Waffen in Kinderhänden
Ich weiß, es ist hier im Blog schon mal etwas, äh, turbulent über den Tag der offenen Tür bei den Gebirgsjägern in Bad Reichenhall diskutiert worden… Ich greife es jetzt doch noch auf, weil ich das jetzt bekannt gewordene (wenn auch schon vor Tagen ins Internet eingestellte) Video mit dem Titel Handwaffen der Bundeswehr für bemerkenswert halte.
Jenseits der Frage, wie sich die Bundeswehr öffentlich zeigt und zeigen muss, und bitte auch jenseits der Frage, welchen politischen Zielen es dient, wenn eine linke Organisation/ein linkes Bündnis das öffentlich macht: Wenn Minderjährige Kriegswaffen in die Hand nehmen können, ist eine Grenze überschritten.
Nachtrag: Es mag in der Tat so sein, wie der Kollege vom Bendler-Blog schreibt, dass es eine Propagandakampagne gegen die Kameraden in Bad Reichenhall ist. Dass es dazu kam/kommt, hat sich die Truppe allerdings selbst zuzuschreiben.
Nachtrag 2: Inzwischen wurde dieses Video vom Nutzer entfernt … Deshalb der ZDF-Bericht, in dem Teile dieses Videos verwendet wurden.
@Heiko Kamann: Lassen sie ihre Nazi-Keule stecken. Die lockt keine Sau mehr hinter dem Ofen vor. Ja ja, wir wissen es. All Duetsche sind böse und schlecht. Besonders die die Uniform tragen. *gähn*
Wie schon erwähnt. Keiner ist gewzungen worden seine Kinder mit zum TdoT mitzubirngen und keiner hat die Kinder gezwungen die Waffen in die Hand zu nehmen. Außerdem sind Waffen schlicht und einfach eins. Werkzeug. Nicht Waffen töten Menschen, sondern Menschen töten Menschen. Daher ist dieser inszenierte Skandal abolut absurd und ausgemachter Schwachsinn.!
„Kriegsmaterial“- na und?
Was heute noch legal ist, kann morgen schon verboten und als Kriegsmaterial verpönt sein. Dazu zählen zB. auch schon entschärfte Gewehrpatronen.
Die Posse um die Bundeswehrtaschenmesser, welche zivil nicht geführt werden dürfen, kommt ja aus dem selben Fahrwasser.
Morgen werden vielleicht olivgrüne Taschenlampen und Unterhosen verboten sein.
Deutschland hat weniger ein Problem mit Kriegsmaterial in Kinderhänden als mit Menschen die Lust am Verbieten empfinden.
Na super. Jetzt wurde unser Familientag abgesagt!!
@Berufssoldat, warum ahnte ich das? Zum k……., Verzeihung.
ich halte diese ganze (künstliche) Aufregung für typisch deutsch.
Ich war selber mal als ca 14 jähriger auf einem TdoT der Amis in Berlin.
Da konnte ich mit einem M60 einen ganzen Gurt Platzpatronen verschießen.
Hat Spaß gemacht und es hat niemanden im geringsten gejuckt!
Wir Jugendlichen haben Schlange gestanden um das zu dürfen.
Diese fast hysterische Reaktion ist aber wirklich typisch. Alles was mit Militär oder Waffen zu tun hat ist in diesem Land sowas von ibäääähhh.
… und Zuhause spielen diese Kiddies dann am PC richtige Killerspiele.
Dieser TdoT hat nunmal beim Militär stattgefunden und nicht bei der Müllabfuhr, deshalb ist es doch völlig klar, daß dort auch militärische Werkzeuge (zum Anfassen) gezeigt werden.
Herr Wiegold, hätten sie mit dieser Reaktion gerechnet? Eben keine Schnappatmungen und Betroffenheitsgedöns. Persönlich bin froh, dass so viele Meinungen nicht der Veröffentlichten und der Political Correctness entsprechen. Bin gespannt wie das aufgearbeitet wird.
Der große Krawall in der Öffentlicheit wie auch die hohe Agressivität hier im Blog hat m.E. die gleiche Ursache: Unsicherheit. Und die meisten sind verunsichert (und kleistern das gerade hier mit großen Worten zu), weil unklar ist, wann wer wie wozu legitimerweise mit den Waffen umgehen kann und soll. Und von daher finde ich auch Sonjas Beitrag am treffensten: „Ich glaube allerdings auch, dass dieser Vorfall aus reiner Naivität passiert ist. Die Verantwortlichen haben sich schlichtweg nichts dabei gedacht, weil sie ein anderes Empfinden für das Thema haben als der Otto-Normal Bürger.“ Damit hat sie die Krux genau getroffen: Dass unsere Mitbürger in Flecktarn ein anderes Empfinden im Umgang mit ihrem „Arbeitsgerät“ haben als wir Zivilen, ist eine fette Binse, es ist schließlich Teil ihres Alltags. Dass dieser Umgang mit dem „Arbeitsgerät“ aber so unreflektiert vor sich geht, liegt daran, dass es keine vernünftigen Vorgaben für das „wer-was-wie-wann-warum“ des Einsatzes gibt. Und weil diese Vorgaben fehlen, schwimmen auch alle hier emotional wie sachlich, wenn sie mit den Bildern konfrontiert werden: Es fehlen die Maßstäbe und damit die Sicherheit beim Einordnen. Also schlagen erstmal alle wild um sich. Die bösen Soldaten, die bösen Pazifisten. Die dummen Politiker, das blöde Volk usw. usw.
