Bundesrechnungshof die 2.: Luftkissenboot, Insektenschutz, IT-Sicherheit
Hausgemacht: Insektenschutzmittel der Bundeswehr – nur zehn Prozent, sagt der Rechnungshof, werden für den Eigenbedarf benötigt
Bei der Berichterstattung über die heutigen Bemerkungen des Bundesrechnungshofs hatte ich ein wichtiges Beispiel aus dem Bereich der Bundeswehr herausgegriffen – das schien mir relevanter, als die anderen in der Pressekonferenz erwähnten Beispiele. Aber einigen Lesern scheint zu fehlen, dass ich die gleichen Beispiele wie die Mainstream-Medien bringe. Nun denn, zum Nachlesen aus dem Vortrag von Rechnungshof-Präsident Dieter Engels:
• Seit nunmehr 12 Jahren beabsichtigt die Bundeswehr, 65 amphibische Luftkissenfahrzeuge zu kaufen. Kosten: 20 Millionen Euro.
Nach den Planungen waren die Boote für folgende Einsätze vorgesehen: Sie sollten per Hubschrauber an den jeweiligen Einsatzort gebracht werden, sodann jeweils 10 Soldaten samt Ausrüstung aufnehmen und sie über Flüsse und Seen transportieren können.
Bis heute ist es nicht gelungen, funktionsfähige Boote zu beschaffen.
So führte die Bundeswehr zunächst Versuche mit zwei Prototypen durch. Kosten: 1,1 Millionen Euro. Nachdem diese Versuche erfolglos verliefen, entschloss sie sich im Jahr 2009, einen dritten Prototyp zu testen. Sie bestellte dieses Boot eines australischen Herstellers – man mag es kaum glauben – bei einem Gebrauchtwagenhändler, der im Bootshandel gänzlich unerfahren war. Der gelieferte dritte Prototyp war dann bis Mitte 2012 immer noch nicht funktionsfähig. Nach einer Probefahrt, bei der das Fahrzeug liegen blieb, trat die Bundeswehr von dem Vertrag zurück.
Sie sucht nun weiterhin nach einer Lösung. Demgegenüber sind wir der Auffassung, dass nun Schluss sein sollte. Der Zeitablauf spricht dafür, dass es der Bundeswehr nicht so dringlich war, die Boote zu beschaffen. Sie verfügt über ausreichende Alternativen zur Gewässerquerung, und deshalb bezweifeln wir, dass es notwendig ist, Luftkissenboote zu beschaffen.
• Die Frage, ob der Staat eine bestimmte Aufgabe selbst optimal erfüllt oder ob es nicht ein privater Anbieter besser und damit wirtschaftlicher kann, stellt sich bei folgendem Beispiel:
Für ihre Soldatinnen und Soldaten produziert die Bundeswehr in eigenen Produktionsstätten Medikamente und sonstige medizinische Produkte. Zu diesen Produkten zählen u. a. Sonnencreme, Lippenschutzstifte, Hustentropfen, Nasenspray oder Insektenschutzmittel – also Dinge, die allesamt marktgängig sind.
Zwar ist es sachgerecht, dass die Bundeswehr in ihren Apotheken Medikamente selbst herstellt, die nicht auf dem Markt zu erwerben sind. Aber für Medikamente und Kosmetika, die in jeder Apotheke beschafft werden können, müssen nicht eigene Produktionsstätten vorgehalten werden. Der Aufwand hierfür ist allzu hoch. Nach unseren Erkenntnissen führt die eigene Herstellung zu Mehrkosten in Millionenhöhe. So gab die Bundeswehr für den Neubau einer Produktionsstätte knapp 20 Millionen Euro aus.
Außerdem produziert sie über den Bedarf hinaus. Beispielsweise werden nur 10 % der von ihr selbst hergestellten Serienprodukte für die Bundeswehreinsätze in Afghanistan und im Kosovo benötigt.
Die Bundeswehr sollte daher die Eigenherstellung pharmazeutischer Produkte neu ausrichten und nur noch das produzieren, was am Markt nicht ausreichend verfügbar ist.
• In anderen Prüfungen im IT-Bereich hat sich herausgestellt, dass Sicherheitsstandards nicht beachtet werden. So hält sich insbesondere die Bundeswehr seit Jahren nicht an die Sicherheitsregeln, die das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik vorgibt. Es fehlen entsprechende Dienstvorschriften, Zuständigkeiten sind ungeklärt, und die IT-Sicherheitsverantwortlichen können Sicherheitsverstößen nicht nachgehen. Damit setzt sich die Bundeswehr unnötig Risiken aus, die unter ungünstigen Umständen auch den Steuerzahler teuer zu stehen kommen können.
Ich meine mich zu erinnern, daß „Swiss Army“ mittlerweile als Marke etabliert ist. „Deutsche Bundeswehr“-Produkte wären in der Outdoor-Szene bestimmt gut zu vermarkten, und auch männliche Kunden, die sonst eher weniger Pflegeprodukte konsumieren, könnte man damit vielleicht erreichen.
nicht unter der gegebenen qualität… die sonnenschutzcreme war grässlich, der insektenschutz wirkungslos…
aber ich meine mich dunkel zu erinnern, dass das nasenspray eigtl von ratiopharm war?
“ “Deutsche Bundeswehr”-Produkte wären in der Outdoor-Szene bestimmt gut zu vermarkten“
Eher weniger. Angesichts des Qualitätsunterschiedes zwischen dienstlich und privat beschaffter Ausrüstung, der in den meisten Fällen besteht, läuft doch kaum jemand mit dem Zeug privat rum, wenn er es sich kaufen muss.
Naja so ganz einfach ist die Rechnung mit den Bundeswehrprodukten halt nicht. Man moege sich nur vorstellen wie hoch der Verbrauch bei Insektenschutz und Sonnenschutz schnellen würde wenn da ein normaler Hersteller drauf stehen würde.
Bei der IT Sicherheit hat unser Problem drei Buchstaben, BWI.
Ports sind offen, veraltete Software und eine Reaktionszeit von 3 Wochen beim letzten Exploit. Aber so ist das halt wenn man Sicherheitssensitive Aufgaben auslagert. Ich wunder mich immer nur das nicht noch mehr passiert.
