Ohne Wehrpflicht zu Hartz IV
Das hier kursiert wohl gerade in der Truppe – ich habe es heute schon zwei Mal zugeschickt bekommen… Und ehe es jemand anders postet, mache ich es.
Übrigens, ehe jemand fragt: Das gehört wie das hier ins Fach Satire. Es soll Leute geben, die nicht vom Spieß zusammengefaltet wurden und trotzdem im Leben ganz gut klar kommen (ich habe ja auch keinen Wehrdienst geleistet).
Lage: Robert ist Wehrdienstleistender. Robert verschläft und kommt verspätet zum Dienst.
Damals, 1973
Sein Spieß befiehlt ihn zu sich. Er lässt ihn stillstehen und belehrt ihn mit lauter Stimme über seine Pflichten. Robert muss einen GvD-Zusatzdienst leisten. Seine Kameraden lachen.
Robert leistet den GvD-Dienst. Zukünftig ist er pünktlich, um vor seinen Kameraden besser dazustehen. Einen solchen „Anschiss“ vom Spieß möchte er nicht nochmal erleben.
Nach Ende der Wehrdienstzeit ist sein späterer Arbeitgeber über die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit von Robert beeindruckt.
Er bekommt eine Vertrauensstellung und eine Gehaltserhöhung.
Robert erzählt allen, dass er in seiner Bundeswehrzeit viel Gutes gelernt hat.Heute, 2011
Sein Spieß meldet den Sachverhalt an den Kompaniechef. Dieser informiert die Vertrauensperson, die Gleichstellungsbeauftragte, den Militärpfarrer und den Sozialdienst. Die Meldung eines BV (Besonderes Vorkommnis) unmittelbar an den BM (Bundesminister) wird geprüft. Die Vorgesetzten werden wegen möglicher Verfehlungen vernommen. Der Spieß wird zu seinem Schutz abberufen, weil er möglicherweise seine Dienstpflichten verletzt hat. Die Dienstpläne der letzten zehn Jahre werden überprüft.
Der Befehlshaber HFüKdo lässt die Notwendigkeit eines pünktlichen Dienstbeginns im Friedensbetrieb untersuchen. Eine Befragung durch den dienstaufsichtsführenden Inspekteur scheitert, weil Robert an diesem Tag wieder zu spät kommt. Der Bataillonskommandeur wird versetzt. Der Kompaniechef wird nicht Berufssoldat. Der Spieß wird mit Depressionssymptomen in die FU 6 (Abteilung für Psychiatrie) eingewiesen. Mitarbeiter des Wehrbeauftragten sind vor Ort. Der Verteidigungsausschuss befasst sich mit der Angelegenheit. Die Untersuchung ist noch immer nicht abgeschlossen.Robert hat mittlerweile als einer der letzten seiner Art die Wehrpflicht absolviert und ist entlassen.
Die Bild-Zeitung berichtet über Führungsschwächen in der Bundeswehr.Robert meint, verschlafen ist doch nicht schlimm. Er verschläft auch mehrfach bei seinem neuen Arbeitgeber. Dieser entlässt ihn daraufhin.
Robert ist heute HARTZ IV- Empfänger.
Robert erzählt allen, die Bundeswehr wäre schuld daran.
Julia, Julia ;-)
@Sascha W. Der von mir verwendete Begriff „Exwehrpflichtiger“ bezieht sich auf einen Mann, der beim Bund Wehrdienst geleistet hat unabhängig davon, ob er per Gesetz noch als Wehrpflichtiger betrachtet wird oder nicht. Wenn Sie die Studie genauer durchlesen, finden sie auch Aussagen über den genauen Personenkreis und die statistische Relevanz. Ich würde ja auch gerne eine weitere Quelle zitiren, nur ich kenne leider keine andere zu dem Thema. Aber vielleicht können Sie mir ja da weiterhelfen. Wenn Sie unabhängige Quellen mit anderen Ergebnissen kennen, nur zu.
@JTR: Ich habe beides beim Bund erlebt. Wir hatten in der Stammeinheit zunächst eine Vaterfigur als Kompaniechef. Die Zeit verging wie im Fluge und das Betriebsklima stimmte. Danach wurde er befördert und sein Nachfolger hat gleich klargemacht, dass für ihn nicht der Mensch, sondern der Auftrag im Mittelpunkt steht. Unter ihm veränderte sich das Betriebsklima und die Motivation völlig. Die restlichen Monate dehnten sich unendlich und wurden zur Hölle. Es war aus heutige Sicht eine sehr interessante Studie über Führungsverhalten.
@Julia Münkemüller: Nein, im Zivilleben ist es immer besser, weil sie dort niemals so ausgeliefert sind, wie als Wehrpflichtiger beim Bund. Diese Situation ist eine ganz besondere. Im Zivilleben können sie notfalls kündigen, als Wehrpflichtiger haben sie da ein Problem. Dieses besondere Gefühl der eigenen Machtlosigkeit und ausgeliefert sein, kann wohl keine Faru und auch kein Mann nachvollziehen, der nicht dabei war.
Die Menschenführung der großen Konzernen hat sich vielleicht mal nach der inneren Führung der Bundeswehr orientiert, inzwischen hat sie sich aber deutlich weiter entwickelt. Vorgesetze, die glauben, sie könnten ihre Abteilung nach Befehl und Gehorsam leiten, sind heutzutage zum Scheitern verurteilt und würden auch nicht geduldet werden.
„Und um zum Schluss eine psychologische Laienansicht rauszuhauen: Ihr Unbewußtes scheint immer noch eine tiefverwurzelte Liebe zur Männerdomäne Bundeswehr verinnerlicht zu haben, sonst würde man Sie auf dieser Seite nicht lesend und schreibend auffinden.“
Erwischt :-). Ich würde es aber eher als Traumaverarbeitung bezeichnen und als Schutzreflex für die Opfer der Wehrpflicht.
Sehen Sie Andreas, so hat jeder seine Sicht der Dinge.
Im übrigen, wenn ich das noch richtig auf die Pfanne kriege, ist Julia sehr wohl im Stande was dazu auszusagen, sozusagen aus erster Hand. Wenn auch nicht als Wehrpflichtige.
Ihre Verallgemeinerung aufgrund Ihres geteilt erlebten Wehrdienstes ist allerdings höchst Widersprüchlich und so nicht nachvollziehbar.
Es ist für die Ausbilder ein schmaler Grat zwischen fordernder und anspruchsvoller Ausbildung und dem was einzelne subjektiv als Schikane und Drill empfinden auf dem sie wandeln. Als bestes Beispiel dient ja die Gorch Fock.
Und gerade der Schutz den die Soldaten aller Dienstgrade durch die WBO genießen hätte gerne so mancher Arbeiter auf der freien Wirtschaft.
So einfach ist es also auch nicht und nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
@ StFwdR
alles richtig auf der Pfanne :o)))). Bin alter SaZ 17. Diensteintritt 1990. Enddienstgrad: OStArzt (jetzt d.R.)
@ Andreas
das Leben bei der Bundeswehr ist unmittelbarer, direkter und damit für junge Abiturienten, deren erste Frage auf einen Befehl immer „warum?“ ist, natürlich auch umso furchteinflößender. Menschen mit z.B. einer handwerklichen Ausbildung, haben da schon andere Erfahrungen gemacht und sind nicht mehr ganz so leicht einzuschüchtern.
Geführt wird bei der Bundeswehr aber nur in der Grundausbildung nach „Befehl und Gehorsam“. Danach eher in Auftragstaktik.
