Unterstützung für Irak: Von der Leyen bietet Hilfe bei Sanität & Logistik an (m. Nachtrag)
Verteidigungsministerin zu Besuch im Irak https://t.co/i2kSEO6X5N #bmvg pic.twitter.com/qdJNsRo7cj
— Bundeswehr (@bundeswehrInfo) February 10, 2018
Fürs Archiv: Nach der Vereinbarung der künftigen Regierungskoalition, an Stelle der Ausbildungsmission für die Kurden im Nordirak eine Unterstützungsmission für den ganzen Irak anzugehen, hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Bagdad Hilfe vor allem bei Sanität und Logistik der irakischen Streitkräfte angeboten. Die Details sollten jetzt in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe geklärt werden, sagte die geschäftsführende Ministerin am (heutigen) Samstag in der irakischen Hauptstadt.
Ihr vom Verteidigungsministerium in Berlin veröffentlichtes Statement zum Nachhören:
Ihren Gesprächspartnern, sagt von der Leyen, habe sie dabei auch die Einigung in der Koalitionsvereinbarung erläutert:
Die Bundeswehrmission im Nordirak war erfolgreich, der IS ist dort weitgehend militärisch zurückgedrängt. Deshalb können wir das Ausbildungsmandat im Nordirak auslaufen lassen und beenden. Die Obergrenze des Anti-IS-Mandats zur Unterstützung und Entlastung unserer Verbündeten, insbesondere Frankreichs, kann deutlich abgesenkt werden. In einem weiteren Schritt wollen wir dieses Mandat zur umfassenden Stabilisierung und zur nachhaltigen Bekämpfung des IS-Terrors insbesondere durch capacity building weiterentwickeln.
Was weder im Statement der Ministerin vorkommt noch in der Koalitionsvereinbarung: Die USA drängen darauf, dass die NATO mit einer Ausbildungsmission im Irak eine stärkere Rolle übernimmt. Ein deutsches Mandat zur umfassenden Stabilisierung dürfte kaum außerhalb dieses Rahmens denkbar sein.
Nachtrag 11. Februar: In ihrem Statement in Erbil in der autonomen Kurdenregion im Nordirak hat von der Leyen ein wenig präzisiert, wie die künftige Mission der Bundeswehr im Irak aussehen könnte. Das Audio ihrer Aussage, vom Verteidigungsministerium in Berlin veröffentlicht:
Ja genau, weil sich sowohl Sanität als auch Logistik zur Zeit nur auf ihren Lorbeeren aus den vergangenen Einsätze ausruhen und mal wieder etwas Beschäftigung brauchen, kommt die (mögliche) Ausweitung des Einsatz im IRQ gerade recht.
1. Daß VDL mit einer Transall, und nicht mit dem A 400 m, in den Irak geflogen ist, läßt vermuten, daß wieder kein A 400 M flugfähig ist. Oder irre ich mich und wird noch ein Selbstschutzsystem für Flüge in den Irak verlangt trotz Sieg über ISIS?
2. Nachdem die Araber auf Waffen stehen, vermute ich, daß der Irak nicht besonders begeistert sein wird, daß er nur Hilfe bei den weichen Themen Logistik und im Sanitätsbereich erhalten soll. Waffen oder Kriegswaffenausbildungen wäre denen sicher viel lieber. Und VDL setzt ihren Kurs mit weichen Themen fort.
3. Dass wir die Kurden fallen lassen, nachdem diese die Schmutzarbeit gemacht haben, für eine zweifelhafte irakische Regierung, die es mit der Religionsfreiheit nicht so genau nimmt, ist mehr als peinlich.
Heute morgen noch im Kameradenkreis gescherzt: „Wenn es nach Uschi geht, gibt es nach Ihrer Reform eh nur noch zwei OrgBereiche, SanDst und Logistik. Im Rest waren wir noch nie gut und deshalb kann das weg…“
Fast schon prophetisch.
Gut das beide Bereiche bisher in den Auslandseinsätzen, einschl. der laufenden, nicht oder unterfordert wurden.
Wie sagte Adenauer dereinst „Dann siegt mal schön…“
Da sich die Kurdenhilfe dem Ende neigt kanns ja dann weiter gehen in Bagdad mit MA.
Warum auch nicht, Sanität tut keinem weh und da sind wir ja auch Weltklasse 👏👏
Bei der Logistik klappt das dann bestimmt so gut wie schon in AFG, die haben es ja auch verstanden wie MatErhalt/Bewirtschaftung funktioniert….🤢🤢
So geht es nun weiter mit dem „Brunnenbohrer“ Narrativ. Kein Gestaltungswille zu erkennen, keine echte Auseinandersetzung mit den Problemen. Die Müdigkeit macht sich auf allen Gebieten bemerkbar. Vielleicht ist das endgültige Ableben der Volksparteien in 3 ½ Jahren auch eine Chance auf Erneuerung.
[Nicht so netter Versuch, und das wiederholen wir hier bitte nicht. T.W.]
Es scheint für die Ministerin und ihre Führungsriege ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, einen erfolgreichen Einsatz bei Zielerreichung zu beenden. Das betrifft beide Einsätze im Rahmen „Counter Daesh“.
Irgendwie scheint man der Meinung zu sein, man muss im Nahen Osten unbedingt eine militärische Rolle spielen, um politisch wahrgenommen zu werden. Dabei gäbe es da noch genügend andere politische Instrumente.
San wie Log stehen im Mittelpunkt europäischer GASP seitens der BRD. Hier tritt man schonmal an mit den beiden Bereichen. Sehe den Fehler nicht.
InfAusb/WaSys haben bisher nur die Kurden bekommen.
Jeder, den es wirklich interessiert, weiß, nach welchem Muster die Auslandseinsätze der Bundeswehr ablaufen. Wir tun ein bißchen was, um nicht wirklich was tun zu müssen. Die Mehrheit der Bürger scheint dafür hingegen dagegen nicht wahrnehmungsbereit und lässt sich bereitwillig „was vom Pferd erzählen“.
Ach, das wurde hier so oder ähnlich schon zig Mal kommentiert …
Nun stieg wohl der Druck aus dem internationalen Bereich, Deutschland möge (hier: im Irak) entsprechend seinem wirtschaftlichen, politischen usw. Gewicht mehr tun, und dann lassen wir nach bekanntem Muster nur genaus so viel Druck aus dem Kessel wie zum Weiterregieren nötig.
Wirklich erstaunlich finde ich nur, wie lange alle BReg’en und MinisterInnen letzter Dekaden bisher mit der Taktik m.E. vorsätzlicher Vernebelung durchgekommen sind. Wie lange die auf das Äußerste zugespitze Substanzlosigkeit bei Bundespressekonferenzen u.dgl. (der begleitende Nebelwurf ist noch das Handfesteste) noch weitergehen kann.
Ich wünsche mir eine 4. Gewalt, die die offiziellen Verlautbarer bei umnebelten Nullaussagen noch entschiedener „stellt“. Das aktuelle Irakthema hier ist bloß „wie immer“, aber eben auch ein Beispiel.
@AoR
Der Fehler ist, dass wir auch ohne Einsätze im Bereich San am Anschlag sind.
Es wäre an der Zeit die Bw auf ihren Kernauftrag auszurichen und wenn festgestellt wird, dass wir es können, kann man mit dem was wir zuviel haben imehr tun.
Doch was sich in und um Syrien gerade abspielt zeigt, dass man an der umfänglichen Beratung der Ministerin zweifeln darf.
@ Elahan | 10. Februar 2018 – 18:30
„Der Fehler ist, dass wir auch ohne Einsätze im Bereich San am Anschlag sind.“
Zustimmung. Wer das nicht sehen kann, will es m.E.n nicht sehen.
