ILÜ 2011: Diese Woche
In Kommentaren und den Suchbegriffen sehe ich diverse Fragen nach der Informations- und lehrübung (ILÜ) 2011 des Deutschen Heeres. Also, zur Info: Die läuft in dieser Woche auf den Übungsplätzen Munster und Bergen, am Mittwoch ist der Medientag, und da macht Augen geradeaus! dann einen Betriebsausflug hin.
Im Flickr-Fotoangebot der Bundeswehr gibt es auch schon Bilder (von den Vorübungen):
Informations- und Lehrübung 2011 – Der Unterstützungshubschrauber Tiger in der Luft während der Übung „Gefechtsschießen“. (Bundeswehr / Kazda via flickr unter CC-Lizenz)
Hm, sieht auf den ersten Blick nicht so viel anders aus als vor einem Jahr. Mal sehen, in welchen Details es vielleicht Unterschiede gibt.
Informations- und Lehrübung 2010
Aber Herr Wiegold, natürlich sieht es nicht viel anders aus, als vor einem Jahr. Sie schreiben es doch selbst: Es sind Bilder aus dem letzten Jahr. ;-)
Letztes Jahr gabs aber noch keinen scharfen Schuss.
http://www.flickr.com/photos/augustinfotos/6184659294/in/photostream/
@Henner
Versteh‘ ich jetzt nicht: Es sind Fotos aus diesem Jahr. Jedenfalls das obere.
(Dabei fällt mir noch auf und ein: Train as you fight? Splitterschutzbrille?
http://www.flickr.com/photos/augustinfotos/6172157450/in/photostream/lightbox/ )
Eine ILÜ hat nichts mit „train“ zu tun, das ist ein generalstabsmäßig (im wahrsten Sinne des Wortes) geplanter und durchgeführter Türke, der da wochenlang gebaut wird. Da wird alles getan und befohlen, um nach aussen hin gut auszusehen. Der militärische Nährwert für die durchführende Truppe geht – abgesehen davon, dass man mal all das Großgerät zu Gesicht bekommt, welches einem seit Jahren in großen Stückzahlen versprochen wird – gen Null.
Wichtig ist dass die nachfolgende Führergeneration, welche diesen Events beiwohnen darf, mit dem Eindruck herausgeht, es sei alles in Butter in der Schlammzone, um dann nach abgeschlossener Ausbildung mit der harten Realität konfrontiert zu werden.
Apropos Tiger:
http://www.dailytelegraph.com.au/news/sydney-nsw/the-aussie-tiger-attack-helicopter-cant-fight-at-night/story-e6freuzi-1226126009549
Wie sieht es bei der Bundeswehr aus? Haben wir alles für den Einsatz in Afghanistan? Oder müssen unsere Kisten bei Nacht am Boden bleiben?
Das Bild ist dieses Jahr fast identisch mit letzten Jahr. Allerdings wird dieses Jahr die Tiger-Rotte scharf mit 70mm und HOT schießen(ja ich hab es mit meinen eigenen Augen gesehen) und der NH 90 wird als Foward Air MEDEVAC eingesetzt.
Zum Thema Ausrüstung: 37/10 Punkt. Ausgewählte Teile mit IDZ.
pi
@Thomsen
Das ist schon klar. Dennoch ist mir aufgefallen, dass ein einzwischen allgemein als wichtig erachtetes Ausrüstungsstück wie eine Splitterschutzbrille nur im Einsatz ausgehändigt wird. Ist ja ungefähr so, als würde ohne Helm geübt, weil es den nur im Einsatzgebiet gibt…
Natürlich ist die ILÜ ein „Türke“ in dem Sinne als dass hier eine perfekt eingeübte Choreographie abläuft. Nur ein Tor würde hier nicht vorüben um „realistischer“ zu wirken.
Aber es werden keine falschen Bilder gestellt und die Zauberlehrlinge, für die diese Lehrübung ursprünglich veranstaltet wurde, sind intelligent genug den Unterschied zur Realität zu bemerken.
