„Mehr Europa auch in der Verteidigung“
Archivbild vom Oktober 2012: Bundesaußenminister Guido Westerwelle (r.) und sein französischer Kollege Laurent Fabius (Foto: Thomas Trutschel/photothek.net)
Das Treffen der Außen- und Verteidigungsminister von fünf größeren europäischen Ländern am (gestrigen) Donnerstag in Paris ist angesichts anderer Ereignisse ein bisschen untergegangen: Auf Einladung der Franzosen waren die Minister aus Frankreich, Deutschland, Polen, Italien und Spanien zusammengekommen, um über eine engere Zusammenarbeit in der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik zu reden. Natürlich auch, weil bei allen das Geld für die Verteidigungshaushalte knapper wird.
Auffällig ist, dass Großbritannien als eine der großen EU-Nationen und nicht zuletzt als eine wichtige Militärmacht in Europa nicht dabei war – obwohl das formal erklärbar scheint: Das Treffen war eine erweiterte Form des so genannten Weimarer Dreiecks, dem Frankreich, Deutschland und Polen angehören.
Die Erklärung dieses Fünfer-Treffens gibt es hier zum Nachlesen. Die Aussage We need more Europe also on defence matters steht im letzten Punkt.
Was der Erklärung an konkreten Taten folgt, bleibt abzuwarten. Das Ziel ist jedenfalls ambitioniert formuliert: Europeans must take share of responsibility to respond more actively to the challenges ahead in order to guarantee Europe’s security.
Zur Ergänzung noch Informationen des Verteidigungsministeriums:
„Mit Polen und Spanien haben wir einen Letter of Intend [sic] unterschrieben für ein gemeinsames Engagement auf dem Gebiet der Seeraumüberwachung“, so de Maizière. Darüber hinaus haben sich Deutschland und Frankreich vorgenommen, eine Drohne der nächsten Generation gemeinsam zu entwickeln. Auch Italien habe großes Interesse an einer Beteiligung bekundet.
Die Erklärung ist schon ein wenig Wiedersprüchlich. Man möchte sich um Afgh bemühen, obwohl FR ´da ausgestiegen ist. Da will man sich gemeinsam um den Balkan bemühen, obwohl da nur DE richtig Aktiv ist. Da soll jetzt eine eigenständige Europäische Eingreiftruppe eingerichtet werden, die aber mit der NATO eng zusammenarbeiten soll. Man stellt fest, dass die Wehretatkürzungen zum Arbeitsplatzabbau in der Rüstungsindustrie führen. Jetzt will man mit mehr Zusammenarbeit Synergien schaffen. Synergien bedeutet, dass man etwas zusammenlegt. Danach wird es weniger Beschäftigte in der Rüstungsindustrie geben. Wenigstens außerhalb von FR.
In dem Papier mussten alle Interessen berücksichtigt werden. Wenn die Briten da auch teilgenommen hätten, gäb es da wohl noch mehr Wiedersprüche.
Solange Deutschland weiterhin keine klare und vor allem verlässliche Linie in der Verteidigungspolitik zeigt, wird sich kein Verbündeter von eigenen Fähigkeiten zu Gunsten einer gemeinsamen Strategie verabschieden, nur um dann rat- und tatlos da zu stehen, nur weil in einem deutschen Bundesland Wahlkampf ist.
Dazu kommt der unfassbar dilettantische Ansatz der „Breite vor Tiefe“, der es eigentlich unmöglich macht, seine eigenen Stümpereien anderen auch noch anzubieten.
Vielmehr sollten wir zusehen, endlich zu definieren was wir können wollen, wie gut und vor allem wie wir gedenken, das zu bezahlen.
Aber weniger als ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl sehe ich da schwarz, auch wenn eine gemeinsame europäische Verteidigungspolitik der einzige Weg sein wird, auch in Zukunft als Europa die eigenen Interessen zu wahren und durchzusetzen.
@TomTom
100% D’accord!
Der Südenfall „Breite vor Tiefe“ wird am besten am AG 51 deutlich, da hat man alles und kann bald nichts mehr! Anstelle, dass man die besonders guten und einsatznotwendigen (verteidigungsnotwendigen) Fähigkeiten der Aufklärung, Marineabwehr und Elektronischer Kampf in ihren jeweiligen Verbänden durchhaltefähig und modernisiert ausgebaut hätte, hat man sie soweit dezimiert, dass sie nicht mehr handlungsfähig werden sein können!
Gemurkse bis zur Unerträglichkeit!
Hab da die neue Fähigkeit des EuroHawk vergessen…….ach ja, auch die können wir nich und die Breguet Signet haben wir vorsichtshalber schon außer Dienst gestellt.
Ich möchte nur wissen was mit den gemeinsamme Projekte ende dies jahr raus kommt gerade im Flak und Panzerbereich , bis dez sollen Konzepte vorliegen
@apropos AG 51: Vor einigen Monaten stolperte ich über den Hinweis, dass das AG 51 schon allein mangels Munition nicht mehr handlungsfähig sei. Soweit Kormoran und Harm noch vorhanden sind, seien die so überaltert und mit der Systempflege soweit im Rückstand, dass der Gebrauch ausgechlossen sei. Tenor: „Die können höchstens noch mit Eisenbomben schmeißen“. Ist das richtig oder Panikmache?
@ Alarich
Da geht es nicht darum was tatsächlich gebraucht wird – wird eine reine Arbeits-und-Umsatz-Beschaffungsmaßnahme für die Industrie.
@Zivi a.D.:
Die Fähigkeit „Seezielbekämpfung aus der Luft“ kann mit LFK Kormoran aufgrund des Nutzungsendes nicht mehr erfüllt werden.
Die Lw will diese Fähigkeit nunmehr mit Bomben erfülen.
De facto ist die Fähigkeit nicht mehr vorhanden.
Die Lw hatte vor 10 Jahren großspurig versprochen, dass man die Fähigkeit langfristig erhält.
Das sollte allen mit Blick auf die CH-53 eine Lehre sein…
@RauscheBART
wie geht nicht wirklich der Leo 2 hätte in den 90er abgelöst werden sollen , seit dem wurdee er erweitert und erwietert der ist an die Grenzen gerade Urban mit schutz und Nahkampfwaffen und Lichtstrahlwaffe sind mehr gewicht das wurde in den 60/70er nicht bedacht . Und in den nächsten jahre kommen neue Systemme dazu was ein KPz können muß
Also in geschichte im Panzer kennen sie wohl nicht aus der Pz III gald als überdimonsieniert Panzer das war 2 Jahre später nicht mehr , da war er zu klein
Flugabwehr hat mehr zukunft als uns bewußt ist gerade kleine Drohnen abwähr verlangt Kombi Systeme mit Flak und Flara das entsprechende Waffe ausgewählt wird die benötigt wird
Naja,
Europa soll endlich seinen Laden in den Griff kriegen, damit wir Hilfstruppensteller für die US Amerikanische Weltbesatzung spielen können.
Solange Deutschland sich durch Inkompetenz die Schnürsenkel selbst verknotet, sind wir vor einer gemeinsamen europäischen Einsatzarmee, die den dauerhaften „War on Terror“ unterstützt, sicher.
@ Alarich
Ich glaube neue Panzer oder Fla-Systeme sind für die BW unnötig und gehören auf die allerletzten Plätze zukünftiger Rüstungsprogramme.
Wenn Flak zur Drohnenabwehr so wichtig wäre – warum setzt Israel, das nun wirklich kein Flächenstaat ist, dann angeblich F-16 dafür ein?
Leo 2 A6 und A7 sind super und können mit weiteren Upgerades schön modern gehalten werden. Fragen Sie den Rolf Hilmes…!
