Das Bild zur Gefechtsmedaille
Es mag Zufall sein – aber gerade heute hat die Bundeswehr auf ihrem Flickr-Account (erstmals?) eigene Fotos eingestellt, die deutsche Soldaten bei Kundus im Gefecht zeigen…
Troops in Contact (TIC) am 2. September 2010 in Qala e Zal mit Bravo-Zug der Schutz Kompanie Kunduz. Deutscher Soldat im direkten Feuergefecht mit Aufständischen.© Bundeswehr/von Söhnen via flickr
– unter CC-Lizenz
Und jetzt noch in einer Auflösung, so dass ich das als Hintergrundbild nutzen kann.
==> erstklassig.
Reicht 1800*1200 nicht?
http://www.flickr.com/photos/augustinfotos/5208003199/sizes/o/in/photostream/
Dazu ein Bericht der „Leipziger Volkszeitung“ (Freitag-Ausgabe) in der Fassung dapd:
„Staatsanwaltschaft für Bundeswehr-Auslandseinsätze liegt auf Eis
26.11.10 | 07:38 Uhr
Trotz eines seit Mai 2010 fertigen Gesetzentwurfs zur Einrichtung einer zentralen Strafverfolgungsbehörde für Bundeswehr-Einsätze im Ausland liegt die Sachentscheidung auf Eis. Nach einem Bericht der ‚Leipziger Volkszeitung‘ (Freitagausgabe) spricht der Bund von einer zurückgezogenen Zusage des Freistaates Sachsen für den avisierten Staatsanwaltschafts-Ort Leipzig.
Leipzig (dapd). Dem widerspricht das sächsische Justizministerium. Dabei geht es offenbar auch neben dem Ringen um Zuständigkeiten um Fragen der Finanzierung und um die Sorge, der Sitz dieser Zentralstaatsanwaltschaft könnte Zielpunkt terroristischer Anschläge werden.
Ein von der Bundesjustizministerin Anfang Mai 2010 fertiggestellter Gesetzesentwurf konnte im Bundeskabinett bisher nicht behandelt werden, ‚weil die Landesregierung Sachsen ihre Zustimmung zum Gerichtsstandort Leipzig zurückgezogen hat‘, so beklagte jetzt das Verteidigungsministerium.
Sachsens Justizminister Jürgen Martens (FDP) bestritt gegenüber der Zeitung den Eindruck einer Blockade. Er würde ‚weiterhin die Errichtung eines zentralen Gerichtsstandes und damit einer zentralen Staatsanwaltschaft für die Strafverfolgung von Straftaten, die Bundeswehrangehörige im Auslandseinsatz begangen haben, befürworten‘, so Martens. Allerdings sollte ‚die Verfolgung von Straftaten nach dem Völkerstrafgesetzbuch und die Verfolgung von Straftaten, die im Ausland gegen Bundeswehrsoldaten verübt wurden, nicht darunter fallen‘.
Im Gegensatz dazu plante die Bundesregierung eine zentrale Strafverfolgung auch für Fälle des Völkerstrafrechts. Dies würde den Ort dieser Schwerpunktjustiz zu einem Zentrum auch für Gefährdungen durch terroristische Anschläge machen. In Leipzig müsste womöglich eine Art Hochsicherheits-Bereich eingerichtet werden. Zudem gehe es offenkundig auch um die noch ungeklärte finanzielle Beteiligung aller Bundesländer an der Zentralstelle.
dapd“
Na, hoffentlich entdeckt dieses Bild kein MdB der Grünen oder der Linken..
http://www.flickr.com/photos/augustinfotos/5208597972/
Ob der Kamerad jemals geahnt hat das er mal als Bildschirmhintergrund „endet“?
Es ist jedenfalls erfreulich das im Fotostream der Bundeswehr zwischendurch auch mal Bilder gezeigt werden die nicht nur den Minister aus allen erdenklichen Perspektiven zeigen.
@zyniker
und warum sollte dies kein MdB der Grünen oder der Linken entdecken?
Ich seh da nichts verbotenes an diesem Bild, außer dass man evtl. sagen könnte das hier der Rangershop mal wieder gut an einem Soldaten verdient hat. ;)
Das sieht nicht nach Ranger aus… wenn, dann nur als Verteiler für qualitativ hochwertigere Ware vom Kaliber Lindnerhof oder Stratagem ;-)
Der Totenkopf mit Säbel dürfte wohl kaum mit den letzten Einlassungen des Ministers bezüglich der Kleiderordnung kompatibel sein.