Die irakischen Streitkräfte haben nach verheerenden Niederlagen gegen Daesh seit 2014 den Tiefpunkt der Moral überwunden.
Mit kräftiger Ausrüstungs-/Ausbildungshilfe, und vor allem aber Kampfunterstützung durch CJTF OIR sowie von US Kräften, zuvorderst dabei SOF, haben Iraker an Kampfkraft gewonnen und ihren Gefechtswert wieder hergestellt.
Aus DEU wurden die Peschmerga ausgerüstet und ausgebildet, beides im Bereich leInf bis PzAbWa einschließlich.
Der Beitrag der Alliierter hat sich bewährt, Daesh wurde umfassend geschlagen. Vereinzelte Attacken stehen dem nicht entgegen. Im Gegenteil, sie beweisen deren Niederlage, da es Handlungsweisen im Rahmen einer Guerilla sind, die sich auf der untersten Stufe von irregulärer Kriegführung bewegt: Der Hinterhalt, der Handstreich, die Entführung.
Der neue Ansatz bewegt sich, wie die IBuK zutreffend bezeichnet, in einer Übergangsphase: Der Übergang von Operationen gegen geschlossene, inzwischen geschlagene Verbände zu einer Lage der Kontrolle des gesamten Staatsgebietes, insbesondere der früheren Bezirke unter Herrschaft des „Kalifats“.
Der Ansatz zur Lagefeststellung durch ein gemeinsames fact finding team stellt exakt dar, was es bei Eintritt eine neuen Lage zu unternehmen gilt. Es wurde zwar seitens der Ministerin nicht angesprochen, jedoch dürfte logisch sein, der neue DEU-IRK Ansatz findet nicht ohne Absprache mit sonstigen Verbündeten im Zweistromland statt:
– NLD unterhält ein „advise&assist“ team im kurdischen Bereich, zusätzlich leisten sie AuflUstg mit UAS und stellen ein chirurgisches Team
– BEL stellt im Rahmen des Programms „Building Partner Capacity“ 30 Mann ebenfalls zu „advise&assist.
Insgesamt stünde dies einem EU Vorhaben basierend auf der PESCO-Initiative gut zu Gesicht.
Die neue Aufgabe von Präsens in der Fläche bei Beratung, Ausbildung, Logistik und Organisation passt.
Es passt vor allen deswegen, weil es ein auf halber Strecke stehen bleiben nicht geben darf: Der Einsatz zeigt sich bis jetzt zwar als erfolgreich, nicht aber als (erfolgreich) beendet. Zu früh raus gegangen, bzw abgebaut hat der Westen schon einmal, bei ISAF, Ergebnis bekannt.
@Elahan: Das stimmt allerdings. Ich denke BReg will guten Kontakt zum irakischen Regime im Hinblick auf Rückführung aus dem Irak stammender Flüchtlinge/ Entlastung KRG von IDPs. Sowie Kernfähigkeiten Log/San fördern.
Dann klare Aussage von Truppe: Her mit Mat und Pers?
@KPK: We won the war but we messed the endgame? ;)
@Klaus-Peter Kaikowsky
Ihre Verbundenheit zu NLD alle Ehren, aber ich glaube nicht, das die derMassstab für die Bwsein können.Dazu fehlen ihnen und BEL einfach derKanon mil. Fähigkeiten.
Wan ist denn ein Einsatz erfolgreich zu Ende? In AFG hat man die erzielten Ergebnisse nach 2006 verspielt undden Ausstieg verpasst. Wo ist dieser Punkt in IRK und SYR? Wozu noch dort bleiben? Weil wirnicht wissen, wohin mit unseren überflüssigen Material und Personal?
Nicht wirklich, oder?
Eine Konsolidierungsphase stände der Bw gut zu Gesicht.
@closius
„1. Daß VDL mit einer Transall, und nicht mit dem A 400 m, in den Irak geflogen ist, läßt vermuten, daß wieder kein A 400 M flugfähig ist.“
Dieser Satz impliziert dass A400M überwiegend defekt und so gut wie nie in der Luft ist.
Das ist eine schlicht falsche Behauptung
Sie können, wennn Sie sich die Mühe machen möchten, im Fugzeugforum, Thread „Airbus Military A400M – News“ so einiges über Flugbewegungen incl. takt. Kennzeichen nachlesen.
@closius
Der A400M wird aufgrund der fehlenden Schutzausstattung im Irak nicht eingesetzt.
@all
Als Nachtrag oben die Audio-Datei mit der heutigen Aussage von vdL in Erbil – da zeichnet sich noch etwas klarer ab, wie eine künftige Bundeswehrmission im Irak aussehen könnte.
IBuK: „Langfristige Stabilisierung in der Übergangsphase“, @Pio-Fritz: eindeutig, nicht wahr? Ist dieser Zustand erreicht, wird BMvG „von Einsatz erfolgreich zu Ende“ sprechen, und Truppe kann abgezogen werden. (Hat sie in meinen Beitrag von 10feb19:38 hineingehört [Ironic])?
Zu den Hinweis auf NLD, BEL: DEU agiert nicht im Bündnis freien Raum, er dient lediglich dazu, zu nichts anderem.
Andere Nationen, zuvorderst die USA gehören mit hinein; nur sind BENELUX offener in der Offenlegung ihrer Selbstverpflichtungen und Zusagen. Nachrichten können somit einfacher abgegriffen werden.
So langsam verstehe ich einiges nicht mehr.
In DEU brennt es in den Streiträften an allen Ecken und Enden, zum Thema Verteidigungsfähigkeit wurde ja auch schon genug gesagt.
Jeder der 2+2 zusammenzählen kann, wird feststellen müssen das es zu ETWAS „Sanität“ und „Logistik“ auch noch etwas Führung,Fernmelde und Schutz benötigt.
Scheinbar steht uns das Wasser noch nicht entsprechend hoch am Hals um ein entschiedenes „Nein“ zu sagen.
Das Geld und Personal das dort wieder verbrannt wird fehlt an anderer Stelle.
Zur Frage, wer an dem ganzen Chaos im Irak mit verantwortlich ist und ob wir uns auf beiden Seiten vor Ort (Peschmerga und reguläres Regime/Regierung) einbringen müssen sollte sich jeder selbst beantworten können. Mit Skepsis schaue ich auf die aktuellen politischen Entwicklungen und hoffe das wir solche zusätzlichen Abenteuer nicht mit dem Blut unserer Soldaten zu bezahlen haben.
Ich glaube einfach den großen Gedanken an die Sinnhaftigkeit solcher Abenteuer nicht erkannt zu haben. Vmtl. dient das ja alles zur raschen Befriedung,Rückführung von Flüchtlingen und Resozialisierung von irgendwelchen Extremisten.
@0815 | 11. Februar 2018 – 12:45
„So langsam verstehe ich einiges nicht mehr.
In DEU brennt es in den Streiträften an allen Ecken und Enden, zum Thema Verteidigungsfähigkeit wurde ja auch schon genug gesagt.“
Ich stimme Ihnen zu, wenn Sie die derzeitige Lage der SK als dramatisch bewerten.
Dennoch ist es nun einmal die Aufgabe der SK als politisches Instrument zu dienen.
NICHT in Einsätze geschickt zu werden ist mEn ein Denken aus dem kalten Krieg bei dem wir als Soldaten uns darauf verlassen konnten in DEU zu bleiben und den Krieg nur zu sehen, wenn er als „GROSSER Krieg“ käme.
