Kein einziges deutsches U-Boot fährt mehr
Nachdem das deutsche Unterseeboot U35 in der vergangenen Woche nach einer Havarie zur Untersuchung in die Werft musste, hat die Deutsche Marine vorerst kein einziges fahrbereites U-Boot mehr in ihrer Flotte. Vier der sechs Boote liegen derzeit zu Arbeiten in der Werft, die beiden übrigen warten auf einen Werftliegeplatz für die Instandsetzung, sagte ein Sprecher der Marine in Rostock am (heutigen) Donnerstag. Grund sind vor allem fehlende Ersatzteile.
Die Marine bestätigte damit einen Bericht der Kieler Nachrichten (Link aus bekannten Gründen nicht) vom Vortag. Die Marine selbst hatte auf ihrer Webseite* über den Schaden an U35 berichtet:
„U35“ befindet sich bei TyssenKrupp Marine Systems (TKMS) in Kiel zur Untersuchung, nachdem eines der Ruderblätter des X-Ruders bei Manövern im Rahmen der Tiefwassererprobung im Kattegat vor Kristiansand beschädigt wurde.
Das Uboot befand sich bis zum 15. Oktober in Norwegischen Gewässern, um verschiedene Funktionsnachweise durchzuführen. (…)
Die derzeit eingeschränkte Verfügbarkeit von Ubooten ist unter anderem auf die unvollständige Herstellung der Versorgungsreife zurückzuführen. Die Versorgungsreife ist hergestellt, wenn ein für die Nutzungsdauer aller Uboote ausreichender Ersatzteilvorrat vorhanden ist. Auf das Herstellen der Versorgungsreifen musste die Deutsche Marine während der vergangenen 25 Jahre des Abschmelzens mit den einhergehenden Sparzwängen regelmäßig verzichten.
Der Sachstand der Boote laut Marine:
• U31: Noch in der Werft, bis Dezember 2017 Funktionsnachweise geplant
• U32: liegt nicht fahrbereit in Eckernförde und wartet auf die Instandsetzung
• U33: In der Instandsetzung bis Ende Februar 2018
• U 34: liegt in Eckernförde, soll Mitte Januar 2018 in die Werft
• U35: Werftuntersuchung nach Havarie
• U36: Garantiewerftliegezeit bis Mai 2018
Die unvollständige Herstellung der Versorgungsreife beklagen auch andere Teilstreitkräfte für (hoch) technisiertes Gerät. Auf Deutsch: In den vergangenen Jahren wurde aus Kostengründen auf die Bestellung von Ersatzteilen verzichtet, die allerdings selbst dann erst nach Jahren geliefert werden, wenn das Geld (wieder) zur Verfügung gestellt wird.
Immerhin geht die Marine davon aus, dass sich im kommenden Jahr die Situation bessern wird:
Unabhängig davon werden der Deutschen Marine ab Mitte 2018 drei bis vier Uboote zur Verfügung stehen. (…)
Mit den nun eingeleiteten Trendwenden entsteht der notwendige Spielraum bei Rüstungsprojekten auch die Versorgungsreife zu erlangen. Dies wirkt sich für die Ersatzteilsituation für alle Uboote positiv aus. Zudem wird ein Instandsetzungsrahmenvertrag mit der Werft die Planbarkeit von Werftliegezeiten signifikant erhöhen. Diese Maßnahmen werden ab November 2018 aller Voraussicht nach dazu führen, dass vier der sechs Uboote für operative Aufgaben verfügbar sind.
*Da die Bundeswehr-Webseiten in absehbarer Zeit auf eine neue Technik umgestellt werden und dann der Link nicht mehr funktionieren dürfte, hier die Meldung als pdf-Datei: 20171018_Marine_U35_Untersuchung
(Foto: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen besucht am 22. August 2017 zusammen mit ihrer norwegischen Kollegin Ine Marie Eriksen Soreide bei ihrer Sommerreise U35 im Marinestützpunkt Eckernförde – Bundeswehr/Jane Schmidt)
Traurig.
