Deutscher katholischer Bischof für internationale Schutzzone in Syrien

Von dem Interview, das die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) mit dem Trierer Bischof Stephan Ackermann geführt hat, kenne ich bislang nur die Nachrichtenfassung von Radio Vatikan, aber schon das lässt aufhorchen:

Die internationale Gemeinschaft sollte nach Ansicht des Trierer Bischofs Stephan Ackermann in Syrien auf die Einrichtung von Schutzzonen für die Zivilbevölkerung drängen.(…) „Eine humanitäre Intervention ist ernsthaft in Erwägung zu ziehen.“

Nun ist Ackermann nicht nur katholischer Bischof von Trier, sondern auch Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax. Und damit sozusagen die Stimme der katholischen Kirche in Deutschland für Friedensfragen. Mal sehen, welche Resonanz sein Vorschlag findet. (Vielleicht müsste man auch den kompletten KNA-Text finden.)

Und zur Ergänzungen: Es gibt Meldungen, dass nach französischen Angaben im UN-Rahmen eine Flugverbotszone über Syrien erwogen wird.

Nachtrag: Jetzt habe ich die komplette KNA-Meldung sehen können. Eine zentrale Aussage Ackermanns (ich hoffe sehr, dass dieses Zitat noch im Rahmen des Zulässigen ist …):

Es hieße den Gedanken der Schutzverantwortung unzulässig zu verkürzen, wollte man ihn nur auf die Frage einer militärischen Intervention reduzieren. Die politische Leitfrage ist: Wie können wir einen hinlänglichen Schutz der Zivilbevölkerung gewährleisten? Das kann am Ende in manchen Fällen dazu führen, dass man auch militärische Mittel in Erwägung zieht. Sich aber vorschnell nur noch mit dieser Frage zu befassen, wird dem Ernst militärischer Mittel nicht gerecht, und es verengt den politischen Blick zusätzlich.

Bei aller Vorsicht in der Formulierung: Militärische Mittel sind für ihn danach denkbar.

Zu dem französischen Vorstoß bei den Vereinten Nationen gibt es jetzt eine Reuters-Meldung: France to propose UN Chapter 7 provision on Syria

Nachtrag 2: Der komplette Wortlaut des Interviews mit dem Bischof ist jetzt hier zu finden.