Krummsäbel nennt man auch „Handschar“ ;-)
Ups, mit der hochwertigeren Ware war das erste Photo gemeint – nicht die Basecap – Einlage die später gepostet wurde ;-)
Und schon wieder ein Stichtag !! Was ist mit den Gefechten 99´KFOR ??
Ein Schlag ins Gesicht…..mal wieder
Ich setze noch einen drauf: Operation Libelle 1997(?).
Aber ich will nicht meckern. Super Sache, diese Medaille.
@Zyniker,
interne Verbandsabzeichen sind doch zulässig, oder?
Ja, aber nur am Ärmel und genehmigt müssen sie auch sein. Wollte aber eigentlich keine ZDv 37/10 Diskussion anfangen.
Stößt es sonst wirklich niemandem übel auf, dass der Kamerad einen Totenkopf ausgerechnet an der Mützenfront trägt?!
Mir ist durchaus bewusst, das der Totenkopf bereits von den preußischen Husaren getragen wurde und bei preußischen Symbolen die anschließend von der Wehrmacht benutzt wurden ist es mir ja echt egal wenn sie in der Bundeswehr wieder verwendet werden. Aber ein Zeichen, dass von der SS an dieser Stelle benutzt wurde.. Das geht doch eindeutig zu weit? Zudem noch da sich dort eigentlich die schwarz-rot-goldene Kokarde befinden sollte!
Richtig. Und zwar aus Würde und Respekt gegenüber dem Leben das wir auslöschen (lassen) oder bereits ausgelöscht haben.
Natürlich gibt es da eine Grenze. Die sehe ich aber mit dem Jolly Roger noch lange nicht überschritten. Beim SS-Totenkopf wäre das anders, das wäre sogar eine Straftat.
@zyniker
Ich finde das an dieser Stelle auch ganz schön grenzwertig. Zumindest aber ganz schön gedankenlos! (unterstellen wir mal das) Und das wäre auch meine Meinung wenn ich vor Ort wäre! ( @ Sebastian )…. Kann mir diesbezügliche Schlagzeilen schon lebhaft vorstellen…
@Robert Müller: Scheinbar hab ich da eine Gedächtnislücke, denn mir fallen da spontan keine Gefechte während KFOR 1999 ein, es sei denn Sie zählen diese kurze Schießerei dazu, in der sich der kleine pkw mit bewaffneten den deutschen genähert hat und diese das Feuer eröffneten (auch auf youtube zu finden). Mehr gabs meines Wissens nach nicht, und dass sich da jemand auf den Schlips getreten fühlt wie Sie andeuten wag ich gelinde gesagt zu bezweifeln. KFOR 99 und Afghanistan 2009/10 sind zwei gewaltig unterschiedliche paar Schuhe.
Naja, den schon etwas vorbelasteteren Punisher-Schädel, der in einer ZDF-Doku mal kurz an einer deutschen Uniform zu sehen war, hat ja auch keiner bemerkt.
Zum Glück. In den USA ist man ja so weit, dass teilweise Filmmaterial aus dem Einsatz nicht verwendet wird, weil man den abgebildeten Soldaten den Ärger wegen der Kleiderordnung nicht antun will. Wäre schön, wenn dem in Deutschland nicht so wäre. Aber dank einigen schnappatmenden Alt-Linken und dem Behördendenken bei der Bundeswehr bin ich da nicht allzu optimistisch.
Wenn überhaupt, dann dürfte das Problem eher sein, dass „Shock and Awe“ langsam wieder salonfähig wird, und martialisches Auftreten bei den deutschen Soldaten zunehmend in ist (so zumindest mein Eindruck). Old Blue von Afghan Quest hat einen lesenswerten Artikel dazu: Culture.
Wenn die Führung vor Ort das direkt unterbindet muss man weder Filmmaterial zensieren, noch schnappatmig werden.
Wir stammen schließlich von den Preußen ab und nicht von den Hunnen ;-)
Mal abseits der Tatsache, das keine „Morale“-Patches etwas an der Uniform zu suchen haben (noch nicht einmal die völlig sinnfreien Bloodpatches o.ä.) – worüber regen sie sich eiegntlich auf? Hat die Regierung jetzt doch ein Bundesministerium für Betroffenheit eingerichtet und sie bewerben sich für den Ministerposten? Das dürfte schwierig werden, haben wir doch im Bundestag viele (mitlesende) Anwärter für diese Stelle… Wo sie einen anrüchigen, bedenklichen Totenkopf sehen, kann man auch einfach eine Piratenflagge erkennen – was 99% der verbündeten Soldaten auch sehen. Da schreit keiner: „SS!“, noch nicht mal ein US-Soldat aus den Südstaaten. Nüchtern betrachtet hat dieser Patch nicht ansatzweise Ähnlichkeiten mit dem von ihnen implizierten Emblem.
