Fast alle militärischen Führungskräfte wollen Nachbesserung der Bundeswehr-Reform
Das sind schon knallige Zahlen: Fast 90 Prozent der befragten Soldaten, so hat der Deutsche Bundeswehrverband bei einer Umfrage unter militärischen Führungskräften herausgefunden, wollen eine Nachbesserung der Bundeswehrreform. Und drei Viertel glauben nicht, dass die Bundesregierung hinter der Reform steht.
(Screenshot: Tagesschau vom 6.9.2012, 17.00 Uhr)
Einige Aussagen mehr dazu – und Zitate von Kirsch- sind in diesem Tagesschau-Bericht zu sehen und auf tagesschau.de zu lesen.
Die Detailergebnisse will der Bundeswehrverband am (morgigen) Freitag in der Bundespressekonferenz vorstellen.
(Kirsch hatte mir persönlich gestern noch zugesichert, die Umfrageergebnisse würden nicht vorher bekannt gemacht… Aus meiner Sicht entwertet das die morgige Pressekonferenz, die dann in der Öffentlichkeit weit weniger Beachtung finden wird – das Thema ist ja schon abgehakt.)
Ich bin mir sicher, dass auch 90% der (von der Reform am meisten betroffenen) Soldaten Nachbesserungen verlangen.
Vor etlichen Monaten gab es vom Sozialwissenschaftlichen Institut (?) eine Umfrage per Lotus Notes, in der Dinge wie die „Erklärungen der Reform durch Vorgesetzte“ und allgemeine Einschätzungen zur Reform abgefragt wurden.
Eine Auswertung müsste schon längst fertig sein, gehört habe ich aber nichts.
Wahrscheinlich schämt man sich der Antworten.
Gott bewahre, wenn einmal die Wahrheit ans Licht käme.
Man mag darüber streiten, ob es klug war, bereits auszugsweise konkrete Zahlen zu nennen. Wer weiß, ob die Tagesschau es ohne konkrete Zahlen gebracht hätte. Die Ergebnisse der Befragung sind jedenfalls noch aufschlussreicher, als die beiden Prozentangaben allein aussagen. In der BPK werden auch die Folgerungen aus den Ergebnissen darzulegen sein. Da bleibt für die interessierte Presse mehr als genug Futter. Was sagte doch der Minister in der Julius Leber Kaserne bei der Vorstellung der Struktur sinngemäß: wer nicht mitmacht, kann gehen. Wenn 88% nicht mitmachen, dann kann man auch eine alte Fußballregel heranziehen: Wenn die Mannschaft nicht motiviert ist, liegt es am Trainer.
@TomTom: Die Studie des Sowi ist fertig – die Antworten sind nicht so „schön“, wie erwartet. Daher wird man, wenn überhaupt, erst Tage später damit kommen. TdM sollen diese bereits vorgelegt worden sein. Wahrheit? In diesem Haus wurden doch offenen Aussagen stets unterdrückt. Spätestens bei der linken Hand de Maizières – Sts B. – wurde alles wieder zurück gedrückt. Im Ministerium gilt der Satz: „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“. Mich interessiert diesmal, ob auch StOffz i.G. oder Generale bzw. Admirale ebenso derartige Aussagen ebenso bescheinigt haben – oder nur frustrierte Truppenoffiziere. Der Minister wird sagen: „Die Reform soll die Menschen ja nicht glücklich machen“. Er lebt nunmal im goldenen Käfig!
@TW: sehe ich auch so. Heute bereits zu Husten ist für morgen nicht gut. Man fragt sich, wer Kirsch medial berät? Oder gibt es doch eine spezielle Agenda? Oder noch heftigere Ergebnisse? Vielleicht hat Angie ihn gebeten. Das Thema EZB oder Rente kann so vielleicht geschoben werden ;-) Dann wir Kirsch im Kanzleramt General ;-))
Wenn es wirklich stimmt, dass die Stimmung im gesamten Führungspersonal so bescheiden ist, dann wird es mit einer Umsetzung dieser Reform schwierig. Es geht doch jetzt erst richtig los. Und dann ist die Motivation, das Nachbarskind für das Militär zu begeistern sicherlich begrenzt. Und das ohne Wehrpflicht und den dadurch zu gewinnenden Nachwuchs – Prost. Es wird sich aber sicherlich ein General finden lassen, der uns erklärt, dass das alles nicht stimmt. Vermutlich der Kommandeur der Führungsakademie, dort soll ja auch alles nur ganz, ganz toll sein.
Unter uns. Hat de Maizière vielleicht wirklich geglaubt, dass er die Reform auf der linken Arschbacke abreisst?
@schleppi:
cool, dann gehen fast ALLE. Ich wusste es, Angie ist von den Linken. Spass bei Seite, du triffst es auf den Punkt.
„…unter Führungskräfte…“ ist ein sehr dehnbarer Begriff und Unzufriedenheit ist doch irgendwie immer da, wenn liebgewonnene Gewohnheiten wegrationalisiert werden.
Eventuell ist die Reform nicht genügend kommuniziert worden – da hat die Bundeswehr in der Tat einen Bereich, in dem man noch viel Optimierungspotential finden kann. Die Führungskräfte, allgemein eigentlich jeder Soldat, wünschen sich mehr Geld, wer nicht, bei weniger Belastung, durchaus zu verstehen, und tolle neue Ausrüstung, manchmal auch mehr als notwendig.
