Pardon, Tapferkeits-Ehrenkreuz für wen?
Pardon, Kollegen von bmvg.de, ich versteh‘ da was nicht:
Unter der Überschrift Minister zeichnet Soldaten für Tapferkeit aus schreibt ihr heute: Am 22. November zeichnete Verteidigungsminister Thomas de Maizière fünf Soldaten mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit aus.
Auf dem dazu gestellten Foto sind aber nur drei Soldaten.
Und nirgendwo finde ich, wer diese Soldaten sind, wo sie herkommen, zu welcher Einheit sie gehören und was sie getan haben… Sollte die Öffentlichkeit das nicht wissen?
Nachtrag: Inzwischen höre ich, dass zwei der ausgezeichneten Soldaten nicht öffentlich in Erscheinung treten wollten. Was zumindest erklärt, warum nur drei auf dem Foto sind.
Sollte die Öffentlichkeit das nicht wissen? Nein, noch dazu, wenn diese es nicht wollen.
Eindrucksvoller kann der Dienstherr sein Desinteresse nicht zeigen. Gratulation.
„Hier Jungs, nehmt das Ehrenkreuz und grinst in die Kamera. Details, warum ihr euer Leben aufs Spiel gesetzt haben, interessieren nicht“
Abartige Politik.
@Sachlicher
Ich glaube, dass die Öffentlichkeit schon viel weiter ist als das BMVg.
WTF??
Wie retardiert muss man sein?
Passt zur Auszeichnung… gewollt und nicht gekonnt.
Die Info kommt bestimmt noch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Tr%C3%A4ger_des_Ehrenkreuzes_der_Bundeswehr_f%C3%BCr_Tapferkeit
Vielleicht Angehörige der KSK-Truppe, die namentlich und bildlich nicht genannt werden sollen ?
@Bernd
die Info „schiebt“ man aber nicht hinterher. Die gehört in die obige Meldung dazu.
Es gibt Einheiten die öffentliche Aufmerksamkeit ablehnen und aufgrund ihres Auftrages ihre Identität geheim halten müssen. Vielleicht sind die 2 Fehlenden Mitglieder einer solchen Einheit.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass die Verleihung posthum erfolgte, auch das ist schon vorgekommen.
Genau kann ich es nicht sagen, da ich es nicht weiß, aber vielleicht helfen die Gedankengänge.
@Sachlicher: Wenn die Soldaten nicht wollen, dass ihre Dienstgrade und abgekürzten Namen, ihre Einheiten und mindestens ein kurzer, sachlicher Dreizeiler über den Grund für ihre Auszeichnung publiziert werden (wofür es durchaus individuelle wie auch dienstliche Gründe geben mag), dann sollten sie auch nicht auf einem zur Veröffentlichung durch den Dienstherrn bestimmten Foto posieren – oder dazu „animiert“ werden.
Die Auszeichnung durch den IBuK kann auch in dessen Amtssitz unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen. Insbesondere wenn – wie einige Vorkommentatoren anmerkten – es sich um Angehörige des KSK oder anderer spezialisierter Kräfte (zB EGB) handelt.
W e n n aber der Leiter IP-Stab entscheidet, dass die Auszeichnung der tapferen Soldaten – auch unter Berücksichtigung der medialen Wirkung zugunsten der Bundeswehr und ihrer Angehörigen sowie des Werbens für den Dienst in unseren Streitkräften in der Öffentlichkeit = Gesellschaft – publiziert werden sollte…d a n n doch bitte selbstbewusst und würdevoll. Und in kommunikationstaktisch wie medial professioneller Weise.
S o aber entsteht in der Öffentlichkeit schnell das Bild von einer im Auftrag des Volkes agierenden Armee, die sich mit dem Credo „Wir.dienen.Deutschland.“ darstellt und idealerweise auch identifiziert. Deren Angehörige sich aber vor der Öffentlichkeit nicht mit Gesicht, abgekürztem Namen und der Kurzdarstellung ihres tapferen und unter Einsatz ihres Lebens geleisteten Dienstes zu diesem Credo bekennen mögen. Das kann doch nicht so beabsichtigt gewesen sein.
wen bockt denn heute überhaupt noch son schrott?
Nur mal zum Vergleich: http://www.cmohs.org/
ohne Worte…
@all
Siehe Nachtrag oben.
KSK: ausgeschlossen.
Fernspäher: ausgeschlossen.
FallschirmSpezialZug: möglich.(die 2 linken sind beide Springer)
Im Falle der 2 sich nicht auf dem Foto befindlichen: alles möglich.
Es ist ja auch möglich, dass man in der Presserklärung schreibt, dass es 5 Soldaten waren, deren Leistungen und Identität aber aus Persönlichkeits/ Geheimschutzgründen nicht bekannt gegeben wird.
Und Ende der Diskussion…
So wirkt das halt mal wieder typisch. Im text stehen 5, auf dem Bild sind 3+1 verleiher und Bild und text passen nicht zusammen…
Ich meine, mich dunkel an einen Lehrgang zu erinnern, wo das als absolut mangelhaft bezeichnet wurde.
ich wundere mich immer wieder bei internationalen Aufmärschen, mit welcher Selbstverständlichkeit auch höhere BW-Chargen das Sportabzeichen in Silber und die DLRG-Nadel in Gold am Ordensband tragen, während bei den meisten unserer Waffenbrüder was da blinkt doch für eine wirkliche Leistung steht. Ist ja gut, dass die WWII-Auszeichnunge, die noch zu meiner Zeit gang und gäbe waren, inzwischen verschwunden sind. Aber weniger ist oft mehr, siehe Tapferkeitskreuz .
..
Ich kenne nahezu keinen Kameraden, der auf dieses „Blech“ wirklich wert legt…
Die meisten nehmen es entgegen, weil sie genau wissen, das nur auf diese Weise ein weiteres „Pünktchen“ in ihrer Akte auftaucht, das den Ausschlag dazu geben könnte, ob sie Berufssoldat werden dürfen oder nicht (oder ob sie befördert werden oder nicht).
