Zwischenstand: Sag’s dem Staatssekretär
Das Angebot von Staatssekretär Stéphane Beemelmans, mit Lesern von Augen geradeaus! im direkten Gespräch über die Neuausrichtung der Bundeswehr zu reden, hat ein – aus meiner Sicht – kurioses Echo gefunden: In fast 100 Kommentaren zu dem ursprünglichen Eintrag wurde (und wird) heftig gestritten, ob ein solches Gespräch überhaupt sinnvoll sei. Der engagierten Diskussion hier im Blog steht eine – bislang! – merkwürdige Zurückhaltung gegenüber, was das Interesse an dem Gespräch selbst angeht: Gerade mal knapp zehn Leute haben mir per Mail den Wunsch mitgeteilt, dieses Angebot Beemelmans wahrzunehmen.
Das verblüfft mich schon. Die Kritik ist da, teilweise recht heftig – aber an der direkten Auseinandersetzung mit einem der Verantwortlichen scheint den meisten, aus welchen Gründen auch immer, nicht gelegen? Vielleicht spricht auch eine tiefe Enttäuschung daraus, wie in den Kommentaren. Das kann ich so nicht beurteilen.
Dennoch: Mehrere Interessenten haben mir deutlich gemacht, dass Ihnen an diesem Gespräch mit Beemelmans gelegen ist. Und deswegen hoffe ich darauf, dass sich noch ein wenig mehr dafür melden. Denn auch wenn eine sehr kleine Runde mehr Debatte bedeutet: Unterhalb einer bestimmten Zahl macht es, denke ich, wenig Sinn.
(Aus dem Grund bin ich auch nicht der Anregung von ein, zwei Interessenten gefolgt, mal zu klären, ob dafür eine Dienstreise infrage kommt. Bei so einer geringen Gesamtzahl mochte ich, ehrlich gesagt, diese Frage nicht stellen.)
Aber ich habe auch eine positive Nachricht: Für dieses Treffen steht das Gästehaus des Katholischen Militärbischofs in Berlin zur Verfügung (dafür ganz herzlichen Dank an das Engagement derjenigen, die das möglich machen). Sozusagen ein neutraler Ort und doch nahe am Militär.
Also: Vielleicht überlegt es sich der eine oder die andere (unter den ohnehin schon wenigen ist keine einzige Frau) doch noch mal und schickt mir eine Mail. An 9nov2012 [et] augengeradeaus [punkt] net.
@Koffer
So viel zu iher Sichtweise von sachlicher Kritik?
Ein Ineressenvertreter vertritt doch nicht seine pers Interessen, deshalb versteckt sich in der Regel auch keiner hinter einem Verban! Das Gegentei ist der Fall diese Vertreter werden von ihren Verbänden los geschick und müssen ggf in der Sache Themen vertreten die ihren eigenen Interessen schaden! Sind sie in einem Verein Mitglied? Kennen sie das Vereinsrech? Wie würden sie denn Verbände organisieren? Bitte um sachliche Kritik an 200 000 Mitgliedern!
@Elahan
Vermutlich nicht.
Ich denke, dass die allermeisten Punkte die einer von uns anbringen könnte schon bekannt sind und entweder bereits verworfen wurden (und deswegen einer von uns sicherlich den StS nicht „überzeugen“ können würde) oder vielleicht grundsätzlich geteilt werden, aber aus politischen, rechtlichen oder finanziellen Gründen dennoch nicht verfolgt werden.
Aber das ändert ja nichts daran, dass man als Sdt/Offz nicht hier Defätismus und Illoyalität ausgiessen darf und sich dann sogar noch zusätzlich davor drücken sollte seine Meinung vorzubringen wenn man schon mal gefragt wird…
@Koffer
Die selben Vorurteile, die Sie uns vorwerfen, haben Sie selbst uns gegenüber.
Seine Meinung zu sagen ist gutes Recht in unserem Staat. Konstruktive Kritik zu äußern sehe ich sogar als meine Pflicht.
Als mich mal ein Oberst auf mangelnde Loyalität gegenüber meinem Chef ansprach, habe ich ihn gefragt, wie es denn um seine Loyalität gegenüber seinen Untergeben steht.
Gerne würde ich mit dem STS sachlich diskutieren, aber 1. ist der Sack zu und 2. muss ich das Geld für meinen nächsten Umzug sparen.
@Elahan
TdM war vor kurzem in Fürsty. Aber nicht um mit seinen Soldaten zu sprechen, sondern um zu erfahren, warum man so lange braucht, vom Hof zu reiten. Der Landrat und Bürgermeister wollen nämlich die Soldaten so schnell wie möglich loswerden. Wenn man dann noch hört, dass eine CSU Bundespolitikerin die zufällig aus dem Wahlkreis kommt, Kommunalpolitikern abgeraten hat, für den Standort zu kämpfen, weiß, dass der Abzug samt OSLw nicht militärisch begründet ist.
@Elahan
„Bitte um sachliche Kritik an 200 000 Mitgliedern!“
Meine Meinung über die Bundeswehr-Gewerkschaft spielt an dieser Stelle gar keine Rolle, hier an dieser Stelle mockiere ich mich nicht über den DBwV (obwohl ich das auch gerne tue ;) ), sondern darüber, dass vorgeschlagen wird „Stellvertreter“ zu schicken, weil man selbst vielleicht nicht den Mut oder die guten Argumente hat um sich persönlich vor den Fürstenthron zu stellen!
