeführt werden.
Das geht recht zügig verglichen mit dem fast jahrelangen Gezerre um die Frage, ob die Panzerhaubitze in den Einsatz am Hindukusch gebracht werden sollte oder nicht. Zunächst wurde das im Ministerium lange abgelehnt, zu Zeiten, als keiner offiziell von einem Krieg in Afghanistan sprechen wollte: Das würde, so die Befürchtung, das Gesicht des Einsatzes verändern.
Das hat sich erledigt. Und in der offiziellen Mitteilung gibt die Bundeswehr ja auch einen Hinweis, warum man sich mit der Rückverlegung der Haubitzen nicht so schwer tut: Die Tiger-Kampfhubschrauber sollen die eigene Feuerkraft sichern, für die bislang die Artillerie vorgesehen war – nur mit mehr Beweglichkeit.
(Archivbild Juli 2010: Die Panzerhaubitze 2000 im scharfen Schuss aus dem PRT Kundus – Foto Bundeswehr/Wayman via Flickr unter CD-BY-ND-Lizenz)
Wie ist es denn momentan wird immer noch jeder PZH Schuss in Berlin genehmigt und ist dies beim Tiger auch der Fall?
Zitat: ,,…jeder Schuß in Berlin genehmigt …“
War noch nie so. Wenn es kein Self Defense war und es der Führer vor Ort bzw. Task Force Kdr nicht genehmigen konnte, ging es hoch zum Com RC oder eingeteiltem Stellv., mindestens Ein-Stern Gold. Sollte CivCas im Vorhinein nicht absolut ausgeschlossen werden können, wäre es von da noch Kabul oder sogar Brüssel gegangen.
Dazu kam es zum Glück nie. Die Zeiten bis zur Genehmigung wären utopisch gewesen.
Wie es beim Tiger aussieht, weiß ich allerdings nicht.
@Raimund
Der Tiger dürfte um Längen einfach einzusetzen sein… fängt beim Luftraum an und hört beim CDE-Level auf.
Weiter kommen als mit der Haubitze dürfte man damit auch noch ;)
Mit nur einer Rotte Tiger sind die HFlg aber nicht 24/7 schichtfähig!
„War noch nie so. Wenn es kein Self Defense war und es der Führer vor Ort bzw. Task Force Kdr nicht genehmigen konnte, ging es hoch zum Com RC oder eingeteiltem Stellv., mindestens Ein-Stern Gold. Sollte CivCas im Vorhinein nicht absolut ausgeschlossen werden können, wäre es von da noch Kabul oder sogar Brüssel gegangen.
Dazu kam es zum Glück nie. Die Zeiten bis zur Genehmigung wären utopisch gewesen.“
*lach*
Führen mit Aufrag im 21.Jhdt….
Es fängt doch bei solchen Dingen an. Und dann wundert man sich, dass ein Einsatz nach dem anderen scheitert.
Da mag man doch einfach sagen:
„Was rauscht dort aus der Ferne heran
was sind das für Kolonnen?
Das können nur Artilleristen sein,
die im Schutze St. Barbaras kommen“
Der Einsatz war zu Beginn kein Ruhmesblatt Ablagen von bis zu 400m), aber die Artillerie hat wohl einiges dabei gelernt.
Auch bleiben die Diskussionen um den zu zurückhaltenden Einsatzes im Raum, dies ist ja aber keine Entscheidung der Artillerie. Gleichwohl bin ich skeptisch, dass es beim Tiger zu pragmatischeren Lösungen kommt.
Sind wir wieder in 70er angelangt, wo man meinte Hubschrauber alles erledigen kann, und KPz überflüssig wird
Dagegen stand ein Hubschrauber kann nur eine Bestimmte Zeit in Luft bleiben
Der Hubschrauber kann nicht bei jedem Wetter eingesetzt werden
Und die kosten was ein Stunde Kostet, kann man einige PzH 2000 Einsetzten
„Der Einsatz war zu Beginn kein Ruhmesblatt Ablagen von bis zu 400m), aber die Artillerie hat wohl einiges dabei gelernt.“
Wie kann man denn mit einer Pzh2000 Ablagen von bis zu 400m schießen?