Abhängig vom eigenen Umfeld, steigert man sich in die negative oder positive Grundhaltung zu Bundeswehr und anderen Lebensbereichen rein. Ob dieses negative Wiederaufrollen Sie glücklicher machen wird, wage ich, als psychologischer Laie selbstverständlich, allerdings zu bezweifeln.
Bei den Männern (vermehrt Männer, die nur ihren Wehrdienst abgeleistet haben), mit denen ich mich, über die letzten 20 Jahre, über ihre Bundeswehrzeit und vor allem ihre Grundausbildung unterhalten habe, konnte ich feststellen (Ausnahmen bestätigen die Regel, aber da fällt mir ganz spontan nur einer ein mit negativen Erfahrungen), dass in positiven Erinnerungen geschwelgt wurde…..
P.S. es waren mehr als 266 :o))))))
@Andreas:
Der Begriff „Exwehrpflichtiger“ bezeichnet schlicht alle Menschen, die vormals wehrpflichtig waren und es jetzt nicht mehr sind. Der Begriff sagt nichts darüber aus, ob jemand überheupt Wehrdienst leistete. Jemand, der Wehrdienst egal in welcher Form und in welchem Status leistet, ist Wehrdienstleistender, jemand „der beim Bund Wehrdienst geleistet hat“ mithin also „Exwehrdienstleistender“. Es ist zwar durchaus möglich und wissenschaftlich anerkannt, Begriffe abweichend zu definieren – jedoch tut man dies vor deren Verwendung und bastelt sich nicht Begriffsdefinitionen zusammen, nachdem man auf fehlerhafte Verwendung hingewiesen wurde.
Es geht mir nicht um andere Ergebnisse als jene in der Studie, weshalb ich auch keine anderen anführen muß. Mir geht es allein darum, daß Sie Aussagen mit der Studie zu begründen versuchen, die sich eben nicht aus dieser schließen lassen. Die relevante Passage zur Aussagekraft des quantitativen Anteils der Pilotstudie mit ihrer kleinen Stichprobe habe ich oben zitiert, mir ist die Studie in Gänze hinreichend bekannt.
Aus eigener Erfahrung als Vorgesetzter (bin als Hauptmann abgegengen, zuvor Zugführer) kann ich eigentlich allen nur Recht geben.
Meine Untergebenen (= Unteroffiziere und Wehrpflichtige) zu führen war schwer, wenn ich mit den Leuten geredet habe schien ich aber meinen Job ganz gut gemacht zu haben, es gab aber auch sehr kritische Aussagen.
Mir war wichtig, dass meine Leute Spaß hatten und hab alles dafür getan.
Den Auftrag den ich jeweils hatte hab ich zwar durchgeführt, dabei jedoch auf meine Untergeben geachtet.
Ob das genug war weiss ich nicht, jedoch habe ich alles getan um meiner Verantwortung zu genügen.
Es wird immer so getan als wäre Befehl und Gehorsam nur etwas für ewig Gestrige. Keine Armee der Welt ist ohne diese Kombination zu führen. Wie soll das bitteschön auch anders gehen? Das Aufentern auf der Gorch Fock im Angebotscharakter. Das Führen einer Patrouille als outdoor happening? Ohne Befehl und Gerhorsam geht gar nichts. Das bedeutet nicht, dass man deswegen ohne Menschenführung auskommt. Gerade dann ist der Vorgesetzte insbesondere gefragt. Und weil es in der freien Wirtschaft so prima ist, frage ich mich wie Gesellen, Meister und Ingenieure andere vergleichbare „Vorgesetzte“ in Menschenführung, Methodik der Ausbildung, dafür relevante Gesetzeskunde, Politik, Sportausbildung und vieles mehr ausgebildet werden? Will mal behaupten, so gut wie gar nicht. Ich habe es jedenfalls so nicht erfahren dürfen. So zu tun als wären alle Ausbilder hirnlose Menschenschinder entbehrt jeder Grundlage. Natürlich gibt es auch schlechte Ausbilder. Insgesamt dürfte aber die Gaußsche Verteilungskurve in Ansatz zu bringen sein. Der Soldat hat keinen Beruf wie jeder andere. Wir haben aktuell in Afghanistan mit Menschen zu tun, die ihrer ungehorsamen Frau die Nase und Ohren abschneiden. Auf dem Weg dahin hat man ihr sicherlich schon vorher ein paar mal in die Fresse gehauen(wähle ganz bewußt diese rüde Ausdrucksweise) Steinigungen gehören zum dort zum Alltag. Warlords sind uneingeschränkte Herrscher in ihrem Bereich und entscheiden über Leben und Tod.
Wie also sollen unsere Soldaten ausgebildet sein um mit solchen Gegnern fertig zu werden? Bin auf die Vorschläge gespannt.
@BausC: Nichts gegen Befehl und Gehorsam, so funktioniert eine Armee nun einmal. In vielen Bereichen reicht aber auch eine einfache Anweisung. Aufgaben können delegiert und eigene Entscheidungen korrigiert werden, wenn der Mitarbeiter, pardon, Untergebene bessere Vorschläge hat. Kritisch wird es vor allem dann, wenn Befehle sichtbar willkürlich und sinnlos sind. Und ganz besonders nervig wird es, wenn jeder Befehl gleich von der Drohung begleitet wird, dass es sonst am Feierabend oder noch schlimmer am Wochenende erledigt wird. Das Befehl und Gehorsam Konzept setzt in der Theorie den weisen und allwissenden Vorgesetzen voraus und daran hapert es in der Praxis. In einer Armee haben Menschen ungewöhnlich viel Macht über andere Menschen, ohne die Reife zu haben, dieser Macht würdig zu sein. Das ist das Problem.
@StFwdR: „Und gerade der Schutz den die Soldaten aller Dienstgrade durch die WBO genießen hätte gerne so mancher Arbeiter auf der freien Wirtschaft.“
Interessant, Ihnen ist aber schon bekannt, dass es sich bei Wehrpflichtigen um Zwangsverpflichtete handelt, bei denen einige Grundrechte zeitlich befristet deutlich eingeschränkt sind?
@Andreas
Es ist aber auch ein zweischneidiges Problem.
Auf der einen Seite der „allwissende umfassend gebildete“ Abiturient, frisch aus dem Hotel Mama und auf der anderen Seite kleines dickes frustriertes Feldwebel.
Überspitzt, ich weiß aber so gewollt, da von Ihnen so geschildert.
Ein guter Unteroffizier wächst nun mal nicht auf Bäumen und bis der seinen eigenen Stil gefunden hat dauert es nun mal, ist übrigens in der freien Wirtschaft nicht anders, wobei die Möglichkeit der Kündigung dort immer mit der Option einer neuen Stelle korrespondiert.
Wer entscheidet denn überhaupt ob ein Befehl „sichtbar willkürlich“ oder gar „sinnlos“ ist ?
Es gibt immer Dinge die gemacht werden müssen und deren Grund sich nicht auf dem ersten Blick erschließt. Besonders wenn diese unangenehm sind ist es schnell „Dummfick“.
Genauso verhält es sich mit der Ausbildung. Waffendrill wird heute ja nicht mehr so durchgeführt, wie wir beide ( ich hab zur selben Zeit wie Sie angefangen) es noch erlebt haben dürfen. Dafür kann ich meine Handwaffen und die STAN-Waffen meines Leopolds noch heute im Schlaf zerlegen und zusammensetzen. Und genau das ist das Ziel einer drillmäßigen Ausbildung, Tätigkeiten und Handgriffe so lange zu üben, bis sie in Fleisch und Blut übergehen.
Genauso verhält es sich mit anderen Dingen, auch wenn sich dem Soldaten diese nicht immer auf dem ersten Blick erschließen.