Was fehlt, hat Klaus Naumann auf den Punkt gebracht: „(. . .) zugleich ist die Politik mehr denn je angewiesen auf mündige Soldaten, die die Feinsteuerung der Einsätze vor Ort kompetent wahrnehmen und vor der Medienöffentlichkeit vertreten können. Doch mit den Rederechten des Militärs geht die Politik wie die militärische Hierarchie knauserig um. Lieber stellt man Forderung an die Gesellschaft, als dass man die Soldaten ermutigt, als aktiver Teil einer sicherheitspolitischen Selbstverständigung in Erscheinung zu treten.“ Wenn diese Ansprüche tatsächlich eingelöst werden, gibt es ein „nichts dabei gedacht“ nicht mehr. Stattdessen hätten wir wieder gemeinsame, brauchbare Maßstäbe und damit die Verhaltenssicherheit, die die Beißreflexe zügelt und die heiße Luft aus dieser Kiste ganz schnell heraus ließe.
@Berufssoldat: Also unter „tapfer zu verteidigen“ habe ich mir etwas anderes vorgestellt. Aber angesichts Ihrer sonstigen Beiträge, bin ich mir nicht sicher, ob Sie das ehrlich bedauern. Wie dem auch sei: wenn es so ist, wie sie schreiben, ist das ein Fehler, und die vorherigen Fehler werden dadurch nicht geringer. Minus mal minus ergibt nur in der Mathematik plus. Insofern freue ich mich auf konkrete Hinweise. Wer hat also wann, welchen Familientag mit welcher Begründung abgesagt?
„Wenn Minderjährige Kriegswaffen in die Hand nehmen können, ist eine Grenze überschritten.“
Sehe ich nicht so.
Das Problem ist hier (mal wieder), das in Deutschland (leider) Minderheiten immer wieder ihre eigene (beschränkte) Wahrnehmung zum Maß aller Dinge hochdrücken können.
In (fast) allen anderen Ländern ist es normal, das zu Football-Spielen die Air Force Überflüge macht, oder „Anwerber“ ihre Informationsbroschüren verteilen…..das Waffen und Panzer ausgestellt (und sogar angefasst werden) dürfen, und die Zivilbevölkerung in Hubschraubern und Flugzeugen mitfliegen darf…
Merkwürdigerweise gibt es in solchen Ländern weniger Probleme mit der Nachwuchsgewinnung….und auch die „Anerkennung“ des Militärs im Allgemeinen ist deutlich höher/positiver als bei uns……OHNE das nun alle zum „rechten Gedankengut“ gezogen werden, weil sie einmal in ihrem Leben eine (Kriegs)waffe anfassen durften….
Das VMBl setzt doch einfach nur die §§ 2 und 3 WaffG entsprechend um. Und nach WaffG liegt hier ganz klar ein Verstoß vor!
Ob jetzt die Psyche der Kinder gefährdet ist oder nicht spielt erstmal keine Rolle. Irgendwer hat da Mist gebaut. Und zwar nicht ein HptFw der eine Station aufgebaut hat, sondern jemand der deutlich darüber sitzt. So sehe ich das zumindest.
http://www.juraforum.de/gesetze/waffg/2-grundsaetze-des-umgangs-mit-waffen-oder-munition-waffenliste
http://www.juraforum.de/gesetze/waffg/3-umgang-mit-waffen-oder-munition-durch-kinder-und-jugendliche
@huey
Sehr richtig! Ausserdem ist in Betracht zu ziehen, dass das Spektrum von als Kriegswaffen oder auch verbotenen Waffen vom Gesetzgeber permanent erweitert wird, bis hin zum Victorinox BW-Taschenmesser. Da kann ich vielfach nicht mehr folgen.
Es ist speziell in Deutschland im öffentlichen Umgang mit Waffen ein ungesundes Eiferertum am Werk, welches an die und Sexualphobie und Verklemmtheit der 50er und 60er Jahre erinnert.
Also ich erinnere mich noch sehr gut an die Wanderausstellung „Unser Heer“. Da hat es niemanden gestört, dass sich vor allem Kinder mit großen Augen Panzer und Hubschrauber angeschaut haben und zum Teil hineingeklettert sind. Kleine Jungs sind nunmal fasziniert davon (große übrigens oft auch nocht, gell, Herr Wiegold?) Die Reaktion ist auch aus meiner Sicht hysterisch. Jeder, der nun im Betroffenheitspathos verfällt, sollte mal bei uns im Rheinland den Karneval besuchen. Da werden in ein paar Tagen mehr Platzpatronen verballert als auf manchem Truppenübungsplatz im ganzen Jahr….
Sorry, Post von 08. Juni 2011 – 14:33 war von mir, nicht von huey.
Zu dieser ganzen teils sinnlosen Diskussion mal etwas von C.M. Province. Evtl. stiftet das den einen oder anderen Helden hier mal zum nachdenken an, über WEN man hier eigentlich diskutiert:
It is the Soldier, not the minister, who has given us freedom of religion.
