Drohnentage, weltweit
Das Thema Drohnen ist derzeit nicht nur in Deutschland in der Diskussion – sondern (wenn auch unter anderen Vorzeichen) in diesen Tagen heftig im angelsächsischen Raum. Eine unvollständige Übersicht der vergangenen Tage, die gern in den Kommentaren ergänzt werden kann:
Danger Room
The Navy’s Unmanned, Autonomous ‘UFO’
Robot Copter Clears Probation, Chases African Pirates
Army Eyes Robot Rescue Copters for Wounded Troops
Senate Panel Funds Ships, Drones Military Doesn’t Want
Guardian
Drone warfare: a new generation of deadly unmanned weapons
Ministry of Defence plans new wave of unmanned marine drones
The philosopher making the moral case for US drones: ‚There’s no downside‘
und für die Twitter-Nutzer: Der Account @DroneStories behält die Berichte der (englischsprachigen) Medien dazu im Blick.
Nachtrag (in Ergänzung zu den in den Kommentaren angeführten Links)
Süddeutsche Zeitung* via bundeswehr.de
Afghanistan: Vom Nutzen des fliegenden Auges
The Unmanned Aerial System Predator aircraft ready for take-off on the runway (Photo: Cpl Scott Robertson via defenseimages.mod.uk on flickr)
*Der Bericht auf der Webseite der Süddeutschen Zeitung wird hier nicht verlinkt, weil von den Verlegern für solche Arten der Zugänglichmachung ein kostenpflichtiges Leistungsschutzrecht angestrebt wird. Da dieser Bericht von bundeswehr.de übernommen wurde, wird er von einer anderen Webseite präsentiert und wäre damit diesem Leistungsschutzrecht nicht unterworfen; deshalb wird er hier verlinkt. Ich bitte um Verständnis; es ist die leicht irre Situation, die es im Streit um solche Dinge derzeit im Internet gibt.
Wenn deutsche Soldaten Fähigkeiten (Aufklärungsergebnisse und den Effekt der Bekämpfung des Gegners) benötigt, dann soll man sie bereitstellen und einsetzen. Sie fordern aber keine Fähigkeit sondern ein System, warum?
Ob die Plattform in diesem Anforderungsfall gerade kostengünstig ist, spielt für die Einzelfälle keine Rolle. Denn auch teure Einsätze können nach einer Gesamtbetrachtung unterm Strich günstig sein!
@ Elahan
Beim durchsehen Ihrer Beiträge habe ich den starken Eindruck selektiver Wahrnehmung.
Warum sehen dies andere Kommentatoren wiederholt genauso?
Bitte beziehen Sie sich klarer auf konkrete Zitate und stellen keine Behauptungen auf die Erfahrungen aus der Praxis widersprechen.
Wünsche allen ein sonniges Wochenende!
RauscheBART?
?
Dann sollten sie sich auch aus konkrete Aussagen beziehen. Was meinen sie mit „warm sehen dies andere Kommentatoren genauso“ ? Wenn die darauf eine Antwort haben möchten, müssen sie die anderen Kommentatoren fragen!
Es ist anscheinend nicht mehr statthaft in diesem Land durch eine andere Wahrnehmung für die Zukunft einen anderen Ansicht zu vertreten und Mehrheiten waren noch nie ein Beweiß für die Richtigkeit einer Vermutung! Auch sie treffen doch für die Zukunft Annahmen die nich unbedingt Eintreffen müssen!
Pro und Kontra Diskussionen sind fast nicht mehr möglich. Es gibt in dieser Frage für mich eben kein Falsch oder Richtig, sondern nur ob wir uns es leisten können oder nicht.
Auch von ihnen werden
Sorry, geht weiter
…..die Nachteil konsequent nicht angesprochen! Auch dies ist eine selektive Wahrnehmung.
In jedem Fall brauchen wir eine Versachlichung der Debatte, die Vor- und Nachteile aufzeigt. Bisher ist die Debatte zu stark auf das Thema „gezieltes Töten – ja oder nein und den Einsatz in AFG“ konzentriert. Die Frage, warum man seinen eigenen Soldaten zwar Aufklärungsergebnisse durch Drohnen zukommen lässt, aber keine schnelle und zwar egal durch welche Plattform, ist noch nicht beantwortet worden. Der Aspekt, dass die eigenen Soldaten mit vohanden oder anderen Waffenplattformen unterstützt und geschützt werden können, kommt viel zu kurz.
