Deutsche Transall: Evakuierung aus der libyischen Wüste
Die Bundeswehr hat Deutsche und andere EU-Bürger aus der Wüste Libyens evakuiert. Nach Informationen von Augen geradeaus holten zwei Transall-Flugzeuge der Luftwaffe mehr als 130 Menschen von einem Flughafen im Osten Libyens ab. An Bord der beiden Maschinen, die kurz nach 17 Uhr deutscher Zeit wieder starteten, waren auch bewaffnete deutsche Sicherungskräfte.
Die Informationen decken sich weitgehend mit Angaben der Bild-Zeitung, wenn auch dort nur von einem Flugzeug die Rede ist. Nach Angaben des Blattes handelt es sich um den Flughafen Nafoora-Jakharrah in der libyschen Wüste.
Derweil berichten sowohl die BBC als auch Al Jazeera, dass die Briten ebenfalls rund 150 Menschen auf dem Luftweg aus der Wüste südlich von Bengasi evakuiert haben.
(Inzwischen die offizielle Bundeswehr-Bestätigung hier, die offizielle britische Bestätigung hier.)
Nachtrag: Der BBC-Bericht über die Evakuierungsaktion liest sich in Teilen merkwürdig: Of the rescuers, he said: „There was the crew. There were no soldiers as such. They were not carrying any weapons, to my knowledge.“
Und noch ein Nachtrag zur diskutierten Frage der nachträglichen parlamentarischen Billigung des Einsatzes: Dazu hat sich am Montag der Sprecher des Auswärtigen Amtes in der Bundespressekonferenz geäußert:
Dafür muss man sich das Parlamentsbeteiligungsgesetz genau ansehen; das würde ich Ihnen empfehlen. Es gibt nach den §§ 3 und 5 sozusagen die Pflicht, im Vorhinein zu unterrichten, wenn sich ein bewaffneter Einsatz abzeichnen könnte. Wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass es tatsächlich ein bewaffneter Einsatz war, muss die nachträgliche Zustimmung des Deutschen Bundestages eingeholt werden. In diesem Falle war es so, dass ein bewaffneter Einsatz bevorgestanden haben könnte. Nachträglich war es ein gesicherter Evakuierungseinsatz mit humanitärer Zielsetzung, also kein bewaffneter Einsatz. Demzufolge muss auch nachträglich keine Zustimmung des Bundestages eingeholt werden.
Wenn es schon in der Presse ist kann man das bestätigen :)
Die offizielle Bestätigung gibt es noch nicht ;-)
Nehmen wir einfach an, das Kräfte aus einem Standort in Niedersachsen daran beteiligt waren.
Bundeswehr bestätigt:
http://url9.de/9y1
Mit Sicherheit auch Kräfte aus dem Norden und Süden !
Baggy scheint mehr zu wissen :)
Na dann würde ich doch mal sagen: Ein dreifach kräftiges GLÜCK AB!
Gibt es Infos darüber wieviele Deutsche unter den 130 EU-Bürgern waren.
Mit Recht ein dreifach kräftiges Glück Ab! und thumbs up für die Trall-Crews und die Kameraden & Kameradinnen im Gefechtsstand.
Jetzt darf man auf Bilder gespannt sein…
Interessantes Detail der Bw-Bestätigung: Mit an Bord waren Sicherungskräfte. Auf gut Deutsch: Mit an Bord waren bewaffnete Sicherungskräfte…
Wahrscheinlich hatte der Pilot eine P8 dabei….
Können aber nicht allzu viele gewesen sein.