Ich bin zwar auch kein Freund der Reform – vor allem, weil sie nicht radikal genug und fern politischer „Rahmenvorgaben“ gemacht wurde – aber „Führungskräfte“ danach zu befragen ist wie die Parlamentarierer über ihr Gehalt abstimmen zu lassen….Moment, das war ein Eigentor, oder….
@der_mike: Jawoll, Treffer Figur!
Mir ist das ganze Reförmchen auch zu flach, FlaRak überlebt, weiterhin zwei überflüssige OrgBereiche und wenn die Ämter u.- Divisionsebene ma geputzt worden wäre, gäb’s jetzt auch weniger unzufriedene „Führungkräfte“ (die wären nämlich schön am Koffer packen für den Tag des goldenen Handschlags und dann ab dafür).
By the way: Führung ist richtungsweisendes und steuerndes Einwirken auf das Verhalten anderer Menschen, um eine bestimmte Zielvorstellung zu verwirklichen… Auf welchen der befragten Herren trifft denn des noch zu?
Kleine Zwischenfrage: seit wann wird die Bundeswehr eigentlich reformiert? Mir kommt’s fast vor als würde man von einer Reform in die nächste rutschen.
Die Ergebnisse dieser Umfrage können doch nur Aussenstehende überraschen !
Die Bw ist gut im Erfinden von Begriffen. Wer nach der Reform der Bw am Ende des Kalten Krieges von 500 000 auf 340 000 Soldaten unter Integration von zig Tausend ehemaligen NVA-Soldaten geglaubt hat, die Arbeit ist getan, wurde schwer enttäuscht. Nach der nächsten Reduzierung auf 250 000 Soldaten wurde das Wort Reform durch „Transformation“ ersetzt, um zu beschreiben, dass die Reduzierung der Bw kein festgesetztes Ende hat, sondern permanent weiter betrieben wird.
Dazu kam die Ausrüstungsplanung. Entwickelt oder gekauft wurde nicht was benötigt wurde, sondern was als Industriesubvention gut ankam.
Zeitgleich war ein Stimmungsumschwung in der Politik und Gesellschaft festzustellen. Der Soldat sollte nur noch Helfer in Uniform und nicht mehr Kämpfer sein. Waffen sollten nur noch als Selbstschutz und zur Nothilfe eingesetzt werden.
Ab Ende dieser 20 jährigen Desillusionierung über die Rolle, die Mittel und den Zweck der Bundeswehr kam 2011 die nächste Reform, bzw. die Weiterentwicklung der Transformation der Streitkräfte.
Kann man es den Führungskräften der Bw in Uniform wirklich verübeln, das sie die leeren Versprechungen nicht mehr akzeptieren ? Dass man trotz schönster Worterfindungen einfach nicht mehr verschleiern kann, was dieser Umbau ist ?
Mist bleibt Mist oder wie es Bundeskanzler Kohl mal formuliert hat, es ist entscheidend was hinten dabei rauskommt. Viele Soldaten aller Dienstgrade wissen eben, was meistens hinten rauskommt….. Ältere Soldaten haben zuviele Pferde vor Apotheken ko…. gesehen !
@ der_mike:
Da ist sicher etwas dran. Daher bin ich gespannt, wer mit Führungskräfte gemeint ist. TW wird die Ergebnisse morgen sicherlich einstellen – da muss es ja beschrieben sein. Das einige Soldaten meckern, war zu erwarten – aber so viele?
Und ist es eigentlich schlimm, wenn sich die Bundesregierung nicht für die Soldaten interessiert? Da hat doch jeder seine eigenen Probleme! Rente, Energie, Quote, Euro und mehr.
Bundeswehr? Einsatz? Äussere Sicherheit? Ist doch egal. Betreuungsgeld oder Frauenquote ist viel wichtiger, oder?
Nachtrag, oben eingefügt: Wer befragt wurde, steht in dem nun verlinkten Textbeitrag auf tagesschau.de.
@ der_mike
Es liegt aus meiner Sicht eine große Gefahr darin, dass die Ergebnisse auf „Kommunikationsprobleme“ reduziert werden. Denn das ist es nicht. Unsere Bundeswehrangehörigen sind reformerprobt. Bei der letzten ist auch drastisch reduziert worden, ohne dass es zu dieser breiten Unzufriedenheit gekommen wäre. Es geht also auch nicht um ein paar betroffene Führungskräfte. Aber die wissenschaftliche Erläuterung wird Prof. Dr. Strohmeier in der BPK vornehmen. Ein Problem bei dieser Reform ist sicherlich, dass die Bundeswehrangehörigen noch keine Reform in den letzten 20 Jahren erlebt haben, die letztlich zu einer besseren Struktur geführt hätte. Es wäre also notwendig gewesen, ihnen zu Beginn der Reform eine Struktur vorzustellen, die Alle als überzeugend und gelungen empfunden hätten. Das ist nicht gelungen, weil es eben auch nicht um eine wirklich gute Struktur ging. Wenn dann noch dazu kommt, dass das BMVg auch keine Anstalten macht die wirtschaftlichen Folgen sozial vernünftig abzufedern ( Für mich schon allein ein „Muss“ für die Leistungen in den Auslandseinsätzen) dann darf man sich nicht wundern, wenn kaum jemand mitgeht. Zwei Beispiele:
Für das Jahr 2012 sind 75 Millionen Euro für die Anhebung der Sätze für Dienst zu ungünstigen Zeiten ausgewiesen worden. Das BMVg hat aber die Anhebung nicht rückwirkend zum 1.1.2012, sondern erst zum 1.7.