Diese Meinung würde ich auch vertreten, wenn ich nicht der Meinung wäre, dass der DBwV die Schlagkraft der Truppe gefährden würde…
@Schorsch
„Seine Meinung zu sagen ist gutes Recht in unserem Staat. Konstruktive Kritik zu äußern sehe ich sogar als meine Pflicht.“
Ja, aber es hier in anonymer (und bei vielen Blog-Teilnehmern äußerst unsachlicher Art und Weise zu tun) und sich dann davor zu scheuen es auch „Auge in Auge“ zu tun, halte ich für nicht besonders männlich… von Loyal und eines Offiziers und Staatsdieners angemessen mal ganz zu schweigen.
„Als mich mal ein Oberst auf mangelnde Loyalität gegenüber meinem Chef ansprach, habe ich ihn gefragt, wie es denn um seine Loyalität gegenüber seinen Untergeben steht.“
Tja, lassen Sie mich raten mit DIESEM Argument konnten Sie vermutlich NICHT punkten. Das wundert es mich ja fast warum…
„Gerne würde ich mit dem STS sachlich diskutieren, aber 1. ist der Sack zu und 2. muss ich das Geld für meinen nächsten Umzug sparen.“
Tja, dann ist ja vielleicht noch viel Zeit anderswo zu nörgeln, wenn man es schon demjenigen nicht ins Gesicht sagen möchte, der ja angeblich der Buhmann (direkt hinter dem großen Buhmann) ist!
@Koffer
Da unterstellen sie den Sdt/Offz, dass sie ihre Meinung nicht äußern! Es entspricht nicht der Wirklichkeit, dass sich die Teilnehmer an diesem Blog nur hier äußern!
Der Defätismus den sie wahrnehmen, hat ja ggf gerade seinen Ursprung im Umgang mit der Kritik durch den IBUK und die Sts. Soldaten die ihre Kritik nicht äußern sind eher Illoyalität zu unserem Staat. Wenn Kritik als Illoyalität bezeichnet wird, dann läuft einiges falsch in dieser Armee.
@Koffer
Und Sie haben in den Spiegel gesehen, bevor zu uns Defätismus vorgeworfen haben?
Sie kennen ja nicht einmal den Unterschied einer Gewerkschaft und einer Interessenvertretung.
@ALL
Ich hör mir jetzt die Ballade vom Koffer an, das heitert mich wieder auf.
Das Problem ist der v-minister
Es ist so , und es wird schon gut ausgehen ,
ohne das was besser wird
Ich Befürchte wenn eine frage auftauchen würde warum Bw keine MotGren Brig aufstellt
Heißt es : So was ist mit dieser reform gar nicht mehr nötig und so geht die Bw weiter und weiter von einer Moderne Armeee entfernter
Wenn man dieses Jahr sehr Spährlich Bilder von der AUSA findet
Von der modernstenarmee der Welt
Die setzten wieder auf Kette und Luftabwehr
Lokig Martin hat schon ein Flugabwehr System auf den Hummer Killer ( Prototyp )
BW braucht man keine Heeeresabwehr
Schaut man nach Russland da werden weiter und weiter am flakpanzer gebaut .
In deutschland ist man gar nicht bewust um was es geht
Man muss die Kritik nicht an den Sts richten, sondern an unsere Abgeortneten und die lesen hier fleisig mit! Die sind die einzigen, welche überhaupt noch etwas ändern können!
@Alarich
Wiso, die Lw hat doch 2 immobile System Mantis……….oder war das jetzt schon Defätismus?
@Elahan
„Wenn Kritik als Illoyalität bezeichnet wird, dann läuft einiges falsch in dieser Armee.“
Wenn jegliche Kritik als Illoyalität bezeichnet würde, dann hätten Sie recht, aber Kritik ist nun einmal illoyal, wenn sei am falschen Ort oder zur falschen Zeit oder im falschen Ton geäußert wird.
Und neben bei: irgendwann ist nun einmal eine Entscheidung gefallen. BIS zu diesem Zeitpunkt hat man als Soldat die Pflicht kritisch zu beraten und im Zweifelsfall auch verbalen „Widerstand“ zu leisten.
NACH einer Entscheidung hat man die Hacken zusammen zu nehmen oder seinen Hut zu nehmen.
@Schorsch
„Und Sie haben in den Spiegel gesehen, bevor zu uns Defätismus vorgeworfen haben?“
Jepp.
„Sie kennen ja nicht einmal den Unterschied einer Gewerkschaft und einer Interessenvertretung.“
Und was hat das mit Defätismus zu tun? (Neben bei, weiss ich das sehr wohl, denn ich habe das studiert, aber das macht meine Bewertung der Bw-Gewerkschaft dadurch nur noch vernichtender).
@Elahan
„Wiso, die Lw hat doch 2 immobile System Mantis……….oder war das jetzt schon Defätismus?“
DAS z.B. halte ich für sachliche – wenn auch ironisch gefärbte – Kritik (und neben bei auch noch für berechtigt ;) )!
@Elahan
Aber bitte nicht die CSU Dame aus FFB/DAC. Die hat den Standort geopfert.
Hat denn eine Reform der letzten 20 Jahre was gebracht? Nein! Wieso sollte diese denn was bringen?
Wir reden über fehlende Pendlerwohnungen, während andere Nationen ganze Häuser für Soldatenfamilien bauen. Mietfrei versteht sich!
Heiligsblechle…
Da bekommt man mal die Chance mit einem STS zu reden, und dann zerfleischt man sich gegenseitig…..
Ich hoffe zwar noch, dass das Gespraech stattfindet, und kann das auch meinen Vorgesetzten gut erklären…..
