Zwischenstand: Sag’s dem Staatssekretär
Das Angebot von Staatssekretär Stéphane Beemelmans, mit Lesern von Augen geradeaus! im direkten Gespräch über die Neuausrichtung der Bundeswehr zu reden, hat ein – aus meiner Sicht – kurioses Echo gefunden: In fast 100 Kommentaren zu dem ursprünglichen Eintrag wurde (und wird) heftig gestritten, ob ein solches Gespräch überhaupt sinnvoll sei. Der engagierten Diskussion hier im Blog steht eine – bislang! – merkwürdige Zurückhaltung gegenüber, was das Interesse an dem Gespräch selbst angeht: Gerade mal knapp zehn Leute haben mir per Mail den Wunsch mitgeteilt, dieses Angebot Beemelmans wahrzunehmen.
Das verblüfft mich schon. Die Kritik ist da, teilweise recht heftig – aber an der direkten Auseinandersetzung mit einem der Verantwortlichen scheint den meisten, aus welchen Gründen auch immer, nicht gelegen? Vielleicht spricht auch eine tiefe Enttäuschung daraus, wie in den Kommentaren. Das kann ich so nicht beurteilen.
Dennoch: Mehrere Interessenten haben mir deutlich gemacht, dass Ihnen an diesem Gespräch mit Beemelmans gelegen ist. Und deswegen hoffe ich darauf, dass sich noch ein wenig mehr dafür melden. Denn auch wenn eine sehr kleine Runde mehr Debatte bedeutet: Unterhalb einer bestimmten Zahl macht es, denke ich, wenig Sinn.
(Aus dem Grund bin ich auch nicht der Anregung von ein, zwei Interessenten gefolgt, mal zu klären, ob dafür eine Dienstreise infrage kommt. Bei so einer geringen Gesamtzahl mochte ich, ehrlich gesagt, diese Frage nicht stellen.)
Aber ich habe auch eine positive Nachricht: Für dieses Treffen steht das Gästehaus des Katholischen Militärbischofs in Berlin zur Verfügung (dafür ganz herzlichen Dank an das Engagement derjenigen, die das möglich machen). Sozusagen ein neutraler Ort und doch nahe am Militär.
Also: Vielleicht überlegt es sich der eine oder die andere (unter den ohnehin schon wenigen ist keine einzige Frau) doch noch mal und schickt mir eine Mail. An 9nov2012 [et] augengeradeaus [punkt] net.
Ich verstehe die Diskussion um das Gespräch mit dem Sts nicht.
Die Erwartung durch ein solches Gespräch die Neuausrichtung neu auszurichten, ist einfach zu hoch. Aber das Gespräch bietet doch die Möglichkeit die Beweggründe der anderen Seite besser zu verstehen (ob man diese dann teilt ist eine andere Frage).
Dieses Verständnis ist doch schonmal viel wert. Auch wenn es nur die eigenen Vorurteile bestätigt – oder eben doch ein besseres Verständnis der anderen Seite ermöglicht.
Zum Thema Planungssicherheit noch etwas aus dem Heer:
„Die Ebene der Bataillone könne Anfang 2014 mit verbindlichen Daten zu Stärke und Ausrüstung rechnen.“ http://tinyurl.com/8epnxu9
Recht großes Delta zwischen Weihnachten 2011 und Anfang 2014.
@Micha
Ich will gar nichts schoen reden! Wie kaeme ich dazu!
Aber ich glaube auch nicht dass man eine Reform der Bundeswehr mit 195.000 Wissenstraegern hinbekommt, die darueber hinaus auch noch komunal vernetzt sind,
Aber nehmen Sie doch mal folgendes Argument
Wie jeder weiss (als sogar mehr als Fachwissen), werden Kriege nur am Boden gewonnen…….. und danach verschweigt der Fachwissentraeger, dass in Afghanistan die ganze Zeit die Luftstreitkraefte der Allierten den Himmer mit Close Air Support vollhaengen….
Der klassische Fuehrungsprozess ist fuer serialisierbare Probleme ausgelegt, ebenso ist es die dazu begleitende Fuehrungsorganisation in Form von Staeben…
das ist aber fuer komplexe Probleme nicht geeignet….
….Schoenes Beispiel war dazu gestern in der SZ () zum Thema warum Microsoft 10 Jahre „verschlafen“ hat….
wenn Sie Alternativen haben wollen, schauen Sie sich bitte mal die Organisationen der erfolgreichen US Top 500 Unternehmen an, da finden Sie keine Stabsformen mehr…, und auch bei den neuen COIN Ueberlegungen ist eine der wesentliche Annahme, dass der Gegner im Gegensatz zu frueher (z.B. die IRA mit politischem und militaerischem Arm ) seine Fuehrung dezentralisiert hat.
(Fuer Sachlicher Details dazu bei Logik des Misslingens, Doerner, aber ich denke Sie kennen das Buch)
@ Sachlicher
Was die Ebene A15+ anbelangt (schliesslich gehoere ich selbst dazu), ich denke mal jeder wird im Sinne des klassischen Fuehrungsprozesses ab und zu mal eine neue Lagefeststellung machen…… und wo ist der Unterschied zu einer Firma wie Opel oder EADS, wenn Stellen im Management abgebaut werden?
Ich folge Ihrem Argument der Kommunikationstoerung und der Intranzparenz…
aber
Kommunikation ist eine Zweibahnstrasse….. und ich erlebe hier gerade, wie unter den Aspekten „Mir hoert eh keiner zu“ etc. eben eine solche verweigert wird.
(OK, mittlerweile nicht mehr von allen)
Koffer hat das wunderbar drastisch beschrieben…., auch wenn ich nicht alles an dem Dialog teile, aber das haben Sie und der Klaubautermanns aus meiner Sicht schon ausreichend kommentiert.
@sachlicher
Moin übrigens, Sie fragen : „Also woran liegt es? Stellt man die falschen Fragen? Ist die Dienstaufsicht unzweckmäßig? Die Zielformulierungen zu ambitioniert?“
Nun, it’s all of the above.
1. Der Minister hat mit der Sprachregelung „Neuaufstellung“ anstatt „Reform“ eine Erwartungshaltung ausgelöst, die sein ministerieller Apperat nicht einlösen kann ! Man nennt das den Nomenklatura-Effekt ;-) Das beadaure ich persönlich deswegen, weil er einmal in einer B3+-Runde Erwartungsmanagement als den wichtigsten management – skill bezeichnet hat. Da sind wohl seine Erwartungen an die moderne Komunikationsfähigkeit seines Ministeriums zu hoch gewesen, hätte er sich aber denken können, denn
2. er wußte ganz genau, dass die Grobplanung in den 5 Hauptprozessen der Neuaufstellung durch Klausurtagungsarbeitsgruppen erarbeitet wurde, und dass selbst die Inspekteure und auch der dem Ministerium unmitelbar nachgeordnete Amst- und Kommando-Bereich nicht eingebunden war. Wie kann er nun erwarten, dass die Inspekteure und Amtschefs bzw. Höheren Kommandeure das Ergenis nicht nur „loyal“ mittragen, sondern mehr oder weniger „blind“ als next best thing to buttered toast ihrer Truppe verkaufen und umsetzen ?