Mich würde viel eher mal interessieren wie es mit der Wirtschaftlichkeit der bei mir so beliebten LHD/ LHBw (ja Ironie, ich habe immer wieder den Eindruck die sind nicht für mich da, sondern umgekehrt: ich bin da, damit die verdienen) und BwFuhrparkService aussieht.
Wie oft wurde ich mit DOKAs etc ins Gelände geschickt und durfte mir was anhöhren weil das Fahrzeug danach oft kaputt war (lag nicht an meiner Fahrweise, sondern daran, dass die Kisten einfach nur für Straßen sind, bricht halt mal die Achse)…
Frage mich auch womit die eigenen Produktion von Insektenschutzmitteln etc. die weniger taugen als zivile Produkte zu rechtfertigen ist.
Lieber schmiere ich mich mit einem zivilen Produkt ein und fahre dafür vernünftige Fahrzeuge im Inland und suche mir meine Ausrüstung aus einer vielfach größeren Produktpalette aus. Tut mir leid, auch die Bekleidung der LHD für Teil-/ und Selbsteinkleider und vor allem deren Preis finde ich eine Frechheit.
BWI: Noch so ein Schlagwort bei dem ich kotzen möchte. Oder SAP… Wozu haben wir studierte Informatiker, kaufen aber trotzdem für Millionen von Euro Produkte von SAP, und wenn wir mal eine Änderung oder Erweiterung benötigen lassen die sich das ordentlich was kosten… Ich frage mich wirklich wie sowas zustande kommen, welcher Politiker profitiert da wohl im Privaten von solchen Verträgen???
@ChrisB
BWFuhrparkservice schreibt seit Jahren rote Zahlen, obwohl die Angestellten oft Stabsfeldwebel etc sind die „ausgelagert“ wurden aber noch von der BW bezahlt werden!!!
In dem Bericht aus sehr ausführlich von eine IT Projekt die Rede das mE nur SAP oder Teilprodukt sein kann. Ist ne gute Marktsichtung wenn man nur Produkte eines Herstellers sichtet und diese miteinander vergleicht. Seite 264.
@ Hans
Dass die Angestellten am wenigsten dafür können ist klar.
Schade, dass wohl nie einer der Verantwortlichen persönlich für solche, gelinde ausgedrückt, Missgeschicke zur Rechenschaft gezogen wird.
Ich denke, dass die Herstellung eigern Arzneien wohl das kleinste Problem in Sachen Verschwendung bei der Bundeswehr ist.
Naja man sich streiten aber manches währe Billiger in Großmengen zu Kaufen und dann in BW behälter abzufüllen , als selber prudzieren es gibt sehr vielle Hersteller gerade gegen Insekten wenn man 1 000 l auschreibt kann man beim Günstigen kaufen .
Andere Produckte die Kaum gibt an Krankenhäuser Verkaufen das sich besser Rechnet
Nur mit Lufkissenboote da bin ich Vorsichtiger momentan sind wir in Afg und Brauchen wir die nicht so oft oder auch gar nicht aber Morgen weis keiner
BW ist im erstfall wenn man das nicht braucht ist das Geldverschwendung wenn man es aber Braucht ist das eh zu wennig
BW Fuhrpark ist Geld aus dem Fenster geschmißen , wen man Lkw hat die man nicht in Gelände darf
Teurer wartungsaufwand nur in Bestimmte Firmen die dann auch das Verlangen können was die wollen ,
Das man 78 DINGO bestellt in Form die es schon gibt nicht als Pik Up die man Umwandeln kann nach den Auslaneinsatz , die sind Massen dann da aber nicht alle kann man als Sicherungsfahrezeuge benutzen
Hallo,
muss jetzt auch mal meinen Senf dazu geben. Leider scheinen ChrisB und Hans irgendwie nicht so in der Materie zu stecken.
BWI: Könnte jetzt weit ausholen, aber nur soviel: Wer die IT vor der BWI kennt oder sich die Berichte anschaut, erkennt, dass die Bundeswehr nicht mal wusste, wie veraltet sie war. Es war einfach nur grauenvoll. Sinn und Zweck der BWI war, erst mal alles auf einen Stand zu bringen, Innovationen kann man dann immer noch voran treiben.
SAP: Wir kaufen nicht SAP, sondern entwickeln unsere eigenen ERP / SCM / BI Tools. Haha, da hat wohl jemand nicht gut geschlafen oder was falsches gegessen. Sorry, ist nicht provokant gemeint, aber erst mal informieren und dann den Beitrag schreiben. Denken, drücken, sprechen…
LHBw / Fuhrpark: Hier kann man allerdings drüber streiten. Das heißt nicht, dass die Projekte abzulehnen wären. Es wurde viel erreicht, die Zahlen des Schwunds sind um 97% zurückgegangen. Der Fuhrpark ist modern und funktioniert, die Fahrzeuge sind geeignet. Es wird überhaupt erst mal gewirtschaftet und nicht nur verwaltet. Sehe beide Projekte insgesamt positiv.
Outsourcing und PPP Projekte sind immer kritisch zu hinterfragen, man sollte aber ehrlich in der Bewertung sein, nicht nur die Kosten sehen, sondern auch die Wertschöpfung (Leistungsverbesserung) betrachten. Dazu muss man nicht Wirtschaftswissenschaften studieren, sollte sich aber wenigstens informieren und nicht gleich drauf los schreiben.
Die eigene Sonnencreme und Insektenschutzmittel kam mir schon vor Jahren in der AGA unwirtschaftlich vor. Die Nasentropfen bekommen nur eine Bundeswehr-Verpackung, die sind von ratiopharm oder Hexal oder so.
So schlecht fand ich die Medikamente aus der Eigenproduktion der Bundeswehr gar nicht.
Der Lippenschutzstift hat zuverlässig meine Lippen gepflegt. Zugekaufte Produkte haben im Vergleich zur Eigenmarke das Problem, dass hierin Zusatzstoffe verwendet werden, auf die so manch einer allergisch reagiert. So wurde ich bei externen Veranstaltungen immer wieder angefragt, ob ich den Lippenschutzstift organisieren könnte, da er der Einzige sei, auf den die Person nicht allergisch reagierte.
Die Bundeswehr-Sonnenschutzmittel haben für mich immer ihre Funktion erfüllt – nämlich vor Sonnenbrand zu schützen. Und das selbst im heißen Sommer in Afghanistan.