Windschnittig angepasst werden die erst in den 2 Jahren FüAk.
@JeffCostello Gottseidank bewahrt ja der „gemeine“ (im Sinne des Wortursprunges der gewoehnliche , also hier der Nicht Generalstabsoffizier) Soldat stets seine Unabhaengigkeit und bringt seine kontraere Meinung immer beim Vorgesetzten direkt zu Gehoer und vertritt danach, wenn dieser dann doch anders entschieden hat, loyal dessen Entscheidungen ….
Das wird eine Diskussion wie beim CPM ….. Menschen handeln , Menschen fehlen, aber auch es gibt auch Menschen, die ueberzeugen und gewinnen……natuerlich kennt jeder von uns genuegend Beispiele in beider Richtungen, aber ich denke, wir sollten doch eher den Dialog miteinander als das Gespraech uebereinander fuehren.
(Kurzer Ausflug, den Kritikern des CPMs empfehle ich mal auf einer Flipchart alles das aufzuschreiben, was man braucht, um eine Beschaffung entsprechend aller geltenden rechtlichen Bestimmungen , inkl Antikorruption, Europa Ausschreibung usw.. durchzufuehren, und dass Verfahren dann so robust zu gestalten, dass man damit von einer Muetze bis zum Eurofighter alles beschaffen kann….ich wuerde mir ja nur einen etwas weniger generischen Faehigkeitsbaum wuenschen…….)
P..S Aber ich kann Ihnen sagen, mein an der FueAk erhaltener GFK Stab (um im Wind zu bestehen) im Kreuz ist echt angenehm (Mist, das muss wohl noch vor der von Ihnen beschriebenen Methode der aerodynamischen Anpassung gewesen sein), wobei ein dickes Fell ja manchmal auch gegen ein nichtvorhandenes Rueckgrat helfen soll ;-)
@ T.W + Thomsen.:
Das Bild zeigt wie die PzGrenTr in der pers. Ausrüstung in den letzten 10 Jahren (!) vorangekommen ist: Nämlich gar nicht. Weder zweckmäßige Bekleidung, noch Schutzwesten oder Schutzbrillen, noch Tragesysteme.
Von Nachtkampffähigkeit will ich da gar nicht mehr reden…
IdZ-Basisysteme sind nach 10 Jahren für 2600 Soldaten (!) verfügbar.
Man vergleiche unsere Anstrengungen mal mit denen der Briten.
Dort werden andere Schwerpunkte gesetzt (siehe FIST).
Es zeigt eben deutlich mit welchem Material die Truppe im Grundbetrieb üben muss, wenn selbst bei der ILÜ weiterhin nur der Mangel dargestellt wird. Daher ist der Hinweis train as you fight mehr als berechtigt.
Auch in der Einsatzvorbereitung ist modernens Material (pers. Ausrüstung, Fahrzeuge, Funkgeräte, Waffen) weiterhin Mangelware („bekommt ihr dann im Einsatz“).
Und auch im Einsatz sind u.a. Schutzbrillen auch schon wieder Mangelware.
Also doch wieder train as you fight…?
Aber wenn man die militärische Führung fragt, dann ist das alles prima – und somit ändert sich dann auch nichts.
@ Memoria: ich weiss, deswegen hab ich ja auch den Unterschied zwischen „train“ und „show“ angeführt.