3. Warum kommuniziert er nicht, dass z.B. es zum gegenwärtigen Zeitpunkt einfach unsinnig wäre ’nachzusteuern‘, und philosophiert statt dessen über Ponyhof-Mentalität versus loyale, treue Dienstmentalität ? Btw. Loyalität ist als Beuteilungskriterium schon vor mehr als 20 Jahren aus der Beurteilungsvorschrift raus geflogen. Aretha Franklin hatte da mal nen tollen song in Sachen ‚respect‘ (bitte nicht mit dem deutschen ‚Respekt‘ gleich setzen)
@klabauterman:
Die liegt wohl ein „Freud’scher Verschreiber“ vor.
Eine Neuaufstellung wäre zwar dringend notwendig, aber bisher geht es ja aber nur um eine Neuausrichtung.
Die es aber auch nicht ist: Die Zielvorgabe von 14.000 auf 10.000 abzusenken und auf Breite vor Tiefe zu bestehen ist keine Neuausrichtung, sondern eine Reduzierung.
Erwartungsmanagement eben.
Das wäre aus meiner Sicht ein wichtiger Punkt für das Gespräch mit dem Sts:
Die Neuausrichtung, die keine ist.
@ Sönke:
Man kann schlichtweg nicht erwarten, dass die Vorgesetzten der Zwischenebenen eine Reform nachhaltig vertreten, wenn Sie selbst in dem Prozess nicht eingebunden waren und so auch die Gründe für die getroffenen Entscheidungen nicht kennen. Oftmals hört man nur ein hilfloses „es ist halt so“, wenn in der Truppe oder in Kommandobehörden hierzu kritísch hinterfragt wird. Da helfen auch Kómmunikationsleitlinien wenig. Klabautermann hat da aus meiner Sicht völlig recht.
Um bei Ihrem Bild von McChrystals „Spaghetti“ Darstellung zu bleiben: Zumindest war sich McChrystal der Komplexität und der vielschichtigen Zusammenhänge im Ansatz im Klaren. Dieses hat er übrigens nicht alleine entworfen, sondern durch sein HQ erarbeiten lassen. Wäre ein solches Bild durch die AG Strukturreform zu Beginn der „Neuausrichtung“ entworfen worden, sähe es eher aus wie Tagliatelle oder eine Lasagne. :-)
Übrigens zum Thema nachsteuern: Die ISAF Strategie ist in den letzten Jahren mehrmals angepasst worden……
@ Soenke Marahrens | 27. Oktober 2012 – 10:06
Zitat: “Wenn man einen Teich trocken legen will, sollte man auch nicht die Froesche fragen….”
Dieser Unternehmensberater- Spruch ist immer wieder entlarvend. Zeigt er doch, dass die entsprechenden Personen unterkomplex denken.
Wenn man Frösche züchtet (= einsatzfähige Soldaten haben will), ist es ausgesprochen dumm, den Teich trocken zu legen … dann hat man nämlich schnell keine gesunden Frösche mehr, weil die sich einen anderen Teich suchen. Lediglich die Kranken, Alten oder Dummen bleiben … Man sollte sich besser Gedanken darüber machen, wie man aus dem versumpften Loch einen klaren See macht, den die Frösche lieben …
Und hier sind wir wieder bei der Bundeswehr. Wenn ich mit weniger Geld mehr leisten will, gibt es unterschiedliche Methoden, wie man das erreichen kann/versucht:
a) Man bringt seine Prozesse auf Vordermann, verschlankt Strukturen und streicht Wasserköpfe, die sich aufgrund der menschlichen Natur mit der Zeit leider immer wieder ansammeln. Dies macht man nicht als zeitlich focussierten Knall, sondern als stetigen detaillierten kontinuierlichen Umbau. Man macht also ohne großes Aufsehen seinen Job, statt regelmäßig große Reformen zu verkünden, deren wesentliche Leistung die Hochglanzbroschüre und die Außendarstellung ist.
Zudem sorgt man dafür, dass Mitarbeiter eine positive Einstellung zum Arbeitgeber haben und soetwas wie eine intrinsische Motivation entwickeln. Das erhöht die Produktivität enorm. Das Problem hoher Komplexitäten und Informationsüberflutung (vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen) löst man durch dezentrale Strukturen mit individueller sichtbarer Verantwortungszuordnung. Systeme wie Pooling and Sharing reduziert man auf das absolut notwendige Maß, da diese Organisationsformen bekanntermaßen zu hohen Transaktionskosten und aufgrund der fehlenden individuellen Verantwortung zu schlechter Ausrüstung mit hohem Reparaturbedarf führen. Wenn man Personal abbauen muss, tut man das zu Beginn des Umstrukturierungsprozess.
Wenn man einen Mitarbeiter kündigt, verlässt dieser sofort das Unternehmen. Die Situation, dass Leute noch ihre Zeit absitzen aber schon wissen, dass sie keine Perspektive haben, darf es nicht geben, da diese Leute nur destruktiv tätig werden. Zudem sollte man sich fragen, ob nicht besser ein paar Häuptlinge gehen sollten, wenn man Hierarchien verschlanken will. Gesund ist eine Struktur, wenn viele Indianer einen Häuptling haben, nicht umgekehrt.
b) Man prügelt auf die Mitarbeiter ein, verschlechtert Arbeitsbedingungen, bildet geheimbündlerisch wirkende Reform- Stäbe ohne verantwortliche Gesichter direkt bei der Geschäftsleitung, spricht nicht mit den Mitarbeitern, will alles zentral entscheiden, unterbindet Engagement. Individuelle Verantwortung gibt es nicht, alles ist in der Cloud. Statt Kompetenzen zu verteilen und Mitarbeiter entscheidungsfähig zu machen, beschäftigt sich der Chef mit Mikromanagement.
Zudem verbreitet man eine „Reise nach Jerusalem“ Stimmung, indem man bekannt gibt, dass Arbeitsplätze gestrichen werden und sich nun alle darum bemühen sollen, am Schluss nicht ohne Stuhl dazustehen. Das nennt man irgendwie Bestenauslese, wundert sich dann aber, dass die guten Leute abhauen. Kritische Fragen beantwortet man am besten mit „das wurde politisch entschieden“ oder „Sie verstehen die Reform nicht“.
Welche von beiden Methoden ist wohl erfolgreich? Und welche wird gerade bei der Bundeswehr angewandt?
@Micha
Netter Plan, leider überlebt er nicht den Kontakt mit dem Feind!
Funktioniert aber leider nicht bei laufendem Motor! Sie wissen genau, das ich mit Fröschen nicht die Soldaten sondern die Strukturen meinte!
Die von Ihnen beschriebenen alten, dummen und kranken.. Sind auch Menschen in der Bundeswehr…mit allen Rechten…..
Der Prozess des Mitarbeiters sollte so funktionieren, wie sie es beschrieben haben…dann kam das Finanzministerium….
Die Verträge mit der Rüstungsindustrie – pacta sunt servanda….
Standortentscheidungen sind immer politische Entscheidungen (im übrigen auch in den USA, Kommentar eines US Senators zu einen Deputy Chief of Defense), nennt man das Primat der Politik
Prozesse gerade ziehen…. Ist spannend, wenn das Leben von Menschen im Einsatz davon abhängen…
Welche Organisation ist denn für Land SK richtig…. Divisionen oder Brigaden…?
Fragen Sie mal drei Experten….. Welche Mix an LuftSK ist richtig hinsichtlich bemannt / unbemannt….oder Offensive / Defensive …. Bei der Marine .fragen Sie den Klabautermann…
Das was Sie da beschrieben haben, klingt toll, ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass es in der Industrie oder Wirtschaft je funktioniert hat…
Oder warum führt Lufthansa, die bei der Einführung SAP fast Pleite gegangen wären, nun Billig Airline Strukturen trotz neuer Prozesse ein..