Ich habe meine LEhrgangsteilnehmer heute mal gefragt und werde das fortsetzen…
Meine Bitte an T.W wäre nur eine deadline, ab wann er die Veranstaltung (leider) mangels Masse absagt
@Koffer
Sie schreiben ja auch nicht unter ihrem richtigen Namen. Aber hinter Ihren Aussagen darf man doch ein i.G. vermuten. Hacken zusammen schlagen und jawohl sagen. das ist vor einigen Jahrzehnten schonmal in die Hose gegangen.
Viele der aktiven Schreiber hier sind vielleicht auch im Intranet Forum vertreten, wo ähnliche Fragen und Diskussionen unter realem Namen ablaufen.
Ich muss irgendwann mal meine Reise buchen….
@Sönke
yep. Tun Sie das. Ich bündele morgen mal…
@all
Der Aufruf hat Folgen ;-) jedenfalls hat sich die Zahl der Interessenten erfreulicherweise erhöht. Ich bündele morgen mal einen neuen Zwischenstand, gehe nach jetzigen Stand davon aus, dass es stattfindet.
@Elahan
wie soll das schnell verlegt werden , es ist gut für schutz Basen
aber wie soll das funktionieren bei Außenposten Mantis ist gut beim Taliban und so weiter , aber nicht gegen KA 52 bei der Patrolie .
Taliban ist auch relativ bis die flak geziehlt Angegriffen werden ????
@Schorsch
So ist das und es wird auch eine weitere Reform geben! Ändern kann man max Details! Das Groß und Ganze ist den Bach hinunter! Es geht ums Geschäft und die Soldaten sollten daran keinen Anteil haben, ggf nur soweit, dass sie die Kassen der Kommunen füllen! Wir.Dienen.Deutschland…….und sind am Ende ein Kostenfaktor!
@Schorsch
„Sie schreiben ja auch nicht unter ihrem richtigen Namen.“
Stimmt, aber ich wettere auch nicht gegen den achso schlechten „Verein“, oder die grundsätzlich beschränkte Generalität oder den BÖÖSEN Minister…
„Aber hinter Ihren Aussagen darf man doch ein i.G. vermuten.“
Nope. Major. Truppendienst. Grüne Litzen. Chef.
„Hacken zusammen schlagen und jawohl sagen. das ist vor einigen Jahrzehnten schonmal in die Hose gegangen.“
AUAUAUAU!
1. Habe Sie bewußt oder sträflich den WICHTIGEN Teil (nämlich das kritische beraten und notfalls den Hut nehmen) weggelassen
2. Die Auschwitz-Keule können Sie getrost stecken lassen aber sich selbst haben Sie gerade mit der Erfüllung von http://en.wikipedia.org/wiki/Godwin's_law diskreditiert…
@Elahan
Wir waren immer ein Kostenfaktor… Schliesslich werden wir vom Steuerzahler bezahlt…..wirtschaftliches Händeln ist das Minimum, was der Bürger von uns erwarten kann.
@Alarich
Na, es geht nicht! Das ist doch das Problem! Breit vor Tiefe und wenn es die Umstände erfordern, können wir alles! Thomas im Wunderland!
@Koffer
Wenn Sie nach der getroffenen Entscheidung mit dem Beraten aufhören und weglaufen, haben Sie was falsch verstanden.
Und von Ausschwitz habe ich nichts gesagt. Sie haben den Beweis für Godwins Law erbracht. Es gibt genug Beispiele aus den Gründungsjahren der Bundeswehr in denen Ja-Sager Menschenleben gekostet haben.
@Koffer
Nun beginnt Ihre Einstellung etwas selbstherrlich zu werden. Wer soll denn neben dem Ton insbesondere den geeigneten Zeitpunkt und den geeigneten Ort der Kritik bestimmen. Ohne auf die Einzelheiten der Diskussion einzugehen kann generell festgestellt werden, dass Kritik häufig als unpassend empfunden wird, wenn sie unbequem ist.
Das gleiche gilt für Ihre Einstellung, nach einer Entscheidung Gehorsam in den Vordergrund zu stellen. Auch dass kommt ganz auf die Umstände an. Nach 22 Jahren Bundeswehr im nationalen und internationalen Bereich, kann ich nicht zuletzt aufgrund jüngster Erfahrungen mit Fug und Recht behaupten, dass auch fortgesetzter (angemessener) Widerstand seine Berechtigung haben kann, denn falsch bleibt falsch. Oder etwas klarer, mit wachsender Erfahrung verliere ich vermehrt das Vertrauen darin, dass meine Vorgesetzten sachgerechte Entscheidungen fällen.
@Koffer
Schon mal was von einem non-punitiven Fehlermanagementsystem gehört?
So etwas gibt es in der Bundeswehr. Und das hat nichts mit Denunziation zu tun, das rettet Leben. So etwas sollte es aber auch für die oberen Ebenen geben und vor alle für die Politik. Die hat nämlich in Afghanistan am meisten Menschenleben gekostet.
@Koffer
Es ist immer wieder erfrischend, wie Sie sich hier selbstdarstellen. Der Einzig wahre Soldat, oder? Zum Glück sind Sie in der Bundeswehr in der Minderheit oder sterben aus. Manchmal habe ich den Eindruck, Sie gehören zu den „Führungskräften“, die uns und damit die Bundeswehr mit abgehobenen Entscheidungen in dieses Lage gebracht haben. Reflektieren Sie einmal die Studie des von Ihnen so „geliebten“ DBwV, wo ca. 150 StOffz i.G. und über zwanzig Generale repräsentativ fundierte Kritik und Nachsteuerungsbedarf an dieser Mutter aller Reformen geübt haben. Bezeichnen Sie diese auch als defätistisch. Die Teilnehmer dieses Blogs denken Gottlob auch an die Menschen in der Bundeswehr. Das vermisse ich bei Ihnen. Aber ich versichere Ihnen, wir halten das und auch Sie aus.
