Münchner Bundeswehr-Uni untersagt Werbung für „Neue Rechte“
Bei kaum einem Thema sind in diesem Blog die Emotionen so hoch gekocht wie bei der – neu aufgeworfenen – Diskussion über Frauen in den Streitkräften. Dass der Anstoss dafür ein Artikel eines Autors der Neuen Rechten in einer Marinezeitschrift und zeitgleich ein ähnlicher Artikel in der Studierendenzeitschrift der Münchner Bundeswehr-Universität waren, macht die Debatte nicht weniger zu einem Schlachtfeld, auf dem neben Emotionen auch Ideologien eine Rolle spielen. Ein Blick in den Gorch-Fock-Thread mit seinen mehr als 200 (!) Kommentaren zeigt, was ich meine.
Vermutlich gehen hier gleich die Wogen wieder hoch – aber ich halte es für ein wichtiges Dokument: Die Präsidentin der Münchner Bundeswehr-Universität, Merith Niehuss, hat in einem Rundschreiben an Studierende und Mitarbeiter jegliche weitere Werbung für Organe der Neuen Rechten untersagt. Das Rundschreiben, das mir zugeschickt wurde, im Wortlaut:
Sehr geehrte Studierende,
sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitätin der von unseren Studierenden herausgegebenen Zeitschrift Campus (01/11) ist auf Seite 27 eine Anzeige des „Instituts für Staatspolitik(IfS)“ geschaltet. Dieses Institut wurde im Jahr 2000 durch Personen aus dem engsten Umfeld der „Jungen Freiheit“ gegründet mit dem Ziel der Bildung „geistiger Eliten“. Es ist damit dem weiteren Bereich der sog. „Neuen Rechten“ zuzuordnen. Die dort beworbene Schrift „Die Frau als Soldat“ entspringt einer eigenen Veröffentlichungsreihe, wie ersichtlich.
Weder die „Junge Freiheit“ noch das „Institut für Staatspolitik“ sind derzeit Objekt der Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Somit kann der Bezug der Schriften grundsätzlich jeder und jedem Einzelnen, auch jeder und jedem einzelnen Studierenden, nicht untersagt werden. Ich möchte dennoch darauf hinweisen, dass nach meiner Auffassung hier eine politische Nähe zum Rechtsextremismus nicht auszuschließen ist und dass diese Affinität zur „Neuen Rechten“, die mit der Schaltung der Anzeige in unsere Universität einzieht, eine politische Richtung auf den Campus bringt, die weder an der Universität noch auch im Bereich des BMVg hingenommen werden kann.
Wenngleich die Universität die Meinungsfreiheit des Einzelnen als hohes Gut der Demokratie schützt und garantiert, sehen wir doch in einer Verbreitung dieses geistigen Gedankenguts einen potenziellen Herd für eine Näherung an den Rechtsextremismus, die wir schon im Grundsatz verhindern wollen. Somit wird jegliche weitere Werbung von Organen der“Neuen Rechten“ hiermit untersagt.
Ich weise auch darauf hin, dass der Bezug kostenloser Leseexemplare, der in der Anzeige beworben wird, dem „Institut für Staatspolitik“ dazu dienen wird, Adressen von Beziehern der Schrift zu speichern.
Bitte denken Sie über diese Entwicklungen nach!
Mit den besten Grüßen
M. Niehuss
Präsidentin
Ein vorsorglicher Hinweis von mir: Ich bitte schon mal vorbeugend um Mäßigung bei der Kommentierung. Und da immer nach meiner Position gefragt wird: Ich finde, die Präsidentin hat die richtigen Worte gefunden.
@Deltao219
„Können Sie konkretisieren, durch welches Verhalten gegen den Par. 15 SG mutmaßlich verstoßen worden sein soll?
Konkret sagt mir das nur mein Bauchgefühl, da ich weder Rechtslehrer an einer Truppenschule, Wehrdisziplinaranwalt, Truppendienstrichter oder Jurist der Abteilung R bin. Aber keine Sorge, die werden sich mit dem Thema schon beschäftigen müssen.
Mein Bauchgefühl sagt mir, das im Rahmen disziplinarer Ermittlungen der § 17 (2), der hier am Rande in einem anderem Zusammenhang diskutiert wurde, ebenfalls eine Rolle spielen dürfte:
§ 17 Verhalten im und außer Dienst
(2) Sein Verhalten muss dem Ansehen der Bundeswehr sowie der Achtung und dem Vertrauen gerecht werden, die sein Dienst als Soldat erfordert. Außer Dienst hat sich der Soldat außerhalb der dienstlichen Unterkünfte und Anlagen so zu verhalten, dass er das Ansehen der Bundeswehr oder die Achtung und das Vertrauen, die seine dienstliche Stellung erfordert, nicht ernsthaft beeinträchtigt.
Wie gesagt, nur so ein Bauchgefühl ;-)
@ Orontes,
„Sie ist zudem nicht nur die erste, sondern auch die höchstrangige Person, die sich diesbezüglich bislang zu Wort gemeldet hat.“
Im Video http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/abendschau/bundeswehruni-studentenzeitung-halbig-ID1310651009084.xml
sagt Präsidentin Niehuss, dass sie erst durch die Recherche der Journalisten vom Bayrischen Rundfunk davon erfuhr. Somit liegt die Initiatorenrolle eindeutig bei diesen Bay. Rundfunks-Journalisten.
DANACH hat Frau Niehuss eine Führungsrolle übernomen, naja, das steht ihr auch zu als Uni-Präsidentin.
@Orontes
Lieben Sie vielleicht Verschwörungstheorien?
@all
hier wurde schon mehrfach darüber geschrieben, daß die Beteiligten eine Ü2 haben.
Gibt es hier etwas „Insider“-Wissen? Sind die Betroffenen vielleicht sogar hier im Forum selbst vertreten?
Denn die Information über eine abgeschlossenen Ü2 ist ja nichts, was man im Internet einfach so findet…
Darüber hinaus wird mehrfach darüber geschrieben, daß drei (!!!) „neue Rechte“ die Campus übernommen haben.
Aber sind es gem. eigener Stellungnahme nicht nur zwei Redakteure die regelmäßig für JF und Sezession schreiben (ich lasse mal meine Fragen nach der automatischen Zuordnung ob der Autorenschaft in der JF zur neuen Rechten außer acht; genau so wie die Frage nach der Trennschärfe des Begriffes „neue Rechte“)??!!