It is the Soldier, not the reporter, who has given us freedom of the press.
It is the Soldier, not the poet, who has given us freedom of speech.
It is the Soldier, not the campus organizer, who has given us freedom to protest.
It is the Soldier, not the lawyer, who has given us the right to a fair trial.
It is the Soldier, not the politician, who has given us the right to vote.
It is the Soldier who salutes the flag,
Who serves beneath the flag,
And whose coffin is draped by the flag,
Who allows the protester to burn the flag.
@ Patrick
aus dem Gedicht tropft zu viel „Schmalz“ … zum Inhalt: Gerade wir Deutschen wissen doch, das diese Freiheiten sich ein Volk ohne Soldaten und ohne einen Schuss geben kann. In Deutschland bedurfte es nur couragierte DDR-Bürger … da war nicht so viel Pathos … Und wir haben unsere Souveränität auch nicht durch den kämpfenden Soldaten erlangt, sondern auf dem Wege der Diplomatie … 2+4 Vertrag … schon vergessen?
Ach ja, bevor Sie nachfragen … ja ich war bei der Bundeswehr als Soldat … über 30 Jahre und bin auch der Meinung Waffen gehören nicht in Kinderhände
Ich finde die Vorschriften der Bundeswehr recht eindeutig. Wer also gelobt oder schwört, der BRD treu zu dienen, „kauft“ das mit. Das Gejammere über die „bösen Linken“ oder „die Gesellschaft“ finde ich weder zielführend noch professionell: http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_17122004_39222800.htm
Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, wie das klassische „Gästeschießen“ dabei einzuordnen ist. Aber das sollte man sicher nicht zu laut fragen, sonst werden die auch noch abgesagt.
@Heiko Kamann: “Wo sind wir denn schon wieder hingekommen?”
Hierzu kann man einfach nur noch kopfschüttelnd lachen, Danke.
Zum Thema:
Was mich interessiert, ist, was diese ganzen „Empörten“ in ihrer Kindheit zu Fasching gemacht haben, was sie gespielt haben und ob diese Betroffenheit anerzogen, oder aufgesetzt ist ? Ich kann sie in keinster Weise nachvollziehen.
Wenn meine Kinder nichts mit Kriegswaffen zu tun haben sollen, dann nehme ich sie auch nicht mit zu einem TdoT -> dann aber gehe ich auch nicht dorthin, ausser ich bin auf der Suche nach „Skandalen“.
Ich hoffe, in diesem Zusammenhang, dass es in der Medienwelt Journalisten gibt, die den Schnappatmern nicht weiter ihr Futter geben. Sonst müssen sich selbige nicht wundern, dass die öffentliche Meinung eine ganz andere ist. Vergleiche Sarrazin. Zumindestens wäre eine ausgewogene Berichterstattung wünschenswert, in der auch Befürworter solcher Veranstaltungen und ohne diese gleich in die braune Ecke zu stellen, zu Wort kommen.
Der übliche linke Tratsch. Sparen wir uns mal den Hinweis, dass einige der linken Schreier als Jugendliche fleißig an Schießübungen der Jungen Pioniere teilgenommen haben.
Irgendwie witzig finde ich die den Hinweis auf Grenzen von Herrn Wiegold schon. Wo ist denn die Altersgrenze? SPD und Grüne wollen das Wahlalter in NRW auf 16 Jahre herabsetzen. Mit Verlaub, wer wählen darf, was aus meiner Sicht eine ziemliche Verantwortung ist, darf auch mal eine Waffe testen. Die Folgen sind garantiert geringer als bei einer Wahl.
@Mentor
:-)))))
“Waffen in Kinderhänden” – ganz legal
Mit Einverständnis der Eltern darf man als 12-Jähriger auf Schießständen mit Luftdruckwaffen schießen, ab 14 Jahren mit Kleinkaliberwaffen -letztere sind potentiell tödliche Waffen. Mit Ausnahmegenehmigung kann die Altersgrenze für einzelne minderjährige Schützen sogar gesenkt werden.(§27 Waffengesetz Absatz 3 und 4).
Ich sehe darin kein Problem. Schießsportvereine gibt es in fast jedem Dorf, oft ebenfalls mit Tagen der offenen Tür wo auch Kinder willkommen sind und unter Aufsicht schießen dürfen .
Der Gesetzgeber sollte im eigenen Interesse die Vorschriften für den Umgang mit ungeladenen Waffen bei Tagen der offenen Tür in Kasernen so gestalten, dass auch Minderjährige unter Aufsicht diese Bundeswehr-Waffen in die Hand nehmen dürfen. Über Jahrzehnte war dies so bei Tagen der offenen Tür üblich, über physische oder psychische Schäden bei Zivilisten ist mir nichts bekannt.