@ T.W.:
„Dennoch ist mir aufgefallen, dass ein einzwischen allgemein als wichtig erachtetes Ausrüstungsstück wie eine Splitterschutzbrille nur im Einsatz ausgehändigt wird. Ist ja ungefähr so, als würde ohne Helm geübt, weil es den nur im Einsatzgebiet gibt…“
Genau, mit allen Folgen. Brille wird nicht aufgesetzt weil man damit nicht vertraut ist, usw. Ich rege mich aber darüber nicht mehr auf, dafür habe ich zur aktiven Zeit schon viel zu viel Nerven und Papier verschwendet, im Rahmen meiner beschränkten Möglichkeiten bessere Ergebnisse für meine Leute rauszuholen (dezentrale Beschaffung Schutzbrille weil daheim und im Einsatz Engpassartikel, erhalten haben wir die 08/15-Uvex-Brille; Anforderung von Gamaschen weil Mittelgebirge und 70cm Schnee, nein, keine Priorität, die haben andere TrT im Flachland mit 20cm Schnee; Tausch von 12 MILAN gegen einen 5to, usw.). Sinnlos. Siehe Strickmütze.
Ich hoffe, daß man mir den Themenwechsel verzeiht, aber leider scheint die Lage im Kosovo zu eskalieren:
http://www.bild.de/home/telegramm/home-telegramm/telegramm-15478948,textId=20178206,tabindex=0.bild.html
T. Wiegold: „Mal sehen, in welchen Details es vielleicht Unterschiede gibt.“
Achten Sie vielleicht darauf, ob Forward Air Medevac (F.A.M.) wirklich wie geplant durch NH90 dargestellt wird oder doch wieder durch den „Spontanersatz“ UH-1D. Und darauf, ob ein NH90 dann mit dem Rüstsatz Doorgun ausgerüstet sein wird und ob es eine Aussage zum geplanten Einsatzzeitraum bei ISAF geben wird. ;-)
RANDNOTIZ: So fand ich bemerkenswert, dass die Hintergrunddeko bei Kerners Talkshow aus Afghanistan u.a. aus einem US-Medevac-Blackhawk bestand. Für mich war dies ein erschütternder Anblick, besagte es doch zwei Dinge.
1. Dass man einen Medevac-Hubschrauber dort zeigt, verdeutlicht die enorme Bedeutung dieses Rettungsmittels, real aber auch insbesondere für die Moral der Truppe.
2. Dies wiederum führt zu der bitteren Erkenntnis, dass wir selbst (immer noch) nicht in der Lage sind, eigene, deutsche Soldaten auch aus kritischen Situationen zu retten.
Welche moralische Bedeutung mag dies für die Soldaten haben, die tagtäglich auf Patrouille fahren…? “Mein eigenes Land kann mir nicht helfen…(oder will es nicht genug)“ Wir enthalten unseren Soldaten ein hoch wirksames Rettungsmittel vor, während es schwierig ist zu erkennen, wo politisch-wirtschaftliche und militäriche Verzettelungen einer KONSEQUENTEN Umsetzung (oder Beendigung) des Projektes NH90 entgegen stehen, was Dank der amerikanischen Medevac-Blackhawks zur Zeit keine Leben von Soldaten gefährdet.
NDR Info berichtete in diesem Zusammenhang übrigens in seiner Sendung „Streitkräfte und Strategien“ vor einiger Zeit, dass die EDA (European Defence Agency) das Projekt NH90 als „lost case“ einstuft. Aber das ist ein anderes Thema.
Es schien damals jedoch weiter niemanden zu interessieren, dass wir uns im Rahmen von Kerners Show mit fremden Federn schmücken und (bis heute) selbst dazu nicht in der Lage sind.
Zurück zur ILÜ 2011: Außerdem würde mich interessieren, ob es zum Abschluss des Vorführprogramms wieder die „Werbeveranstaltung“ von/für KMW für den LEOPARD PSO für urbanes Gelände gab. Denn meines Wissen hat die Bw nicht vor, ein solches Fahrzeug zu beschaffen. Es hat mich geärgert, dass auf DER Fähigkeitsschau der Bundeswehr eine Plattform dafür geschaffen und aus meiner Sicht auch das Gesamtbild verfälscht wurde.
Wer die ILÜ als militärische Veranstaltung betrachtet, verkennt ein wenig den Nährwert für die Truppe, wie hier bereits mehrfach erwähnt wurde. Tatsächlich betrachten viele (auch aus der Truppe) dieses Event nur noch als Verkaufs- bzw. Werbeveranstaltung für die Rüstungsindustrie.