@ Memoria
Was erwarten Sie denn?!? – die Luftwaffe fliegt nun einmal am liebsten für die Luftwaffe. ;)
Naja, in der Erklärung steht, es gibt keine neuen großen Programme. So ein neues DE FR KPz Programm dürfte ein größeres Programm sein.
@Memoria: Völlige Zustimmung und dazugehörige, jahrelange Ernüchterung.
Eines der Vermächtnisse des St. Iglitz.
Und auch ich sehe die Zukunft der CH-53 bei der Lw mit Sorge, solange die Schnellflieger weiterhin das Laserschwert der deutschen militärischen Luftfahrt sein sollen.
Bei diesem Thema sei (mit @T.W.s Zustimmung, sonst bitte löschen) auf den CH-53 Blog verwiesen, der sich erschöpfend mit genau diesem „Fähigkeitstransfer“ (besser der Fähigkeitsverringerung) aus persönlicher Betroffenheit beschäftigt.
@RauscheBART
in seinem Buch steht das auf Dauer BW ein neuer KPz braucht der Elektrisch Fahren sollte können um im Aufklärungsbereich tätig zu sein
Das die Amis gerade umsetzten mit den neuen SPz
Ein Eurofaiter kann nicht 24 h in der Lufgehalten werden gegensatz zu Flak systemme , die nur Strom brauchen
@Memoria: Dank,.Zugleich der zweite Teil der Frage: Wie sieht es mit den verbliebenen ECR-Tornados aus? Können die noch mehr als spazierenfliegen? Und dazu die Frage des militärischen Laien: Genau diese Fähigkeiten „Gegners Flugabwehr niederhalten und aussschalten“ und „Seezielbekämpfung“ sind doch eigentlich absolut naheliegende Qualifikationen für eine Truppe, die zum möglichst weltweit zum politisch definierten Einsatz „Gut gegen Böse“ fähig sein soll. Oder sind diese Fähigkeiten nicht mehr so wichtig?
@ Zivi a.D.: Sie haben Recht, beides sind elementare Fähigkeiten, deren Nichtverfügbarkeit einen Einsatz der eigenen Luftstreitkräfte (im Falle ECR) quasi unmöglich macht bzw stark einschränkt.
Etwas OT:
Zum Thema multinationale Zusammenarbeit gibt es wieder ein neues Wortungetüm.
Aus
http://www.bundeswehr.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY4Mzk2YzM2NjQ2ODZiNzUyMDIwMjAyMDIw/Ud%C3%96%2046%2012%20.pdf
geht hervor, dass es nun eine sog. „Forward Deployable Task Force Regional Command North (FwDeplTF RC N)“ geben wird. Klingt nach QRF reloaded.
pi
„Darüber hinaus haben sich Deutschland und Frankreich vorgenommen, eine Drohne der nächsten Generation gemeinsam zu entwickeln.“
Da wird das Haus- und Hofunternehmen ja ordenlich im Hintergrund gewirbelt und gebockt haben… Ich muss immer wieder an den Spruch denken, den ich zuerst an der Fernmeldeschule und dann immer wieder in den Einsätzen gehört habe: „Muss es funktionieren oder darf es auch was von EADS sein?“
Pooling und Sharing heißen die Zauberworte. Es sind die aktuellen Begriffe aus der Wortwichserfabrik zum Thema Mangelverwaltung. Es geht nicht darum die Verteidigung Europas besser abzustimmen oder gar die USA als Großmacht zu entlasten. Es ist einfach keine Kohle mehr da. Wenn es denn wenigstens konsquent umgesetzt würde dann könnten wir in der Tat das Motto „Breite vor Tiefe“ streichen. Allerdings müssten wir dann festlegen auf was wir verzichten bzw. wobei wir uns auf Andere verlassen. Letzteres ist sicherlich aber für andere Länder ein Problem, was ich absolut nachvollziehen kann.
Fragen sie doch mal nach, wo die Neuburger und Jagelaner ihre Luft-Bodemunition lagern wollen? Beim ECR hat man mit der Modernisierung so lange gewartet bis man ihn nicht mehr verwenden möchte (siehe auch Signet Breguet, Recce Pod, LuftgestütztesRadar uvm)! Das selbe Schicksal wird ein Teil der CH 53 und EF-Flotte erwarten!
@BausC
Pooling and Sharing ist nur dann evtl ein Problem wenn es nicht um die Verteidigung Europas geht, sondern um Abenteuer ala Afg/Mali und da sind gerade andere vor den Deutschen davon! Warum tut man immer so als ob wir uns nicht an Abmachungen halten!
Nennen sie eine und wenn nun Libyen als Bsp kommt, dann ist es wohl eher so, dass da ganz andere ihre Abmachung gebrochen hatten (Auftrag war Flugverbotszone einrichten und nicht aktiv Rebellen zu unterstützen). Was ist das Ergebnis? Wir werden es sehen wer uns beim Abzug aus AFG unterstützt!
@TomTom | 16. November 2012 – 11:36
Zitat: „Dazu kommt der unfassbar dilettantische Ansatz der “Breite vor Tiefe”, der es eigentlich unmöglich macht, seine eigenen Stümpereien anderen auch noch anzubieten.“
Ich finde den Ansatz “Breite vor Tiefe” nicht dilettantisch, sondern der Lage entsprechend richtig. Dies gilt insbesondere für eine Bündnisarmee, die nicht die Absicht hat im Alleingang Kriege zu führen.
Was wäre die Alternative?
Tiefe vor Breite? Dann müßten Sie erklären, auf welche Fähigkeiten Deutschland verzichten kann und auch warum. Es wäre dilettantisch auf vorhandene Fähigkeiten, zu deren Neuerwerb man Jahrzehnte benötigt, zu verzichten.
Breite und Tiefe? Wollen Sie eine 800 000 Mann Armee? Die Aktivierung der Wehrpflicht, denn abgeschafft ist sie ja nicht? Wie soll dies finanziert werden?
@Stefan:
Das Problem ist aber, dass die Bw in der REALITÄT über keine breiten Fähigkeiten verfügt.
Wir haben schon vor Jahren auf viele Fähigkeiten verzichtet – dies wird nur in der Führung ignoriert (ILÜ und Realität sind nicht deckungsgleich!).
im Frieden ist der Ansatz Breite vor Tiefe toll im Ernstfall fehlt die Durchaltefähikeit (siehe Recce Libyen, C-RAM Syrien), die Tiefe können die Bündnispartner auch nicht liefern (auser die USA)! Laut Rede des IBUG ist ja gerade sein Ansatz der welcher uns unabhängig machen soll! Das ist doch Widerspruch im Quadrat!
Aktuelle Lage und Lösungsansatz lassen sich überspitzt wie folgt beschreiben:
− Unsere Mittel reichen hinten und vorn nicht mehr hin, weder finanziell noch personell, weder heute noch morgen. Das wird sich auch nicht ändern – im Gegenteil.
− Dennoch verzichten wir darauf, in Anbetracht der Notlage eine klare Priorisierung festzulegen, diese auch noch begründen zu müssen und uns in deren Folge von einzelnen Fähigkeiten zu verabschieden. Lücken? Ohne uns! Zumindest nicht auf dem Papier.
− Handlungsleitend ist dabei unser mangelndes Vertrauen in unser sicherheitspolitisches Analysevermögen und folglich die Angst, angesichts der unbestreitbaren Ungewissheiten und globalen Dynamiken vielleicht doch falsch liegen zu können (und auch das national wie international erklären zu müssen). Wer kennt schon die Zukunft?