Ich kenne dagegen mittlerweile eine größere Anzahl Soldaten, die keinerlei „Orden und Ehrenzeichen) mehr tragen-weil sie die „inflationäre Vergabe“ derselben kritisieren…
Aber das muss eben jeder halten, wie er will….
Die inflationäre Vergabe ist auch der Grund warum ich ganz froh bin das man diesen Orden nicht „Das Eiserne Kreuz“ genannt hat. Das hätte diesem ehrwürdigen Orden nur Schaden zugefügt. Außerdem würde es nicht der Preußischen/Deutschen Tradition gerecht werden, da das Eiserne Kreuz immer nur in großen Kriegen gestiftet wurde.
Somit bleibt das Eiserne Kreuz eine Legende die an dem Tag wieder auferstehen wird, wenn die Not am größten ist.
Anm.
Es geht mir nicht darum die Leistung der Soldaten zu schmälern oder zu relativieren! Im Gegenteil! Diesen Soldaten gebührt der höchste Respekt und wie oben schon geschrieben wurde eine professionelle Verleihung, bei der man vielleicht auch erfährt für welche Taten sie diesen Orden erhalten haben.
Aber mit einer Gesellschaft die Heldentaten für nicht mehr zeitgemäß hält und ihren gefallenen Soldaten nur wenige Sekunden Nachruf gewährt, kann man in diesem Zusammenhang auch nichts erwarten.
@huey
Was die inflationäre Rate anbelangt, wird in naher Zukunft ein Umdenken stattfinden – denke ich.
So hat man z.B. die Anforderungen für die Schützenschnur „Gold“ beim neuen Schießausbildungskonzept tatsächlich auf ein solches Maß hochgesetzt, dass derjenige wirklich mit stolz das Abzeichen tragen kann.
Die Streitkräfte hatten doch schon immer Probleme mit der Öffentlichkeit (-sarbeit). Wie man es anders handhaben kann? Siehe das letzte Beispiel aus GB: http://www.bbc.co.uk/news/world-15834866
oder
http://www.bbc.co.uk/news/uk-10634173
Die Nation steht zu ihren Toten.
@Marc: so sollte es sein!!!
Wer mal auf das Gruppenfoto der Dekorierten bei flickr schaut: http://bit.ly/tmDlTi … stellt fest, wie (leider) schlampig da heute gearbeitet wurde. Kleiner Tip. Schaut mal auf den rechten Kragenspiegel des HFw rechts vom IBuK…
Oh…und bei genauerem Hinsehen: auch am IBuK wurde geschnippelt (rechter Kragen)…^^
Auf dem Fotostream auf Flickr kann ich erkennen, dass der OSG der Luftlandebrigade 31 angehört.
Kann jemand was mit den Brustanhängern anfangen? Mir sagen die Verbandsabzeichen nichts: http://www.flickr.com/photos/augustinfotos/6383137707/sizes/o/in/photostream/
@Franz:
Die beiden Verbandsabzeichen sind vom GÜZ oder korrekterweise vom Gefechtsübungszentrum des Heeres (GefÜbZ H) aus Letztlingen.
Dorthin wurde in den letzten Jahren recht viel einsatzerfahrenes Personal versetzt – ein deutlicher Sprung nach vorne für die Einsatzvorbereitung.
Der HFw rechts müsste vom GÜZ sein.
@T.W.:
Das mit der Abkürzungsliste von vor geraumer Zeit, wäre wirklich eine Idee. Vielleicht bekäme man dann zumindest hier das elendig falsche HFw weg.
Zur Info: HptFw
Und ja, es kommt immer auf Details an.
Ein klares Mißtrauensvotum der ungenannt bleibenden geehrten Kameraden gegenüber einer zerfallenden Gesellschaft, die ihren Soldaten gerne ins Gesicht spuckt, bzw. deren verteidigungspolitische Sprecher tapfere Kämpfer als „Rambo-Typen“ und „gewaltbereite Klientel“ etc. bezeichnen dürfen.
Nur die wenigsten Soldaten werden ihren Beruf, ihren Stationierungsort und vor allem ihren Familienstand freiwillig öffentlich machen.
Dies sollte auch das (zweifelhafte) Privileg der Standortkommandeure und Kommandanten bleiben.
Leider schiesst hier selbst die hauseigene Presse ständig quer, oft wegen Unverständnis und -vermögen.
@Bang50
Ich hätte nicht gedacht, das Sie auf ein noch niedrigeres Niveau fallen würden … weit gefehlt, Sie haben es noch übertroffen … Herzlichen Glückwunsch dazu.
Tja, denken Sie mal nach, bevor Sie unsere Gesellschaft verurteilen; scheinbar ist ja wohl die Bundesregierung nicht bereit dem willigen Bürger zu erklären, wem er warum applaudieren soll.
@Heiko Kamann
„…denken Sie mal nach, bevor Sie unsere Gesellschaft verurteilen…“
Als Demokrat gehe ich davon aus, es mit mündigen Menschen zu tun zu haben, die für ihre Entscheidungen die Verantwortung tragen und durchaus zu verurteilen sind, wenn sie sich verurteilenswert verhalten. Nicht nur aufgrund des Umgang mit Soldaten, sondern v.a. auch angesichts des massenhaften Unvermögens, zwischen Entscheidungen der Politik einerseits und dem Handeln tapferer Soldaten andererseits zu differenzieren, habe aber auch ich zunehmend Zweifel daran, ob dieses Weltbild realistisch ist.
Mal eine Frage: würden sich die drei Herren in diesem Aufzug auf die Straße trauen? X-beliebige deutsche Einkaufszone? X-beliebiger deutscher Hauptbahnhof?
Ich frag‘ ja nur.