Vielleicht sehen sie es mal von der Seite: Der Soldat ist Anfang / Mitte 20, muss mehr verkraften, als sie (wahrscheinlich) jemals sehen werden, weil er bei OMLT o.ä. ist und dieser Patch ist unter anderem seine sarkastische Art, mit der Sache umzugehen, um nicht völlig abzudrehen.
Nachtrag der neueren Militärgeschichte:
http://www.carrierbuilders.net/store/images/F-14-006-A2.jpg
Sind die Jungs aus dem Link auch alles verkappte Verehrer der SS gewesen?
Und hier übrigens mal der Hintergrund der Flagge:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jolly_Roger …
Gehts jetzt wieder?
Die Frage bei solchen Patches ist aber tatsächlich ob sich jemand daran stört und nicht, wer sich daran nicht stört.
Wäre trotzdem interessant die Motive zu erfahren, warum der Soldat diesen Patch trägt.
Hatte das vielleicht praktische Gründe, um eine besondere Funktion den ANA Leuten anzuzeigen? Oder vielleicht einfach eine persönliche Protestnote das der Einsatz in der Heimat so rigoros verharmlost wird. Oder sieht sich der Soldat womöglich in der Tradition der Leibhusaren?
Die Protestnote dürfte nahe am Ziel liegen…
Ein heraldisches Zeichen verliert selbst nach einer leichten Abwandlung nichts von seiner Symbolkraft. Und wenn: Auch eine gemeine Piratenflagge oder einen isoliert betrachteten, normalen Totenkopf empfinde ich an dieser Stelle als bedenklich und anrüchig.
Die Uniform ist weder dazu geeignet Sarkasmus im Umgang mit eigenen Erlebnissen, noch Protest in irgendeiner Weise nach außen zu tragen. Ganz egal was ein Soldat erlebt (hat).
Ihre Kommentare zu meiner Person ignoriere ich ganz geflissentlich.
Machen sie das bitte. Das gibt ihnen auch die Zeit, noch einmal nachzuschlagen, was Heraldik ist, bzw. bedeutet. Der Totenkopf der SS – Verbände fällt nämlich nicht unter diesen Begriff. Aber ich möchte sie nicht weiter mit Details langweilen…
Und wenn sie meinen ersten Satz weiter oben lesen, erkennen sie meine Zustimmung, dass solche Patches nichts auf der Uniform zu suchen haben. Ich finde nur die „Bedenklich- und Anrüchigkeitsposts“ so langsam etwas nervtötend.
Ich bin auch der Ansicht das dieser Patch unangebracht ist. Schließlich repräsentiert der Soldat die BRD und nichts anderes. Dennoch würde ich nicht so weit gehen das ganze als skandalträchtig aufzubauschen. Das Foto ist ja auch vom 13. September und somit älter als der Führerbefehl zur Kleiderordnung. Somit müsste die Sache eigentlich vom Tisch sein.
Himmel HIlf !
Führerbefehl ???
Da hab ich aber wirklich was verpasst.
Irgendwie witzig wie man sich als „armchair general“ darüber echauffieren kann das dieser Soldat einen Totenkopf auf seiner Mütze trägt. Das ist ja nicht politisch korrekt und überhaupt moralisch anstößig! Von dem selben Soldat erwarten wir, das er unsere Feinde vernichtet. Ihnen Herz und Lunge mit 5,56mm „Stahlspitzen“ durchbohrt und dabei die bewusst in kauf genommene fragmentierung und taumelbewegung dieser „Stahlspitzen“ hässliche Verletzungen der Organe und Einblutungen erzeugt. Oder mit 40mm HE Granaten ihnen Arme und Beine abzureisen, während sie gleichzeitig von mehreren hundert Splittern durchsiebt werden. Aber nein. Einen Totenkopf soll dieser Mann bitte nicht tragen. Da könnte sich ja der heimische Fernsehzuschauer daran gestört fühlen, das vor 60 Jahren schon Soldaten das Symbol trugen (z.b die Deutschen, die Briten, die Franzosen, die Amerikaner).