Für mich hatte das Mittel nur einen Nachteil: Bedingt durch das Schwitzen vermengte sich das Sonnenschutzmittel mit dem Staub zu einer feinen Schicht auf der Haut, da die Creme aus den Poren austrat und somit den Staub band.
Das Mückenschutzmittel hat weitestgehend seine Funktion erfüllt – vielleicht nicht unbedingt zu 100 Prozent in Munster – aber sonst doch recht zuverlässig.
Die Begründung für die Eigenproduktion war ehemals, dass diese günstiger wäre, als der Einkauf von beispielsweise Autan auf dem Markt.
Ähnlich lautende Begründungen hört man, für die Klinikproduktion von Medikamente aus dem zivilen Bereich.
Übrigens galt dieses Argument doch auch immer für die Kopfschmerztabletten.
Vielleicht ist den Prüfern einfach nur der Punkt missfallen, dass die Bundeswehr eine neue Anlage in Betrieb genommen hat, die in den Augen des Rechnungshofes nicht günstig ist.
Interessant ist in meinen Augen die Aussage, dass Produkte weit über Bedarf produziert werden. Das erscheint mir überprüfungswürdig.
Die Frage der Luftkissenboote ist nun wirklich eine seltsam anmutende Geschichte… Aber irgendwie muss ich da gerade an Hubschrauber denken…
@Chris:
In Sachen BWI sollte man weit ausholen. Ja, teilweise war unsere IT uralt und es gab endlos Insellösungen. Aber doch nicht, weil wir es nicht besser gekonnt hätten, sondern weil einfach der Druck von oben für ‚eine‘ Lösung fehlte. Dafür hatten wir aber auch Admins vor Ort die kurzfristig reagieren konnten, Wartungen die auch zu vernünftigen Zeiten durchgeführt werden konnten et cetera. Jetzt fährt das System per Zufall mal Nachts ein Update von XP auf Windows 7 oder Office 2003 auf 2010 und man sitzt dann morgens staunend vor der Kiste und fragt sich, was nun wieder alles nicht geht. Sind dann die Drucker fehlerhaft konfiguriert bekommt man nach Wochen Work-around tipps wie die Zwischenlösung über die Umwandlung nach PDF um sinnvolle Ausdrucke zu bekommen…
Das man ein Produkt wie SAP nicht im eigenen Haus neu entwickeln wird ist wohl klar – ob wir unbedingt SAP gebraucht hätten ist aber durchaus eine Frage… Ausbildungsmängel und gewissen Schwächen in der Planung/Umsetzung der Prozessmodelle sind wohl offensichtlich. Dass Datenbestände inzwischen Laufbahnentscheidend aber oftmals fehlerhaft sind wird das Vertrauen der Truppe auch nicht unbedingt fördern.
Der Fuhrpark hat den Fahrzeugbestand grundsätzlich erneuert, richtig, aber auch viele Abhängigkeiten geschaffen. Die Aktionen a la DoKa mit vertraglichem Verbot die Straße zu verlassen, Fünfsitzer die zur Steuereinsparung nur als Zweisitzer angemeldet waren et cetera haben viel zum Unmut beigetragen. Inzwischen dürften aber die größten Probleme korrigiert sein.
Am Anfang gab es bei den meisten Projekten somit nicht unbedingt eine Wertschöpfung oder Leistungsverbesserung soweit es das Gefühl der Truppe angeht. Viele Anfangsprobleme wären sicherlich vermeidbar gewesen. Das die Lage inzwischen anders aussieht ist durchaus positiv, ist aber am Anfang nicht unbedingt erkennbar und deswegen würde ich Kritik nicht mit Unwilligkeit zur Information abtun.
Bitte etwas differenzierter!
In Teilen fehlen, so denke ich, auch den Rechnungsprüfern die nötigen Hintergrundinformationen.
So muss ein Luftkissenboot sicherlich andere Spezifikationen zur Lufttransprttauglichkeit erfüllen, als ein Paddeldingens von OBI.
Desweiteren missfällt mir ebenso das in diesem Zusammenhang die BW-Apotheken als Geldverbrenner und Sinnlosobjekte mit BWI in einem Atemzug genannt werden. Dabei wird man nur von einem von beiden krank….
Hallo Chris
Mit dem Schwund hörte ich auch schon mehr mals , so das gerade in log Bereicht die Letzten 5 BTL nur der anfang vom ende sein soll , das da Private auch ehm BW für die Versorgung Verantwortlich gemacht werden soll es soll auch weiter ausgebaut werden das Log Btl nur noch auf Brig ebene geben soll .
Anderseits hat man LKW schon bedenken bekommen warum die Lesig LKW nicht ins Gelände darf .Ok es soll sich was Ändern so sollen Zentros die Axor und MAN ablösen die dann auch Kabine wechselbar ist , so das man die zu Not kaufen kann für Mehr bedarf im Auslandeinsatz .
Es ist Traurig das trotz einsparmaßnahmen gerade im Sofort Bedar nicht mehr Geld zu Verfügung stehen
und das die Weisen meinten wir sollen Sparen weil Europa so viel Kostet
weil BW ist auch Arbei nicht nur bei der BW sondern Zulieferer und Herrsteller Bereich
Lauter spannende Themen:
Wo ist denn beim Fuhrparkservice die Leistungsverbesserung? Wir haben weniger Fahrzeuge als vorher. Sie fahren auch nur von A nach B wie unsere ehemals grünen Fahrzeuge. Die Fahrer werden bei Schäden zum Schadenersatz herangezogen. Die Kilometerkosten liegen über den Sätzen, die Soldaten bei der Nutzung ihres Privatfahrzeuges erstattet bekommen.
LHD : man werfe mal einen Blick auf die Zahlungen die jedes Jahr durch die Bundeswehr an die LHD geleistet werden. Jetzt sind es nach meiner Kenntniss 50 Mio.
BWI, Herkules. Hier sind ca 7000 Mio’s Vertragsumfang. Die damit eingekauften Defizite im täglichen Arbeitsablauf sind hinlänglich bekannt. Ich fand die Insellösungen gar nicht so schlecht. 90% der Rechnernutzung erfolgt über handelsübliche Anwendungen.
Bei den Insektenschutzmitteln scheint der Bundesrechnungshof davon auszugehen, dass Insekten nur in Afghanistan und im Kosovo auftreten. Wo sind dann die anderen 90% geblieben? Vielleicht nutzt man sie um die Neuausrichtung zu schmieren :-)
@Chris
Danke der indirekten Nachfrage, ich habe sehr gut gegessen und auch geschlafen.
