Killerspiel oder Imagewerbung? (Update: jetzt ist es weg…)
Für den Youtube-Kanal der Bundesregierung ist – weitgehend bereits bekanntes – Bildmaterial der Bundeswehr neu geschnitten worden. Der Spot Die Bundeswehr online, seit gestern im Netz, erntet auch schon heftige Kritik: Bilder und Musik gleichen teilweise einem Ego-Shooter und entwerfen so ein Zerrbild des Dienstes bei der Bundeswehr. (Von wem das kommt, löse ich später in den Kommentaren auf.) Und wie kommt das Video bei den Lesern von Augen geradeaus! an?
Update: Jetzt (ca. 17:30 Uhr am 17. November) ist das Video – nach gut einem Tag online – auf einmal nicht mehr verfügbar. Sehr interessant…
Ich habe soeben offiziell beim Presse- und Informationsstab des Bundesministeriums der Verteidigung angefragt. Die Auskunft: Von uns wurde dieses Video nicht gesperrt.
Sollte man vielleicht den Regierungssprecher mal fragen… Vom Bundespresseamt bekam ich die Auskunft, dass die das Video deaktiviert haben; aber keine offizielle Aussage zu den Gründen.
btw: es hat nicht jemand vorsichtshalber auf seine Festplatte runtergeladen? ;-)
Übrigens, mit fast identischen Bildern, nur etwas anders geschnitten und vor allem mit anderer Musik gibt’s ja schon länger dieses Video (Danke an den Bendlerblogger für den Hinweis):
Nachtrag: Na, das nimmt ja Fahrt auf. Der Vollständigkeit halber schreibe ich jetzt mal die politischen Reaktionen hier in den Eintrag:
Die oben zitierte Kritik kam von der Grünen-Abgeordneten Agnieszka Malczak:
Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD, Rainer Arnold, sieht einen Rufschaden der Bundeswehr:
Der neue Werbespot zur Gewinnung von Nachwuchspersonal schadet massiv dem Ansehen und dem guten Ruf der Bundeswehr. Es wird eine Klientel angesprochen, die anfällig für
Gewaltbereitschaft ist, und sich nicht um die besondere Bedeutung der Bundeswehr in der Gesellschaft kümmert.
Das Verteidigungsministerium hält dem entgegen: Mit schnellen Schnittfolgen und moderner Musik entspricht der Beitrag dem Stil zeitgemäßer Youtube-Clips.
Nachtrag 2: Ein Leser hat dankenswerterweise mal die Videos anderer Streitkräfte in den Kommentaren verlinkt, der Übersichtlichkeit halber stelle ich sie hier direkt rein:
Als Kommentar möchte ich das hier noch einwerfen:
http://www.youtube.com/watch?v=XkKF4ZcqW14
Außerdem haben die USA ein eigenes PC-Spiel (America’s Army), bei dem soweit ich mich erinnern kann, gleich auf der Menü-Seite eine Verlinkung zur Army steht.
Die Inhalte und die Art der Aufmachung militärischer Werbung mögen so oder so aufgefasst werden. Fest steht: Das US-Militär bleibt so in der Medienwelt präsent und das will die Bundeswehr so gut es geht auch.
Es lohnt sich, einen Blick in die USA zu werfen, deren Militär oft als Vorbild dient.
@DaBenn,
wir brauchen nicht in die USA zu schauen. Wir haben z.B. Veranstaltungen wie das Berlin Tattoo 2011. Außer einem Promo-Video habe ich jedoch nichts gefunden, was nach professioneller Machart aussieht. Da führt u.a. das Wachbatallion einen Gewehrdrill vor. Tolle Sache sieht gut aus. Leider nirgendwo, professionell aufgearbeitet, zu entdecken.
Auch wenn die, ach so betroffenen linken, lila Schnappatmer mir erklären möchten, dass ich mich doch mal gleich in die braune Ecke zu stellen habe und mich schämen muss, schaue ich mir das genau so gerne an wie das gescholtene Video. Wie ich feststellen muste, nicht nur ich alleine.
Interessant, was einige hier so über mich verbreiten. Jeder ist herzlich eingeladen sich mit mir direkt politisch zu reiben. Sowohl im Netz als auch bei vielen Terminen im Lande. Das ergäbe dann auch ein anders Bild, als mit der Verbreitung von unsinnigen Behauptungen hierzu zeichnen versucht wird. Ansonsten zeigen mir manche Reaktionen hier, wie wichtig und richtig es ist, solchen Werbespots entgegenzutreten. Wer es wirklich gut findet, im Namen der Bundesregierung im Takt der Nationalhymne Explosionen und Raketenstarts zu schneiden ist für mich kaum für den Soldatenberuf geeignet. Zum Glück gibt es noch viele andere die sich bewerben und die in der Lage sind die Bundeswehr mit ihren komplexen Aufrägen und ihrer Einbettung in das deutsche Gemeinwesen zu reflektieren. Deshalb bedarf es auch keiner solchen Werbefilmchen!! Offensichtlich hat dies die Regierung auch erkannt – vielleicht hatte zuvor niemand mit politischer Verantwortung den Clip gesehen und genehmigt.
@Rainer Arnold
Ausdrücklich Dank von meiner Seite, dass Sie hier dazu Stellung nehmen.
@ Rainer Arnold
Ich gehe davon aus, sie sind es wirklich. Insofern schön, dass sie sich auch hier der Diskussion stellen.
Abgesehen von der Nationalhymne, den Teil des Videos kann man kritisieren, wie sehen sie denn eine zielgruppenorientierte Werbung für die Bundeswehr, die einem potentiellen Bewerber nicht vorenthält, dass die Bundeswehr in internationalen Einsätzen kämpft?
Nicht wenige der freiwillig werdienstleistenden brechen ja auch wieder ab, da vielleicht eine falsche Realität vorgegaukelt wird. Und mit Zielgruppe meine ich ausdrücklich nicht denjenigen, der nach Abitur oder Realschule ein Studium oder eine Berufsausbildung bei der Bundeswehr mit entsprechenden Laufbahnziel anstrebt, sondern denjenigen, der „nur“ Infanterist werden soll für eine begrenzte Zeit. Welche Aspekte einer Armee sollen diesen Menschen, außer Sold, motivieren und gleichzeitig ihm ein realistisches Bild vermitteln, damit er sich eben nicht auf Grund falscher Vorstellungen meldet mit dem Ergebnis, nach zwei oder drei Monaten abzubrechen.
Ich denke, auch die Politik muss sich dem stellen und akzeptieren, dass eine Einsatzarmee nicht nur auf Abiturienten etc. fußen kann, sondern auch „einfachere“ Charaktere ansprechen muss. Das hat auch nix zu tun mit „Unterschichtenarmee“ oder der Gefahr, das Bild des Staatsbürgers in Uniform zu verlieren.
Ihre Kritik an Teilen des Videos scheint berechtigt, aber Werbung für eine Armee muss, wenn sie in Zukunft Personen ansprechen will, die zum kämpfen bereit sind, denn das ist ja der Sinn und Zweck einer Armee, auch den Nerv dieser Personen treffen. Dadurch, dass man dazu steht und es nach außen zeigt, dass die Bundeswehr für Deutschlands Interessen kämpft sehe ich weder das Bild der Bundeswehr in der Öffentlichkeit in Gefahr, noch Prinzipien der Inneren Führung oder ähnliches.