Bis zum Ende des Jahres werden 500 Luftfahrzeugbesatzungsangehörige keine fliegerische Verwendung mehr haben. Das bedeutet zwischen 10 und 20% Gehaltseinbuße von Heute auf Morgen. Soziale Abfederung: Null!
Es gibt noch viele weitere Beispiele….
@Gladius: Wie soll denn auf den Einzelnen eingewirkt werden, wenn die Zielvorstellung immer noch nicht bekannt ist?
Hat inzwischen mal jemand definiert, was die Bundeswehr können soll? Oder womit? Oder wo? Oder wie?
Das einzige, was bekannt ist: Wir haben nicht das Geld, uns die bisherige Armee so weiter zu halten.
Alles andere wurde dem untergeordnet.
Keine Politik nach Kassenlage? Mit Verlaub Herr Minister: „B***sh**“
Und im nächsten Jahr ist Wahl, unabhängig vom Ausgang wohl mit einem neuen Minister.
Willkommen in der nächsten interessenlosen Phase.
@T.W.:
Warum auch immer, ich kann eingestellte Beiträge nicht bearbeiten, Safari hängt sich jedes Mal auf?
Nachtrag: Im Tagesschau-Beitrag heißt es, dass der Nachwuchs droht, davon zu laufen.
Wir sind schon einen großen Schritt weiter.
Der Nachwuchs der überhaupt noch kommt, bleibt nicht. Warum auch?
Und wer kann, geht. In der Masse jedenfalls.
Willkommen in der Wirklichkeit. Vielleicht sollte die militärische Spitzenführung hier einfach mal mitlesen. So wie ich es sehe, scheinen die Beiträge durchaus repräsentativ für die allgemeine Stimmung zu sein.
Ob eigentlich schon mal jemand wegen Kommentaren hier Ärger bekommen hat?
Ich meine jeder Schütze Arsch kriegt einen Anschiß vom S2 wenn er Fotos vom Biwak auf Facebook stellt, da müßte einiges hier doch auch problematisch sein….
Oder gelten für Stern/Streifenträger da andere Maßstäbe?;)
@ JCR
Wo sehen Sie denn konkret Probleme bei den Kommentaren in diesem Thread ?
Mir kommt immer öfter das Theodor Heuss zugeschriebene Zitat in den Sinn, mit dem er 1958 die Soldaten eines Bundeswehrmanövers motiviert hat: “ nun siegt mal schön“ Mit genauso wenig Ernsthaftigkeit und Respekt scheint das Thema Bundeswehr in der politischen Landschaft zu vegetieren. Und wie sagte die Kanzlerin in Dresden 2010 zu den versammelten Kommandeuren:“ ich bitte Sie, machen Sie tapfer und freudig mit“
Tja……
@georg
Nicht hier, sondern generell.
Ich sehe überhaupt keine „Probleme“ mit irgendwas hier, aber engstirnige Menschen könnten welche sehen und davon scheint es ja in der BW leider genug zu geben.
@JCR
Deswegen ist mir die die Möglichkeit so wichtig, dass hier anonym bzw. unter Pseudonym kommentiert werden kann. Was manche nicht so gut finden – aber ich glaube, mancher Beitrag würde sonst einfach nicht geschrieben werden können.
@ JCR
Hier posten ja auch keine Kinder sondern erwachsene und mündige Staatsbürger. Da kann der liebe S2-Onkel seinen A… gleich sein lassen.
@TomTom
Unter Firefox auf dem Mac keine Probleme…. Kann ich leider so nicht beantworten, warum sich Safari aufhängt.
@JCR: Na dann les mal zu Deiner Frage in > http://www.ch53blog.com/2012/09/entscheidungsseptember-vertagt.html#comment-form Bundeswehr/Dienst- und Verschwiegenheitspflichten im Internet <,
schenke dann Deinem S2 einen z.B. "Trankonia-Katalog" (… dann hat der Mann ein halbes Jahr zutun, von wegen offenkundiger Tatsachen, welche ihrer Bedeutung nach keiner Geheimhaltung bedürfen sowie in einschlägigen Medien offenkundig sind).
Bedenklich wird es erst, wenn frei nach A. Spoerl "der Maulkorb" dort zuschlägt, wo der Prinzipal oder Landesherr sich angegriffen fühlt bzw. ist. Und dazu siehe bitte den Beitrag von Th. Wiegold sowie die der anderen Kommentatoren zu § 14 SG.
Nach dem „SpiSaZer-Exkurs zurück zum Thema:
In Anbetracht des bei Facebook vor ca. 3 Stunden eingestellten Link zur Sonntagsfrage zur Bundestagswahl • Infratest dimap/ARD-DeutschlandTrend: CDU/CSU 37 %, SPD 30 %, GRÜNE 13 %, DIE LINKE 6 %, PIRATEN 6 %, FDP 4 %, … http://bit.ly/oVL8P … sehe ich das Thema ganz pragmatisch.