Da die meisten keine ergebnisoffene Debatte führen und die Lösung ja schon für viele feststeht ist der Blick auf Alternativen verstellt!
Schade, aber auch dies ist wohl typisch deutsch und führt unweigerlich zu unseren Vielzweckwaffenplattformen.
P.S. RauscheBART
Ihrem Vorschlag einer schnellen Ersatzbeschaffung für HERON 1 zum Einsatz in AFG in geringer Stückzahl habe ich nicht widersprochen, aber ich hatte die selektive Wahrnehmung es geht in diesem Thread um ein Gebinde (ca 16) für die Zukunft (ab 2020) für die Lw der Zukunft.
@elahan:
neben dem konventionellen und dem nichtkonventionell-atomaren Krieg gbit es unkonventionelle Kriegsformen.
Ihr Hinweis auf die Unterfinanzierung vorhandener Fahigkeiten ist zweifellos wichtig. Aus ihrer Sicht können vorhandene Fähigkeiten bisherige Lücken im Einsatz schliessen – das kann man so sehen. Viele Verbündete kommen jedoch zu einem anderen Schluss.
Übrigens: Die OSLw wird nicht geschlossen, wir ziehen 2014 nicht aus AFG ab und eine neue Drohne sol 2014 beschafft werden.
@Memoria
Natürlich wird die OSLw geschlossen und geht vermutlich nach Roth, das ist der Plan!
Ob es am Ende so kommen wir, Schau mer mal!
Ja, unkonventionelle Kriegsformen gibt es und genau mit diesen versucht man sich im Krieg einen Vorteil zu verschaffen, auch wir tun dies!
Wir ziehen aus AFG ab und haben dami schon begonnen! Wann der letzte Soldat draußen ist, kann auch ich nicht wissen. 2014 ist das Datum welches uns die Regierung ab und zu mal nennt. Ja die nachfolgende Drohne des Heron soll 2014 und da schreibe ich doch nichts gegen? Es geht m. E. um die ca 16 Drohnen ab 2020 oder habe ich da was falsch verstanden? Könnte ja auch sein
Spiegel online:
„Doch ein technisch fortschrittlicher Gegner würde die heutigen Kampfdrohnen wohl schnell vom Himmel holen: Sie sind für gegnerisches Radar leicht zu orten und außerordentlich langsam, da sie von Propellern angetrieben werden.“
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/x-47b-tarnkappen-drohne-uebt-flugzeugtraeger-landung-a-848058.html
Die OSLw wird verlegt und nicht geschlossen (das dies kein Sinn macht steht auf einem anderen Blatt).
2014 werden eben nicht alle Soldaten aus AFG abgezogen – das Thema hatten wir hier oft genug.
Unkonventioneller Krieg ist etwa anderes als relative Asymmetrie in einem konventionellen Krieg. Es ist eine andere Art von Krieg (siehe Rede von JFK in Westpoint 1962). Diese Kriegform ist für unsere Gegner weitaus vorteilhafter als für uns. Wir sollten uns daher zu Beginn der Neuausrichtung der Bw vielmehr fragen welche Kriegsform wahrscheinlich ist und was wir in diesem Umfeld noch erreichen können und wollen. Realistisch betrachtet wohl sehr wenig. Dann brauchen wir auch deutlich weniger JaBo, FlaAbw, PzBtl – und vielleicht auch keine high-end-UAV.
Diese Grunsatzentscheidungen werden nicht getroffen und kommuniziert und somit stolpern wir von einer Diskussion in die nächste.
Nachtrag: ja sie haben was falsch verstanden: die jetzt diskutierte Beschaffung soll 2014 erfolgen. Danach soll um 2020 Talarion oder ähnliches beschafft werden.
@Memoria
Betr UAV und Grundsatzentscheidungen Zustimmung.
Natürlich ist geplant die Offizierschule der Luftwaffe in Fürsty zu schließen verlegt wird da erstmal nichts, aber das ist wohl definitions Sache. Verlegen wird jetzt ersteinmal eine Inspektion von Germersheim. Aber nach dem nun die Kosten für Roth durchschimmern sucht man schon nach anderen Lösungen oder verschiebt es über die Zeitachse.