Auf der anderen Seite muss festgehalten werden, dass die Geschütze im letzten Jahr praktisch nicht mehr benötigt wurden. Die Artillerie hat viel gelernt. Sehe im Abzug kein Problem. Mission accomblished.
pi
@Mam:
Die modularen Treibladungen waren wohl für die Umweltbedingungen nicht ausgelegt.
Mit den Stangenladungen ging es wohl besser.
@pi:
Ich sehe die Rückverlegung ebenfalls unkritisch.
Es bleibt aber zu hoffen, dass die neue QRF/ Reaction Unit North wieder Mörser bekommt. Wurden ja wegen der PzH aus dem Kontingent genommen.
Zitat: ,,Wie kann man denn mit einer PzH20000 Ablagen bis 400 m schießen?“
Indem man der (Art-)Truppe erzählt dass man für den Einsatz die neueste Munition erhält die im Inland bei Übungen nicht eingesetzt werden durfte da zu teuer und nur für den Ernstfall. Liegt seit Mitte der 90er Jahre im Depot. War wohl durch Industrie und Auftraggeber Bw nicht ausreichend getestet bzw. laut Gerüchten fast nur im Rechner simuliert.
Dann schleicht sich halt mal ein ,,Rundungsfehler“ in die Ballistiksoftware.
Im Herbst 2010 wurde eilig alte, aber zuverlässige Munition nachgeliefert.
Dann klappt das auch mit dem Nachbarn. ;)
Und die Fallies im Raum Kunduz haben im Okt/Nov ’10 dann auch rausgefunden was die Ari kann.
Unglaublich. Das merkt man dann 12 Jahre nach Einführung des Systems erst im Einsatz. Ich nehme mal an, dass man das Problem wenigstens durch eine Softwareanpassung lösen konnte.
@Mam:
Das Problem wurde gelöst – in der Folge lag das Feuer im Ziel.
@Memoria:
„Es bleibt aber zu hoffen, dass die neue QRF/ Reaction Unit North wieder Mörser bekommt. Wurden ja wegen der PzH aus dem Kontingent genommen.“
Ist der Mörser-Wiesel endlich bei der Truppe oder wie soll das gehen? Auf Wolf verlastet? Stimmt, geht nicht, ist ja ungepanzert. Oder wird der Mörser dann in nen Dingo / Fuchs reingeladen?
Wiesel Mörser war der SPD Sache die CDU will die nicht
So werden die 8 gekaufte bei der Ari Schule Idar-Oberstein abgestellt. Und das Ari Btl 345 sollen sich eine Batterie darauf auch geschult werden falls die man Braucht vorerst aber nicht
Abzug der Ari aus Afghanistan könnte auch sein JSF kein Geld da ist nur Fennek werden Umgebaut die JSF für Infanterie und andere Fahrzeuge wurden bis jetzt nicht beschafft, so müssen JSF Teams mit selbst Einbau Arbeiten , was dazu führen kann wenn die IED die Geräte um die Ohren haut , weil das ja nur geklebt ist weil die Fahrzeuge nicht Vorgebaut sind
Wiesel Mörser kommt nicht –> zum Glück.
Leichte 60mm Mörser sollen querschnittlich in die Züge eingeführt werden. –> Ich denke eine gute Idee.
PzH2000 hat sich nach bekannten Anfangsschwierigkeiten bewährt –> siehe „4 Tage im November“
PzH2000 wird duch Tiger substituiert? –> Wohl kaum bei der geringen Anzahl an Zellen und Piloten –> 24/7 wird weiter von den Amerikanern wahrgenommen.
@Hans
Mörser-Kampfsystem WIESEL ist noch nicht eingeführt. Bin auch nicht sicher ob bzw. wann es kommt. DINGO und FUCHS sind abwegige Lösungen – beide KFz würden den Druck beim Abschuss einer Patrone nicht aushalten. Das machen die Achsen nicht mit. Daher früher ja auch der Einsatz vom M113, der den Druck auf mehr Fläche (Ketten) verteilen konnte.
Mir wäre nicht bekannt, dass Mrs überhaupt wieder rein sollen. Vor allem im Hinblick auf die Kontingentobergrenze und den festen Willen das Gefecht ANSF zu überlassen.