Mit der Wahl zum 18ten Bundestag – könnte spätestens am Sonntag, den 27. Oktober 2013 die siebte Bundeswehr-Reform eingeläutet werden. Dann sind 21 Jahre, sechs Reform- bzw. Transformations-Ansätze, sechs Verteidigungsminister, davon drei mehr oder auch weniger spektakulär, aber umso erbärmlicher zurückgetretene Minister, Geschichte eines Wahnsinns und Chaos an Fehlentscheidungen zum erforderlichen Wandel der Bundeswehr seit 1992.
Und dann stellt sich die Politfrage, wer war von den sechs „Bw-Struktur- und Transformationsministern“ der Beste? Oder es stellt sich die Charakterfrage, wer war nur der auf Nummer 6, 5, 3, usw. stehende Minister, der am wenigsten Schlechteste?
Aber die Hauptfrage, was sagt(e) die Bundeswehr selber zu ihren Reformen und Transformationen, die wurde offenbar bislang nie gestellt (siehe aktuelles Umfrageergebnis samt dessen absolut erschreckender Prozentzahlen. Und darin sehe ich schon jetzt das „Dienstzeugnis“ des sechsten Ministers, egal wie die Wahlen bzw. die Regierungsbildung ausgehen werden).
Hoffen wir also auf einen siebten Verteidigungsminister nach den bisherigen Reformen und Transformationen, welcher vielleicht weniger abgehoben und verkopft, die Bundeswehr zu ihrer eigenen Reorganisation und Innovation befragt und auch dann zumindest halbwegs lernend hinhört, statt mit „Polit-Parolen und Allgemeinposten“ – hinter denen m.M.n. nur Arroganz, Nichtwissen und Opportunismus stecken – in Amtsauthorität zu konntern.
Denn „Reorganisation“ setzt voraus, dass man die „Organisation“ und deren Ablauf- und Ducrhführungsstrukturen bestens kennt und gleiches gilt analog für „Innovation“ versus „Ist-Zustand“, d.h. versus Fähigkeitslücken und zukünftigen realistischen Bedarf (… man denke da nur z.B. an C-SAR-HS, MH, BSHS und SOF-LUH).
Hektisch und auf „Biegen und Brechen“ rumzustreichen, umzustrukturieren, zu transformieren und das unter dem Credo „Breite vor Tiefe“ ist m.M.n. nichts anderes als Polit-Dynamik, auch keine Personalauthorität, geschweige denn kann dies richtungsweisend für unserer Bundeswehr und deren Zukunft sein.
Dynamisch und politisch erfolglos waren schon viele – ganz sicher zwei – Vorgänger des jetzigen Ministers.
Der Minister kann auch nicht sagen wie die Refom funktionieren soll, aber sie muss :-)
Es ist ihm egal ob die Sache im Detail einen Sinn macht, es geht im um seine Politik.
Breite vor Tiefe gilt eben auch für das Denken!
@der_mike
Es geht nicht darum, dass Soldaten sich nicht bewegen wollen oder kein Erschwernis auf sich nehmen wollen und es geht auch nicht um mehr Geld, aber im Gegensatz zu früher kann ein Familienvater nicht einfach sagen wo es hin geht sondern, da die Partnerin auch Arbeitet und wir ein krankes Bildungssystem haben, geht er ggf alleine. Aber viele denken noch nicht einmal an ihre Familie sondern an ihre Einheit und Tätigkeit, davon hat das BMVg keine Ahnung und dadurch, dass er bewußt bei Truppenbesuchen nur mit den Kommandeuren spricht und nicht mit den Chefs und Zugführern sagt viel.
@TomTom: Sie treffen den Nagel aufn Kopf!
Ohne 3a (Eigene Absicht mit einem einzigen Schwerpunkt), ohne pfiffige VPR und ohne Aussagekraft im Weissbuch wird das richtungsweisende Einwirken wohl ausfallen müssen… Also: Quo vadis werte Politik?
Naja das ist auch nur geflike weil ja das Geld fehlt , und da und da wird was zusammen gestrichen , und dann muß halt was zusammen was nicht Passt und Besser wird nichts
SBK und Sani muß das wirklich Extra sein und zu wennig Flak einheiten
und es nicht mal was in Syrien weiter geht man weis das Salavisten aus Deutschland da Kämpfen und die was die bezwecken aber man kann nicht das in der Bw auswerten
und dafür truppen im Notfall dafür geeignet sein
Die Fähigkeit der Menschen ist für den Minister nur in sofern von interesse als das sie seinem Vorhaben dienen, ansonst ist ihm der Mensch egal.
@schleppi
Fliegerzulage ist eine Funktionszulage und wenn die Funktion weg fällt, fällt auch die Zulage weg! Wo ist das Problem? OTon TdM
@Elahan: In Anbetracht Ihres Statements (Zitat) „Es ist ihm egal ob die Sache im Detail einen Sinn macht, es geht im um seine Politik. Breite vor Tiefe gilt eben auch für das Denken!“ (Zitatende),
darf ich mir den Kommentar erlauben, dass dies eine sehr harte und harsche bzw. knallharte Aussage zur bisherigen „sehr breiten“ politischen Karriere unseres derzeitigen Verteidigungsministers ist.