Nebenbei:
Meine Meinung hat sich seit gestern etwas geändert.
Bisher sah ich die Campus wirklich als vollkommen „unschuldig“ (wenn auch in Hinblick auf die Anzeige der Sezession als äußerst „ungeschickt“) an. Denn das der Chefredakteur gleichzeitig in einem rechten (aber nicht rechtsextremen) Blatt schreibt, gehört ja wohl zu seinen bürgerlichen Rechten.
Und dadurch das die aktuelle Ausgabe inhaltlich wirklich hervorragend ist, habe ich es fast schon begrüßt, daß frischer (und meinetwegen auch konservativer) Wind durch die Redaktion bließ.
Aber durch die von Sascha Stoltenow dankenswerter Weise veröffentlichte PM sehe ich das in der Tat so wie er und JoHoMe.
Der Chefredakteur (und ggf. Mitstreiter) haben es ganz bewußt auf eine öffentliche Provokation angelegt.
Und zwar nicht über Inhalte (denn dafür hätten die kontroversen Artikel in der Ausgabe durchaus ausgereicht), sondern vielmehr ABSEITS der Inhalte.
Und HIER erkenne ich unsauberes Handeln. Neben bei sehe ich das Handeln des Herren Oberleutnants damit nicht mit der durch das SG gebotenen Zurückhaltung.
Wer konservativ ist, darf meiner Meinung nach auch in umstrittenen Blättern schreiben, auch als Offizier. Aber wer damit ganz bewußt provoziert schadet der Bundeswehr und der Campus.
@ T.Wiegold | 15. Juli 2011 – 15:48
Zitat: „Umgekehrt könnte man mit gleicher Berechtigung sagen: Lehnert im Marineforum und die Campus-Autoren haben eine Kampagne begonnen…“
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Wo genau wurde dort jemanden vorgeworfen, sich außerhalb der grundgesetzlichen Ordnung zu bewegen? Für einen Soldaten ist dieser Vorwurf, sollte er berechtigt sein und sich als zutreffend erweisen, aus Guten Gründen vollkommen zu Recht das Ende der Karriere. Daher darf der Vorwurf einer verfassungsfeindlichen Gesinnung nur sehr wohl überlegt und begründet geäußert werden, sonst ist das Rufmord. Zudem gehört in seinem solchen Fall geklärt, wie diese Offiziere/Anwärter ihre Sicherheitsüberprüfung bestehen konnten.
Man mag ja zu den geäußerten Thesen kritisch stehen, sie für Unfug halten und ihre wissenschaftliche Qualität anzweifeln (was auch ich tue). Verfassungsfeindlichkeit kann ich jedoch nicht erkennen.
Genau hier sind wir beim kritischen Punkt: Darf ich jemanden, dessen Meinung zu einem Thema (hier: Frauen in der Bundeswehr, speziell in Kampftruppen) mir nicht passt, so mir nichts dir nichts als am rechten Rand außerhalb der grundgesetzlichen Ordnung stehend diffamieren? Damit würde ein „Sie neuer Rechter“ zum Substitut des mittelalterlichen „Hexe, Hexe“. Der Zensur über diese Methode wir Tür und Tor geöffnet.
@Reinhard
„Im Video http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/abendschau/bundeswehruni-studentenzeitung-halbig-ID1310651009084.xml
sagt Präsidentin Niehuss, dass sie erst durch die Recherche der Journalisten vom Bayrischen Rundfunk davon erfuhr. Somit liegt die Initiatorenrolle eindeutig bei diesen Bay. Rundfunks-Journalisten.“
Der Fall wäre dann noch wesentlich problematischer. Die Präsidentin wäre dann linksautonomer Propaganda aufgesessen und ohne Not ihren eigenen Studenten in den Rücken gefallen. Für ihr Amt wäre sie dann gleich doppelt ungeeignet. Eine öffentliche Entschuldigung, gefolgt vom sofortigen Rücktritt, wäre dann das mindeste.
@Koffer
„Lieben Sie vielleicht Verschwörungstheorien?
Könnten Sie bitte konkreter werden? Was genau ist Ihr Einwand?
„hier wurde schon mehrfach darüber geschrieben, daß die Beteiligten eine Ü2 haben.
Gibt es hier etwas “Insider”-Wissen? Sind die Betroffenen vielleicht sogar hier im Forum selbst vertreten?“
Für jeden Offizier wird eine Ü2 durch den MAD eingeleitet, die in der Regel innerhalb der ersten sechs Monate der Dienstzeit abgeschlossen ist und regelmäßig aktualisiert werden muss. Man wird nicht Oberleutnant, ohne über eine gültige Ü2 zu verfügen.
„Der Chefredakteur (und ggf. Mitstreiter) haben es ganz bewußt auf eine öffentliche Provokation angelegt.“
Ist das verboten? Was ist falsch daran, gegensätzliche Standpunkte mit dem Ziel der Anregung einer Diskussion zu veröffentlichen? Dem Kontroversitätsgebot der PolBil wurde absolut entsprochen! Viel problematischer wäre es gewesen, wenn er dies in seiner Funktion nicht getan hätte.
@Sascha Stoltenow
So langsam begreife ich wie Verschwörungstheorien entstehen. Und mein Popcorn ist alle ;-)
Angesichts der auch hier widergegebenen Vorwürfe, der BR-Autor trete unter falschem Namen auf, habe ich einfach mal gegoogelt.
http://youtu.be/-x0ABvcl-6E
Offensichtlich ist sein Pseudonym (mittlerweile) kein Geheimnis. Und es gibt ja ebenso offensichtlich Leute, die seine Tätigkeit mit Gewalt beantworten. Da würde ich vermutlich auch unter einem anderen Namen öffentlich auftreten.
Im übrigen: Die Präsidentin ist linksautonomer Propaganda aufgesessen, weil ihr jemand das Studentenblatt der eigenen Uni gezeigt hat?! Das soll ich nicht Ernst nehmen, oder?