− Daher ziehen wir es lieber vor, alles Bisherige und noch so manches Neue gleichzeitig können zu wollen und nehmen dabei in Kauf, wenn dies dann überall ein beklagenswertes Niveau bedeutet. Wir nennen das aber sicherheitshalber Flexibilität. Klingt immer gut und beruhigt.
Die einzige Chance, dem offenkundigen Dilemma zu entkommen, wäre eine superenge Vernetzung der Strukturplanungen im europäischen und transatlantischen Kontext, weit jenseits von einzelnen Alibiprojekten. Für diesen aufwändigen Ansatz ist es nun aber wohl zu spät, zumindest für die aktuelle Reformrunde. Außerdem sprechen partikulare nationale Interessen dagegen (die bei uns erstaunlicherweise noch nicht einmal in systematischer Form auf dem Tisch liegen). Wenn uns Europäer nicht mal der Druck der Finanzkrise zur Vernunft bringt – was dann?
Alle fachbegriffe die Politker im Raum werfen
sind am ende nichts wert
Man kan auch keine Fahrgemeinschaft Grüden , wenn jeder behauptet das er kein Geld dafür hätte ein Auto zu Kaufen .
Sicherheit ist nie wirtschaftlich aber man hat Sie das man Sie nie Braucht
@KeLaBe: Deutschland weiß leider nie, was es will. Warum also ausgerechnet hier? Ohne Ziel(e) gibt es folgerichtig auch keine Priorisierung.
Es gibt aber etwas, was dagegen spricht, Fähigkeiten ganz aufzugeben. Um sie wieder aufzubauen, braucht es nämlich Kristallisationskeime. Nehmen wir mal etwas als Beispiel, was ich aus den 80er Jahren selbst kenne – die Artillerie. Man kann so viel dokumentieren wie man will und es auch filmen, aber aus der archivierten ( oder vielleicht antiquarisch in der Bucht gekauften) TDv und aus einem Lehrfilm:
http://www.youtube.com/watch?v=C9wcNV_uq2w
heraus baut man keine Artillerie auf, wenn erst mal die letzten ARIs im Ruhestand sind (vielleicht ist das nicht das beste Beispiel, denn die ARI bleibt ja bis auf Weiteres erhalten).
Woher wissen wir denn wirklich, daß wir eine bestimmte Fähigkeit brauchen oder eben nicht? Und wann wir diese brauchen? Wer hätte im Oktober 1989 gedacht, daß nur vier Wochen später die geopolitischen Zusammenhänge völlig andere sind als zuvor?
Mir wird es inzwischen schon etwas viel Bashing, auch wenn ich mir jetzt Unmut zuziehe.
Was ich nicht verstehe: Auf der einen Seite wird Breite vor Tiefe kritisiert, auf der anderen Seite jede Priorisierung aber als Untergang des Abendlandes beweint. Beispielsweise die Aufgabe der Heeresluftabwehr und die Ausmusterung Gepard/Roland. Grundsatz einer jeden Operation ist Luftüberlegenheit herstellen. Es ist auf der einen Seite vollkommen undenkbar, dass wir ein Kontingent in einen Einsatz schicken ohne das dort eigene Luftüberlegenheit herrscht. Im Bereich Landes und Bündnisverteidigung kann die Nato jede nicht Nato Luftwaffe der Erde ausschalten, selbst wenn sich alle anderen Verbünden, und hat noch Reserven.
Breite vor Tiefe heißt m.E. nach nur, dass man alle der Bundeswehr übertragenen Aufgaben erfüllt und hier keine Aufgabe außen vor lässt. Im Bezug auf die Fähigkeiten findet doch eine Priorisierung statt. Man muss sich doch nur mal die Anzahl der Heeresflugabwehr- und Infanterieeinheiten anschauen und dann noch die ausgeworfenen Kräfte OMLT auf Brigadeebene mit einrechnen. Wenn aber „Tiefe“ und damit der Durchhaltefaktor erhöht wird, kommt sofort der Folgevorwurf: Ihr baut eine Afghanistanbundeswehr…
Und eine mangelnde Durchhaltefähigkeit von C-RAM zu beklagen ist ein guter Witz. Es handelt sich um ein brandneue entwickeltes Waffensystem, dass in den nächsten Jahren zulaufen wird. Welcher Staat der Erde – außer den USA – wird mehr beschaffen als Deutschland? Wieviele Staaten können sich so etwas überhaupt leisten? So viele Staaten kommen bei aktuellen Fragestellungen der Türkei auch nicht in Frage, auch wenn das mit C-RAM nichts zu tun hat. Aber wieviele Staten der Erde haben Patriot Pack 3?
Bei mehr Verteidigungshaushalt gibt es mehr Bundeswehr. Wer aber „alles schlecht“ sagt, darf nicht mit kalten Kriegszeiten und dortigen Verteidigungsbudgets vergleichen, sondern muss auch mal aktuell über den Tellerrand schauen und dies ohne den Vergleich mit den USA, die Partner und nicht Gegner sind.
@Stefan:
Ich komme erst jetzt dazu zu antworten.
Allerdings hat mir @KeLaBe schon die Worte aus dem Mund genommen.
Als kleine Ergänzung dazu und zu @Iltis:
Alles ein wenig können ist eine Illusion.
Ich kann nicht ein wenig Artillerie haben, der fehlt aber eine spezielle Ausbildung oder geeignetes Material. Fallschirmspringer ohne dazugehörige Luftfahrzeuge.
Ich kann nicht ein wenig Luftwaffe haben, mit ein bisschen Jagdbombern, etwas Luftüberlegenheitsjägern (viel zu viele) und generell zu wenig Hubschraubern, die ich vom Hauptnutzer des Heeres auch noch zur Lw schiebe, ohne vernünftige Vorbereitung oder weitergehende Überlegungen.
Bei der Marine kann ich nicht gleichzeitig eine „blue water navy“, ein center of excellence for operations in confined and shallow waters und eine U-Bootflotte haben. Dazu ein bisschen Bordhubschrauber, eine Prise mittelgroßer Hubschrauber und eine homöopathische Dosis Seefernaufklärung.
Zumindest nicht mit unserem finanziellen Ansatz.
Doch, ich hätte gerne eine Armee mit 800.000 Mann. Denn bei den Einsatzbelastungen die uns aufgebürdet werden und dem dazugehörigen Personalschlüssel von 1:6 (ein kämpfender Soldat und 6 die das möglich machen), scheint das der einzige Weg zu sein, das Personal nicht auf Dauer gegen die Wand zu fahren.
Also entweder wir legen unsere Prioritäten fest (Sicherung der dt. Handelswege auf See, Stabilisierung des europäischen Raumes (großzügig ausgelegt) und (Katastrophen-) Schutz an der Heimatfront und richten danach unsere Streitkräfte personell und materiell VERNÜNFTIG aus, oder wir lassen es.
Überall ein bisschen rumwurschteln ist gefährlich, teuer, verschwenderisch und dilettantisch.
@Stefan:
Da mein Safari immer noch abstürzt wenn ich meinen Kommentar bearbeiten will, hier noch einer:
Wir haben parallel geschrieben.
Trotzdem lasse ich meinen Beitrag stehen.
Sie sagen, dass Breite vor Tiefe bedeute, alle Aufgaben zu erfüllen und keine außen vor zu lassen.
Da stimme ich zu, jedoch gelingt es der Bw eben nicht, alles zu erfüllen.
Vielmehr tun sich zunehmend Lücken auf in der Ausstattung und Ausrüstung, und dies kann und wird im Einsatz Leben kosten.
Daher reagiere ich angegriffen, wenn Breite vor Tiefe gepredigt wird.
Es geht nicht darum nur Dienstposten zu besetzen, eine gute und vollständige Ausbildung ist dringend von Nöten ebenso wie eine angemessene personelle und materielle Ausstattung. Und das ist mit unserem Verteidigungsetat eben nicht länger möglich.