Aber wenigstens haben Sie jetzt genug Crews für die verfügbaren UBoote.
Sarc off.
Wenigstens benennt man in der PM klar den Grund wieso keine Ersatzteile da sind:
25 Jahre sparen, koste es was es wolle.
Das passt wie die Faust aufs Auge auf die angebliche Trendwende Material!
VDL hatte jetzt 4 Jahre Zeit, um genügend Ersatzteile zu bestellen! 0 von 6 U-Booten einsatztauglich, ist eine Schande für die BW!
Wie war das mal mit bedingt Abwehrbereit! Und Verträge hätte man schon vor Jahren schließen können und müssen mit den Werften!
Und was ist wenn der Russe im Baltikum vor Mitte 2018 angreift??
Hm, natürlich kann man der Meinung sein, dass „der Russe“ nur darauf wartet, dass die Deutsche Marine erstmals seit 100 Jahren kein U-Boot mehr einsatzbereit hat, um anzugreifen… Aber es wäre nett, wenn wir hier nicht auf dieses Niveau kommen würden.
(Nebenbei: Es geht u.a. auch darum, das Geld im Haushalt zu haben…)
Wir hatten mal Kriegsmarinewerften, anschließend wenigstens zwei Marinearsenale, wovon das Marinearsenal Kiel auf jeden Fall wg der letzten BW-Reform geschlossen wurde.
Daß Brachliegen der U-Bootflottille dürfte auch Folge dieser falschen Organisationsentscheidungen und Sparmaßnahmen sein, eine Staatswerften oder Arsenale mehr zu unterhalten oder unterhalten zu wollen.
Und wenn ich an das Beispiel der Satelliten denke, die die BW ein zweites Mal bezahlt hat, dann denke ich, daß auch in der Vergangenheit mehr Geld für Instandhaltung da gewesen wäre , wenn die vorhandenen knappen Mittel besser eingesetzt worden
wären.
Und wenn jetzt U-Boote auf einen Werftplatz warten müssen, dann ist einfach zu wenig Werftkapazität vorhanden für U-Boote. Da aber immer wieder Werften pleite gegangen sind, hätte die BW sich schon lange Werftkapazitäten kaufen können, wenn man vorausschauende planen würde und nicht immer auf den Unsinn der Privatisierung setzen würde.
Na, dann hat die „Hätte – Wäre – Fahradkette“ – Fraktion ab A15+ ja jetzt etwas zu tun. Vielleicht kann das zuständige Referat im BMVg gemeinsam mit dem Stabselement Chancengerechtigkeit, Inklusion und Vielfalt an einem sinnigen Pressestatement arbeiten (scnr)
Die lang andauernde Missachtung des uralten milit. Grundsatzes „Jeder Führer bildet ständig Reserven “ zeigt zum xten Mal Wirkung. Interessiert es jemanden im wohlstandsverwöhnten Deutschland? Die Jamaika-Gesprächsführer? Die Leitmedien? Jede Gesellschaft bekommt die Streitkräfte, die sie verdient.
Es geht eben nicht nur darum Geld zu beschaffen, es geht auchum die „Beschaffungs-und Versorgungs-Vertragsgeschichte“ der BW seit Einführung des CPM und natürlich SASPF.
Bin erstaunt, dass die Marine wieder von Versorgungsreife spricht – eine zeitlang wurde man da von den marinierten Basislogistikern als ewig gestriger Analogtrottel betrachtet wenn man den Begriff überhaupt in den Mund nahm.
Und dann ist Instandsetzung ja nicht nur eine Frage der Verfügbarkeit von Ersatzteilen, sondern auch eine Frage der Instandsetzungskapazitäten/-kompetenzen Industrie (aka „Werft“) und Behörde (Stichwort Marinearsenale).
Natürlich kann man nur Verträge schließen, wenn man Geld im HH hat, da hat der Hausherr völlig recht, und deswegen geht ihr UvdL-Bashing, werter Herr @closius, gleich in mehrfacher Hinsicht – wieder einmal – völlig an der eigentlichen Problematik vorbei. Die geht viel tiefer und reicht viel weiter zurück.