Hallo Bang 50
60 mm ist noch nicht durch Momentan laufen 120 mm weiter ( weil kein Geld da ist ) die müssen nach 2016 Ausgemustert werden jetzt ist eine 120 mm und 81 mm 60 kurz und lang im Gespräch
Test hat meines Wissens nicht angefangen
CDU will keine 120 Wiesel Mörser die sind zu Teuer wie auch das BÜR System
Es kommen die bestellten Wiesel die gehen nur zu Reserve an das 345 Btl
@St.Michael
Deshalb schrieb ich ja auch „reingeladen“, also als Fracht. Ähnlich wie beim Wolf jetzt, der aber wegen der fehlenden Panzerung nicht eingesetzt werden kann.
Bei Bedarf könnte ich mir den Boxer als Mörserträger vorstellen – sofern der politische Wille da ist. Auf jeden Fall sind auch Mörser ein gutes Eskalationsmittel, bevor man auf PzH 2000 zurückgreifen muss.
Zur ANSF: Klar sollen die alleine zurechtkommen. Aber wir sollten endlich einmal wieder planen und nicht nur (verspätet) reagieren. Und nach AFG wird es auch nicht wieder 40 Jahre ohne BW-Einsatz geben…
Im Jahr 2008 wurden für die QRF geschützte Wölfe (SSA) als Mörserträger umgerüstet.
Es wird aber wohl der Mut fehlen diese wieder zu nutzen oder gar wieder ins Land zu bringen. Obwohl organisches Steilfeuer für eine operative Reserve zweckmäßig erscheint.
Die Mörserkampfsysteme werden dem PzArtBtl 345 zugeteilt. Die materielle und personelle Einsatzbereitschaft ist jedoch noch nicht gegeben.
@Hans
Als Absitzlösung sicher höchstens im Boxer. Eine solche Ausstattungsvariante existiert aber nach meinem Wissen nicht. Und das zu entwickeln würde erhebliche Zeit in Anspruch nehmen. Ist aber auch nicht notwendig – es existiert eine Feuereinheit Mrs auf geschützten Wölfen. Diese war bereits im Einsatz.
Ändert aber nach mE nichts daran, dass wir da zwingend raus wollen. Art und Mrs haben die ANSF Kräfte – und ich gehe davon aus, dass unsere Pläne z Zt nur einen Schwerpunkt haben – die Rückführung des Material und den Abbau des Kontingent auf ein Minimum. Ich befürchte für das Land gilt: „Après moi, le déluge“…
„Auf die weitere Beschaffung des Mörserkampfsystems wird endgültig verzichtet. (…) der Infanterie wird durch einen leichten Mörser der in den Einheiten/Teileinheiten möglichst umfangreich ausgebracht werden soll, gewährleistet.“
Kasdorf, Gen. B. InfoBrief Heer Juni 2012, S. 4
Meine Angaben Laut ES&T 2/2013 ist 120 mm wieder im Gespräch
Auf Wiesel? – Wenn 120mm, dann wahrscheinlich auf einer anderen Plattform.
Alles noch Unklar bis 2016 hat man noch Zeit , bis 120 mm abgelaufen sind
Der Wiesel 2 Mörser macht ja eigentlich nur für die Luftlandeeinheiten Sinn. Wäre sicherlich nicht schlecht, aber eilt nicht unbedingt. Für den Afghanistaneinsatz eher nicht tauglich. Man braucht ja ein Fahrzeug, dass den Patroullien folgt.
Hier wäre ein 120mm Mörser auf Basis GTK Boxer sicherlich eine gute Lösung. Aber bis der entwickelt ist…
Noch sind all die neuen Vorstellungen des Heeres nicht im Planungsprozess berücksichtigt.
Wenn man 2016 etwas Neues haben will, dann
ist es jetzt höchste Zeit seitens des Heeres die Papierlage zu vervollständigen und das Planungamt und die Abteilung Planung von der Notwendigkeit zu überzeugen.
hätte man da doch mal den piranha bestellt *duck*
@ markus, d.Ä.
Warum aus dem Süden? Wir könnten auch den bewährten Patria AMV mit AMOS Dual oder Single-Mörsersystem nutzen. Ist sogar schon in AFG durch unsere polnischen Nachbarn erprobt und für gut befunden worden. Wir hätte somit sogar mit den NATO Ländern, die vmtl. als nächstes irgendwann in einen Konflikt stürzen werden, ein gemeinsames Radfahrzeug gehabt. Und gemeinsame Ausbildung etc. Das wäre alles möglich gewesen.