@schorsch
„Wenn Sie nach der getroffenen Entscheidung mit dem Beraten aufhören und weglaufen, haben Sie was falsch verstanden.“
Und schon wieder manipulieren Sie meine Aussage, damit Sie am Ende recht behalten können… TsTsTs
„Und von Ausschwitz habe ich nichts gesagt. Sie haben den Beweis für Godwins Law erbracht. Es gibt genug Beispiele aus den Gründungsjahren der Bundeswehr in denen Ja-Sager Menschenleben gekostet haben.“
Achja? Ausereden nichts als Ausreden… Jetzt stehen Sie wenigstens dazu, was Sie gesagt haben!
@Ex-Soldat
„Wer soll denn neben dem Ton insbesondere den geeigneten Zeitpunkt und den geeigneten Ort der Kritik bestimmen.“
Das ist ja jetzt die Frage nach dem Huhn und dem Ei, oder? Nur weil es schwierig ist solche Dinge anzusprechen heißt es ja nicht, dass sie grundsätzlich falsch sind…
„Ohne auf die Einzelheiten der Diskussion einzugehen kann generell festgestellt werden, dass Kritik häufig als unpassend empfunden wird, wenn sie unbequem ist.“
Stimmt, meine Kritik befasst sich ja auch vor allem Blog-Teilnehmern (und anderen Sdt/Offz) die diese Reform durch fortgesetzten Defätismus kaputt reden und sich dann nicht vor den Königsthron trauen, wenn sie schon mal eingeladen sind!
„Das gleiche gilt für Ihre Einstellung, nach einer Entscheidung Gehorsam in den Vordergrund zu stellen. Auch dass kommt ganz auf die Umstände an.“
Stimmt, die Menschenwürde und Straftaten und EXTREM-Situationen können vom Gehorsam entbinden. Aber da es sich bei dieser Reform weder um die Menschenwürde, noch um Straftaten noch um eine Extremsituation handelt ist in einer solchen Situation Gehorsam nun einmal das, was unserem Beruf eigen ist, alles andere ist unsoldatisch…
„dass auch fortgesetzter (angemessener) Widerstand seine Berechtigung haben kann, denn falsch bleibt falsch.“
Tja, das passt ja dann ist Bild… In einer Armee in der Gehorsam zum beliebigen Objekt nach Lust und Laune des einzelnen wird müßte in der Tat etwas im Argen liegen und ich glaube nicht, dass hier die Schuld am aktuellen Minister gesucht werden könnte.
Aber ich widerspreche Ihrer These grundsätzlich und von daher könnte ich mir den Konkuntiv ja eigentlich sparen ;)
@whiskeyecho
„Es ist immer wieder erfrischend, wie Sie sich hier selbstdarstellen. Der Einzig wahre Soldat, oder? Zum Glück sind Sie in der Bundeswehr in der Minderheit oder sterben aus.“
Wie süß…
„Manchmal habe ich den Eindruck, Sie gehören zu den „Führungskräften“, die uns und damit die Bundeswehr mit abgehobenen Entscheidungen in dieses Lage gebracht haben.“
Man kann ja meiner Truppengattung viel vorwerfen, aber „abgehoben“ ist etwas, was man selten mit uns in Verbindung bringt.
„Reflektieren Sie einmal die Studie des von Ihnen so „geliebten“ DBwV, wo ca. 150 StOffz i.G. und über zwanzig Generale repräsentativ fundierte Kritik und Nachsteuerungsbedarf an dieser Mutter aller Reformen geübt haben. Bezeichnen Sie diese auch als defätistisch.“
Nicht jede Kritik ist defätistisch! Neben bei: ICH habe ganz erhebliche Kritik an dieser Reform, die meines Erachtens nach sowohl im Heer, als auch in der SKB, als im Bereich des Inneren Gefüges in die vollkommen falsche Richtung geht.
Wo habe ich jemals etwas anderes behauptet?
„Die Teilnehmer dieses Blogs denken Gottlob auch an die Menschen in der Bundeswehr. Das vermisse ich bei Ihnen.“
Wie süß…
Ich stehe zu meinen Worten. Was der ein oder andere da rein interpretiert und mir unterstellen will, bleibt ihm selbst überlassen.
Aber ich brauche mich nicht vor den Vizekönig stellen, der König ist jemand anderes und über den gelutschten Drops diskutieren. Denn wenn der König so wie er es versprochen hatte auch wirklich zugehört hätte, dann würde die Reform vielleicht wirklich funktionieren. Wenn man aber antritt und Entscheidungen im stillen Kämmerlein trift, dann wird das nix. Da kann man sich auch nicht auf das berufen, was man mal von seinem Vater gelernt hat. Die Zeiten ändern sich. Die Kriege ändern sich. Und wenn ich dann in anderen Beiträgen sowas lesen muss:
„Die Bundeswehr wird dazu in der Lage sein wenn es denn die Umstände ergeben , das zu leisten, was zu leisten in Mali möglicherweise notwendig ist“
Weiß ich, dass es auch die nächsten 20 Jahre so weitergeht.
@koffer
„Wie süß“ ist sehr schwach………reflektieren Sie mal Ihre Reflexe !