Kleine Frage: wieviele Ersatzteile sind denn „genügend“ ihrer Ansicht nach für den gesamten Fuhrpark der BW ? Der Witz ist, selbst wenn sie für jedes Bauteil der 6 Uboote das genau passende Ersatzteil auf Lager hätten, dann könnte trotzdem eine solche Verfügbarkeitslücke auftreten, denn havariebedingte Ausfälle können sie mit Blick auf die Inst-Kapazitäten nicht kalkulieren.
Ärgerlich ist das allemal, es ist aber keine Katastrophe und schon gar keine „politische“..
Naja so können die Kameraden wenigstens Stunden abbauen und vielleicht Weihnachten zu Hause verbringen….um mal das Positive zu zeigen ;-)
Ein Lob kommt von mir für die klar und unverschwurbelte Kommunikation.
Eigentlich nähert sich die Marine (Tanker ?, Flottendienstboote ?) nur den anderen TSKs an:
– CH 53 (RSM bald ohne DEU Helis ? Tornado ASSTA 3.0 bis 202x )
– PzBtl „mit einigen Panzern“, Zusammenarbeit mit NLD ?
– Mun-Vorräte (EuroSpike – auch für Marder ? Korvetten mit einigen LFK ? Taurus ?`) etc.
Bin schon gespannt, was aus den begonnenen Sondierungen „für Rauch aufsteigt“; und welche Finanzlinie für die mifri Planung 2019/22 herauskommen wird.
Das schlimme Ergebnis ist die Wirkung auf die Bündnispartner: warum Vertrauen oder gar Anlehnung ?
Es geht leider hier nicht nur um die Uboote .
Nennen wir doch Namen : wie sich in den vergangen zwei Jahren heraustellte, war Geld „ohne“ Ende vorhanden – wußten wir zwar nicht, hatten wir aber erwirtschaftet, – nur für was es ausgegeben werden soll, entschied Herr Schäuble. Und dieser hatte sich entschieden, es nicht für unsere Infrastruktur, Sicherheit und Bildung auszugeben, sondern es zu sparen. Und dier Militärs spielten mit ihren grünen Fähnchen mit. Die Folgen? Schlechte Verträge -> erinnern wir uns noch an die fehlenden Ersatzteile für die Boxer? Nicht verfügbarem Großgerät bei allen TSK und die Aussetzung der Wehrpflicht.
Dass jetzt die Uboote zu 100 % OFF sind, liegt daran, dass man mit einem Boot die derzeitige LOA zu erfüllen glaubte
@klabautermann | 19. Oktober 2017 – 15:17
Ich stimme Ihnen zu, wenn Sie die Lage etwas differenzierter als @closius in diesem Fall darstellen.
Zu Beginn Ihrer Amtszeit hatte die IBuK nicht genügend Geld im Haushals (und hat es ja auch heute noch nicht), aber es dennoch ein politisches Versagen und ich persönlich würde die Gesamtsituation (nicht nur in Bezug auf die U-Boote) auch tatsächlich als Katastrophe bezeichnen.
M.E.n. wird sich das auch nicht vor 2020+ verbessern und auch das nur, wenn der EP14 bis dahin auch noch deutlich weiter wächst…
Außenpolitische und sicherheitspolitische Herausforderungen für die nächste Bundesregierung
Ein wirklich tolles Stück, unentschuldbar, dergleichen darf einfach nie passieren.
– „vorausschauendes Planen
– passt wie die Faust aufs Auge
– Militärs spielten mit ihren grünen Fähnchen mit
– bedingt abwehrbereit“ (à la Spiegel 41/1962)
– auch um die „Beschaffungs-und Versorgungs-Vertragsgeschichte“ der BW seit Einführung des CPM
stellen allesamt sehr zurückhaltende Bewertungen resp Erklärungsversuche dar.