Körperlich fordernde Ausbildung wird da schnell als Schikane empfunden, klare Ansagen zur Hygiene, Körperpflege u.s.w als „Eingriff in die Privatsphäre“ abgetan.
Wenn dann noch der junge dynamische Abiturient meint den Feldwebel provozieren zu müssen, geht das dann meisten gewaltig in die Hose.
Und eine „einfache Anweisung“ was ist das ?
Sie kennen die Definition von Befehl ?
Klar ist auf jeden Fall, korrektes Benehmen beiderseits erleichtert die Zusammenarbeit, wie zwischen Stift ( Verzeihung korrekterweise AZUBI) und Geselle / Meister.
Nachtrag :
Klar, Wehrpflicht bedeutet die Verpflichtung zeitlich befristet einen Dienst für die Allgemeinheit zu leisten. Die Art und Weise wie sie dies betonen legt mir den Verdacht nahe das eine Pflicht gleich welcher Art bei Ihnen persönlich eine Aversion hervorruft.
Im übrigen, welche persönlichen Grundrechte meinen Sie eigentlich ?
@Julia Münkemüller: „Bei den Männern (vermehrt Männer, die nur ihren Wehrdienst abgeleistet haben), mit denen ich mich, über die letzten 20 Jahre, über ihre Bundeswehrzeit und vor allem ihre Grundausbildung unterhalten habe, konnte ich feststellen (Ausnahmen bestätigen die Regel, aber da fällt mir ganz spontan nur einer ein mit negativen Erfahrungen), dass in positiven Erinnerungen geschwelgt wurde…..
P.S. es waren mehr als 266 :o))))))“
Respekt, das wäre dann eine Zufriedenheitsrate von 99,6 %. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass es so etwas überhaupt schon mal in einer Berufsgruppe gegeben hätte und das bei Zwangsverpflichteten. Und keiner von denen wusste nicht jeden Tag genau darüber Bescheid wie viele Tage er nach Dienst noch hatte? Und keiner hatte sich ein Maßband gekauft? Und keiner hat den Tag seiner Entlassung bis zur Besinnungslosigkeit gefeiert? Bemerkenswert!
Etwas scheint dann aber nicht mit der sonst so zuverlässigen Mund zu Mund Propaganda zu funktionieren. Völlig unverständlich warum so viele fast alles unternahmen, um ausgemustert zu werden. Und dann die vielen Verweigerungen. Und eigentlich braucht sich die neue Bundeswehr ja dann keine Gedanken über genügend Freiwillige zu machen.
Sie sehen, so einfach ist das nicht. Ich kann mich mit meinen Kollegen auch prima stundenlang über die Zeit beim Bund unterhalten und nur darüber sprechen, was toll und lustig war. Ist ja auch viel angenehmer. Fragt man dann aber nach, ob man es denn noch einmal machen würde und wie es denn zusammenfassend war, kommt fast immer ein entschiedenes „niemals“ und „die reinste Zeitverschwendung“. Tja, wie ist das noch einmal mit der DDR-Nostalgie. In meinen Augen gibt es da bemerkenswerte Parallelen.
@StFwdR : „Wer entscheidet denn überhaupt ob ein Befehl “sichtbar willkürlich” oder gar “sinnlos” ist ?“
Wie wäre es mit dem gesunden Menschenverstand? Was ist an einem Befehl sinnlos, bei dem ein Gewehr sauber ist, wenn die im Dienstplan dafür vorgesehene Zeit vorbei ist? Welchen Sinn hat es am Freitagnachmittag einen Spint Appell durchzuführen, bei dem ein Kleiderspint, der jeder Mutter das Wasser in die Augen treiben würde“ nach Sandkörnern im Hosenumschlag durchforstet wird und dann die ganze Stube noch mal zwei Stunden nachreinigen darf. Wie logisch ist es bei einem Manöver den Längsten einer Reihe das Maschinengewehr anzuvertrauen, nicht aber dem Stärksten.
Im Dienst kann ich mit meinem Vorgesetzten darüber sprechen, mache Gegenvorschläge oder weigere mich schlichtweg Unsinniges durchzuführen. Beim Bund als Wehrpflichtiger wandere ich dafür in den Bau oder kann mir das Wochenende abschminken.
Im Dienst kann ich mit meinem Vorgesetzten darüber sprechen, mache Gegenvorschläge oder weigere mich schlichtweg Unsinniges durchzuführen.
Interressehalber : welchen Dienst ?
Die übrigen Beispile sind doch diejenigen welche immer herhalten müssen, Waffenreinigen, Stuben & Revierreinigen und die berühmten Spinde.
BTW : Was hat der Ausbilder denn gefunden ? Was gravierendes ? Was sagte der ZgFhr oder der Spieß dazu ?
Vielleicht kommt ihnen in den Sinn, das sich auch beim Bund etwas getan hat, seit sie ihren 15-monatigen (der 1989/90 auf 12 Monate gesenkt wurde) Grundwehrdienst abgeleistet haben… Dafür scheint ihr Trauma allerdings zu tief zu sitzen.
Auch glaube ich kaum, das man 1989/90 in der freien Wirtschaft (oder einem Weltkonzern) mit seinen Vorgesetzten „diskutieren“ konnte…
@ Andreas
Ich kann leider nicht genau nachvollziehen von welcher Armee hier geredet wird.
Beim Wehrdienst in der Türkei oder Russland mag das bestimmt zutreffen.
Ich kann StFwdR nur zustimmen, dass es eine Menge Dinge gibt, die dem Wehrpflichtigen auf den ersten Blick nicht logisch erscheinen, im Nachhinein aber im anbetracht des Ganzen doch einen Sinn ergeben.
Ich kenn auch kaum jemanden der seinen Wehrdienst nicht noch einmal gerne abgeleistet hätte. Wie kann man bitte DDR Nostalgie mit der Wehrpflicht vergleichen. Eine absolute Unverschämtheit.
Es sind doch immer die Unzufriedenen und Gescheiterten die sich beschweren, einer dem es gefallen hat wird dies auch kaum in der Art kundtun wie einer nicht mit allem zufrieden war.
Wenn aber eine Armee halbwegs gut ausgebildete und qualitativ gute Soldaten hat, dann ist es die Bundeswehr. Auch wenn es manchmal an der Ausrüstung hapert, die Ausbildung der Bundeswehr geniesst nicht ohne Grund international ein sehr hohes Ansehen.
Es lohnt sich einfach mal zu unseren Nachbar Frankreich rüberzuschauen, wie dort der Umgangston bspw. zwischen Offizieren und Mannschaftssoldaten ist.
Ich wundere mich dann auch immer, warum ehemalige Offiziere in der Wirtschaft dann so gefragt sind. Viele Konzerne (bspw. Commerzbank und TÜV Süd) stellen sehr gerne ehemalige Zeitsoldaten aufgrund guter Erfahrungen ein. Und das vermutlich nicht aufgrund mangelnder Menschenführung und schlechter Ausbildung.
@flosch: Ein sehr guter Freund von mir hatte sich damals gleich für zwei Jahre beim Bund verpflichtet und eine völlig andere Bundeswehr kennen gelernt als ich und das macht wohl auch den Unterschied aus. Als Freiwilliger hatte er andere Möglichkeiten, kam mit anderen Leuten zusammen und hatte auch keinen Dienst, den er als sinnlos empfand.
Als Wehrpflichtiger ist man eben kein Freiwilliger und leider steckt die Bundeswehr ihre besten Leute eben auch nicht in die Ausbildungskompanien von Wehrpflichtigen. Und junge Unteroffiziere haben eben Machtbefugnisse, die weit über das hinausgehen, was Vorgesetzte in einem Betrieb haben. Es fehlte vielen leider schlichtweg der Respekt, den jeder Wehrpflichtige verdient.