Auf Vorschläge, wie man es besser machen kann, ist denke ich jeder gespannt ;)
Sehr geehrter Herr Arnold,
gestatten Sie mir die Frage, warum jemanden nicht als/zum Soldat geeignet sein sollte, weil er sich sowohl seinem Heimatland verbunden fühlt, als auch selbst schon Gefechte erlebt hat/ bzw. sehr wohl weiß, dass ihn als Soldaten auch Gefechte erwarten können?
So verstehe ich diesen Spot jedenfalls.
Wenn Sie nun aber der Meinung sein sollten, deutsche Nationalsymbolik darf nicht mit kriegerischen Szenen kombiniert werden, dann sollten wir uns vielleicht alle nochmal grundsätzlich gedanken über Sinn und Unsinn einer deutschen Armee (im Einsatz) machen.
Ich sehe Herrn Arnolds Kritik als komplett berechtigt an. Zudem stellt das andere Video umfassender, nüchterner und weniger martialisch dar, was die Bundeswehr leistet, eingebettet in die gesamte Kampgane, die mit dem Video verständlich und sinnvoll wird.
Das hier ausgiebig und emotional diskutierte Video stellt dagegen ausschließlich eine überhöht-brutale Sichtweise auf unsere Armee dar, was durch die Musikwahl und die völlig unpassende Kombination mit der Nationalhymne auf perfide Weise gesteigert wird.
Für alle Machos, die die BW v.a. als Ballerarmee sehen, seien die einschlägigen PC-Spiele ans Herz gelegt – dabei kommt der Schütze in seinen unvorsichtigen Handlungen zumindest körperlich nicht zu Schaden.
@ Rainer Arnold: danke für Ihre Antwort. So wurde mir wieder ins Gedächtnis gerufen das Internetblogs auch in die andere Richtung funktionieren. Bei mir wirkt das zumindest, so dass ich mir künftig dahingehend Gedanken machen werde.
Wie schaut es andersrum aus?
Ich zitiere:
„Ansonsten zeigen mir manche Reaktionen hier, wie wichtig und richtig es ist, solchen Werbespots entgegenzutreten. Wer es wirklich gut findet, im Namen der Bundesregierung im Takt der Nationalhymne Explosionen und Raketenstarts zu schneiden ist für mich kaum für den Soldatenberuf geeignet.“
Weshalb ich diesen Beruf an den Nagel gehängt habe? Vielleicht weil ich es wie viele andere leid war, durch solche „Skandälchen“ bei der täglichen Arbeit – welche sicherlich nicht durch „fragwürdige“ Videos bestimmt war sondern eher von der Bereitschaft, für diese Gesellschaft notfall mit meinem Leben einzustehen – gegängelt zu werden und mich stets an den Moralmaßstäben anderer außenstehender Zeitgenossen messen zu lassen (nicht zu messen!)? DAS nämlich widerspricht in meinen Augen essentiell dem, was in der Ausbildung bei der BW vermittelt wird. Sollten Sie da anderer Ansicht sein, bitte, habe ich kein Problem (mehr) damit, jedoch mache ich mir dazu schon noch meine Gedanken.
„Zum Glück gibt es noch viele andere die sich bewerben und die in der Lage sind die Bundeswehr mit ihren komplexen Aufrägen und ihrer Einbettung in das deutsche Gemeinwesen zu reflektieren.“
Inwieweit das deutsche Gemeinwesen die Ansicht reflektiert, dass dieses Video inhaltlich ungeeignet sei lasse ich einfach mal dahingestellt. Trotz jahrzehntelanger Friedenserziehung (damit meine ich die Militäroption als ultima ratio) dürfte m.M.n. noch nicht jeder verkannt haben, dass der Soldatenberuf im Extremfall genau das beinhaltet, was Sie hier kritisieren. Das wird Ihnen sicherlich auch jeder Kamerad bestätigen, der im Zuge der parlamentarisch legitimierten Einsätze von „Explosionen und Raketenstarts“ betroffen war.
Um kurz noch auf die Intention dieses Videos einzugehen:
die BW benötigt Nachwuchs, und diesen gewinnt man durch Zielgruppenanalyse, ansprechende Werbemittel und deren zeitgemäßen Einsatz. Das andere Extremum hat der Kamerad „huey“ hier auf einer vorigen Seite schön (wenn auch leicht überspitzt) plakativ dargestellt. Ist das die Form, welche Sie sich für Werbevideos wünschen?
Wenn nicht, welche dann?
Der Taliban wird nicht mit dem Leitbild der Inneren Führung getötet.
Werter Herr Arnold, vielleicht könnten Sie einmal zu der Frage Stellung nehmen, wozu die SPD überhaupt noch einen „verteidigungspolitischen Sprecher“ braucht? In der Vergangenheit sind Sie nur durch Äußerungen aufgefallen, die allenfalls die Bezeichnung „pazifismusideologischer Sprecher“ rechtfertigen würden. Die angebliche Nähe zu den Soldaten stellt man nicht dadurch her, dass man alle Jubeljahre einmal in Mazar-i-Scharif medienwirksam aus dem Hubschrauber in die VIP-Lounge fällt und nach 28 Minuten wieder verschwunden ist. Nachdem unsere Parteien in einer Nacht-und-Nebelaktion die 60 Jahre lang bewährte Wehrpflicht zerschlagen haben, sollen jetzt offenbar auch noch die wenigen Freiwilligen abgeschreckt werden. Welche Zielgruppe ist denn Ihrer Meinung nach zum Dienst in der Bundeswehr bereit? Linksliberale Sozialpädagogikstudenten im 34. Semester doch wohl kaum. Aber wer weiß, vielleicht ist es ja die Absicht der linken Oppositionsparteien, der Bundeswehr durch das Abschneiden des Nachwuchses endgültig den Todesstoß zu verpassen, weil das auf andere Weise bisher nicht möglich war?
MfG, Rio Amazoco, Studienrat und Obergefreiter d.R.
P.S.: Ich kann meinen Schülerinnen und Schülern nur raten, in DIESER Bundeswehr nicht zu dienen, solange deren Soldaten von DIESEN Politikern missbraucht werden.
Oder einer der betroffenen Schnappatmer hat vor Panik das Filmchen selber wieder rausgenommen. Wie dem auch sei (wir lassen mal die sehr schlechte Machart des Filmchens bei Seite), diejenigen, die Sich bei der Bundeswehr bewerben kommen frisch von der Schule oder wo auch sonst immer her. Gehen sie einfach mal in eine der Grundausbildungseinheiten und bleiben da auch zwei drei Wochen, dann wissen sie was ich meine. Die wenigsten wissen, was die Verfassung im Kern ist, was es bedeutet im Namen des deutschen Volkes (mit ihrer Zustimmung übrigens) Nachts auf Männer und halbstarke Jungs zu schießen, am Morgen ihre Frauen in den Dörfern weinen zu sehen. Mit Verlaub, Herr Arnold, hier bloggen keine Anfänger, wir sind in der Regel vollgestopft mit Erfahrungen aus vielen Dienstjahren und manche von diesen verdammten Sachen hätte man lieber nicht erleben wollen. Uns die Eignung zum Soldatenberuf abzusprechen, die wir die Werte unserer Verfassung an den abgelegensten Ecken dieser Welt verteidigen, ohne dass dabei jemand aus ihre Gilde, Herr Arnold, irgend einen sinnvollen Plan dazu hätte, finde ich allerhand, eingentlich aber ist es wieder typisch für sie.
Herr Arnold, die Verbreitung unsinniger Behauptungen habe ich erstmalig aus Ihrer Pressemitteilung entnommen, in der Sie das Werbevideo als „gewaltverherrlichend“ und „geschmacklos“ bezeichnet haben. Ihre Sorge, dass hier dem Ansehen und dem guten Ruf der Bundeswehr geschadet wird, kann ich nicht im Geringsten nachvollziehen und halte daher Ihre Bedenken für völlig überzogen bzw. halte sie für fast schon reißerisch.