Natürlich entspringt meine Einschätzung aus dem Sumpf der Truppe. Für genaue Zahlen fehlt mir der Einblick. Das geschriebene Spiegelt meinen persönlichen und auch den Eindruck der meisten Kameraden um mich herum wieder.
Und es tut mir leid ihren schönen Ansichten nicht entsprechen zu dürfen: Die Fahrzeuge die wir bisher immer bekamen (und es waren auch nur diese verfügbar) waren für die Auftragserfüllung oft nicht zu gebrauchen, das fängt schon beim Stellen falscher Bilder an, wenn Soldaten Fahrzeuge mit Beschriftungen vorsetzt, damit sich jeder psychedelisch begabte Mensch, diese als ein anderes Fahrzeug vorstellen kann und damit sich wunderbar auf seinen Einsatz vorbereit fühlt.
Geländegängikeit ist bei den BWFuhrpark Fahrzeugen doch oft ein Wunschtraum, aber genau das braucht man.
Warum soll ich als Nutzer darauf achten, dass die hochheiligen Fahrzeuge der Zivilisten möglichst ohne Krätzerchen zurückkomen? Wenn ich damit auf einer Schotterpiste fahren muss, dann passiert sowas.
Ich empfinde diese ganze Outsourcing Geschichte als unsinnig, weil sie mal wieder von Zivilisten betrieben wird, die anscheinend wenig von der militärischen Materie verstehen bzw. von den Auftraggebern falsche Informationen bekommen??? Oder anders: Hier drück sich m.E. dass Missverhältnis in Sachen Kommunikation zwischen Basis und Führung aus.
Außerdem sagte ich, dass wir Produkte von SAP kaufen, nicht SAP… Das zum Thema Denken-Drücken-Sprechen, haha…
HERKULES war das mit Abstand Beste, was uns passieren konnte.
Man darf nicht vergessen, dass die Riesenmenge APC, die ab 2004 in die Truppe kamen, nur durch die Sacheinlage begründet gewesen sind. Die hohen Herren, die damals verhandelt haben, hätten der Truppe nur mal die Kennziffern mitteilen müssen, damit die BWI nicht ihren Einstand damit feiern durfte, jedem zu sagen, was ihm bald fehlt.
Wir kommen heute mit weniger Rechenzentren aus, haben mehr Bandbreite vom Schreibtisch angefangen, wenn ich am Wochenende im Büro bin habe ich trotzdem Support. Software wird einfach bestellt und aufgespielt, es gibt einen bundeswehreinheitlichen Updatedienst für Windows und AV-Systeme. Das hätte uns bei Conficker damals echt geholfen.
Über die BWI hat die Bundeswehr Zugriff auf Spezialisten, die niemals Uniform tragen würden. Wer denkt, wir könnten inhouse ein System entwickeln, dass SASPF gleichkommt … Nein, nie.
Irgendwann nächstes Jahr hat das Gros der Büroarbeiter einen Windows 7-PC mit aktuellem Office, greift über verschlüsselte Datenanbindungen bundesweit auf seine zentral gesicherten Verzeichnisse zu, hat ein IP-Telefon und kann seine Mails signieren und verschlüsseln.
80% aller IT-Projekten scheitern. Ich denke, wir können mit der BWI echt zufrieden sein.
@Chris ohne B
Es ist wirklich nicht alles schlecht was die BWI macht vor allem der UHD Bereich bei Schicht 8 Fehlern ist hervorragend . Das die BWI keine leichten Job hat ist auch klar, jedoch verdrängt sie sich mE in Vorzeigeprojekten anstelle die Probleme anzugehen die zum Beispiel auch die IT-Sicherheit berühren. BWI Infotool darüber lachen sogar nicht ITler.
SAP ist eine Katastrophe weil die Bw nicht die Kohle hat die nötigen Anpassungen zu finanzieren die es in Teilen bräuchte um Akzeptanz beim Nutzer zu erzeugen. Ich sage nur Feld Vergrößerung von 30 auf 80 Zeichen. Alles weitere wäre zu viel für solch einen Blog, bin da auch schon wieder ne Weile raus vielleicht hat man da inzwischen
Lösungen gefunden, zu wünschen wäre es.
Im Endeffekt gilt jedoch akzeptieren ist leichter als verstehen.
@rekom
Confiker gab es auch in BWI Administrierten Netzen. Und heute ist die Chance dafür eher noch größer weil es immer noch ….? Naja sie wissen schon.
Saspf entwickeln vielleicht nicht, anpassen schon. Gibt bzw. Gab genug gute Leute mit Fachwissen die heute raus sind oder halt mit ihren Künsten und IT Studium fachlich vergammeln.
@Schleppi: Oh mein Gott, der Fahrer eines BwFuhrpark Kfz wird zum Schadensersatz herangezogen, wenn er etwas kaputt macht? Schrecklich!
Aber völlig normal, bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Wäre auch schlimm wenn nicht!
Vor dem Fuhrpark musste man als Angehöriger eines Btl schauen, mit welchem Auto man wohin fährt, bzw. welches überhaupt verfügbar ist. Heute bekomme ich bei rechtzeitiger Anforderung ein Fuhrparkauto.
Früher ist man oft mit einem klapprigen Wolf gefahren (ohne das man ins Gelände musste), heute reist man in einem zivilen Golf oder ähnlichem.
Wenn wir es jetzt noch schaffen, dass nicht jeder alleine in einem Pkw zu Übungen fahren muss, sondern die Busse auch genutzt werden, ist der Fuhrpark ne runde Sache. Diskutieren kann man jedoch über die handelsüblichen LKw die als grün angeboten werden, sowie die mangelhafte Bereifung der Geländewagen.