Eine Transall kann bis zu 93 Passagiere transportieren – also max. 186 in zwei Maschinen. Rechnet man auch nur ein Stück Handgepäck von ca. 5kg / Pax macht das bei 133 Personen pi mal Daumen 665kg = 335 pro Maschine. Entspricht etwa dem Äquivalent von drei bewaffneten FschJg pro Maschine. Anzunehmen, dass – für den worst case – ausserdem med. Erstversorgungsmaterial sowie Wasser, Verpflegung etc. und Mun mit an Bord waren. Macht nochmal mindestens ca. 150 kg. Für den Fall von nur liegend Transportfähigen würde ich annehmen, dass ein paar Tragen im Rumpf eingezurrt waren – eine Trage ca. 4 Sitzplätze. Bisher also max. Pax-Kapazität – 8 = 85 Passagiere. Wenn die Evakuierten gleichmässig auf beide Maschinen verteilt wurden – also 66 bzw. 67 pro Maschine – verbleibt eine Kapazität für je eine verstärkte Gruppe FschJg – also vermutlich 12 – 15 Soldaten inkl. San-Personal.
Gut, dass die Mission ohne Komplikationen auf dem Airfield verlaufen zu sein scheint.
Manche hier erinnern mich echt an die zwei Alten in der Loge aus der Muppet-Show!!;))
Gratulation an die beteiligten Einheiten!
@ E.R.
Das ist immer das große Dilemma bei solchen Operationen. Entweder mehr oder noch größere Flieger. Interessant wäre zu wissen, ob auf dem Streifen, auf dem die da gelandet sind auch ein A400M gepasst hätte. Vielleicht kann baggy ja mal irgendwo :-) nachfragen. Ich hoffe, die hatten auch nen Plan B, wenn einer der Flieger nicht wieder hochgekommen wäre.
Herzlichen Glückwunsch zum Tagesthemen Auftritt.
Damit dürfte Ihr Blog ja satisfaktionsfähig sein. :)
Laut Presseberichten waren Fallschirmjäger aus Seedorf an der Aktion beteiligt.
z.B. : http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747949,00.html
Wie europäisch waren eigentlich Planung und Durchführung? Das drängt sich aus politischen und praktischen Gründen ja eigentlich auf.
@ Roman
Eine A 400M benötigt unter 1.000m Runway – Nafoora M4 (ICAO-Code HLNR) verfügt über eine Runwaylänge von 7,251 ft ( = ca. 2.400m).
http://www.usecforce.com/viadb/airports/detail.asp?id=11042
http://www.maplandia.com/libya/airports/nafoora-airport/
Wie eben in den Tagesthemen zu sehen, steht der Einsatz- und Ausbildungsverband wieder in See, hat Malta wohl gestern Nacht schon verlassen.
Den Kommentar des sogenannten „Experten“ lasse ich mal so da stehen. Demnach können die Fregatten eine eventuell einzurichtenden Flugverbotszone über Libyen überwachen.
Hier wäre wohl eine F124 eher geeignet, besonders wenn ich mir die Größe des Landes ansehe.
Dazu noch die Wüsten, wenn dort tief geflogen wird, kriegt das niemand mit. Aber immerhin, er hat sein Gesicht in die Kamera gehalten.
Da stellen sich mir doch so einige Fragen:
1) Wie ist das nun mit der Mandatierung? So langsam wird die fällig!
2) Warum berichtet man in der Presse, während noch Operationen laufen? Konnte unsere Außenministerdarstellerin mal wieder die Klappe nicht halten und hat sich vor Aufregung ins Presse- Höschen gemacht?
3) Wo ist das Problem, die Jungs der Luftlandebrigade 31 aus Seedorf zu loben, wenn sie einen guten Job machen und man es mit Geheimhaltung eh nicht so eng sieht?
@ christoph ..Evakuierung ist ne nationale Aufgabe und Sache der DSO. Scheint ne erfolgreiche Operation gewesen zu sein und lange nicht so harmlos, wie sie in den Medien jetzt rüberkommt. Glückwunsch an die Beteiligten.
Einen Eindruck von Nafoora M4-Airfield vermittelt dieses Video einer startenden Do 328:
http://www.youtube.com/watch?v=UPvq3savfrY
Türkische Transall sind auch im Einsatz.