Entspricht wohl kaum den Anforderungen und bei der hohen Stückzahl der zu beschaffenden Fahrzeuge ist eine Eigenentwicklung sicherlich sinnvoller. Wenn man schon in Rüstung investiert, dann sollte das Geld möglichst auch im Land bleiben.
Hallo Leute, was beschaffen womit? Wann? 2020? Wo sind wir dann?Konkret ist ja nur eines: wenn in AFG die PzH 2000 weg ist, dann ist die weg. Ohne wenn und aber. Im Notfall können sich die Kameraden ja dann immer noch dieses Zitat ausdrucken „Die Tiger-Kampfhubschrauber sollen die eigene Feuerkraft sichern, für die bislang die Artillerie vorgesehen war – nur mit mehr Beweglichkeit“.
Interessant wird der Zustand nach 2014. Man will Kräfte im „RC N“ zurücklassen, die dann eingreifen wenn die ANA versagt – jedoch: Wenn die ANA versagt, ist die K… am dampfen. Hier wird also die Frage sein, über welche Fähigkeiten die dort „zurückgelassenen“ Kräfte verfügen.
Aus meiner sehr bescheidenen Sicht wird es wenig Sinn machen, leichte Infanterie mit Dingo dort zu lassen. GTK Boxer, Marder und Luftunterstützung durch die Amerikaner wären in so einer Situation geeignet. Sprich die BW muss die Werkzeuge zur Verfügung stellen, über die die ANA nicht verfügt. Die Amerikaner müssen die Werkzeuge zur Verfügung stellen über die wir nicht verfügen.
Dass diese Truppenteile dann über leichte Mörser verfügen, kann wahrscheinlich ausgeschlossen werden. Es gab zwar letztes Jahr ein Demonstrationsschießen von einem marktverfügbaren 60mm System, aber anscheinend hat sich bis jetzt noch nichts getan.
120mm Systeme können wir für den Zeitraum 2014-16 ausschließen. Selbst wenn das Heer solche Systeme beschaffen möchte, werden diese heute primär in Fahrzeugen verbaut. Hier gibt es das teure und schlagkräftige System AMOS oder ehr konventionellere Systeme die inzwischen aber auch über elektrische Richtsysteme verfügen. In jedem Fall braucht es Zeit um solche Systeme zu integrieren. Für eine Farhzeugbasis außerhalb Boxer oder NGP (Puma) wird sich die BW wegen der Versorgung nicht entscheiden.
@Bang50: Werkzeuge bereit zu stellen, über die die ANA nicht verfügt, würde bedeuten, dass man einen klaren Auftrag hätte für nach 2014.
Tatsächlich sieht es aber so aus, das die Bundesregierung jetzt erstmal abwartet, welche Zahlen sich die Amerikaner für nach 2014 in AFG vorstellen, und daran setzt man dann das DEU Einsatzkontingent zahlenmäßig fest.
Dann kommt das Einsatzführungskommando und sagt der Politik, was mit der Obergrenze X zu erreichen ist.
Planungen reichen von ein paar Soldaten (150?) in Kabul, bis zu mehreren hundert in Kabul und Mazar-e Sharif als Ausbilder, da redet keiner mehr von Infanterie, die kämpfen soll…
Da müssen wir uns kein Kopf mehr um Mörser in AFG machen.
Allgemein, es geht ja nicht nur um AFG, sondern um die generelle Einsatzfähigkeit der BW: Wir brauchen Mörser. Ich halte es nach wie vor für einen Fehler dass die schweren Kp aufgelöst wurden. 60mm ist quasi ne Handgranate, das könnte schnell zu wenig sein.
Und da die Finnen es mit AMOS vormachen: Ein 120mm Mörser-Modul für Boxer zu entwickeln, zu testen und zu beschaffen sollte nicht sehr teuer und kurzfristig machbar sein.
Genau – Mörser wird es im Zuge der Reform geben und nicht mit Blick auf den Afg. Einsatz. Ich hoffe sehr, dass wir uns in Afg. auf Ausbildung beschränken können und uns nicht plötzlich am scharfen Ende der Klinge wiederfinden. In diesem Fall kann es nur Flucht geben oder massive Feuerkraft. Für die BW kommt dabei wahrscheinlich nur erste Option in Frage. Deshalb wünsche ich den Soldaten das sie in einem solchen Fall dort schnell und gut geschützt weg kommen.–> GTK Boxer
@Bang50:
So sicher sehe ich das bei der Neuausrichtung und den Mörsern nicht. Weder strukturell noch materiell gibt es ab 2016 etwas.