Gerade weil wir uns, wie Sie es fordern, vom Kalten Krieg verabschiedet haben, muss hier eine Anpassung erfolgen.
Priorisierung der eigenen Ziele und dann deren finanzgedeckte Umsetzung.
Nicht Armee nach Kassenlage.
Stefan H. | 17. November 2012 – 9:23
„Auf der einen Seite wird Breite vor Tiefe kritisiert, auf der anderen Seite jede Priorisierung aber als Untergang des Abendlandes beweint.“
Es ist schon verwunderlich, dass es in diesem Blog Personen mit anderer meinung gibt.
„Beispielsweise die Aufgabe der Heeresluftabwehr und die Ausmusterung Gepard/Roland. Grundsatz einer jeden Operation ist Luftüberlegenheit herstellen.“
Sie können Luftüberlegenheit haben und doch von Drohnen bedroht werden (siehe Israel, Iran)
„Es ist auf der einen Seite vollkommen undenkbar, dass wir ein Kontingent in einen Einsatz schicken ohne das dort eigene Luftüberlegenheit herrscht.“
Das ist mal eine gewagte Aussage!
„Im Bereich Landes und Bündnisverteidigung kann die Nato jede nicht Nato Luftwaffe der Erde ausschalten, selbst wenn sich alle anderen Verbünden, und hat noch Reserven.“
Das stimmt und gilt für die Fähigkeit Luft – Luft Kampf ( der Bw fehlt zwar die Mun aber dafür hat man ja Verbündete)
„Breite vor Tiefe heißt m.E. nach nur, dass man alle der Bundeswehr übertragenen Aufgaben erfüllt und hier keine Aufgabe außen vor lässt.“
Eine Aufgabe bekommen und eine Aufgabe erfüllen sind unterschiedliche Dinge!
Da bin ich mal gespannt welche Aufgabe wir in der Zukunft mit dieser Bw erfüllen, mit den Letzten war es ja nicht so erfolgreich.
„Im Bezug auf die Fähigkeiten findet doch eine Priorisierung statt. Man muss sich doch nur mal die Anzahl der Heeresflugabwehr….“
Welche Heeresflugabwehr?
– und Infanterieeinheiten anschauen und dann noch die ausgeworfenen Kräfte OMLT auf Brigadeebene mit einrechnen. Wenn aber “Tiefe” und damit der Durchhaltefaktor erhöht wird, kommt sofort der Folgevorwurf: Ihr baut eine Afghanistanbundeswehr…“
Und dieser Vorwurf ist berechtigt!
„Und eine mangelnde Durchhaltefähigkeit von C-RAM zu beklagen ist ein guter Witz. Es handelt sich um ein brandneue entwickeltes Waffensystem, dass in den nächsten Jahren zulaufen wird. Welcher Staat der Erde – außer den USA – wird mehr beschaffen als Deutschland?“
Israel, Russland, China, Indien, Brasilien, Iran uem
Wir werden zwei Systeme beschaffen evtl vier was ist das für eine Tiefe? Ein nicht mobiles System welches highendtech ist, ist eben angeblich besser als ein fuktionierendes mobiles System was bis runter zur Drohne alles günstig bekämpfen kann. Da bekommt man einen Auftrag und kann ihn nicht erfüllen….theoretisch schon, denn man besitzt ja die Fähigkeit :-)
Wieviele Staaten können sich so etwas überhaupt leisten? So viele Staaten kommen bei aktuellen Fragestellungen der Türkei auch nicht in Frage, auch wenn das mit C-RAM nichts zu tun hat. Aber wieviele Staten der Erde haben Patriot Pack 3?
Patriot Pak3 nicht viele aber eben vergleichbare Systeme! Nun müssen wir uns aber nicht von Patriot Pak 3 schützen und wieviele haben wir einsatzfähig in Europa, wenn man die welche ggf in die Türkei verlegt werden? Wo sind die Soldaten, welche die Durchhaltefähigkeit gewährleisten?
„Bei mehr Verteidigungshaushalt gibt es mehr Bundeswehr. Wer aber “alles schlecht” sagt, darf nicht mit kalten Kriegszeiten und dortigen Verteidigungsbudgets vergleichen, sondern muss auch mal aktuell über den Tellerrand schauen und dies ohne den Vergleich mit den USA, die Partner und nicht Gegner sind.“
Keiner redet alles schlecht und viele fordern ja gerade ein mehr an Europa, denn dieses gilt es ggf zu verteidigen und wenn man sich da den Osten und Süden anschaut ist es alles andere als friedlich! Dass die Nato mehr Feinde hat als die Eu dürfte klar sein und so ist auch deren Bedrohungspotential ein anderes!
Wenn man Fähigkeiten an Verbündete oder an die Industrie auslagert, wird man dafür auch bezahlen müssen. Eine Auslagerung kann auch teurer werden, als wenn die Bundeswehr die Fähigkeit behält. Vor allem wenn man die Fähigkeiten irgendwann dringend braucht.
@ Stefan H.
Die Notwendigkeit einer Priorisierung betrifft keineswegs nur Fähigkeiten (das ist erst der zweite Schritt), sondern beginnt zu allererst bei den Aufgaben der Bundeswehr. Hier vermisse ich eine klare Linie, die zu ziehen und zu begründen zweifellos schmerzhaft und unbequem ist. Nun liegt das nicht in militärischer, sondern in sicherheits- und verteidigungspolitischer Verantwortung, bei der die militärische Beratung allerdings eine zentrale Rolle spielt oder spielen sollte. Der empfundene Zwang zu „Breite vor Tiefe“ ist da eigentlich nur ein (leider kaum wahrgenommener) Hilferuf.
Solange wir kein Gesamtkonzept staatlicher Sicherheitsvorsorge einschließlich klarer Zielsetzungen und Aufgabenzuweisungen haben, und solange sich auf europäischer Ebene nicht der Mut zu einer deutlich verstärkten Zusammenarbeit auch in der harten Praxis durchsetzt, wird die Bundeswehr immer wieder aufs Neue und angesichts schrumpfender Mittel immer krasser vor unlösbare Herausforderungen gestellt. Ein bisschen Bashing wäre da ja auszuhalten. Aber letztlich geht es um sehr viel mehr.
@TomTom: Da haben Sie mich falsch verstanden. Um ein Beispiel aus einem anderen Bereich zu nehmen: Mal angenommen, aus dem sibirischen Permafrost wird fortpflanzungsfähiges Erbgut einen Mammuts geborgen und einer Elenfantendame zum Austragen eingepflanzt. Was kommt dabei heraus? Ein Mammut? Nein, ein Elefant, der aussieht, wie ein Mammut.
Daher nutzt es nichts, sich in 20 Jahren eine Panzerhaubitze aus dem Panzermuseum Munster zu holen und ein fröhliches Übungsschießen zu veranstalten (falls man bis dahin überhaupt ein paar rostfreie Murmeln übrig hat). Nein, als Kristallisationskern kann nur eine Batterie mit Mann und Maus und funktionsfähigem Material dienen, die auch gewisse Modernisierungen mitgemacht hat. Es geht mir also nicht um eine Gendatenbank sondern um eine brennende Zündflamme.
Darum muß am Anfang jeder Neustrukturierung eigentlich die Gefahrenanalyse stehen, dann die Bedarfsplanung. Und die Gefahrenanalyse muß einschließen, mögliche Entwicklungen in unserem Umfeld der vielleicht 20 nächsten Jahre als Planspiel vorauszudenken. Das Wetter der nächsten 3 Tage vorherzusehen, ist schwieriger, wird aber trotzdem gemacht.