Ja, auch mir ist klar, dass die Bw nicht mit dem letzten Mann 2014 aus AFG ist und habe nie etwas anderes behauptet.
Merkel kündigte den Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan bis Ende 2014 an, aber das ist nicht mein Thema und daran hängt eine Drohnenbeschaffung in größerem Umfang für die Bw über das Jahr 2020 nicht.
Und der große Bruder ist wieder mal weiter …..
„Der Einsatz der ersten amerikanischen Tarnkappen-Kampfdrohne rückt näher. Die unbemannte X-47B wurde erstmals bei einem Testflug von den Kontrollsystemen eines Flugzeugträgers gesteuert – vorerst allerdings nur an Land.“
Tarnkappendrohne mit Strahlantrieb auch für Carrier ;-)
Entsprechender Bericht auf t-online.de
@StFwdR
So ist es und wenn wir über die Beschaffung von Systemen für morgen reden, dann richten wir den Blick auf die Systeme und Einsätze von heute!
@Elahan
Was wollen Sie damit sagen ?
Sollen wir den Blick auf den Zeitraum „morgen“ lenken ?
Einen Zeitraum ab 2020 ?
Wo wir noch nicht mal genau sagen können wie die Lage und Auftrag ab 2014 in Afghanistan sind ?
Ob es die Eurozone noch gibt, wir überhaupt die Mittel haben uns solch ein Waffensystem leisten zu können ?
Hier beginnt wieder mal der german way :-)
Da wird über ein Waffensystem gesprochen und alle kommen aus den Löchern und geben ihren Senf dazu
– natürlich muß es eine Eigenentwicklung sein
– multifunktionsfähigkeit ist neben multikulti ein muss
– selbstverständlich muß vorher die ethische Fragestellung des Einsatzes klar sein
usw usw..
Am Ende steht dann wieder die Goldrandlösung mit exorbitanter Kostensteigerung und eklatanten Lieferverzug……..
Und sind die Dinger dann da schicken wir sie in Einsätze wo sie garantiert „nur gucken“ dürfen, oder glauben sie nach O. Klein …
Methodologies for Analyzing Remotely Piloted Aircraft in Future Roles and Missions
http://oai.dtic.mil/oai/oai?verb=getRecord&metadataPrefix=html&identifier=ADA560948
@StFw
Ich möchte damit sagen, was ich geschrieben hatte!
Es gibt einen Einsatzbedarf für Nachfolge Heron ab 2014 und es gibt die Planung der Lw langfristig über 2020.
Wenn man sich entschließt eine neue Plattform zu beschaffen, dann wäre es klug wenn sie alle technischen Vorteile nutzt die einen Einsatzvorteil, ein möglichst günstigen Betrieb (nicht billig) und sicheren Flugbetrieb im Luftraum der BRD ermöglichen. Es macht wohl wenig Sinn eine Staffel von Drohnen zu beschaffen, die dem Stand der Technik von heute entspricht und durch die Anforderung, dass dieses UAV am besten alles können muss (Goldrandlösung), man den gleichen Effekt haben wird wie wir in schon so oft erlebt hatten.
Auch für die Achillesferse, die Datenübertragung, zeichnen sich ja Lösungsmöglichkeiten in Zukunft ab. Blauäugig in das UAV Geschäft von größerem Gerät einzusteigen, kann in die Hosen gehen (siehe EH) und uns mal wieder finanziell in die Unterfinanzierug bringen. Gerade dies zu verhindern ist ja der Ursprung der Bw Reform (laut KTzG)! Oder man bekommt eben weniger fürs gleiche Geld (siehe A400M uvm)
Das Schweizer Verteidigungsministerium wird der Erstkunde des „Centaur Optionally-Piloted Aircraft“. Grund für die Beschaffung ist der komplexe Luftraum über Europa, hohe Flexibilität, geringe Betriebskosten, schnelle und unkomplizierte Verlegbarkeit, gute Versorgbarkeit mit Ersatzteilen und die UAV Piloten bekommen ihre Flugstunden zum Scheinerhalt ihrer zum UAV Betrieb notwendigen Lizenz.
The Centauer Optionally Piloted Aircraft
http://www.aviationweek.com/Article.aspx?id=/article-xml/AW_08_06_2012_p44-477123.xml
http://www.flightglobal.com/news/articles/swiss-make-first-opa-purchase-367307/