Das Ganze ist der Gipfel der (politischen) Verantwortungslosigkeit, zunächst den Uboot-Fahrern gegenüber, dann der Deutschen Marine, vor allem aber hinsichtlich Deutschland als Ganzes in puncto Sicherheitsgewährleistung und Vertrauensbildung innerhalb beider Bündnisse.
https://dgap.org/sites/default/files/article_downloads/6_btw_nato_sinjen.pdf
1. Deutsche Führung bleibt gefragt
2. Deutschlands zentrale Rolle
3. usw …
Wer solche Partner innerhalb von NATO und EU hat, braucht sich um Kontrahenten nicht zu sorgen.
Auszug:
„Die deutsche Funktion als Anlehnungsmacht weiter stärken: Deutschland ermöglicht es kleineren europäischen Partnern, sich in größere militärische Strukturen einzubringen und durch diese Integration die Effzienz zu steigern. Große Nachbarn wie Polen
erwarten von Deutschland Rückhalt. Beides erfordert militärische Stärke, von der Deutschland noch weit entfernt ist. Die Sorge vieler Nachbarn ist nicht ein
militärisch zu starkes Deutschland, sondern ein militärisch zu schwaches Deutschland.
…“
In „Ein weites Feld“ spannt Günter Grass einen Bogen DEU Geschichte 1848 – 1990.
Die „Jamaika-Koalition“ hat hoffentlich Vorstellungen das weite Feld DEU SiPO/RüPo erfolgreicher unter den Pflug zu nehmen, als das zuletzt gelang.
Oh man, ich hätte als Zivi vor rund 30 Jahren nie im Leben daran gedacht, dass ausgerechnet meine Schulkollegen, die zum Bund und dann in die freie Wirtschaft zu Unternehmensberatern gegangen sind (nach dem ausgiebigen, aber wohl schmalspurigen Studium aller wirtschaftsliberalen Theorien), wesentlich zu einer (zumindest in Deutschland) Entmilitarisierung beitragen. Vielen Dank, KPMG,E&Y, Roland Berger, Kienbaum, usw.
Und ebenfalls möchte ich der schwäbischen Hausfrau für ihren sparsamen ´Weitblick danken. Wenn ich vor 30 Jahren auch nur ansatzweise geahnt hätte, wer letztlich dafür sorgt, dass heute von Deutschland keine Gefahr mehr für den Weltfrieden ausgeht, hätte ich bei der Bundeswehr für eine kürzere Zeit eine ruhige Kugel schieben können.
Danke, danke, danke nochmal.
@Mannerheim
da nähert sich niemand mehr an, „gesteuerter Ausbau“, dieses Unwort wurde wohl in der Marine erfunden. Manche Boote/Schiffe auf denen ich das mitsteuern mußte, sahen in der OPZ, Messraum aus wie nach einem Brand, bloß ohne Russ.
@IstEgal
Langeweile ist des Seemanns Tod, Sie glauben gar nicht, was uns bei Nichtbeschäftigung so alles einfällt, denn irgendwann sind die Stunden alle.
MARS wird es nicht mehr geben, diese Spezialisten gibt es nicht mehr, wenn doch, werden die nie mehr im Staatsdienst anfangen, höchstens wenn als Staatssekretär bezahlt.
Mal sehen wenn es jetzt ein paar Monate keine UBoote mehr gibt, fällt das in SiPo DEU nicht mal auf, nur hier, damit ist alles gesagt. Ist egal
@mwk
loa erfüllen – geht absolut, wenn der NULL ist, ist doch alles grün.
Falls dann die besondere Qualifikation und Stärke insbesondere passiver Art von UBooten mal wieder gebraucht wird, kauft man halt in FRA, freu mich schon auf den Sei.ton, warum nur das alternativlos sein konnte.
Wie lautete noch der Spruch neulich in einem der Kommentare ?
Sinngemäß wohl „Amateure sprechen von Taktik, Profis von Logistik“.
Was an dem Beispiel der U-Boote wieder mal eindrucksvoll bewiesen wurde.