@T. Wiegold
„Im übrigen: Die Präsidentin ist linksautonomer Propaganda aufgesessen, weil ihr jemand das Studentenblatt der eigenen Uni gezeigt hat?! Das soll ich nicht Ernst nehmen, oder?“
Es wäre schön, wenn Sie sich auf das beziehen würden, was hier tatsächlich gesagt wurde. Sie haben m.E. die Neigung, Diskussionsteilnehmern Worte in den Mund zu legen, die diese nicht geäußert haben, wenn Sie emotional werden.
Dass der Journalist/Aktivist des BR in einer linksautonomen Gruppierung aktiv ist und die Präsidentin behauptet, nach seinem Hinweis die Aktion gegen die Kameraden gestartet zu haben, ist beides dokumentiert. Was ist daran so „absurd“, dass Sie es „nicht ernst nehmen“ wollen?
@JoHoMe
Also auch wenn ich dem Chefredakteur der Campus aufgrund seiner offensichtlich gezielten Provokation durchaus unangemessenes Verhalten vorwerfe, die Grenzen zu einem Dienstvergehen nach 15 oder 17 sind ja wohl um MEILEN noch nicht erreicht.
Wenn so etwas schon ein Dienstvergehen darstellen soll, dann gute Nacht Meinungsfreiheit!
Für mich ist die Frage viel kritischer ob der charakterlichen Eignung zum Offizier.
Immerhin hat er eine bewußte Schädigung des Ansehens der Bw mit der PM in Kauf genommen.
Wer das Ansehen der Bw in der Öffentichkeit so egal ist, der sollte m.E.n. überlegen ob er bei uns wirklich richtig ist.
Damit meine ich NICHT, daß man als Offizier nicht konservativ sein soll (im Gegenteil), damit meine ich NICHT, daß man als Offizier nicht auch für die JF schreiben darf. Aber der offensichtliche Wunsch den Skandal über den inhaltlichen Diskurs zu stellen ist charakterlich schon sehr bedenkenswert…
@JoHoMe: Wozu Verschwörungstheorien, wenn schon die Wirklichkeit so komplex ist. (Nicht kompliziert: Komplizierte Probleme löst man mit Technik oder Intelligenz, komplexe mit Erfahrung ;-)
Interessant finde ich auch, wie überrascht jetzt so viele tun. Das erinnert mich an das Dschungelbuch (nein, nicht die 3/11). „Hast Du einen kleinen Jungen gesehen, Kaa?“ „Ich, einen kleinen Jungen? Nein!“ (http://www.youtube.com/watch?v=-T0I5UepXMA&feature=related)
Die Provokation war geplant, aber dass sie so gut aufgeht, hatte man in Schnellroda vermutlich nicht zu hoffen gewagt.
Davon losgelöst: Dass eine Präsidentin erst von BR-Redakteuren erfährt, was in einer Unizeitung so steht, halte ich für ein Monitoring-Problem. Und wenn es so wäre, ich stünde nicht für diese Story bereit.
@Orontes
Sind Sie wirklich der Meinung, dass die Präsidentin die Campus-Ausgabe vorher nicht kannte? Das wäre in der Tat ein Armutszeugnis, wenn auch nicht aus den Gründen, die hier genannt werden.
@Koffer
„Aber der offensichtliche Wunsch den Skandal über den inhaltlichen Diskurs zu stellen ist charakterlich schon sehr bedenkenswert…“
Der „Beutelsbacher Konsens“, der auch für die Bundeswehr verpflichtend ist, sieht u.a. ein Kontroversitätsgebot vor, dem der Chefredakteur durch Veröffentlichung einer Pro- und einer Kontra-Position voll entsprochen hat. Man kann doch nicht jemandem charakterliche Mängel vorwerfen, der seine Pflicht erfüllt und dabei den Gedanken der Inneren Führung vorbildlich umsetzt. Ganz im Gegenteil: Es gehört Mut dazu, seine Pflicht auch dann zu tun, wenn bestimmte politische Kräfte dies skandalisieren wollen.
@Orontes
„Für jeden Offizier wird eine Ü2 durch den MAD eingeleitet, die in der Regel innerhalb der ersten sechs Monate der Dienstzeit abgeschlossen ist und regelmäßig aktualisiert werden muss. Man wird nicht Oberleutnant, ohne über eine gültige Ü2 zu verfügen.“
FALSCH. Es war früher (vor mehr als 15 Jahren) so, daß für ROA Ü1 und für OA Ü2 notwendig war. Das ist im Heer schon LAANGE nicht mehr so.
[Provokation]
„Ist das verboten? Was ist falsch daran, gegensätzliche Standpunkte mit dem Ziel der Anregung einer Diskussion zu veröffentlichen? Dem Kontroversitätsgebot der PolBil wurde absolut entsprochen! Viel problematischer wäre es gewesen, wenn er dies in seiner Funktion nicht getan hätte.“
1. Das Kontroversitätsgebot erfordert KEINE Provokation, sondern die Darstellung beider (inhalticher) Positionen. Die beiden inhaltliche Positionen sind in der Campus dargestellt. Dafür ist weder die provokante PM notwendig noch die Anzeige.
2. Die Campus hat keine PolBil-Auftrag.
@ T.Wiegold | 15. Juli 2011 – 16:12
Ich habe vollstes Verständnis für den Schutz vor Repression durch eigenartige Figuren, die es nun mal leider in diesem Land gibt. Eine Verschleierung der Identität ist in bestimmten Fällen nachvollziehbar und berechtigt.
Logisch wäre vor diesem Hintergrund gewesen, verdeckt aufzutreten, ohne Name, ohne Gesicht, wie das in zahlreichen TV-Reportagen mit Zeugen gemacht wird, die anonym bleiben wollen. Hier aber mit klarem Gesicht, was seinen mutmaßlichen „Feinden“ wohl auch bekannt sein wird, aber falschem Namen aufzutreten, halte ich für nicht akzeptabel und eine Täuschung des unbedarften Zuschauers (bin zuerst auch drauf reingefallen).
Für mich entsteht der Eindruck, dass für Otto- Normal- Fernsehzuschauer hier die Nähe zu einer Organisation verschleiert werden sollte, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Eigentlich sollte sich mit solch einem Verhalten mal der Rundfunkrat beschäftigen. Ist der BR etwa von Linksextremisten unterwandert, die bei der Einstellung einfach einen anderen Namen angegeben haben?
@Orontes
„Der “Beutelsbacher Konsens”, der auch für die Bundeswehr verpflichtend ist,“
Die Bw hat SICH auf den Beutelsbacher Konsens verpflichtet, sie ist ausschließlich durch eigene Entscheidung daran gebunden (was ich allerdings für richtig halte).