Dass viele ehemalige Offiziere gute Chancen in der Wirtschaft haben steht dazu nicht im Widerspruch. Die Probleme liegen vor allem im Bereich der Unteroffiziere und Stabsunteroffiziere, die deutlich näher am Wehrpflichtigen sind und mit ihren eigenen Machtbefugnissen leider oftmals überfordert sind.
Kann es sein, das Ihr Freund eine etwas andere Grundeinstellung zu det janze hatte ?
Langsam kommt es mir so vor das alle böse zu Ihnen waren, noch dazu ohne Grund.
Wie ich schon geschrieben habe, alles beruht in der Regel auf Gegenseitigkeit.
Wenn ich Ihre Post so lese, habe ich ernsthafte Zweifel daran das Sie den U/SU das entgegengebracht haben, was Sie für sich als Wehrpflichtiger einfordern.
Im übrigen lasse ich auf die älteren Unteroffiziere und Stabsunteroffiziere dieser Zeit nichts kommen, diese waren z. T. besser ausgebildet als manch Feldwebel heute.
Übrigens frage ich mich immer noch was Sie mit „einfache Anweisung” gemeint haben.
Voodoo: „Vielleicht kommt ihnen in den Sinn, das sich auch beim Bund etwas getan hat, seit sie ihren 15-monatigen (der 1989/90 auf 12 Monate gesenkt wurde) Grundwehrdienst abgeleistet haben… Dafür scheint ihr Trauma allerdings zu tief zu sitzen.“
Natürlich hat sich einiges geändert. Durch die freie Wahl zwischen Zivildienst und Wehrpflicht und den vielfältigen Möglichkeiten sich ausmustern zu lassen, gingen die Leute natürlich deutlich bewusster zur Bundeswehr. Auch macht es einen Unterschied, ob man nun 15 Monate oder nur 9 Monate dienen muss und Handys und das Internet gab es damals auch noch nicht.
Es ist mir allerdings nicht entgangen, dass die Bundeswehr mit den normalen Wehrpflichtigen immer weniger anfangen konnte und die Berichte über Langeweile und Gammeldienst gingen sogar über das mir bekannte Maß weit hinaus. Und wenn ich mir die Berichte des Sohnes meiner Schwester und der Nachbarjungen anhöre, dann erkenne ich doch erstaunlich viel wieder :-). Dass es vor allem das ewige Rumschreie ist, was den Leuten nervt, hat sich anscheinend bei der Bundeswehr immer noch nicht herumgesprochen :-).
„Auch glaube ich kaum, das man 1989/90 in der freien Wirtschaft (oder einem Weltkonzern) mit seinen Vorgesetzten “diskutieren” konnte…“
Na, das wüßte ich aber.
@StFwdR: Auch in der freiein Wirtschaft sagt man gerne „im Dienst“ und in meinem Fall ist das ein Büro mit einem angeschlossenen Labor. Ich bin Gruppenleiter in einem forschenden Unternehmen, habe 15 Leute unter mir, leite daneben ein großes Forschungsprojekt und bin Erfinder mehrerer Handelsprodukte. Von Beruf bin ich Chemiker und damit promoviert.
@Andreas
Sehen Sie, wenn in Ihrem Bereich ein „neunmalkluger“ Auszubildender ihne sagen will was gut & richtig ist, was sinnvoll und was nicht und ständig infrage stellt was Sie anordnen, was passiert dann ?
Ich bin nach wie vor ein Befürworter der Wehrpflicht und gegen die Abschaffung.
Zum unser aller Glück hat die Geschichte bisher nicht in einem großen vaterländischen Krieg geendet, sondern, im Gegenteil, wir haben die Wiedervereinigung mehr oder weniger geschenkt bekommen. Wer kann schon sagen ob das so bleibt ?
Auch wenn es die Strategen nicht gerne hören, einmal aufgegebene Kernfähigkeiten werden im Falle eines Falles nur mühsam wieder erworden.
Aus den, durchaus gewollten, politischen Entscheidungen in der Folge und der daraus resultierenden Einlösung der Friedensdividende durch den Abbau der Bundeswehr, sind jedoch die m. E. falschen Rückschlüsse und darauf folgend Beschlüsse gefasst worden.
Die ständigen Reduzierungen sowohl bei der Stärke als auch bei der Ausbildungsdauer, bei gleichzeitiger Aufweichung des Auftrages, haben dazu geführt, das „der Wehrpflichtige“ nicht mehr als vollwertiger Soldat ausgebildet und eingesetzt werden konnte. Damit einher ging eine „Aussonderung“ der Wehrpflichtigen auf Hilfsdienste innerhalb der Truppe, somit entstand die paradoxe Situation das eingezogene Wehrpflichtige ohne „echte“ Aufgaben da waren und aufgrund der Reduzierung nicht mehr die Mehrheit eines Jahrgangs gezogen werden konnte, weil gar kein Bedarf mehr da war. Insofern ist die Aussetzung der Wehrplicht nur Konsequent, aber m. E. immer noch falsch.
Was spricht dagegen ein allgemeines verpflichtendes Jahr für alle ( also Männlein & Weiblein) mit Wahlmöglichkeit im sozialen / militärischen Dienst abzuleisten ?
Ausser der Argumentation der „billigen“ Arbeitskraft, des „unzulässigen“ Eingriffs in die persönliche Lebensplanung oder des für die „eigene persönliche Entwicklung“ nicht notwendigen Dienstes ?
Ach ja, das eigene EGO.
@ StFwdR
Gegen eine allgemeine Dienstpflicht spricht in erster Linie nicht das eigenen EGO sondern die „Allgemeinen, universalen Menschenrechte“. Demnach ist Zwangsarbeit mit Ausnahme des Militärdienstes und ein paar weiteren Ausnahmen bereits seite 1930 verboten. Ich halte den Eingriff in das Leben eines jungen Menschen zu diesem Zwangsdienst schon für problematisch – außer er ist sicherheitspolitisch für das Land absolut notwendig.
Wenn man aber über Wehrpflichtige spricht, dann ist der typische W 15 von 1980 nicht mehr mit dem W 9 im Jahre 2005 vergleichbar. 1980 mussten quasi alle hin und haben dies auch mehr oder weniger erfolgreich über die Runden gebracht. 2005 war es de facto bereits eine Auswahlwehrpflicht. Dafür mussten die Ausbilder in der Grundausbildung anordnen, dass Deutsch und nicht Russisch auf den Stuben gesprochen wird. Dazu konnte man dann Horrorgeschichten von Ausbildern hören, dass Wehrpflichtige den Alkohol aus der Schuhcreme rausdestillierten, wenn sie sonst nichts mehr zu saufen hatten. Über den Wahrheitsgehalt kann man spekulieren, die Tendenz, dass Deutschland die letzten Jahre immer mehr von Wehrpflichtigen aus sozialen Randgruppen der Gesellschaft „verteidigt“ wurde, steht jedoch fest.
Also nicht das eigene EGO sondern die universalen Menschenrechte, die wir ja als Soldaten der Bundeswehr zu beachten haben, sprechen dagegen.
Zwangsarbeit
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechter definierte Zwangsarbeit im Sinne des Artikel 4 mit Rückgriff auf die oben erwähnten Konventionen als Arbeit, die eine Person gegen ihren Willen unter Androhung von Strafe leistet.