Zur BWI: Es ist sicherlich nicht alles Gold was glänzt, auch ich schimpfe nahezu täglich über veraltete Software (IE 7) und langsame Verbindungen. ABER: Im Vergleich zu vorher sind wir ganzheitlich sicher einen Schritt weiter. Das die 90 44444 viel Geld kostet ist zwar ein Manko in meinen Augen, auf der anderen Seite ist mir persönlich bisher immer schneel und professionel geholfen worden, inklusive Rechnertausch innerhalb weniger Stunden. Früher musste man froh sein, wenn der S6 noch einen über hatte und dazu noch Zeit un Muße ihn neu aufzusetzen…
@fred 1911: akzeptieren ist leicher als verstehen? Diese Zurücklehn-Mentalität ist genau das, was dieser Armee am wenigsten weiterhilft…
@commander
Ist nicht so hart gemeint wie es da steht eher so nach F.Oetttinger. Nur in Teilbereichen des Dienstbetriebes. Wenn ich mir wirklich alles zu Herzen nehmen würde wäre ich so desillusioniert das ich zum nächsten 1. nicht mehr kommen würde. Ich konzentriere mich lieber auf Felder die ich mitgestalten kann.
Zwar umfassen die Aufgaben des Bundesrechnungshofes nur die Prüfung der Verwendung bereitgestellter Steuergelder und nicht das Aufzeigen einer unzureichenden Finanzmittelausstattung, doch die Nichtbeschaffung eines Gerätes in einem Zeitraum von 12 Jahren als Beleg für fehlenden Bedarf anzuführen, ist geradezu dreist und an Polemik kaum zu überbieten.
Zu einer sachgerechten Prüfung und Bewertung der Verwendung von Steuergeldern gehört auch die Einbeziehung der aus unzureichender Finanzmittelbereitstellung resultierenden Probleme.
Servus,
bezogen auf die BwFPS-Fahrzeuge:
Auf dem Hof steht, was bestellt wird und was der Endnutzer bereit ist zu bezahlen. Ganz einfach.
Wenn dann ein blauer 8-Sitzer mit der Aufschrift 2to gl im Wald steht, dann liegt das schlicht daran, dass der Verband vorher gemeint hat, Geld sparen zu müssen zuungunsten einer adäquaten Bereitstellung in Kurzzeitmiete.
Ob er das aber aufgrund angespannter Haushaltslage musste, ist eine andere Frage ;-)
Und was wir ansonsten davon haben? Man sollte eher fragen, was wir (immer noch) hätten, wenn wir diese Lösung nicht hätten. Beides kostet Geld, keine Frage, aber es ist mir deutlich wohler, wenn ich als Disziplinarvorgesetzter meine Soldaten in einem Fahrzeug unterwegs weiß, das dem aktuellen technischen Stand entspricht.
Wo ich deutlich mit einstimme, ist die Reifenwahl bei den Greenlinern. ATs sind nunmal für die (wenn auch wenigen) Fälle abseits der Straße weniger geeignet.
Genauso wichtig wäre mir aber, dass die BwFPS-Fahrzeuge allesamt grün foliert gehören, damit man auch mal wieder eine gewisse Präsenz auf der Straße erkennt…
@T.W.:
Gibt es aktuell technische Probleme?
Mein Kommentar aus ca. 15 Sätzen wurde beim übertragen auf 2 Sätze reduziert.
Hallo nochmal,
also erst ein mal freue ich mich übe die Reaktionen. Ich versuche mich zu mäßigen ;)
BWI: Wer meint, die BWI sollte mehr aufs Militär hören liegt mE genau falsch. Man sollte sich große IT-Transformationsprojekte wie Dresdner > Commerzbank (glaube Accenture) anschauen oder Allianz (auch ACC) oder diverse SAP-Projekte von BearinPoint. Oder diverse Sachen für die britischen Streitkräfte (Steria).
Da sieht man sehr gut, wie sowas erfolgreich umgesetzt wird.
@ChrisB: Ein Problem war bei HERKULES, dass man jeden Scheiß-Haufen vertraglich festschreiben musste, weil man sich gegenseitig nicht vertraut hat. Normalerweise basieren solche Projekte auf einer gegenseitigen Partnerschaft, wo man in kombinierten Teams Lösungen erarbeitet und die Verträge auch kurzerhand anpassen kann.
Legacy-Systeme weiter betreiben: Sieht man ja wo das hin führt: Einziges NATO-Land mit LoNo: Bundeswehr. Und das gilt nicht mal als Legacy-Anwendung ;)
Datenbestände: Grausam: Es werden im Rahmen von HERKULES hunderte (sic) Leute nur beschäftigt um Daten aufzubereiten. Wenn die erst mal für SAP fit gemacht werden, kann man die in x Jahren auch ohne Probleme ins Oracle bringen (oder wohin auch immer). Nur irgendwann muss man sie mal aufbereiten, weil die Legacy-Anwendung wird nicht ewig gewartet, spätestens wenn der letzte Entwickler in Rente geht. Ich übertreibe bewusst, aber an Standardsoftware führt kein Weg vorbei.
Eine Win7-Migration ist nicht mal eben am Aldi-PC Windows installieren. Das ist alles deutlich komplizierter. Dass das über Nacht lief halte ich für eine sehr gute Leistung (es musste niemand vorbei kommen). Die fehlende Schulung ist dann halt wieder typisch Bundeswehr.
Fuhrpark: Ein Soldat muss den von ihm verursachten Schaden bezahlen. Wirtschaftliche Kennzahlen zur Bemessung von Leistungen und Prozessen. Wenn das schon einige aufregt, dann dürfen sie gespannt sein, was noch kommt. Im Rahmen des Sparens im Haushalt wird das alles noch sehr hässlich werden. Oder eben effizient. Wie mans sieht.
Beim Thema messen: Alle Zahlen sind hier ohnehin ohne Vergleich, weil vor der Auslagerung es überhaupt keine Zahlen gab. Deswegen haben sich doch alle so verschätzt, es gab kein belastbares Zahlenmaterial. Für einen Beamten hinnehmbar, in der Wirtschaft wäre das die Insolvenz.
Und das Argument Bw ist nicht Wirtschaft: Unsere Bündnispartner machen vor, wie man erfolgreich Business Process Reengineering betreiben kann. Und wenn die Bundeswehr das alleine nicht schafft wirds halt abgegeben.
Und das alles ist ja nicht mal Outsourcing. Das sind PPPs mit nem sehr hohen Staatsanteil, wenn nicht gar 100%.