Vielleicht muss man sich als Soldat heute einfach mal daran gewöhnen, dass es zu unserem Beruf gehört dorthin zu gehen, wo es den sicherheitspolitischen Zielen Deutschlands dient?!
@Klauspeterkaikowsky | 11. Februar 2018 – 12:23
Super Zieldefinition. Da können wir ja die freiwerdenden Kräfte aus dem Kosovo und Somalia reinschieben./sarc
@Koffer
Sicherheitspolitischen Zielen?
Die da wären? Oder meinten sie SiPo Begründungen?
Ich respektiere, wie viele, dass man die Bw als das Instrument der Sicherheitspolitik sieht, man muss es aber nicht vertreten, wir sind ja nicht im Dienst ;-)
Viele Soldaten sehen das anders, im Besonderen wenn die Kapazitäten noch nicht einmal für den Hauptauftrag und die noch laufenden Einsätze genügt.
@Elahan | 11. Februar 2018 – 15:33
„Sicherheitspolitischen Zielen?
Die da wären? Oder meinten sie SiPo Begründungen?“
Gut gekontert ;) Ich stimme Ihnen zu, wenn Sie einen Mangel an tatsächlichen, sicherheitspolitischen Zielen beklagen. Aber solange DEU da keine strategischen Planungen macht, muss man halt mit kurz- und mittelfristigen SiPo-Begründungen vorlieb nehmen ;)
@Koffer
„Vielleicht muss man sich als Soldat heute einfach mal daran gewöhnen, dass es zu unserem Beruf gehört dorthin zu gehen, wo es den sicherheitspolitischen Zielen Deutschlands dient?!“
Wie war das? „Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf“?
In Deutschland galt der Einsatz vom Militär seit ’45 immer als „ultima ratio“, und nicht als bloße „Fortsetzung der Politik“, wie zum Beispiel in Frankreich.
Von allen ideologischen Bedenken mal abgesehen, wenn unsere Streitkräfte zur Landesverteidigung gar nicht mehr, und für die grade laufenden Einsätze nur unter größter Anstrengung fähig sind, sollte man sich vielleich zwei-bis dreimal überlegen, ob man den nächsten „open-end“ Einsatz vom Zaun bricht.
@ Koffer: „Aber solange DEU da keine strategischen Planungen macht, muss man halt mit kurz- und mittelfristigen SiPo-Begründungen vorlieb nehmen ;)“
Nur wenn eine Regierung keine Planungen irgendwelcher Art auf den Weg bringt, wozu benötigen wir soetwas wie eine Regierung dann überhaupt?
Das DEU Engagement im Irak entspricht unserer internationalen sicherheitspolitischen Verantwortung resultierend aus Verpflichtungen durch UN-, NATO, EU-Mitgliedschaft.
Dass die Deutschen Streitkräfte mit erheblichen Personal- und Ausrüstungsherausforderungen kämpfen trifft zu, wer wüsste es besser als Einige der hier Schreibenden.
Wir sind aber als Nation zu GROß als dass kleinteiliges Denken Deutschland und seinen Verantwortungsraum weiter brächte, Motto: think big or go home! Dieser Verantwortungsraum umfasst selbstverständlich das MENA Gebiet. Wer sich klein macht, wird international nicht nur als Kleiner behandelt, er verliert auch seine Stellung und seinen Einfluss. Die Krise des europäischen Einigungsprozesses, Schwierigkeiten der Regierungsbildung und obige Defizite der Streitkräfte bieten absolut kein Begründung für eine Rückzug.
Der gegenwärtig in ERBIL, künftig im Gesamt-Irak zu betreibende Aufwand rechtfertigt diesen und ist locker zu stemmen. Die aktuelle Ausbildungsunterstützung Irak (Nordirak) umfasst 123 Köpfe; absehbar wird, weil in der Fläche, einiges an Personal hinzukommen, parallel aber bei Peschmerga-Ausbildung reduziert werden.
Daran soll ein deutscher Beitrag scheitern (?), pardon meine Herren, aber in meinen Augen eine lächerliche, sogar verantwortungslose Vorstellung!
[Ende Gelände – das ist der fünfte Nick, unter dem Sie hier Kommentare abgeben. Wg. Trollverhalten raus. T.W.]
@Anonym | 11. Februar 2018 – 16:12
„Wie war das? „Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf“?“
Jepp. Unzweifelhaft müssen wir unsere LV/BV-Rolle wieder stärken. Da bin ich ganz bei Ihnen.
„In Deutschland galt der Einsatz vom Militär seit ’45 immer als „ultima ratio“, und nicht als bloße „Fortsetzung der Politik“, wie zum Beispiel in Frankreich.“
Ja, wie nett war es in den 70er und 80er Jahren, als wir andere für uns die Drecksarbeit machen lassen konnten. Als andere für auch für unsere Interessen ihre Soldaten in Einsätze geschickt haben und wir (nur) unser Scheckbuch zücken mussten.
Die Zeiten sind vorbei.
Und es kann auch niemand mehr sagen, er sei davon überrascht, denn seit Jahren sagen dies IBuK, BK und BPräs öffentlich und regelmäßig. Jeder, der noch behauptet er sei davon „überrascht“, dass die Bw eine neue Rolle habe, hat vermutlich in den letzten 25 Jahren keine Zeitung gelesen ;)
@Couthon | 11. Februar 2018 – 18:11
„Nur wenn eine Regierung keine Planungen irgendwelcher Art auf den Weg bringt, wozu benötigen wir soetwas wie eine Regierung dann überhaupt?“
Hm, ist das jetzt nicht ein bißchen negativ und wenig differenziert formuliert?!
@KPK
Wenn Personal und Material ad infinitum zur Verfuegung steht frage ich mich, weshalb man Vakanzenkonferenzen durchfuehren muss und es fuer die Ausbildung Materialpools gibt.
@Koffer | 11. Februar 2018 – 13:38
Nana! Ich bitte Sie…
„Vielleicht muss man sich als Soldat heute einfach mal daran gewöhnen, dass es zu unserem Beruf gehört dorthin zu gehen, wo es den sicherheitspolitischen Zielen Deutschlands dient?!“
A) Bin ich der geänderten Lage und Realität ausserhalb der Landesgrenze schon länger als Sie bewusst und beteiligt ,das obwohl ich in der ersten hälfte der 80er Soldat geworden bin aus Überzeugung unser Vaterland wenn notwendig zu verteidigen.
B) Bin ich mir der Sicherheitspolitischen Verantwortung des geeinten Deutschlands durchaus bewusst kann aber das „herumgebrösel“ nicht mehr ertragen!
Kleines Portfolio:
1993 musste sich ein Soldat vor dem Staatsanwalt verantworten weil jemand in das Lager eindringen wollte….egal welcher Absicht. Vllt nur ein Test?
1996-2000 war die ganze Sachlage am Balkan deutlich verständlicher und robuster wenn auch noch etwas „Blauäugig“.
2002 entsandte man uns nach AFG…
„Die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland wird heute auch am Hindukusch verteidigt.“
– Erkannt und verstanden-
Tote beim Kauf von Kühlschränken…Kameraden die man kannte folgten später
2006 EUFOR RD KONGO
Bewaffnung und Munition? Mein Gott…die Truppe hat wohl eine vergrößerung des „Schniedel“ nötig
2014 die ersten Soldaten (auch ihrer Truppengattung) nach NIRQ…Schutzmaßnahmen? Sensibilisierung vor dem Medien? Wie sagte ein ehemaliger Bw General vor einigen Jahren „Bisher immer noch Glück gehabt“!