Btw: Ein Ausrüstungs- und bekleidungskonzept wird mit IdZ 2, ehemals IdZ-eS, eingeführt werden. Die Ideen dahinter sind nicht schlecht, nur leider haben bisher nur wenige ausserhalb der Erprobungsstellen der Infanterie das Zeug überhaupt gesehen. Und daher kann man auch jetzt schon absehen, das es in handverlesener Stückzahl angeschafft werden wird und nicht jeder Soldat diese neue Bekleidung im Einsatz erhält – Schwachsinn at it´s best, argumentiert man ja vehement gegen zweckmäßige, selbstbeschaffte Ausrüstung mit den Worten, sie würde eine „Zwei-Klassen-Armee“ erzeugen…
@Voodoo:
wenn man mal vom Selbstbetrug der Führung bei der Nummer ausgeht (Stichwort Fähigkeiten ) dann ist es auch eher eine Verkaufsveranstaltung der Industrie als alles andere.
Apropos Selbstbetrug: http://de.wikipedia.org/wiki/Joint_Fire_Support_Team , ein Artikel und schon mindestens drei Lügen drin, aber STF wird sicherlich auch auf der ILÜ wieder groß beworben… lol… interessanterweise sind viele der Falschinformationen im Wiki Artikel auch so bewusst falsch in Fachmagazinen der Artillerietruppe und im Hardthöhenkurier zu lesen – bewusste Falschdarstellung?
@Volker:
Was ist denn am JFST-Artikel alles falsch?
@Volker: Als Wikipedia-Autor wäre ich ihnen sehr verbunden, wenn sie die Falschaussagen hier berichtigen könnten (oder dort =)).
Das hier http://www.youtube.com/watch?v=pe-Hjq0NfMI&fmt=18 ist keine Lehrvorführung. 4 verletzte KFOR-Soldaten, einer davon schwer, und niemanden interessiert es. Da selbst hier Strickmützen u.ä. eine höhere Priorität genießen, sollte ich mich wohl über das Desinteresse der Bevölkerung nicht mehr wundern.
Mehr Hintergründe zu den Vorfällen hier:
http://www.n24.de/news/newsitem_7292603.html
Hm, bin nicht permanent online. Aber gibt jetzt einen neuen Thread dazu.
Da nur Herr Wiegold als Admin Berichte einstellen bzw. Themen eröffnen kann, jedoch nicht Tag und Nacht auf solche wartet empfehle ich etwas herunterzufahren, zumal ein Thema zu den Vorfällen im KOSOVO soeben eröffnet wurde.
edit: Schützenhilfe schadet nicht. ;-)
@medienpädagoge
„Achten Sie vielleicht darauf, ob Forward Air Medevac (F.A.M.) wirklich wie geplant durch NH90 dargestellt wird oder doch wieder durch den “Spontanersatz” UH-1D. Und darauf, ob ein NH90 dann mit dem Rüstsatz Doorgun ausgerüstet sein wird und ob es eine Aussage zum geplanten Einsatzzeitraum bei ISAF geben wird. ;-)“
NH90 fliegt in der Standardvariante (wenn er fliegt, heute z.B. Ersatz durch Bell, war ein bisschen blöd, da heute der InspH „Stargast“ war…) und ohne Doorgunner
Leo 2 PSO wird wie Puma nicht gezeigt.
Einzige „Neuheit“: GTK Boxer in der Führungsversion…
@Thomsen
Ich hatte die Thematik schon mal um 14:43 Uhr zur Sprache gebracht. Null Reaktionen. Daher meine Schlußfolgerung, zu der ich nach wie vor stehe.
@T.Wiegold
Mein Beitrag ist ausdrücklich nicht als Kritik an Ihnen zu werten, sondern drückt nur mein Erstaunen über die Nichtreaktion der fachkundigen Foristen hier aus.