Die schweren Kompanien in der Infanterie sind ja schon jetzt nicht mehr die Regel (siehe 291).
Mit Nutzungsende der Tampellas steht man ohne Nachfolger da.
Mit Blick auf das Nutzungsende der Wiesel wird es hier sicher zunehmend zu Diskussionen kommen, die auf eine Auflösung aller schwere Kompanien abzielen.
Angeblich ist das vierte ArtBtl personell hierdurch gewonnen worden.
Nochmal:
Ob 120mm Mörser kommen weis ich nicht – das war eine Aussage von Alarich. Ich habe deutlich gemacht, dass selbst wenn dieser Fall eintreten sollte, man nicht mit einem Einsatz in Afg. rechnen sollte. Solche Systeme brauchen Zeit in der Entwicklung/Erprobung und sind auch nicht ganz billig –> deshalb gehe ich davon aus, dass die schweren Kompanien vorerst geschichte sind.
Relativ sicher ist, dass 60mm Mörser querschnittlich eingeführt werden. Dafür gibt/braucht es keine schweren Kompanien, da 2 – 3 Infanteristen ausreichen um ein solches System bedienen zu können. Es ist folglich kein klassisches Mörserkonzept wie es die BW bis jetzt praktiziert, sondern einfach ein weiteres Werkzeug der Infanterie. Diese Forderung entstand aus den Erfahrungen in Afg. wo man zwar schnell die Feuerüberlegenheit herstellen konnte, aber den Feind nicht wirklich ausschalten konnte, da er in seiner Deckung saß. Die selbe Erfahrungen haben die Amerikaner gemacht, die den 60mm Mörser wieder als zentrales Element des Infanteriegefechtes entdeckt haben.
Beispiele für den 60mm Mörsereinsatz mit der Infanterie findet man auf youtube
z.B: https://www.youtube.com/watch?v=vGpuvINZMrQ
Bei Youtube finden sich auch Bilder vom Einsatz eines 120mm(?)-Mörsers in Afghanistan durch französische Soldaten; es handelt sich um eine Einheit der Fremdenlegion.
https://www.youtube.com/watch?v=S2v9_69KqJE
@Bang50:
Volle Zustimmung. Da man im Bereich Mörser voll auf das Mörserkampfsystem gesetzt hat, sitzt man nun in der Sackgasse. Zukünftig wird man sich vorallem auf die Artillerie verlassen müssen – egal ob die 60mm kommen oder nicht.
Dass man die 5 MrsKpfSys nicht der LLBrig gibt ist ja zudem bezeichnend.
Amerikaner und Dänen führen 120mm wieder ein.
Wir schaffen sie de facto ab.
Vom Einsatz her denken…
@chickenhawk
Hierbei sollte es sich um den 81 mm Mörser handeln, dieser ist in den FRA-InfKp beim IV. Zug angegliedert.
http://url9.de/x7L
Zusätzlich verfügen die FRA-InfKr über einen Mörser kleineren Kalibers.
http://url9.de/x7N
@Fiesling:
Zusätzlich verfügt die franz. Artillerie über 120mm-Brandt-Mörser. Hatte die Bw auch mal. Das USMC hat sie jüngst beschafft.
@Memoria:
Stimmt, war nur von den InfKr ausgegangen.
http://url9.de/x7S
Ich denke bzgl. Mörser gibt es zwei Aspekte.
1. Die Unterstützung der Infanterie durch eine Steilfeuerkomponente. Dabei wird der Mörser direkt auf Zugebene mitbewegt und im direkten Feuergefecht eingesetzt. Dabei handelt es sich wie angesprochen um leichte Mörser (60mm) die von einem einem kleinen Trupp bewegt werden können. In dem Video welches ich verlinkt habe, sieht man einen Soldaten der den Mörser als Kommandomörser einsetzt und die Munition in seinem Rucksack hat. Ein anderer Soldat wird das Zweibein u. Bodenplatte tragen für den Fall das sie den Mörser stationär einsetzen.