Abenteuer MALI…eigentlich keinen Kommentar wert. SP in einigen Lagern ist der Bingo Abend, Rumgemotze an den ach so menschenunwürdigen Lebensumständen wenn das Paket mal wieder nicht vor den dienstlichen Weihnachtsbäumen eintrifft. Von viel schlimmerern Engpässen vor Ort und sinnloser Bürokratie will ich gar nicht reden.
Nichts halbes-nichts ganzes. Von dem ganzen UN Rumgeeiere abgesehen.
@Klaus-Peter Kaikowsky | 11. Februar 2018 – 19:13
Verantwortlungslose Vorstellung? Ich bitte Sie….Wer hat damit angefangen? Erfolgsgeschichte IRAK, LYBIEN….? War das Deutschland?
Ja ich teile ihre Ansicht zum Thema „kleinteiliges Denken“. Wenn Denken und Handeln, dann Konsequent und richtig. Keine täglichen Knäckebrotmeldungen….Richtig oder gar nicht!
Also sehr geehrter Koffer und Klaus-Peter Kaikowsky, nehmen Sie dies nicht persönlich sondern als eine kleine (vmtl.) vollkommen unwichtige Meinung aus der Truppe.
Nichts für ungut, vmtl denken wir in die selbe Richtung nur mit anderer Meinung ;-)
@0815 | 11. Februar 2018 – 22:12
Ihre treuen Dienste in allen Ehren, aber ich meine nicht nur bei Ihnen, sondern auch bei manchen anderen Kommentatoren (hier und in anderen Medien) die Sehnsucht nach „der guten alten Zeit“ zu erkennen.
Und diese „gute alte Zeit“ kommt eben nicht mehr zurück. DEU muss erwachsen werden und seinen Beitrag zur internationalen Krisenvorsorge übernehmen.
Und ein DEU Soldat muss sich heute halt auch zumindest damit „arrangieren“ (oder sich eben einen andere Beruf suchen), dass ein nicht unerheblicher Teil unseres Dienstes zukünftig im Ausland statt finden wird.
Wer sich das schön redet und dann darauf sein Berufsverständnis aufbaut, der wird sein ganzes Berufsleben lang enttäuscht sein…
@0815 | 11. Februar 2018 – 22:12
Hm, bei nochmaligem Nachdenken muss ich meine Formulierungen vielleicht als etwas zu „harsch“ ansehen und klarstellen, dass ich keinesfalls ihr Berufsverständnis kritisieren möchte. Wenn das so rüber kam, bitte ich um Nachsicht.
Mein entscheidender Punkt ist einfach (und damit möchte ich nicht Sie persönlich kritisieren), dass ich viel zu häufig meine eine „verbeamtete“ Berufsvorstellung und eine Vorstellung von „Soldatsein im Innendienst in der Rheinschiene“ festzustellen.
Ich denke wir müssen unseren Soldaten (gerade den Jungen) viel deutlicher Sagen, dass Soldatsein heute halt auch heißen kann regelmäßig in entfernten Regionen dieser Welt treu und tapfer auf Posten stehen zu müssen…
Auch wenn das keinen Spaß macht ;)
Die von @Elahan angefuehrten „Sicherheitspolitischen Begruendungen“ druecken das weitere deutsche Rational wohl ganz gut aus.
Weder DEU, noch die USA und die NATO verfuegen derzeit ueber eine gemeinsam abgestimmte, validierte Strategie im IRQ, aber auch nicht in SYR.
Wie auch? Die bisher gemachten Erfahrungen im wiederholten (Wieder-) Aufbau der IRQ SK sind eher ernuechternd.
Kein anderes Militaer hat seit 2003 durch die USA und NTM-I soviel Ausbildungs- und Ausruestungshilfe erfahren und ist dennoch ab 2013/14 unter den ach so ueberraschend gefuehrten Schlaegen des IS in sich zusammengebrochen. Sich davon zu erholen- wiederum nur und ausschliesslich mit weitreichender internationaler Hilfe- hat 3 Jahre gedauert und der Krieg gegen den IS ist heute weder militaerisch gewonnen, geschweige denn politisch entschieden.
Der IRQ- wie SYR- sind Opfer spaet-imperialer Politik zweier Nationen am Ende des 1 WK. Von innen notorisch korrupt, geschwaecht durch Nepotismus und schiitisch- sunnitische Feindschaften, die sich wie Saeure in die Fugen aller Lebensbereiche setzt, eine durch jahrzehntelange Diktatur deformierte Gesellschaft, wiederholte und andauernde auslaendische Intervention und Aggression und nicht zuletzt von erheblicher ethnischer Diversitaet war und ist der IRQ zwar ein territoriales Gebilde, aber im gaengigen Sinne keine Einheit von Volk= Nation= Staat.
Der jetzige Vorstoss vdL’s ( N.B.:als Ministerin einer geschaeftsfuehrenden Regierung) kommt zu einem Zeitpunkt, wo die NATO noch ueberlegt, wie sie ihrerseits den IRQ ab 2018 mit einer neuen Ausbildungsmission unterstuetzen kann und sich in SYR mglw. die Grosswetterlage verschiebt; mgl. ist dort eine mil. Entscheidung angaengig, die das Ende aller Rebellentaetigkeit sieht oder gar einen regionalen Konflikt eskalieren laesst.
Und genau da positioniert sich die BR. Voreilig. Ohne BT- Mandat?
Damit man einem weitaus gefaehrlicheren Risikoeinsatz in SYR weitgehend entgeht- irgendwann wird irgendwas kommen – , damit weiche Themen in einer von Gewalt gepraegten Region besetzt werden und damit dem bundesrepublikanischen Weichspuelernarrativ entgegenkommt. VdL bleibt sich damit selbst treu. Vielleicht will sie als gestalterische BM’in punkten, wo eine mgl. Koalition noch gelaehmt ist. Ihr gehoerte ja am Wochendende durchaus mediale Aufmerksamkeit.
Allein die geplante Ausdehnung des Engagements auf Gebiete und Volksgruppen ausserhalb der Kurdenregion verraet sicherheitspolitisches Kalkuel.
Offensichtlich kann man weitere Hilfe fuer die Kurden nur erhalten, wenn die arabische Klientel im IRQ auch davon profitiert. Das ist geschickt und naiv zugleich, denn damit begibt man sich in den inner-irakischen Strudel.
Aber AusbH mit SP San und Log? Macht als punktuellen Ansatz in einer Armee wenig Sinn, die durch informelle Strukturen, einschliesslich Guenstlingswirtschaft und Korruption gepraegt wird, wo (transparente und nachvollziehbare) Prozesse eine Benachteiligung der hierarchischen Machteliten bedeuten.
Ich fuerchte daher, ein neuer Eins ohne definiertes Ziel, ohne End-State. Und- der IRK ist weit davon entfernt, Frieden zu finden.
Ich hatte doch was „…vom Ende her denken…“ gehoert.
Die Absichten der Ministerin in allen Ehren, aber sind die von ihr angesprochen Punkte (Krankenhaus und ministerielle Beratung) unbedingt solche, die von der Bundeswehr wahrgenommen werden müssen?
Ich sehe das nicht so. Bei dem Krankenhaus sehe ich die Entwicklungshilfe mit der GIZ ganz vorne mit dabei. Und ministerielle Beratung, das muss ja nicht das Verteidigungsministerium sein und von militärischen Beratern für die irakischen Truppen war nicht die Rede.
Die Beratung kann auch auf der ministeriellen Ebene der Wirtschaft, Justiz und Inneres stattfinden. Das ist für die Konsolidierung des Staates wichtiger als noch mehr Verteidigungsexperten, die dort rumspringen.