Für völlig abwegig erscheint mir auch die These, hier würde womöglich eine Klientel angesprochen, die nach Ihren Worten „anfällig für Gewaltbereitschaft“ sei. Mit Sorge muss ich zur Kenntnis nehmen, dass Ihr Vertrauen in den Staatsbürger in Uniform sehr begrenzt zu sein scheint. Trauen Sie den jungen Bewerbern wirklich nicht das gewisse Maß an Fingerspitzengefühl zu, die auf der einen Seite sich mit dem Video zum Dienst an der Waffe für das Vaterland identifizieren können, auf der anderen Seite aber ausreichend differenzieren können, dass die Realität und damit die Bundeswehr im Einsatz kein „Computerspiel“ bzw. „Egoshooter“ darstellt? Haben Sie Vertrauen in den jungen Nachwuchs und haben sie Vertrauen in die Ausbilder der Bundeswehr, die sich der jungen Rekruten annehmen werden.
Zum Schluss möchte ich ihnen deutlich mitteilen:
Für die jungen Frauen und Männer, die sich ernsthaft damit beschäftigen, in die Bundeswehr einzutreten, wirkt nicht dieser Werbespot abstoßend. Es ist der permanente Vorstoß von Leuten wie Ihnen, die dieser Armee bei jeder Gelegenheit
versucht auf den Weg zu geben, dass sie eigentlich gar keine Armee ist. Ihre Äußerungen habe ich intensiv während des Afghanistan-Einsatzes verfolgt. Abstoßend ist wahrlich nicht der Werbespot, es sind die Bemühungen einzelner Politiker, die den Aufgabenbereich der Bundeswehr im Einsatz verniedlichen, verharmlosen und darüber hinaus im Inland sich darauf konzentrieren, dass alles herrlich weich-gespült und politisch-korrekt nach außen hin dargestellt wird.
Unterschätzen Sie nicht die Soldaten. Unterschätzen Sie nicht die Bundeswehr.
Naja vielleicht können wir und darauf einigen das die Nationalhymne stilistisch nicht ganz in das Video passt. Und die moderne Version von Rockmusik auch nicht so ganz.
Wir sollten statt dessen mehr in die Klassik schauen. Ich würde vorschlagen Wagners Ritt der Walküren… war schon mal erfolgreich ;-)))
„Demokratie“ kommt von „demos“ und „kratie“, und bedeutet sinngemäß:
„Herrschaft des Volkes“.
Die vielen Stimmen, die ihnen, Herr Arnold (hier, bei ihren Truppenbesuchen, aber auch im Internet) entgegenschlagen und wiedersprechen, sollte Ihnen und anderen Politikern eigentlich zeigen, dass das „Volk“ nicht das will, was Sie hier angeblich verkaufen wollen…
Zu ihren fachlichen Qualifikationen will ich mich gar nicht äußern-ich habe mir meine Meinung über Sie nach einigen Gesprächen mit ihnen (u.a. 2004 in Berlin, 2007 oder 2008 im Kosovo, sowie dem Lesen ihrer Einträge in diversen Blogs) gebildet…..
Auch ich habe diese Berufung (als ehem. Berufsoffizier) „an den Nagel“ gehängt-weil ich es (ebenso wie der User Thomsen) einfach leid war, von der „Führung“ (militärisch und politisch) so hintergangen zu werden, wie dies offensichtlich immer noch täglich der Fall zu sein scheint….
Hohmann-Affäre, General Günzel, „Afrikapalme“ beim KSK, „Ananas-Skandal“ bei den Fallschirmjägern, „Ekel-Rituale“ bei den Gebirgsjägern, und jetzt noch ein „Skandal-Video“-alles scheint wichtiger zu sein als den Soldaten den Rückhalt zu geben, den sie brauchen..
Man sagt, dass jedes Volk die Politiker bekommt, die es verdient-ich prophezeie Ihnen, das Sie dafür im Gegenzug die Soldaten bekommen, die Sie wollen-und wo das hinführt, werden Sie dann sehen…..
Ich bitte, meinen Kommentar NICHT als persönliche Beleidigung zu verstehen-so ist dies keinesfalls gemeint.
Ich beziehe mich hier rein auf die Sachebene……
Soldaten SIND Kämpfer.
Soldaten töten-und auch durch das Mitwirken Ihrer Partei darf man Soldaten ungestraft „Mörder“ nennen (mir fällt da zu Politikern kein passender Vergleich ein…vielleicht schreibe ich ein Buch, dass man dann später zum „ungestraften Zitieren“ hernehmen kann).
Wenn Sie Brunnenbohrer und Schulaufbauer wollen-schicken Sie das THW nach Afghanistan, und holen Sie UNSERE Jungs wieder zurück!
Herr Arnold,
wen wollen sie werben? Soldaten die kämpfen können, und wollen?
Oder weiterhin Menschen die für lau studieren wollen oder nur eine Berufsausbildung abzwacken wollen und sich dann wundern das sie Gepäckmärsche und Biwak’s machen müssen?
Jeder Soldat muss auch über kontrollierte Agression verfügen und darf auch „Action geil finden“.
Das gelöschte Video spricht genau die richtige Zielgruppe an.
Jung, motiviert und abenteuerlustig
Und zu der Rockmusik.
Was würden sie denn empfehlen?
Gangsterrap? Oder Hardchortechno?
Mit Klassik allein Gewinnen sie bei der Jugend heute keinen Blumentopf mehr.
„Ansonsten zeigen mir manche Reaktionen hier, wie wichtig und richtig es ist, solchen Werbespots entgegenzutreten. Wer es wirklich gut findet, im Namen der Bundesregierung im Takt der Nationalhymne Explosionen und Raketenstarts zu schneiden ist für mich kaum für den Soldatenberuf geeignet.“
Herr Arnold,
könnten Sie evtl. bitte einmal darstellen, wie Sie sich die Angehörigen einer Armee im Einsatz vorstellen? Blümchenpflückende Brunnenbauer? Sollte dies das Bild sein, das Sie dem potentiellen Nachwuchs vermitteln wollen, so stellt dies eine bewußte oder bestenfalls unbewußte Täuschung dar.
Obgleich ich die Verwendung der Nationalhymne in diesem Kontext ebenfalls für nicht ganz gelungen halte, finde ich persönlich Ihre Kritik überzogen. Und die Eignung für den Soldatenberuf an diesem Video festzumachen, ist ein gewagter Ansatz, der mich zu der Frage führt:
Quis custodiet ipsos custodes?
Ich muss schon sagen, die Informationspolitik der Regierung ist desolat. Da hört man nichts. Da nimmt man einfach ein Video raus und überlässt die Diskussion den Lesern von Augengeradeaus.
Geht’s noch?
Die Bundeswehr verteidigt sich selbst, die Herren in den oberen Etagen machen wohl gerade Mittag.