Zu einer Versorgungsreife gehören eben nicht nur vorproduzierte Ersatzteile die auf Lager liegen, sondern auch Werft- und Instkapazitäten, Fachleute in den Ämtern die einerseits das Waffensystem aus der Praxis kennen und andererseits auch in der Lage sind Verträge mit der Industrie abzuschließen (Vertragsleute). Denen sollte man dann auch nicht ständig von der GEBB und anderen ext. Beratern sagen, dass sie sowieso nichts können (BAAINBw) und somit die Schwelle für Verträge, die wegen des externen Drucks dann möglichst fehlerfrei sein sollen, nicht zu hoch hängen.
Und zu guter Letzt gehört die Erkenntnis dazu, dass die Industrie auch nur mit Wasser kocht und wenn von Seiten der Bw, der Politik mit Aufträgen gespart wird, dann wird deren langjähriges Personal eben auch abgebaut, auf Altersteilzeit gesetzt usw.
Ergebnis: „keine Arme, keine Kekse“ und das mit Ansage von den Fachleuten.
Wie sagte doch unser aller Obermutti so schön?
„Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen können, sind ein Stück weit vorbei“
In der Tat, mit Blick auf unsere Bundeswehr ist das mehr als wahr.
Ein durchgehendes und völliges Versagen der politischen und militärischen Führung. Aber ein gutes hat das natürlich für UvdL: Der Dienst in der Marine wird ungemein attraktiv. Die Besatzungen sind nun viel häufiger in der Lage, ihre Kinder in der KiTa zu besuchen …
Wie ich schon in einer anderen Diskussion sagte:
Man kann sich auch zu Tode sparen und aus der Bundeswehr eine zweite BuPo machen.
Traurig.
@Les Grossmann
Das ist jetzt aber hammermäßig doppeldeutig :D
ohne Russ (Russ‘) oder vielleicht doch nur ohne Ruß? Wenn’s brennt muss ja wer schuld sein.
—
ansonsten, Probleme gibt’s wohl nicht mit irgendwelchen Feinden, sondern nur mit den Verbündeten, von wegen Plansoll im laufenden 7-Jahres-Plan nicht erfüllt …
Da ist die Marine mal Trendsetter vor der Lw………..aber da dauert es auch nicht mehr lang.
@Ex-Zivi | 19. Oktober 2017 – 18:27
Kopfschütteln!
@FNU SNU
„Wenigstens benennt man in der PM klar den Grund wieso keine Ersatzteile da sind:
25 Jahre sparen, koste es was es wolle.“
Nein, das ist kein Grund, sondern ein Propagandamärchen, wie es durch viele Staatsbehörden und deren Proponenten verbreitet wird. Es hat aber nichts mit der Realität zu tun. Es wurde nicht gespart, und erst recht nicht „gespart, koste es was es wolle“.
1999 betrug der Verteidigungsetat 24 Mrd. Euro (48 Mrd. DM). 2016 betrug er 34 Mrd. Nach der allgemeinen Auffassung bedeutet „sparen“, dass man weniger ausgibt und nicht mehr.
Selbst bei Inflationsbereinigung sind die Ausgaben heute höher als vor knapp zwei Jahrzehnten, wobei allerdings berücksichtigt werden muss, dass im gleichen Zeitraum die Mannstärke der Bundeswehr reduziert wurde, so dass die Ausgaben pro Soldat noch deutlicher angestiegen sind.
Es bleibt einem auch keine Peinlichkeit erspart.
It’s a long way to….
… Einsatzbereitschaft.
Es gibt einige Kommentare, die entweder ziemlich off topic werden (wenn z.B. in einem U-Boot-Thread die Geschichte der K130 noch mal erzählt werden soll…) oder mit Links zu anderen Medien dort laufende Debatten hier einführen wollen. Ich bitte um Verständnis, dass ich da eine Grenze ziehe.
