Ein Jahr NATO-„Stolperdraht“ in Litauen

Die – von der Bundeswehr geführte – Battlegroup der NATO in Litauen hat am (heutigen) Montag ihr einjähriges Bestehen begangen. Im Februar vergangenen Jahres hatte die so genannte enhanced Forward Presence (eFP), die verstärkte vorgeschobene Präsenz des Bündnisses in dem baltischen Land begonnen. Zusammen mit dem einjährigen Bestehen wechselte das Kommando des eFP-Bataillons von Oberstleutnant Thorsten Gensler, dem Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 371, auf den Kommandeur des Jägerbataillons 292, Oberstleutnant Wolf Rüdiger Otto.

Die vier eFP-Battlegroups – je eines in Estland, Lettland und Litauen sowie Polen – sollen die osteuropäischen NATO-Staaten unterstützen und bilden faktisch einen Stolperdraht zur Abschreckung gegen Russland. Wie die Präsenz der Westalliierten in Berlin während des Kalten Krieges sollen sie deutlich machen, dass ein Angriff auf einen dieser Staaten ein Angriff auf das gesamte Bündnis ist. Die NATO hatte diesen Schritt als Folge der Ukraine-Krise und des veränderten Verhältnisses der Allianz zu Russland beschlossen.

Die Bundeswehr stellt neben der Führung der Battlegroup Teile einer Stabs- und Versorgungskompanie sowie eine Kampfkompanie, mit dem heutigen Wechsel vom Jägerbataillon 292. Die rund 500 deutschen Soldaten werden für Übungen zeitweise durch weitere Truppenteile verstärkt. Neben Deutschland beteiligen sich derzeit Frankreich, Kroatien, die Niederlande, Norwegen und Island an dem eFP-Bataillon, dass in Rukla stationiert ist.

Zum Nachlesen: Das Fact Sheet der Bundeswehr* zu dieser einsatzgleichen Verpflichtung und der militärische Werdegang des neuen Kommandeurs Wolf Rüdiger Otto*.

*Da die Bundeswehr-Webseiten in absehbarer Zeit auf andere Technik umgestellt werden und die Links dann nicht mehr gültig sind, hier die Seiten fürs Archiv:

20180502_eFP_Litauen_Bundeswehr-Factsheet

20170921_JgBtl_292_Vita_Kommandeur_Otto

(Foto oben: Soldaten des Jägerbataillons 292 in Rukla – NATO Joint Forces Command Brunssum; Foto mitte: NATO; Foto unten: NATO Joint Forces Command Brunssum)