DEU sollte seine mil. Kräfte bündeln und gezielt in wenigen Schwerpunktmissionen einsetzen. Das derzeitig angewandte Gießkannenprinzip bindet zu viele Kräfte und hinterlässt überall nur Unzufriedenheit.
@ Eric Hagen
Gelungener Beitrag und schön pointiert !!!!
@ KPK
„Klauspeterkaikowsky | 11. Februar 2018 – 12:23
IBuK: „Langfristige Stabilisierung in der Übergangsphase“ –> die beste Antwort auf ihr Pathos nebst Zitat der IBUK hat @Eric Hagen gegeben:
„Ich fuerchte daher, ein neuer Eins ohne definiertes Ziel, ohne End-State. Und- der IRK ist weit davon entfernt, Frieden zu finden.“
Erläutern sie doch bitte ansonsten was eine langfristige Stabilisierung in der Übergangsphase bedeuten sollte außer heiße Luft und Wortschwammigkeit ???
Übergang von wo nach wo ? Wie lange ? Was will ich stabilisieren in dieser Zeit ?
Wiederaufbau im Irak kostet laut Regierung 88 Milliarden Dollar.
de.reuters.com
Im Sinne eines Marshallplans werden wir sicher dabei sein. Oder auch, „wer nicht kämpft darf zumindest zahlen“, was humorlos realpolitisch verstanden werden darf.
@Koffer | 11. Februar 2018 – 22:50
Keine Sorge. Nicht aus Zucker ;-)
Keine Frage. Die gute alte Zeit ist vorbei und kommt auch nicht mehr. Aber dennoch war nicht alles schlecht, nur eben anders, zu anderer Zeit und mit entsprechendem Material hinterlegt.
Zum Thema „Rheinschiene“ gebe ich ihnen uneingeschränkt recht. Dieser Eindruck erhärtet sich seit Jahren.
„… kann regelmäßig in entfernten Regionen dieser Welt treu und tapfer auf Posten stehen zu müssen…“
Grundsätzlich sehe ich dies auch so. Jedoch muss dies ganz klar herausgestellt werden und jedem muss klar sein das dies auch im schlimmsten Fall mit dem Verlust des Lebens enden kann. Dies spiegelt sich leider nicht immer .
Nur wenn der Soldat die Sinnhaftigkeit, den politischen Rückhalt und späteren Folgen des Einsatzes daraus erkennt, wird er m.E.n. 100% geben.
@Koffer
“ Ihre treuen Dienste in allen Ehren, aber ich meine nicht nur bei Ihnen, sondern auch bei manchen anderen Kommentatoren (hier und in anderen Medien) die Sehnsucht nach „der guten alten Zeit“ zu erkennen.“
Sie schreiben hier mit Kameraden, welche seit über zwanzig Jahren treu ihren Dienst in der Bundeswehr für unseren Staat leisten und dies nach unzähligen Reformen, Versetzungen und Einsätzen. Es geht nicht um eine Sehnsucht nach einer angeblich guten alten Zeit, sondern um die Frage: was läuft seit Auflösung WP falsch und was ist die Erkenntnis aus der Situation. Evtl haben viele hier eben nur eine andere Schlussfolgerung getroffen und glauben, dass das Agieren unseres großen Partner nicht zu mehr Sicherheit in Europa geführt hat, nein sogar das Gegenteil der Fall ist.
„Und diese „gute alte Zeit“ kommt eben nicht mehr zurück. DEU muss erwachsen werden und seinen Beitrag zur internationalen Krisenvorsorge übernehmen.“
Das macht Deutschland und viele hier im Blog schon lange, hilft nur nichts, wenn Europa keine gemeinsame hilfreiche Strategie hat. Erwachsen werden ist ein Totschlagargument und sagt nichts aus oder wollen sie sagen, dass die USA erwachsen sind? Wer sind denn die erwachsenen Staaten? Was machen die den so viel gutes für die Sicherheit ihres Volkes? Steht es um unsere Sicherheit so schlecht?
„Und ein DEU Soldat muss sich heute halt auch zumindest damit „arrangieren“ (oder sich eben einen andere Beruf suchen), dass ein nicht unerheblicher Teil unseres Dienstes zukünftig im Ausland statt finden wird.“
Das ist ein Fakt, den viele von uns leben, doch dies muss man nicht kritiklos hinnehmen, denn es ist nicht unveränderlich um im Rahmen der Personalknappheit ggf nicht selbstverständlich.
„Wer sich das schön redet und dann darauf sein Berufsverständnis aufbaut, der wird sein ganzes Berufsleben lang enttäuscht sein…“
So ist es…..man muss da nichts aufbauen.
@ 0815 | 12. Februar 2018 – 11:58
„Zum Thema „Rheinschiene“ gebe ich ihnen uneingeschränkt recht. Dieser Eindruck erhärtet sich seit Jahren.“
Ja. Das kann man beklagen, was ich z.T. teile, oder auch daraus ableiten, dass an attraktiven Orten Großstandorte notwendig sind, um die Attraktivität zu steigern. Den anderen Aspekt, das Rheinschiene eben auch KdoBeh oder Amt heisst, zeigt dass das Verhältnis Truppe zu MGO/KdoBeh usw. deutlich gekippt ist und wohl weiter kippt.
Will nicht ganz nach hinten schauen, aber im 2.WK waren Divisionsstäbe 25 Mann stark.
Diese Großstandorte sollten dann aber gemischt sein, KdoBeh und Truppe. So verliert der eine oder andere vielleicht auch nicht ganz so schnell die Bodenhaftung…
(Habe mal bei einer Veranstaltung in der OHG Köln die Behauptung aufgestellt, dass das Kasernentor einen MindSetUp-Changer installiert hat, dass bei Durchquerung mit Versetzungsverfügung die Truppenerfahrungen nullt…..)
Verantwortung und damit Handlungsmöglichkeiten müssen wieder an die Basis zurück. Habe mich als Kommandeur nie so enteiert gefühlt wie in diesen Zeiten. Bei Personal und Material kein wirkliches Handlungsfeld, weil ich nicht nutzen kann/darf, wie ich es meine, um meinen Auftrag zu erfüllen. Alles steht unter Führungsvorbehalt meines Kdos!
Bzgl. der Einsatzfähigkeit/Willigkeit hat GLt Pfeiffer bei einem Vortrag im Oktober zum besten gegeben, das wenn er sich die Vita der zuversetzten Offz/StOffz anschaut, schüttelt es ihn, kaum Einsatzerfahrung und das im EFK!
Ja, das Berufsbild hat sich entgegen der 80er (als ich eintrat) Jahre geändert, aber das ist eben normal und auch gut. Man muss es nur intrensisch verarbeiten. Da es aber keine Sanktionen gibt für Unwilligkeit (wieviele 90/5 sind eher IchwillNicht(nochmal)), die Einsatzpunkte zählen nicht wirklich, denn man wird ja doch OTL, evtl. nur etwas später, ist hier kaum ranzukommen.
@ Klaus-Peter Kaikowsky | 11. Februar 2018 – 19:13
„Die aktuelle Ausbildungsunterstützung Irak (Nordirak) umfasst 123 Köpfe; absehbar wird, weil in der Fläche, einiges an Personal hinzukommen, parallel aber bei Peschmerga-Ausbildung reduziert werden.
Daran soll ein deutscher Beitrag scheitern (?), pardon meine Herren, aber in meinen Augen eine lächerliche, sogar verantwortungslose Vorstellung!“
Eine sehr eindimensionale Betrachtung. 123 mit Faktor 6 = 738 Soldaten, gerade in Erbil fast 100 ATB! Nun ist es so, dass viele der ATB eben auch in den anderen 16 Einsätzen/egV benötigt werden, ebenfalls mit dem Faktor.