Hallo,
wer’s nochmal sehen möchte: http://bendler-blog.de/2011/11/18/da-isses-wieder/
Vielleicht sollten die Gefechtsfeldtouristen, ähh Politiker (Hier auch ausdrücklich Sie, Herr Arnold!) einfach mal für ein paar Monate mit einem Soldaten (Ausdrücklich kämpfende Truppe – Nicht mit dem Koch!) in A-Stan den Job tauschen… Vorher wird wohl kein Exemplar dieser Gattung verstehen was es bedeutet seinen Arsch fürs Vaterland hinzuhalten und wohl verdiente Pausen nicht zu erhalten, weil wieder einmal irgendein Gefechtsfeldtourist kommt und für diesen die „Friede-Freude-Eierkuchen“-Show veranstaltet werden muss… Vor allem, weil deren Leben offensichtlich mehr Wert ist, als das der Soldaten vor Ort…
Sie, Herr Arnold, sollten wie fast alle Politiker sich nicht anmassen, FÜR Soldaten sprechen zu können! Sie sollten sich lieber in Politik mit Einsatzrealitäten befassen. Zum Beispiel, dass unsere Jungs in A-Stan sind und meist nichtmal eingreifen dürfen, wenn Unrecht geschieht. Oder dass hochspezialisierte Soldaten des KSK bereits von den internationalen Kameraden mitleidig angesehen werden, weil diese als Placebo für unsere Partner entsandt wurden, nur um dann die meisten Einsätze nicht bestreiten zu dürfen…
Aber eines muss ich der Politik zu Gute halten: Sie haben es geschafft, dass Offiziere heute mit Angst in den Einsatz gehen müssen, dafür angeklagt zu werden, dass diese ihre Untergebenen schützen wollen. Klasse Leistung!
Zum Abschluss noch zum Video ansich:
Herr Arnold, haben Sie allen ernstes nichts besseres zu tun, als sich über ein Video (!) zu beschweren? Gibt in der Welt der Sicherheitspolitik nichts wichtigeres mehr?
– Da bin ich aber Froh, dass meine Steuern nicht mehr an den deutschen Staat gehen.
@Thomsen, Huey
Vielen Dank für Ihre Beiträge, denen ich nichts hinzuzufügen habe und mich vollumfänglich anschließe. Ich vermute stark, dass die „Verteidigungsexperten“ der Parteien diese Perspektive schlicht und einfach noch nicht kennen.
Was müssen Soldaten heutzutage können? Kämpfen, ja, aber das ist eben nicht alles!Vermitteln und deeskalieren mit diplomatischem Geschick, Kenntnis und Respekt anderer Kulturen, die Wahrung der Verhältnismäßigkeit der Mittel, die Einhaltung der Einsatzregeln…u.v.a. Damit ist auch klar wie anspruchsvoll der Soldatenberuf ist und so breit und differenziert muß er auch beworben werden. Ansonsten: Meine Gespräche in den letzten Wochen bei vielen Standorbesuchen mit den ersten freiwillig Wehrdienstleistenden zeigen , daß dort ein wirklich gutes Potential vorhanden ist – eben keine Rambos, sondern verantwortungsvolle junge Menschen.
Das ist doch nur Parteipolitk auf dem Rücken der Soldaten Kameraden.
Spätestens nach dem 04.09 konnte man das ganz deutlich erkennen.
Danach habe ich diesem „Volksvertreter“, die verteitigungspolitische Kompetenz abgeprochen.
Mehr möchte ich zu dem Herrn lieber nicht sagen, das würde das Maß der Meinungsfreiheit extrem sprengen.
…irgendwo wurde hier etwas über Weihnachtsgeld gesagt etc……
=> Die Hoffnung darauf haben wir eh schon verloren. Egal ob von dieser, oder nächster Regierung. Verarscht werden wir so oder so. Man nimmts mit Humor.
MkG
Sehr geehrter Herr Arnold,
danke, das Sie sich hier zu Wort gemeldet haben. Das entspricht nicht unbedingt dem, was man von Politikern unserer Zeit erwartet und dafür gebührt Ihnen Respekt. Erlauben sie mir in diesem Zusammenhang jedoch einige Fragen:
Sie schrieben:
„Ansonsten zeigen mir manche Reaktionen hier, wie wichtig und richtig es ist, solchen Werbespots entgegenzutreten. Wer es wirklich gut findet, im Namen der Bundesregierung im Takt der Nationalhymne Explosionen und Raketenstarts zu schneiden ist für mich kaum für den Soldatenberuf geeignet.“
1.) Sie mögen mit der Nationalhymne recht haben – aber ist das der einzige Kritikpunkt? Wenn ja, formulieren sie das doch einfach so. Denn jetzt gerade machen sie sich ziemlich unglaubwürdig, wenn sie das Video z.B. als gewaltverherrlichend bezeichnen. Auch ihnen sollte klar sein: Einen zukünftigen 19jährigen Mannschafter der Infanterie werden sie nicht mit Händel, Bach und den Videoausschnitten von Musikkorps, Elbe-Hochwasser und CIMIC Arbeit überzeugen können.
2.) Wenn sie die Meinungen hier überraschen, dann sollten sie bei ihren Truppenbesuchen einmal intensiver mit den Soldaten sprechen – und zwar nicht nur den Stabsoffizieren, Offizieren oder ausgesuchten Soldaten, sondern auch mit anderen. Wie bereits festgestellt wurde, posten hier i.d.R. keine Softairspieler oder Gewaltheinis, sondern erfahrene Soldaten – aktive und ehemalige aller Dienstgradgruppen. Die Reaktionen hier können sie also getrost auch als Querschnitt durch die Truppe verstehen. Aus dieser erreichten mich nämlich z.B. gestern abend Anrufe, die den Wirbel um diesen Spot nicht mehr nachvollziehen konnten. Ihre Kritik, wer den Spot (oder den Spot in Verbindung mit der Nationalhymne?) gut fände, tauge kaum zum Soldatenberuf, könnte sich für sie zum Bumerang entwickeln. Damit haben sie nämlich vielen Soldaten direkt vor den Kopf geschlagen, werter Herr Arnold. Vielen, die u.a. dieses Video gut fanden und froh waren, das in jüngster Vergangenheit endlich mal ein realistisches Bild der Armee gezeigt wurde, weg vom bewaffneten THW oder „Werde Offz im fliegerischen Dienst, studieren bei vollem Gehalt“. Es überrascht ehrlich gesagt aber nicht im geringsten, das sie nicht wirklich wissen, was „die Truppe“ empfindet.
Sollte es ihnen also wirklich um die gezeigten Bilder in Verbindung mit unserer Nationalhymne gegagen sein, dann lassen sie das doch auch so in ihre Pressemitteilungen schreiben und verfallen sie nicht in Polemik über Rufschädigung und ähnliches.
Am Rande erwähnt: Meine Kritik an ihren Beiträgen im Forum bezüglich des Eisernen Kreuzes war übrigens die Tatsache, das sie sich erstens anmaßten, für die gesamte Gesellschaft zu sprechen und zweitens das sie offensichtlich vergessen hatten, wo dieses Symbol überall verwendet wird: Auf jedem Kettenfahrzeug, auf jedem Luftfahrzeug, eingearbeitet in viele Auszeichnungen, sogar auf der Quadriga auf dem Brandenburger Tor und auch, in unveränderter, originaler Form (!) auf den Flaggenstöcken jeder Truppenfahne und damit bei jedem einzelnen Gelöbnis, auch denen vor dem Reichstag, vorhanden. Mir ist bisher kein einziger Aufschrei der Bevölkerung bekannt, der über diese Eisernen Kreuze handelt – aber von Politikern der SPD, der Grünen und der LINKEN wurde genau das ja angenommen, als es um Tapferkeitsauszeichnungen ging. Ihre Ausführungen in ihrem Forum waren, aus wissenschaftlicher Sicht des Historikers gesprochen, dürftig und in sich nicht schlüssig, sondern sie schwangen eher das, was mittlerweile als „böse Nazikeule“ bekannt ist. Aber wir verlassen das eigentliche Thema.