Ich glaube es wird hier jedem klar sein, dass das Gespräch bei Herrn Sts wohl kaum zum Ergebnis haben wird, dass auch nur im Ansatz etwas an der Reform geändert werden wird. Das Gespräch bietet aber Gelegenheit, gegenüber dem Sts sachlich Kritik zu üben und die Wahrnehmung der Reform aus unterschiedlichsten Perspektiven, von innen wie von außen, zu schildern.
So ein Gespräch hat nichts mit „Gehorsamspflicht“, „Defätismus“ oder „Denunziation“ zu tun. Es ist einfach eine tolle Gelegenheit, mit einem Vertreter der Leitung des BMVg über ein offensichtlich sehr emotional belegtes Thema zu diskutieren – egal ob aktiver Soldat, ehemaliger oder als Zivilist.
@Schorsch
„Denn wenn der König so wie er es versprochen hatte auch wirklich zugehört hätte, dann würde die Reform vielleicht wirklich funktionieren. Wenn man aber antritt und Entscheidungen im stillen Kämmerlein trift, dann wird das nix.“
Wie hätten Sie es denn gerne gehabt? Mit einer Urabstimmung in den Verbänden darüber wer am liebsten aufgelöst wird?
Also mal ehrlich!!
Eine Armee ist nun einmal keine demokratische Organisation, wer mit dem Minister unzufrieden ist, kann nächstes Jahr ja sein Kreuzchen bei der Wahl entsprechend machen ;)
@klabautermann
„“Wie süß” ist sehr schwach………reflektieren Sie mal Ihre Reflexe !“
Stimmt, aber da ich eher der emotionale Typ bin, hätte ich sonst sehr unflätige Worte benutzt und deswegen war mein reagierender Reflex ;) „halte es kurz und bündig…“ sonst wird es unschön
@Koffer
Welch eine Arroganz! Soll das das Niveau sein, auf dem wir hier diskutieren wollen? Ich glaube nein.
@whiskeyecho
„Welch eine Arroganz!“
wie süß…
@Koffer
Es geht nicht darum ob unten oder oben alles entschieden wird, sondern dass sie dort getroffen werden wo die Kompetenz ist!
Der einer der Grundfehler dieser Reform ist das selbst die Kommandoebenen nicht eingebunden waren und das Ministerium mit Vorlagen gearbeitet hatte die unzureichend waren. Viele Informationen um die Situation, Infra und Zusammenhänge kommen doch erst jetzt auf!
@Elahan
Das ist eine Kritik, die ich in der Tat auch schon von anderer Stelle gehört habe.
Aber Zeit ist natürlich bei einer politischen Entscheidung auch ein relevanter Faktor…
Ich kann Elahan nur Recht geben. Selbst im Ministerium gab es nur einen sehr begrenzten Personenkreis, der die Grobstruktur ausgeplant hat. Selbst die Fachreferate im BMVg wurden größtenteils in die Planungen nicht eingebunden. Diese wurden erst am Tage der Veröffentlichung selbst in Kenntnis gesetzt,
Die sonst vielbeschworene Transparenz der Entscheidungsfindung fand schlichtweg nicht statt.
Eine Einbindung des unterstellten Bereiches war auch auf Grund der (für mich nicht nachvollziehbaren engen Terminvorgaben) nicht möglich.
Die enge Terminvorgabe war der Sache geschuldet, dass der Minister mit der Standortentscheidung den Soldaten bis Weihnachten (2011) sagen wollte wo sie in Zukunft ihren Dienst versehen werden. In der Unkenntnis der Verfahren ist selbst dieses Versprechen nicht haltbar, das Gegenteil ist nun der Fall. Viele hängen jetzt ganz in der Luft und wissen nicht wo sie ihre Kinder einschulen sollen uvm
Auch der Minister merkt, nicht erst seit seinem Bonn Berlin Versuch, dass Gesetze und bestimmte Verfahren auch für ihn gelten!
Der Parlamentarische Staatssekretär kann jederzeit entlassen werden oder seine Entlassung verlangen. Sein Amt ist immer abhängig von dem des Ministers: Scheidet der Minister aus dem Amt, so scheidet der Parlamentarische Staatssekretär automatisch mit aus.
P.S.: Als „Lame Duck“ wird ein Politiker bezeichnet, der noch im Amt ist, aber nicht zu einer Wiederwahl antritt bzw eine Wahl verloren hat. Er gilt insbesondere innenpolitisch als handlungsunfähig.
Gilt das auch für Staatssekretäre?
Minister und Co haben schlicht die Komplexität dieser Neuausrichtung unterschätzt….bzw. aus politischen Gründen unterschätzen müssen. Das BER Syndrom sozusagen. Das ist nicht ehrenrührig, das isr halt Politik. Als ehrenrührig und despektierlich gegenüber den Profis im unterstellten Bereich empfinde ich persönlich nur, dass nun die ganze politische Leitung so tut, als hätte man das – von Anfang an – kompetent ‚im Griff‘.
@Klabautermann
Es war uns aber allen klar, das gespart werden musste…..
Naja man würde leichter den V-Minister ersetzten
vor allem wenn Rony an die macht kommt
dann sollte ganz schnell eine neue reform her
mit mehr Flak und panzerabwehr truppen wenn er auf s volle geht
nur ist in der Lage diesen V-Minister zu sein
ich weis keinen
@Sönke Marahrens
Es war uns aber allen klar, das gespart werden musste…..