Zum Eisernen Kreuz: Diese Auszeichnung war aber nun auch nicht die höchste…
Also vom Niveau her ist es mit Sicherheit mit dem Ehrenkreuz vergleichbar.
Damals wurden die ausgezeichneten Soldaten eventuell grundsätzlich mehr geehrt, wie Soldaten ja allgemein, aber auch nicht viel öffentlicher.
Würden wir also heute über das Eiserne Kreuz reden, denke ich stünde es auch den bisher geehrten Soldaten durchaus zu, ohne jetzt grundsätzlich darüber zu sprechen, ob Orden immer gerecht vergeben werden. Orden sind wichtig und fördern Leistung in der Truppe. Will gar nicht wieder die olle Wehrmacht rauskramen, aber laut van Creveld ist es sogar ein sehr wichtiger Faktor gewesen: Belohnungen.
Von daher lieber einmal mehr eine Auszeichnung als zu wenig. Es wäre noch wünschenswert, wenn es Steigerungen gäbe. Bis hin zu einer fast unereichbaren, sehr seltene Auszeichnung, wie dem Pour le Merite oder der Medal of Honor oder so.
FF,
ich sehe regelmäßig Kameraden des Wachbataillons in Ausgehuniform Unter den Linden und anderswo für die Versehrtenhilfe sammeln. Und ich habe noch nie erlebt, dass ihnen jemand feindlich gesonnen gegenübergetreten ist. Eher im Gegenteil.
@Heiko Kamann
Ach Herr Kamann inzwischen habe ich Sie so richtig gerne. Doch wirklich! Sie sind wirklich zum knuddeln. Ihr Minderwertigkeitskomplex mir gegenüber veranlasst Sie stets zu neuen Angriffen, die für mich nur zu leicht zum Kontern sind. Sie erinnern mich an meinen Boxsack. Der kommt auch nach jedem Schlag wieder zurück geschwungen.
Zitat:“Ich hätte nicht gedacht, das Sie auf ein noch niedrigeres Niveau fallen würden … weit gefehlt, Sie haben es noch übertroffen … Herzlichen Glückwunsch dazu.“
Was jetzt? Hab ich jetzt das Niveau unterboten oder übertroffen? Wie immer Herr Kamann schaffen Sie es nicht die persönliche Ebene von der fachlichen Ebene zu trennen. Ich würde nur zu gerne mit Ihnen auf der Fachebene diskutieren. Wer weis vielleicht könnten Sie mir zu neuen Denkansätzen verhelfen.
Das Sie aber wieder mit der persönlichen Ebene kommen, erinnere ich Sie an mein Angebot mich zu treffen. Zwei Männer Aug in Aug und auch Zahn um Zahn wenn Sie das möchten.
Zitat:“Tja, denken Sie mal nach, bevor Sie unsere Gesellschaft verurteilen; scheinbar ist ja wohl die Bundesregierung nicht bereit dem willigen Bürger zu erklären, wem er warum applaudieren soll.“
Sie verwechseln Ursache und Wirkung. Das Volk bekommt immer die Politiker die es verdient. An Einsätzen der BW oder der BW direkt, besteht kaum/kein öffentliches Interesse. Dafür hat sich der Begriff „freundliches desinteresse“ etabliert. Die Politik reagiert schlicht auf die Stimmung des Volkes. Deshalb wird verschüchtert kommuniziert und auch mal wenig anstößige Videos schnell aus dem Netz genommen wenn sie auf Kritik mancher Sittenwächter stößt.
Oder PZH2000 nicht nach Afg. geschickt, weil man um die „Innenwirkung“ fürchtet.
usw…
Gehen Sie mal in eine Schulklasse (Gymnasium, Realschule, Hauptschule) und fragen Sie dort was die Schüler von Soldaten halten. Sie werden auf eine ablehnende Haltung stoßen. Ich habe das selbst mehrfach erlebt.
Oder fragen Sie sich warum so wenige Soldaten in Uniform in der Öffentlichkeit zu sehen sind? Die Antwort darauf habe ich selbst einmal live miterlebt, als ich einem jungen Soldaten helfen musste, der durch mehrer „Passanten“ in Bedrängnis geraten war. An diesem Tag hab ich angefangen mich für dieses Land zu schämen.
Warum sich diese Haltung etabliert hat, ist eine interessante Frage. Ich habe dazu eine Theorie von der ich aber noch nicht ganz überzeugt bin:
Der 2WK hat dem deutschen Volk eine moralische Niederlage zugefügt, von dem es sich nie wieder erholt hat. Seit dem verneinen wie unser eigenes Exsistenzrecht und üben uns in Selbstläuterung. Das Aufgehen in einem europäischen Bundestaat soll diese moralische Schuld abstreifen und gleichzeitig die eigene Exsistenz auslöschen. Das „Deutschenproblem“ soll so für immer gelöst werden, da wir ja davon überzeugt sind, wir besäßen eine einzigartige Schlechtigkeit von der die Welt geheilt werden müsse.
Zitat:“scheinbar ist ja wohl die Bundesregierung nicht bereit dem willigen Bürger zu erklären, wem er warum applaudieren soll.“
Hier offenbaren Sie eine große Schwäche Herr Kamann. Eine Demokratie lebt von ihren kritischen Bürgern. Es ist nicht Aufgabe der Politiker uns zu sagen, wem wir applaudieren sollen (das hatten wir schon mal). Es ist Aufgabe des Bürgers dem Politiker zu sagen wen wir für ehrwürdig halten. Leider scheinen Sie nicht zu dieser seltenen Gattung mündiger Bürger zu gehören. Ein typisches Symptom ist Ihr pawlowscher beißreflex.