Mal ganz im ernst, es sind genau diese Diskussionen, die Einsatzsoldaten nach ihrer Heimkehr wirklich nicht mehr verstehen. Töten oder getötet werden, ist deren Realität. Was ist die unsere? Die Welt nach ähnlichen Dingen abzuklappern, die in ganzen 6 Jahren Geschichte Deutschlands aktuell waren und laut „böse“ zu rufen, wenn man etwas gefunden hat, was so ähnlich aussieht? Das ganze erinnert mich an die Palmendiskussion vor ein paar Jahren. Berufsempörung hat anscheined in diesem Land schon lange die Oberhand, über den gesunden Menschenverstand gewonnen.
p.s Genau dieses Symbol habe ich schon hundertmal auf Uniformen, Mützen von Soldaten anderer Nationen gesehen. Bei den amerikanischen SOF und SF ist es auch sehr beliebt. Wahrscheinlich hat er sich das bei denen abgeschaut.
Mein Gott. Was ist denn hier los?
Ja, das ist ein Totenkopf auf den Basecap. Aber was hat das denn mit Shock & Awe zu tun? Das einzige wäre vielleicht, ob der ein oder andere denkt, das ganze wäre vielleicht ein Comedy-Wettstreit, wer denn das ulkigste Zeichen benutzt. Sollte es sich um ein Verbandszeichen handeln, wäre es okay. Die Verwendung von Zeichen war sogar im zweiten Weltkrieg unter U-Booten verbreitet, gell.
Egal. Es ist nichts neues, kein Skandal und es verkörpert auch nicht Shock & Awe oder martialisches Aussehen, welches ja eventuell durch die mitgeführte Waffe bereits erreicht sein könnte. ^^
@Bang50
Danke für den Post !
Volle Zustimmung.
Ich bin nicht der Ansicht das man amerikanische SOF als Maßstab anlegen kann und soll, wenn es um das Auftreten und die Disziplin von deutschen Soldaten geht. Bang50, sie haben recht, Soldaten von denen erwartet wird zu töten, werden sich bestimmt schwer damit tun, zu verstehen warum sich jemand am Jolly Roger stört. Genau das wollte ich mit dem Apocalypse Now Zitat andeuten. Das Problem ist nur das der Patch Schaden anrichten kann, weil er das Ansehen des deutschen Militärs beschädigen kann. Wer das für sich persönlich nicht sieht, mag seinen Seelenfrieden haben, aber das ändert nichts daran das es Leute gibt die sich an solchen Kostümen stören und die dann ihren Unmut an anderer Stelle kund tun.
Zitat:“Ich bin nicht der Ansicht das man amerikanische SOF als Maßstab anlegen kann und soll“
Warum nicht? Weil Amerikaner schon mit „the enduring presence of the evil“ auf die Welt kommen und jeder weis das hinter allem bösen dieser Welt die Amerikaner stecken?
Zitat:“Das Problem ist nur das der Patch Schaden anrichten kann, weil er das Ansehen des deutschen Militärs beschädigen kann“
„Das Ansehen beschädigen“ ist eine Floskel, die Politiker immer gerne verwenden wenn sie Abweichler von der politisch korrekten Linie einfangen wollen. Das Ansehen einer Armee hat es nicht nötig, Berufsempörern nach dem Mund zu reden (die werden auch das noch kleinste Haar finden). Das ist genau der Fehler den die Bundeswehr schon immer gemacht hat. Vorrangiges Ziel einer Armee sollte eine würdevolle Erscheinung und eine herausragende Effektivität im Gefecht sein. Nur Stärke, Intelligenz und Würde sind wahre Tugenden die ein großes Ansehn rechtfertigen. Verkrampfter Umgang mit allem was nicht politisch korrekt ist, ist ehr ein Zeichen der Schwäche.
Zitat:“aber das ändert nichts daran das es Leute gibt die sich an solchen Kostümen stören und die dann ihren Unmut an anderer Stelle kund tun.“
Diese Leute wird es immer und überall geben (auch in den USA) wer versucht es diesen Leuten recht zu machen, hat sein Selbstwertgefühl schon lange aufgegeben. Dafür einzustehen an was man glaubt und sei es eine unpouläre Einstellung, ist in Zeiten der politisch korrekten diktation ein Grund zu jemanden Aufzuschauen.
Erst wenn man die Reaktionen von gewissen Leuten fürchtet oder noch schlimmer sich ihren Ideologien unterwirft und versucht sich krampfhaft anzupassen, gibt man ihnen die Bühne, die sie brauchen um sich Gehör zu verschaffen.
Das Problem ist nur das der Patch Schaden anrichten kann, weil er das Ansehen des deutschen Militärs beschädigen kann. Wer das für sich persönlich nicht sieht, mag seinen Seelenfrieden haben, aber das ändert nichts daran das es Leute gibt die sich an solchen Kostümen stören und die dann ihren Unmut an anderer Stelle kund tun.