Das gibt es eben in vielen ATB echte Engpässe !!
Wenn überall nur BCE-Soldaten gebraucht würden, kein Thema, in der Spezialisation aber problematisch.
@Thomas Melber | 11. Februar 2018 – 20:53
„Wenn Personal und Material ad infinitum zur Verfuegung steht frage ich mich, weshalb man Vakanzenkonferenzen durchfuehren muss und es fuer die Ausbildung Materialpools gibt.“
Eben, +1 !!
Nach §87a stellt der Bund Streitkräfte zur Verteidigung auf. Alle Einsätze und egV fallen darunter. Laut Befh EFK hat sich alles diesem unterzuordnen, d.h. Einsatz/egV hat oberste Priorität bei Personal und Material.
Das wird vielfach auch so gelebt und umgesetzt, geht aber nicht immer und überall, da der Heimbetrieb eben auch weiterlaufen muss, s. San, Übungen im Inland, Ausbildung usw.
Es ist und bleibt eine Gradwanderung.
Das wird in vielen Bereichen bereits sauber ausgewertet und die Folgerungen auch als Forderung formuliert, z.B. Aufstellung von 4 weiteren IT/FM-Btl ( 3 für die Divisonen des Heeres (durch InspH gebilligt), 1 x CIR). Aber der Org-Befehl ist schnell geschrieben, vielleicht hat man auch noch irgendwo Gebäude, Hallen usw. Aber Pers und Mat? Ein Frage mindestens einer Dekade.
[Oh weh, da schlägt wieder ein gewisser Abkürzungsfetischismus durch. Die Standardsprache hier ist Deutsch, nicht Abkürzung. (Na gut, gelegentlich gibt es auch Quellen auf Englisch). Aber erneut die dringende Bitte, nicht gar so gebräuchliche Abkürzungen zumindest ein Mal auszuschreiben. Danke. T.W.]
Als Staatsbürger in Uniform muss man sich doch mal Fragen, machen die Missionen der Bw eigentlich Sinn und unter welcher Prämisse finden sie statt.
Viele Kommentatoren schieben sicherheitspolitische Aspekte in den Vordergrund, die sehe ich außerhalb Europas nicht.
Im Irak (nach dem Sieg gegen IS) und am Horn von Afrika sind es doch rein wirtschaftspolitische Interessen, was sollte man sonst dort? In Mali hilft man Frankreich als engem Verbündeten und in Afghanistan löst man sein Versprechen gegenüber den Alliierten aus dem Irak-Krieg ein (das ist eigentlich schon übererfüllt). Die UN-Missionen sind halt, naja – UN eben. Und SNMG 2 läuft unter der Überschrift „Wie ich mit Kanonen auf Spatzen schieße“.
So richtig unter sicherheitspolitischen Gesichtspunkten gibt es momentan nur Kosovo und EFP.
Es ist eben einfacher, Soldaten zu schicken, als andere Fachleute. Soldaten bekommen einen Befehl und führen diesen aus. Dem Bürger ist das nur schwer zu vermitteln, weil es nicht offen kommuniziert wird. Und die Politik möchte kein Geld für Rüstung ausgeben, weil das im „ewigen“ Frieden nicht gut aussieht.
Dazu noch die üblichen wischi-waschi Zieldefinitionen, und schon hat man das Dilemma, in dem die Bw jetzt steckt (keine Leute, kein Material, keine Schlagkraft).
Oder kann mir jemand erklären, wo die Zielerreichung in AFG oder MALI liegt?
Den Soldaten ist die Gefahr ihres Berufes schon sehr bewusst. Und auch, das dieser zeitweise im Ausland ausgeübt wird. Das schreckt mit Sicherheit den einen oder anderen Spezialisten ab.
Zum JägerUffz/Fw brauche ich keine spezielle zivile Ausbildung vorab, aber als ABC-Abwehr Uffz/Fw muss ich eben Chemielaborant o.ä. sein. Das schränkt den Bewerberkreis massiv ein. Und die verdienen ohne Risiko in der freien Wirtschaft mehr als bei der Bw. (nur so als willkürliches Beispiel)
Zugegeben, ich habe den Begriff Sicherheitspolitik für mich eng gefasst. man kann ihn natürlich weiter fassen, aber dann spielen eben andere Interessen hinein. Und jetzt kommt mir bitte keiner mit „Eindämmung von Flüchtlingsströmen“ oder so was.
Wenn man auf die Zahlen schaut, sieht man, das die größten Flüchtlingsströme Binnenflüchtlinge gefolgt von Flüchtlingen in Nachbarstaaten sind. Das, was in Europa ankommt, ist ein Rinnsal, für den es ganz klare europäische Regeln gibt. Die beachtet nur keiner und in 2015 hat die Bundeskanzlerin diese ausgehebelt. Es ist eben noch ein weiter Weg zu den USE (United States of Europe).
@Koffer
„Ja, wie nett war es in den 70er und 80er Jahren, als wir andere für uns die Drecksarbeit machen lassen konnten.“
Welche anderen haben für uns welche Drecksarbeit gemacht?
Evtl wäre es ja klug gewesen die Drecksarbeit erst gar nicht zu machen!
Wir (alte Soldaten) haben unseren Beitrag vor der Wende geleistet und alle wussten, wenn es schief läuft hätten auch unsere Familien ihren Preis bezahlt. Ich halte es für nicht fair rückblickend so zu urteilen.
„Als andere für auch für unsere Interessen ihre Soldaten in Einsätze geschickt haben und wir (nur) unser Scheckbuch zücken mussten.“
Bin mir nicht sicher welche Einsätze sie meinen aber ich bin mir sehr sicher, dass sie gerade nicht im SiPo Interesse unserer Bürger waren. Besser wäre es gewesen nicht zu bezahlen, aber das Geld hatte wohl eine andere Funktion.
Auch außerhalb der LV/BV sollte die Bw nur eingesetzt werden wenn alle anderen Maßnahmen zum Schutz des Staates nicht mehr wirken. Und Schutz des Staates bedeutet nicht billige Bananen oder weniger Kriminelle, sondern der Staat (Partner) ist gefährdet.
Was in den letzten Jahren geschah hat, gerade durch die mili Aktionen unserer Verbündeten, genau zu der Situation geführt in welcher wir nun sind.
Was ist die Rolle Europas im Irak? Was sind die Ziele Europas im Irak? Welchen Handlungsspielraum hat Europa? Welche Interessen haben unsere nicht EU-Partner der NATO im Irak und angrenzenden Ländern? Wessen Kohlen holen wir aus dem Feuer?
@Elahan | 12. Februar 2018 – 15:39
+1
Man darf auch nicht vergessen, bis in die Anfang der 200oer war vielen, auch NATO-Partnern, die Vorstellung eines militärisch starken Deutschlands ein Graus. Nur das eigene Unvermögen andere Verbündeter hat DEU überhaupt ins Spiel gebracht.
@Elahan
„Welche anderen haben für uns welche Drecksarbeit gemacht?“
Nehmen wir den Vietnamkrieg und die Helgoland die unser Beitrag war.
Nehmen wir den 2. Irakkrieg, wo Schwartzkopf’s Aufmarsch durch japanische und deutsche Schecks finanziert wurden.
„Was ist die Rolle Europas im Irak? Was sind die Ziele Europas im Irak? Welchen Handlungsspielraum hat Europa? Welche Interessen haben unsere nicht EU-Partner der NATO im Irak und angrenzenden Ländern? Wessen Kohlen holen wir aus dem Feuer?“
Vielleicht einfach mal der Realität ins Auge sehen und die letzten Fehler von Versailles zu korrigieren.