.das funktioniert leider auch nur an der Hochschule oder im Angebotskatalog von Andersen Consulting, PWC oder sonst wem…
Politik ist die Kunst des möglichen, nicht die des wünschenswerten…..
Ich würde mal behaupten, die Realität liegt zwischen ihren Modellen
.
@ sönke:
mmh. Kriegen Sie hier etwas durcheinander? oder war die letzte mail an Sun Tzu gerichtet?
@ Soenke Marahrens | 27. Oktober 2012 – 17:19
Zitat: „Das was Sie da beschrieben haben, klingt toll, ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass es in der Industrie oder Wirtschaft je funktioniert hat…“
Nun, dann schauen Sie sich mal einige Unternehmen an, die ausgesprochen erfolgreich sind. Die haben sich alle eine Unternehmenskultur angewöhnt, in der Mitarbeiter im Zentrum der Führungskultur stehen. Interessant in diesem Zusammenhang ist zudem, wie man was einkauft/ outsourced und wo man dies eben nicht tut.
Ich halte im Übrigen nur sehr wenig von externen Unternehmensberatungen. Für klar definierbare operative Dinge kann man die manchmal einkaufen. Im Grundsatz muss man Sachen wie Unternehmensstrategie, Revision etc. aber intern haben, in den Händen von loyalen langfristig gebundenen Mitarbeitern, die sich mit dem Unternehmen identifizieren. Wer nicht eine Art „interner Unternehmensberatung“ hat, kann seinen Laden besser gleich verkaufen/dicht machen. Die Jungs von Andersen Consulting (die heißen seit 2001 übrigens Accenture), PWC und co. arbeiten nur für die eigene Tasche, nicht für den Erfolg ihrer Kunden. Wenn man denen also zu viel Macht gibt, sanieren die jeden Laden zu Tode und verdienen dabei gut. Roland Berger hat da meiner Meinung z.B. viel Schaden im politischen Auftrag angerichtet, sich dabei aber eine goldene Nase verdient beim auf Rent Seeking abzielenden „beraten“.
Zitat: „Die Verträge mit der Rüstungsindustrie – pacta sunt servanda….“
Guter Witz, wie war das noch beim A400M …
Zitat: „Die von Ihnen beschriebenen alten, dummen und kranken.. Sind auch Menschen in der Bundeswehr…mit allen Rechten…..“
Wir können ja jetzt gern ein wenig emotionalisieren … es gibt nun mal Leute, die den Karren ziehen und Leute, die mitgeschleppt werden. Wenn nur noch letztere übrig bleiben, bleibt der Karren eben im Dreck stecken.
Zitat: „Standortentscheidungen sind immer politische Entscheidungen (im übrigen auch in den USA, Kommentar eines US Senators zu einen Deputy Chief of Defense), nennt man das Primat der Politik“
Und seit wann sind Politiker unfehlbar? Auch politische Entscheidungen können grundfalsch sein, so nach dem Motto: Der Primat Politik hat zugeschlagen … gerade unsere egalisierte parteipolitische Landschaft hat leider viele Fähigkeiten zur Fehlererkennung und Vermeidung im lethargischen Konsens verloren.
Zitat: „Prozesse gerade ziehen…. Ist spannend, wenn das Leben von Menschen im Einsatz davon abhängen…“
Gerade in solchen Situationen ist es wichtig, dass die Prozesse effizient ineinander greifen. Den Laden auf Vordermann zu bringen heißt ja nicht, lebenswichtige Funktionen zu streichen. Auf die Idee kommen dann eher externe Unternehmensberater, die vorrechnen, dass ein Outsourcing des Sanitätswesen doch viel günstiger sei, weil Dienstleister XY einen Krankenwagen ja für weniger anbietet …
Zitat: „Welche Organisation ist denn für Land SK richtig…. Divisionen oder Brigaden…?“
Da kann man in der Tat streiten. Für derartige Grundsatzentscheidungen hat man eigentlich kompetente Mitarbeiter, die die jeweiligen Vor- und Nachteile konkret ausarbeiten können, um dann eine Entscheidungsmatrix bereitzustellen. Sicher ist jedoch meiner Meinung: In so einer Mini-Armee wie der zukünftigen Bundeswehr braucht man eine flachere Hierarchie.
Zitat: „Politik ist die Kunst des möglichen, nicht die des wünschenswerten…..“
Politik sollte das wünschenswerte möglich machen. Was Sie beschreiben ist DDR- Denke.
Sönke:
Ein wesentliches Prädikat der Bundeswehr war immer seine Unternehmenskultur – geprägt durch die Prinzipien der Inneren Führung. In wesentlichen Fähigkeitsbereichen auf Grund chronischer Unterfinanzierung schon längst nicht mehr auf Augenhöhe unserer Partner, war es gerade das Prinzip „der Mensch steht im Mittelpunkt“, der uns von anderen Armeen im positiven Sinn unterschied. Ich sehe aber auch dieses Prädikat langsam den Bach runter gehen – und Ihre Anlehnung an eine auf Gewinnmaximierung ausgelegte Industrie treibt mir einen Schauer über den Rücken….
@Micha
Das Wort Prozesse kam nicht von mir….. ;-)
Im Gegenteil, in 3.7 Jahren USA habe ich das Wort Prozesse fürchten gelernt, wenn man mehr Papier schwarz macht, um Prozessschritte zu dokumentieren, als die Menge Papier die am Ende als Produkt (concept, doctrine) herauskommt…. Wenn Arbeitsgruppen mit 7 Mitgliedern erstmal eine Prozessmodellierung vornehmen , die dann später nur zu Diskussionen darüber führt, in welcher Phase man sich gerade befindet….. Und die Inhalte weglässt……
Aber das hat meines Erachtens alles nichts mit Innerer Führung zu tun….
Die Innere Führung kann uns davor bewahren, dass wir in einer solchen Prozesskultur erstarren….. , aber eine solche Unternehmenskultur muss von Innen kommen…
Und der Minister rudert wie ein Weltmeister (man verzeihe mir den Vergleich) um genau dies zu erreichen…. Genau dies fordert er in allen Reden wie Dresden und Strausberg….
Auf geht’s nach vorne….
Die Antworten aus der Truppe kann man hier dann lesen….
@micha. Sorry ja, das vorletzte war für Sun Tzu… Mein Fehler, das Alter ;-)
@sun Tzu
Flachere Hirarchien… Hmmmm…..
Brauchen wir nicht eher eine Unterscheidung zwischen optimierten flachen Friedensverwaltungsstruktur und der Fähigkeit, die Einsatzverbände im Einsatzfall ggf auch bis zur Größe eines Korps zu rekonstruieren, um a. Führungskräfte zu haben, die auf verschiedenen Ebenen führen können… (ein Gruppenführer kann im Normalfall auch keine Kp fuehren), von Ausnahmen mal abgesehen) und b. einem Gegner mit DIV und Korps widerstehen zu können?
Was die Politik anbelangt…. Ich bin Demokratieverfechter…. Und das Primat der Politik sieht keine Auswahl einer „richtigen“ Politik vor…
Was den A400M M anbelangt…. Pacta sunt servanda…. Gilt für beide Seiten :-)
@Soenke Marahrens:
Welches deutsch geführte Korps (mit maximal einer deutschen Div) gegen welchen Gegner in Korpsstärke??
Bei einer wirklichen Neuausrichtung der Bw sollte man zu Beginn vielleicht zunächst mal fragen, wer sich gegen uns noch auf unsere Art von Krieg einlassen will.