Zwangsarbeit
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Zwangsarbeit wird eine Arbeit bezeichnet, zu der ein Mensch unter Androhung einer Strafe oder eines sonstigen empfindlichen Übels, gegen seinen Willen, gezwungen wird. Sie ist – mit verschwimmenden Übergängen – die schärfste Form der Arbeitspflicht.
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) definierte 1930 in Art. 2 Abs. 1 des Übereinkommens über Zwangs- und Pflichtarbeit die Zwangsarbeit als unfreiwillige Arbeit oder Dienstleistung, die unter Androhung einer Strafe ausgeübt wird. Nicht dazu gehören laut Abs. 2 des Übereinkommen: Militärdienst, übliche Bürgerpflichten, Arbeit im Strafvollzug, notwendige Arbeit in Fällen höherer Gewalt und Arbeit, die dem unmittelbaren Wohl der Gemeinschaft dient.
Det GI hat sich in einem Brief zu Wort gemeldet:
http://www.bmvg.de/fileserving/PortalFiles/C1256EF40036B05B/W28DRC5A208INFODE/GI-Brief%202011-1.pdf
Die Schönrednerei geht weiter – insbesondere was die Ausbildung betrifft.
Ich bleibe dabei:
Die praxisferne Offz- und Fw-Ausbildung ist das größte Problem der Bundeswehr.
Schlimmer als Geldmangel und ineffektive Strukturen.
Die Bundeswehr wird damit immer mehr zur Armee ohne Soldaten.
Ich möchte ihnen in einem Punkt widersprechen, wenn sie erlauben.
Gerade in der AGA macht es Sinn, auch einmal laut zu werden, bzw. zu schreien. Nicht immer (wie z.B. beim Waffenreinigen etc. etc.), da gebe ich ihnen durchaus recht, aber „gezielt“ eingesetzt, hilft es weiter. Warum? Weil ich dadurch Stress erzeugen kann – und meinen Soldaten nach und nach zeige, das sie diesen Stress meistern können.
Auf dem Einzelkämpferlehrgang ist (oder war) das Schreien sogar eines der meistgenutzen Mittel. ich habe die Ausbilder da von Herzen gehasst, aber sie haben mich dazu gebracht, das ich mich mit meinem Stresslevel auseinander setzte. Was bringt einem das? Nun, ich für meinen Teil würde behaupten, das diese Erfahrung danach hilft, in unruhigen Situationen länger einen kühlen Kopf zu bewahren.
Und was den Brief des GI betrifft, so bin ich froh, dass man zusammen mit den VP, der Gleichstellungsbeauftragten und den Fachgremien eine Lösung bzw. Lageeinschätzung gewinnen will – dann wird das kritische Wort der Disziplinarvorgesetzten wenigstens ordenlich durch- und weichgespült, bevor man etwas entscheidet! Puh, Glück gehabt… Aber wir haben ja auch eine Unternehmensphilosophie, habe ich eben gelernt – warum bekommen wir dann eigentlich nicht auch die Gehälter der freien Wirtschaft, Lohnsteigerungen und dergleichen mehr? Oh, ich vergaß – der Dank des Vaterlandes ist uns gewiß! Panzer Hurra!
Jedes Unternehmen und jede Armee sind so so gut oder schlecht -aus der Sicht ihrer Angehörigen- wie die Menschen, die ihnen darin gegenübertreten. Natürlich gab es und gibt es „Gammeldienst“. Solange es Armeen gibt, wird sich das nicht ändern. Natürlich gab es und gibt es die „Himmelstoß’ens“ und „Platzeck’s“. Und auch bei der Armee der Inneren Führung habe ich sinnlose Schikane und unfähige Vorgesetzte erlebt – in allen Dienstgradgruppen. Gleiches berichten mir Bekannte allerdings auch sinngemäß aus großen Unternehmen (sogar solchen mit Weltruf). Daraus jetzt allgemeingültige Regeln ableiten zu können, wäre einfach schön. Zum Glück steht dem die Wirklichkeit in Form anderer Menschen gegenüber, die ihre Verantwortung ernst nehmen und im ihnen anvertrauten Menschen das wichtigste Betriebskapital sehen. „Andreas“ hat ja das Beispiel selbst erwähnt. Wer den Auftrag (oder die Gewinnmaximierung) über den Menschen stellt, wird kurzfristig vielleicht erfolgreich sein, letzten Endes aber meist scheitern. Kein Teamchef IST das Team, kein Kompaniechef IST die Kompanie. Beide können nur GEMEINSAM erfolgreich sein. Schlechte Teamchefs werden befördert :-), schlechte Kompaniechefs im Frieden ebenfalls. Im Krieg werden sie manchmal einfach von den eigenen Soldaten erschossen (bei Kalatsch kam kein „C.S.I. Südukraine“, um Spuren aufzunehmen). Das sollten sich manche markigen Sprücheklopfer ‚mal durch den Kopf gehen lassen. Im übrigen glaube ich aus Andreas‘ Äußerungen den Schluß ziehen zu können, daß mein alter Spieß recht hatte. Der sagte immer: „Wir können jeden gebrauchen -und sei es als abschreckendes Beispiel“. Wenn A. heute erfolgreich arbeitet, dann hat er doch zumindest seinerzeit beim BUND gelernt, wie ER es NICHT machen wollte. Und das ist doch gut für seine Mitarbeiter/innen.
Meine Erfahrungen waren andere, mir sind Menschen beider Ausprägung begegnet, darunter viele, denen ich im Krieg mein Leben anvertraut hätte. So habe ich gelernt, wie ich es machen wollte und bin heute ebenfalls erfolgreicher Teamleiter und meine Mitarbeiter/innen profitieren auf diese Weise von meinen Erfahrungen. Es führen viele Wege nach Rom und es liegt an uns, welchen wir wählen. Entscheidend ist doch das ZIEL. – Welches war das noch gleich :-)?
@ vodoo:
Die Ankündigung jetzt mal mit der Truppe zu reden, um ein Lagebild zu bekommen ist entlarvend. Warum hat man das bisher nicht, obwohl man eine neue Struktur ausgeplant hat? Und überhaupt mit welchem „Wissen“ berät der GI bisher die Politik?
Und was machen er und die Inspekteure den ganzen Tag? Kästchen zeichnen?
Ausbildung müsste SP-Thema der mil. Führung sein. Bürokraten in Uniform interessieren sich halt vorallem für Strukturen.
… bitter, wenn sich hochdekorierte Generäle auf Rechtschreibprogramme verlassen und dieses verflixte „s“ zwischen Offizier und Anwärter setzen….
Attraktivität der Bundeswehr durch finanzielle Anreize steigern zu wollen ist unzureichend, weil oberflächlich gedacht und damit impliziert wird, Sodaten bzw. potentielle Soldaten wären käuflich.
Das Wertebild in der Gesellschaft muss geändert werden, das Ansehen der Soldaten im Inland muss erhöht werden, die Würdigung der Leistung der Soldaten muss verinnerlicht werden in der Gesellschaft. Stolz darauf Soldat zu sein, Soldaten zu kennen und zu verstehen, darf gesellschaftlich nicht mehr verpönt sein. Und sicherlich muss wieder mehr Wert auf die Ausbildung der Ausbilder gelegt werden.
Menschen, die Vorbilder sind oder sein können, müssen anfangen, Einfluss zu nehmen bei der Jugend. Denn Jugendliche sind die Zukunft. Die grundsätzliche Idee für Jugendoffiziere ist sicherlich eine gute aber die Stellen sollten mit erfahreneren Soldaten besetzt werden, die nicht bei der Grünen Woche Barkeeper und Quizmaster spielen. Sowas vermittelt ein falsches Bild. Genauso wie die Werbefilmchen.