100% agree! Denken, Drücken Sprechen kann man auch im großen Maßstab als Vorausdenken, Planen, Umsetzen sehen.
Letzter Punkt: Wir haben in DE auch keine Fehlerkultur die zuließe, daß jemand, der in der Verantwortung für eine Entscheidung steht, eine Fehlentwicklung wahrnimmt und dann unter klarer Benennung von Problem und Ursache eine Kehrtwende einleitete. Das ist leider ein flächendeckendes Symptom: Erst wird die Fehlentwicklung geleugnet, dann schimpft man auf die Leute an der Front, die nur zu faul, zu dumm oder zu widerborstig waren, die Zielvorgabe umzusetzen. Und wenn man Glück hat, sitzt man als Politiker längt auf einem neuen Stuhl, wenn der Laden zusammenkracht. Das passiert in der Industrie jeden Tag.
@Elahan
Na dann wollen wir mal ;-)
„Sie können Luftüberlegenheit haben und doch von Drohnen bedroht werden (siehe Israel, Iran)“
Israel hat sich entschlossen das mit Luftwaffe in der Fläche zu lösen. Davon unbenommen ist natürlich eine ortsfeste Option. Da wären wir aber dann bei Iron Dome oder C-RAM und nicht bei einem begleitenden Einsatz von Geparden. Letzterer ist halt bei der Priorisierung gestrichen worden.
“Es ist auf der einen Seite vollkommen undenkbar, dass wir ein Kontingent in einen Einsatz schicken ohne das dort eigene Luftüberlegenheit herrscht. Das ist mal eine gewagte Aussage!“
Nein – Luftüberlegenheit herstellen ist einer der vorderen Punkte in jedem operational Design. Ohne landet man keine Bodentruppen an – war so, ist so und wird so sein. Ein D-Day gegen deutsche Luftüberlegenheit hätte unabhängig von Flaksystemen nicht stattgefunden. Glauben Sie im ernst daran, dass man ein deutsches Kontingent unter feindlicher Luftüberlegenheit irgend wo weltweit zum Einsatz bringen würde? Was anderes wäre es bei Landesverteidigung, da kommt der Gegner zu uns. Da dann aber die NATO dabei ist, entfällt absehbar eine feindliche Luftüberlegenheit…
„Eine Aufgabe bekommen und eine Aufgabe erfüllen sind unterschiedliche Dinge!
Da bin ich mal gespannt welche Aufgabe wir in der Zukunft mit dieser Bw erfüllen, mit den Letzten war es ja nicht so erfolgreich.“
Bitte mal einfach die Verteidigungspolitischen Richtlinien 2011 auf der Seite 11 zur Hand nehmen! Die Bundeswehr selbst kann nicht entscheiden diese durch die Politik übertragenen Aufgaben nicht zu erfüllen. Lediglich melden was man kann und was nicht und das findet statt. Das die „Tiefe“ natürlich Auswirkungen auf den jeweiligen Level of Ambition hat, ist allen klar. Bei welcher Aufgabe die Bw seid ihrem Bestehen versagt hat, müssten Sie mir aber erklären?
“Im Bezug auf die Fähigkeiten findet doch eine Priorisierung statt. Man muss sich doch nur mal die Anzahl der Heeresflugabwehr….
Welche Heeresflugabwehr?“
Eben – hier wurde die Priorität auf 0 gesetzt – welche stärkere Priorisierung wollen Sie noch?
„Ihr baut eine Afghanistanbundeswehr…Und dieser Vorwurf ist berechtigt!“
Nein! Die investiven Mittelpriorisierungen im Einzelplan 14 sprechen aber eine andere Sprache. Das Erkenntnisse aus Afghanistan im Sinne Lessons Learned / Lessons Identified einfließen, halte ich für richtig. Wenn Sie den Vorwurf machen, dass die Planung auf wahrscheinlichste Einsätze in der nächsten Dekade ausgerichtet ist, dann pflichte ich Ihnen bei. Die Planung unterliegt übrigens einer NATO Gesamtplanung dem NDPP (aktuell gerade Step 3). Die NATO berücksichtigt alle Fähigkeiten in Breite und Tiefe.
Zu C-RAM:
„Israel, Russland, China, Indien, Brasilien, Iran uem“
Ja ganz sicher ;-)
In welchen Jahrhundert? :-)
Gegenfrage: Verkauft die USA oder Deutschland dem Iran das System? :-)
„Wir werden zwei Systeme beschaffen evtl vier was ist das für eine Tiefe? Ein nicht mobiles System welches highendtech ist, ist eben angeblich besser als ein fuktionierendes mobiles System was bis runter zur Drohne alles günstig bekämpfen kann. Da bekommt man einen Auftrag und kann ihn nicht erfüllen….theoretisch schon, denn man besitzt ja die Fähigkeit :-)“
1. Ihre Zahlen weichen von der Planung ab.
2. Das System ist geeignet eine Basis in einem Einsatzland zu schützen. Lager bewegen sich selten.
3. Die Anzahl misst sich am vorgesehenen Level of Ambition der Bundeswehr.
4. Was wollen Sie den mit dem Gepard – das sind Äpfel/Birnen vergleiche? C-RAM schießt ihnen anfliegende Granaten ab, Drohnen sind vergleichsweise einfache Ziele, die man mit unterschiedlichsten Optionen bekämpfen kann. Glauben Sie im ernst, dass ein 1. Welt Staat wirklich Luftabwehrpanzer braucht um Drohnen los zu werden. Das kriegt selbst Eloka mit weniger Kolateralschäden hin.
„Patriot Pak3 nicht viele aber eben vergleichbare Systeme!“
Genau – deshalb sind ja ganze 3 Staaten in der Auswahl, weil es jeder hat.
„Nun müssen wir uns aber nicht von Patriot Pak 3 schützen und wieviele haben wir einsatzfähig in Europa, wenn man die welche ggf in die Türkei verlegt werden? Wo sind die Soldaten, welche die Durchhaltefähigkeit gewährleisten?“
Das die Anzahl begrenzt ist,ist bei den Kosten selbsterklärend. Jede Pac 3 Rakete ist teuerer als das teuerste syrische Flugzeug. Trotzdem kann die NATO das Durchhaltefähig machen, wenn sie es möchte. NRF Kontingente sind seid Jahren lückenlos ausgeplant und enthalten die Fähigkeit.
„Keiner redet alles schlecht und viele fordern ja gerade ein mehr an Europa, denn dieses gilt es ggf zu verteidigen und wenn man sich da den Osten und Süden anschaut ist es alles andere als friedlich!“
Da ziehen wir am selben Strang und sind einer Meinung. Allerdings unterscheiden wir uns möglicherweise in der Analyse, Bewertung und Folgerung. Wenn Deutschland diese Bedrohungseinschätzung teilt, dann müsste der Verteidigungshaushalt erhöht werden. Der Etat und seine Entwicklung ist halt die Priorisierung der Politik und da stehen wir nicht auf den vorderen Agendaplätzen.
Damit bleibt, aus den gegebenen Mitteln halt möglichst das Beste raus zu holen, bei unsicherer Zukunft und umfangreichen Aufträgen. Auch wenn ich da jetzt wahrscheinlich einsam werde: Ich finde so schlecht hat das die Bundeswehr nicht gemacht. Man kann sich gerne den Zustand der Streitkräfte von GB und F ansehen, die über weit größere Budgets verfügen. Ja ja – ich weis: Einäugige und Blinde und so ;-)
@Stafan
Was bring ein Festes System in Wirklichkeit , gegen taliban ja aber im Wanderten Krieg wie Israel nicht wo die Raketen immer neue Stützpunkte haben .
was bringt das System wenn die Lage zwischen Russland und China gegen Nato immer Schärfer werden , da braucht man ein System das Mobil ist , das nicht nur lager Schützen kann . Frankreich USA werden aktive Systeme entwickelt die Mobil sind , C-Ram ist Flugplätze Saniszentren und Lager das Richtige
@iltis:
Ihrem Bild von der brennenden Zündflamme als Ausgangspunkt für einen späteren Fähigkeits(wieder)ausbau schließe ich mich gerne an.