Frei nach Luther : Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher furz.
Kann bedeutet nicht das es zwangsläufig so ist, und Bedenkenträger haben wir anscheinend genug.
Interressanterweise hört man diesbezüglich aus dem Einsatzland fast nichts und wenn, dann als Reaktion auf Schnappatmung in der Heimat.
Rein rechtlich kann ein Soldat allein nicht das Ansehen der Bw in der Öffentlichkeit schädigen. Es gab schon genügend Disziplinarmaßnahmen, die von Rechtsberatern mit diesem Hinweis aufgehoben wurden.
Lächerlich. Ich werde meinen Samstagnachmittag nicht damit verschwenden das erschöpfend auszudiskutieren. Nur soviel: Was der einfache Soldat von den Maßstäben der Disziplin hält die ihm von „Berufsempörern“ auferlegt werden, spielt überhaupt keine Rolle.
Keine Angst, ich habe auch keien Zeit dazu, dies zu diskutieren, zumal es Fakt ist.
„Don´t fight the settings.“ trifft es wohl am Besten… :-)
Wenn ich die Kommentare lese ahne ich zu meinem Bedauern vorraus, inerhalb welch enger Limitierungen hier ein Diskurs zum Thema möglich wäre und werde es garnicht erst versuchen. Bei mir bleibt da teilweise beim lesen eigentlich nur nen großes „wtf?“ im raum stehn.
Nur soviel: Vielleicht sollte der ein oder andere sich mal selbst auf „schnappatmung“ hin überprüfen. Anders kann ich mir diese Reaktion auf einen zunächst sehr dezenten aber durchaus berechtigten Hinweis auf die Thematik nicht erklären.
Zitat:“Was der einfache Soldat von den Maßstäben der Disziplin hält die ihm von “Berufsempörern” auferlegt werden, spielt überhaupt keine Rolle.“
Diese Maßstäbe legt der Dienstherr an. Dabei hat es das System es so an sich, das es sich in allen Fällen, außer genau einem ( nämlich dem Dienstherren unseres Gi ), um Soldaten handelt, die nicht unbedingt als Pazifisten bekannt sind. Wenn der eine oder andere Dienstherr dies etwas verkrampfter Hand habt, so ist es das Pech des einfachen Soldaten. Im oben gesehenen Bild hat der Dienstherr es eben nicht verkrampft gesehen. Da können die „Berufsempörer“ sich auch auf den Kopf stellen. Solange die Offiziere aller Ebenen und der Verteidigungsminister sich der vorauseilenden political correctness nicht beugen, solange trägt der Soldat den Totenkopf auf seiner Basecap.
Dabei kann der Bundeswehr eine Hand voll notorischer Schreihälse egal sein.
Das witzige ist doch.Vor gut drei Jahren war es ein riesen Ding das ein deutscher Soldat jemanden bei einer Fahrzeugkontrolle erschossen hat. Die Aufregung darüber fand fast ausschließlich in Kreisen statt, die eine gesonderte politische Ambition hatten.
Später erzählte man uns, das die PZH2000 sich politisch nicht durchsetzen ließe, da man eine Welle der Entrüstung befürchtete. Heute beharken zwei PZH 2000 mit HE Granaten feindliche Stellungen und von einer Welle der Empörung ist nichts zu spühren.
Politik macht man normalerweise für die Mehrheit des Volkes. Es ist ein Unding in Deutschland geworden, es jedem Schreihals und jeder Randgruppe recht machen zu wollen. Deshalb nimmt man in Kauf, die Mehrheit des Volkes zu diskriminieren. Allmählich scheint sich zu recht in Deutschland Widerstand gegen diesen Wahsinn zu etablieren.
Meine Herren, darf ich zur Mäßigung aufrufen?
Wenn man eine Organisation nach außen vertritt, hat man sich an gewisse „Kleidungsregeln“ zu halten. Die Soldaten vertreten halt das Unternehmen Bundesrepublik Deutschland. Ich habe volles Verständnis für die sinnvolle und durchdachte Ergänzung der persönlichen Ausrüstung, sehe bei einigen Dingen aber nur Modeerscheinungen. Diejenigen, welche hier von „Chairborne“ reden machen es sich etwas einfach, und sollten einmal ihr eigenes berufliches Umfeld und die dortigen Regeln hinterfragen. Das Argument, dass man diejenigen, welche an vorderster Front stehen alles durchgehen zu lassen hat, da der Rest ja ohnehin keine Ahnung hat, ist auch eine Form der Überheblichkeit. Die heutigen Soldaten sind mit den Medien groß geworden, und sollten sich ob ihrer Wirkung bewusst sein.