Im übrigen beißen Sie sich in Ihrer Argumentation selbst. Sie haben erst letzt Herr Arnold verteidigt. Dieser wurde primär für seine verschleiernde Art und das substituieren von negativen assoziationen in die BW kritisiert. Sie haben also genau diese Person verteidigt, die dafür mitverantwortlich ist, das die Politik dem Volk nicht zeigt, wem sie applaudieren soll. Damit haben Sie Ihre unmündigkeit ein weiteres mal unter Beweis gestellt.
@ FF: können Sie uns Ihre Intention bei der Verwendung des Begriffes „Aufzug“ erläutern? Danke.
Was ist der schwarze Balken an der linken Brusttaschenklappe ganz rechts und ganz links? Wurde da das Namensschild retuschiert?
Allgemein ein trauriger Umgang.
@Bang50: Interessante These zum „freundlichen Desinteresse“. In der ZEIT ist dazu unlängst ein Essay mit dem Titel „Der Sog der Masse“ erschienen, dieser war sehr anregend zum Thema Konformität der Masse; dies als Lektüreempfehlung.
@Etienne Rheindahlen
gut erkannt. Bei eingehender Betrachtung scheint hier ein kreisförmiger Teil des Bildes (http://www.flickr.com/photos/augustinfotos/6383137707/lightbox/) bearbeitet worden zu sein.
Der re Arm des Ministers ist unterhalb des Ellbogens „versetzt“, genauso die li Wange des HF. Der Kreis zieht sich nach unten über Tätigkeitsabzeichen und Verbandsabzeichen, weiter zwischen dem dritten und vierten Knopf der DA-Jacke und über die Tasche zurück zum Minister. Auch die Fahne im Hintergrund hat eine Schnittkante.
Ob hier wohl eine Person aus dem Bild herausgenommen wurde?
Auch wieder einmal unschön … NATO-Ribbon über nationalen Auszeichnungen und dann auch noch in der falschen Breite … wenn schon offizielle Fotos, könnte dann nicht jemand vom Protokoll die Kameraden aufklären … ???
@ Christoph Engelhardt
Ja. Vor dem durch TW recherchierten Hintergrund liegt die Vermutung nahe, dass eine oder mehrere Person(en) heraus“retuschiert“ sein könnte(n). Andererseits spricht der kreisförmige „Retouche-Bereich“ dagegen. Wie auch immer…
Trotzdem schlampig gearbeitet, denn in der Tat existiert eine technisch einwandfreie Bildversion „IBuK & drei Kameraden“ – wie auf dem oben eingebetteten Original (s.auch: http://bit.ly/rPtiL9 ) ersichtlich. Allerdings auch da Schlamperei: in der Datumzeile steht „Berliin, 22.11.2011.“
Fazit: Dienstaufsicht mangelhaft und insgesamt bleibt das Gefühl, dass keiner der drei Soldaten sich bei dieser Foto-Session so richtig wohl gefühlt hat. Scheint so, als fiele es den essentiellen operativen Leistungsträgern der Bundeswehr („boots on the ground“) schwer, in Abwandlung der Binse „Tu Gutes und sprich darüber“ sich zu ausgezeichnetem (sic!) Handeln im Gefecht zu bekennen. Politiker und erheblich Ranghöhere tun sich damit bekanntlich leichter und damit meine ich n i c h t den IBuK, der die Leistung „seiner“ Organisation ja „verkaufen“ muss.
Es ist schon peinlich genug, das nicht alle drei in der gleichen Unifrom dastehen, ohne dem HFw im selbstbeschafften Anzug dies vorwerfen zu wollen. Das habe ich bis heute nicht verstanden, warum die Bw das nicht hinbekommt.
Interessant wäre noch die Frage, was passiert mit dem OSG in Zukunft? Er hat sich ja anscheinend bewährt, war tapfer, seinen Kameraden treu ergeben und damit auch ein Vorbild für seine Kameraden. Läuft seine Dienstzeit jetzt irgendwann aus oder schafft es diese „Armee“ auch, diesen anscheinend sehr gut geeigneten Soldaten zu halten, ihm vielleicht sogar ein U draufzupacken und nach Bewährung dort ggf. zum BS oder SAZ gaaaaaanz laaaaaang zu machen?
„(…) zum BS oder SAZ gaaaaaanz laaaaaang zu machen?“
Das mit dem ganz lang ist wohl relativ relativ, wenn man sich das Alter dieses Herren hier anschaut: http://www.dailymail.co.uk/news/article-2065037/America-s-oldest-line-soldier-turn-60-wants-tour.html
Ich würde zu gerne wissen, was TdM bei der Verleihung gesagt hat. Vielleicht: „Ich schäme mich, Ihnen das Ehrenkreuz für Tapferkeit verleihen zu müssen, deswegen verschweigen wir vor der böse Presse mal lieber, wer Sie sind und warum Sie ausgezeichnet wurden“? Oder: „Tragen Sie diesen Orden bitte niemals in der Öffentlichkeit?“ Was kommt als nächstes – lässt sich der Minister umbenennen und von Herrn Nouripur adoptieren, weil ihm plötzlich klargeworden ist, dass sein Vater als ehemaliger ranghoher Wehrmachtsoffizier ein „faschistischer Verbrecher“ gewesen sein muss? Ich frage mich nur, ob man solche „Auszeichnungen“ unter diesen Umständen überhaupt noch annehmen sollte, anstatt sie dem IBuK vor die Füße zu schmeißen.
“ Vielleicht: “Ich schäme mich, Ihnen das Ehrenkreuz für Tapferkeit verleihen zu müssen, deswegen verschweigen wir vor der böse Presse mal lieber, wer Sie sind und warum Sie ausgezeichnet wurden”?
OpSec? Sorge um die persönliche Sicherheit der Soldaten und deren Familien? Wer möchte schon einen Hausbesuch von „netten“ bärtigen Männern?