Es ist also (teilweise) immer noch Bundeswehr, nur eben von Leuten gemanagt, die davon Ahnung haben. Der Know-how Transfer von Siemens und IBM war schon extrem hoch. Für alle die sich speziell für die IT interessieren empfehle ich die Fachveranstaltungen der AFCEA in Bonn/Koblenz. Da trifft sich Bw und Wirtschaft und überlegt was man wie in der Bw-IT verbessern kann. Und alle Offiziere die den Absprung planen, nehmen einige Unternehmen mit Kusshand, da sie die Systeme und Probleme kennen. Mit dem Wechsel wird dann nicht mehr verwaltet, sondern gestaltet. Nur am Umgangston sollte vorher gearbeitet werden, sonst bleibt nur CSC ;)
Ein gepflegter Umgangston liegt mir am Herzen, sorry ChrisB.
@O.Punkt
Aus meiner Sicht keine technischen Probleme.
@Beobachter
„Wenn dann ein blauer 8-Sitzer mit der Aufschrift 2to gl im Wald steht, dann liegt das schlicht daran, dass der Verband vorher gemeint hat, Geld sparen zu müssen zuungunsten einer adäquaten Bereitstellung in Kurzzeitmiete.“
Oder vielleicht daran, dass einem Verband trotz nachdrücklicher, eindeutiger und mehrfachem Widerspruch einfach befohlen wurde bestimmte (sinnvolle) Fahrzeuge abzugeben und dafür (unsinnige) andere Fahrzeuge aus dem Fuhrpark nehmen zu müssen?!?!
@Koffer
Vermag ich nicht zu beurteilen, aber auch das kann ein Grund sein ;-)
Die Umsetzungen fallen ja durchaus unterschiedlich aus.
@Koffer:
Wenn ich weiss, dass ich ins Gelände fahren muss, fordere ich Geländefahrzeuge an.
Wenn der Fuhrpark keine da hat, gibt es auch schonmal einen VW Tiguan von Sixt…
Unser Spieß hat vom Fuhrpark immer eine DoKa Pritsche für die Schießbahnversorgung bekommen. Für den Übungsplatz selber gabs den Unimog U5000. Wenn es mal nur die DoKa gab, dann wurde die Verpflegungsausgabe halt nahe einer Schotterpiste gemacht.
Fuhrpark Service erfordert nunmal jetzt mehr genaue Planung.
Das man alte MAN 5to LKw abgibt und dafür dann nichts mehr bekommt, sondern bei Notwendigkeit ein Axxor über den Fuhrpark anfordern muss, bedeutet zunächst einen Mehraufwand. Allerdings spare ich mir die Instandhaltung überalteter MAN 5to LKw.
Jetzt stellt sich die Frage, was ist da wohl besser für den Haushalt? Neue moderne LKW für dreimal Übungsplatz im Jahr vom Fuhrpark anfordern oder alte Kutschen die meiste Zeit defekt auf dem Hof stehen zu haben.
Nebenbei, wie Beobachter schon sagte, auch ich habe ein besseres Gefühl wenn der Tankaufsatz (TA) mit knapp 5000 liter Diesel auf einem modern Axxor mit ESP und ASB montiert ist, als wenn der 19jährige Hauptgefreite diesen TA auf einem knapp 30 Jahre alten MAN GL durch die Republik kutschiert, ohne Bremsassistent und mit einem deutlich längeren Bremsweg….
Zum Thema IT-Sicherheit: Niemand, der wirklich vom Fach ist, geht zur Bundeswehr um für diesen „Almosen“, den die BW als Sold bezeichnet zu arbeiten. Ich verdiene in der freien Wirtschaft ein Vielfaches von dem was die BW mir bietet – Und selbst die Gesundheitsvorsorge ist kein Argument mehr – Ich z.B. bin über die Firma komplett Privat versichert (auf Firmenkosten!). Abgesehen davon arbeite ich hier in einer modernen IT Umgebung mit den besten Leuten ihres Faches – Warum sollte ich also als IT Security Profi zur Bundeswehr? Selbst wenn ich in DE keine Anstellung finde: Die Welt ist Gross…
Grüsse aus Finnland!
@Patrick
1. schielen nicht alle nur aufs Geld.
2.Wann gehen Sie zu welchem Satz in Rente?
Klar draußen gibts für gute ITler gute Jobs aber ganz so schlecht ists beim Verein nun auch nicht.
Super Kommentar von Chris, kann ich nur beipflichten. Bei der Bemängelung des fehlenden Einhaltens der BSI-Standards empfehle ich den Prüfern des BRH auf jeden Fall die Gegenrechnung der Kosten, die durch die 1:1-Umsetzung dieser Standards entstehen würden. Glücklicherweise hat man sich weitgehend pragmatisch geeinigt.
Patrick | 14. November 2012 – 8:57
Sie als IT-Security Profi sollten doch wohl wissen, das in Deutschland die Profis für die IT-Sicherheit nicht in den Streitkräften sitzen, sondern beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI); ergo zum Innenministerium gehören. Dort werden auch die kryptologischen Standarts regelmäßig festgestellt.
Servus,
in der aktuellen „Europäische Sicherheit & Technik“ ist ein aufschlussreicher Artikel „Entwicklung des Instandhaltungsmodells 2013*“ enthalten, der interessante/erschreckende (je nach Ansicht) Aussagen darstellt, was die Ausstattung mit Gerät insgesamt in der Zukunft betrifft.
Leider ist der Artikel nicht bei der Leseprobe dabei, die man online anschauen/runterladen kann.
Er stellt nebenbei die Aussage fest, dass der Beitrag der Streitkräfte zur Ausgabenminimierung darin bestehen soll, von der Vollausstattung wegzukommen und nur noch bei Bedraf mit Gerät ausgestattet zu werden. Ich vermute, man will einen Ateil von ~30% in der Truppe halten und den Rest flexibel, wo gerade benötigt, zur Verfügung stellen.
@ commander
Sind Sie Ihrer Kfz-Versicherung auch zum Ersatz bei grober Fahrlässigkeit verpflichtet? Wenn nicht sollten Sie das unbedingt vereinbaren. Wär ja sonst ungerecht.
Große Firmen pflegen Ihre Fahrzeuge mit einer Vollkaskoversicherung auszustatten.
Und wenn ein Disziplinarvorgesetzter früher um 0930 Uhr Dienstaufsicht bei seinen Soldaten durchführen wollte, dann saß um 0932Uhr der Fahrer im Dienstfahrzeug des Disziplinarvorgesetzten :-) Aber das war olivgrün und hatte zugegebenermaßen keine Klimaanlage.