Abschließend kann ich mich Thomsen nur anschließen:
„Weshalb ich diesen Beruf an den Nagel gehängt habe[bzw. hängen werde]? Vielleicht weil ich es wie viele andere leid war, durch solche “Skandälchen” bei der täglichen Arbeit – welche sicherlich nicht durch “fragwürdige” Videos bestimmt war sondern eher von der Bereitschaft, für diese Gesellschaft notfall mit meinem Leben einzustehen – gegängelt zu werden und mich stets an den Moralmaßstäben anderer, außenstehender Zeitgenossen messen zu lassen [die meistens ein Parteibuch egal welcher Couleur bei sich tragen].“
Lassen sie mich mit dem Zitat eines norwegischen Offiziers schließen, mit dem ich in Afghanistan zusammenarbeiten durfte (und dessen Großvater übrigens im Widerstand war, also niemand der unbedingt eine Affinität zu Deutschland hat):
„Eure Armee hat sich in Afghanistan gewandelt, bzw. wandeln müssen und ist dabei, erwachsen zu werden – eure Politiker sind davon weit entfernt.“
Mit freundlichem Gruß
Herr Arnold, ich lege noch einen nach:
kann es sein, dass die zahlreichen hier anwesenden Kameraden, welche sich scheinbar nicht zum Soldatenberuf geeignet sind (ein impliziter Genickschlag an alle beurteilenden Vorgesetzten, ganz nebenbei), vielleicht einfach die parteipolitische Intention dieser Videokritik noch nicht durchschaut haben? Dass durch die derzeitige Politik der Regierungskoalition die Opposition gezwungen ist, sich an jeden Strohhalm zu hängen um politisch zu punkten?
Sollte ich damit richtig liegen dann läuft dies – mal wieder, wie bereits anhand zahlreicher Beispiele dargestellt – auf dem Rücken der Bundeswehr ab. Auch das wurde bereits vermutet.
Liege ich richtig? Medial-Öffentlichkeitswirksames Tamtam zu Lasten derer, die die Kritik nicht teilen?
Wem als Politiker an seiner anvertrauten oder vertretenen Truppe etwas liegt, der hält sie aus der öffentlichen Schusslinie und lässt sie ihre Arbeit machen bzw. wirkt im Verborgenen auf sie ein.
Was das hier im Umkehrschluss bedeutet, nun ja, das dürfte auch ein „Klientel, welches anfällig für Gewaltbereitschaft ist, und sich nicht um die besondere Bedeutung der Bundeswehr in der Gesellschaft kümmert“ erkennen.
Natürlich ist kämpfen nicht alles. Aber denken Sie allen Ernstes das durch dieses kleine 1:30min Video nur „Rambo´s“ zur Bundeswehr gelockt werden? Die eigentlich im KWEA dann alle aussortiert werden, weil die BW solche Leute eben nicht haben will…Und sie weichen hier ziemlich vielen Fragen aus. Bspw Einsatzrealität vs Politikerrealität, Einsatztourismus etc…wie soll denn ihrer Meinung nach die BW in 10Jahren aussehen? Sollen dann nurnoch Bürokraten im Amt sitzen, die erstmal 5Jahre brauchen um eine Entscheidung zu treffen? Ist ja jetzt schon schlimm genug das gesamte Gewurste…da wird Politik auf kosten unserer Soldaten betrieben. Und danach stellt man sich so hin als ob man das Beste für Soldaten rausholen wolle, obwohl sie einen überhaupt garnicht interessieren, sondern eher: Wie kann ich als Opposition der Regierung wieder eine reinwürgen? Oder wie bekomme ich mein nächstes Bundestagsmandat? Stellen sie sich doch mal der Einsatzrealität und reden sie mit Soldaten die draußen im Felde waren und jetzt vllt mit einer PTBS zu Hause hocken und nichts mehr auf die Reihe bekommen weil die Politiker sie nach Afg geschickt und danach fallen gelassen haben. Aber das wäre wahrscheinlich zu unschön sich sowas anzuhören.
„Was müssen Soldaten heutzutage können? Kämpfen, ja, aber das ist eben nicht alles!Vermitteln und deeskalieren mit diplomatischem Geschick, Kenntnis und Respekt anderer Kulturen, die Wahrung der Verhältnismäßigkeit der Mittel, die Einhaltung der Einsatzregeln…u.v.a.“
Was dann zu solchen Szenen führt: http://www.derwesten.de/politik/serben-veralbern-deutsche-soldaten-id6056974.html
Wohl kaum die gewünschte Nachwuchswerbung…
Als kleiner Nachtrag:
„Kämpfen, ja, aber das ist eben nicht alles!Vermitteln und deeskalieren mit diplomatischem Geschick, Kenntnis und Respekt anderer Kulturen, die Wahrung der Verhältnismäßigkeit der Mittel, die Einhaltung der Einsatzregeln…u.v.a.“
Reden wir vom zukünftigen Stabsoffizier oder von den mir angeführten „Mannschaftern der Infanterie“? Überlassen sie es doch einfach der Armee und ihren Ausbildern: Rambotypen, die alles das was sie angeführt haben, sogar das u.v.a., nicht mitbringen, sortieren wir aus. Lassen sie sich das von mir, als Chef einer AGA Kp, ruhig versichern. Wichtig ist nur, das erst einmal genug „Typen“ auf der Matte stehen, um überhaupt sieben zu können!
[quote]Vermitteln und deeskalieren mit diplomatischem Geschick, Kenntnis und Respekt anderer Kulturen, die Wahrung der Verhältnismäßigkeit der Mittel, die Einhaltung der Einsatzregeln[/quote]
Für die Diplomatie sind SIE zuständig…nicht die Soldaten.
Die Soldaten WOLLEN eingreifen….sie WOLLEN „deeskalieren“, sie WOLLEN Leben SCHÜTZEN-und genau DAS wird Ihnen durch die deutsche Politik „verboten“.
Wer die Sinnlosigkeit der deutschen Einsätze der jüngeren Zeit verstehen möchte, dem empfehle ich einmal die Dokumentation „Warriors-Einsatz in Bosnien“ (Achtung, Herr Arnold: Für Sie vermutlich nicht geeignet, da es Soldaten im Einsatz zeigt…und Leichen-nämlich das, was gemeinhin als „die Wirklichkeit des Krieges“ bezeichnet wird).
Ich arbeite seit einiger Zeit im privaten Sektor (in Krisengebieten)-und habe dort Kontakt zu amerikanischen, britischen, irakischen und anderen Soldaten,
NIEMAND von denen ist ein „hirnloser Rambo“ (obwohl dies doch nach Ihrer Aussage so sein müsste, schließlich wirbt man in diversen Videos genau DIESE Klientel).
Eine Aussage blieb mir in diesem Zusammenhang übrigens bis heute im Gedächtnis:
Als ein amerikanischer Oberst mir bei einem Gespräch zum Thema „politsches Ansehen Deutschlands in der Welt“ sagte:
„Wissen Sie, die einzigen, die Deutschland die deutsche Vergangenheit heute noch vorhalten, sind die Deutschen selbst. Ihr steht euch selbst im Weg.“
Um wieder den Bogen weg vom „Politiker-Bashing“ hin zum eigentlichen Thema zu schlagen:
Die Videos dienen der Bundeswehr vorwiegend als „Werbemittel“.
Werbung soll Interesse und Neugier wecken, Lust auf (mehr Informationen zu dem) Produkt machen, und wenn möglich „Bezugsmöglichkeiten“ aufzeigen.
