Der Schutzraum gegen Piraten – so sieht das aus

Da vermutlich die meisten meiner Leser (und ich) noch nie einen dieser empfohlenen Safe Rooms (auch Zitadelle genannt) gesehen haben, die Handelsschiffen nach einer Entführung durch Piraten zum Schutz der Besatzung empfohlen werden, hier ein paar Bilder.

Sinnvoll ist eine solche Zitadelle natürlich nur, wenn Technik und Organisation stimmen: Die Mannschaft muss aus diesem Schutzraum die Schiffstechnik lahmlegen oder sogar steuern können, es müssen Kommunikationseinrichtungen vorhanden sein (die auch funktionieren, wenn Piraten die Satellitenantenne wegknallen), und genügend Wasser und Lebensmittel sollten auch da sein.

Die hier gezeigte Schutz-Einrüstung ist nur ein Beispiel, in diesem Fall von dem britischen Unternehmen SPS. Und selbst der voll ausgestattete Schutzraum bringt es nicht alleine, worauf dereren deutscher Vertriebspartner SKABE hinweist:

Wobei eine Zitadelle – auch die beste – nicht hilft, wenn nicht ordentlich trainiert wird und das ganze somit in eine Krisenmanagementsystem eingebettet ist. Das ist dann dasselbe wie mit dem Schiff, das zu schnell für ein Skiff ist, aber wo der Kapitän mangels Ahnung über Waffenwirkung nach wildem Geballere der Piraten einfach anhält und die Herrschaften an Bord läßt. Gleiches ist von Zitadellen bekannt, die beschußfest waren, aber nach Beschuß aus Panik geöffnet wurden. Inzwischen gibt es auch Möglichkeiten ein Schiff aus einer Zitadelle zu steuern.

Und natürlich gehört noch etwas dazu: Die Hoffnung auf bewaffnete Hilfe innerhalb einer überschaubaren Zeit. Wenn die Piraten tagelang Zeit (und die Ausrüstung) haben, einen solchen Schutzraum zu knacken, hilft alle Technik nichts. Die kann nur Zeit kaufen.

(Fotos: SPS)

(Disclaimer: Die oben genannten und verlinkten Unternehmen habe ich erwähnt, weil sie mir diese Bilder zur Verfügung gestellt haben. Es handelt sich nicht um einen gesponsorten Beitrag – muss man wohl heute immer dazu sagen.)