Ich verstehe die Aussage über die Versorgungsreife von der HP der Marine nicht so richtig. Wenn die nur gegeben sein sollte wenn für die gesamte Lebensdauer alle Ersatzteile auf Lager liegen hat kein Projekt das erreicht. Das wäre auch völliger Unsinn. Ersatzteile müssen, mit einem gewissen Risikoaufschlag, bevorratet werden. Gleichzeitig muss man die Versorgbarkeit sicherstellen, was man in der Regel über ein Obsoleszenzmanagement und gegebenenfalls Redesign von Teilen erreicht. Gleichzeitig muss man daran denken, daß nicht jedes Material auf der Ersatzteilliste „unbegrenzt“ gelagert werden kann.
@Georg | 19. Oktober 2017 – 18:47
+1
wie war das mit der Drittelregel? Ein Drittel im Kampf, ein Drittel auf dem An-/Abmarsch, ein Drittel in der Überholung und Ausrüstung…
Vor vielen Jahren bin ich, wenn auch nur in paar Monate wobei mir die gereicht haben, UBoot gefahren.
Danach durfte ich irgendwann bei den Heeresfliegern Hubschrauber ( Bell und CH ) fliegen.
Aber die Zustände dort kommen mir mittlerweile doch sehr bekannt
und vergleichbar vor … .
@ T.W. : war das jetzt wieder zu unverschämt, off topic, oder was auch immer ? Falls ja, bitte um Entschuldigung und bitte sofort löschen!
[Ihren Nachsatz verstehe ich nicht – kann keine gelöschten Kommentare von Ihnen finden. Provokation? T.W.]
Moin,
zur Erinnerung, herstellen der Versorgungsreife bedeutet nicht, rpt, nicht allein das Ablegen von ein paar ET/AT ins Regal, sondern es fängt mit der Dokumentation an.
Eine truppenverwendbare Doku aus der, der Ausbilder, Bediener, Instandsetzer sein Wissen ziehen kann, wie und warum etwas funktioniert, welche Wartungen durch wen durchzuführen sind und woran es liegen kann wenn es das nicht tut. Erst in Teil 5 der TDv fängt der Ersatzteilkatalog an. (wobei auch hier die Größe d.h. Detailtiefe variieren kann) Diesen Teil 5 benötige ich aber dringend um differenzieren zu können ob es ein Wegwerfartikel ist oder ob er über auch verschiedenen Wege (theor.) instandsetzbar ist.
Dabei sind externe Instandsetzer nicht berücksichtigt.
Wenn mich die Kameraden aus dem MArKdo anrufen und fragen: Sag mal geht die Instandsetzung nicht was schneller, kannste da nix drehen, die Einheit XY soll doch am …auslaufen, frage ich immer zurück: Meint ihr die Industrie hat einen Warteraum wo ausschließlich Monteure für die Marine sitzen, die nur darauf warten das wir rufen.
Hey wir leben in Kapitalistitan, Resurcenmanagement, Kostensparen und andere BWL Bullshitargumente haben nicht nur die Bw runtergerockt.
Zum Thema Lazytime der nun freigewordenen Besatzungen, was meinen sie denn, wer die Werftgruppe z. B.auffüllt (BUG lass ich mal weg) Lehrgänge und sonstige Verpflichtungen die ein normaler Soldat hat können jetzt endlich auch mal von den Besatzungen absolviert werden.
Aber ich mach mal Schluss sonst rede ich mich nur in Rage, das Kapitel Marine/Bw & Primat der …. würde einen endlosen Ozean mit Worten füllen, aber nicht mit den Netten.
@Kenner
Natürlich wurde nicht gespart (sind wäre das Geld noch da) aber es wurde und wird in der Logistik (Depot/Werften) ohne Plan und Verstand gekürzt.