@Prediger
Danke für den Link. Der SSgt wurde mit 53 Jahren als „Wiedereinsteiger“ von der U.S. Army angenommen, diente seither im Irak und in AFG. Erstaunlich – aber da der „aktive Veteran“ (war einer der letzten G.I.s, die in Saigon 1975 die U.S. Botschaft „hielten“ und dann das Land per Huey verliessen) offenbar noch körperlich und mental fit ist…why not?
Fragt sich, ob das ggf. auch für die Bundeswehr eine Option wäre, ehemalige SaZ auch in reiferen Jahrgängen wieder in den aktiven Dienst – in der SKB als auch in den Einsatz-kräften – aufzunehmen. Von der Logik her wäre es eventuell mehr als nur einen Gedanken wert. Wenn man sich so manche „ältere Herren“ und ihre körperliche wie geistige Fitness heute anschaut…verbittet sich jede Spöttelei in Richtung „Volkssturm“ o.ä. …
Und was den Begriff OpSec betrifft: ich denke, dass da eher ein Risikopotential aus dem Bereich der linksextremen autonomen Szene existiert. Ich denke nicht, dass „bärtige Herren“ hierzulande mit Hausbesuchen überraschen würden. Die U.S. Streitkräfte gehen mit den Identitäten ihrer in den Medien – den öffentlichen wie den eigenen Publikationen – dargestellten Soldaten sehr offen um. Aus guten Gründen, denn in den Vereinigten Staaten wiegt das psychologische Element „Our Boys“ für eine weitestgehend mit den Streitkräften solidarischen Gesellschaft stärker als die Angst vor Vergeltungstaten gegnerischer Kreise.
@ FF
Ich gehe regelmäßig in Uniform (Flecktarn und DA) auf Veranstaltungen und benutze auch öffentliche Verkehrsmittel. Wenn Sie die Blicke und Fragen Ihrer Mitmenschen stören, sollten Sie an Ihrem Selbstbewußtsein arbeiten. Die Gesellschaft ist, wie wir Sie gestalten und erleben.
Im Übrigen erlebe ich es als Reservist täglich, dass es gerade die Militärbürokratie ist, die ein Problem mit Uniformträgern hat. Gerade zu diesem Zweck wurde auch die UTE(Uniformtrageerlaubnis!) erfunden.
Das Bild ist schlampig gemacht Uniform;Ehrenzeichen etc), die Veröffentlichung fahrlässig und die Bildunterschrift mißglückt. Wenn sich Kameraden nicht ablichten lassen wollen ist allerdings kritisch zu fragen warum?
Gibt es Racheakte oder begründete Befürchtungen vor Racheakten in D?
Oder haben die Kameraden Bedenken, dass die Nachbarn erfahren, dass sie tapfer für Recht und Freiheit eintreten?
@ Josef | 22. November 2011 – 17:16–Das weiß ich nicht, ob die Gesellschaft da weiter ist. Ist es so, wie Sie schreiben, dann freut mich das.
P.S.: Um mich geht es dabei nicht. Für mich sind das Männer, die -ohne, dass ich weiß wo und wie genau- für meine Rechte und meine Freiheit tapfer ihr Leben einsetzten. Ich empfinde Hochachtung.
@ Marc | 22. November 2011 – 18:05 — […]Nur mal zum Vergleich: http://www.cmohs.org/ ohne Worte…[…]
Nun ja…es gibt ja auch in den USA „Pazifisten“ und „Kriegsgegner“ und es gab/ gibt große „Friedens-„Demonstrationen, auch im Bereich der War Memorials in Washington…es käme diesem Personenkreis im Traum nicht in den Sinn eines dieser Denkmäler auch nur schief anzuschauen. Und so ist es eben auch bzgl. der Medal of Honour-zu dem die Bundesrepublik keine Entsprechung beleiht-…diese Antihaltung, die sich tlw. in Extreme steigert, kenne ich nur aus/ in Deutschland.
P.S.: Ein sehr gelungenes Denkmal für Soldaten, die in AFG ihr Leben ließen, konnte ich während einer Reise in Minsk betrachten: Die Insel der Tränen, http://www.flickr.com/photos/49471166@N08/4659100651/
@ Charlez_K | 22. November 2011 – 20:09: […]Die Nation steht zu ihren Toten.[…]
Zu Ihren Link bzgl. UK möchte ich ergänzen: Ich habe französische Freunde, die man eher als Linke bezeichnen würde. Sie sind so lange „Linke“, bis die Nationalhymne ertönt, die Flagge gezeigt wird und/ oder die Nachricht über einen Verwundeten/ Gefallenen über den Ticker läuft-ganz gleich wie sie die Politik des aktuellen Präsidenten auch immer jeweils einordnen.
Warum das in Deutschland nicht gelingt, ist eine eigene Debatte. Ich meine aber, dass es unserer Nation schlecht zu Gesicht steht, diejenigen nicht zu ehren, die aufgrund eines Parlamentsbeschlusses, tapfer ihr Leben einsetzen und evtl. dabei auch verlieren.
@ pg | 22. November 2011 – 18:33 —
[…] ich wundere mich immer wieder bei internationalen Aufmärschen, mit welcher Selbstverständlichkeit auch höhere BW-Chargen das Sportabzeichen in Silber und die DLRG-Nadel in Gold am Ordensband tragen, während bei den meisten unserer Waffenbrüder was da blinkt doch für eine wirkliche Leistung steht. […]
Ich weiß nicht welche Nationen, sie so trafen auf diesen „Aufmärschen“, aber schauen Sie einmal ab Reihe 3 oder 4 von Bandschnallen dieser internationalen Kameraden. Meist entdecken Sie darunter Orden in der Qualität: „5x unfallfrei Truppenverpflegung eingenommen“ und diese werden dann -besonders bei US-Soldaten- mit nicht viel weniger Selbsverständlichkeit getragen, als das DLRG/ DRK und Dt Sportabzeichen-mal davon abgesehen sie vom BP in den Rang eines Ordens erhoben sind. Nicht zuletzt gilt für mich: ehrlich verdient, darf ehrlich getragen werden. Das heißt nicht, dass ich es auch tun würde, aber ich diskreditiere auch niemanden, der dies tut. Auch nicht den, der mit Mitte 50 und leichtem Bauchansatz sein EK- oder Springerabzeichen vorzeigt.