Sie sind eigentlich längst reif für Ihren S2/G2, oder vebreiten Sie hier „allgemein bekannte Tatsachen“? +-:-) = „der Papst läßt grüßen“
Morgen ist die Bundespressekonferenz. Wie wird wohl das BMVg reagieren? Wer nimmt zuerst Stellung. Wird wieder alles angezweifelt? Wird alles weggedrückt? Wird der GI entlassen? Oder die Staatssekretäre? Was passiert wohl am WE?
Wenn TdM eine Debatte darum will, was uns unsere Sicherheit wert ist, dann kann er morgen damit starten. Wir werden sehen.
@ elahan
Mir ist die Ironie des Beitrags nicht verborgen geblieben :-) Gehalt ist ein Entgelt für Arbeit und wenn der Arbeitsplatz weg ist, ist auch das Gehalt weg. Wollte das der Minister als Analogie und zur Abschaffung des Arbeitslosengeldes ausdrücken?
Da ich bei den Artikeln zum Flottendienstboot nichts mehr posten kann, packe ich den Link der Bw-Homepage jetzt mal hier hin, da ich ihn in Anbetracht der kürzlichen Diskussion um die Flottendienstboote nämlich interessant finde. Diese werden nämlich dort erwähnt, zusammen mit dem Einsatzgebiet Mittelmeer, obwohl es ein Bericht von der Ostsee ist.
@JCR
„Ob eigentlich schon mal jemand wegen Kommentaren hier Ärger bekommen hat?
Ich meine jeder Schütze Arsch kriegt einen Anschiß vom S2 wenn er Fotos vom Biwak auf Facebook stellt,“
Das FGG 2 soll durch „Maßnahmen der Absicherung und Abschirmung gegen Angriffe sicherheitsgefährdender Kräfte“ die Einsatzbereitschaft der Truppe sicherstellen. Das Web 2.0 stellt hier v.a. ein Problem dar, wenn dem Geheimschutz unterliegende Informationen über die eigene Wehrlage veröffentlicht werden.
Aufgabe des FGG 2 ist es jedoch nicht, Kritik an politischer oder militärischer Führung zu unterbinden, solange diese Kritik nicht dem Geheimschutz unterliegende Informationen öffentlich macht. Wenn z.B. die Kritik darauf aufbaut, dass die nächste Woche im Raum Kunduz geplante Operation fundamentale Fehler aufweist, weil der für
120350LSEP12 vorgesehene Überraschungsangriff auf INS bei ISA KHEL dilettantisch geplant sei weil der Deckungsgruppe keine MG-Munition zugeteilt worden ist, dann ist dies für die Einsatzbereitschaft der Truppe nicht förderlich und wäre ein Problem für das FGG 2.
Wenn „Arne“ jedoch Kritik daran übt, dass im Ministerium unerwünschte Informationen unterdrückt werden, dann ist das m.E. politische Kritik, die „Arne“ als Staatsbürger im Rahmen seiner Meinungsfreiheit jederzeit vorbringen darf. Mit der Nennung und Andeutung von Namen wäre ich allerdings vorsichtiger. Falls „Arne“ Soldat ist, sollte er die Kritik vielleicht etwas allgemeiner formulieren, um nicht in Konflikt mit der „Pflicht zur Verschwiegenheit“ (§14 SG) des Soldatengesetzes zu kollidieren. Analog gilt § 203 StGB, wenn er ziviler Mitarbeiter der Bundeswehr oder des BMVg ist.
Probleme aus FGG2-Sicht habe ich aber zumindest in diesem Thread keine entdecken können.
Moin,
ich möchte mal was anmerken. Bloß, weil man wie ich einen Dienstgradzusatz trägt und im Ministerium Dienst leistet, heißt das nicht, dass man den Bezug zur Realität verloren hat. Meine „i.G.“ Kameraden und ich wissen ganz genau, wo es drückt und knirscht, allein – ich kann’s nicht ändern. Weshalb sollte denn hier die Zufriedenheit mit dieser „Reform“ höher sein, als woanders? Und nebenbei: Ohne zu sehr aus dem Nähkästchen plaudern zu wollen, muss man sich doch nur mal die Struktur des Ministeriums anschauen, um eine Antwort auf viele Probleme zu bekommen, mit denen die Truppe sich rumplagt. Es gibt hier drei militärische und sechs zivile Abteilungen. Sowohl die Abteilungen Recht, Haushalt/Controlling und Ausrüstung(AIN) sind völlig oder überwiegend in ziviler Hand. Wer hat wohl maßgeblich das Reformbegleitgesetz erarbeitet? Die Abteilung Strategie und Einsatz??? Wer wählt denn das zu beschaffende Material eigentlich aus und bestellt es? Hat diese beschaffende Abteilung die gleichen Interessen wie die Streitkräfte (Funktionsforderungen vs. Wirtschaftpolitik)?
Und auch mal eine Anmerkungen zu den Beschaffungsvorgängen und warum das solange dauert: Ich kann nur etwas beschaffen, für das ich auch das Geld habe. Damit ich an das Geld komme, muss ich mir also erstmal überlegen, was ich brauche, und zwar genau überlegen, weil Geld extreme Mangelware ist. Wenn ich also heute feststelle, ich brauche etwas unbedingt, was mehr als ein paar Millionen kostet (Hubschrauber???), dann stelle ich fest – 2012: Alles Geld schon verplant und mit Verträgen hinterlegt. Also 2013. Mist, die Einzelpläne für den Haushalt 2013 werden schon im September im BT beraten, da ist auch schon alles verplant. Also, entweder wird für 2013 was gestrichen oder funktioniert nicht und wir gehen noch mal extra in den BT, oder es regnet Geld – ha. Mit Glück kriegt man das Projekt also in 2013 unter, sonst erst 2014. Und erst wenn´s Geld da ist, wird ein Vertrag gemacht. Die Geschichte mit den EU-Vergaberichtlinien spar ich mir jetzt. So, Vertrag 2014 bedeutet frühster Zulauf 2015. Ansatzpunkt: Haushaltsrecht ändern.