1. Warum tut man es dann nicht?
2. Dann muss man auch mit den Aufträgen zurückfahren!
3. Für die Zukunft sagen, was man alles nicht mehr kann!
4. Sparen, aber nicht bei der Fürsorge!
5. Im Moment sparen wir, koste es was es wolle (Glücksburg, Altenstadt, Diepholz uvm)
6. Keiner ist gegen Veränderung, aber sie muss Einen Sinn haben!
7. Alle wissen, dass es eine nächste Reform nach der Wahl gibt!
8. Es geht um das fehlende Nachsteuern! Wer zu spät korrigiert den bestraft der Treue/ dann bezahlts der Treue.
Durch die Nichteinbindung des unterstellten Bereichs hat man eine große Chance verpasst: Viele gute Ideen zur Optimierung, sei es im Großen oder im Kleinen, strukturell oder organisatorisch, wurden schlichtweg nicht berücksichtigt.
Und Sparen: Es ist wohl ein Irrglaube, dass man im Prozess der Einführung neuer Waffensysteme (EF, A-400, NH-90, EUROHAWK, Korvetten, etc.) sparen könnte. Moderne Waffensysteme sind nicht nur teuer in der Anschaffung, sondern insbesondere im Betrieb. Reduzierung der Stückzahl bringt hier wenig – tatsächlich ist der einzige Weg zum Sparen ein konsequenter Verzicht auf Fähigkeiten. „Breite vor Tiefe“ ist nicht die Armee der kleinen Brieftasche.
Servus,
die Problematik beginnt doch mit der Tatsache, dass die Politik bis jetzt nicht mal formuliert hat, was die Bundeswehr überhaupt in der Lage sein soll zu können.
Das Weißbuch aus dem Jahr 2006 gibt hierbei nur unzureichend Antwort.
Eine seriöse Reform ist aber erst nach Klärung dieser Frage und kommunizierter Vorgaben seitens der Politik überhaupt möglich.
Und sicherlich war der Zeitdruck vorhanden. Die „Auswechslung“ des Ministers hat hier auch deutlich eine Rolle gespielt, aber die Zeit für mahnende Bedenken von unterhalb der Leitungsebene wäre ohne Frage gegeben gewesen – wenn man sie denn nur hätte hören bzw. berücksichtigen wollen.
@Elahan
Ganz ehrlich, so wird das nichts mit der Rechnung,….
1. Warum tut man es dann nicht?
Natuerlich sparen wir! Vielleicht nicht so wie Sie und ich uns das wuenschen, aber am Ende aller Tage sparen wir…, vglr dazu Punkt 8
2. Dann muss man auch mit den Aufträgen zurückfahren!
Die Idee der Reform war mehr Kraefte fuer den Einsatz bereitzustellen (trotz bestehendem Kostendruck)
3. Für die Zukunft sagen, was man alles nicht mehr kann!
Woran macht man das fest?
Hier sind die Reformauswirkungen m.E. eher in der Durchfuehrung als in der Planung…
4. Sparen, aber nicht bei der Fürsorge!
Hier bin ich bei Ihnen, da ist aber auch eine Spanne zwischen wuenschenswert und, bezahlenswert .
Und die hier in der Regel vorgenommenen Vergleiche zwischen Deutschland und den anderen Nationen hinken in der Regel meilenweit an der Realitaet vorbei…. ich habe dies 3.5 Jahre lang in den den USA hautnah verfolgt…
Die Veroeffentlichungen in den Hochglanzpapieren der US Streitkraefte und dem tatsaechlichen Umgang vorort…. da liegen Meilen dazwischen….
ein Veterans Office, fuer die Papiere der Veteranen verantwortlich, musste geschlossen werden, weil die 15 Tonnen unbewegtes Papier die Statik des Hauses beschaedigt haben….
Sogenannte Kranken Einheiten, in den psyschisch kranke Soldaten durch ihre „gesunde“ Kp Fuehrung“ als Drueckeberger abgetan wurden und mit Disziplinarstrafen ueberzogen wurden, bis sie unehrenhaft entlassen wurden und dadurch ihre Krankenversorgung verloren
oder ein wunderbares Beispiel fuer US Fuersorge, dass eine Ehefrau darueber bloggt, dass die Verbaende fuer die Familenbetreuung im Einsatz eben kein Geld bekommen, sondern die Ehefrauen morgens die Kuchen mit dem Geld der Ehemaenner backen (oder ihrem eigenen, wenn sie berufstaetig sind), die ihre Maenner dann nachmittags im Motorpool ihnen abkaufen koennen, damit Geld in die Familienbetreuung kommt..) die Frau hat dafuer vor 2 oder 3 Jahren mal einen Preis fuer buergerliche Ehrlichkeit bekommen….
Housing Areas….. in Hampton VA streiten sich die Bewohner seit Jahren mit den Streitkraeften, ob es Schimmelbefall in den Haeusern gibt oder nicht….
und wer mal eine abgewohnte UK Housing Area gesehen hat…. da renovieren sie sich die Finger wund….. und wenn der Staat kuerzt., fliegen Sie morgen (oder mit Ablauf des Monats raus….) die Woche war ein Artikel mit einem britischen Soldaten in der Zeitung, der 3 Tage vor der naechste Stufe seiner Pensionierung aus Struktur Gruenden gefeuert wurde…
usw usw
5. Im Moment sparen wir, koste es was es wolle (Glücksburg, Altenstadt, Diepholz uvm)
Ohne es jetzt auf der Karte beweisen zu koennen….. irgend wo stand mal was in den Rahmenbedingungen, dass alle Bundeslaender gleich betroffen sein sollten….