Photos von der Evakuierung
@TimTimTim
Die haben gefragt ;-)
Wenn ich falsch lag, bin ich für Kritik offen.
Ansonsten: ich höre, die Seedorfer seien in diesem Fall wohl nicht dabei gewesen. Aber das ist keine wirklich gesicherte Information.
Was die Mandatierung angeht: Mit einer Unterrichtung der Obleute der Fraktionen könnte es in diesem Fall auch getan sein. Wenn alle Fraktionen damit einverstanden sind.
Die Info kam übrigens, nachdem die beiden Maschinen abgehoben hatten – also nicht, wie auch hier gemutmaßt, Gefährdung einer laufenden Operation. Allerdings, und dafür habe ich noch keine zweite Quelle: in den Tagesthemen (anderswo auch?) hieß es, es seien weitere Flüge geplant.
Tf47 | 26. Februar 2011 – 20:31
„Gibt es Infos darüber wieviele Deutsche unter den 130 EU-Bürgern waren“
Da ist doch wirklich völlig Wurst.
Glückwunsch und Respekt den Beteiligten!.
Hab, mein ich, eben was von 50 deutschen Staatsbürgern gelesen. War glaub ich auf SPON.
Also beim Guardian (http://www.guardian.co.uk/world/2011/feb/26/britons-rescued-libya-desert-raf) hört sich das ne ganze Ecke dramatischer an. „Daring SAS mission…“. Laut Guarian waren die Wüstencamps durch bewaffnete Banden bedroht, die das absichern der Landezone nötig machten.
Weiterhin heißt es, dass Prime Minister Cameron sich mit Deutschland, Italien, Türkei u.a. bei den Rettungsmaßnahmen koordiniert hat. Ich glaube Christoph hat das in einem Kommentar oben angesprochen, es gab also einen gewissen Grad an Koordination, wohl aber nicht Formal durch die EU so wie ich das verstehe.
Mir stellen sich bei der durchaus begrüßenswerten Aktion der BW dennoch einige rechtliche Fragen.
Gibt es für diese bewaffneten Aktionen in einem fremden souveränen Staat einen Beschluß des UN-Sicherheitsrates? Oder liegt gar eine Genehmigung der libyischen Behörden hierfür vor? Oder sind die mit bewaffneten Kräften besetzten Transportmaschinen unter NATO-Jagdschutz gewaltsam in libyschen Luftraum eingedrungen? Dazu konnte ich den Medien keinerlei Informationen entnehmen. Ohne rechtliche Sicherheit oder ohne Jagdschutz für eine verantwortungsvolle Rettungsaktion kann dies ja ganz schnell den Tod von Soldaten und zu rettenden Zivilisten bedeuten. Man stelle sich nur vor dieser irre Gadhafi käme auf die Idee die Souveränität Libyens gemäß UN-Charta zu schützen und ließe diese Maschinen einfach als Luftraumverletzer abschießen. Formell hätte er wohl das Recht dazu.
An alle beteiligten Tle:
Glückwunsch. You make me proud!
Derartige koordinierte Aktionen scheinen -mit Blick auf die verfügbaren Ressourcen- sinnvoller als alle Überlegungen, wie nationale Streitkräfte dies im Alleingang bewältigen können. Zumindest für Länder wie unseres, deren weltweite triphibische Kapazitäten stets (zu) klein sein werden. Bleibt zu hoffen, daß solche Evakuierungslagen künftig Ausnahmefälle bleiben (auch wenn sich die Zahl der Mitbürger/innen, die beim Anblick von „Flecktarn“ Beklemmungen empfinden, dadurch um einige Dutzend verringert haben dürfte :-)). Auch meinen Dank an alle Beteiligten.
@JCR
Das trifft es auf den Punkt :o) Statler und Waldorf.
Köstlich.