Vor etwa 200 Jahren besiegten deutsche Soldaten ein paar Franzosen. Sie nahmen den Männern die Abzeichen von den Mützen und steckten sie sich selbst an. Das sah irgendwann mal der falsche und verbot es, da trugen sie die Dinger eben unter der Mütze. Das Problem ist nicht neu, die Diskussion war aber schon vor 200 Jahren unnötig.
Ein Einsatzsoldat hat es mal sinngemäß mit „Soldatische Disziplin sollte sich darum drehen, alles was zur Mission gehört hinzukriegen. Und nicht jeglichen Kleinkram, der dafür irrelevant ist.“ in meinen Augen ganz gut auf den Punkt gebracht. (Afghan Quest Artikel u.a. zur Kleiderordnung)
Unter diesem Gesichtspunkt kann man Totenschädel als vor Ort „nicht gerade vertrauensbildendes“ Detail durchaus kritisieren – was hier aber noch niemand getan hat. ;)
Stattdessen scheint man um die Posterboy-Qualitäten für die Heimatfront besorgt. Weiß nicht, ob das so die richtige Prioritätensetzung ist.
Vodoo: „Aber ich möchte sie nicht weiter mit Details langweilen…“
Doch, ich bitte darum.
Und jetzt kommen Sie mir bitte nicht mit dem (vexillologischen) wikipedia-Artikel der mir erklärt, dass die Piratenflagge darin ihren Ursprung hat alle anderen zu warnen, dass jeder der sich nähert getötet wird. Argumentiert nicht unbedingt für Sie.
Bang 50: „Von dem selben Soldat erwarten wir, das er unsere Feinde vernichtet. Ihnen Herz und Lunge mit 5,56mm “Stahlspitzen” durchbohrt und dabei die bewusst in kauf genommene fragmentierung und taumelbewegung dieser “Stahlspitzen” hässliche Verletzungen der Organe und Einblutungen erzeugt. Oder mit 40mm HE Granaten ihnen Arme und Beine abzureisen, während sie gleichzeitig von mehreren hundert Splittern durchsiebt werden. Aber nein. Einen Totenkopf soll dieser Mann bitte nicht tragen.“
Richtig, denn unsere Feinde trotz alle dem würdevoll und mit Respekt zu behandeln unterscheidet uns von den „Barbaren“.
Es ist ein Unterschied ob ich völkerrechtlich korrekt im Gefecht töte oder ob ich morde. Ersteres gehört zum Beruf des Soldaten, zweiteres zu dem des Piraten und des SS-Manns.
„Genau dieses Symbol habe ich schon hundertmal auf Uniformen, Mützen von Soldaten anderer Nationen gesehen.“
„das vor 60 Jahren schon Soldaten das Symbol trugen (z.b die Deutschen, die Briten, die Franzosen, die Amerikaner).“
Der Unterschied zwischen uns und denen ist, dass die deutschen Soldaten die vor 60 Jahren dieses Symbol trugen nicht nur ehrenvoll oder teilweise weniger ehrenvoll gegen unsere Kriegsgegner gekämpft haben, sondern auch mal so nebenbei millionenfachen Mord begangen haben. Britische U-Boot-Fahrer haben das nicht.
„Ein Einsatzsoldat hat es mal sinngemäß mit “Soldatische Disziplin sollte sich darum drehen, alles was zur Mission gehört hinzukriegen. Und nicht jeglichen Kleinkram, der dafür irrelevant ist.” in meinen Augen ganz gut auf den Punkt gebracht.“
In meinen Augen nicht. Zu soldatischer Disziplin gehört mehr.
Zitat:“Richtig, denn unsere Feinde trotz alle dem würdevoll und mit Respekt zu behandeln unterscheidet uns von den “Barbaren”
Irgendwie erschließt sich mir diese Aussage nicht. Das Ergebnis ist in beiden Fällen endgültig, ob derjenige der mich in diesen endgültigen Zustand befördert, einen Totenkopf auf seiner basecap hat, interessiert mich in meinem letzten Augenblick nicht.
Zitat:“Es ist ein Unterschied ob ich völkerrechtlich korrekt im Gefecht töte oder ob ich morde. Ersteres gehört zum Beruf des Soldaten, zweiteres zu dem des Piraten und des SS-Manns.“
Und was hat das Völkerrecht jetzt mit einem Totenkopf auf einer basecap zu tun? Davon abgesehen haben Sie eine sonderbare Vorstellung darüber wer nach ihrer Definition Soldat sein darf und wer nicht.