@ Commander
Ich hätte nichts gegen die DoKa Pritsche für den Spieß eines Stabsquartiers. Aber Ihre Darstellung beschreibt wunderbar die Position der Bw, die sich (daseist jetzt keine persönlichen Aussage, sondern vielmehr eine statistische Wahrscheinlichkeit ;) ) im wesentlichen aus der Erfahrungswelt von StOffz der Ebene DIV und höher speist.
Aber ich muss in der realen Welt der Truppe mit dem realen Fuhrpark und dem realen Haushalt reale Aufträge erledigen und da bringt der Fughrpark nicht nur enig nutzte, sondern vielmehr KEINEN :( er schadet, verzögert und kostet im Ergebnis sogar noch mehr!
Wenn Saie möchten fange ich gerne eine (relative lange Liste) an, mit welchen Problemen (für die es im Regelfall keine Lösung gibt) man als KpChef durch ein Fuhrparlservice belastet ist!
Servus,
Selbstverständlich, da die Versicherung in diesem Fall leistungsfrei bleiben.
Aber ein Blick in die Schadensbestimmungen (VMBl 2006) ist hierbei aufschlussreich.
@ Koffer
Heutzutage hat jede Kompanie, die ich kenne, mehr Fuhrparkautos auf dem Hof stehen als früher grüne Fahrzeuge für den Straßenverkehr. Mit geschickter Planung kann man da acht viel rausholen. Es ist jedoch so, dass der Dienstherr in Form übergeordneter Ebenen selbst regelmäßig die Gelder für den FPS rauszieht. Meistens, um selber damit Dienstreisen zu unternehmen anstatt mit der Bahn zu fahren. Das kann man übrigens regelmäßig jedes Jahr auf das Neue sehen, welcher Etat zu erst alle ist.
@ChrisB
Gut da zeigt sich, dass sie mehr Einblick besitzen als ich, ich gebe ja nur meinen persönlichen Eindruck wieder und der kommt aus der Schlammzone und da interessieren mich Zahlen wenig, sondern eher ob wie schnell was funktioniert. Ich bin auch an einem angenehmen sittlichen Umgangston interessiert.
Zurück zum Thema:
Ich kann dem Kameraden Koffer nur beipflichten. Ich verstehe auch nicht, wo das Problem zumindest wäre, diese Fahrzeuge grün zu folieren?!
Wissen sie was echt peinlich ist? Wenn 50 Mann in Flecktarn mit Gewehren auf einem lustigen roten Doppeldecker-Stadtrundfahrtbus sitzen und zum TrpÜPl verlegen und die Menschenmenge am Straßenrand sich kaputt lacht… Das ist doch einfach unprofessionell. Und wenn wir mal ehrlich sind: In dieser Armee gibt es viel zu viel, was von Zivilisten entschieden wird, wie oft musste ich mich schon mit denen rumärgern. Ich finde da geht einiges an Effizienz verloren. Ein KpChef sollte sich nicht mit solchen Problemen rumschlagen müssen.
@Patrick
Wenn es nur ums Geld ginge wäre ich längst bei Asgaard o.ä.
OK, mal anders aufgestellt: Meine Wahlmöglichkeiten sind a) ein schlecht organisierter IT Betrieb, dessen Standards teils sehr fragwürdig sind und es auch offensichtlich nicht gewollt ist, diese zu verbessern (Bzw. in vielen Belangen komplett zu ändern) und neue Lösungswege häufig (wenn überhaupt) nur widerwillig diskutiert werden, sowie eine technische Ausstattung die in vielen Bereichen bereits vor Jahren hätte ausgetauscht werden sollen oder b) ein hochtechnisierter Fachbetrieb, welcher meine Fachkenntnisse nicht nur auf dem Papier haben möchte, sondern diese nutzen und umsetzen möchte und mich dabei mit allen notwendigen Mitteln ausstattet, sowie die Möglichkeit bietet mit Menschen zu arbeiten, welche in ihrem jeweiligen Fach als Top Notch gelten?
Da ist die Geldfrage mal explizit rausgelassen. Aber seien wir ehrlich: Wenn ich auf Geld verzichte, tue ich dies um „etwas bewegen“ zu können. Dies ist defakto bei der Bundeswehr derzeit nicht gegeben im IT Bereich. wobei damit auch genügend Streitkräfte anderer Länder zu kämpfen haben – Entscheidende Positionen mit fachfremden Personal zu besetzen geht halt meist nach hinten los… – Wobei das ja nicht auf die IT begrenzt ist > @ChrisB
@Heiko Kamann:
Netter Versuch, aber aber über die fachlichen Fähigkeiten der Masse der BSI Mitarbeiter kann man durchaus geteilter Meinung sein (Selbstverständlich gibt es auch dort durchaus kompetentes Personal; Ebenso wie es auch in der freien Wirtschaft genug DAB’s gibt). Auch über die Richtlinien, die das BSI heraus gibt. Zumal der IT Sicherheitsbedarf so oder so nicht pauschal ermessen werden kann. Gerade wenn es um Streitkräfte/Sicherheitsrelevante Teile geht, sollte man eine angepasste Messlatte verwenden. Sie können mir glauben, ich habe sehr oft mit Unternehmen zu tun, welche sich explizit an die BSI Richtlinien gehalten haben und sich dann wunderten, dass sie trotzdem in massive Probleme geraten sind – Letztendlich kann man die BSI Unterlagen als Grundlage nehmen, sollte sich aber anhand der eigenen Lage näher mit dem beschäftigen was passieren kann und welche Gegenmassnahmen existieren.
@Fred:
Rente: Die wird sich auf etwa 75 – 90% meines letzten Monatseinkommens (wenn dieses für mindestens 3 Jahre bezahlt wurde) beziehen, je nach dem ob ich mit Anfang oder Mitte/Ende 60 aufhöre und ob ich beim aktuellen bleibe oder noch einaml oder öfter wechsel. Diese Rente liegt dann, angenommen ich wechsel nicht, definitiv weit über dem, was ich nach dem Bund bekommen würde als IT Fachkraft. Entsprechende Pension Fonds sind in den grösseren IT Betrieben heutzutage standard und damit die Absicherung im Alter nicht auf staatlichen Renten beschränkt.
@Patrick
Gratulation dann haben Sie ja scheinbar alles richtig gemacht was sie für wichtig halten.
Aber nu mal Butter bei die Fische, wie heißt den ihr Paradis?