@Heiko Kamann: Genau, die in Berlin stationierten US Kräfte und damit auch die Aufmerksamkeit der Welt hatten nichts damit zu tun. Auch hatten Militärs nichts damit zu tun, dass es überhaupt ein West-Deutschland gab, mit dem man sich wiedervereinen konnte…
Abgesehen davon ist das Militär durch blosse Präsenz schon in der Lage Situationen zu verändern. Gerade jemand, der „über 30 Jahre“ Soldat war, sollte das wissen. Der Kampf ist immer das letzte Mittel. Unsere heutige Freiheit haben wir aber dennoch eben jenen kämpfenden Soldaten zu verdanken, welche Deutschland einst befreit und dann auch noch geschützt haben – Und das waren für einen langen Zeitraum Menschen, welche dabei tausende Kilometer zurückgelegt haben um die Bürger einer anderen Nation zu schützen…
Sie schrieben, dass Sie 30 Jahre dabei waren – Je einen Einsatz mitgemacht? Jemals gesehen, wie es der Zivilbevölkerung in Ländern, wie z.B. auf dem Balkan ergangen ist? Wenn ja, sollten Sie eigentlich verstehen, warum Soldaten notwendig sind und vor allem, warum „gerade wwir Deutschen“ nicht so zögerlich handeln sollten. Und nein: Einen Diktator stürtzen Sie eben nicht einfach so, ohne militärischen Druck. Auch das ist etwas, was gerade Deutschland selbst erlebt hat!
Desweiteren habe ich mit keinem Wort auch nur angedeutet, dass ich es für Richtig befinde, dass Kinder Zugang zu Waffen erhalten!
Mittlerweile erkennen Psychologen wieder an, dass es Jungen eher schadet, wenn man sie zwanghaft vom Umgang mit Waffen und „Kriegspielen“ fernhält. Die Haltung „Waffen sind grundsätzlich böse und verderben die Kinder“ ist ein überholtes Relikt der Pädagogik der 70er Jahre, das bei bestimmten Abgeordneten und Medienvertretern noch nachzuwirken scheint.
Was die Zuweisung der Verantwortung für die Kampagne an die Bundeswehr angeht, so erinnert mich diese an die These, dass Frauen mit kurzen Röcken die Ursache sexueller Belästigung seien. Tatsächlich jedoch werden in solchen Kampagnen auch weit weniger kontroverse Dinge aufgegeriffen, z.B. öffentliche Gelöbnisse. Ich glaube daher, dass Herr Wiegold bei seiner Bewertung irrt. Seine allgemeine Kritikhemmung gegenüber dem Lager, aus dem die Kampagnen stets kommen, kann ich nicht nachvollziehen.
Jede Wette daß kein einziger Angehöriger des Btl daran gedacht hat, daß die Wehrmacht möglicherweise auch in MITROVICA war. Typisches Moralapostelgekeife.
Und das Schlimmste von allem ist, daß ISAF und alle seine Umstände wieder gnadenlos untergeht in diesem Sog der Hexenjagd, Anschuldigungen und Empörungsgeseiere.
Andererseits kann ich mir auch gut vorstellen, daß kein einziger Entscheidungsträger im Entferntesten daran gedacht hat, daß da jemand ein solches Schild hinstellt, da es das Absurdeste wäre was jemand machen könnte. Willkommen beim Bund, genau dann macht es jemand, weil es nicht explizit verboten wurde!
Ich finde es auch nicht so gut, was da gemacht wurde. Man fährt da die verkehrte Schiene, welche bewirkt, dass die jungen Menschen eventuell ein falsches Bild von (richtigen) Waffen und Krieg erlangen, auch wenn ich selber kein „Waffengegner“ bin, ganz im Gegenteil. Nur gehört auch immer dazu, dass im gleichen Atemzug deutlich gemacht wird, was bewaffnete Menschen anrichten können. Und das, schätze ich, wurde eher nicht gemacht.
Letztenendes ist das nicht soooo dramatisch. Nicht alles, was einen leichten Beigeschmack hat, ist gleich schädlich.
Aber immerhin möchte die Bundeswehr damit auch junge Leute für den Soldatenberuf begeistern, wobei dieser Weg nicht der einzig wahre ist. Coole Waffen und n bisschen Rumballern sind im Frieden ja echt geil. Aber die BW ist kein Schützenverein.
Auf Gefahr hin Ärger von T.W. zu bekommen folgt ein Link als Gegengift, welcher nur von Erwachsenen mit stabiler Psyche geöffnet werden sollte. Zu sehen ist ein extrem brutales Amateurvideo aus Syrien, welches zeigt (solange es nicht gefaked ist, was ich aber nicht glaube), was dort gerade vor sich geht und was die „lustigen Bumm Bumm Dinger“ in falschen Händen so anrichten.
http://www.liveleak.com/view?i=387_1303951533
Bitte nicht dafür hauen. Wer über Krieg spricht muss solche Bilder kennen.
@Orontes: Also ich habe definitiv keine Beisshemmung nach links – im Gegenteil, und ich kann nicht erkennen, dass Thomas Wiegold sich der Kritik verweigert, wenn er darauf hinweist, dass nicht das Linkssein zu kritisieren ist, sondern eine inhaltlich differenzierte Betrachtung wünschenswert wäre. Denn damit kann man das simple Welt- und Menschenbild der meisten Bw-Kritiker sehr einfach aushebeln. Dass dies in vielen Kommentaren nicht geschieht, spricht nicht für die Bw-Befürworter.