Ansonsten einen dicken Glückwunsch an die beteiligten Einheiten.
STEFAN fragt:
„Gibt es für diese bewaffneten Aktionen in einem fremden souveränen Staat einen Beschluß des UN-Sicherheitsrates? Oder liegt gar eine Genehmigung der libyischen Behörden hierfür vor?“
Wie bitte? Eine Genehmigung der lybischen Behörden? Das soll wohl ein schlechter Witz sein!
Wenn ein EK der Polizei Geiseln bei einem Banküberfall befreit, fragen die ja auch nicht vorher den Bankräuber um Erlaubnis.
Daher war die Aktion ja auch „klammheimlich“ – was ja auch schon von einigen Schlaubergern in Frage gestellt wurde.
@T.Wiegold:
Es ist mir entgangen, dass Sie das im Bericht waren, sowas passiert wenn man mehrere Dinge gleichzeitig zu tun versucht.
Ich schätze Ihre Kompetenz, war nur irritiert von den Einschätzungen bezüglich der Fähigkeiten der Fregatten F122 und 123.
Entschuldigung für den oben stehenden Beitrag.
Zum Thema: Offensichtlich eine auf europäischer Ebene koordinierte Aktion. Dass Sicherungskräfte beteiligt waren ist klar, und mich wundert auch nicht, dass die Briten die SAS schicken.
Schließlich sind die verfügbar, ausgerüstet und auch politisch vertretbar einsetzbar.
Wenn sich die Deutschen bei sowas auch schwer tun ist es doch nur gut, wenn man das auf partnerschaftlicher Ebene hinkriegt.
Was ich an der Aktion interessant finde – neben der militärischen Leistung (ein Szenario, das wir im Übrigen schon seit den 1990ern üben) – ist, dass wir hier einen Anlass haben, darüber zu sprechen, wo denn „unser“ Öl und Gas so herkommen. Klar, für „uns Eingeweihte“ ist das nicht neu, aber eine der Zukunftsaufgaben ist es, die strategiscje Diskussion auf eine breitere gesellschaftliche Basis zu stellen. Dafür ist das hier ein erster Ansatzpunkt.
@TimTimTim
Kein Problem ;-)
Was die Fregatten angeht: Die an mich gestellte Frage war sinngemäß: Was können die deutschen Kriegsschiffe jenseits von Evakuierung da tun? Und da fiel mir, gestehe ich, außer Luftraumüberwachung (auch wenn es keine F124 sind) nicht wirklich was ein. Waffenwirkung von See an Land? Nicht wirklich…
Die Grünen verlangen Aufklärung:
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Berlin (dpa) – Nach Augenzeugenberichten über den Einsatz bewaffneter Einheiten der Bundeswehr haben die Grünen Aufklärung über die Rettung deutscher Bürger aus Libyen gefordert. In einem Brief an Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) wies Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck am Freitag darauf hin, dass nach Medienberichten auch bewaffnete Einheiten im Einsatz sein sollen.
In dem angeführten Bericht von tagesschau.de ist davon die Rede, dass nach Augenzeugenberichten die deutschen Zivilisten von bewaffneten Spezialeinheiten der Bundeswehr beschützt worden seinen – möglicherweise dem Kommando Spezialkräfte.
Der Bundestag müsse vor Beginn und während eines Einsatzes zur Rettung von Menschen aus besonderen Gefahrenlagen unterrichtet werden, betonte Beck. «Eine entsprechende Unterrichtung fand bislang nicht statt», schreibt der Politiker. Zudem sagte Beck: «Vielleicht ist Herr zu Guttenberg noch zu sehr mit den Problemen seiner abgeschriebenen Dissertation beschäftigt, um seinen Unterrichtungspflichten gegenüber dem Parlament nachkommen zu können.»
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Die Fregatten können als Führungsschiffe eingesetzt werden, haben ja auch einen entsprechenden Stab an Bord (kann ggfs nachgeführt werden).