Mich interessiert das schin, und zwar brennend, nur sehe ich es als nicht förderlich an wenn quer Beet in den Themen durcheinander geschrieben wird. Trotzdem bin ich aber erst durch ihren Beitrag darauf aufmerksam geworden.
Bzgl. des „querbeet“ stimmen wir ja überein, nur hielt ich es in diesem Falle für angebracht, da uns gerade der Norden des Kosovo um die Ohren fliegt.
Ich habe deshalb nicht auf ihren „Zwischenruf“ reagiert, da ich davon ausging, das Herr Wiegold bei Bedarf das Kosovo thematisieren wird. Daher finde ich auch Ihre weiteren Postings etwas überzogen und auch der Norden „fliegt uns noch nicht um die Ohren“.
Glauben sie mir, ich (und einige andere hier ebenfalls) habe das 2008 schon einmal aus erster Hand erfahren dürfen.
2008 fiel ein Ukrainer den Unruhen zum Opfer. Ich hoffe nur, daß es diesmal nicht ähnlich ausgeht, da wir nun mit Masse am VRV stehen.
Und um die Debatte vielleicht dann doch in den richtigen Thread zu verlagern: Ich wollte hier keinem zu nahe treten, doch war ich ein wenig irritiert. Sollte ich daher nicht die richtigen Worte gefunden haben, so bitte ich um Nachsicht. Biete mich freiwillig als Hartzielkommandant an.
Ein interessantes Detail:
2010 flog der Tiger mit weiß unterlegter Kennung (meines Wissen nach ein Zeichen dafür, dass er nicht offiziell bei den Heeresfliegern im Dienst stand).
Aktuell ist die Kennung direkt auf der Tarnung, was auf einen offiziell übernommenen Hubschrauber schließen lassen könnte.
Aber vielleicht wissen da einige informierte Leute mehr…
Step 2 Tiger mit Verkehrszulassung und damit ein Hubschrauber des Heeres. Entweder einer oder zwei im Besitz der BW.
Wesentlicher Unterschied zu 2010 bei der Station „Heer im Einsatz“:
2x PzH 2000 im scharfen Schuss…
@ KB, @Bang50
Tiger mit Kennung 74+?? ist mit Verkehrszulassung, wen die Kennung 98+?? dann hat er eine vorläufige Verkehrszulassung, die ist dann auch auf weißem Grund! Diesmal beid er ILÜ wohl zwei Tiger mit 74er Kennung.
@Volker
„ein Artikel und schon mindestens drei Lügen drin“
Wo sind denn nun die 3 Lügen???
Find es immer gut die Leute anzufüttern und dann (pfff) heiße Luft.
Okay, da wurde eine Bildunterschrift geändert, aber gleich von der großen Lügenverschwörung zu reden, naja.
Weiße oder nicht weiße Kennung ist eigentlich wurscht, spannend ist, ob es eine 98er/99er-Taktische Kennzeichnung ist, dann sind die Lfz nämlich aufs BWB eingetragen. Taktische Kennzeichnung ab 98+xx heißt BWB.
Ergänzung: 74er-Kennzeichnung, also gehört die Kiste den Heeresfliegern.
@Fiesling: Die Bildunterschrift wurde von mir nach seinem Hinweis geändert, da sie stark wertend war (und Wikipedia soll neutral sein). Darauf bezog sich sein Hinweis wohl nicht.
@Thomsen
Ich gebe Ihnen recht, es gibt von der Ausrüstung die benötigt wird zuwenig. Andererseits ist es bei den Soldaten inzwischen Mode geworden Ausrüstung die im Einsatz empfangen wurde nicht zurückzugeben, was dazu führt das sie dem nächsten fehlt.