„sieht u.a. ein Kontroversitätsgebot vor, dem der Chefredakteur durch Veröffentlichung einer Pro- und einer Kontra-Position voll entsprochen hat. “
Sagen Sie mal, lesen Sie überhaupt was andere schreiben???
Ich habe mehrfach darauf hingewiesen, daß ich die aktuelle Campus Ausgabe für überaus gelungen halte.
„Man kann doch nicht jemandem charakterliche Mängel vorwerfen, der seine Pflicht erfüllt und dabei den Gedanken der Inneren Führung vorbildlich umsetzt.“
Ein möglicher charakterlicher Mangel (da ich den Kameraden nicht persönlich kenne, möchte ich mich hier nicht abschließend äußern) wird meiner Meinung nach nicht durch den inhaltlichen Diskurs offenbar (ganz im Gegenteil), sondern durch die Provokation ABSEITS der Inhalte.
„Ganz im Gegenteil: Es gehört Mut dazu, seine Pflicht auch dann zu tun, wenn bestimmte politische Kräfte dies skandalisieren wollen.“
Was für Pflicht denn? Die Tätigkeit in der Campus ist ein Ehrenamt, daß keine Pflichterfüllung darstellt.
@all
Meine Damen und Herren,
es geht hier nicht darum, ob jemand verfassungsfeindlich ist oder nicht, ob der BR richtig berichtet oder nicht, ob die Präsidentin richtig gehandelt hat oder nicht und ob jemand die richtige politische Einstellung hat. Halte mich selber für einen Konservativen, Das sind Randthemen, die in dieser Diskussion in den Vordergrund geschoben werden, um vom eigentlichen Thema abzulenken. Hier geht es im Kern um studierende Offiziere und die Frage, ob sie sich gemäß ihren Rechten und Pflichten als Soldaten korrekt verhalten haben.
Mal ganz banal ein Beispiel:
In den 80iger Jahren bekam man mit seinem Fahrzeug Kasernenverbot, wenn man einen Aufkleber „Atomkraft. Nein danke“ hatte. Begründung: Unzulässige politische Betätigung in der Kaserne. Schlicht gesagt stellt sich hier die Frage, ob in diesem Fall der Campus das Auto, die IfS-Anzeige und die Pressemitteilung der Aufkleber sind. Möge mir bitte einer erklären, ob sich die rechtliche Bewertung des damals wie heute gleichen Soldatengesetzes seit den 80iger Jahren geändert hat. Ich meine nicht.
Ich habe den Eindruck, dass Herr Wiegold sich sehr früh auf die Unterstützung der Rektorin festgelegt hat und jetzt nicht zur Kenntnis nehmen will, dass es noch einige legitime Zweifel und Fragen bezüglich ihres Verhaltens gibt.
Ansonsten glaube ich, dass man das Problem in die Hände des Rechtsstaates geben sollte. Hier wird man es nicht lösen können. Ich würde mich aber freuen, wenn hier regelmäßig über neue Informationen zum Fall berichtet würde.
Eine Kampagne, die sich speziell gegen die Universität der Bundeswehr oder die Bundeswehr im allgemeinen richten würde, ist das sicherlich nicht.
Der „Kampf gegen Rechts“ ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, unzählige Organisationen, Forschungsinstitute, Lehrstühle, Websites, Publikationen usw., großenteils mit Steuermitteln großzügig ausgestattet, machen Jagd auf alles „Rechte“.
Selbst die Springer-Presse deckt laufend rechte Umtriebe auf (siehe den aktuellen Fall).
In den 50er Jahren vermutete man unter jedem Stein einen Kommunisten, heute sind es „Rechte“.
Es gibt unzählige Äußerungen von führenden und verdienten SPD-Politikern vergangener Jahre wie Erich Ollenhauer, Herbert Wehner, Helmut Schmidt oder Heinz Kühn, die heutzutage ohne weiteres als rechtspopulistisch, rechtsextrem, rechtsradikal usw. qualifiziert würden (es gibt ein Interview von Helmut Schmidt im Spiegel aus den 80er Jahren zur Ausländerproblematik, für welches er heutzutage vermutlich wegen Volksverhetzung vor dem Kadi landen würde)
Die Bundeswehr – als naturgemäß eher konservative Institution – steht natürlich unter besonderem Generalverdacht.
Hallo Thomas, der Vorwurf zielt ja nicht dahin, dass dieser Journalist unter einem Pseudonym arbeitet.
Sondern dass dieser Journalist für a.i.d.a arbeitet, welche für linksradikale Gruppierungen wirbt und auf sie verlinkt:
http://www.aida-archiv.de/ –
-dort in der linken Spalte „weblinks“
-oder oben bei „Termine“
@Koffer
„Ein möglicher charakterlicher Mangel (da ich den Kameraden nicht persönlich kenne, möchte ich mich hier nicht abschließend äußern) wird meiner Meinung nach nicht durch den inhaltlichen Diskurs offenbar (ganz im Gegenteil), sondern durch die Provokation ABSEITS der Inhalte.“
Ich verstehe immer noch nicht, was an Provokation problematisch sein soll. Die Bundeswehr will doch mit „Wir.Dienen.Deutschland“ erklärtermaßen selbst provozieren. Wo käme man denn hin, wenn man jedem ein Vetorecht über die Diskussion einräumen würde, der rein subjektiv erklärt, dass er sich durch irgendetwas irgendwie provoziert fühlt und daraus einen Anspruch auf Ende der Diskussion ableitet?
@ Sun Tzu
Genau hier sind wir beim kritischen Punkt: Darf ich jemanden, dessen Meinung zu einem Thema (hier: Frauen in der Bundeswehr, speziell in Kampftruppen) mir nicht passt, so mir nichts dir nichts als am rechten Rand außerhalb der grundgesetzlichen Ordnung stehend diffamieren?