Das ist meiner Meinung nach aber nicht gleichbedeutend mit „Breite vor Tiefe“.
Richtig verstanden bedeutet Tiefe auch, bestimmte Fähigkeiten bewusst auf ein Minimum zu reduzieren.
Und dann stellt sich immer noch die Frage nach Quantität und Qualität. Nur weil wir nicht mal eine ganze Handvoll MANTIS beschaffen, muss da noch lange keine schlechte Qualität der Flugabwehr herauskommen.
@Stefan:
Interessanterweise hat Ihnen bisher niemand konkret geantwortet, auf welche Fähigkeiten D verzichten sollte. Auch ich möchte keine bestehende Fähigkeit komplett aufgeben.
Aber zwei Beispiele seien hier genannt:
1. Konzentration der Luft-Boden-Angriffsfähigkeiten der Luftwaffe auf 1-1,5 Geschwader Tornado. Verzicht auf eine entsprechende Befähigung des Eurofighters bis mind. 2025.
2. Verzicht auf MALE-UAV über das bestehende Heron-Leasing hinaus.
@Stefan H.:
„Lediglich melden was man kann und was nicht und das findet statt.“
Da hab ich gegenteilige Erfahrungen gemacht. Es wurde eben nicht gemeldet was man kann und was nicht. im Gegenteil sogar als man als militärische Führung auf drängende Probleme hingewiesen wurde, wurden diese schlicht geleugnet.
Die militärische Führung hält beispielsweise an der Illusion fest, dass das Heer im hochkonventionellen Gefecht auf Divisionsebene bestehen kann.
Das ist spätestens mit der neuen Struktur reiner Selbstbetrug.
Stimme ihnen voll zu beim Thema Luftüberlegenheit – nur wurden die Konsequenzen hieraus nie durchdacht. Es wird kein Gegner konventionell gegen uns kämpfen (spätestens seit Kerbala 2003 hat das jeder verstanden).
@Iltis: Dann meinen wir doch das Gleiche.
Auch ich fordere seit langem, zuerst einmal eine genaue Forderung zu stellen, was unsere Streitkräfte können sollen und danach Fähigkeiten zu identifizieren und aufzubauen / zu erhalten.
@Stefan H.
Dank für Ihre Antworten, sie zeigen, dass Sie sich ernsthaft mit meinen Anmerkungen auseinandersetzen.
Wir sollten die militärische Verteidigung Europas von den anderen Abenteueraufträgen trennen. der Auftrag der Streitkräfte in Israel ist Heimatverteidigung (Präventivangriffe eingeschlossen). Mantis ist nur für den Objektschutz geeignet (Iron Dome)
Die Geparden sind nicht C-Ram und ich schrieb auch bis runter zur Drohne, dass bedeutet eben auch über Drohne.
Luftüberlegenheit stellt man her, wenn man Bodentruppen einsetzt, ggf wollen wir aber nur Schützen oder Verteidigen (Syrien) und keine Bodentruppen einsetzen.
Glauben Sie im ernst daran, dass man ein deutsches Kontingent unter feindlicher Luftüberlegenheit irgend wo weltweit zum Einsatz bringen würde?
Ja, ich traue unserer Regierung sehr viel zu.
Was anderes wäre es bei Landesverteidigung, da kommt der Gegner zu uns. Da dann aber die NATO dabei ist, entfällt absehbar eine feindliche Luftüberlegenheit…
Stimmt
„Bitte mal einfach die Verteidigungspolitischen Richtlinien 2011 auf der Seite 11 zur Hand nehmen! Die Bundeswehr selbst kann nicht entscheiden diese durch die Politik übertragenen Aufgaben nicht zu erfüllen.“
Die VPR sind ein Wunschzettel der Regierung und kein Auftrag durch das Parlament!
„Lediglich melden was man kann und was nicht und das findet statt. Das die “Tiefe” natürlich Auswirkungen auf den jeweiligen Level of Ambition hat, ist allen klar. Bei welcher Aufgabe die Bw seid ihrem Bestehen versagt hat, müssten Sie mir aber erklären?“
Nicht die Bw hat versagt, sondern die Politik (siehe AFG, Somali, Kosovo) sie hat bei jedem Toten (Soldat und Zivilist) versagt. Die Bw hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen guten Job gemacht!
Gegenfrage: Verkauft die USA oder Deutschland dem Iran das System? :-)
Gegenfrage ist Oerlikon eine deutsche Firma?
http://www.army-technology.com/contractors/air-defence/rheinmetall-1/rheinmetall-11.html
1. Ihre Zahlen weichen von der Planung ab.
So, im Moment haben wir zwei Mantis-Systemen zu einem Gesamtpreis von 136 Millionen Euro beschafft. Die Beschaffung von zwei weiteren Systeme soll im Jahre 2013 erfolgen.
2. Das System ist geeignet eine Basis in einem Einsatzland zu schützen. Lager bewegen sich selten.
Stimmt, also nicht als ersatz für Gepard.
3. Die Anzahl misst sich am vorgesehenen Level of Ambition der Bundeswehr.
Genau wer keine Lager im Ausland hat, benötigt auch keine Systeme.
„Was wollen Sie den mit dem Gepard – das sind Äpfel/Birnen vergleiche?
Hab ich nicht, siehe oben.“
„Drohnen sind vergleichsweise einfache Ziele, die man mit unterschiedlichsten Optionen bekämpfen kann.“
Dann bin ich beruhigt und glaube, dass wir dann auch keine mehr benötigen.
„Glauben Sie im ernst, dass ein 1. Welt Staat wirklich Luftabwehrpanzer braucht um Drohnen los zu werden. Das kriegt selbst Eloka mit weniger Kolateralschäden hin.“
Dann bin ich beruhigt und glaube, dass wir dann auch keine mehr benötigen.
“Patriot Pak3 nicht viele aber eben vergleichbare Systeme!”
Genau – deshalb sind ja ganze 3 Staaten in der Auswahl, weil es jeder hat.
Allerdings unterscheiden wir uns möglicherweise in der Analyse, Bewertung und Folgerung.
So wird es sein, solange keiner von uns beiden die Zukunft vorhersagen kann :-)
Pooling and Sharing bedeutet ja eben nicht, dass man eine Fähigkeit aufgibt sondern teilt und einbringt. Die Nord und BeneLux Staaten haben fast die selben Interessen wie DEU
z.B.
– Offzausbildung in den NATO Modulen
– Falschirmspringerausbildung
– MTH und HTH Hubschraubertransport
– mil Flugsicherung
– Technische Ausbildung Land/Luft/Wasser
– Luftverteidigung Air Police
– C-RAM
– Vieles was die Streitkräftebasis so betreibt
– Air to Air refueling
– Panzerabwehr in der Heimatverteidigung in EU
– ISR
– Alles was über Küstenschutz hinaus geht kann geteilt oder eingebracht werden.
– uvm
Da Heimatschutz immer Bündnisaufgabe (Kerneuropa ohne GB) ist, können wir nie ohne unsere Partner und deshalb ist fast alles machbar, nur eben nicht mit jedem!