ein Spagat auf 16 Beinen …
6. Keiner ist gegen Veränderung, aber sie muss Einen Sinn haben!
Gerade die Blog Eintraege im Bereich Lybien, Syrien und Mail hinterlassen in mir den Eindruck, dass der Sinn irgendwo zwischen Heimatverteidigung mit 3 Heereskorps und weltweiten Einsaetzen mit hochbeweglichen Brigade Figthing Teams, alle naruerlich mit adaequatem Luftschutz und darueber hinaus einer maritimen Super Komponente, die zu Gesamtstreitkraeften fuehrt, die von Blue Water bis Brown Water ueber und unter Wasser, mit boots on the Ground, im erdnahen Luftraum, im bodennahen Luftraum in Space und Cyberspace full spectrum dominance unter Ausschaltung jeglichem Risikos fuer den eingesetzten Soldaten liegt…
die einzigen die das gerade noch hinbekommen sind die Amerikaner…
7. Alle wissen, dass es eine nächste Reform nach der Wahl gibt!
Und derjenige, der dass dann anfaengt bringt dann mehr Geld mit?
Ein Reformpapier hatten wir hier doch schon im bloggt…. das war auch nur symptomatisch…. ohne Beruecksichtigung von Ziffer 8….
Wie gesagt, wir wussten alle, dass wir sparen muessen….. und wenn man ganzheitlich denkt, wie es hier immer gefordert wird….
ist jeder Euro, der irgendwie die Eurokrise in den Griff bekommt, bevor sie unsere Nachbarn implodieren laesst…. bei Betrachtung der Verzinsung wahrscheinlich wirtschaftlicher als ein Euro , den wir jetzt in Ruestungsgueter oder Streitkraefte stecken…. um uns irgendwann mal wieder in Deutschland gegen unsere Nachbarn verteidigen muessen….
8. Es geht um das fehlende Nachsteuern! Wer zu spät korrigiert den bestraft der Treue/ dann bezahlts der Treue.
Die Reform ist nicht kompliziert, sie ist komplex, und damit koennte jenes, was wir beiden hier im Dialog als moegliches „sinnvolles“ oder „gutes“ Nachsteuern ansehen, das Schiff noch viel mehr aufschaukeln……
Das beste Beispiel dazu ist Spaghetti Folie (unter dem Titel spaghetti slide googelbar) von McCrystal (kleine Kritik an Journalisten sei hier erlaubt…. die ganze Gruppe bei der Presse Konferenz, die gelacht hatt,e als McCrystal sagte, „Wenn wir dieses hier verstanden haben, gewinnen wir den Krieg“, hatte den Unterschied zwischen komplex und kompliziert auch nicht verstanden )……
@Micha
„Wenn man einen Teich trocken legen will, sollte man auch nicht die Froesche fragen….“,
das klingt grob, und soll bitte bitte, keine persoenliche Beleidigung sein,
es hat nur , sowie jedes Sprichwort, ein wahren Kern…, naemlich in der Frage „Wie unterscheidet man bei einem gedeckelten Finanzrahmen Partikularinteressen von Fachwissen“ und diese variieren dann auch noch auf jeder Stufe… und Fachwissen im Einzelnen kann sich als Hemmer fuers Ganze ausweisen
auch hier gibt es ein Sprichwort „Den Wald vor lauter Baeumen nicht mehr sehen“
Natuerlich gilt dies fuer keinen der hier Bloggenden, ich vermeide persoenliche Angriffe, weil ich das als sinnlos erachte…., kann aber fuer mich beide Sprichworte im Rahmen der Selbstreflektion akzeptieren als moegliche Fehlerquellen meines persoenlichen Handels akzeptieren.
@ Sönke:
Ich halte es mehr mit einem Werbespruch der CAPITAL aus dem Jahr 2005: „Wer nur die Hälfte weiß, weiß gar nichts.“ Gerade wenn ein Sachverhalt komlex ist, ist Fachwissen
auch im Detail zur Entscheidungsfindung unabdingbar. Hiefür leistet sich die Bundeswehr seine Stäbe.
´“Fachwissen im Einzelnen kann sich als Hemmer fürs Ganze ausweisen“ ????? Dieses Managementprinzip ist mir neu. Spricht für eine gewisse Arroganz und Selbstherrlichkeit (bitte dieses nicht persönlich verstehen) – oder einem schlicht hilflosen Versuch, Entscheidungen zu rechtfertigen, wenn einem die Aregumente ausgehen.
Also getreu unseres Ministers: „Wer die Reform kritisiert, hat sie nicht verstanden“.
Meiner Überzeugung nach wollten die unterstellten Bereiche nicht eingebunden werden, um ihre Partikularinteressen zu formulieren – sondern um ihren Beitrag dazu leisten, künftige Führungsstrukturen zu harmonisieren und Fähigkeiten effektiver uns effizienter bereit zu stellen.
Ansonsten gebe ich Beobachter voll und ganz recht. Das Prinzip „Breite vor Tiefe“ ist das Ergebnis einer politischen Orientierungslosigkeit, welche außenpolitische Ziele Deutschland verfolgen will und welche Instrumente in Zukunft gebraucht werden, um diese durchsetzen zu können.
@ Sönke.
Ich habe einmal gelernt, dass der klassische Führungsprozesse beinhaltet, eine Entscheidung im Hinblick auf seinen Zielerreichungsgrad fortlaufend zu überprüfen, um ggf. nachzusteuern…….