2. Ist die Unterstützung ganzer Truppenteile (z.B auch mechanisierte Teile etc…). Dabei wird der Mörser wie Artillerie angefordert. Die Mörser (81mm – 120mm) sind meist mechanisiert. Die Idee dahinter war ja, dass im Ernstfall die Artillerie nicht alle angeforderten Feuerschläge in der gewünschten Zeit abarbeiten kann und man deshalb den Kompanien eine eigene Steilfeuerkomponente mitgegeben hat.
Nun stellt sich die Frage, wie wichtig ist dieser Aspekt heute noch mit unseren kleinen aber mobilen Armeen? Luftlandetruppen unterstützt man nach Möglichkeit mit Kampfhubschraubern, Jets etc… sie sind flexibler als ein 120mm Mörser der von Fußsoldaten kaum bewegt werden kann. Die inzwischen mechanisierten Jäger oder die Panzergrenadiere haben einen so großen footprint, das mir kaum ein Szenario einfallen würde wo man diesen vorrückenden Teilen keine Artillerieunterstützung zusichern würde. Deshalb sehe ich zukünftig das einzige Szenario bei Expeditionsunternehmen wo man möglichst schnell sein möchte (Verlegung strategisch/taktisch) aber wiederum durchsetzungsfähiger als Fallschirmjäger. Sprich die mittleren Kräfte der Jäger. Hier würde es Sinn machen ein System auf GTK Boxer zu haben, welches bei der hohen Marschgeschwindigkeit mithalten kann und auch logistisch einfacher zu verlegen ist als eine PzH2000.
Aus dieser Betrachtung ist das Mörserkampfsystem für mich weder Fisch noch Fleisch. Es ist zu groß/unhandlich für Fallschirmjäger und zu ungeschützt/langsam für mittlere bis schwere Kräfte.
Der Vater des Gedanken wahr wahrscheinlich, dass man kein weiteres Mörserkaliber für die Fallschirmjäger einführen wollte und deshalb versuchte die 120mm irgendwie praktikabel für die Fallis zu machen. Memoria hat das schön formuliert als „Sackgasse“. Daher ist das Mörserkampfsystem nirgendwo gut aufgehoben und ich denke, dass man es auch schnell aus dem Dienst nehmen wird.
Jetzt wird es nicht mehr übersichtlich es sind beide 60 mm im Gespräch
Kurze würde dann in den Züge auftauchen könnte im Boxer der Infanterie oder in Kp ebene wie GMW 40 und Milan und so weiter
Aber es hat unter 2 km Reichweite kann keine weitere Züge unter Umstände unterstützen
60 mm lang bräuchte ein Eigenes Fahrzeug würde auch auf Kp Ebene sein Enok oder AMPV
Reich Weite liegt über 2 km
81mm und 120 mm bräuchten ein Eigenes Fahrzeug wovon man es Abfeuern kann
Boxer in Rad Btl oder anderes wie BV 206S wobei 81 mm auch von einem AMPV wie die Spanier entwickeln oder Schweizer
Und kann bis 5km Unterstützen vielleicht mit Neuer Munition auch weiter
Was am Ende raus kommt weiß man nicht es ist eine Reine Kostensache ob man was kauft weil für Größere man entsprechend Fahrzeuge dazu kaufen muss
PzGren wurden abgelehnt auch Finanzielle Gründe aber das wird wohl länger gehen bis man einsieht das PzGren auch Mörser Brauchen
@Bang50:
Die Einsatzerfahrung der letzten 10 Jahre hat gezeigt, das Mörser trotz CAS, CCA, Art notwendig sind (siehe u.a. Op Anaconda).
Selbst in der Provinz Kunduz gibt es Bereiche, die nicht von Artillerie abgedeckt werden.
Organisches Steilfeuer ist schnell und 24/7 verfügbar und erlebt international eine Renaissance.
In Deutschland stützt man sich hingegen verstärkt auf Artillerie.
Weniger Einsatzerfahrungen, sondern Artillerie-Lobbyismus ist hierfür ausschlaggebend. Mörser werden hier eher als Konkurrenz und nicht als Ergänzung betrachtet. Daher war es auch wichtig im Einsatz das Steilfeuermonopol zu bekommen.
Zusammen mit dem STF-Konzept wird so der Mörser immer mehr marginalisiert. Mit der Ausbildung an der ArtS/ AusbZ indirektes Feuer wird wohl das letzte Kapitel geöffnet.