Tut doch Frau Niehuss gar nicht:
„…wird, mißfällt sehr an der Universität insgesamt. Wir achten ja extrem darauf, gerade die Bundeswehr achtet darauf, dass sie nur Führungspersonal einstellt, das eindeutig auf dem Boden der Verfassung steht. Und wenn es da Leute gibt, die NICHT (bewußt hinter oder neben die neben der Verfassung oder nicht hinter der Verfassung stehen) ABER die die Tendenz haben, sich von dieser Verfassung, von den Grundsätzen, zu entfernen, dann ist das schon ein Alarmsignal“
Die Hervorhebung und Klammerung der doppelten Verneinung wurde von mir eingefügt. ;)
@ Reinhard
sagt Präsidentin Niehuss, dass sie erst durch die Recherche der Journalisten vom Bayrischen Rundfunk davon erfuhr.
Zumindest in dem BR-Bericht tut Frau Niehuss das nicht. Der BR behauptet dass.
@ Georg
Ist es denn eine korrekte Berichterstattung des BR, wenn ihr Redakteur seine politische Heimat, seine sonstige Aktivitäten (a.i.d.a) verschweigt und so dem Zuschauer suggeriert wird, es handelt sich um eine objektive Berichterstattung des Staatsfernsehens ?
Bei Landesmedien ist es alles andere als ungewöhnlich, dass Mitarbeiter einer Partei angehören. Vermerkt wird das praktisch nie. Auch weiß ich nicht wo Sie herkommen, aber hier würde man die Landesmedien nur bedingt zu den „Qualitätsmedien“ zählen.
Von daher erstaunt der Sturm der Entrüstung über den BR-Bericht schon etwas.
Nicht dass der Bericht nicht einseitig wäre, aber wirklich angreifbar ist eigentlich nur:
– IfS, Sezession und Junge Freiheit der Neuen Rechten zuzurechnen (auch wenn ich der Meinung bin, dass das zutrifft)
– Die Behauptung, dass die Uni-Leitung erst durch den BR von den „Vorfällen“ erfuhr
Hier schreibt der Aktivist/Journalist „Robert Andreasch“ in seiner Rolle als linksautonomer Aktivist:
„Vor Recherchen des Bayerischen Rundfunks (BR) und a.i.d.a. war an der Universität der Bundeswehr keinerlei Kritik am vielgelesenen „Campus“-Heft laut geworden, weder an solchen Artikeln noch an der rechten Übernahme der „Campus“-Redaktion. Die Präsidentin der Bundeswehr-Universität, Prof. Dr. Merith Niehuss, zeigte sich nun jedoch sehr empört von den Vorgängen“
http://www.aida-archiv.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2444:skandal-an-bundeswehr-uni-in-neubiberg-&catid=43:weitere-rechte-aktivitn&Itemid=151
Der verschwiegene Interessenkonflikt zwischen beiden Rollen, der ihn an objektiver Berichterstattung hindert, wird sofort ersichtlich. Im Wirtschaftsleben würde bei so einem Fall von Interessenvermengung übrigens ermittelt. Leider gelten im Journalismus niedrigere Standards.
Was die Uni angeht: Der Darstellung des Aktivisten nach hat Fr. Niehuss tatsächlich nicht auf eigene Initiative, sondern möglicherweise nach Druck der Linksautonomen gehandelt, weil sie befürchtete, dass ihr jemand vorwerfen könnte, nicht „gegen Rechts“ vorgegangen zu sein. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Bundeswehr ohne Prüfung eines Vorfalls übereilte Entscheidungen aus Angst vor öffentlicher Diskussion getroffen hat.
@Orontes
„Ich verstehe immer noch nicht, was an Provokation problematisch sein soll.“
Der Mann ist Offizier!
Ein Offizier hat sich politischer Provokation zu enthalten! Das ist zum einen Vorgabe des SG und zum anderen SOLLTE es Teil des Selbstverständnisses eines jeden Offiziers sein.
Diskussionen mit dieser so genannten Neuen Rechten sind völlig überflüssig, denn es geht bei diesen Figuren im Kern doch gar nicht um Politik sondern um die Verteidigung des vermeintlich angegriffenen Selbstbildes, mit all den Mechnismen, wie bei Theweleit (Männerphantasien) beschrieben. Das erkennt man doch schon sehr schön daran, wie hier regelmäßig Erregungs- und Hormonpegel hochgehen, sobald Frauen im Spiel sind, ob nun mit (wie im letzten) oder ohne Uniform (wie in diesem). Da hat sich bei dieser „neuen“ Neuen Rechten nicht das geringste gegenüber der ehemals Neuen Rechten verändert, die nach nach dem ersten Weltkrieg maßgeblich vom Erfinder der Dolchstoßlegende, Ludendorff (auch als Deserteur Lindstöm bekannt) losgetreten wurde. Und daraus kann man auch den Schluss ziehen, dass hier die Grenze der argumentativen Möglichkeiten erreicht ist: Psychische Bedürfnisse (und die stehen hinter der Selbstdefinition als aufrechter Verteidiger des Schönen Wahren Guten, Opfer von geschickt eingefädelten Kampagnen . . .) lassen sich nicht durch rationale Argumente aus dem Weg räumen, weil Bedürfnisse der Logik nicht zugänglich sind und mögliche Einsichten keine Befriedigung verschaffen. Das beste Beispiel ist Ludendorffs Dolchstoßlegende selbst, denn natürlich wusste er (und seine Leute) genau, dass es eine platte Lüge war. Geglaubt haben sie es trotzdem, weil es gebraucht wurde. Und genau in diesem Punkt unterscheiden sich alte und neue „Neue Rechte“ um kein Jota. Man sieht es sogar in diesem Thread schon ganz schön deutlich: Auf der einen Seite wird heftigst auf „Meinungsfreiheit“ und „akademischer Autonomie“ herumgeharft und dann quaken die Oberfrösche des Sympathisantensumpfes besonders laut darüber, dass der BR einen „linksautonomen“ Mitarbeiter nicht als solchen outet.
Es hat kaum Sinn, solchen Leute zu erklären, dass die akademische Freiheit mitnichten das Recht gibt, alles frei und harmlos diskutieren zu wollen, was sich formal als Hypothese verpacken lässt. Es ist aber guten Gründen so. Schließlich hat schon einmal eine „neue“ Rechte, unterstützt von der alten Dank der übertriebenen Toleranz den freiheitlichen Rechtsstaat von Innen her soweit zerstört, dass die Nazis am Ende sogar ihre Helfer von der „neuen“ Rechten ausschalten konnten. Das reicht.
@Zivi a.D.