Ansonsten können sie natürlich den Luftraum überwachen, jedoch wohl eher über See als über Land. Hier könnte man sich vorstellen, dass sie die Flüge nach und aus Libyen Richtung Kreta oder Malta kontrollieren, allerdings dann wohl nur parallel zu Malta Radar, die ja bis kurz vor Libyen den Luftraum kontrollieren.
Auch weiß ich nicht, in wie weit die libysche Luftverkehrskontrolle noch funktionsfähig ist.
Zur Evakuierung sind sie auch nur begrenzt einsetzbar. Zwar sind 2 Sea Kings an Bord, diese haben jedoch nur eine begrenzte Eindringtiefe, sofern sie Personal aufnehmen sollen und zurück auf See müssen ohne aufgetankt zu werden.
Und unter Bedrohung werden die Fregatten wohl kaum in einen Hafen einlaufen. Hierfür benötigt man dann doch mehr Material und Personal.
Wozu man die Kings gut einsetzen könnte wäre, Schlüsselpersonal aus bekannten Gegenden zu evakuieren. Auch unter Bedrohung.
@Sascha Stoltenow
Sehe ich genauso.
Ehrliche Diskussionen über die strategische Ausrichtung der Bundesrepublik und die Aufgaben der Bundeswehr finden eigentlich in den Medien und in breiten (?) Schichten der Bevölkerung nicht statt. Und sollte tatsächlich mal ein Wort hierüber publik werden, ist der Aufschrei garantiert. Hier wäre Herr Bundespräsident a.D. Köhler sicher ein guter Gesprächspartner.
Ich hatte schon einmal auf das Weissbuch 2006 hingewiesen, welches in meinen Augen einen äußerst realistischen Handlungsrahmen setzt .
Nun ja, man könnte argumentieren, das fast alle wichtigen Städte an der Küste sind. Inwiefern die genügend Munition und Raketen mit Landzielköpfen dabei haben, wer weiss das schon. Anderseits können die ja unbehelligt Munition nachfliegen. Nun wäre es toll, noch den Turm von der PzH 2000 drauf zu haben.
@TimTimTim
Eine Frage hierzu. Sind an Bord der Fregatten nicht Sea Lynx Hubschrauber? Und kann man diese eher als Kampfhubschrauber bezeichnen?
FK für Landzielbeschuss auf Fregatten: 0. Schlichtweg nie beschafft. PzH2000/Monarc auf Fregatten hat gerüchteweise nicht so gut geklappt wie behauptet, und hatte noch sehr viele ungelöste Detailprobleme (deswegen ist davon auch keine Rede mehr). Und dass Sea Lynx im EAV vorhanden sind, möchte ich dann doch sehr stark bezweifeln. Außerdem möchte sicherlich niemand mit einem Hubschrauber, der keine EloKa-Ausrüstung hat, in unsicheren Luftraum einfliegen.
*prust*
@mwk: Die Frage ist, was definiert man als „Kampf“hubschrauber … ??? Zunächst einmal weiß ich gar nicht, ob überhaupt welche eingeschifft sind … wahrscheinlich nicht, die BERLIN hat einen SeaKing dabei, ein zweiter soll angeblich nachgeführt worden sein … zu den „Kampf“hubschrauber-Qualitäten des SeaLynx:
Bewaffnung: Ubootjagd-Torpedos, Sea Skua Seezielflugkörper, M3M (12,7 mm Maschinengewehr) … d.h. man kann sie gerade noch so zur Force Protection beim Boarding einsetzen (auch das entsprechende Personal verbringen) aber das war es dann … die Hubschrauber sind als „verlängerter Arm“ der Fregatten zur U-Jagd konzipiert!