Joa, wie ein ehemaliger Minister es so passend (sinngemäß) sagte:“ Die Bundeswehr hat mittlerweile auch ihre eigene Geschichte, die sie als Tradition verwenden kann!“ Dazu gehörte auch, das man sich anno KFOR in Mitrovica zusammen mit den Franzosen hat anspucken lassen, bei dem Versuch die tobenden Ethnien auseinanderzuhalten etc. pp… Und kaum bezieht man sich auf diese „neue Tradition“, kommen investigative Nachforschungen einer politisch völlig neutralen Fraktion, der es nur um das Recht und Wohl des deutschen Volkes geht, und machen einen medienwirksamen Brückenschlag zur Wehrmacht. Schon klar. Aber was ist der Effekt? Taadaaaa – soviel zum neuen Selbstverständnis der Streitkräfte,alles verfällt in Schnappatmung und Herzriss. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Und mal im Ernst – wenn ich will, das meine Kinder nichts mit Waffen zu tun haben (was ich persönlich gut nachvollziehen kann), dann fahre ich mit ihnen nicht zu einem Tag der Offenen Tür der Bw. Wir gleiten langsam in amerikanische Verhältnisse ab – ein Kind verbrennt sich die Finger am Herd, aber anstatt dem Kind zu erklären, was das ist und warum man da nicht draufpackt, verklagt man lieber den Hersteller, weil der ist ja Schuld.
Oh, bevor ich es vergesse – als ich als Grundschüler mal eine Polizeidienststelle besichtigt habe, zeigte man uns auch Waffen und reichte sie herum. Jeder durfte mal probieren und erklärt wurden sie auch. Warum interessiert das eigentlich niemanden, geändert haben dürfte sich das nicht?
CW:
„Das VMBl setzt doch einfach nur die §§ 2 und 3 WaffG entsprechend um. Und nach WaffG liegt hier ganz klar ein Verstoß vor!“
Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat das Verfahren bereits eingestellt.
Ich bin mir nicht sicher, ob sich nicht die meisten eher darüber aufregen, wie kritisiert wurde, anstatt dass etwas kritisiert wurde.
Man sollte natürlich nicht den Fehler machen, aus der Herkunft einer Kritik auf eine Absicht dahinter zu schließen. Die Vorgänge sind durchaus kritisierbar, auch wenn sie letztenendes in ihrem Umfang und ihrer Konsequenz kaum relevant sind. Der Hang zur infantilen Kriegsbegeisterung, der da durchschimmert, ist nicht die Art Kommunikation, die die Bundeswehr kultivieren sollte und ich gehe auch davon aus, dass das eher ein Einzelfall war, denn die Kultur. Außerdem hat Voodoo ganz richtig auf die gute alte Selbstverantwortung hingewiesen.
Was aus den Vorgängen dann aber medienseits und durch die dort ja in der Tat häufiger linksliberal eingestellten Journalisten (ist ja kein Geheimnis) kreiert wird, ist auch wieder kritikwürdig, da historische Analogien gezogen werden, die unfair sind und eine vernünftige Diskussion ad absurdum führen.
Daher verhärtet sich eine solche Debatte dann auch schnell, weil es immer gleich um alles geht.
@ Sascha Stoltenow | 08. Juni 2011 – 11:57
Ich kann jetzt nicht ganz nachvollziehen, warum Sie gleich so lospoltern.
Ich habe doch er die Macher dieser Kampagne gegen die Bundeswehr für ihre professionelle Inszenierung von Öffentlichkeit eher gelobt, als dass ich Herrn Wiegold getadelt hätte. Wäre er der Einzige, der in diese kommunikative Falle reintappt, wäre das etwas anderes. Aber Herr Wiegold ist ja in zahlreicher und auch fachlich renommierter Gesellschaft und hat sogar so lange gewartet, bis er sich unglaubwürdig gemacht hätte, hätte er das Thema nicht gebracht. Ein anderes Blog ist da schon eher mit wehenden Fahnen gehorsam vorausgeeilt …
Man hat eben der Öffentlichkeit ein Stöcken vor die Füße gehalten, und alle sind brav drüber gesprungen. Etwas geschichtlich bewanderte Zeitgenossen können sich ja mal mit der Totalitarismustheorie beschäftigen.
Eine gesellschaftliche Hysteriefähigkeit zu jedem nichtigen Anlass ist ein Indikator für eine gefährliche Verführungsfähigkeit und Instabilität. Sind wir da möglicherweise auf einem gefährlichen Weg? Die Anzeichen häufen sich, dass unsere Bevölkerung nach wie vor sehr verführbar ist. Die SA- mäßige Gewissheit und auch Gewaltbereitschaft, mit der sich seit einigen Jahren diverse Aktivisten aufführen und dafür Applaus ernten, gibt mir doch sehr zu denken. Eine freiheitlich demokratische Grundordnung funktioniert eigentlich anders.
@ Niklas
Gleich vorweg … ich habe hier keine Lust auf ein langes Traktat.
Das ich Soldat war schrieb ich schon … ich bin der Bundeswehr also grundsätzlich auch eher gut gesonnen. Mich ärgert es darum umso mehr, dass wir selbst solche „Steilvorlagen“ geben; ist dann, doch wohl logisch, das diese auch genommen werden und auch noch unser Tor treffen.
Da kocht so ein Thema hoch und was passiert von all den Pressestäben (auf den verschiedenen Ebenen) … scheinbar nichts … weg ducken.