Alles andere ist nur die verzweifelte Begründung überholter Strukturen von Häuptlingen ohne genügend Indianer.
Und als nächstes sollte man sich fragen warum wir hierfür heutzutage so große Stäbe brauchen. Auch eine Frage der Führungskultur – oder des bürokratischen Selbsterhaltes.
Wir näheren uns ja immer mehr dem großen Bruder:
http://smallwarsjournal.com/jrnl/art/failing-to-plan-is-planning-to-fail-when-conops-replace-opords
Wenn ich bspw. nach Ulm schaue, dann sehe ich dort immer mehr Prozessgläubigkeit und Zentralisierung von Entscheidungen.
Und eben das ist: Planning to fail.
@ Soenke Marahrens | 27. Oktober 2012 – 20:22
Thema Aufwuchsfähigkeit:
Die Bundeswehr hat in Zukunft faktisch keine relevante Aufwuchsfähigkeit mehr. In der Schnecken- Geschwindigkeit, in der man zukünftig Volumen aufbauen können wird, kann man locker auch wieder die Stäbe etc. aufblähen und ausbilden. Bis dahin kann man aber rein opportunistisch eine ganze Menge an „Wasserkopf“ dicht machen. Häuptlinge ohne Indianer brauchen wir nicht. Ich bezweifele zudem, dass die vorgehaltenen „Kommandeure ohne Truppen“ plötzlich angemessen führen können, wenn da aufgefüllt werden müsste. Ein Reservist, der beruflich erfolgreicher Manager ist, wird das schnell vermutlich sogar besser können als der, der im vorgehaltenen Wasserkopf geistig einrostet.
Thema FDGO:
Als Demokratieverfechter sollten Sie aber auch Schranken und Schwächen des sinnvollen und richtigen Demokratieprinzips erkennen und angemessen behandeln. Sonst kommt es noch häufiger zu diesem albernen Spielchen, dass der Primat Politik was beschließt und das Verfassungsgericht es wieder kassiert. Und wenn die Politik in all ihrer demokratischen Legitimation beschließen würde, die Sonne möge doch auch nachts scheinen, dann wird auch das möglicherweise an den Realitäten dieser Welt scheitern.
@Sun Tzu, @Memoria
Ich befuerchte, Sie haben mich nicht ganz verstanden….
Ich rede nicht Von Aufwuchsfaehigkeit…. Das Ist eine ganz andere Baustelle, ich rede von der Faehigkeit im Einsatzfall flexibel durch Re-Organisation entsprechend auf Bedrohungen reagieren zu können, ohne im Frieden (Nichteinsatzfall) einen Wasserkopf betreiben zu müssen. eher so wie Mao’s Fisch im Wasser ;-)
Und im Einsatz kann im Bedarfsfall nur ein Divisionsstab kann, was ein Divisionsstab können muss …. Und ein Korps eben was ein Korps kann….. Aber damit brauche ich sie nicht unbedingt im peacetime establishment….
Memoria
Ich verfolge die Diskussion in USA ebenfalls voller Interesse
profession of Art nach Dempsey bei gleichzeitiger Einführung der Auftragstaktik um die jungen Fuehrer zu enabeln…..
Kennen Sie den Artikel von Müth zum Thema?
Was die FDGO anbelangt, da bin ich nach wie vor guter Dinge, dass unsere drei Saeulen sich gut balancieren….. Und auch nicht jede Entscheidung der Exekutive hat wie bspw im Fall Pfaff vor Gericht bestand….
“Wenn man einen Teich trocken legen will, sollte man auch nicht die Froesche fragen….“
Da Frösche Beine haben, suchen sie sich einen neuen und im Alten wird keiner junge Frösche finden!
Auch Frösche haben eine Ahnung von Attraktivität!
Attraktivität von Arbeitgebern kann man nur innerhalb des Systems vergleichen in dem sich der Arbeitsmarkt befindet! Da nützt der Vergleich mit den USA wenig! Und was für Krankenpfleger, Objektschützer uvm gilt, muss für den Stabsarzt, Piloten uvm nicht richtig sein!
Die Reform hat doch mehrere Ebenen und keiner soll so tun, als gebe es keine persönlichen Interessen, das war und ist immer so! Die Kritik hier geht aber definitiv nicht um persönliche Vorteile sondern um die Kritik, welche von einem verantwortungsvollen Staatsbürger erwartet wird!
Wenn es die erte Reform wäre, dann könnt man ein Augebzudrücken, ob der handwerklichen Fehler ;-) Aber es geht um die 6 oder 7 je nach Zählart und es wurden viele Maßnahmen aus der Reform 5 noch nicht umgesetzt!
@elahan
Ich hatte das mit den Fröschen schon klargestellt….
Aber beim lesen ihres Beitrages ist mir ein Gedanke gekommen, den ich so noch gar nicht hatte, vielleicht ist diese Reform wirklich anders als die anderen….
( bevor jetzt das Lachen los geht…..) aber dann passt keines der bekannten Muster, dann stimmt kein Vergleich usw…. Und jede Form der Kommunikation kann nur zum aneinander vorbeireden führen, so dass jeder sich bestätigt fühlt…..
@Soenke Marahrens:
„im Einsatzfall flexibel durch Re-Organisation entsprechend auf Bedrohungen reagieren zu können, ohne im Frieden (Nichteinsatzfall) einen Wasserkopf betreiben zu müssen.“
Wir machen ja das Gegenteil: Riesen Wasserköpfe im Grundbetrieb und keinerlei Flexibilität im Einsatz. Selbst wenn es andersherum wäre, ihre nächste Bemerkung (nur ein Divisionsstab kann, was ein Divisionsstab können muss) zeigt das derlei nicht klappt.
Denn woher soll dann dieser flexibel und modular zusammengesetzte Stab können, was er können muss? Ad-hoc-Führung klappte nur sehr selten.
Zudem sollte man sich wirklich Fragen welche Führungsebene wir noch mit welcher Durchhaltefähigkeit brauchen. Da ist noch viel Raum für Verbesserungen, dass man im Rahmen der Neuausrichtung nicht einmal die Kraft hatte Ulm abzuschaffen lässt tief blicken. TdM hält zweifellos gute Reden. Der beste Beweis für das Reden ist jedoch das Tun.
Zu Muth und Mission Command: Habe das Buch gelesen. Er legt den Finger in die richtige Wunde. Führen mit Auftrag klappt nur mit der richtigen Führerausbildung und -auswahl.
Wir näheren uns jedoch hier auch immer mehr den USA an (Kadettenausbildung bei OA und UA, Manager- statt Führerausbildung, Micromanagement, toxic leadership, etc).
Der internationale Trend geht ja auch immer mehr hin zum „managen“ von Prozessen (z.B. COPD), anstatt Grundsätze von Führung weiterhin zu lehren und Personal entsprechend auszuwählen.
@ Soenke Marahrens
Welchen Artikel von Müth meinen Sie? Ich verfolge die Thematik mit großem Interesse, habe aber bisher nichts von ihm gelesen.
@Hanseat:
Hier eine sehr gut zusammenfassende Rezension:
http://www.carlisle.army.mil/USAWC/parameters/Articles/2012summer/Individual%20Book%20Reviews/MuthJorg_CommandCulture_br.pdf
@Soenke Marahrens
„und der Minister rudert wie ein Weltmeister (man verzeihe mir den Vergleich) um genau dies zu erreichen…. Genau dies fordert er in allen Reden wie Dresden und Strausberg….
Auf geht’s nach vorne….“
Er sagt aber auch, dass Truppe bei der er zuhört bei den Kommandeuren aufhöhrt und selbst die hatte er nicht angehört!