@Memoria
Wenn Sie den Nationalen Level of Ambition des Heeres nach der Neuausrichtung zur Hand nehmen, werden sie bei keiner Aufgabe mehr eine Division finden. Auch nicht bei der Landesverteidigung als Bündnisverteidigung. Macht auch keinen Sinn, wenn bei einer Gesamtleistungsfähigkeit von 10000 Soldaten im Einsatz bei fünf militärischen Organisationsbereichen ein Heeresgebinde jenseits einer Brigade betrachtet wird, die schon ohne SKB und San pummelige 6000+ Köpfe auf die Waage bringt.
Eine Betrachtung der Möglichkeiten Gefecht der verbundenen Waffen Divisionsebene wäre daher eine Fähigkeit, die aktuell nicht gefordert ist und damit einem Vorlauf unterliegt. Planerisch ist das bekannt und ich kenne niemanden mit Illusionen…
@K.B.
Zu 1:
Ohne das beurteilen zu können – da müssen Fachleute ran -, könnte man aber auch dem Eurofighter seine Mehrrollenfähigkeit verpassen und die nukleare Teilhabe anderweitig oder gar nicht mehr Wahrnehmen. Der Verzicht auf das Waffensystem Tornado spart auch viel Geld und jünger werden die Zellen auch nicht mehr.
Tendenziell erhöht Ihr Vorschlag die Betriebs- zu Lasten der Investitionsvolumina. Wenn man das zu oft macht, steckt man Bewegungsunfähig in einer Sackgasse. Überalterung von Gerät bei Investitionsstau – klingeln da bekannte Schlagwörter?
Zu 2:
Das sehe ich anders. Ich verzichte allerdings auf die erneute Darstellung der bereits mehrfach erläuterten Position. Wobei wir uns bei Leasing-Optionen in der Gewichtsklasse Heron-TP jetzt aber vergleichend zu EF wirklich im berühmten Peanutsbereich der Deutschen Bank bewegen. Ist sicher aber ein genereller Punkt den man hier machen kann. Nicht jede Fähigkeit kostet gleich viel und auch die Anwendungswahrscheinlichkeit ist unterschiedlich. Preisgünstig und häufig zu gebrauchen taucht meist weiter oben in der Priorisierung auf. Bei Beschaffungen gibt es neben der militärischen auch eine politische Dimension und Diskussion – im Falle der Drohnen sogar mit öffentlichem Interesse ;-)
@Stefan H
Ich weis nicht ihre welt und meine welt sind nicht vom selben Planeten .
Auf meinem Planet ist das der Euro jahr und Jahr mit Milarden gehalten werden und irgend wann ist der tag in dem wir nicht mehr zahlen können , durch die Sparpakete kommt die resetion weil der Staat nur lebt in dem er Infestiert und eine grun Idustrie davon lebt , wir wissen nicht was nach EU kommt . Dann ist Fakt es sollen immer Gemeisamme Produckte kommen aber außer in sehr teuren bereicht scheidert das das seine Industire leben kann Boxer wahren 4 Länder und 2 Blieben im Boot , Frankreich Baute einen Eigenen und Großbritanien Baute seine Eigeneausfürhrung aus einem bestehende Fahrzeug .
Es gibt eine DF Brig aber es ist alles , europäisch ist wiederum nicht so werden die 2 Jg Btl im eisatz der 10 PzDiv Unterstellt weil dafür keine Extra Jg Btl braucht .
Europäisch Polen setzt immer mehr auf die USA weil sie von Eu keine hilfe mehr erwartet wenn es entgültig eskaliert , das die nur noch auf die USA setzten die dann noch Truppen schicken könnte Deutschland nicht .
Drohenkrieg ja man will welche beschafen aber weis nicht mal wie man es dem Volk erklärt warum man die braucht wie schutz der bewglichen Truppen außerhalbs den Lagers und die ganze welt die beschafen da kann sich Deutschland nicht verwiegern
aber weil die Taliban noch keine gefährliche Drohen haben verweigert man die Flak syteme in dem man generische drohen abwähren kann .
RAM wie will man eine verstärte Panzer Kp verteidigen mit Ram ihr dürft nicht so weit von Ram entfernen ?
Israel ist im Krieg da werden andere sachen gezählt von der Niederlage 2006 werden die Leichten M113 ausgemußtert Leichte Fahrzeuge sind nicht mehr ihre Stratekie nein Schwere Schützen panzer sind da gefragt
Bei der BW sind die JG Btl dafür vorgesehen mit Boxer nur ob GWM 40 das richtie ist in einen Straßenkampf ?
Aufklärung ist der richtige weg aber man muß so Langsam auch gegnerieche Aufklärung verhinter auch in Angrif nehmen
@Elahan
Wir werden in vielen Ansichten keine Einigkeit erziehen – kann ja vorkommen ;-)
Thema Abenteuer (Out of area Einsätze):
Die Realität muss man in die Planung einbeziehen. Wenn man die Bundeswehr natürlich ausschließlich und weiterhin in der Rechtsauffassung von vor Somalia sieht und gedanklich, planerisch ausrichtet, dann lohnt m.E. eine weitere Diskussion nicht, da man dann ein konzeptionelles Paralleluniversum bearbeitet :-) ( Ich mache gerne noch mehr ;-) rein, also nicht persönlich nehmen!)
Die VPR sind der Auftrag der umgesetzt wird. Heimatschutz ist wichtig, aber nur ein Teilsegment.
Drohnen und Lagerschutz beurteilen wir wohl unterschiedlich: Asymmetrische Bedrohung in einem dritte Welt Umfeld sind da typische Parameter. Die Anzahl der 1. Welt Staaten mit leistungsfähiger Eloka auf der Gegenseite ist Gott sei Dank übersichtlich, was leider nicht für Mörser und Billigraketen gilt. Zur Planung C-RAM: Aktuell läuft die NATO Detailplanung 2014-2019 möglicherweise ist 2012/13 da nur eine Teilperspektive. Ach Gegenfrage: Seid wann bezahlen Firmen ihre Entwicklungen selbst ;-)
Heimatverteidigung Kerneuropa wird planerisch im NATO Verbund und mit einer langfristigen Vorwarnzeit >10 Jahre auf konventionelle Kriegsführung bezogen betrachtet.
Der begleitende Einsatz von Panzerkompanien bei starkem Luftfeind für den der Gepard ausgelegt war, wird aktuell mit geringster Wahrscheinlichkeit und Priorisierung (0) betrachtet.
Pooling und Sharing ist ein Thema – allerdings auch mit Haken:
Beispielsweise Airpolicing: Klar können wir das übernehmen – Geld gibt es dafür aber nicht. Der Unterschied wäre nur, das wir es als permanente Aufgabe hätten. Irgend wie fehlt mir da der Anreiz.
Die Masse der Nationen erhofft sich die Nutzung Ressourcen anderer, um eigene Fähigkeiten zu erhalten oder Geld zu sparen. Echte Win-Win Situationen zu finden ist deutlich komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. Multinationalität macht Dinge auch nicht grundsätzlich einfacher…
Die Idee ist aber grundsätzlich richtig. Politische Interessen und Parlamentsvorbehalte gilt es natürlich auch noch zu beachten.
Die ganze Diskussion um die verschiedenen Ansätze zu Fähigkeiten und Waffensystemen läuft letztlich immer auf die gleiche Frage hinaus: Was muss die Bw unbedingt leisten, bzw. was ist in abgestufter Form „nur“ wünschenswert? Und an welcher Stelle tritt eine unverantwortliche Überdehnung der Kräfte ein? Die Antworten mögen unterschiedlich ausfallen, aber sie müssen gegeben werden.