@ Bang50 | 22. November 2011 – 19:19
[…]Es geht mir nicht darum die Leistung der Soldaten zu schmälern oder zu relativieren! […]
Das tun Sie aber leider zwangsläufig, wenn Sie bemerken:
[…]Die inflationäre Vergabe ist auch der Grund warum ich ganz froh bin das man diesen Orden nicht “Das Eiserne Kreuz” genannt hat. Das hätte diesem ehrwürdigen Orden nur Schaden zugefügt. […]
Wir bewegen uns mE etwa in der Kategorie EK II/ EK I, was man aber auch anders sehen kann:
EK I:
1813–1815 668 Verleihungen
1870/1871 1.302 Verleihungen
1914–1918 ca. 218.000 Verleihungen
1939–1945 ca. 300.000 Verleihungen
EK II:
1813–1815 8.542 (+ 7.000 Anwärter) + 374 am weiß/schwarzem Band
1870/1871 47.812 Verleihungen am schwarz/weißen Band, inklusive 3050 Verleihungen am weiß/schwarzem Band
1914–1918 ca. 5.000.000 Verleihungen
1939–1945 ca. 3.000.000 Verleihungen
An Hand der Truppenstärken im Feuer seinerzeit und heute kann ich statistisch bereinigt keine Inflation erfassen, lasse mich aber gern verbessern.
[…]Außerdem würde es nicht der Preußischen/Deutschen Tradition gerecht werden, da das Eiserne Kreuz immer nur in großen Kriegen gestiftet wurde.[…]
Na wenigstens schrieben Sie nicht: „großartige Kriege“…aber gut, weil Sie TRadition erwähnten:
[…]Somit bleibt das Eiserne Kreuz eine Legende die an dem Tag wieder auferstehen wird, wenn die Not am größten ist.[…]
Nur sollte man auch nichts verklären bitte. Selbst unter den Trägern der Stufe Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern gab es den ein oder anderen Kandidaten, auf den man hätte verzichten können, ja müssen: Fegelein, Schörner und Dietrich sind da nur drei.
Und welche „Hochachtung“ einige dieser Beliehenen bzw. deren Kreise vor diesem Orden im geschichtlichem Bezug hatten, zeigte sich, als SA/ SS – Rotzlöffel Juden und anderen Unliebsamen diesen Orden abrissen, ganz zu schweigen davon was diese Beliehenen vom Thema hielten: Das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes -insbesondere des gesamten!- tapfer zu verteidigen, von Ehre -diesem so wichtigen preußischem Offizierbegriff- will ich mal gleich gar nicht anfangen.
Auch diese Kapitel, diese Seite des an sich gleichen Ordens, gilt es im Zusammenhang mit dem EK zu erzählen.
[…] bei der man vielleicht auch erfährt für welche Taten sie diesen Orden erhalten haben. […]
Und hier wird es für mich nicht unwichtig…als ich den Tenor der ersten Beliehenen las -d.h. hier: den veröffentlichten Teil-, dachte ich mir: Hm, haben die nicht eher was „normales“ gemacht…ich wischte den Gedanken schnell zur Seite, schließlich ist er unangemessen, anmaßend und die Vorgesetzten, die hier diese Männer vorgeschlagen haben, werden schon gewusst haben wofür…ganz gleich ob der Tenor dann für mich glücklich oder unglücklich klingt.
Kurzum: Ob sich ein Orden/ Ehrenzeichen etabliert oder nicht, hat in meinen Augen auch immer etwas mit den Leistungen der Träger zu tun. Die Truppe tut gut daran, hier nur entsprechendes Personal zur Beleihung vorzuschlagen. Ich wüsste aber nicht, warum sie eben gerade bei dieser Auszeichnung nicht genau das tut. Haben Sie da andere Erkenntnisse?
FF | 22. November 2011 – 22:34 — […]Mal eine Frage: würden sich die drei Herren in diesem Aufzug auf die Straße trauen? […]
Nicht ohne Suffisance bemerkt: Die drei Herren würden sich das ganz sicher trauen.
Die Frage, ob sie sich das antun würden, ist da in meinen Augen schon passender. Offenbart aber die gesamte Bitterkeit, die hinter dieser Story von Hr. Wiegold steckt.
@ Etienne Rheindahlen | 22. November 2011 – 17:57 –Danke für die nachdenkenswerten Worte, denen ich gerne eine kurze Replik folgen lasse:
[…]dann sollten sie auch nicht auf einem zur Veröffentlichung durch den Dienstherrn bestimmten Foto posieren – oder dazu “animiert” werden.[…]
Um es deutlich zu machen: Ich würde es dem Soldaten persönlich überlassen, so wie er auch persönlich im Anschluss entscheidet, ob er die Auszeichnung trägt, was in der Bw ja grundsätzlich freiwillig erfolgt.
Ich akzeptiere und respektiere das volle Programm (also mit eigener Homepage, Veröffentlichung im VMBl und/ oder den Bundeswehrseiten, BILD-Artikel…eben das volle Programm) genauso, wie die Entscheidung eines Soldaten nicht in Erscheinung zu treten. Ich würde mich freuen, wenn der IBuK und/ oder das PIZ der Bw dieser Ansicht etwas abgewinnen könnten.
[…]W e n n aber der Leiter IP-Stab entscheidet, dass die Auszeichnung der tapferen Soldaten –[…]…d a n n doch bitte selbstbewusst und würdevoll. Und in kommunikationstaktisch wie medial professioneller Weise.[…]
Ich gebe Ihnen Recht. Wenn, dann auch professionell. Meines Erachtens die Verleihung ins Parlament gehört, wenn schon öffentlich-ich gebe aber zu, dass dies einer Geschmacksfrage gleichkommt.