Das war jetzt etwas OT, aber das wollte ich mal schreiben.
Unabhängig davon find ich die Diskussionen hier qualitativ sehr hochwertig.
…und wenn der Verein scheiße ist, dann muss man ihn halt wechsen. Mit der Bw ist es wie mit dem HSV, der Abstieg ist garantiert!
Ich selbst stehe jedenfalls schon auf der Transferliste.
Ach ja, und wer nun glaubt, dass die Umfrageergebnisse eine Veränderung bringen werden, der wird eines Besseren belehrt werden.
„15.000 Sdt statt bisher 10.000 Sdt für den Einsatz“ – also mehr mit weniger – Durch welche Maßnahmen wird das noch gleich erreicht?
„Zuviele Häuptlinge …“ – Wie sieht noch gleich das PSM 185 aus? Bei StOffz und B6+ sind die Veränderungen reine Makulatur!
Aber es nützt nichts, jeder Betroffene sollte seine eigene Beurteilung der Lage machen und anschließend einen Entschluss fassen.
Selbst Michael Schumacher hält zum Reifenwechsel an. Wir machen das in voller Fahrt.
Ein fataler Schritt wurde trotz aller Mahnungen vollzogen. Nicht nur das Personal wird durcheinander gewürfelt sondern die Verfahren in der Beschaffung, neuer CPM und IPP (Integrierter Planungsprozess) sind gleichzeitig Teil der Reform. Sowas macht man einfach nicht. Solche Schritte werden vernünftigerweise nacheinander vollzogen. Die Politik kommt mir da manchmal vor wie ein kleines Kind welches auf den Boden stampft und schreit: Ich will, ich will, ich will…. Nur die Eltern, also das deutsche Volk, versagen in der Erziehung. Man könnte ja hoffen, dass wenigstens die pulverdampf ergrauten Generäle, ach nee die gibt es ja gar nicht, na dann laß ich es mit weiteren Erkläungsversuchen.
@ MiG: So weit ich das in meinem bescheidenen Umfeld beobachten kann, wird diese BDL bereits fleißig gemacht und es wird mit den Füßen abgestimmt.
Bin gespannt ob jemals veröffentlicht wird, wieviele Anträge auf Dienstzeitverkürzung den personalberabeitenden Stellen vorliegen. In meinem Bereich ist ein großer Teil der Dienstgrade an diesen Regelungen interessiert – und das sind zum großen Teil sehr gute, aber desillusionierte Soldaten!
@MiG: Stimmt, jeder kann (nach ggfs einer gewissen Zeit) gehen.
Ich habe aber schon den Eindruck, dass viel der vor allem hier geäußerten Kritik von Soldaten kommt, die durchaus gerne ihrer Berufung folgen.
Eben darum ärgern sich ja viele Menschen, weil sie den Karren mit Anlauf gegen die Wand fahren sehen.
Wer noch schimpft kümmert sich wenigstens noch und hat noch nicht abgeschlossen.
@Tiberius: Mir sind die Schwierigkeiten der Zusammenarbeit von Soldaten und Zivilisten im Ministerium wohl bekannt.
Was aber auch auffällt: Jeder einzelne „kann da nix machen“. Der Kompaniechef nicht, der Kommandeur „leider auch nicht“.
Das Battalion: Sorry, leider nicht.
Division: Oh, das kann ich nicht.
Das Amt: Also da kann ich nichts machen, ist ja das Ministerium drüber.
Und im Ministerium kann man das leider auch nicht ändern, ist ja die Politik drüber.
Und die hat entweder keine Ahnung oder kein Interesse.
Ist nicht persönlich gemeint, aber:
Wer wenn nicht das Spitzenpersonal im Ministerium soll denn etwas ändern?
Der letzte gute Verteidigungsminister aus Unions-Kreisen war wohl Manfred Wörner. Das ist Ewigkeiten her. Schon vor dem Überfallkommando namens Wehrpflicht-Abschaffung durch die bayerische Kopieranstalt und der als Neuausrichtung verbrämten, abermaligen Reduzierung hat die CDU aufgehört, „die“ Bundeswehr-Partei zu sein. TdM mag nach außen alles im Griff haben, nach innen aber wird gekeilt, und die atemlos machende Umfrage des Bundeswehrverbandes hat Deutschland morgen vergessen.
@TomTom
“ Und im Ministerium kann man das leider auch nicht ändern, ist ja die Politik drüber.“ Das trifft in der Tat den Kern der Sache. Da ist der Ansatzpunkt. Unabhängig davon habe ich den Eindruck, dass trotz dieser Erkenntnis hier jeder tut was er kann. Nur die fundamentalen Probleme müssen halt von der Politik angegangen werden, die aber den militärischen Ratschlag manchmal nicht will, ihn manchmal nicht kriegt (auch ein Ansatzpunkt) und ihn ab und zu auch bewusst ignoriert….