Sie haben mir vorhin etwas über den Balkan geschrieben … lassen sie es … mit der Begründung müssten wir in ganz anderen Ländern aktiv sein … setzen Sie sich einen Moment und stimmen mir zu, das statt „Hurra“-Geschrei beim Thema AFG es eigentlich erforderlich gewesen wäre, das der GI der Regierung gesagt hätte „So einen Einsatz kann die Bundeswehr nicht“ … aber nein, so was wird nicht gemacht, statt dessen werden Soldaten verbraten, weil sie weder ausgebildet waren, noch ausgestattet waren. Ich könnte Ihnen Details nennen … aber ich möchte nicht gegen VS verstoßen, da würde ihnen der Hut hoch gehen.
Dividieren Sie bitte nicht die Bundeswehr in „war im Einsatz“ … „war nicht im Einsatz“ auseinander … das würde die Truppe spalten … darum werde ich sie auch im unklaren lassen, wie meine Biografie ist.
Welch Zufall: Auf BMVg.de wird berichtet das nun ein Fahrzeug der Truppe übergeben wurde … nach über 20 Jahren … Autoland Deutschland?
Für mich am erschreckendsten beim Betrachten des Videos waren die beiden Soldaten, die genau in Zielrichtung vor den Tischen mit den Handfeuerwaffen standen.
Meiner Meinung nach können Kinder und Jugendliche den Unterschied und die daraus resultierende Konsequenz zwischen echten und unechten Waffen (z. B. auch Holzspielzeug) intellektuell nicht begreifen. Somit muss dafür gesorgt werden, dass sie verinnerlichen, niemals auf Menschen oder Tiere zu zielen.
Diese Sensibilisierung wird dann auch Unfälle beim späteren Waffenreinigen und bei Schießübungen reduzieren.
@Orontes: Na ja, ich poltere ja nicht gleich los, aber ja, für diejenigen, die frisch in die Diskussion einsteigen, ist das gleich. Zeit ist halt auch relativ und mein Ärger bei diesem Thema gärt und währt ja schon länger ;-)
@Julia Münkemüller: Das mag dem geschuldet sein, dass von dort die Übersicht am besten war. Lieber vor der Mündung rumstehen als dass es nachher Schwund gibt.
Außerdem sind mil. Handfeuerwaffen genau dafür da: Sie auf und gegen Menschen zu richten. ;-)
Bei Verweisen auf das Waffengesetz sollte man nicht vergessen, dass § 55 des Waffengesetzes die Bundeswehr von den Vorschriften des Waffengesetzes ausnimmt.
Nico, das müssen sie Frau Münkemüller nicht erklären, sie hat von uns glaube ich mit Abstand die meiste Ahnung davon, was mil. Schusswaffen anrichten ;)
@Niklas
Die Klage liest man ja hier (und auf Seiten mit ähnlichem Publikum) öfter. Ich frage mich dann immer, wo man dieses ganze linksliberale Journalistenpack findet. Beim Springer-Verlag (Bild, Welt etc.), der als eins der größten deutschen Medienunternehmen seinen Angestellten schon im Arbeitsvertrag eine wahrlich nicht linksverdächtige Grundeinstellung vorschreibt? Bei der FAZ? Beim Spiegel, der – von seinen neoliberalen Ausfällen mal abgesehen – weder rechts noch links, sondern vor allem dagegen ist? Bei der Jungen Freiheit? Bei n-tv und den ganzen Privatsendern, die Werbevideos der Rüstungsindustrie als Dokus verkaufen, weils halt billiger ist, als selbst was zu drehen? Beim ZDF, das explizit als konservativer Gegenkanal zur ARD gegründet wurde, oder eher beim Bayrischen Rundfunk?
Ach so, ja klar, bei der taz mögen welche sitzen. Die liegt auflagentechnisch etwa auf Augenhöhe mit dem Bayernkurier, der seinerseits das CSU-Zentralorgan und daher vermutlich ein passables Gegengewicht ist. Oder heißt „häufiger“ nur „oh, es gibt welche“?
Ich glaube, viele der „linksliberale Journalisten“-Schreier verwechseln da was. Journalismus ist nicht dafür da, Zustimmung oder Ansehen für irgendetwas zu generieren. Journalismus ist dafür da, aufzuzeigen, wo Dinge schieflaufen. Dafür, dass das häufiger auch mal bei der Bundeswehr der Fall ist, können die Journalisten nix.
@Raj: Dieter Nuhr lässt Grüßen….
http://ef-magazin.de/2010/05/13/2118-journalisten-sind-links-zweidrittelmehrheit-fuer-die-neue-bundeskanzlerin-claudia-roth-mit-der-spd-als-juniorpartner
und
http://www.dfjv.de/fileadmin/user_upload/pdf/Politikjournalistinnen_und_Journalisten.pdf
(off topic) @ Raj
Laut Umfrage der FU Berlin/Prof. Lünenborg aus dem Jahre 2010 bezeichnet sich eine relative Mehrheit der Politikjournalisten in Deutschland dem grün-rotem Spektrum zugeneigt:
Parteineigung von Politikjournalisten laut Selbstauskunft (kumuliert) :
SPD/GRÜNE/Linke: 46,6 % keine Partei : 36,1 % CDU/FDP: 16,4 %
siehe Grafik S. 13 : http://www.dfjv.de/fileadmin/user_upload/pdf/Politikjournalistinnen_und_Journalisten.pdf
@ Nico
indiziert wäre an jeder Handfeuerwaffe eine militärische Aufsicht am Schützen gewesen. Dadurch hätte man sowohl möglichem „Schwund“ entgegengewirkt, als auch den korrekten Umgang gelehrt und an die Zivilisten eine Sensibilisierung der Gefahren weitergeben können.