Werben Sie ruhig weiter mit den Brunnenbohrern……die nächste Regierung führt dann einfach die Wehrpflicht wieder ein (unter Kürzung des Gehaltes der aktiven Soldaten und Reservisten, zugunsten einer „Verpflichtungsprämie“ für neue Soldaten)..und schon sind die Nachwuchsprobleme beseitigt…
Und leider Gottes war der Beitrag von Herrn Arnold („Was müssen Soldaten heutzutage können…“) keine Antwort auf die berechtigten Fragen in den vorherigen Posts. Was genau kritisieren Sie? Das verwendete Bildmaterial? Die Musik? Die Kombination von beiden? Wie stellen Sie sich „zeitgemäße“ Werbung vor?
Warum darf die BW nicht mit dem werben, was sie nunmal hat und ist und was eine Armee ausmacht? Warum darf eine Armee in ihren Videos nicht zeigen, dass es dort Panzer, Flugzeuge, Raketen etc. gibt? Will man stattdessen nur die Leute mit solch einer Werbung ansprechen dürfen, die „den sicheren Job“ oder „das bezahlte Studium“ wollen? Ich denke nicht! Ausnahmslos (!) jede Armee der anderen demokratischen westeuropäischen Länder verfährt eben nicht so!!!
Herr Arnold, bei allem Respekt, aber es ist nicht nötig den hier anwesenden Kameraden zu erklären was sie können müssen. Dafür haben das alle schon einmal am eigenen Leibe unter Inkaufnahme persönlicher Entbehrungen erlebt als dass es da Nachbesserungen im www bedürfe.
Wer bildet denn die Frewilligen aus, von denen Sie reden, und gibt ihnen mit auf den uniformierten Weg, was sie tun und lassen dürfen? Genau das Personal, welchem Sie hier indirekt die Eignung zur Ausübung ihres Berufs absprechen.
Sie können es drehen und wenden wie Sie wollen, auf diesem Spielfeld hier haben Sie in meinen Augen mehrere Eigentore und Steilpässe fabriziert, welche es nur noch zu verwandeln gilt. Fraglich ist nur, ob das überhaupt jemand will.
Das ist nur meine bescheidene Meinung, welche nicht zwingend zu teilen ist. Diesen Anspruch habe ich nicht, dafür bin ich charakterlich zu sehr in der FDGO verwurzelt (was übrigens stark zu meiner aktiven Dienstzeit geschehen ist).
Sehr geehrter Herr Arnold.
Erlauben Sie mir, zuerst zu Ihrem aktuellsten Posting Stellung zu nehmen.
Nun haben sie mit wie vielen FWDLern gesprochen? Was haben die Ihnen erzählt? Sicherlich das Gleiche wie bei der Eignungsfestellung. Denn viel mehr dürfte über den Soldatenberuf noch nicht vorhanden sein.
Ich möchte die neuen Kameraden nicht schlecht machen, aber wir reden hier von Kameraden, die gerade gelernt haben die Uniform richtig zu tragen und zu grüßen.
Sicherlich wird dort viel Potential vorhanden sein. Aber ich fordere Sie dringend auf, auch die erfahrenen Soldaten ernst zu nehmen. Und vor allem mit denen das Gespräch zu suchen. Oder haben Sie auch regelmäßige Besuche in Grundausbildungseinheiten durchgeführt, als es noch die Wehrpflicht gab?
Natürlich ist der Kampf nicht alles, was ein Soldat heutzutage können muss. Aber es ist das vielleicht Entscheidende.
Und bitte, Werbung wie „Du willst bei vollem Gehalt studieren?“ bringt Soldaten (insbesondere natürlich Offiziere) in die Truppe, die aus genau diesem Grund dabei sind. Völlige Fehlbesetzungen.
Ich möchte mich desweiteren auf @Huey beziehen:
„Hohmann-Affäre, General Günzel, “Afrikapalme” beim KSK, “Ananas-Skandal” bei den Fallschirmjägern, “Ekel-Rituale” bei den Gebirgsjägern, und jetzt noch ein “Skandal-Video”-alles scheint wichtiger zu sein als den Soldaten den Rückhalt zu geben, den sie brauchen..“
Anzufügen bleibt mir Oberst Klein und Kapitän zur See Schatz. Wo waren Sie, Herr Arnold, als hier Soldaten auf unwürdige Art behandelt wurden? Als Verurteilungen verkündet waren, bevor es überhaupt die erste Anhörung gab?
Ach ja, ganz vorne bei den Anklägern…
Die Truppe nimmt sehr genau wahr, wie sie von der Öffentlichkeit und im Besonderen von der Politik behandelt wird.
Ich kann nur dringend an Sie und Ihre Kollegen appellieren:
Nehmen Sie die (erfahrenen) Soldaten ernst. Nehmen Sie den Soldatenberuf ernst.
Die Ambivalenz in der Betrachtung der Bundeswehr ist beschämend. Schicken Sie uns nicht in den Einsatz wenn Sie mit den Konsequenzen nicht leben können oder wollen.
Setzen Sie keine Freiwilligenarmee durch, wenn Sie mit der Werbung um Soldaten nicht leben wollen.
So, wie wir momentan behandelt werden, fällt mir kein Grund ein, für Freiwillige zu werben.
Es ist für die Soldaten schon schwer genug, bei der Truppe zu bleiben.
NACHTRAG: Ihren Vorwurf, nur weil ich dieses Video als für die Zielgruppe ansprechend und zumindest in Teilen die Einsatzrealität widerspiegelnd finde, sei ich als Soldat nicht geeignet, weise ich entschieden zurück und betrachte es als Beleidigung, mir von Ihnen die Eigenheiten des Soldatenberufes erklären lassen zu müssen. Vielleicht kommt als nächstes eine Einweisung, wie ich mein Waffensystem zu bedienen habe aus Ihrer Parteispitze?
@all: Ich musste mir die Zeit nehmen, die Diskussion auf Basis der Originladokumente mal kleinteilig zu bewerten: http://bendler-blog.de/2011/11/18/sex-lugen-und-video/
Eine Quintessenz: Arnold und Malcak versuchen – teilweise erfolgreich – die Öffentlichkeit zu täuschen. Ihre Äußerungen sind durch mangelnde Sachkenntnis geprägt.
Die Nachwuchswerbung der Gegenseite:
„My message is life is too short,“ he says. „You can die of cancer, or a car accident. If you want God’s blessing, be a suicide attacker.“
http://edition.cnn.com/2011/11/18/world/asia/afghanistan-purported-video/index.html?iref=allsearch
Herr Arnold,
hat es irgendeinen näheren Grund, warum sie bei den Aufgaben des Soldaten u.a. „die Einhaltung der Einsatzregeln“ erwähnen? Ich erwähne doch auch nicht bei den Aufgaben eines Taxifahrers, dass er einen Führerschein haben muss.
Die Phrase mit den „Rambos“ ist nun wirklich abgedroschen.
Ich erwidere darauf mal mit dem ebenso (abgedroschenen) Aussprüchen:
„Der Krieg also ist ein Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen (…) Nun könnten menschenfreundliche Seelen sich leicht denken, es gebe ein künstliches Entwaffnen oder Niederwerfen des Gegners, ohne viel Wunden zu verursachen, und das sei die wahre Tendenz der Kriegskunst. Wie gut sich das auch ausnimmt, so muss man doch diesen Irrtum zerstören; denn in so gefährlichen Dingen, wie der Krieg eins ist, sind die Irrtümer, welche aus Gutmütigkeit entstehen, gerade die schlimmsten.“
Wehrpolitische Experten kennen sicher den Urheber, und manche Grundsätze ändern sich auch in hunderten Jahren nicht, auch wenn wir das heute nicht mehr ertragen können oder wollen.