Zitat:“völkerrechtlich korrekt im Gefecht töte“
Diesen Satz muss ich mir einrahmen. Gibt es auch eine unkorrekte Art einen Kombatanten (strengenommen sind Taliban ja gar keine Kombatanten und besitzen so gut wie keine Rechte) zu töten oder muss ich mir die das Verfahren erst durch eine DIN Norm verifizieren lassen?
Zitat:“Der Unterschied zwischen uns und denen ist, dass die deutschen Soldaten die vor 60 Jahren dieses Symbol trugen nicht nur ehrenvoll oder teilweise weniger ehrenvoll gegen unsere Kriegsgegner gekämpft haben, sondern auch mal so nebenbei millionenfachen Mord begangen haben. Britische U-Boot-Fahrer haben das nicht.“
Und deswegen habe ich jetzt 60 Jahre später in eine Schuldtotenstarre zu verfallen und den lieben Gott um Vergebung zu flehen, weil ein junger Soldat der Bundesrepuplik Deutschland ein Symbol trägt, das er sich von ein paar Amerikanern abgeschaut hat und einfach „cool“ fand?
Das ist genau diese Art der „Berufsempörung“ die ich meine. Sie ist nicht durch emotionalität der persönlichen Betroffenheit ausgelöst, sondern durch einen antrainierten pawlowschen reflex.
Zitat:“In meinen Augen nicht. Zu soldatischer Disziplin gehört mehr.“
Mir ist jetzt klar woher der Wind weht. Es ist anscheined unmöglich die Märr vom stolzen, perfekt gestrigelten, bis in Detail vorschriftentreuen und selbst im Gefecht ehrenvoll handelden preußischen Offizier zu beerdigen.
Diese „ehrenvollen“ Zeiten des Manfred von Richthofen sind leider spätestens seit dem 2 WK vorrüber. (Was hauptsächlich durch die Waffenentwicklung bedingt ist)
Seit dem gillt nur noch töten und getötet werden, mit all seiner Hässlichkeit. Diese Trennlinie zwischen wir (die Guten) und die Barbaren (die Bösen) gibt es nicht und hat es nie geben. Dies trifft auch auf den 2WK zu. Beiden Seiten haben sich nichts geschenkt und sich fast alles genommen. Dabei hatte der deutsche Soldat (und damit auch der SS „Soldat“ der eines irgendjemanden Sohnes oder Vater war) genauso das Recht zu überleben, wie der britische oder der amerikanische Soldat. Was sich wiederum in der Maximierung der Waffenwirkung und radikalität der Taktiken und Strategien Niederschlug. Ob da jemand mit einem Totenkopf rumgerannt ist, hat da herzlich wenige interessiert.
oder etwas (alt)biblischer:“ Auge um Auge, Zahn um Zahn“ wenn interessiert es wie ich dabei aussehe?
@Voodoo: „Rein rechtlich kann ein Soldat allein nicht das Ansehen der Bw in der Öffentlichkeit schädigen. Es gab schon genügend Disziplinarmaßnahmen, die von Rechtsberatern mit diesem Hinweis aufgehoben wurden.“
Mit dieser Äußerung wäre ich ganz vorsichtig, klingt nach gefährlichem Halbwissen.
Allerdings ist die Basecap in der Tat wohl kaum dazu geeignet das Ansehen der Bundeswehr in der deutschen Öffentlichkeit zu schädigen.
Hier ist aber auch der Vorgesetzte des Soldaten gefragt, ich habe nichts dagegen, dass (auch meine) Soldaten privat beschaffte Ausrüstung tragen. Sogar eine Basecap hat unbestritten ihre Vorteile. Aber es gibt nunmal Dinge, die ich mir als deutscher Soldat mit gesundem Menschenverstand nicht an die Ausrüstung packe. Dazu gehört nun mal ein Totenkopf, egal jedwelcher Art. Allein schon um die vorhergehende Diskussion zu vermeiden…
Die Gefechtsmedaille war überfällig. Ob nun der Schriftzug „Gefecht“ drauf prangen muss, darüber lässt sich streiten. Aber es ist nun mal ein qualitativer Unterschied, ob ich zu einer „Innendiensttruppe“ gehöre und 6 Monate das Feldlager nicht verlassen muss, oder ob ich im Infanteriezug eingesetzt bin und draußen beschossen werde. Irgendwie muss das ja auch gewürdigt werden.