StFwdR : „Sehen Sie, wenn in Ihrem Bereich ein “neunmalkluger” Auszubildender ihne sagen will was gut & richtig ist, was sinnvoll und was nicht und ständig infrage stellt was Sie anordnen, was passiert dann ?“
Dann gebe ich ihm eine Aufgabe, ein Projekt, damit er zeigen kann, ob mehr dahinter steckt als große Worte. Ich brauche in meinem Team keine angepaßten Leute, sondern Leute mit krativen Ideen, die bereit sind, neue Wege zu gehen. Die Wissenschaft ist da gnadenlos. Das Experiment hat immer recht. Und wer Erfolge aufzuweisen hat, ist der King, egal wie nassforsch er daherkommt.
Anders sieht es aus, wenn die Sicherheit nicht beachtet wird, oder z.B. ein Lehrling Anweisungen nicht befolgt. Dann erfolgen Gespräch, man versucht herauszufinden, wo das Problem liegt und notfalls schickt man ihn eben nach Hause.
@ Andreas
„Respekt, das wäre dann eine Zufriedenheitsrate von 99,6 %. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass es so etwas überhaupt schon mal in einer Berufsgruppe gegeben hätte und das bei Zwangsverpflichteten. Und keiner von denen wusste nicht jeden Tag genau darüber Bescheid wie viele Tage er nach Dienst noch hatte? Und keiner hatte sich ein Maßband gekauft? Und keiner hat den Tag seiner Entlas
sung bis zur Besinnungslosigkeit gefeiert? Bemerkenswert! “
Geschwelgt wurde in Erinnerungen über die Grundi. Ich meine, ich habe es auch so formuliert.
Die Quote von über 90% kommt zustande, weil ich Gespräche mit Männern/Menschen die nur rumjammern nicht ertragen kann und wahrscheinlich von beiden Seiten das Unterbewußtsein ein Gespür entwickelt hat, Kontakt, der zu Gesprächen führen könnte, nicht entstehen zu lassen.
Auf Sie versuche ich einzugehen, da Ihre Anwesenheit hier, die Hoffnung in mir erweckt hat, Ihnen evtl auch positive Erinnerungen bewußt zu machen. Sie sehen, die Wahl des „tempus“: Perfekt. Also ein Resthoffnungsfunke ist noch vorhanden, aber wenn die Diskussion weiter so läuft, wären Imperfekt oder Plusquamperfekt wahrscheinlich die bessere Wahl…..
@StFwdR: „Was spricht dagegen ein allgemeines verpflichtendes Jahr für alle (also Männlein & Weiblein) mit Wahlmöglichkeit im sozialen / militärischen Dienst abzuleisten ?
Außer der Argumentation der “billigen” Arbeitskraft, des “unzulässigen” Eingriffs in die persönliche Lebensplanung oder des für die “eigene persönliche Entwicklung” nicht notwendigen Dienstes ?“
Da wäre zunächst die Frage, was man damit erreichen möchte. Wenn man die Jugend nur als billige Arbeitskräfte missbrauchen möchte, muss dem scharf widersprochen werden. Geht es um erzieherische Effekte, muss die Gesellschaft definieren, welche das sein sollen und entscheiden, ob dies durch ein soziales Jahr zu erreichen ist.
Der Preis dafür wäre vor allem wirtschaftlicher Natur. Der Preis der Wehrpflicht spiegelte sich ja nur zu einem Teil im Verteidigungsetat wieder. Ein Verdienstjahr weniger, ist vor allem ein gewaltiger Verlust an Kaufkraft und Steuern und es nicht das erste, sondern letzte Einkommensjahr, welches verloren geht. Es gibt Schätzungen, dass die Wehrpflicht Deutschland einiges an Wachstum jedes Jahr gekostet hat. Bei einem sozialen Jahr, gibt es kaum Untaugliche und es betrifft Männer und Frauen. Die Kosten wären also ungleich höher. Zudem befindet sich Deutschland im Wettbewerb mit seinen Nachbarn und schon heute dauert es zu lange, bis unsere Leute ins Berufsleben starten. Für Deutschland wäre ein soziales Jahr also ein echter Standortnachteil.
Hinzu kommt das Problem überhaupt genügend Stellen für so viele junge Menschen zu finden, die sinnvoll sind und trotzdem keine regulären Stellen verdrängen. Das hat schon mit den Zivis nicht besonders gut geklappt und die waren viel weniger.
Sie sehen, selbst wenn es juristisch möglich wäre, würden wir einen hohen Preis dafür zahlen müssen.
Ich glaube mittlerweile sind wir eine Gesellschaft von eislaufenden Eseln. Warum? Weil wir auf einer Spitze einer Pyramide stehen. Der Maslow’schen Bedürfnispyramide. Und da ist es besser in wohl gefeilten Worten, quasi in Quark gemeißelt, mit niemandem anzuecken. Ansonsten gäbe es nur noch einen Weg und das ist der nach unten. Angst das Falsche zu sagen beherrscht unseren Alltag. Schnappatmer übernehmen das Regiment. War ist aber auch, dass so ziemlich der gesammte Rest der Welt, sich einen Schei… um unsere Demokratie und so überragenden Minderheitenschutz kümmert. Sie werden sobald sie überhaupt eine Möglichkeit sehen uns in den Selbigen treten. Und dann stehen wir da mit rechnerisch schön gerechneten 185000 Soldaten:. Ha Ha Ha werden uns die linken lila Pädagogen entgegenwerfen. Frieden hat es ja schon immer gegeben. Deutsches Fragewort mit „H“? Hä? Alleine Stochastiker müsten die Krise bekommen angesichts von 66 Jahren Frieden. Nur alleine China sollte, wenn es weiterhin so gut läuft, 100Mio Soldaten aufstellen können. Und sie werden es tun. Sie werden sich dabei nicht um Gender Mainstream, Umweltschutz, Arbeitsschutz, Jugenschutz….etc. kümmern sie werden es einfach tun. Ok, wir könnten ja einfach mal mit ihnen reden. Wenn wir denn chinesisch könnten. Aber das werden sie uns schon beibringen.
@all besonders Georg und Andreas
Nicht dazu gehören laut Abs. 2 des Übereinkommen: Militärdienst, übliche Bürgerpflichten, Arbeit im Strafvollzug, notwendige Arbeit in Fällen höherer Gewalt und Arbeit, die dem unmittelbaren Wohl der Gemeinschaft dient.
Ist das nicht die Antwort auf meine Frage ?
Dienst ( von dienen ) an der Gesellschaft ?
Der Preis dafür wäre vor allem wirtschaftlicher Natur. Der Preis der Wehrpflicht spiegelte sich ja nur zu einem Teil im Verteidigungsetat wieder. Ein Verdienstjahr weniger, ist vor allem ein gewaltiger Verlust an Kaufkraft und Steuern und es nicht das erste, sondern letzte Einkommensjahr, welches verloren geht. Es gibt Schätzungen, dass die Wehrpflicht Deutschland einiges an Wachstum jedes Jahr gekostet hat. Bei einem sozialen Jahr, gibt es kaum Untaugliche und es betrifft Männer und Frauen. Die Kosten wären also ungleich höher. Zudem befindet sich Deutschland im Wettbewerb mit seinen Nachbarn und schon heute dauert es zu lange, bis unsere Leute ins Berufsleben starten. Für Deutschland wäre ein soziales Jahr also ein echter Standortnachteil.
Das gefasele von Technokraten & Controllern. Es werden nur die Kosten gesehen, nicht aber der Nutzen für die Gemeinschaft und den einzelnen.