Der Einsatz ist in diesen Überlegungen kein wesentlicher Faktor.
@Memoria
Sowohl in Kunduz, als auch Baghlan waren eine enorme Menge Mörser im Einsatz. Seitens Bw jeweils 120mm, US ODA 81 mm, dazu JEDE ANA Kp mit großen Stückzahlen der russischen Gegenstücke. Die Ergebnisse waren recht durchwachsen:
Mörser haben neben ihren bereits geschilderten Vorteilen auch ein paar Nachteile. Die Luftraumkoordination wird schwierig, wenn die Infanterie ihre Steilfeuerkomponente selber wahrnimmt. Die Folge ist, dass man auf Hubschrauber komplett, Flugzeuge unterhalb der ballistisch maximalen Flugbahn + Sicherheitszuschlag, verzichten muss. Blöd, wenn das dann nicht mehr unterhalb der Wolkendecke ist. Wir sind dann schnell bei entweder Mörser oder CAS, wobei man halt oft nicht die Koordination in Zeitfenstern wie mit Joint Fire/Ari hat. Dazu sind Kolateralschäden und friendly fire ein weit größeres Thema, als wenn ausschließlich ausgebildete Beobachter und videoüberwacht Feuer geleitet wird. Das soll jetzt nicht den Wert von Mörsern negieren, aber sie sind halt ein Element im Gefecht wie viele andere auch. Dabei variiert der Wert sehr stark aufgrund des zugrunde liegenden Szenario. Im großen Vaterländischen Krieg sicher organisch bei der Infanterie, muss man das in Stabilisierungseinsätzen nicht zwingend so sehen.
@Stefan H.:
Zumindest in der Theorie erfolgt ja gem. STF-Konzept unabhängig vom Wirkmittel eine Koordination.
Wird natürlich deutlich schwieriger mit der ANA.
Trotzdem verstehe ich in der Kombination ihren ersten und letzten Satz nicht. Es gab ganz viele Mörser, aber wirklich notwendig sind sie eigentlich nicht?
Die Bundeswehr also planerisch auf dem richtigen Weg?
Kleine Anmerkung – nach Recherche im Internet bzgl. 60mm Mörser in der BW bin ich nun auf folgende Inhalte gestoßen.
Der Mörser welcher in Hammelburg geschossen wurde, war ein LM60:
http://www.diehl.com/de/diehl-defence/presse-medien/themen-im-fokus/ein-leichter-moerser-fuer-die-armee-im-einsatz.html
Dahinter verbirgt sich ein Hirtenberger M6 wahrscheinlicher ein M6H:
http://www.hirtenberger.at/hds/
Auf diesen Mörser wurde die BW am 12 Oktober 2011 während eines Granatwerferschießen auf Truppenübungsplatz Seetaler Alpe aufmerksam.
(Der Soldat)
Zitat:“Eine starke Delegation der Bundeswehr nahm an einem Scharfschießen mit dem leichten Granatwerfer (lGrW) auf dem Truppenübungsplatz Seetaler Alpe teil, ebenso wie eine große Anzahl an Offizieren und Unteroffizieren des ÖBH.“
Zitat:“Seitens der Vertreter der Bundeswehr wurden vor Ort Überlegungen zur Einführung eines leichten Granatwerfersystems aus genau diesen Gründen bestätigt. Erkenntnisse, die aus dem Gefechtsschießen gewonnen werden konnten, werden im laufenden Planungsprozess berücksichtigt.“
Interessante (neue) Dokumentation über Mars 2 und PzH2000
https://www.youtube.com/watch?v=MW1yr2ORRVg
Hallo Bang 50
Das kann auch sein das 2systeme für die Infanterie kommt
60mm in Zug ebenen, wie auch 120 /81 mm auf Btl ebene
Das Problem sind nicht die Systeme oder auch nicht der Bedarf sondern nur das liebe Geld.
In der Neue Reform sind Drohen und Pioniere
Kampftruppe und Herresaufklärer sind nicht mehr auf der hauptliste .
Infanterie sind Momentan Puma und Idz II mehr nicht, nur Bericht schreibt keine weitere Boxer das glaub ich noch nicht da werden bestimmt Ende dieses Jahr neue Boxer bestellt