Ab Zweisterner wurde nach unten keiner eingebunden!
Es geht nicht darum, dass falsche Entscheidungen getroffen wurden, es geht darum dass man die Vorgänge sinnvoll optimiert!
Es fehlt das angemessene Fehlermanagement und da sieht die Demokratie den Vorgang der Beteiligung vor. Beim Fehlermanagement könnte man die Vorgänge welche bei der Reform nicht sinnvoll sind zusammengefasst, mit denen die Verantwortlichen in der Bundeswehr auf Fehler reagiert, um die Fehler endgültig zu beheben oder zunächst seine Auswirkungen zu begrenzen.
Wo ist die systematische Fehlerbewertung, -diagnose und -erkennung?
Wo ist die Einleitung und Evaluierung von Gegenmaßnahmen?
Wer erkennt, dass bei einer Fallschirmsprungausbildung die Windgeschwindigkeit ein wichtiger Faktor ist, könnte erkennen, dass eine Schule im Norden ggf nicht den richtigen Platz findet! Wer erkennt, dass ein Neubau einer Offizierschule teurer ist als die Renovierung, sollte dies offen sagen und keine faschen Argumente vorschieben uvm!
@Elahan
Vielleicht sollte man auch einfach hinnehmen, dass ein Umsteuern in einem Prozess, der soweit fortgeschritten ist mehr schadet als nutzt?
Natürlich kann man vieles kritisieren (die beiden von Ihnen gewählten Bsp LL/LTS und OSLw sind hier sicherlich Paradebeispiele), aber wenn jetzt mehr als nur Details korrigiert werden, dann müßte man die ganze Reform anhalten und vor dem Hintergrund der anstehende BT-Wahl würde das bedeuten, dass eine neue Reform doch nicht vor 2014 angepackt werden könnte. Dies wiederum würde bedeuten, dass es vermutlich weit in 2015 hindauern würde, bis die ERSTEN Schritte scharf geschaltet werden könnten.
Von daher kann man den Minister nach meiner Meinung gut verstehen, wenn er jetzt von alle Sdt (und vor allem von den Führern) fordert endlich aufzhören rumzunörglen und den statt Prozess jetzt dynamisch voran zutreiben…
@Soenke M.
Sie schrieben : „…..aber dann passt keines der bekannten Muster, dann stimmt kein Vergleich usw…. Und jede Form der Kommunikation kann nur zum aneinander vorbeireden führen, so dass jeder sich bestätigt fühlt…..“
Diese Logik erschließt sich mir nicht, denn falls diese Neuausrichtung wirklich völlig anders ist als alle Reformen davor, dann ist Kommunikation from the horses mouth über mehrere Ebenen hinweg um so unerlässlicher. Falls der ‚heftig rudernde‘ CEO aber nur mit. B7+ kommuniziert (oder sollte ich schreiben ‚doziert‘), dann entsteht das Risiko einer unkontrollierten preference cascade mit all ihren Streuverlusten und kontraproduzenten Nebenwirkungen. Das Angebot von Sts B. zu dem Treffen mit Aga-Bloggern sehe ich als ersten Schritt zu einer preference cascade Prävention.
@Koffer
Es geht nicht um Umsteuern sondern optimieren, genau daiesen Vorgang, den der Minister öffentlich einfordert aber nicht konsequent umsetzt (zumindest nicht vor der Wahl).
Ihre Annahme wäre ein Totschlagargument für jegliche Verbesserung unseres Dienstes und ist durch nichts zu belegen! Das Gegenteil ist der Fall, je früher man bei erkennbaren Fehlentwicklungen einschreitet, desto geringer sind die Folgekosten!
Ich zitiere mal den GI in seiner Rede an der TSLw 1 “ Wenn wir das vorher gewußt hätten, was sie hier alles haben, dann hätten wir ggf anders entschieden!“
Wenn „unnötige“ belastungen der Bundeswehr und des Personals abgewendet werden können, ist es die Pflicht der Vorgesetzten diese einzufordern und da hilft auch nicht der Zusatz „ungewöhnliche Belastung gehört zum Soldatenberuf“ denn der stimmt, wir haben z.T. Ausergewöhnliche Belastung aber unnötige ist dort wo sie vermeidbar ist nicht zu dulden!
Leider bekommen gerade die Soldaten (und deren Familien) der Bundeswehr in den Einsatzverbänden welche seit Jahren die außergewöhnliche Belastung tragen, nun auch noch die unnötige oder überflüssige Belastungen aufgebrummt! Das ist das Gegenteil von Fürsorge!
Habt ihr das schon Gelesen Rhnn will den Leo 2 an Russland Verkaufen steht bei
[Link entfernt]
Ich denke damit ist die diskusion warum die BW zu schwach wird alles erklärt
wohl Russland erst vor Kurzem wieder gedroht hat das neue flak System zu Vernichten
[Auch Sie wissen, dass hier keine Verlegerwebseiten verlinkt werden…. ggf. kurz zusammenfassen. T.W.]
@Koffer
Die ‚Führer‘ würden ja gerne dynamisch voran treiben. Problem scheint nur, dass die Veränderungslatenz des top-down Ansatzes und das IKM (InformationKnowledgeManagement) Konfigurationvolumen unterschätzt wurde. Das neue Ministerium ist immer noch in der Selbstfindungsphase, will sagen: die neuen Kommunikations- und Funktionsketten sind noch nicht belastbar etabliert. Die neun neuen Ämter und Kommandobehörden sind in der Aufbauphase und haben so eine Art Notbetriebsbereitschaft hergestellt, die Ebene darunter – wie z.Bsp. das Streitkräfteamt – ist auch in der Umorganisation befindlich, etc etc. Die Erstellung haushaltsbelastbarer Soll-Org wird mit hoher Geschwindigkeit und vorrangig administrativ mit wenig Chance zur fachlichen Reflexion voran getrieben, die SAP Befüller und BWIT-Konfiguratoren tippen sich die Finger wund und Qualitätskontrolle ist ein Fremdwort…….
Das ist jetzt keine Kritik, sondern schlicht und einfach meine Wahrnehmung aus der nicht ganz unerfahrenen und unkundigen B3 Froschperspektive.
@ Koffer:
Es ist ja nicht so, als würde nicht in einigen Bereichen doch umgesteuert werden. So hat man nun im laufenden Reformprozess entschieden, LUH Hubschrauber zu beschaffen – von denen ist in der „Neuausrichtung der Bw“ keine Rede. Hierfür müssen nun in der Lw 150 DP freigeschaufelt werden – aus den bereits beschlossenen Strukturen heraus.
Nur kam hier der Druck weniger aus der Truppe (auch wenn die LUH von unseren Spezialkräften schon lange gefordert wurden – auch schon vor der Reform) sondern vielmehr aus dem VtgA – von der kleinen Koalitionspartei. Ich bin nicht gegen die Beschaffung diese HS – aber solche Entscheidungen tragen auch zu einer gewissen Frustration anderen Orts bei. Der Rest der Truppe bekommt zu hören:“Der Sack ist zu“ – aber ganz zu anscheinend doch nicht….
(…) Wir werden natürlich nie ausschließen können, dass durch neue äußere Umstände neuer Finanzbedarf entsteht. Dann werden wir eine Lösung finden. (…) TdM
Es entsteht schon durch die Reform ein neuer Finanzbedarf und dieser wird nicht benannt:
– Umbau des Personalkörpers ist nicht wie geplant möglich!
