Bundeswehr bietet Ulm als Standort für NATO-Logistikkommando an

Fürs Protokoll: Wie am (heutigen) Dienstagnachmittag schon bekannt wurde, hat Deutschland der NATO Ulm als Sitz des neuen NATO-Logistikkommandos vorgeschlagen, dass den Namen Joint Support and Enabling Command (JSEC) tragen soll (klingt ja auch unverfänglicher als Rear Area Command). Die Aufstellung eines solchen Kommandos, das die Mitglieder des Bündnisses im November vergangenen Jahres beschlossen hatten, soll vor allem die Bewegung von Truppen und Gerät in Europa besser und schneller organisieren – für die NATO-Ostflanke.

Das deutsche Angebot teilte die zuständige Streitkräftebasis am Abend offiziell mit:

Deutschland hat angeboten, die Verantwortung für den Aufbau eines neuen NATO-Kommandos zu übernehmen. Kernaufgaben: Schutz, Logistik, militärische Mobilität und weitere unterstützende Aufgaben. Als möglicher Standort wurde Ulm vorgeschlagen. Die Streitkräftebasis verfügt dort mit dem Multinationalen Kommando Operative Führung schon heute über eine für diese Aufgabe geeignete Dienststelle.

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Die Stationierung dieses sogenannten Joint Support and Enabling Command, kurz JSEC, ist für den Standort Ulm vorgeschlagen. „Es ist eine große Herausforderung für den Ausbau unserer Fähigkeiten im multinationalen Umfeld, der wir uns gerne stellen“, so der Inspekteur der Streitkräftebasis, „mit dem Multinationalen Kommando Operative Führung in Ulm haben wir in der Streitkräftebasis eine sowohl in der Bundeswehr als auch international einzigartige Dienststelle, um zur Lastenteilung im Bündnis beizutragen.“ Das Kommando ist darauf ausgerichtet, im Auftrag der Vereinten Nationen, der NATO oder der EU, jederzeit einsatzbereit und schnell verlegbar, die Führung von weltweiten Krisenmanagementeinsätzen zu übernehmen.
Mit der Aufstellung und dem Betrieb des JSEC in Ulm entstünden große Synergieeffekte. Die SKB erfüllt mit ihren Fähigkeiten für Deutschland bereits heute qualitativ die Funktionen, die ein JSEC für die NATO leisten soll: „Unsere Führungseinrichtungen und -fähigkeiten können optimal genutzt werden. Die Streitkräftebasis erbringt so einen sichtbaren und relevanten Beitrag für unsere Partner in der NATO“, so Schelleis abschließend.

Die Entscheidung über den Standort des neuen Kommandos – und zugleich eines weiteren Logistikkommandos in den USA – soll Anfang Juni bei einem Treffen der NATO-Verteidigungsminister fallen.