Militärische Handfeuerwaffen werden erst dann auf und gegen Menschen gerichtet, wenn ein rechtlicher Auftrag vorliegt und nachdem eine adäquate Ausbildung des Soldaten erfolgt ist , während der, anfangs, genau das Richten von Waffen auf Menschen vermieden und verhindert wird. Somit erkenne ich wohl die Intention in Ihrem kernigen Wortspiel an, halte derartiges innerhalb dieses Sachverhaltes und Umfeldes allerdings für gefährlich.
@Hohenstaufen (OT)
Danke erstmal für die Studie, die kannte ich tatsächlich nicht. Ich zweifle zwar nach grobem Überfliegen auch ihre Aussagefähigkeit an (vgl. die Passagen zur Repräsentativität auf S. 5, die Ermittlung der Grundgesamtheit auf S. 6-7 etc.), aber nehmen wir die Zahlen mal so.
Dann ist erstmal überraschend, dass der „linke Block“ nicht größer ist. Im Sample haben wir 99%, die mindestens bis zur Hochschulreife ausgebildet sind. Laut BPB auf Grundlage von infratest/dimap wäre eine SPD/GRÜN/LINKS-Präferenz bei 60% zu erwarten (http://www.bpb.de/fsd/werwaehltwas/). Halten wir also fest: Politikjournalisten sind eher unterdurchschnittlich linksliberal.
Dann stellt sich natürlich die Frage, für wen die Politikjournalisten so schreiben. Nehmen wir mal als Extreme die BILD (Auflage: knapp unter 3 Mio.) und die Junge Welt (Auflage nach Eigenangaben: 17000). Dass der Beitrag des einen mehr Wumms hat als der des anderen leuchtet ein, oder? Das führt uns dahin, dass vllt mit der Konzentration auf den einzelnen Journalisten die Frage falsch gestellt ist. Wichtiger wäre die Frage, wieviele Rezipienten der linksliberale Politikjournalist im Vergleich zu seinem rechtskonservativen Pendant erreicht.
Und schließlich stellt sich die schon angeschnittene Frage nach dem Sinn und der Aufgabe von Journalismus. Wenn Dinge schieflaufen, darf und muß auch der rechtskonservative Journalist diese benennen. Wenn er das unterläßt, ist er kein Journalist, sondern Propagandist. Das ist etwas anderes. Dass ein bundeswehraffines Publikum erstmal den Reflex hat, die Reihen zu schließen und ist-doch-nix-passiert-Einigkeit zu demonstrieren, macht den Journalisten, der aufschreibt, dass sehr wohl etwas passiert ist (und, btw, dass das passierte noch viel schlimmer ist, wenn es kein bedauerlicher Einzelfall war, sondern so „völlig normal“, wie das einige hier sehen möchten), nicht gleich zum Bannerträger der proletarischen Weltrevolution. Vgl. dazu auch den recht löblichen Vorsatz von immerhin einem guten Drittel der Politikjournalisten, die eigene Parteipräferenz aus dem Berichterstattungsalltafg rauszuhalten.
@ Julia Münkemüller
Hoffentlich war der Hülsenauswurf zumindest nicht das 2.größte Ärgernis und wurde entsprechend ihres alten Grundausbildungsgedankens sofort und ohne zögern entsprechend „sensibilisiert“! Ach ja, sind die Schützenscheiben umgedreht worden, um bloß keine Ähnlichkeit zu erzeugen!? Schließlich könnten sie als Holzzielscheiben mit menschenähnlichen Zügen missverstanden werden…
„Militärische Handfeuerwaffen werden erst dann auf und gegen Menschen gerichtet, wenn ein rechtlicher Auftrag vorliegt und nachdem eine adäquate Ausbildung des Soldaten erfolgt ist , während der, anfangs, genau das Richten von Waffen auf Menschen vermieden und verhindert wird.“
Wie bei Hollywood/ im Tatort/ oder bei KiKa ja tunlichst vermieden wird wenn Waffen im Spiel sind. Das restliche Tagesprogramm fällt mir auf die Schnelle nicht ein.
– jetzt gibt es ärger- ;))
@T.W.:
„Wenn Minderjährige Kriegswaffen in die Hand nehmen können, ist eine Grenze überschritten.“
Dann überschreitet die Bw per Gesetz diese Grenze, da auch 17jährige mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten Soldat werden können. In einen Panzer steigen wäre dann auch schon über der Grenze!? Aus meiner Sicht eine zu enge Grenze. Wie soll denn die Freiwilligenarmee Freiwillige in der Berufsorientierungsphase im zentralen Alter von 16-19 Jahren finden? Wohl doch nicht mit Hüpfburgen. Eine Kaserne ist nunmal kein evang. Kirchentag ;-).