Finnland ;-) „Richtig gemacht“ – Etwas Glück eine Firma mit derartig guten Pensions fonds zu erwischen gehört schon dazu – Wobei man nicht vergessen darf, dass man in meinem Bereich meist nicht bei einem Arbeitgeber bis zur Rente bleibt. Ist also eine theoretische Rechnung. Realistisch gesehen, werde ich aber nicht schlechter dastehen, wenn ich später in Rente gehe, als ein pensionierter Beamter. (Ausdrücklich zu beachten, dass dies nicht aufgrund staatlicher Renten möglich ist! – Dies sind auch hier nicht allzu hoch…)
@patrick
Wobei bei mir nun letztlich nur noch die Frage über bleibt, wie Sie dann solch tiefe Einblicke in das IT-System der deutschen Streitkräfte bekommen konnten, dass Sie zu einer solch verfestigen Position kommen können, vor allem was die Fähigkeiten des Personals angeht. Nach 12jahren in unserem System wage ich mir zumindest keine solche allgemein gültige Aussage.
@Roman
„Heutzutage hat jede Kompanie, die ich kenne, mehr Fuhrparkautos auf dem Hof stehen als früher grüne Fahrzeuge für den Straßenverkehr.“
Das Problem sind NICHT die „Zivil“ Kfz. Da hatte ja früher die Kp den Chefgolf und das war es!
Das Problem sind die 2to, 5to und KOM und die erzwungenen „Greenlinern“ als Wolf Ersatz etc!
Wenn man das Kdr Fhz und den Chefgolf abgeschafft — > Super! Aber dabei ist es ja nicht geblieben!
@ Beobachter
So,so…VMBL 2006 ..wusste gar nicht, dass dort die Versicherungsbestimmungen der Kfz Versicherer geregelt sind. Ich hätte es mit § 4 KfzPflVV versucht :-)))
@schleppi:
Dass sich Satz 1 auf die Kfz-Versicherer bezieht und Satz 2 auf die Schadensbestimmungen, die für militärische Kraftfahrer gelten, hätte ich wohl deutlicher herausstellen müssen…;-)
@Bonk: Ich war auch beim Bund. OK, keine 12 Jahre, aber ich habe gesehen, womit gearbeitet wird und wenn man speziell in Sachen IT Sicherheit sich bei der BW umschaut kann das Urteil nur sehr Mau ausfallen. Speziell wenn man einen tieferen Einblick in die Welt Bedrohungen für IT Systeme hat. Die Bundeswehr ist sehr anfällig für Angriffe auf die IT Infrastruktur, was zum Teil an überaltetem Material und Regelungen liegt, zum anderen Teil am Mangel an Fachpersonal – Hier sollte die Bundeswehr die Mittel bekommen um die Experten aus den Sicherheitsunternehmen abwerben zu können. Denn hier liegt die Messlatte für den Vergleich. Wie bereits geschrieben, geht es hier in erster Linie nichtmal ums Gehalt. Meine Arbeitsumgebung, sowie Arbeitsklima sind mir wichtiger als rein finanzielle Aspekte.
Patrick | 15. November 2012 – 9:38
Ich habe ja keine Ahnung, was Sie bei der Bundeswehr gemacht haben. Aber als IT-Sicherheits Profi sollten Sie doch unterscheiden können, was es zu schützen gilt. Der normale Arbeitsplatz-PC an dem der Soldat seine eMails empfängt, im Internet surfed und seine Exeltabellen pflegt und ein paar Word-Dokumente verwaltet steht in der zu schützenden IT-Welt gaaaanz unten … (Kosten/Nutzen).
Alles Systeme auf denen Verschlußsachen VS-Vertraulich bis hoch zu Streng Geheim bearbeitet werden, werden durch ON- bzw. OFF-Line Kryprosysteme geschützt. In diese Systeme konnte seit Ende des 2. WK NATO-weit nicht mehr eingebrochen werden. Die Fälle in denen Informationen preisgegeben wurden, hatten Verrat (Innentäter) als Hintergrund.
Finden Sie nicht, das die Bilanz in Ordnung ist?
Sicherheitsrelevante Systeme wurden innerhalb der Nato mehrfach mit Malware verseucht. Das ist fakt. Dass Streitkräfte und Regierungen damit nicht hausieren gehen ebenso. Sie sollten die möglichkeiten, welche Staaten haben, um einen Angriff auf die IT Infrastruktur und auch die sicherheitsrelevanten Systeme anderer Länder zu attackieren nicht unterschätzen. Erst recht nicht, nach dem mittlerweile Klar ist, dass dies mehr als nur einmal bereits vorgekommen ist. (Cyberangriff auf Estland, 2007; USAF drone data stream exploited, 2011; OP Shady Rat; seit 2006; Cyberangriffe zwischen Pakistan und Indien, 2010; Stuxnet, 2010; möglicher Eingriff in Radartechnologie um die OP Orchard zu ermöglichen, 2007 – Um nur ein paar bekannte Vorfälle zu nennen)
Sich auf möglichen Geheimnisverrat zu versteifen ist weder Zweckdienlich noch Zielführend. Wobei die Möglichkeit durchaus besteht, wenn ein System ersteinmal infiziert ist.
@Heiko Kamann: Sie können im übrigen Ihre versteckten Anspielungen auf meine fachliche Qualifikation und mein Fachwissen ruhig sein lassen.
Patrick | 15. November 2012 – 11:50
Ich möchte nicht „versteckt“ auf Ihre fachliche Qualifikation „anspielen“ (die kenne ich ja schließlich nicht), ich möchte mit dem Hinweis nut unterstreichen, das Sie scheinbar Fachexpertise haben.
Ihre Beispiele haben mit den IT-Systemen der Bundeswehr bzw. der NATO recht wenig zu tun. Und bitte noch einmal, es geht doch nicht um die verschiedenen Homepage- oder eMail-Server der Bundeswehr, noch um den PC „unterm Schreibtisch“.
Es geht bei Streitkräften um die geschützten Systeme (Stichwort TCE 621 z.B. von Thales) und auch hier wissen Sie sicherlich, das Regierungen und ihre Streitkräfte Kryptosysteme nutzen, die für die Wirtschaft nicht verfügbar sind oder deren administrativer Aufwand für die Wirtschaft zu hoch wäre. Also, so schlecht sieht es mit der IT nicht aus und an manchen Stellen kann sogar Jemand aus der wirtschaft etwas dazu lernen …