@MiG
…und wenn der Verein scheiße ist, dann muss man ihn halt wechsen. Mit der Bw ist es wie mit dem HSV, der Abstieg ist garantiert!
Dumm ist nur, das es in der BRD keinen zweiten Verein gibt und nach Österreich kann ich als deutscher Soldat nicht! Früher ging das mal…..und auch andersherum :-)
beachtlich gute Kommentare !
Seit 1990 ist deutsche Sicherheits- und Verteidigungspolitik in zunehmenden Maße Parteipolitik und Parteipersonalpolitik im Kontext der landsmannschaftlichen Zugehörigkeit…….
1990 spielte das auf Ebene B3+, heute auf Ebene A11+ (zivil und militärisch).
Ein Ministername fehlt übrigens immer bei diesen Auflistungen: Stoltenberg, und der hat die erste ganz, ganz große Reform politisch sehr professionell angeschoben, bis ihm die Landmaschinen untergejubelt wurden. TdM hat bestimmt davon gelernt, insbesondere weil er die 2. wirklich ganz, ganz große Reform jetzt durchziehen muß…..
Die Konsequenz einer stümperhaften Reform kann doch nicht sein, dass die Berufssoldaten den Dienst quittieren! Diese Einstellung ist genau das Gegenteil was von einem Staatsbürger erwartet wird. Erwartet wird sachliche Kritik, auch einem Soldaten stehen die Kommunikationswege der Politik und Lobbyisten offen!
Wie soll denn auch Vertrauen in die Reform entstehen, wenn keiner weiß, wo die Reise hingehen soll? Was fehlt, und das wurde ja in diesem Blog auch schon des öfteren beklagt, ist die ganz grundsätzliche Debatte darüber, warum wir uns eine Bundeswehr leisten und insbesondere wofür diese eingesetzt werden soll. Nur findet diese Debatte nicht statt und wird anscheinend auch nicht stattfinden.
Zum Einen ist unserem Gros der Politiker das Thema zu sperrig und zu schwierig. Die ehrliche Debatte wird gefürchtet, insbesondere weil man weiß, dass damit in unserer Gesellschaft kaum ein Wähler begeistert werden kann. In diesem Zusammenhang darf auf die Initiative „Warum Soldaten“ verwiesen werden mit einem Video, in dem man genau diese Frage Passanten in der Öffentlichkeit gestellt hat. Kaum jemand konnte sich auch nur zu irgendeiner Antwort durchringen. Warum soll sich also die an der nächsten Wahl interessierte Politik (mit wenigen Ausnahmen) mit etwas befassen, was im Zweifel eh nur Betroffene interessiert, den Großteil jedoch nicht? Daher vermutlich auch das Ergebnis der Befragung, wonach 75% glauben, auch die Regierung stehe nicht hinter der Reform.
Dann soll die Reform einmal „Breite vor Tiefe“ sicherstellen, gleichzeitig sollen aber mit weniger Mitteln mehr Soldaten ins Ausland geschickt werden können. Ja was denn jetzt? Es fehlt einfach die genaue Zielbestimmung. Entweder ist man so ehrlich und sagt, Landesverteidigung ist nicht mehr aktuell und wir bauen die Armee radikal und ausschließlich für die out of area Einsätze um. Dies würde aber erst recht, gerade vor dem Hintergrund unserer Verfassung, eine intensive Diskussion erforderlich machen. Dies geschieht jedoch nicht, stattdessen eine Reform, die zwar irgendwie die Bundeswehr fit machen soll für künftige Missionen, gleichzeitig aber trotzdem noch in der Fläche präsent sein soll. Dass das alles nicht unter einen Hut zu bringen ist, insbesondere in Anbetracht der finanziellen Mittel, ist doch auch den Soldaten klar.
Dass angesichts solcher Umstände das Vetrauen in die Reform und Politik nicht unbedingt hoch ist, verwundert mich zumindest nicht.
@Tiberius:
Ja, sicher. Ich zweifle nicht daran, dass Probleme wie die Dienstgradinflation (durch ein neues Besoldungssystem) und die schlechte Zusammenarbeit zwischen Wehrverwaltung und Bundeswehr (durch eine Neufassung §87b GG) nur auf politisch-militärisch-bürokratischer Ebene angegangen werden können. Aber das sind ja nicht die einzigen Probleme. Es gibt mehr als genug Entscheidungen, die nicht durch die zivilen Bürokraten, sondern durch die militärischen Planer im BMVg getroffen wurden:
– die Aufteilung ins Einsatz- und Stabilisierungskräfte, die unseren nationalen Erfahrungen und Erkenntnissen und auch denen unserer Verbündetetn widerspricht (und sich erwartungsgemäß nicht bewährt hat!);
– die Masse der FmBtl und LogBtl auf Kosten der Infanterie (erwartungsgemäß Schwachsinn);
– die Neugestaltung der UA-/FA-/OA-Ausbildung (bewährt sich nicht)
– die Aufstellung von Verbänden wie dem JgRgt 1, das demnächst aufgelöst wird, und den demnächst aufzustellenden FschJgRgt 26 und 31, die bei der nächsten Reform ebenfalls wieder aufgelöst werden
– der komplette Verlust der Fähigkeit zur Führungs des Gefechts der verbundenen Waffen (Neusprech: Einsatz verbundener Kräfte), insbesondere Mörserkampfsysteme, Heeresflugabwehr und Artillerie
– die (Nicht-) Konzeption der Reserve, die ebenfalls allen Erfahrungen unserer Verbündeten widerspricht
– die Masse der Ämter, Stäbe und weiterer hoher Kommandobehördern
– die Zusammenfassung von z.B. der GWE der GWS in Köln (!!!!)