Kann jetzt nicht genau sagen ob es hier (http://tinyurl.com/6xjaufn) auch der Fall ist. Es würde mich aber nicht wundern wenn die hier zu sehenden Helme mit integriertem Sprechsatz, die die FschJg der LLBrig 31 bei der Übung „CONDOR“ tragen ihren Weg aus AFG nach DEU gefunden hätten. Immerhin sind die ja „modisch chic“ im Gegensatz zum klobigen Standardgefechtshelm. Frage mich nur ob man mit dem auch springen darf?!?
@ Fiesling:
Nach meinem Eindruck handelt es sich um EGB-Kräfte, diese erhalten gesonderte pers. Ausrüstung. Die Helme sind nicht „modisch chic“ sondern können mit externen Sprechsätzen (z.B. Peltor) kombiniert werden. Meines Wissens nach wurden derlei Helme im Einsatz – trotz mehrfacher Forderungen aus dem Einsatz – nicht beschafft. Daraufhin haben sich einige Soldaten den Helm selbst beschafft.
@Memoria
Gut, war wahrscheinlich nen blödes Beispiel, es ist durchaus möglich das es sich um Kräfte mit EGB handelt. Soweit ich mich erinnere wurden erste Helme beschafft, kann mich natürlich irren.
Leider ist es jedoch trotzdem so, zumindest meine gefühlte Wahrnehmung, das wir Soldaten immer den Hang zum Jäger und SAMMLER haben. Was man hat, hat man!
Es ist schon erstaunlich, wie nachhaltig sich manche PR auswirken kann. Also gern nochmal für einige Opfer: Es gibt keinen Unterschied in den Einsatzgrundsätzen von US- Air Medevac und deutscher Air Medevac. Auch die Amerikaner holen niemand aus kritischen Lagen, wenn die Landing Site unsafe ( z.B. unter gegnerischem Feuer liegend ) ist. Insofern ist die sonst berechtigte Forderung nach NH 90 im Einsatz darauf nicht zu stützen. Wenn hier der Eindruck erweckt wird, wir hätten keine Mittel im Einsatz, die Medevac Aufgaben übernehmen können, so ist das einfach falsch.
Zur Beschaffung:
Die CPM haben mit dem seit Jahren dauernden Desaster wenig zu tun. Aber ich empfehle jedem, die Verträge zu lesen, die mit der Industrie geschlossen wurden. Danach wundert man sich nicht mehr. Es bedarf zur Verbesserung keine neue Organisation der Beschaffung, sondern lediglich mehr juristische Kompetenz und Verantwortliche, die Namen haben.
Lieber schleppi,
ich wage die Behauptung, das man am Karfreitag 2010 mit deutschen Hubschraubern nicht einen einzigen Soldaten evakuiert hätte – das liegt mit Sicherheit aber nicht an den Besatzungen derselbigen, eher bei denen, die sie einsetzen. Sprechen sie nicht von Opfern, wenn sie keine erbracht haben.
Bei der ILÜ wären sie geflogen.
Wenn es hart auf hart kommt, dann vertraue ich eher den Amerikanern als auf die Deutschen, die im Ernstfall erstmal nach Berlin telefonieren und feuchte Hosen bekommen. Wenn es um einen herum „zischt“, dann mobilisieren die Amerikaner und setzen nötiges Gerät ein, um den Kameraden beizustehen.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Deutschen ihre Truppen im Ernstfall eher im Stich lassen – vor Angst aus Kollateralschäden.
http://www.youtube.com/watch?v=1HXLGbBRMcU&feature=player_detailpage#t=544s
@Michael
Danke für den Link. Die Aussagen der Mutter geben einem doch Gänsehaut.
Ich saß am Karfreitag mit meiner Einheit im PRT KDZ herum, frage mich immer mal wieder, worum die uns da nicht zur Unterstützung hingeschickt haben.
Auch 2004 im Kosovo saßen alle Kräfte in den Faldlagern auf Stand By und wäre gerne eingesetzt worden…
Der Einsatz der Reserven muss halt von der Führung befohlen werden, mit einem klaren Auftrag….