[Ihren letzten Absatz sollten Sie besser erläutern. Das ist doch sonst arg missverständlich, oder soll die die Debatte von 1933 mit Schandfrieden usw. begonnen werden? Ich hoffe nicht, meine Reaktion wäre sehr schnell, hart und eindeutig. T.W.]
@0815 | 12. Februar 2018 – 11:58
„Keine Frage. Die gute alte Zeit ist vorbei und kommt auch nicht mehr. Aber dennoch war nicht alles schlecht, nur eben anders, zu anderer Zeit und mit entsprechendem Material hinterlegt.“
Absolut. Ich möchte auch nicht die Lebensleistung der „kalten Krieger“ klein reden. In den 60er-80er wurde treu und tapfer gedient und unsere Freiheit real beschützt. Eine nicht hoch genug zu preisende Leistung!
„Grundsätzlich sehe ich dies auch so. Jedoch muss dies ganz klar herausgestellt werden und jedem muss klar sein das dies auch im schlimmsten Fall mit dem Verlust des Lebens enden kann. Dies spiegelt sich leider nicht immer .“
Absolut. Das Kleinreden des Risikos unseres Berufes ist mEn ein schweres Versäumnis (fast möchte ich sogar von Vergehen sprechen) der militärischen Führung und politischen Leitung der letzten 10-15 Jahre.
„Nur wenn der Soldat die Sinnhaftigkeit, den politischen Rückhalt und späteren Folgen des Einsatzes daraus erkennt, wird er m.E.n. 100% geben.“
Hm, Sinnhaftigkeit. Mit allem anderen stimme ich Ihnen zu, aber warum muss ich dem IBuK und den politischen gewählten inhaltlich bei der Sinnhaftigkeit eines Einsatzes zustimmen? Allzuhäufig ist das eine übergreifende politische Frage, die sich je nach politischer Ansicht durchaus unterschiedliche bewerten lässt.
Trotzdem bin ich zum Gehorsam und zu treuen Diensten verpflichtet, auch wenn ich nicht der sicherheitspolitschen Meinung des aktuellen IBuK folge!
@Elahan | 12. Februar 2018 – 12:21
„Sie schreiben hier mit Kameraden, welche seit über zwanzig Jahren treu ihren Dienst in der Bundeswehr für unseren Staat leisten und dies nach unzähligen Reformen, Versetzungen und Einsätzen.“
Ja und?
Hier schreibt auch jemand der seit über zwanzig Jahren treu seinen Dienst in der Bundeswehr für unseren Staat leistet und dies nach unzähligen Reformen, Versetzungen und Einsätzen.“
Und selbst wenn das nicht so wäre, so hätte ich doch ein Recht auf Kritik an gewissen Missständen unter „Alteingesessen“ und auch unter „Jungen mit mEn verfehlten Berufsverständnis“, oder?!
@Flieger | 12. Februar 2018 – 12:31
„Ja. Das kann man beklagen, was ich z.T. teile, oder auch daraus ableiten, dass an attraktiven Orten Großstandorte notwendig sind, um die Attraktivität zu steigern.“
Ja, da bin ich bei Ihnen. Ich bin auch ein deutlicher Anhänger der Großstandorte!!! Aber das Schiff ist ja leider durch den Kampf der Ministerpräsidenten (und die Gewerkschaft hat hier auch nicht besonders positiv entgegen gewirkt) in den letzten drei Reformen nachhaltig versenkt worden :(
Wie man jetzt noch „Kampfkraft“ und „Familienstabilität“ unter einen Hut bringen soll sehe ich nicht. Das hat man mEn dauerhaft kaputt gemacht. Einzige Ausnahme ist die Lw in Köln/Bonn, denn die hat im Großraum sowohl Truppe, als auch Stab. Aber schon für Heer und die querschnittlichen milOrg ist Köln/Bonn kein truppennaher Großstandort mehr…
Aber egal, dass hat jetzt wirklich nichts mehr mit dem Thema des Fadens zu tun: ergo –> OT ;)
@Pio-Fritz | 12. Februar 2018 – 15:25
„Als Staatsbürger in Uniform muss man sich doch mal Fragen, machen die Missionen der Bw eigentlich Sinn und unter welcher Prämisse finden sie statt.“
Jepp. Diese Fragen stelle ich mir als politisch denkender Mensch auch. Und beteilige mich ja auch intensiv am Diskurs.
Aber das ändert ja nichts daran, dass ich trotzdem dorthin gehen muss, wo es die politische Leitung will.
@Elahan | 12. Februar 2018 – 15:39
„Welche anderen haben für uns welche Drecksarbeit gemacht?“
USA, UK, FRA, BEL…
„Bin mir nicht sicher welche Einsätze sie meinen aber ich bin mir sehr sicher, dass sie gerade nicht im SiPo Interesse unserer Bürger waren. Besser wäre es gewesen nicht zu bezahlen, aber das Geld hatte wohl eine andere Funktion.“
Da stimme ich Ihnen als politisch denkender Mensch bis zu einem gewissen (!) Grade durchaus zu.
Aber die Entscheidung hierzu trifft nun einmal die politische Führung. Wir als Soldaten sind Mittel der Politik. Wir als Staatsbürger gestalten diese zwar auch indirekt mit, aber im Ergebnis entscheiden wir ja nicht wohin wir gehen, sondern es entscheiden andere für uns…
@Pio-Fritz und @Elahan
Um mal auf den konkreten Einsatz (IRQ) einzugehen: ich persönlich halte unsere Beteiligung am Konflikt für notwendig. Ich halte unseren Beitrag aber bereits heute für viel zu klein und deswegen auch unsere Einflussmöglichkeiten in die eine oder andere inhaltliche Richtung für nicht gegeben.
Ich halte darüber hinaus die von der (kommissarischen) IBuK und im Koalitionsvertrag angedachten Verschiebungen für nicht zielführend, weil wir durch die Art der Ustg und den Umfang wiederum keine inhaltliche Einflussmöglichkeiten bekommen (San und Log sind zwar operativ entscheidend, aber durch Beiträge bei Ausbildung, San und Log bekommt man keinen Einfluss auf strategische Entscheidungen).
Aber so oder so: ich glaube die Beweggründe der Politik zu verstehen und selbst wenn nicht, hätte ich zu gehorchen ;)
@Flieger | 12. Februar 2018 – 12:31
Ich konkretisiere vielleicht zum Thema Rheinschiene:
Richtiger zeitlicher Durchsatz/Austausch muss stattfinden damit genau diejenigen die ständigen in diesem Bermudadreieck rumschippern Leute an die Seite bekommen die aktuelle Truppenerfahrungen mitbringen. Erfahrungen von vor 20 Jahren helfen kaum. Aber die „Dauerverwender“ in diesem Dreieck -NEIN- und die Krönung ist der Dauer-Rheinländer im Personalamt, der dem Trooper erzählen will wie wichtig „mobilität ist :-(
Bedauerlich (aber derzeit Standard) scheint wohl das „enteiern“ einiger vieler Kommandeure zu sein. Diese tragen genau dann die Verantwortung wenn es um Ausbildung und somit auch Einsatzvorbereitung, eben zu lasten dieser geht und Soldaten tlw. mehr schlecht als recht ausgebildet in den Einsatz verlegen müssen.
Wenn ich von Kameraden anderer Organisationsbereiche höre, das kein IT Gerät oder Waffengattungsspezifisches Großgerät zu Ausbildungszwecken/Einsatzvorbereitung verfügbar ist kommt mir das große K9tzen.