….
Bei den letzten beiden Punkten wird ganz deutlich, wer hier für wen plant – Stabsoffiziere retten ihre Dienstposten und das auch noch ohne Umzug.
Jede Reform, die auf die Auflösung und Neuaufstellung der Bundeswehr hinausläuft (was mittlerweile das beste wäre), muss notwendigerweise einen radikalen Kahlschlag aller oberen Kommandobehörden, Inspekteure, Ämter und des Ministeriums beinhalten, denn dort sitzen diejenigen, die eine weitere Reform zu verantworten haben!
Vera****en kann ich mich selbst!
Ich möchte nochmal auf den Punkt der Kommunikation zurückkommen.
Ich persönlich finde nicht, dass zu wenig „kommuniziert“ worden ist, vielmehr ist fast schon zuviel kommuniziert worden. Oder zumindest viel zu unstrukturiert.
Ich erinnere mich an mehrere Aussagen, Dokumente, Weisungen, .. die im Ergebnis fortschrittliche Elemente beeinhalteten und veröffentlicht wurden. Gerade wenn diese Aussagen von TdM persönlich kommen, nimmt man sie auch für bare Münze.
Ein paar Beispiele gefällig: Stationierungskonzept, Erhöhung Zulagen, „Jeder weiß bis Weihnachten, wo er nach der Reform steht“, diese Reihe ließe sich beliebig fortsetzen.
Wird die Pressekonferenz irgendwo übertragen?
Die Argumentationslinie von TdM wird sein:
„Doch sie (Zahlen der Umfrage) waren erwartbar. Die massiven Streichungen von vielen Standorten, nötige Umzüge und das Eindampfen von Führungsposten und Privilegien innerhalb der Truppe, das weiß auch de Maizière, sind nicht ohne Ärger durchzuziehen.“
(Spiegelonline)
Es geht den Sodaten doch nur ums Geld und Privilegien!
Also, die Soldaten sind schuld am Ergebnis der Umfrage.
Jede inhaltliche Kritik lenkt TdM auf den Neidreflex der Bundesbürger und wird vermutlich damit Erfolg haben!
Außer die sachlichen Kritiker bekommen die mediale Aufmerksamkeit die wir benötigen!
Da bin ich ja mal gespannt wie die Parteien, Gewerkschaften und Interessenverbände auf TdM reagieren!
Ich sehe das als Frage formuliert so und würde sie als Minister auch so stellen:
Was lässt Sie bisher an einer erfolgreichen Reform zweifeln?
Die Pressekonferenz gibt’s im TV. Nach jetzigem Stand zwar nicht live, aber eine halbe Stunde später, um 14 Uhr auf Phoenix/Vor Ort. Wir empfehlen: Telefon stumm stellen, Fernseher einschalten und zuschauen! Und weil sich beim Fernsehen die Dinge immer noch in letzter Minute ändern können: Ruhig schon mal um 13.30 gucken!
(www.dbwv.de)
@ Boots on the Ground
Viele der angesprochenen Punkte kann ich nachvollziehen und ihnen auch zustimmen. Dennoch: Diese wahnsinnige Anzahl an FüUstg und LogBtl lies sich zum damaligen Zeitpunkt unmittelbar aus dem politisch vorgegebenen level of Ambition ableiten, der Kräfte gerade für eine Unmenge „kleiner“ Einsätze forderte. Und aus solch undurchdachten Vorgaben ergeben sich dann unmengen an Unterstützungskräften, die a) eigentlich keiner braucht, b) keiner bezahlen kann und c) weder materiell noch personell befüllt werden können.
Sein wir doch mal ehrlich: Ist es verwunderlich, wenn Stabsoffiziere nicht den Ast absägen, auf dem sie sitzen? Aber es gibt da eine ganz einfache Lösung. Man gehe als Minister hin und sage: Ich erwarte eine Ausplanung der Streitkräftestrukturen, bei denen mindestens 20 % der Stabsoffizierstellen wegfällt. Dann gäbts ganz fix weniger Ämter, Divisionsstäbe u.ä. Die Vorgabe gibts aber nicht. Da darf das Ergebnis nicht verwundern.
@Sachlicher
Stimmt, noch ist ja fast nichts geschehen!
Rückzug aus AFG und Auflösung der Dienststellen kommt erst noch.
Ob eine Militärreform gut war, erkennt merst im V-Fall und der bleibt TdM vermutlich erspart. Der Rest ist Schwund kostet nur viel Geld, Nerven, Erfahrung und ein paar Soldaten evtl unnötig das Leben!
@Tiberius
Wo waren die Stimmen der „i.Gs“ und militärischen Führern nach den politischen Standortentscheidungen (Lechfeld, Altenstadt, Kaufbeuren, Bentlage, Glücksburg uvm) bei der Aussage „Breite vor Tiefe“ und bei der Kritik der Gleichzeitigkeit von Umbau und AFG-Einsatz?