„…dass die akademische Freiheit mitnichten das Recht gibt, alles frei und harmlos diskutieren zu wollen, was sich formal als Hypothese verpacken lässt. “
Doch, genau das tut sie. Steht so im Grundgesetz und wird an deutschen Universitäten seit 1945 auch meist so praktiziert. In der Biologie etwa wird frei über Evolution geforscht, auch wenn manche religiöse Menschen sich daran stören.
Eine Ausnahme sind leider die Geistes- und Sozialwissenschaften, wo es nicht selten Übergriffe gegen Wissenschaftler gibt, die zuvor von geistigen Brandstiftern als „rechts“, „militaristisch“ etc. denunziert worden waren. Nur ein Beispiel:
http://de.indymedia.org/2008/09/225950.shtml
Gerne nenne ich Dutzende Beispiele für die alltägliche linke Gewalt in Deutschland gegen Soldaten und die Bundeswehr.
Nach linker Denunziation eines Reserveoffiziers und Uni-Mitarbeiters gab es übrigens vor kurzem einen linksextremen Angriff auf dessen Privatwohnung in Hannover. Er hatte wohl durch sein öffentliches Bekenntnis zur Bundeswehr zu sehr provoziert, der schlimme Mensch.
Um mal auf den Inhalt zurueck zu kommen, welche Frau bzw welcher weibliche Soldat
kann denn nun, unter Wahrnehmung ihrer Rechte – „Wir.dienen.Deutschland“ – vertrauensvoll unter einem Vorgesetzten dienen, der pauschalisierend ihre Faehigkeiten anzweifelt?
Die Frage Pro oder Kontra ist durch, es ist geltendes Recht, das Vorgesetzte zu schuetzen haben.
@Orontes: Doch das ist so: Wenn heute einer tatsächlich mal wieder mit der Hypothese „Es gab keinen Massenmord in Auschwitz, weil die Öfen des Krematoriums das gar nicht geschafft hätten“ käme, wäre das ein Fall für die Polizei und sonst gar nichts – akademische Freiheit hin oder her.
.
@Zivi a.D.
„Doch das ist so: Wenn heute einer tatsächlich mal wieder mit der Hypothese “Es gab keinen Massenmord in Auschwitz, weil die Öfen des Krematoriums das gar nicht geschafft hätten” käme, wäre das ein Fall für die Polizei und sonst gar nichts – akademische Freiheit hin oder her.“
Sie vergleichen die Kameraden in München also mit Holocaustleugnern? Auf welcher Grundlage?
@ Zivi a.D. | 15. Juli 2011 – 16:46
Zitat: „Es hat kaum Sinn, solchen Leute zu erklären, dass die akademische Freiheit mitnichten das Recht gibt, alles frei und harmlos diskutieren zu wollen, was sich formal als Hypothese verpacken lässt. Es ist aber guten Gründen so. Schließlich hat schon einmal eine „neue“ Rechte mit solchen Mätzchen den freiheitlichen Rechtsstaat von Innen her zerstört. Das reicht.“
Ähm, schon mal was hiervon gehört?
„Artikel 5 Grundgesetz
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.“
Dem akademischen Diskurs werden ausdrücklich sogar mehr Freiheitsrechte zugestanden, als Otto- Normalbürger, für den die Schranken des Art. 5(2) gelten.
Ist es etwa schon wieder so weit, dass es einen Oberzensor gibt, der bestimmt, was man nicht diskutieren darf?
Ich habe zudem eher den Eindruck, dass unsere freiheitlich demokratische Grundordnung mehr durch Leute gefährdet wird, die Meinungsfreiheit unter dem Vorwand politischer Korrektheit verbieten wollen, als durch ein paar ewig gestrige Deppen von der braunen Fraktion.
@ Orontes
Artikel 5 GG
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Sie sehen, die akademische Freiheit hat sehr wohl Ihre Grenzen.
@JoHoMe
„Sie sehen, die akademische Freiheit hat sehr wohl Ihre Grenzen.“
Ja, bei Holokaustleugnung und ähnlichem. Einschränkungen dieser Freiheit erfolgen nur im Einzelfall, kommen äußerst selten vor und erfolgen nach Gerichtsbeschluss. Das von Ihnen zitierte „Baugefühl“ sollte in einer Demokratie nicht als Begründung für die Aberkennung oder Einschränkung von Grundrechten ausreichen.
@Orontes: Ich habe niemandem etwas unterstellt . . . und auch der Rest bestätigt ja ganz schön meine Vermutungen: Immer schwer beim Abwehrkampf. Danke für den Beleg.
@Sun Tzu: Wie sie Sie ganz richtig zitieren: “ . . . finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.“ Große Freiheit ja, aber nicht grenzenlos.
Grundsätzlich können wir auch ein anderes Beispiel nehmen, etwa einen Biologen, der den Vater-Tochtwr und Mutter-Sohn-Inzest aus irgendwelchen an den Haaren herbeigezogenen Gründen für vorteilhaft hält und entsprechend propagiert. Da würde nicht mehr akademisch diskutiert.
@ Zivi a.D.
Es ist köstlich zu betrachten, wie hier einige Diskutanten ihre These über die „Verteidigung des vermeintlich angegriffenen Selbstbildes“ bestätigen durch die Art der Argumentation in Bezug auf Ihren höchst interessanten Beitrag.
@JoHoMe Bingo.
@Sun Tzu: Wie sie Sie ganz richtig zitieren: ” . . . finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.”
Eines dieser Gesetze ist das Soldatengesetz. Damit sind wir wieder bei unseren Studenten. Und das ganz unabhängig von meinem bereits kritisierten Bauchgefühl ;-)
Klinke mich aus der Diskussion vorläufig aus und gehe Popcorn holen ;-)
@Soenke Marahrens | 17:00
„welche Frau bzw welcher weibliche Soldat kann denn nun, unter Wahrnehmung ihrer Rechte – “Wir.dienen.Deutschland” – vertrauensvoll unter einem Vorgesetzten dienen, der pauschalisierend ihre Faehigkeiten anzweifelt?“
Hier muß man die Redakteure des Campus gleich doppelt in Schutz nehmen.
1. Wurden weiblichen Soldaten nicht alle Fähigkeiten abgesprochen, sondern es wurden von EINEM sog. „Pro“-Beitrag lediglich (nachvollziebare) Zweifel in Bezug auf einige Aspekte dargelegt.