Um die Spekulationen ein wenig einzuschränken. Sascha Stoltenow hat es schon anklingen lassen, solche Evakuierungen werden schon lange geübt. Das Gesabbel von Volker Beck ist wieder bezeichnend und entblößt die Ahnungslosigkeit der Grünen oder auch deren Oberflächlichkeit. Das Krisenzentrum der Bundesregierung sitzt immerhin im AA, wo mal ein gewisser Herr Fischer Chef war. Schon in Friedenszeiten besuchen dessen Teams diverse Länder und erarbeiten Evakuierungspläne für diese. Dazu gehören Transportwege und Möglichkeiten, Flugplätze und Häfen. So aus der Hüfte geschossen war diese Operation also nicht. Die Mitglieder der Teams sind grundsätzlich erst einmal unbewaffnet. Die bewaffnete Sicherung wird auch in diesem Fall Gruppenstärke nicht überschritten haben. Dafür in Frage kommen neben dem KSK im Prinzip auch Feldjägerkräfte, die das auch können. Hier sollte also nicht so viel spekuliert werden. Vielleicht erzählt es ja bald jemand.
UJagd-Torpedos in der Wüste – mal was neues… Nee schon klar, nochmal für die etwas „genauen“ – deswegen schrieb ich ja „eher“ ;) – Er ist eher ein Kampfhubschrauber, in seinem Aufgabengebiet, als ein Transporthubschrauber. Aber mir ging es um die beiden erwähnten Sea King – auf welchen Einheiten sind diese geboarded? EGV ist klar, aber von diesem war ja hier (TTT’s Kommentar) nicht die Rede.
Der Spiegel war seit Fr informiert …
Klar doch. Muss man dazu schreiben, aber hätte es was gebracht, wenn ich dazugeschrieben hätte, dass ich seit Freitag wusste, dass am Donnerstagabend gegen 21.30 die Kräfte alarmiert und mit 3-Farb-Flecktarn und Gefechtsmunition ausgestattet wurden und anschließend auf einem Fliegerhorst in stand-by waren? Ist so‘ bisschen nach dem Motto: so gut sind wir…
@mwk
Die Sea Kings werden auf dem EGV sein, da dieser im Gegensatz zu den Fregatten für Sea Kings ausgelegt ist (Platz für Personal und Material, Verfahranlage, Stromversorgung etc.).
Vielen Dank – dachte ich mir; sind denn die Fregatten theoretisch in der Lage auch die größeren Kings aufzunehmen ? Landen ist klar – aber ist auch das Equipment für die Wartung vorhanden/ausrüstbar?
@ Stefan | 27. Februar 2011 – 4:14
vgl.
http://www.ghum.kuleuven.ac.be/ggs/nieuw/publications/working%20papers/new_series/wp17.pdf
fuer einen Ueberblick der rechtlichen Debatte; persoenlich nehme ich an (ohne Experte zu sein), dass Evakuierungen von eigenen Staatsbuergern aus Notlagen durch das Voelkergewohnheitsrecht gedeckt sein sollten. Mein Glueckwunsch an die beteilligten Truppen!
“ Landen ist klar – aber ist auch das Equipment für die Wartung vorhanden/ausrüstbar?“
Nein, die Fregatten sind ausschließlich mit Sea Lynx und deren Technik bestückt. Übrigens ist der EAV nicht wegen der Ereignisse in Libyen vor Ort, sondern soll im Mittelmmeer an einem Manöver mit weiteren ausländischen Kräften teilnehmen. Deshalb sind eher zufällig diverse Einheiten „pünktlich“ vor Ort, allerdings, wenn in diesem Manöver Ujagd geübt werden soll, mit dem dafür entsprechenden Euipment. DEU verfügt auch gar nicht über Hubschrauber, die von See aus zur bewaffneten Personenrückführung geeignet wären.
Schöne Aktion.
Nun müssen noch die restlichen EU-Bürger raus.
Übrigens steht in einer Aktualisierung der Bundeswehrmeldung, dass von den 132 Evakuierten lediglich 22 Deutsche waren.