@ zyniker
Ihre Ableitung, den Totenkopf als Heraldik / heraldisches Sysmbol zu bezeichnen, ist inhaltlich falsch. Daher empfahl ich, das sie am besten noch einmal nachlesen, was der Begriff Heraldik beinhaltet. Der wissenschaftlich korrekte Begriff, den sie wahrscheinlich meinten, ist einfach „Symbol“.
Des Weiteren werden unsere Feinde (ich bin eigentlich nicht bereit, den INS die „Ehre“ dieses Begriffs zuteil werden zu lassen) korrekt behandelt, sogar ihre Verwundeten wurden zwei Tage nach dem 15.04. vom selben Sanitätseinsatzverband behandelt, der eben erst einen gefallenen Arzt zu beklagen hatte. Glauben sie, ein Patch eines Einzelnen (!) schmälert diese „Ehre“, bei Tausenden deutschen Soldaten im Land? Das ist kein Verbandsabzeichen, das ist ein Morale Patch eines 20jährigen, der das „cool“ fand.
Und ich weigere mich, deutsche Militärgeschichte auf sechs Jahre Schreckensherrschaft zu beschränken; es gab diese Geschichte weit vorher und es wird sie auch weit nach 1945 noch geben. Vielleicht liegt es auch daran, das ich nicht zu direkten Nachkriegsgeneration oder den 68er gehöre, aber für mich ist es mittlerweile ist schier unerträglich, wenn bei egal welchem Thema, sei es Tapferkeitsorden 2008 oder jetzt diese lächerlichen Piratengleich, gleich dutzendweise Querverweise zur nationalsozialistischen Geschichte gezogen werden und Bedenken, Anrüchigkeit und was-weiß-ich alles die Diskussion bestimmen. Dieser Meinung sind mittlerweile sogar Leute um mich herum, die fest in der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verwachsen sind und noch nicht einmal etwas mit Militär zu tun haben. Vergessen: nein – sich aber endlich davon zu lösen, zumindest was den militärischen Bezug betrifft muss auch erlaubt sein. Wissen sie, was das traurige ist? Die umliegenden Nationen sind mit der Aufarbeitung unserer Geschichte weiter als wir selbst. Ich habe z.B. in Afghanistan ein langes und angenehmes Gespräch mit norwegischen Offizieren gehabt; für diese ist es nur schwer nachziehbar, wie man nach über 60 Jahren immer noch bei jeder sich bietenden Gelegenheit in Sack und Asche herumläuft und sich innenpolitisch selbst geißelt, wenn man z.B. über das Eiserne Kreuz diskutiert. Einem Orden der über 190 Jahre alt ist. Und das sagen mir Norweger, obwohl wir uns da im Krieg nicht wirklich benommen haben! Engländer und Amerikaner lachen uns aus, weil wir um militärische Traditionen und Themen herumeiern, weil wir denken, es würde unsere Nachbarn und ehemaligen Kriegsgegener verunsichern oder irritieren. DAS ist traurig und bedenklich. Israelische Militärhistoriker wissen mehr über unsere Militärgeschichte als wir und lachen sich kaputt, weil deutsche Universitäten diese Sparte in ihren Geschichtsdekanaten nach dem Krieg und gerade während den 68ern komplett gestrichen haben. Eine einzige Universität, nämlich die in Potsdam, bietet seit kurzem wieder eine wissenschaftliche Bildung zu diesem Thema an. Ist das vernünftiger Umgang mit der eigenen Geschichte?
@commander
Wenn das für sie nach gefährlichem Halbwissen klingt, spiegelt das auch mein Unverständnis für die Empfehlungen dieser Rechtsberater wieder. Da ich aber im aktiven Dienst bin und selbst Diziplinargewalt ausgeübt habe, weiss ich schon, worüber ich rede.
Rechtschreibfehler dienen der Erheiterung und der festlichen Stimmung zum Ersten Advent…
Ok… fassen wir doch die beiden Themen (vielleicht abschließend?)mal zusammen: Meine Meinung:
Wer Respekt und Anerkennung in Form einer Gefechtsmedialle (ich denke zurecht) einfordert, der sollte auch die Millionen Ermordeten(!) und wenigen überlebenen des Holocaust respektieren können und als deutscher Soldat keinen wie auch immer gearteten Totenkopf am „Schädel“ tragen.
Its all about respect! —
Wenn das für irgendwenn „unerträglich“ ist dann hab ich dafür wirklich kein Verständniss.