Eberhard Zorn als neuer Generalinspekteur der Bundeswehr im Amt

Den vierten goldenen Stern hatte Eberhard Zorn (58) bereits am vergangenen Dienstag verliehen bekommen – am (heutigen) Donnerstag führte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen den neuen General als 16. Generalinspekteur der Bundeswehr ins Amt ein. Der bisherige Leiter der Abteilung Personal im Ministerium folgt Volker Wieker, der nach mehrmaliger Verlängerung seiner Amtszeit der längstgediente oberste Soldat der Bundeswehr war.

Zu Zorns militärischem Werdegang mehr hier; wie inzwischen (nach angelsächsischem Vorbild) üblich, gab’s zur Amtseinführung eine Mitteilung mit Quotes von der Ministerin und dem neuen obersten militärischen Berater der ganzen Bundesregierung (diese Funktion des Generalinspekteurs wird ja meist vergessen in der öffentlichen Wahrnehmung):

Ministerin Ursula von der Leyen erklärte:

Mit General Zorn tritt ein vielfach bewährter militärischer Führer das verantwortungsvolle Amt des Generalinspekteurs an. Ich habe mit ihm bereits in seinen Vorverwendungen als Abteilungsleiter von zwei wichtigen Abteilungen hier im Bundesministerium der Verteidigung gerne und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Ich freue mich darauf, diese überaus gute Zusammenarbeit nun im neuen Rahmen fortzusetzen. So wie ich General Zorn in den vergangenen Jahren kennengelernt habe, wird er seine Aufgaben als Generalinspekteur hervorragend erfüllen, er ist dafür bestens gerüstet.

General Eberhard Zorn erklärte:

Ich sehe meiner neuen Aufgabe mit großer Freude und Zuversicht entgegen und bin mir der damit verbundenen sicherheitspolitischen wie auch strategischen Herausforderungen bewusst. Es ist mir eine Ehre, mit aller Kraft und Energie an der Erfüllung unseres Verfassungsauftrages mitzuarbeiten. Ich habe in den vergangen Jahren erlebt, dass die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sowohl in den Einsätzen und einsatzgleichen Verpflichtungen als auch in Ausbildung und Übung stets hohe Professionalität, großes Engagement und enorme Leistungsbereitschaft unter Beweis gestellt haben. Darauf vertraue ich auch künftig. Ich hoffe, dass ich alle Soldatinnen und Soldaten auf dem bereits eingeschlagenen Weg zur weiteren Verbesserung der personellen und materiellen Einsatzbereitschaft und zur Weiterentwicklung der Ausbildung mit Optimismus mitnehmen kann. Ich bin mir sicher, dass wir so die vor uns liegenden Herausforderungen in gemeinsamer Verantwortung zum Wohle unserer Bundeswehr meistern werden.

Am Vorabend hatten Ministerium und Bundeswehr den bisherigen Generalinspekteur Volker Wieker mit einem großen Zapfenstreich im Berliner Bendlerblock in den Ruhestand verabschiedet. Der 64-jährige war deutlich länger im Amt geblieben als geplant: Vor allem die langwierige Regierungsbildung nach der Bundestagswahl im September 2017 hatte dazu geführt, denn es war (sinnvollerweise) erklärte Absicht, erst nach Amtsantritt an der Spitze der Regierung und des Verteidigungsministeriums den Nachfolger zu benennen.

Vor einem sehr großen Kreis von Gästen – allein 16 CHODs, also Generalstabschefs befreundeter Nationen, waren nach Berlin gekommen – meldete sich Wieker offensichtlich bewegt ab. Ein Satz aus seiner Rede charakterisierte den General, wie ich ihn in den vergangenen Jahrzehnten kennengelernt hatte, aus meiner Sicht am treffendsten: Man übergibt niemals ein bestelltes Feld, sondern gibt immer nur den Staffelstab weiter.

Und typisch für seine reflektierende Art scheint mir auch die Auswahl der Musikstücke, die sich Wieker für die Serenade beim Großen Zapfenstreich gewünscht hatte: Mozarts Ave verum corpus, Simon&Garfunkels Bridge over Troubled Water und den Marche des Soldats de Rober Bruce. Und keinen der in der Regel bei solchen Anlässen gehörten deutschen Militärmärsche.

(Foto: von der Leyen und Zorn beim Appell zur Amtseinführung)