2. War es eine bewußte Pro-Kontra Darstellung, also genau das was man von dem Magazin STUDIERENDER Offiziere erwarten darf.
„Die Frage Pro oder Kontra ist durch, es ist geltendes Recht, das Vorgesetzte zu schuetzen haben.“
Ja und? 1. Kann man doch akademisch und staatsbürgerlich frei diskutieren und dennoch geltendes Recht schützen und
2. werden Sie mir erlauben in der Tat am derzeitgen Kurs der Bw-Führung und Leitung hinsichtlich des Dienstes von Frauen erhebliche Zweifel haben und äußern zu dürfen OBWOHL ich ein Vorgesetzter bin!
Aus meiner Sicht ist es nur recht und billig (und aus meiner Sicht verfassungsrechtlich auch geboten), daß Frauen auch dienen dürfen (gleiches Recht für alle).
Aber WENN man die erheblichen Zweifel hinsichtlich der Kampfkraft von Frauen vor allem in Kampftruppen aus diesen Gründen zurück stellt, dann SOLLTE man doch dringend jegliche andere Ungerechtigkeit gegenüber Männern und Nachteile für den Einsatzwert vermeiden (unterschiedliche Leistungstabellen im Sport etc. etc.).
Ein wenig erinnert das ganze an Kafkas „Prozess“. Es bleibt unklar, was genau man Böcker vorwirft.
Auf der Internetseite der „Jungen Freiheit“ findet man zur Zeit 39 Artikel mit der Verfasserangabe Martin J. G. Böcker. Ich habe mal stichprobenartig einige der Texte quergelesen.
Abgesehen davon, dass der junge Mann eine ganz brauchbare Prosa schreibt, kann ich noch nicht einmal ansatzweise etwas Anstößiges entdecken.
@ JoHoMe @ Zivi a.D.
Interessant, wie Sie statt zu argumentieren nun auf emotionale Diffamierung umschalten.
Dass jetzt nun schon über die Existenz von Schranken bei Grundrechten diskutiert werden muss und wo diese wie zu ziehen sind, offenbart ein doch sehr zweifelhaftes Verhältnis zu unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung.
Ich hoffe mal, dass geschieht lediglich aus Unkenntnis, nicht aus Überzeugung.
So, noch zwei Kommentare, und dann ist das der meistdiskutierte Beitrag in diesem Blog (nach diesem).
Ich hatte geahnt, dass die Wogen hoch schlagen. So hoch hatte ich sie nicht erwartet.
Wäre es an der Zeit, to agree to disagree?
Ansonsten hat die Uni ja auch noch andere Probleme…
@T.Wiegold
….hab schon seit 3 Stunden meine Schwimmweste an ;-)))
So was von Kreuzseen.
@ll
Mein oller, jesuitischer Philosophie-Pauker hätte an dieser Stelle gesagt: „So, nun nochmal von Anfang an, aber diesmal ohne ‚rechts‘ und ‚links'“ ;-))
Bedauerlich, dass Gesinnung und Meinung in dieser populistischen brave new media world nicht mehr zu trennen sind….die Memetiker haben da schon nen Punkt.
@Sun Tzu: Diffamierung war keines Falls beabsichtigt und ich sehe sie auch jetzt nicht – gleichwohl, wenn es von Ihnen so empfunden wird: Entschuldigung.
Zur Sache: Natürlich hat jedes Recht und auch jedes Grundrecht seine Grenzen, wie von Ihnen ja auch zutreffend zitiert. Ich verstehe nicht ganz, warum Sie das für problematisch halten. Oder ist DAS jetzt ein Missverständnis?
@Sun Tzu
„Interessant, wie Sie statt zu argumentieren nun auf emotionale Diffamierung umschalten.“
Netter Versuch der Provokation. Sie lenken durch solche Sachen gerne mal vom Thema ab, oder nicht? Emotionale Diffamierung gingen hier in manchen Kommentaren bisher vornehmlich gegen die Präsidentin der UniBw. Im Gegensatz zu Ihnen und mir kann diese sich jedoch nicht dagegen wehren, da nicht anwesend.
„Dass jetzt nun schon über die Existenz von Schranken bei Grundrechten diskutiert werden muss und wo diese wie zu ziehen sind, offenbart ein doch sehr zweifelhaftes Verhältnis zu unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung.“
Da weise ich nur mal auf den § 6 Soldatengesetz hin:
§ 6 Staatsbürgerliche Rechte des Soldaten
Der Soldat hat die gleichen staatsbürgerlichen Rechte wie jeder andere Staatsbürger. Seine Rechte werden im Rahmen der Erfordernisse des militärischen Dienstes durch seine gesetzlich begründeten Pflichten beschränkt.
Mein „zweifelhaftes Verhältnis zu unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung“ beruht genau auf diesen Paragraphen, der grundgesetzkonform Grundrechte des Soldaten durch im Gesetzt genau bestimmte Pflichten einschränkt.
Einige dieser Pflichten haben Koffer und ich bereits mehrmals thematisiert (Politische Betätigung, Verhalten in der Öffentlichkeit etc). Weshalb ich, nur weil ich auf diese Schranken hinweise, von Ihnen quasi gleich in die Ecke von Verfassungsfeinden gestellt werde, kann ich nicht verstehen und werte ich ebenfalls als Ablenkungsmanöver.
„Ich hoffe mal, dass geschieht lediglich aus Unkenntnis, nicht aus Überzeugung.“
Meine Überzeugung, basierend auf o.a. Kenntnis, ist, dass die studierenden Soldaten sich im Umgang mit der Campus nicht korrekt verhalten haben. Ob das ein Dienstvergehen ist oder nicht, habe ich nicht zu entscheiden. Und damit hier nicht gleich wieder einer mit dem Darmstädter Signal krakeelt. Wer im Parkverbot steht, kann sich nicht entschuldigend auf andere Parkverbotssünder zurückziehen.