Es ist wie fast überall, wenn ich alles nur ein bischen mache, dann mache ich nix richtig, ind diesem Fall, ein bischen Dienstpflicht das nicht alle erfasst und deswegen verschämt ausgestattet vor sich hin dämmerte bis es sich selbst ad absurdum führte und so in der Form nicht mehr begründbar ist.
Was wir hier sehen ist der beginnende Werteverfall einer Gesellschaft, so wie BausC es schön beschrieben hat.
Hinzu kommt das Problem überhaupt genügend Stellen für so viele junge Menschen zu finden, die sinnvoll sind und trotzdem keine regulären Stellen verdrängen. Das hat schon mit den Zivis nicht besonders gut geklappt und die waren viel weniger.
Sie sehen, selbst wenn es juristisch möglich wäre, würden wir einen hohen Preis dafür zahlen müssen.
Da wiedersprechen Ihnen für die Zukunft schon die Zahlen an Neugeborenen sei den 60er Jahren.
Und zu den juristischen Möglichkeiten sag ich nur : Quod erat demonstrandum.
Aber solange wir uns unseren „Rundumsorglosverwöhnestaat“ noch haben und ihn uns leisten können, fragen wir halt lieber was der für uns tun kann.
Schließlich ist jedes Individium der Nabel der Welt.
Womit ich wieder beim EGO wäre. ;-)
@Julia
des is der größte Mist den ich je gehört habe.
In dieser Arbeit kommt es auf zuverlässigkeit an, das fangt schon mit Pünktlichkeit an, dazu muß man gewissenhaft und mit einer gewissen schnelligkeit seine Aufträge erfüllen.
Aber heutzutage hast ja schon ein Problem mit der gesamten Zuverlässigkeit eines jungen Mannes oder jungen Frau.
Hab es erst wieder kürzlich bei einer Wehrübung erfahren dürfen wie es heutzutage abläuft und des ist absolut nicht hinnehmbar. Das ist eine Arbeit wo Vorgesetzte für LEBEN verantwortlich sind, und nicht für irgendwein Material in der zivilen Wirtschaft, das sollten sich mal die Leute vor Augen halten.
EIn gewisser Drill muß da sein, aber da hat anscheinend die innere Führung andere Vorstellungen.
@ BausC
Der Hinweis auf die Maslow’sche Bedürfnispyramide ist ein guter.
Nur dass sie uns zu kooperativen Pazifisten macht kann ich leider nicht erkennen – nicht umsonst sind gerade wieder Abstiegsängste, Ellenbogengesellschaft und das Gespenst von Wirtschaftskriegen auf dem Vormarsch.
Aber die Pyramide verdeutlicht recht einfach, warum Menschen in Ägypten oder Iran auf die Strasse gehen, obwohl sie doch genug zu Essen haben. Oder warum Grundversorgung und Sicherheit in Afghanistan die drängendsten Probleme sind.
Und sie gibt auch einen guten Hinweis darauf, warum sich die Chinesen derzeit mehr um Minderheitenschutz, Arbeitsschutz und Umweltschutz scheren als um das Überrennen Europas.
Wozu auch? China baut seine Machtposition ja vor allem auf dem Finanzsektor weiter aus. Da kann man Staaten auch deutlich schneller unter Druck setzen, als wenn man erst eine Armee durch Russland oder über den Pazifik schicken muss. ;)
Aber wir können uns ja noch mehr Geld von China leihen, um unsere Streitkräfte gegen eine chinesische Bedrohung aufzurüsten. Ich bin mir sicher, das macht uns alle sehr viel sicherer… ;)
@ StFwdR
Ich habe ja Verständnis für die Idee der allgemeinen Dienstpflicht für junge Männer und Frauen. Sie entspricht ja auch der hohen ethischen Vorstellung was der Einzelne für sein Land tuen kann und nicht was das Land für den Einzelnen tuen kann (J.F. Kennedy). Ich bin sogar überzeugt, dass es genügend Freiwillige sowohl für den neuen Freiwilligen Wehrdienst (FWD) geben wird, als auch für den Freiwilligen Sozialdienst, den Frau Schröder einführen will.
Der Punkt ist jedoch, dass eine „Allgemeine Dienstpflicht“ einfach nicht mit dem Grundgesetz übereinstimmt und sowieso politisch gesellschaftlich nicht durchsetzbar ist.
Womit wollen Sie denn diese Dienstpflicht begründen ?
Mit der ethischen Verpflichtung diesem Staat etwas zurückzugeben ?
Vielleicht so, wie dies ehemalige Politiker als Vorbilder der Nation machen ?
(BK Schröder – Ostseepipeline, AM Fischer – Nabucco-Pipeline, Wirtschaftsminister Clement im Aufsichtsrat einer großen Zeitarbeitsfirma, deren Geschäftsmodell erst durch die Gesetzesänderungen zur Zeitarbeit von Rot/Grün ermöglicht wurden ).
Vielleicht aber auch so, wie der Staat sich um die Geschäftsmodelle Deutscher Banken gesorgt hat ? Erst Hochrisikoanleihen für Griechenland verkaufen und dann beim Ausfallrisiko dieser Anleihen, die potentiellen Verluste sozialisieren.
Nein, jenseits aller Polemik eine „Allgemeine Dienstpflicht“ ist Sozialromantik des 19. Jahrhunderts und in unserer Gesellschaft müssen erbrachte Leistungen einfach mit gesellschaftlicher Anerkennung und mit entsprechender Bezahlung honoriert werden.
Es soll bitte keiner sagen, dafür haben wir nicht das Geld. Für die Hypo Real Estate hatten wir 100 Mrd Euro, für Griechenland 120 Mrd Euro, für Irland 90 Mrd Euro.
Habe ich irgendjemand in der Mrd-Euro Liga vergessen ?
Wie unterschiedlich die Dienstplichten bewertet werden, sieht man auch an den vorgeschlagenen Modellen. Der Freiwillige Sozialdienst, als Nachfolger des Zivildienstes soll mit ca. 300 Euro/Monat vergütet werden und der Freiwillige Wehrdienst (FWD) in Richtung des ehemaligen FWDL also mit 600 – 800 Euro pro Monat. Offensichtlich entsprechen auch diese unterschiedlichen finanziellen Anerkennungen den Gesetzen der Marktwirtschaft.
@J.R.
Schon interessant auf was uns der Robert so alles bringt. Wir haben China jahrzehntelang erklärt, dass der Kapitalismus die bessere Wirtschaftsform ist. Endlich haben sie es auch eingesehen. Sie kaufen sich überall auf dem Planeten ein. Afrika haben sie schon gut im Griff. Auch in Afghanistan aggieren sie weitestgehend unbemerkt von der großen Öffentlichkeit. Sie sichern sich die Rohstoffe, die sie benötigen. Das bei knapper werdenden Ressourcen eine vertragliche Vereinbarung nicht aussreicht, ist ihnen natürlich auch klar. Insofern können wir beobachten, dass sie auch militärisch aufrüsten. Das jeder Staatsmann/Frau welcher China besucht, stets was von Menschrechten faseln muss, gehört ja schon zum Rirual und interessiert eigentlich niemanden mehr. Ich will auch gar nicht die rote Gefahr heraufbeschwören, allerdings widern mich diese überheblichen Friedensaktivisten, die auf Soldaten herabschauen, als wären es vom Staat vereinnahmte hirnlose Deppen. Soldaten müssen sich täglich mit der Politik auseinandersetzen, weil sie ein Teil dessen sind. Wenn wir dann aus Afghanistan in 2011+ raus sind wo geht es dann als nächstes hin? Bleibt uns eigentlich was anderes übrig, als Rohstoffe auch für den deutsch Markt zu sichern? Was passiert wenn wir das nicht tun? Strom kommt bekanntlich ja aus der Steckdose. ;-)
Warnung: Dieser Post enthält Polemik.