[…]S o aber entsteht in der Öffentlichkeit schnell das Bild von einer im Auftrag des Volkes agierenden Armee, die sich mit dem Credo “Wir.dienen.Deutschland.” darstellt und idealerweise auch identifiziert. Deren Angehörige sich aber vor der Öffentlichkeit nicht mit Gesicht, abgekürztem Namen und der Kurzdarstellung ihres tapferen und unter Einsatz ihres Lebens geleisteten Dienstes zu diesem Credo bekennen mögen. Das kann doch nicht so beabsichtigt gewesen sein.[…]
Ich möchte es einmal so schreiben: Ich denke nicht, dass der IBuK/ Ltr IP Stab hier bewusst ein „politisches Signal“ senden bzw. einen Debattenbeitrag zum gesellschaftlichen Umgang mit seinen Soldaten leisten wollten.
Wäre es so, möchte ich einmal ganz unsachlich bemerken, hielte ich es für gelungener Herrn MdB Arnold/ Frau MdB Malczak et al. zu dem Teil einzuladen („zwangsverpflichten“ quasi) , der für die Öffentlichkeit bestimmt ist und dann aus dem Raum komplimentieren, wenn der nichtöffentliche Teil dran kommt, mit den entsprechenden Hinweisen. Ja richtig, aber man darf noch träumen.
Wie bereits bemerkt: Es ist ein ganz bitteres Thema eigentlich, aber eigentlich sagt man nicht: Es ist ein bitteres Thema.
@ Sachlicher
Zitat:“Das tun Sie aber leider zwangsläufig, wenn Sie bemerken“
Nein das tue ich nicht. Ich kritisiere das man den höchsten Orden der BW inzwischen zu oft vergeben hat anstatt für eine weitere Abstufung zu sorgen. Was ist wenn in Zukunft ein BW Soldat eine Tat vollbringt die einer Medal of Honor würdig gewesen wäre? Wird er dann auch mit dem „Ehrenkreuz für Taperkeit“ ausgezeichnet? Wäre das seinen Leistungen angemessen? Tut man diesem Soldaten dann Recht?
Ich bitte Sie deshalb die Taten eines Soldaten die für sich alleine stehen von einer Ordendefinition zu entkoppeln.
Zitat:“An Hand der Truppenstärken im Feuer seinerzeit und heute kann ich statistisch bereinigt keine Inflation erfassen, lasse mich aber gern verbessern.“
Um ihre analytische Gabe beneide ich Sie. Mehr als zwei Jahrhunderte soldatische Einzeltaten zu bewerten.
Aber Sie haben Recht, ich hätte mich präziser ausdrücken sollen, das es mir primär um die Abstufung geht.
Zitat:“Na wenigstens schrieben Sie nicht: “großartige Kriege”…aber gut, weil Sie TRadition erwähnten“
Sie legen mir eine Verklärung in den Mund welche ich nicht beabsichtigt habe. Den Begriff „großer“ habe ich in seinem eigentlichen Sinn verwendet. Als Vertreter für Kriege mit einem „großen“ Einsatz von Mensch und Material.
Zitat von mir:“Somit bleibt das Eiserne Kreuz eine Legende die an dem Tag wieder auferstehen wird, wenn die Not am größten ist“
Ist das Eiserne Kreuz etwa keine Legende? Warum hat es die BW als Symbol auf allen ihren Fahrzeugen ob am Boden oder in der Luft ? Ist es etwa nicht die Wahrheit das Träger des Eisernen Kreuzes besonders angesehen waren (und zwar vor dem 2WK)? Ein Symbol welches durch seinen Mythos (ganz gleich wie berechtigt oder relativiert er sein mag) solch eine Präsenz besitzt kann einem Volk in dunkler Stunde ein Stück Hoffnung oder zumindest Stolz geben. Das war meine Intention hinter diesem Satz.
Zitat:“Nur sollte man auch nichts verklären bitte. Selbst unter den Trägern der Stufe Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern gab es den ein oder anderen Kandidaten, auf den man hätte verzichten können, ja müssen: Fegelein, Schörner und Dietrich sind da nur drei.
Und welche “Hochachtung” einige dieser Beliehenen bzw. deren Kreise vor diesem Orden im geschichtlichem Bezug hatten, zeigte sich, als SA/ SS – Rotzlöffel Juden und anderen Unliebsamen diesen Orden abrissen, ganz zu schweigen davon was diese Beliehenen vom Thema hielten: Das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes -insbesondere des gesamten!- tapfer zu verteidigen, von Ehre -diesem so wichtigen preußischem Offizierbegriff- will ich mal gleich gar nicht anfangen.
Auch diese Kapitel, diese Seite des an sich gleichen Ordens, gilt es im Zusammenhang mit dem EK zu erzählen. “
Das meinte ich mit der Selbstläuterung. Die deutschen Eliten sind heute so fixiert darauf die Verbrechen des NS Regimes hinter jedem Wort hervorzutreiben das sie für ewig in diesem Kreislauf verbleiben ohne den Blick mal nach vorne zu werfen um aus der ewigen Kurve auf die gerade Bahn zu schießen.
Glauben Sie mit dieser Einstellung wird es jemals möglich jungen einfachen BW Soldaten die nicht wie wir zig Geschichtsbücher verschlungen haben, ein positives Traditionsbild zu vermitteln?
Was schlagen Sie also vor? Sollen wir das Eiserne Kreuz wieder einführen und dann bei jeder Verleihung dem tapferen Soldaten auf die Nase binden das wir auch der Verbrechen des NS Regimes gedenken müssen und eine historische Verantwortung haben. So wie es ja die Politik bei jedem Anlass ganz korrekt zelebriert. Meinen Sie der Soldat fühlt sich danach stolz, wo man ihm wieder eine angebliche Erbschuld attestiert hat bei einem Anlass wo es eigentlich um seinen Mut ging?