In manchen Bereichen soll es auch schon vorkommen das die Soldaten „ihr“ Gerät erstmalig im Einsatz (live) bedienen können weil es a.) im Standort nicht verfügbar ist (Einsatz,Industrieinstandetzung seit Monaten) und b.) die entsprechenden Spezialisten mal wieder im Einsatz sich die Klinke in die Hand drücken. Kann es das wirklich sein?
Neue Fm/It Btl ? Bekommt diese Truppengattung überhaupt den Bedarf an Personal derzeit gedeckt? Den Fehler die FmBtl der „Divisionen“ aufzulösen und der SKB/CIR zuzuschustern war ohnehin einer kapitalsten Fehler. Dienstleister? Identität? corporate identity; Gelächter….(sorry) welch Begriff!
Naja, sei es wie es ist. Irgendwo werden die schon herkommen die im Irak „Aufbauarbeit“ leisten sollen.
…-.-
@Koffer
„Da stimme ich Ihnen als politisch denkender Mensch bis zu einem gewissen (!) Grade durchaus zu.Aber die Entscheidung hierzu trifft nun einmal die politische Führung. Wir als Soldaten sind Mittel der Politik.“
Es ging nicht um die Entscheidung der Politik, sondern um die Frage nach der Drecksarbeit.
Kann immer noch nicht erkennen wann andere für uns Drecksarbeit gemacht hatten. Das die USA, GB, FR und einige mehr, Drecksarbeit gemacht haben ist sicher, aber es ist auch sicher, dass sie ihre Sauereien nicht für uns gemacht haben. Wir sind nach der Wende keinem was schuldig geblieben und dass unser Militär defensiv aufgestellt war, war Wunsch unserer Partner und ist der Wunsch der Mehrheit unserer Mitbürger.
Auch das Fernbleiben von Schlachtfeldern war politischer Wille und auch im Rückblick richtig, wenn auch der Beweggrund oft wenig mit SiPo zu tun hatte.
@ede144
„Welche anderen haben für uns welche Drecksarbeit gemacht?“
„Nehmen wir den Vietnamkrieg und die Helgoland die unser Beitrag war.“
Wo war denn da das SiPo Interesse der BRD? Die Helgoland war ein humanitäres Zeichen.
„Nehmen wir den 2. Irakkrieg, wo Schwartzkopf’s Aufmarsch durch japanische und deutsche Schecks finanziert wurden.“
Da war der finanzielle Beitrag genauso falsch wie jeder andere auch. Dieser Krieg ist das beste Beispiel für einen Konflikt der nicht im SiPo Interesse Europas war.
Die Geberkonferenz IRAK hat in KUWAIT begonnen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/irak-wiederaufbau-soll-88-milliarden-dollar-kosten-a-1192989.html
Die schon in anderen Medien am Morgen genannten 88 Mrd $ Investitionsbedarf wurden bestätigt, wobei das Land auf eine Soforthilfe von 22 Milliarden Dollar angewiesen sei.
Am heutigen ersten Tag der Konferenz in Kuwait geht es um die Tätigkeit internationaler Organisationen.
Der zweite Tag ist der Rolle des Privatsektors beim Wiederaufbau des Iraks gewidmet. Mehr als 2000 Unternehmen und Geschäftsleute werden erwartet.
Am dritten Tag wird dann mit den Finanzzusagen der Geberländer gerechnet. Die Koordinierung liegt bei der Weltbank.
Für die deutsche Industrie werden sich – hoffentlich – lukrative Aufträge ergeben, nicht zuletzt dank der Ausbildungs- und Rüstungshilfe der Bw.
Insofern war der Besuch von Frau Von der Leyen förderlich.
Im vergangenen Jahr hatte die EU 194 Mio € und DEU 160 Mio € als Soforthilfe bereits zugesagt.
Bewertung aus OXFAM-Sicht: https://www.newsdeeply.com/syria/articles/2014/01/17/how-will-the-kuwait-donor-conference-help-on-the-ground
Nach Beendigung der Kämpfe vor allem in Mossul konnte das Land vermehrt Rückkehrer feststellen. Eine Entwicklung, vor deren Hintergrund sowohl die DEU militärische Hilfe als auch die Beteiligung bei Wiederaufbau einzuordnen sein muss: Stabile Verhältnisse mit offensiv öffentlich dargestellter Finanzhilfe wird nicht Wenige zur Rückkehr motivieren können. Planungsminister Salman al-Dschumaili hat jedenfalls zur Rückkehr aufgefordert.
@ede144
Sie argumentieren wirklich mit dem 2. Irakkrieg? Der Krieg, bei dem erwiesen ist, das die Nachrichtendienste den Grund erstunken und erlogen haben?
Nicht Ihr Ernst oder?
@Klaus-Peter Kaikowsky | 12. Februar 2018 – 18:20
Ja, und wo ist das die Begründung für einen weiteren Einsatz der Bundeswehr?
Sehe ich beim besten Willen nicht.
@Elahan | 12. Februar 2018 – 17:49
„Es ging nicht um die Entscheidung der Politik, sondern um die Frage nach der Drecksarbeit.“
Sorry, aber da haben wir beide wohl eine unterschiedliche Auffassung.
Natürlich geht es einerseits um die Frage der Entscheidung der politischen Leitung WAS unser konkreter Auftrag ist (nicht was unsere allgemeine Aufgabe ist, denn das ist ja durch das GG vorgegeben, DEU verteidigen und darüber hinaus treu zu dienen).
„Kann immer noch nicht erkennen wann andere für uns Drecksarbeit gemacht hatten.“
Wir DEU als Mittelmacht haben weltweite Interessen (Handelswege z.B.) und als reiche Nation außerdem Verpflichtungen (allgemeine sicherheitspolitische und konkrete humanitäre darüber hinaus). Und da fallen mir dutzende Fälle ein, wo es weder richtig noch angemessen war, dass wir Soldaten ANDERER Nationen für unsere Interessen und/oder unsere allgemeinen oder konkreten Verpflichtungen haben bluten und sterben lassen :(
„Wir sind nach der Wende keinem was schuldig geblieben“
Das sehe ich GANZ anders. Wir haben uns nach der Wende in unserem Wohlstand gesuhlt und weder sicherheitspolitisch noch humanitär unseren Verpflichtungen als reicher Mittelmacht Rechnung getragen.
„und dass unser Militär defensiv aufgestellt war, war Wunsch unserer Partner und ist der Wunsch der Mehrheit unserer Mitbürger.“
1. Bis 1991 ja. Seit dem sog. Golfkrieg war das aber bereits teilweise anders und seit Jugoslawien sind wir die einzigen, die behaupten, dass niemand unsere militärische Stärke wolle. Seit dem sind das mEn nur noch Schutzbehauptungen :(
2. Ja stimmt, der „DEU Michel“ mag es vielleicht nicht, aber damit wird es ja noch lange nicht richtig und wenn er es wirklich, wirklich nicht will, dann kann er seinem Willen ja an der Wahlurne Ausdruck verleihen! Das nennt man dann repräsentative Demokratie und dann entscheidet der Souverän halt so wie er es möchte. Und es gibt ja min. eine Partei links und eine Partei rechts, die dafür stehen würde, von daher bleibt es abzuwarten ob es der Souverän WIRKLICH so möchte…
@Koffer | 13. Februar 2018 – 0:21
Das war zwar kein Hauptthema im letzten Wahlkampf, aber genau das hat der Wähler bei der letzten Bundestagswahl doch getan!
Genau die Parteien haben Auftrieb bekommen, die das, was bisher an angeblicher Sicherheitspolitik gelaufen ist, nicht wollen. Und Handelswege offen halten ist in meinen Augen in erster Linie Wirtschaftspolitik und erst dann Sicherheitspolitik.