@ Soenke Marahrens | 27. Oktober 2012 – 10:06:
Genau. Und doch mE einen zentralen Punkt lediglich nebenbei gestreift:
1. Man ändert kein System GEGEN die Menschen, bzw. man treibt dies mit bestehendem Personalkörper nur bis zu einem gewissen Maße. Das ist keine Erkenntnis von mir, das ist klassische Verwaltungswissenschaft und mit Sicherheit Thema in Hamburg am entsprechendem Haus und brauche ich Ihnen gegenüber nicht weiter auszuführen, und diverse Insolvenzen in der Wirtschaft dürfen unter Wissenschaftlern nicht umsonst als eben hieraus (Möglichkeit zur Neuaufstellung des Personalkörpers) motiviert betrachtet werden.
2. Transparenz: ist nicht nur ein Kriterium bzgl. der Demokratiemessung. Und natürlich muss erst einmal ein „kleiner Kreis“ Rahmen/ Strategie festlegen bevor die Arbeitsebene loslegen kann. Doch dann muss wie in der kleinsten Ausbildungsveranstaltung kommuniziert werden: ziel, weg, zeit, mittel art und weise der Überprüfung des Erreichens der Zielstellung, und das ebenengerecht, in geeigneter Art und Weise…all das wissen sowohl die StS und auch der Minister, daran darf es keinen Zweifel geben und ich denke, das wollen sie auch…also woran liegt es, dass dies evtl. in der Breite/ Tiefe eben nicht so wahrgenommen wird? Haben Sie/ andere eine Idee als Antwortmöglichkeit?
3. Kommunikation: „wir entscheiden so, weil…“ dieses Schema lernt jeder Unteroffizier aufwärts, eben weil es Menschen mitnimmt, Führung durch Einsicht, usw.-Zwischenstände, Änderungen durchzugeben ist immer schwierig, weil Erwartungshaltungen aufgebaut werden, die sich dann evtl. doch noch ändern. Aber Meilensteine, sorry: MÜSSEN kommuniziert werden. Auch hier: ABsicht war und ist das -und ja: es ist eine ganz hervoragende Sache, wenn sich ein StS den Fragen der Leser hier stellt…das zu deshavouieren empfinde ich als ehrabschneidend und unverfroren
4. Belletristik: betrachten Sie doch bitte einmal als klitzekleines Beispiel die Ebene A15/ A 16/ B3 mit entsprechendem Anstellwinkel, was in diesem Personenkreis vorgeht, wenn Sie entnehmen, dass bei B6+ gekürzt wurde…und niemand sagt ihnen, wie es für sie weitergehen kann/ soll.
Da ist Enttäuschung da: über die fehlende Kommunikation. Denn natürlich wäre eine entsprechende Person erstmal geerdet, wenn ihm sein Personalbearbeiter mitteilt: leider sind die bisherigen Perspektivbesprechungen neu aufzulegen aufgrund der neuen Struktur…evtl. kommt dann das Ergebnis des neuen PeBA: streiche B6+, setze B3 o.ä….aber man gibt der Person die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit diesem Thema…und mit Gabe der Möglichkeit ist es dann dem Dienstherrn wieder unbenommen zu sagen: akzeptiere es und zeige Leistung oder geh bitte.
Das ganze kann man jetzt bzgl. AVR-Einordnung, Standortperspektive, individuelle Förderperspektive, usw. auf alle Dienstgradgruppen ausdehnen. Denn natürlich muss eine Soldatin/ ein Soldat, eine Beamtin/ ein Beamter einiges schlucken, und da steht bewusst „muss“.
Ich sage aber eben so klar: wer heute folgenden Standpunkt vertritt, begeht mehrere Fehler: Sie sind doch A8, A 13, B+…was wollen Sie denn? Dafür muss man zivil schon einiges Glück haben, um mit ähnlicher Vita ähnliches Geld zu verdienen…im übrigen der Minister höchstselbst wae, der am Anfang seine Amtszeit diverse soldatische Soft-Skills (wieder) einführte-was ich enorm begrüsste-es ist mehr Recht als billig, wenn nun sein Personalkörper hieraus Maßstäbe und Fragen ableitet.
Umgekehrt ist es dem Minister gestattet zu sagen: ich biete dir dies und jenes, dafür will ich, dass du folgendes leistest und folgendes unterlässt.
Aber auch das: nichts neues, allgemein akzeptiert, oder?
Also woran liegt es? Stellt man die falschen Fragen? Ist die Dienstaufsicht unzweckmäßig? Die Zielformulierungen zu ambitioniert?
@koffer: wenn im Rahmen Ihres wissenschaftlöichen Werdegangs das nächste mal eine Veranstaltung über Interessenvertretungen angeboten wird, sollten Sie bitte teilnehmen. Ja, das ist anmaßend, erlaube ich mir an dieser Stelle dennoch.
@T.W.: Nie wurde mir klarer gemacht, als durch Ihren Blogeintrag hier, warum „Fehlanzeige erforderlich mit Begründung“ in diversen Meldeaufforderungen stand und steht. :-)
@sachlicher
„wenn im Rahmen Ihres wissenschaftlöichen Werdegangs das nächste mal eine Veranstaltung über Interessenvertretungen angeboten wird, sollten Sie bitte teilnehmen. “
Wiewohl ich Ihre Beiträge ansonsten äußerst schätze, muß ich Ihnen in diesem Punkt leider eine Absage erteilen!
Ich habe genau das studiert was ich benötige um die den Bundeswehrverband beurteilen zu können: Recht, Geschichte, Politik und VWL und habe darüber hinaus den Unteroffizierlehrgang, den Offizierlehrgang und den Stabsoffizierlehrgang bestanden und GENAU DESWEGEN halte ich sehr wenig von diesem „Verband“…