Machen Sie einen guten Vorschlag wie wir diesen gordischen Knoten auflösen können. Ich bin an dieser Frage nämlich gescheitert.
Im übrigen lohnt sich der Blick auch mal auf andere Länder. Diese scheinen wenig Probleme damit zu haben Helden zu verehren die durchaus einen zweifelhaften Ruhm geniesen. Da wäre z.b Napoleon Bonaparte oder Bomber-Harri als prominente Beispiele.
Zitat:“Kurzum: Ob sich ein Orden/ Ehrenzeichen etabliert oder nicht, hat in meinen Augen auch immer etwas mit den Leistungen der Träger zu tun. Die Truppe tut gut daran, hier nur entsprechendes Personal zur Beleihung vorzuschlagen. Ich wüsste aber nicht, warum sie eben gerade bei dieser Auszeichnung nicht genau das tut. Haben Sie da andere Erkenntnisse?“
Ganz genau so ist es. Wobei sich die Wirkung des Ordens auf seinen Träger und sein Ansehen erst dann entfaltet wenn diesem Orden ein mystischer Ruf anhängt. Dieser kann sich jedoch nur durch eine lange Geschichte herausbilden.
Die Ausgabe als „Ehrenkreuz für Tapferkeit“ wurde deshalb von vielen einfachen Soldaten als Enttäuschung wahrgenommen. Dieser Orden steht für diese Männer und Frauen für den verklemten Umgang mit unserer Geschichte und den ewigen Hitler in uns. Er erfüllt also den eigentlichen Zweck nicht….nämlich Stolz zu sein. Dafür ist dieser Orden politisch korrekt und moralisch Lupenrein.
Das heisst nicht das dieser Orden vielleicht in 80-100 Jahren auch einen sehr guten Ruf haben kann, wenn er durch herausragende Taten gestärkt wird. Jedoch wäre dann genau das passiert was sie kritisiert haben…er wäre verklärt worden.
@sachlicher
Danke!
@sachlicher
„Und welche “Hochachtung” einige dieser Beliehenen bzw. deren Kreise vor diesem Orden im geschichtlichem Bezug hatten, zeigte sich, als SA/ SS – Rotzlöffel Juden und anderen Unliebsamen diesen Orden abrissen[…]“
Lassen sie mich bitte an dieser Stelle auch einmal die „andere Seite des EK“ herausstreichen, denn wenn es eins gibt, was ich als Historiker gelernt habe, so ist es die multispektrale Betrachtung der Ereignisse:
In Köln stellte sich Richard Stern am 01.04.1933 mit seinem EK neben den SA-Posten, der sein Ladenlokal „bewachte“ – er protestierte somit öffentlich gegen den sog. „Judenboykott“ und bezog sich unmittelbar auf die Äußerungen Hitlers und Görings: „Wer einen Frontsoldaten beleidigt, wird mit Zuchthaus bestraft.“ Ähnliche Proteste von jüdischen Forntsoldaten sind überliefert (da kann man ausnahmsweise auch einmal der Wiki-Quelle vertrauen), teils sogar im Bild. Der von ihnen zitierte nationalsozialistische Mob traute sich übrigens nicht, einem jüdischen Arzt an anderer Stelle die Praxis zu verwüsten, als er sich ihnen schweigend aber mit dem EK I am Revers entgegenstellte.
Hier die Aktionen Stern´s:
Aufruf:
http://www.ghwk.de/2006-neu/frontkameraden.jpg
Bild:
http://www.express.de/image/view/2008/10/6/772326,341061,highRes,maxh,480,maxw,480,Ein+weltber%25C3%25BChmtes+Foto+Richard+Stern+mit+Eisernem+Kreuz+am+Revers%252C+%25285984123347%2529.jpg
Es gibt also auch ein Kapitel des Eisernen Kreuzes, das von Courage und Streben nach Gerechtigkeit erzählt. Eines, in dem sich selbst „Nazis“ nicht trauten, dieses Symbol bzw. deren Träger anzutasten. Wieso lässt man das immer unter den Tisch fallen?
Wieso man das unter den Tisch fallen lässt?
Weil man reflexartig alles verteufelt, was vor 1956 schon existierte.
Anderes Beispiel: Die Veteranendebatte.
@Voodoo
„Wieso lässt man das immer unter den Tisch fallen?“
Weil es um die Delegitimation der Idee des Heldentums als solcher geht. Der Philosoph Michael Klonovsky hat aktuell dazu ein sehr interessantes Buch verfasst.
Ich würde eher sagen Schriftsteller als Philosoph, aber whatever…
Und es war auch mehr eine rhetorische Frage, da ich um die Verlogenheit der Diskussion weiss, soweit sie überhaupt stattfindet. Wir hatten in jüngster Vergangenheit in diesem Blog einen Politiker zu Gast, der eben genau so verfährt… Ich hatte ihm dazu geschrieben, aber es passte wohl nicht in den Kontext, daher erhielt ich keine Antwort auf meine Ausführungen.
Eine Nation, deren Soldaten kämpfen / kämpfen müssen, sollte sich darauf einrichten, das solche Dinge wie „Heldentum“, „Tod und Verwundung“ und „Veteranen“ zwangsläufig damit einhergehen und auf selbige zukommen. Und ebenso zwangsläufig muss sich diese Nation damit auseinandersetzen, wie sie ihre Soldaten nach diesen Kämpfen würdigt oder andere Soldaten schlicht anspornt, anderen tapferen Soldaten nachzueifern (im besten Sinne des Wortes). Klingt schmutzig, ist es aber nicht, wenn man mal nüchtern über das ganze Gefüge nachdenken würde. Bei uns also so in 70 bis 100 Jahren…