Bei dem ganzen sollte man eines bedenken:
All die aktiven und ehemaligen Soldaten, die hier posten sind nicht die „Zielgruppe“ beider Politiker. Aus diesem Grund ist mangelnde Sachkenntnis von Arnold und Malczak hier unerheblich.
Arnold hat ein anderes Bild von der Bundeswehr als die meisten (wenn nicht alle) Poster hier:
Was dieses genau ist und welche Zielsetzung er dabei hat kann ich auch nicht sagen, nur es hat mit einer „Einsatzarmee“ wenig zu tun.
Ich erinnere mich an ein Interview mit Arnold in HR Info vor etwa einem Jahr. Anlass war der Kunduz-Untersuchungsausschuß In dem Interview sagte Arnold sinngemäß in etwa, dass es darauf in Einsatz gewesene Offiziere dazu zu bewegen, die Erfahrungen in Afghanistan abzulegen. Den genauen Wortlaut habe ich nicht mehr im Kopf aber der Tenor war in etwa der daß Offiziere mit Afghanistan-Erfahrung de facto „resozialisiert“ werden müßten und man aufpassen müsse, daß in Afghanistan gewonnene Einstellungen und Vorgehensweisen sich nicht in der Truppe „ausbreiten“ dürften.
Es ging ihm also gerade nicht darum, die in Afghanistan gewonnenen Erfahrungen als „reality check“ für die Verbesserung der Einsatzfähigkeit zu nutzen sondern vielmehr darum, die Einsatzrealität so rasch wie möglich auszublenden, weil die Realität nun mal seiner Ansicht nach der FDGO entgegensteht.
Wenn jegliche militärische Einsätzrealität der FDGO auf der Seite der Umsetzenden zuwiderlaufen würde, dann müsste die Notbremse gezogen werden. Oder sind ROE, Dv, SOP etwa im rechtsfreien Raum entstanden?
Werter Herr Arnold,
es zeugt immer von Größe, sich einer solchen nicht einfachen Diskussion zu stellen. Das respektiere ich.
Zu Ihren Worten möchte ich folgendes äußern:
1. Das Recht und die Freiheit tapfer zu verteidigen bedingt mitunter von der Waffe Gebrauch zu machen. Dass dabei die ultima ratio nur ausgeschöpft werden soll und darf, wenn es geboten ist, ist auch Ansicht bei den Soldatinnen und Soldaten, die ich kenne. Diesbezüglich wir verdammt stolz sein können, solche Frauen und Männer unter Waffen zu stellen.
Hier wäre aber folgendes zu bemerken: Wenn ein Webvideo darauf hinweist, dass der bewaffnete Kampf aber eben im Rahmen des Möglichen ist, dann halte ich das für zielführend. Die jungen Menschen in Deutschland sind nicht blöd, sie zu veralbern in dem man ihnen suggeriert, man würde ausweichen wenns brennt, ist jahrelang durch den WB d dt BT (hier konkret: Herr Reinhold Robbe) zu Recht kritisert wurden-ich war mehrmals Ohrenzeuge-und führt zwangsläufig zur mentalen Überforderung.
2. Sie führen Dinge aus, die ich Ihnen gerne zugestehe. Nur bleibt es Aufgabe der Politik, die Bw in ein Gesamtkonzept einzubinden. Man kann es machen, wie die USA 1945 in Japan/ Deutschland, man kann aber auch sagen: zivil geführtes nation-building und Wahrnehmung der Soldaten/-innen von Aufgaben im Bereich: Gewaltmonopol herstellen und garantieren, um so die Voraussetzung für nation-building zu schaffen. Beides kann erfolgreich sein, beides kann aber auch scheitern.
Wer aber ausführt, die Bw sei in AFG gescheitert, weil sie nun kämpft, kämpfen muss, verkennt die Realitäten, verkennt die Einsatzhistorie seit 2001. Mir erscheint: In Ermangelung der Reflektion eigener Verantwortlichkeiten, und eigenen Scheiterns, wird die Bw hier politisch instrumentalisiert von denjenigen, die ihren Einsatz in AFG zu verantworten haben.
3. Ich schrieb es bereits gestern: Sachlicher | 17. November 2011 – 17:39
und wiederhole es gern: […] Die Assoziation zu einem “Ballerspiel”, wie der Pressemitteilung zu entnehmen , ist ein eher grotesker Versuch die Nachahmung der Realität seitens der Ego-Shooter umzukehren in: die Realität ahmt Ego-Shooter nach. […] und:
[…] Aber ich möchte hier einige Gedanken aufgreifen, die auch der Minister so in diesem Duktus äußerte: Ich empfinde es ebenfalls als wichtig, Nachwuchs nicht nur mit Geld und schicken Bildern (=Wecken der Abenteuerlust) zu werben.
Es gilt auch weiterhin Tugende wie Treue, Ehre und Stolz demokratisch zu besetzen und zu demokratischen Werten erwachsen zu lassen und als solche dann als Werbemittel einzusetzen. Treue gegenüber dem dt Volk, der demokratischen Verfassung und dem frei und demokratisch gewähltem Parlament als “Auftraggeber”, dem demokratischem-rechtsstaatlichem-freiem Vaterland gegenüber zur Ehre gereichen in dem man seinen Dienst sehr gut verrichtet und Stolz empfinden einem demokratischem Staat zu dienen, seien als stichwortartige Ausführung genannt. Und dies darf/ sollte man sich meiner Meinung nach auch nicht wegnehmen lassen-weder aus politischer Opportunität heraus, noch weil diese Worte/ Begriffe von der dt Rechten mißbraucht wurden und werden bzw. von der dt Linken deshavouiert werden.
Ich meine, diese Werte halten auch im Feuer, zu einem Moment in dem die Höhe des Gehaltsschecks zwangsläufig sekundär wird, wenngleich eine angemessene Entlohnung natürlich wichtig und umzusetzen ist.[…]
Btw: Dafür der Minister heftigst aus sozialdemokratischen Reihen und aus Reihen des möglichen Koalitionspartners DIE GRÜNEN kritisiert wurde.
4. Ich hielt nichts von der Aussage des seinerzeitigen Inspekteurs des Heeres (GenLt Budde), dass wir wieder den „archaischen Kämpfer“ benötigen. ABER: Wir benötigen die Kämpferin und den Kämpfer, die/ der aus einem inneren Bedürfnis heraus: Demokratie, Rechtsstaat und Freiheit des deutschen Volkes -somit auch die Ihrige-tapfer auch unter Nutzung der ultima ratio verteidigen will und kann.
Und DAS den jungen Menschen aufzuzeigen, ist a)richtig und b)wichtig.
Denn in Anlehnunmg an Brecht`s: Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin, sei bemerkt: Stellen Sie sich vor, die Demokratie benötigt jemanden, der sie verteidigt und keiner ist da!
Dass diese Verbindung: kämpfen und wofür kämpfen (Recht, Freiheit und Demokratie) etwas peppiger geriet als es für uns ältere Semester geboten erscheint, ist da für mich sekundär. Nicht zuletzt aus handwerklichen Gründen (wissenschaftliche Analyse der möglichen Zielgruppe bzgl. der Umsetzung) maße ich mir da kein Urteil an.