@ schleppi
Vollkommen richtig, es ist unglaublich, wie manche Truppengattungen PR verbreiten und ihre eigene PR glauben. Denn wo US und DEU MEDEVAC womöglich gleiche Einsatzgrundsätze haben, besteht eine DEU CH-53 auf einer vollständig gesicherten und nach IED abgesuchten LZ mindestens 1000m von den nächsten Kampfhandlungen entfernt und am liebsten einem FAC, der sie reinspricht (so live in AFG erlebt). Unter diesen Bedingungen hätte eine DEU CH-53 am Karfreitag niemanden aus ISA KHEL evakuiert. Ein US UH-60 will nur eine einigermaßen sichere LZ, landet durchaus auch mit 1m Abstand im Innenhof eines compound, und einen Rauchkörper. Am Karfreitag rieten die Bodentruppen dem US MEDEVAC von der Landung ab, da die LZ unter Feuer lag. Antwort des Piloten:“I’ve been through worse. I’m coming in.“ Die sind nicht aus Spaß dafür ausgezeichnet worden. Und bis die DEU HFlTr nicht ähnliches leistet und die Friedensflugbestimmung wegschmeißt, muss sie sich nicht wundern, warum die Infanterie nur mit US Helikoptern unterstützt werden will. In KDZ wartet niemand auf NH-90 oder Tiger, die dürfen gerne weiter bei der ILÜ fliegen, solange wir im Einsatz funktionierende US-Systeme bekommen.
Ähnlich ist es mit der PR auch bei der Artillerie. Und wo ich auch nicht die drei Lügen im Wikipedia-Artikel finde (@Volker ?), ist er doch eher Artillerielastig geschrieben, mit ADLER und PzH 2000 und Fennek. Tatsächlich war das erste, was die JFST im Einsatz gemacht haben, ADLER wegzuschmeißen, weil es mitten im Feuerkampf abgestürzt ist. Der Einsatz der PzH 2000 war zunächst katastrophal und das Konzept abgesessener Einsatz wird von der Artillerie konsequent ignoriert. Bei der ILÜ wird aber vermutlich STF als Erfolg der Artillerie verkauft und allen erzählt, dass Mrs nicht mehr gebraucht werden. Das habe der Einsatz gezeigt … ich glaub’s auch.
Man mag die Amerikaner für vieles kritisieren, aber wenn man Hilfe im Feuerkampf braucht, dann kriegt man Hilfe und wird nicht alleine gelassen. Und zu MEDEVAC möchte ich auch klar unterstreichen, dass ich es für völlig abwegig halte, dass deutsche Kräfte in solcher einer Situation wie am Karfreitag amerikanische Soldaten rausholen würden. Niemals!
@MR
Es fragen sich viele, was am Karfreitag falsch gelaufen ist. Da aber Kameraden dabei draufgegangen sind, sollte man das gründlich im Nachhinein untersuchen. Die Bundesregierung untersucht doch sonst auch so gerne jeden Mist mit einem UA.
Gerade bei SG gefunden. Es wird immer besser (Ironie!)
Wegen fehlenden eigenen Luftfahrtgeräts könnten sich die Bundeswehr-Spezialkräfte in Afghanistan schon bald als nur bedingt einsatzbereit erweisen, sobald die US-Truppen samt ihrer Spezialluftfahrzeuge wie geplant abziehen. Jahrelang sei der Mangel an rettungs- und gefechtstauglichem eigenem Fluggerät zur Aufrechterhaltung der Rettungskette auch nachts und im Gefechtsfall eher folgenlos beklagt worden. Das kritisierten die Wehrexperten Elke Hoff (FDP) und Omid Nouripour (Grüne) gegenüber der “Leipziger Volkszeitung” (Mittwoch-Ausgabe).