Ich hoffe, ich habe alle Mißverständnisse ausgeräumt. Wenn nicht: Entschuldigung
Es ist eine Schande, wie hier unter fadenscheinigen Gründen vor allem durch einige Medien versucht wird die Presse- und Meinungsfreiheit für Andersdenkende auszuhebeln. Jeder objektive Betrachter muß feststellen, daß sowohl die Inhalte der Campus vollauf vom Recht gedeckt sind und auch kontroverse Positionen zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung gehören. Das gleiche trifft auf die Junge Freiheit und das Institut für Staatspolitik zu, wobei ersteres sogar vom Bundesverfassungssgericht höchstselbst von derartigen Vorwürfen freigesprochen wurde. Außerdem sollte vielleicht auch mal erwähnt werden, daß die Junge Freiheit nicht nur Mitglied der Bundespressekonferenz ist und für den Bundestagspresseverteiler ausgewertet wird.
Für sie werben und schreiben auch Personen wie Alexander von Stahl, FDP (Ex-Generalbundesanwalt), Peter Scholl-Latour, Ferdinand Fürst Bismarck oder Thomas Goppel, der ehemalige Generalsekretär der CSU und 2008 fast Ministerpräsident. Die Präsidentin sollte sich für die weitgehend grundlose öffentliche Zerstörung des Rufes der drei Soldaten entschuldigen. Auch demokratische Rechte haben Grundrechte in Deutschland und nicht nur Linke. Dieses Bewußtsein ist in Deutschland anscheinend verloren gegangen.
@Olt.d.R.: Das mit der Bundespressekonferenz wollen wir lieber tiefer hängen: Rein formal können Medien / Verlage / Redaktionen gar nicht BPA-Mitglied sein sondern nur Redakteure und Korrespondenten ad personam (deren Mitgliedsbeiträge allerdings großzügig vom Verlag übernommen werden dürfen). Und die anderen Leumundszeugen sind ja auch nicht gerade umwerfend. Sascha von Stahl ist mit seinen merkwürdigen Engagements im Grauen Kapitalmarkt nicht mehr besonders präsentabel, Scholl-Latour hatte schon vor Guttenberg ziemlich abgewirtschaftet (bei ihm wurde das Abschreiben wenigstens noch von Hand festgestellt und nicht durch Suchprogramme) und Pensionsansprüche für Fast-Ministerpräsidenten habe ich auch noch in keiner Gehaltstabelle gesehen . . . ja, da ist viel Bewußtsein verloren gegangen . . .
Es ist doch in unserer Gesellschaft mitlerweile so, daß jeder der nicht „Links“ ist, sofort als „Rechtspopulist, Rechtsextremer = Nazi“ diffamiert wird.
Zumindest in der veröffenlichten Meinung.
Jede (auch auf Fakten basierende) Äusserung wird (wenn sie Politisch Inkorrekt ist) sofort als Provokation diffamiert. Dann braucht man sich ja mit den Fakten nicht mehr auseinander zu setzen.
Exemplarisch dafür sei hier an die Sarrazin Debatte erinnert.
Inhaltlich konnte ihn bisher noch niemand widerlegen, daher reicht es ihn als „Rassisten“ zu definieren.
Es geht heute nicht mehr um Richtig oder Falsch oder Wahr oder Unwahr, sondern nur noch um „Gut“ oder „Böse“.
Der „K(r)ampf gegen Rechts“ wird inzwischen immer hysterischer!
Wobei mit „Rechts“ nicht die dummen Glatzen gemeint sind, sondern das Bürgertum!
Im konkreten Fall geht es um eine Studie (basierend auf Untersuchungen der US-Army) zur Leistungsfähigkeit von Frauen in Kampfeinheiten.
Schon das Darstellen unerwünschter Positionen führt sofort zu der zu beobachtenden Reaktion.
Nach den Ausführungen von Herrn Schilling und von Herrn Dubois bin ich mir sicher, dass der Untergang des Abendlandes unmittelbar bevorsteht.
Gerne würde mich mal die Definition von Links und Bürgertum interessieren und wer jeweils dazu gehört. Wenn ich Herrn Dubois richtig verstanden habe, gibt es neben ein paar „dummen Glatzen“ nur diese beiden Gesellschaftsgruppen.
Gerne würde mich auch mal interessieren, wie er dazu kommt, Herrn Sarrazin für seine politische Weltsicht zu vereinnahmen. Ich glaube nicht, dass Herr Sarrazin als überzeugtes Mitglied der SPD davon begeistert sein dürfte, außer Herr Dubois wäre selber bekennender SPD-Wähler.
Herr Sarrazin eignet sich zudem nun überhaupt nicht, um in die imaginäre Reihe von Herrn Dubois oder wohl auch von Herrn Schilling der von linker Presse zu verantwortender veröffentlichter Meinung als Rechtspopulisten verfolgte Märtyrer aufgenommen zu werden. Streiche Märtyrer, setze Millionär aufgrund der unveröffentlichen Meinung der in die Millionen gehenden Käufer seines Buches, die ihn nach Monaten immer noch auf allen Bestsellerlisten hält. Herr Sarrazin wird wohl deshalb über die veröffentlichte Meinung schmunzeln können.
Eigentlich ist es doch im Gegenteil eine deprimierende Niederlage der neuen Rechten, dass ausgerechnet ein SPD-Mann ein Thema so erfolgreich besetzt hat, mit dem die neue Rechte mit soviel Mühe versucht hat sich zu profilieren. Das wirft ein klares Bild auf ihre politsche Bedeutungslosigkeit
Und hören Sie mir auf mit wissenschaftlichen Studien. Bekanntermaßen haben zwei Wissenschaftler mindestes drei konträre Meinungen. Im Zweifelsfall finden Sie auch einen Studiennehmer, der Ihnen beweist, dass es auf dem Mars Leser der Neuen Freiheit gibt.
Ich habe das Buch von Herrn Sarrazin gelesen.
Erst lesen lernen, dann das Buch lesen, dann meckern!!! Aber wenn Sie das Buch gelesen haben, werden Sie schweigen!!!
Denn Fakten bleiben nun mal real!!!
@klabautermann
Alter Nordseefahrer, wa? Und dann jetzt schon Schwimmweste…wegen dem bisschen Kreuzsee…Männer aus Stahl…;-)
@JoHoMe
Popcorn schon gefunden? Wie viele Bottiche sind denn schon durch?
Habe jetzt glatt 45min gebraucht den Nachmittag hier nachzuvollziehen.
Und ich bin echt froh das ich mich den wichtigeren Dingen des Lebens gewidmet habe:
Meinem Sohn…
So viel zum Thema des gegenseitigen Zerfleischens…