Das oft gehörte und auch konzeptionell festgelegte Kriterium der „Wahrscheinlichkeit“ einer Bedrohung oder einer Aufgabe springt m.E. zu kurz. Für viel wichtiger halte ich die Frage nach der Intensität einer Bedrohung, wenn sie denn unabhängig von ihrer Wahrscheinlichkeit einmal konkret eintritt, also nach der mit ihr verbundenen Schadenshöhe. Das ist ganz ähnlich zu sehen wie beim Ausstieg aus der Kernenergie: Die Wahrscheinlichkeit einer Katastrophe wird hierzulande als denkbar gering eingeschätzt, aber das Schadensrisiko ist so hoch, dass wir es in Deutschland nicht mehr tragen wollen, sondern aussteigen!
Wenn man dem so folgt, dann rücken für die Bundeswehr die Aufgaben wie territoriale Unversehrtheit Deutschlands bzw. seiner Bündnispartner und der unmittelbare Schutz von Bürger und Staat zwangsläufig in den Vordergrund. Das entspricht auch dem Grundgedanken des Art 87 GG in Verbindung mit unseren Bündnispflichten – auch wenn Verteidigung heute natürlich anders zu sehen ist als noch vor 20 Jahren.
Auf dieser Grundlage müsste man dann analysieren: Welche Kernfähigkeiten brauchen wir dafür, und wie lange haben wir im worst case Zeit, um sie bedarfsgerecht zur Geltung zu bringen? Was ist also völlig unverzichtbar, sei es in ständiger Präsenz oder sei es in verantwortbarem Aufwuchsmodus? Luftverteidigung, Küstenschutz von See her, Fähigkeit von Großverbänden zum Gefecht der Verbundenen Waffen und Interoperabilität sind hier neben moderner Aufklärung und Führung ein Muss und stehen zunächst im Vordergrund. In diesen Bereichen ist Tiefe unabdingbar.
Das bedeutet nun aber nicht eine Abkehr von Breite, und auch keineswegs, sich von allen anderen zweifellos wichtigen Aufgaben zu verabschieden (wie etwa Krisenreaktions- und Stabilisierungseinsätze im weltweiten Spektrum oder internationale humanitäre Hilfeleistung oder auch Katastrophenschutz im Inland). Nur: Deren konkrete Erfüllung hängt dann davon ab, wieviel Mittel hierfür noch zur Verfügung stehen. Sie sind eher subsidiär, dürfen jedenfalls keine Abstriche am Verteidigungsauftrag i.e.S. bewirken. Und die Politik muss entscheiden, was sie über die Kernaufgabe der Bundeswehr hinaus bezahlen will und damit fordern kann, oder was nicht. An dieser Stelle kommen dann übrigens (sehr viel mehr als bei der klassischen Landes- und Bündnisverteidigung) alternative sicherheitspolitische Instrumente vermehrt ins Spiel, wie etwa im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, der Diplomatie, der Wirtschaftspolitik, der polizeilichen Mittel usw.
Ich weiß, das klingt für viele nicht überzeugend und eher rückwärtsgewandt. Es gibt auch sehr wohl gewichtige Gegenargumente. Wir müssen uns aber wieder auf den Kern unseres Selbstverständnisses besinnen und wir dürfen dieser Diskussion nicht ausweichen, sonst werden wir früher oder später in die Ressourcenfalle stolpern (aus der uns keiner rausholt).
@Stefan H.:
Dann lesen wir wohl nicht die gleiche nationale Zielvorgabe oder legen diese unterschiedlich aus. Die mir bekannten Foliensätze und verschiedene Aufsätze zeigen deutlich, dass man zwar für Stabilisierungseinsätze eine auf Brigaden ausgerichtete Struktur plant.
Für den deutschen Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung ist jedoch unverändert eine mechanisierte Division (+/-) vorgesehen (ggf. mit Beendigung der Einsätze).
Daher heißt es auch in der Broschüre „Neuausrichtung der Bundeswehr“:
“ In Einsätzen zur internationalen Konfliktverhütung und Krisenbewältigung und zur Landes-und Bündnisverteidigung ist die Division die entscheidende nationale Führungsebene mit der Möglichkeit der Anbindung alliierter Partnerverbände“.
Die Führung des Heeres denkt weiterhin in diesen Größenordnungen und verkennt wie weit entfernt dies von der Realität ist.
@Stefan H.:
Nachtrag zum Thema:
„Alternativ kann das Heer für Bündnisverteidigung nach Vorbereitung eine starke Division mit hinreichenden Divisionstruppen und 2 starken mechanisierten Brigaden stellen. Diese Division kann multinationale Brigaden und Stabsanteile integrieren.“
http://tinyurl.com/aobrtog, S. 4
Soviel zur nationalen Zielvorgabe. Die Formulierung „starke Division mit hinreichenden Divisionstruppen und 2 starken Brigaden“ zeigt einmal mehr die Schönmalerei – in einem Vortrag für den GI. Soviel zur Ehrlichkeit der Führung.
@Stefan H.
„Daher sehe ich für die Neuausrichtung der Bundeswehr auch den Strukturgrundsatz „Breite vor Tiefe“ als außerordentlich wichtig an. Das heißt: Ein Land wie Deutschland als größte Volkswirtschaft in Europa und mit seiner Bevölkerungszahl und seinen Ressourcen sollte ein breites Fähigkeitsspektrum vorhalten. In dieses Spektrum können sich dann andere Partner mit eigenen Beiträgen einbringen. Die Leitlinie „Breite vor Tiefe“ ist daher ein ernst gemeintes Kooperationsangebot, um als Anlehnungspartner unserer sicherheitspolitischen Verantwortung innerhalb der Allianz gerecht zu werden.“
TdM Strausberg 10.2012
„Wir Europäer sollten an gemeinsamer Sicherheitspolitik erst einmal praktisch einlösen, was wir angekündigt haben, bevor wir Ankündigungen über weitere institutionelle Schritte machen. Europas Streitkräfte müssen leistungsfähiger werden. Sie müssen durchhaltefähiger werden.“
TdM Berlin 09.2012
„Die neue Bundeswehr brauche hochprofessionelle durchhaltefähige Einheiten mit moderner Ausstattung. Im Gegensatz zu anderen Partnern verstehe er unter Durchhaltefähigkeit dabei Einsätze, die über mehrere Jahre dauern könnten. „Diese Einheiten müssen schnell und flexibel auf veränderte Situationen reagieren können.“
Weil Breite und Tiefe nicht bezahlbar seien, müssten die deutschen Streitkräfte mit jenen der Verbündeten „interoperabel sein“. Die Stärkung der internationalen Kooperation sei daher ein wesentliches Prinzip der Neuausrichtung der Bundeswehr. „Nationale Egoismen zu überwinden, dauert lang und kostet Kraft“
TdM Berlin 06.2012
„Klar ist ohnehin: Auch mit dem neuen Fähigkeitsprofil werden wir nicht immer alles machen können. Das priorisierte Fähigkeitsprofil setzt deshalb Schwerpunkte – und sagt, wo eine Ausdünnung hinnehmbar ist. Es setzt Prioritäten. Mit Blick auf die Bandbreite möglicher Einsätze wird es jedoch immer auch auf die Fähigkeiten unserer Partner ankommen. Das ist Bündnis und das ist „smart“.
TdM Strausberg 10.2012
Wenn es immer auf die Fähigkeiten unserer Partner ankommt, dann bedeutet es, dass wir auch immer andere Partner brauchen!
Was können wir denn dann noch alleine?
@ T.W.; @Memoria
Vielleicht kann T.W. Ihnen ja meine e-Mail zukommen lassen, was aufgrund Namen problemlos eine LoNo Verbindungsaufnahme ermöglicht (nur zu!). Wer in Bonn vorbei schaut, bekommt sogar einen Kaffee…
Über Blog bzw. e-Mail bin ich leider stark limitiert – sorry for that ;-)