Der Minister räumte in einem Brief an Elke Hoff ein, es gebe nur eine “Teilbefähigung”: Rettung und Rückführung von Personal werde “nur unter Bedrohung geringer Intensität vom bzw. am Boden und ohne Bedrohung aus der Luft sichergestellt werden”. Der Rest müsse “gegebenenfalls” mit Unterstützung von Partnern erfolgen. Dafür gebe es “vorzeigbare Ergebnisse”.
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Volker Wieker, hatte in der vergangenen Woche bei der Präsentation der neuen Bundeswehrreform vor Journalisten noch gesagt: Man arbeite für Afghanistan an der Zurverfügungstellung eines voll einsetzbaren Rettungs-Medevec-Hubschraubers und beim Fluggerät für die Spezialkräfte “mit Hochdruck” an einer Lösung, wenn die US-Truppen “ausdünnen”.
Für die Umsetzung dieses Versprechens sei die Beschaffung in der Bundeswehr “viel zu schwerfällig und viel zu kompliziert”, meinte Omid Nouripour. Es gebe nur noch die Hoffnung, dass die US-Truppen den Rettungshubschrauber “in ausreichender Zahl” in Afghanistan bei der Bundeswehr belassen. Allerdings werde, “je mehr sich die Lage verschärft, das Defizit der Bundeswehr immer deutlicher”. Wenn sich ein Soldat im Gefechtsfeld verletze, “ist die entscheidende Frage, ob man ihn rechtzeitig herausbekommt und nicht, ob der Minister erklärt, man sei ,schon vorangekommen’”. Nouripour ergänzte: “Wenn man die Generäle vor Ort fragt, was beim US-Abzug mit den taktischen US-Luftfahrzeugen passiert, dann sagen die: Wir werden nicht sterben, aber wir werden einfach nicht mehr in die Fläche gehen.” Man müsse dann im Feldlager bleiben, wie in den Jahren zuvor. Aber abgestimmte Operationen mit der afghanischen Armee, wie es der aktuellen Strategie entspräche, “kann man nicht im Feldlager üben, sondern nur draußen”, so der Grünen-Politiker.
FDP-Wehrexpertin Elke Hoff intervenierte bei de Maizière, dass die Truppe mit der Verweigerung eigener tauglicher Hubschrauber den internationalen Verpflichtungen “nur in unzureichendem Maße” nachkomme und so die Leistungsfähigkeit deutscher Spezialkräfte “in hohem Maße limitiert” sei. (Zitatende)
@Kurt:
Danke für den Hinweis. Da wurden aber – von wem auch immer – einige Dinge sehr verkürzt dargestellt. MedEvac und SOF Air sind ja nicht das Gleiche, in AFG wird nur der Mangel an beidem besonders drängend offensichtlich.
Die Reaktion des BMVg wird sicher wieder besonders geistreich und kompetent.
@T.W.
Wäre das nicht ein gesonderter Thread wert?
@cynic2 et al.:
Warum ändert sich denn eigentlich nicht? Ich nehme ja eigentlich mal an, dass „unsere“ Piloten genausogut sind wie die Amerikaner!?
Hat es also politische Gründe, dass in Afganistan wenige deutsche Hubschrauber sind, die wenig machen?
Könnten unsere Tornados dort unten theoretisch Close Air Support Missions fliegen?
Wenn ja, warum entlasten wir nicht damit die Amerikaner. Im Gegenzug gibt es Hubschrauber. Es kann ja nicht angehen, dass unsere Bundesregierung am Hindukusch immer nur etwas haben will. Selbst aber nichts geben möchte…
Warum liest man in den Medien davon so wenig. Wir verurteilen die hohen Militärausgaben unserer Verbündeten. Kritisieren die dortigen martialischen Waffensystem, greifen aber liebend gerne auf DEREN Zeugs zurück.
Verlogen ohne Ende.
Deutsche Tornados, die afghanische Hochzeitsgesellschaften bombardieren und bei CAS den Tod von Zivilisten in Kauf nehmen. Erklären sie das mal den Moralisten im Bundestag…Wir machen das mit den Hubschraubern ;-)