Daher ist eine vernünftige Präsentation von Waffen aus meiner Sicht sehr wichtig. Vernünftig heißt – wie bereits diskutiert – mit zahlreichen und gut vorbereiteten Aufsichten.
So gibt es das übrigens auch bei der Polizei für 16- und17Jährige.
Doch ganz diskussionsfähiges Thema Herr Wiegold?! Verwunderlich, dass sie die letzten Tage eher den freundlich desinteressierten Freizeit-Truppendienst-Richter gespielt haben ~ Schuldig! und der Herr Stoltenow hat dazu eine Meinung, wen es interessiert ~
Ich sehe aber gerade in solchen Themen zum „Anfassen“, welche nicht so abgehoben sind den wirklichen Diskussionsbedarf. Statische Waffenshows wurden seit Jahrzehnten durch die Truppe der Öffentlichkeit und KINDERN auf Gelöbnissen, Familientagen etc. vorgeführt mit Stationen zum Anfassen. Ortsschilder zu darstellerischen Zwecken mit kommunistisch geprägten Städten sind zwar seit ein paar Jahren nicht mehr so „IN“, waren aber auch keine Besonderheit. Daher umso faszinierender warum dieser „Skandal“ als angehendes „Sommerloch-Thema“ doch wieder so stark polarisiert…..
Stephan Löwenstein in der FAZ nennt klar die eigentlichen Verantwortlichen und geht auch deren Kampagne nicht auf den Leim:
http://www.faz.net/artikel/C30089/bundeswehr-skandal-30434466.html
Den Grimme-Preis wird man für so treffend-kritische Worte natürlich nicht bekommen. Es dürfte wohl eher im Sinne der Sponsoren (darunter einiger nordrheinwestfälischer Behörden) sein, wenn man die Bundeswehr für die gegen sie gerichteten Kampagnen beschuldigt anstatt die eigentlichen Verantwortlichen.
Ach, Orontes.
Wenn ich denn den Grimme Online Award bekommen sollte, worauf ich natürlich ein wenig hoffe, ist das nach Ihrer Lesart dann der Beleg für meine linke Haltung und Voreingenommenheit gegen die Bundeswehr, oder wie soll ich das verstehen?
Diese Polemik ist mir einfach zu billig. Lesen Sie doch da, wo Sie Ihre Meinung widergegeben finden.
@T. Wiegold
Ich wollte keinen persönlichen Streit auslösen. Mir fiel nur auf, dass Sie in letzter Zeit sehr scharf reagieren, wenn grundsätzliche Kritik an bestimmten politischen Kräften geübt oder auch nur zitiert wird.
Immerhin haben Sie mehrfach ausdrücklich erklärt, dass Sie bestimmte Kräfte gerne von Kritik ausnehmen möchten. Dabei wurden Sie m.E. auch gerne unsachlich, wie auch jetzt mit Ihrer Reaktion nach dem Motto „geh doch nach drüben“. Das taten Sie nicht, wenn z.B. CDU-Politiker wie Jung oder aktuell De Maiziere auf fast einstimmige, auch zugespitzte Kritik stießen.
Ich will hier nicht die Regierung verteidigen (die ich stets ebenso konsequent kritisiert habe wie die Opposition), werde aber seit einiger Zeit den Eindruck nicht los, dass Sie bei manchen Themen nicht mehr so sehr wie früher an offener Debatte interessiert sind. Warum sonst die scharfen Reaktionen und die Kritikvorbehalte bei bestimmten Themen?
Auch wenn Sie darauf keinen Wert legen, so lese ich Ihr Blog immer noch gerne, fand Sie aber wesentlich überzeugender, als Sie sich nicht darauf reduzierten, bestimmte Kritik einfach abzubügeln oder von vorneherein für unerwünscht zu erklären. Warum sollte man denn z.B. nicht darüber diskutieren, welche politischen Ziele die laufende Kampagne gegen die Bundeswehr verfolgt, wie Sie es hier fordern?
Dass davon abgesehen bestimmte öffentlich geförderte Preise möglicherweise auch einen Domestizierungseffekt auf kritische Plattformen haben können, ist übrigens eine Kritik aus dem linken Lager, der ich mich anschließe.
Für den SPD-Verteidigungsexperten Rainer Arnold ist das Kriegsspiel in der Kaserne ebenfalls „in keiner Weise akzeptabel“. So dürfe man das Interesse der Jugendlichen für die Bundeswehr nicht wecken. „Ich will nicht, dass junge Menschen zur Bundeswehr gehen, weil sie vom Schießen begeistert sind“, sagte Arnold der Westdeutschen Allgemeine Zeitung.
Für mich unbegreiflich wie es bei der Sache 2 Meinungen geben kann. Ich war selber im Schützenverein und mein Vater war Berufssoldat und ist Jäger. Ich kenne also Waffen und den Umgang damit. Mir ist aber ein ganz anderer Umgang mit selbigen vermittelt worden und wenn ich einige Bilder in dem Video sehe kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Da spielt es auch keine Rolle wer es an die Öffentlichkeit bringt.
Wenn teile der Bundeswehr schon zu hause bei einem Tdot so versagen dann mag ich über manch anderes nicht nachdenken.