@Woody
“ Ersatzteile müssen, mit einem gewissen Risikoaufschlag, bevorratet werden. Gleichzeitig muss man die Versorgbarkeit sicherstellen, was man in der Regel über ein Obsoleszenzmanagement und gegebenenfalls Redesign von Teilen erreicht. Gleichzeitig muss man daran denken, daß nicht jedes Material auf der Ersatzteilliste „unbegrenzt“ gelagert werden kann.“
Genau und das regelt keiner mehr durchhaltefähig mit Blick auf Einsatz
@Georg | 19. Oktober 2017 – 18:47
Zustimmung. However, in meinem Kommentar habe ich ja nicht ohne Grund auf CPM/SASPF-Einführung hingewiesen, denn der beste Logistiker steht auf dem Schlauch wenn er keine detaillierte technische Dokumentation und keine Stammdaten und Bauzustands-/Konfigurationsdokumentation hat. Und das ist eben der nie wirklich gelöste Konflikt zwischen dem öAG und „der Industrie“: Wer stellt diesen Bereich Dokumentation und Dokumentationspflege sicher und wer „bezahlt“ das. Und so ist die F-122 das letzte System, bei dem die „Versorgungsreife“ im klassischen Sinne hergestellt wurde. Deswegen bin ich ja etwas verwundert, dass dieser Begriff nun wieder von der Marine „in den Mund“ genommen wird.
Das ist ein Teufelskreis: ohne technische Dokumentation und Bauszustandshistorie keine Grundlage für die Kalkulation einer wirtschaftlichen Ersatzteilbevorratung inkl. Nachversorgungsketten. Vom Thema „strategisch-lögistische Reichweite“ der vielen Unterauftragnehmer einer ARGE mal ganz zu schweigen sowie vom „Fluch der kleinen Serien“.
@superfoo: Bei U-Booten wird idR – und insbesondere bei großen Distanzen – mit Faktor 5 anstelle von 3 gerechnet, was vor allem den langsamen Geschwindigkeiten geschuldet ist, aber auch dem hohen Technisierungsgrad. Also grob 1x Einsatz, 1x Anmarsch/Vorbereitung, 1x Rückmarsch/Nachbereitung, 1x Ausbildung, 1x Werft. Ein einzige Havarie bringt die Statistik bei insgesamt 6 Booten sofort durcheinander.
@ Woody, @ klabautermann
Volle Zustimmung!
Die „alte Welt“ der Dokumentation auf Papier, die kenne ich. Die „neue Welt“ der Dokumentation in „IETD“ (Integrierter elektronischer technischer Dokumentation“, die kenne ich nicht mehr im Detail. Ich weiß aber, dass diese Dokumentation mit Hyperlinks arbeitet und wenn man eine Ausbauanleitung oder ähnliches braucht, dann muss man über die Hyperlinks oftmals bis zu 4 Bildschirmseiten gleichzeitig öffnen, was für den Mechaniker der am Laptop vor dem Waffensystem sitzt, in meinem Fall vor dem Flugzeug sitzt, nicht besonders hilfreich ist.
Was die Pflege der logistischen Stammdaten anbelangt, da gab es bis Ende 2012 das Logistikamt der Bw in St. Augustin, wo eine Abteilung mit vornehmlich Zivilpersonal die Katalogdaten, wie VersNr., Planungsnummern, Modellblätter, Anlagenblätter Ausstattungsanweisung usw. seit Jahrzehnten pflegte. Die hat man aber aufgelöst, wohl auch weil man das Gebäude, bzw die Liegenschaft mit einem 5-stöckigen Bürohochhaus in der Nähe von Köln für das zentrale Personalamt der Bw haben wollte.
Was die industrieseitige Betreuung der Waffensysteme anbelangt, werden und wurden die über TLB-Verträge (Technisch-Logistische Betreuung), als fortlaufende Jahresverträge organisiert. Damit kann die Industrie ihr Personal, das für die Bundeswehr arbeitet, halten und bezahlen und die Inhalte der TLB-Leistung kann der militärische Nutzungsleiter des WS jedes Jahr neu festlegen.
Genau die von Ihnen bemängelte technische Dokumentation in der kontinuierlichen Anpassung und Pflege, sowie die Bauzustandshistorie in der jährlichen Fortführung wird über TLB-Verträge sichergestellt. Dazu braucht es Waffensystem-Fachleute (Soldaten) und Vertragsleute beim BAAINBw, die dies nach Wegfall des Logistikamtes der Bw, bzw. entsprechender Dienststellen bei der Marine, sicherstellen.