Damit noch ein abschließendes Wort zur Aufgabenverteilung: Es ist, wenigstens: auch, Aufgabe der Politik die Bundeswehr und mit ihr die Soldatinnen und Soldaten das kleine bischen mehr Anerkennung zuteil kommen zu lassen, sie in der Gesellschaft zu halten und nicht stets und ständig zu instrumentalisieren für jede noch so kleine Kommunalwahl aufwärts. Die gebotene parlamentarische Kontrolle -die aufgrund fehlender Sachkenntnis oft genug leider zur Farce gerät, insbesondere in der außerparlamentarischen Debatte- ist davon unberührt.
Danke Sascha! Habe gerade das auf deinem Blog gelesen. Vielen Dank für die Mühe!
P.S.: Stichwort Rambos—aus dem Werbeflyer des KSK sinngemäß: Die anspruchsvolle Aufgabe als Kommandosoldatin und Kommandosoldat bedingt einen klaren Kopf, Rambos haben deshalb beim KSK keine Chance, weil keinen Platz.
Ich meine, dass man dies getrost auch auf die sonstigen Bereiche der Bw anwenden kann.
Schade Herr MdB Arnold, dass Sie hier anderes suggerieren.
@Sachlicher:
„Es ist, wenigstens: auch, Aufgabe der Politik die Bundeswehr und mit ihr die Soldatinnen und Soldaten das kleine bischen mehr Anerkennung zuteil kommen zu lassen, sie in der Gesellschaft zu halten und nicht stets und ständig zu instrumentalisieren für jede noch so kleine Kommunalwahl aufwärts“
Das kann man nicht oft genug sagen, vor allem weil die Soldaten sich auf Dauer tatsächlich „aus der Gesellschaft“ gedrängt fühlen könnten.
Zum aktuellen Thema mal ein Zitat von Volker Pispers, welches mir beim Lesen der Beiträge von Herrn Arnold immer wieder durch den Kopf ging:
„Was erwarten sie denn noch? Ein Volk, das sich alkoholfreies Bier aufschwatzen läßt, das greift auch zu einer kompetenzfreien Regierung.“
Schade nur, dass hier schlicht die Alternativen fehlen…
@TomTom:
Danke für die Beiträge…..
@TW:
Danke für das „zur Verfügung stellen“ dieser Plattform-schon lange habe ich nicht mehr so viele (gute!) und qualifizierte Kommentare gelesen-die zudem sachlich und ohne „Anfeindungen“ vorgetragen werden.
Sehr gut!
Eine Bitte habe ich dennoch an alle Beteiligten:
Ausnahmslos alle Soldaten (und zivilen Mitarbeiter), die ich kennengelernt habe, waren diese „geschlechtsspezifischen Bezeichnungen“ leid-und wollten kein „Soldaten und Soldatinnen, zivile Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, liebe Angestellte und Angestelltinnen“ nicht mehr hören.
„Soldat“ ist an sich eine geschlechtslose (=Neutrum) Bezeichnung für einen „im Sold stehenden“ MENSCHEN.
Könnten wir evtl.-vor allem zugunsten besserer Lesbarkeit-zumindest hier im Blog auf solche „Feinheiten“ verzichten (zumal vor allem die Frauen solche „Extrabehandlungen“ (die die Bw im Übrigen mehrere Millionen Euro gekostet haben, damit alle Vorschriften umgeschrieben und neu gedruckt werden mussten) gar nicht wollen).
Was mir grundsätzlich und immer öfter auffällt:
Es genügt ein vermeintlich kleiner Funke, eine Nichtigkeit wie hier ein wieder gesperrtes Video um eine wahre Lawine an Kritik und „Beschweren“ über grundsätzliche Probleme des heutigen Soldatenberufes auszulösen.
Ich sehe mich als Teil dessen, aber es zeigt, wie groß nicht nur Unsicherheit und Frustration sind, sondern auch die Unzufriedenheit mit der militärischen und politischen Führung. Hier ist eine Baustelle offen, die so schnell nicht geschlossen werden kann. Auch nicht durch die 30%ige Anhebung des „Weihnachtsgeldes“…
Vielleicht sollten die Verantwortungsträger (auch Sie, Herr Arnold) sich mal lieber darum Gedanken machen als sich über vermeintlich falsche Videos zu echauffieren.
@Huey: Gerne zurück!
Sehr geehrter Herr Arnold,
sicherlich würde sehr viele Leute sich sehr gerne im Diskurs mit Ihnen reiben… komisch nur das aus meiner rückwirkenden Betrachtung noch nie eine Antwort auf eine EMail an SIe über ihre offizielle Webseite erfolgte… und Reibungspunkte hat es ob Ihrer AUssagen schon genug gegeben soweit es mich angeht…
@TomTom: es gibt keine 30% Anhebung des Weihnachtsgeldes… nur eine Rücknahme der Aussetzung…
Ist mir schon bewußt. Wird aber so verkauft.
@Rainer Arnold
„….eben keine Rambos, sondern verantwortungsvolle junge Menschen….“
Ich persönlich habe das Vertrauen in die deutsche Politik parteiübergreifend aus einem hier nicht darstellbaren Anlass 2009 in Afghanistan vollständig verloren, und ich war nur einer von vielen. Ich fühle mich in diesem Vertrauensverlust auch durch Ihre Worte immer wieder bestätigt. Es ist bestürzend zu erfahren, welche Klischees in den Köpfen der politischen Entscheidungsträger vorherrschen. Zumal Sie ja offenbar jeden, der die Realität des Gefechts nicht leugnen und den Soldaten darauf vorbereiten will, für einen „Rambo“ halten.
Die Figur des Rambo stellt übrigens einen traumatisiert heimkehrenden, ursprünglich sehr kompetenten Soldat dar. Dass Sie dieses Bild negativ verwenden, gewährt m.E. tiefe Einblicke in das Maß der Unterstützung, dass Soldaten im Extremfall von Ihnen und Ihrer Partei (und leider nicht nur der) zu erwarten hätten.
Sehr geehrter Herr Arnold,
über das Video lässt sich mit Sicherheit trefflich streiten. Hier im Blog gibt es ja auch die gesamte Spannbreite an Meinungen.
Worüber man sicherlich nicht streiten kann ist der Hang der heutigen Politiker zur inszenierten Empörung mit einhergehender Selbstdarstellung, auch unter Nutzung des mediums „social network“.
Siehe dazu auch:
http://www.kn-online.de/schleswig_holstein/landespolitik/261162-Schwarzgeldwaescher-werden-sich-bedanken.html
„Interessant, was einige hier so über mich verbreiten. “
Herr Arnold, das ist nicht interessant, das ist erschreckend!
Und noch erschreckender ist, das Sie das anscheindend nicht mal begreifen.
Sie sind blind und wollen den sehenden die Farben erklären? Merken sie eigentlich nicht, wie unglaubwürdig sie für uns sind, oder sind sie dem Erboden schon so weit entrückt und in Ihrer Meinung dadurch jederzeit und überall überlegen und unantastbar?
Auch Sie haben sich für die Fortführung des Afghanistan Einsatzes ausgesprochen und plädieren gleichzeitig dafür, das uns die Arme auf dem Rücken gefesselt werden.
Herr Arnold, um es krass auszudrücken: Sie gefährden das Leben deutscher Soldaten. Einerseits durch das stellen falscher Bilder für den Nachwuchs, andererseits durch die Kastration der bereits dienenden Kameraden.
Es hat ja eine gewisse romantische Note, wenn sie sich einen edlen und tadelfreien silberbeschlagenen Ritter auf einem Schimmel wünschen, und wenn wir mal einen brauchen, Herr Arnold, dann gebe ich Ihnen gern Bescheid, aber im Moment ist der nicht hilfreich.