– Die Schließung von Objekten, bringt nicht den erwarteten Erlös, das Gegenteil ist oft der Fall.
– Umzüge einschließlich der Folgekosten sind zu keinem Zeitpunkt bezifferd worden
– Ein Teil der Umzüge (zum Beispiel CH 53, Tornado) werden dann in den letzten Maßnahmen durchgeführt sein, wenn die Systeme außer Dienst gestellt werden, wie sollen dann Einsparungen erziehlt werden?
– Viel Gebäude werden im Moment für die hastigen Umzüge aufgehübscht, die Grundsanierungen (Hardthöhe, Lechfeld, Gatow, Oldenburg, Rostock, Strausberg uvm) welche in großen Teilen nötig ist, wird verschwiegen und nach hinten geschoben.
– Stückzahlreduzierung von Waffensystemen führt nicht automatisch zur Reduzierung von Unterhaltungsmaßnahmen z.T. Werden die Kosten erhöht, da das Gerät und Ausbildungsanteile ausfallen und durch die Republik geschoben werden, mit all den zusätzlich anfallenden Kosten!
Mieten / Pachten für die BW Liegenschaften an die BIMA 2,66 Milliarden Euro (HH-Entwurf 2013)
@ Gladius 25.10.23:41 (ich weis iss bisschen spät!) -:(
@ Elahan
@ Kerveros
@ All
Laut BT-Drucksache 17/10200 muß der Verteidiger 2,66 Mrd an die BIMA schieben.
Einzelplan 1412 Titel 51802-032
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/102/1710200.pdf
Wer die Vereinbarung nachlesen will der schaue mal zur „Dachvereinbarung“
Link:
http://www.abg-plus.de/abg2/ebuecher/acroread/alle/rbbau/Dachvereinbarung.pdf
@Elahan
„Da die Balanced Scorecard letztlich auf einem positiven Modell basiert, kann es erkenntnistheoretisch im Sinne einer Falsifizierung sinnvoll sein, die Scorecard statt auf Nutzen, Strategie, Chancen und „richtiges“ Handeln im Gegenteil konsequent auf potenziellen Schaden, Hygiene, Risiken und Fehlervermeidung auszurichten. Dabei müsste entsprechend durchgängig auf die möglichen Fehler mit den größten Schadens-Risiken abgestellt und die BSC konsequent mit einer Fehler-Möglichkeiten- und Einfluss-Analyse (FMEA) ergänzt bzw. integriert oder gleich durch diese ersetzt werden. In diesem Fall wäre die FMEA, der ebenfalls ein Ursache-Wirkungs-Modell zugrunde liegt, auf alle Perspektiven auszudehnen. Das Verhältnis von Regel (Objekt/Funktion) und Ausnahme (Maßnahme) würde dadurch indes umgekehrt und das regelmäßige Handeln grundsätzlich als Vermeidung und Beseitigung von Mängeln, Ausnahmen und Fehlern begriffen (Schadensminimierungs- statt Nutzen-Orientierung)“
Wir verstehen es halt nicht ;-)
oder mit anderen Worten:
die Neuausrichtungsbürokraten haben eine backend- und keine frontend-Optimierungsstrategie verfolgt („Breite vor Tiefe“). Das ist strategisch-volkswirtschaftlich durchaus legitim und nachvollziehbar, dann soll man aber das „Vom Einsatz her denken“ endlich wegwerfen und in die populistische Mottenkiste werfen…..ach ja, und „Führung aus einer Hand“ gleich dazu……..
@klabautermann
„neues Ministerium in Selbstfindungsphase […] Kommunikations- und Funktionsketten noch nicht belastbar […] neuen Ämter und Kommandobehörden in Notbetriebsbereitschaft […]“
Zustimmung.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich von den meisten dieser Strukturen persönlich auch gar nichts halte. Das Denken zur möglichst große Zentralisierung und Schaffung von Verwaltungs Molochs auch nur irgend eine positive Veränderung zu schaffen halte ich für erstens absurd und zweitens unsoldatisch.
Darüber hinaus haben wir eine Veränderung vor uns, die bisher nur „nebenbei“ wahrgenommen wird, aber meiner Meinung nach verheerende Auswirkungen auf die Streitkräfte haben wird: Die Veränderung der Vorgesetztenstruktur durch „Entmilitarisierung“ von Strukturen und Herauslösung des Disziplinarvorgesetzten aus einer obligatorischen Vorgesetztenfunktion gem. § 1 VorgV…
[…] Erstellung haushaltsbelastbarer Soll-Org wird mit hoher Geschwindigkeit und vorrangig administrativ mit wenig Chance zur fachlichen Reflexion voran getrieben […]“
Ebenfalls volle Zustimmung. Wir werden nach dem Ablauf der Schutzfirst in 1 1/2 Jahren noch VIEL zu tun haben um den stanologischen Unfug gerade zu ziehen, der derzeit geschrieben und verbrochen wird :(
Noch kommt hinzu, dass es ja vermutlich so oder so Anfang 2014 (falls die CDU weiterhin das BMVg besetzt) oder Mitte Ende 2014 (falls rot oder gelb hier zum Zuge kommt) erhebliche Anpassungen geben wird. So, dass sich der zwingend notwendige Nachsteuerungsbedarf im schlimmsten Fall mit einer erneuten Umorganisation zu einem fortdauernden Chaos verbinden wird und wir (wenn wir Pech haben) erst 2015/2016 vernünftige und optimierte Strukturen haben (von der erfolgreichen Einnahme dieser Strukturen rechne ich zu diesem Zeitpunkt allerdings dann immer noch nicht)!
Aber das ändert ja nichts daran, dass man, wenn man einen Angriff (und sei er auch noch so schlecht geplant) erst recht VOLLKOMMEN gegen die Wand fährt, wenn man die Sturmausgangsstellung schon verlassen hat, aber die Einbruchstelle noch nicht genommen hat. Soviel jetzt mal mit einem Bild aus der Infanterie ;)
@koffer
d’accord :-) Dann stürmen Sie mal schön, ich plan jetzt meine 4. Lebenszeit.
@Koffer
Zustimmung. Da sieht man den Mehrwert dies Blogs! Zum Mitschreiben für das BMVg:“hier werden die Problemfelder angesprochen und Alternativen aufgezeigt, dies in einem offenen Dialg, der die Bw nicht schwächt, sondern eher stärkt!“
(..) Aber das ändert ja nichts daran, dass man, wenn man einen Angriff (und sei er auch noch so schlecht geplant) erst recht VOLLKOMMEN gegen die Wand fährt, wenn man die Sturmausgangsstellung schon verlassen hat, aber die Einbruchstelle noch nicht genommen hat. (..)
Aber um beim Bild aus der Infanterie zu bleiben!
Wenn der Angriff läuft, ist es die Aufgabe der Offiziere die Einbruchsstellen zu benennen und den Kommandeuren Vorschläge zur dynamischen Anpassung der Gefechtsführung zu machen. Augen zu und durch ist das Gegenteil von Auftragstaktik! Grabenkämpfe nach diesem alten Muster sind auch einer der Anlässe für die 6 Reformen! Die Bw und ihren Auftrag im Bündnis ganzheitlich zu betrachten hat man bis heute versäumt, deshalb wird es bis dies nicht geschieht eine Reform (auch wenn man sie dann Veinjustierung, Transformation, Nachsteuerung nennt) nach der anderen geben.
„Augengeradeaus“ ohne die Einbruchsstellen aus dem Blick zu verlieren! Das ist das Wesen unserer Ausbildung/Einstellung und im Moment wird dagegen agiert und gerade die, welche sich in diesem Sinn artikulieren als Defätisten bezeichnet!