Aber solange wir uns unseren “Rundumsorglosverwöhnestaat” noch haben und ihn uns leisten können, fragen wir halt lieber was der für uns tun kann.
Rundumsorglosverwöhnestaat? Sie meinen das Ausgeben eines nicht unerheblichen Teils des Staatseinkommens für eine Wehrverwaltung, die mit dem managen einer nicht einsetzbaren Armee überfordert ist?
Aber ich bin mir sicher, wir können irgendwo noch bei Polizei, Bildung, Sozialhilfe oder Krankenversorgung sparen, um bei den nächsten EADS-Verhanlungen noch ein paar hundert Millionen draufzulegen.
Sie mögen es mir verzeihen, aber die letzten Entwürfe aus dem BMVg sahen glaub 1200 sinnfreie allein in der Zweigstelle Bonn vor. „Künftig nicht mehr benötigtes Personal soll nach den Plänen des Ministeriums „im Überhang“ weiterbeschäftigt werden. „ – das wärenglaub gut 30.000 Stellen. Die Bundeswehr ist eine der letzten Rundumverwöhnzonen Deutschlands. Bis man solche Dekadenz sonstwo im öffentlichen Dienst findet muss man mittlerweile schon sehr lange suchen.
Und bevor jetzt wieder das übliche Budgetgejammere losgeht, nur mal zum Vergleich:
Das US Marine Corps hat einen Haushaltsanteil von 29 Mrd. $. (21.35 Mrd. €). Das umfasst dann aber auch 200.000 Soldaten und 40.000 Reservisten. Selbst wenn man da noch einiges an versteckten Kosten draufschlägt ist das Kosten-Wirkungs-Verhältnis um einiges besser als das der Bundeswehr.
Aber der Bundeswehrapparat hat ja die Politiker, die er braucht. Herr Mißfelder (CDU) nennt sie „Heimatschutzarmee“, Frau Hoff (FDP) stellt unwidersprochen die These auf „Niemand will eine Interventionsarmee“, und auf der Sicherheitskonferenz gehts um Budgets statt um Boot on the ground. Paßt doch.
Ausbaden dürfen dass dann die vielleicht 15.000 Einsatzsoldaten, mit denen die Existenz der restlichen 285.000 Stellen gerechtfertigt wird.
Da finde ich es dann auch ziemlich beleidigend, den bei der Bundeswehr zu leistenden Reinschnupper-Gammeldienst mit dem Ehrenamt auf eine Stufe zu stellen.
Der Wehrdienstleistende leistet keinen Dienst an der Gesellschaft. Wie denn auch? Soldaten tun dies (zumindest jene die einsatzfähig sind oder dazu beitragen).
Ganz im Ernst: Wie hier ständig von „Dienst an der Gesellschaft“ geredet wird, ohne dass irgendwer mal das Ehrenamt erwähnt (bis zu 1/3 der deutschen Bevölkerung sind dort aktiv) ist schon irgendwie bezeichnend.
@J.R.
Womit wir wieder beim Spiegelbild der Gesellschaft wären ;-)
Ich habe mit keiner Silbe erwähnt, das alles was in der Zeit geschehen ist so in Ordnung und gut gelaufen ist. Aber bevor Sie die Bundeswehr als „Rundumverwöhnundsorglisinstitution“ hinstellen sollten Sie zunächst mal überlegen woher das kommt.
Mir als „Kämpfer“ brauchen Sie den Wasserkopf in Stäben und Verwaltung nicht erklären, die Reform setzt da ja auch an, lassen Sie uns abwarten was der junge dynamische IBUK daraus macht.
Aber Sie sollten dabei auch bedenken, das die Bundeswehr von einer Stärke von 500k + EX-NVA abgeschrumpft ist auf die aktuellen Zahlen und die vom Grundgesetzt vorgesehene zivile Verwaltung hierbei nur schleppend nachgezogen hat, was mit der Stellung der Angestellten als Beamte in nicht unerheblichem Maße zusammenhängt. letztendlich ist es eine Frage der Zeit und der Kosten bis der Abbau wie gewünscht realisiert ist.
Das wird auch der Knackpunkt der aktuellen Reform sein, was machen wir mit den vieleln Zivilangestellten und Beamten, die in der neuen Struktur nicht mehr benötigt werden?
Einfach freistellen ist ja nicht.
Warum machen Sie denn einen Unterschied zwischen dem Wehrdienstleistenden und dem Soldat ? Etwa weil sie den Wehrdienstleistenden nicht wie einen Soldaten einsetzen wollen ? Liegt da der Hase im Pfeffer?
Im übrigen lassen wir das Ehrenamt mal aussen vor, da ich selbst Vorsitzender eines Reitvereins bin will ich dies gar nicht mit einer Dienstpflicht vergleichen.
Aber wenn Sie das Thema schon aufgreifen, wissen Sie sicher wie schwierige es ist gerade in diesem Bereich Nachwuchs zu gewinnen. Erfordert es doch persönliches Engagement und Einsatz für eine Gemeinschaft.
@ Christian | 06. Februar 2011 – 10:20
ich weiß ja nicht auf welchen Eintrag von wem Sie sich beziehen, aber wenn Ihr letzter Beitrag von 10:20 Uhr nicht ironisch oder sarkastisch gemeint war, liegen wir beide mit unserer Meinung nicht weit auseinander, vorausgesetzt ich versteh ihn richtig.
Habe mich übrigens nicht auf die Studie „Gewalt gegen Männer “ bezogen sondern auf einen Fremd-Kommentar. Vielleicht präzisieren Sie Ihre Kritik, falls sie noch relevant ist.
@ StFwdR
Nur mal noch kurz zum Wehrdienst/Ehrenamt, beim Rest gibt es wohl keine größeren Widersprüche:
Wehrdienstleistende mit ihren neun oder jetzt sechs Monaten sind als Soldaten schlicht nicht einsetzbar. Da braucht man sich glaub ich nichts vormachen, und ich kenne jetzt niemanden, der das anders sehen würde. Derzeit dauert ja allein die Einsatzvorbereitung schon so lange wie der Wehrdienst. ;)
Nein, die Gesellschaft hat vom Kasernendienst junger Schulabgänger schlicht genau nix.
Und das ist halt auch der Punkt, wo dann auch dieses Hochgejubele irgendwann etwas … verfehlt wirkt. Das Verkaufen dieses Minderheiten-Abenteuerurlaubs als Schule der Nation oder das Begründen des Rumgebrülles mit dem Retten von Leben ist da … naja.
Einfach mal ein paar Zahlen zum Vergleich:
Deutsches Rotes Kreuz: 400.000 Freiwillige (4,7 Mio. Mitglieder)
Freiwillige Feuerwehr: 300.000 aktive freiwillige Einsatzrkräfte
DLRG: 48.000 Einsatzkräfte 2009
THW: 40.000 aktive Einsatzkräfte
Mit Verlaub, da wird für die Gesellschaft doch etwas mehr geleistet als von den 70.000 Wehrdienstleistenden. Und das nebenbei trotz größerer Verantwortung ohne dieses befremdliche Kasernenton-Getue.
Da beißt es sich schlicht mit der Realtität, wenn so getan wird als sei der Wehrdienst der Gipfel des bürgerlichen Engagements.
(Meine Güte, selbst eine kleine Organisationen wie die Telefonseelsorge kommt schon auf 7.000 freiwilige Mitarbeiter, oder etwa die Tafeln auf 32.000)