@Elahan
„Das ist das Wesen unserer Ausbildung/Einstellung und im Moment wird dagegen agiert und gerade die, welche sich in diesem Sinn artikulieren als Defätisten bezeichnet!“
Die Grenze zwischen sinnvoller und sachlicher Kritik in einem öffentlichen Forum und illoyalem Defätismus ist nun einmal sehr eng (erst Recht für einen Offizier).
Und wenn es dann sogar noch persönlich gegen den Minister geht, ist sie glaube ich sehr sehr leicht überschritten!
@ Memoria
Vielen Dank, die Rezension weckt großes Interesse.
@koffer
„Und wenn es dann sogar noch persönlich gegen den Minister geht, ist sie glaube ich sehr sehr leicht überschritten!“
Ist sie nicht. Wir leben 2012ff…….Hillary Clinton muss auch damit leben, dass sie von Offizieren öffentlich als „Hillabeast “ bezeichnet wird. Hart und klar in der Sache und korrekt im Ton ist nun mal ein Alleinstellungsmerkmal deutscher Offiziere. Nobody is perfect, auch kein Minister……und natürlich auch kein Offizier.
Der Verdienst von Thomas und wie er Aga betreibt und moderiert ist genau diese Differenzierung….
Querverweis: @Memoria hat dankenswerterweise in dem Thread zur Bundeswehrtagung auf die veröffentlichte Rede des GI hingewiesen. Passt auch in diesen Thread.
@Koffer
Es geht nicht persönlich gegen den Minister!
Und es geht auch nicht um das nichtbefolgen eines Befehls für einen Einsatz oder Auftrag!
Es geht hier um politisch motivierte Aussagen eines Regierungsmitgliedes und da gibt es für einen Saatsbürger maximal die Loyalität den Bürgern der BRD gegenüber!
Es ist eine Unsitte jede abweichende Meinung einer Kritischen Äußerung als unloyal zu bezeichnen! Ich war der Meinung, dass diese Zeiten vorbei wären!
@Elahan
1. Wenn Sie mal kritisch reflektieren, was alleine in diesem (und dem inhaltlichen verbundenen ursprünglichen) thread über den Minister geschriebene wurde, sehe ich da sehr wohl einen persönlichen und unangemessenen Ton, der NICHTS mit sachlicher Kritik zu tun hat.
2. Natürlich kann ein Staatsbürger immer seine Teilhabe an der politischen Willensbildung betreiben, vor allem wenn er als Offizier auch zugleich Verantwortungsträger ist.
3. Dennoch und vor allem sind wir als militärische Führer die Verwalter eines öffentlichen Amtes und hierdurch Gestalter und Umsetzer politischer Entscheidungen. Und wenn man dann alles kaputt redet, selbst wenn die Entscheidung schon lange gefallen ist, dann geht es nicht mehr um sachliche Kritik, sondern um Rechthaben und Rumnörgeln und das bringt (selbst wenn es in der Sache berechtigt sein sollte) niemanden weiter. Und dient neben bei auch nicht der Sache!
„Es ist eine Unsitte jede abweichende Meinung einer Kritischen Äußerung als unloyal zu bezeichnen!“
Stimmt!
Es ist aber genauso auch eine Unsitte nahezu jede polemische und defätistische, auf der Basis von „ich-will-aber-Recht-haben“ gefasste, Äußerung als „sachliche“ Kritik zu tarnen…
„Ich war der Meinung, dass diese Zeiten vorbei wären!“
Soso und was soll das jetzt genau heißen?
@ Koffer | 27. Oktober 2012 – 12:19
Ihre wissenschaftliche Ausbildung in Frage zu stellen und Ihnen eine kritische Haltung gegenüber dem DBwV zu untersagen, war, wie Sie sich denken können, nicht Sinn meines Statements an Sie.
Ich erlebe nur ab und zu Kritiker, die den DBwV und seine Agenda mitgestalten könnten und es dann nicht tun, was ich einfach schade finde. Mehr nicht.
@ Soenke Marahrens | 27. Oktober 2012 – 12:23/ @ klabautermann | 27. Oktober 2012 – 12:59
Vielen Dank für die erhellenden Antworten, die ich erstmal durchdenken will..
@Memoria
Danke fuer die Hilfe bei Mueth
@Memoria /hanseat
Hier ist der Artikel, den ich meinte
http://ricks.foreignpolicy.com/posts/2011/09/09/an_elusive_command_philosophy_and_a_different_command_culture
und fuer Micha
hinsichtlich der Prozesse, dass ist es was ich befuerchte, wo wir enden…
ricks.foreignpolicy.com/posts/2012/09/18/can_an_army_of_checklists_really_handle_implementing_mission_command
wobei man hier meines Erachtens auch sauber zwischen Militaer in der Verwaltung (Frieden / Day to Day ) und Militaer in Ausbildung fuer den Einsatz / im Einsatz unterscheiden muss….
das fuehrt dann aber auch zum Spagat…..
@koffer
(..) Und wenn man dann alles kaputt redet, selbst wenn die Entscheidung schon lange gefallen ist, dann geht es nicht mehr um sachliche Kritik, sondern um Rechthaben und Rumnörgeln und das bringt (selbst wenn es in der Sache berechtigt sein sollte) niemanden weiter. Und dient neben bei auch nicht der Sache!(…)
Stimmt, wenn es so wäre!
Keiner redet alles kaputt auch wenn sie es noch so oft wiederholen!
Viele Entscheidungen sind getroffen aber der Vollzug wird nicht so laufen wie geplant und dies ist immer so, sagt ja auch TdM. Nun geht es um die Art und Weise des Nachsteuerns!
Keiner will diese Reform zurück drehen, es geht um Optimierung! Wenn es für Probleme Lösungen gibt, ist es töricht sie nicht in Betracht zu ziehen!
Die Problem sind dem Ministerium inzwischen bekannt, jedoch wird nicht nach Lösungen gesucht, die mili., menschl., wirtschaftl., oder finanziell sinnvoll sondern um Lösungen die das Gesicht des Ministers wahren und das kann und ist nicht die Aufgabe der Soldaten sondern einer Partei/ der Regierung und genau diese werden einiges nach der Wahl ändern (zum Guten oder Schlechten). Alleine das Nachwuchsproblem und die Personalstruktur wir dies erfordern!
@ Koffer | 28. Oktober 2012 – 15:54
Kennen Sie das hier?
„Ich schwöre, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe.“
Haben Sie sich denke ich auch mal drauf eingelassen. Ich lese da nichts von Ministerhuldigung oder Führerkult. Wenn die politische Führung sich auf einen Irrweg begibt, so ist es die Pflicht eines Soldaten, dagegen vorzugehen. Wenn sehr wohl geäußerte interne Kritik zum richtig Zeitpunkt einfach ignoriert und mit „Sie verstehen es nicht“ abgebügelt wird, dann ist es vollkommen legitim, an die Öffentlichkeit zu gehen. Der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen heißt eben ggf., sich auch gegen die eigene Führung zu wenden. Hierarchie und das Prinzip Befehl und Gehorsam sind Mittel zum Zweck, kein Selbstzweck. Vasallentreue ist in der Bundeswehr ausdrücklich nicht erwünscht, war es zumindest mal. Das soll ja offenbar gerade geändert werden.
Zu dem Duktus, den Sie hier gerade propagieren, würde eher dieser Eid passen:
„Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, dass ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, unbedingten Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen.“ (So, der Godwin’s law – Gedächtnispreis geht damit wohl für heute an mich …;-) Man darf sich argumentfrei empören, statt die inhaltliche Aussage zu reflektieren. )
Wir sollten sehr aufpassen, dass das Selbstverständnis, das mit der heutigen Eidesformel verbunden ist, nicht aufgeweicht wird. Auch wenn das mal für die politische Führung unbequem ist. Ich möchte keine Bundeswehr, die kritiklosen unterwürfigen blinden Gehorsam fordert.
Und wenn der Minister oder einer seiner Wasserträger mimosenhaft ein Problem mit einem knackigem Ton und scharfer Kritik hat, dann hat sich da wer den falschen Job gesucht. Die Bundeswehr ist schließlich kein Ponyhof, die Politik übrigens auch nicht.
Es ist eine beliebte rhetorische Methode, sich bei vernichtender Kritik erst einmal über Ton und Form zu beschweren und sich als Opfer von Diffamierung dazustellen. So will man dann von den inhaltlichen Argumenten ablenken, da man sie offenbar nicht widerlegen kann.
@Koffer | 27. Oktober 2012 – 12:19
„Ich habe genau das studiert was ich benötige um die den Bundeswehrverband beurteilen zu können: Recht, Geschichte, Politik und VWL und habe darüber hinaus den Unteroffizierlehrgang, den Offizierlehrgang und den Stabsoffizierlehrgang bestanden und GENAU DESWEGEN halte ich sehr wenig von diesem “Verband”…“
Was war der Inhalt ihrer Beurteilung?
Von welchem Verband halten sie dann mehr?
Was sollte der Verband tun um der Reform und den Sodaten gerechter zu werden?
Wer soll dann die Aufgaben des Verbandes übernehmen?
P.S.
Äußerungen als sachliche Kritik zu tarnen? Dann enttarnen sie auch bitte diese Äußerungen, ansonsten bleibt das ein weiteres Totschlagargument (oder gar eine unsachliche Unterstellung :-))
@Elahan
„Viele Entscheidungen sind getroffen aber der Vollzug wird nicht so laufen wie geplant und dies ist immer so, sagt ja auch TdM. Nun geht es um die Art und Weise des Nachsteuerns!
Keiner will diese Reform zurück drehen, es geht um Optimierung! Wenn es für Probleme Lösungen gibt, ist es töricht sie nicht in Betracht zu ziehen!“
Naja, wenn diese Stoßrichtung bisher die Basis zahlreicher Argumentationen gewesen wäre (oder sie zumindest als solche zu erkennen gewesen wäre, dann hätte sich ja vielleicht meine Kritik bisher erübrigt, oder?
Neben bei, ich möchte mal darauf hinweisen, warum ich (ausgerechnet ich, der von vielen Ansätzen dieser Reform mal gerade GAR NICHTS hält) mich zum „Verteidiger“ des BMVg und der Reform „aufgeschwungen“ habe.
Ich zitiere mal T.W.
„Das verblüfft mich schon. Die Kritik ist da, teilweise recht heftig – aber an der direkten Auseinandersetzung mit einem der Verantwortlichen scheint den meisten, aus welchen Gründen auch immer, nicht gelegen? “
DAS war mein Aufhänger.
Ich habe mich NICHT darüber beschwert, dass einem Staatsbürger in Uniform ein Recht zur Partizipation an politischen Prozessen besteht, ich habe mich auch nicht dazu verstiegen zu behaupten der bisherige Ablauf der Reform sei gelungen (das ist übrigens auch nicht meine Meinung), genausowenig habe ich behauptet die bisher entschiedenen Inhalte der Reform seien alle richtig (ganz im Gegenteil bin ich übrigens der Meinung, dass sie in vielen Punkten in die genau FALSCHE Richtung geht), ich habe vielmehr (um es mal ganz platt zu sagen) kritisiert, dass hier viele aggressiv, fortgesetzt und einseitig die Reform kritisieren und sich dann davor scheuen einem der Verantwortungsträger dies auch ins Gesicht zu sagen!
@Elahan und Sachlicher
Auch wenn dies nun wirklich OT ist, möchte ich auf Ihre beiden Einwürfe antworten, dass ich zum DBwV inhaltlich nichts gesagt habe: 1. ich bin vor Jahren ausgetreten, als ein deutscher Oberst, der durch kein gesondertes Wissen oder einen entsprechenden Dienstposten legitimiert den Minister im Fernsehen in Uniform in Fragen der Operationsführung kritisiert hat und unter dem Schutzmantel des Verbansvorsitzes damit durchkam.
Ich habe zahlreiche inhaltliche Probleme mit Positionen des Verbandes (Kleinstandorte vs. Großstandorte, Frauen“rechte“ in der Armee, Klagewellen im Bereich der Beteiligung und der Personalräte etc. etc.), aber damit könnte ich noch leben (und würde mich im Zweifel sogar als politisch denkender Mensch in die Verbandspolitik einbringen und sie versuchen zu verbessern), WENN der Verband sich auf das beschränken würde wofür er da ist: die Vertretung der Interessen seiner Mitglieder. Aber solange sich der Verband unter dem Deckmantel der Koalitionsfreiheit versucht in die Operationsführung und ins Primat der Politik einzugreifen, dann muß er eines von beiden werden: eine offizielle Stabsorganisation oder eine Partei!
@SunTzu
[Godwin’s Law] Naja, genau diese Argumentationslinie diskreditiert Sie meines Erachtens nun sich selbst.
Denn dadurch zeigen Sie, so denke ich zumindest, dass es Ihnen gar nicht um das Recht zur sachliche Kritik geht, sondern nur darum Ihre Meinung als die „richtige“ darzustellen und den Minister oder seine „Wasserträger“ (alleine das ist schon eine reichlich unverschämte Bezeichnung für Staatsdiener) als inkompetent und mich, der ich lediglich Sachlichkeit und Loyalität zu Staat UND Vorgesetzten einfordere, als „Nazi“ zu brandmarken…
@all
Ich finde wir sollten langsam mal wieder dahin kommen, wo wir angefangen haben:
Eine offene Diskussion über die Reform…., die ruhig streitbar sein sollte….
Ganz ehrlich, können wir bitte godwin’s Law mal weglassen….
@Koffer
Was die Reform betrifft sind wir wohl näher als zuerst vermutet! Was das Gespräch betrifft, bin ich ein Befürworter, dass eines stattfindet, es geht mir da eher um die Erwartungen welche einige haben und da sollte die Rolle des Sts beachtet werden!
Was den Verband betrifft haben sie mit ihrer Kritik gezeigt, dass sie evtl die Arbeitsweise eines e.V. mit einem Ministerium verwechseln! Sie liegen Zielmitte mit ihrer Behautung, dass die operative Gefechtsführung nicht zum Betätigunsfeld eines Verbandes nach GG Artikel 9. Keiner tritt dem Verband bei weil er die bessern mili. Führer hat, deshalb sollte auch keiner austreten wenn er sie nicht hat:-) Nicht der Verband macht ihrer Ansicht nach Fehler, sondern ein Mandatsträger, genau dieses sollte man dann kritisieren und demokratische Mehrheiten schaffen um die Verbandspolitik zu bestimmen! Interessenvertretung lebt vom Mitmachen und nicht von Loyalität dem Vorsitzenden gegenüber! Aber wer den Kurs mitbestimmen will, muss im Boot sitzen :-)
Bei Schiffen (Ministerien) ist das etwas anderes….sie kennen ja den Spruch von Westerwelle!?