Darin sehe ich das eigentliche momentane Problem. Zumindestens für die Lw kann man sagen, dass die Auflösung des Waffensystemskommandos in Köln und (schleppende) Verlagerung der Fachleute nach Koblenz und deren Integration ins BAAINBw in den letzten 5 Jahren zu einem Aderlass in der Herstellung der Versorgungsreife von Lw-Waffensystemen geführt hat. Nachdem gleichzeitig der NH-90 und der Tiger von Lw in Heeresverantwortung gewechselt sind, gilt dies auch für diese beiden fliegenden Waffensysteme.
@Ottone | 20. Oktober 2017 – 10:30
Im Prinzip Zustimmung ;- Und nu kommt wieder Radio Eriwan: However, diese Faktoren basieren auf den Periodischen Waffensystembewertungsstatistiken (PERWAB) der „guten, alten Zeit der aufeinander abgestimmten, jährlichen, planmäßigen Materialerhaltungs- und Einsatzausbildungs-/Übungszyklen der Flotte, basierend auf den damaligen – im Vergleich zu heute – großen Stückzahlen. Genauso wenig wie diese Faktoren z.Bsp. der Schnellbootsflottille auf K-130 übertragen werden können, genau so wenig kann man eben diese Faktoren von U205/206 auf U212 übertragen, denn das System – ich schreibe einmal – des planmäßigen, zyklischen waffensystemspezifischen Einsatzfähigkeitserhaltes ist in den Kategorien Pers, Mat und Ausbildung ja nun seit über einem Jahrzehnt völlig aus „Dem Rhythmus“ gekommen. Nicht nur wegen der Einsätze, sondern natürlich auch durch die Struktur-Reformen.
Der Faktor für ein U212 ist sicherlich höher als für eine Fregatte und natürlich noch höher als für ein Unterstützungsfahrzeug wie der EGV. Ich persönlich würde mich aber nicht auf eine Zahl 5 festelegen lassen.
Tatsache ist :wir haben keine verlässliche Datenbasis mehr in der Marine in Sachen Einsatzfähigkeitserhaltungsplanung.
@all
kann mir mal jemand erklären wo in Zeiten des rapid prototyping diese Ersatzteilkriese bei allen teilstreitkräften herkommt? Oder und das soll nicht Trollen sein, warum kann man das nicht einfach nachbestellen? Die Orginalzeichnungen sollten vorhanden sein und an qualifizierten Firmen mit Spezialgerät für den Nachbau dürfte es auch nicht fehlen. Und der wehretat wurde wenn auch nur leicht aber dennoch erhöht. Und die werften werben damit diese Leistung sofort anbieten zu können.
@Dante
„kann mir mal jemand erklären wo in Zeiten des rapid prototyping diese Ersatzteilkriese bei allen teilstreitkräften herkommt? Oder und das soll nicht Trollen sein, warum kann man das nicht einfach nachbestellen? Die Orginalzeichnungen sollten vorhanden sein und an qualifizierten Firmen mit Spezialgerät für den Nachbau dürfte es auch nicht fehlen. Und der wehretat wurde wenn auch nur leicht aber dennoch erhöht. Und die werften werben damit diese Leistung sofort anbieten zu können.“
Natürlich kann -man- Ersatzteile herstellen, doch es fehlt am -man-.
Die Situation ist das Ergebnis von unzähligen Reformen.
Glaubt hier jemand ernsthaft, dass wir alles noch wie früher können?
P.S.: Das Entlassen von Mitarbeitern mit einzigartiger Erfahrung ohne Ersatz geht im Moment noch weiter und zeitgleich das Schließen von Inst-Einrichtungen.
@ Dante
Zitat aus dem Originaltext:
„Zudem wird ein Instandsetzungsrahmenvertrag mit der Werft die Planbarkeit von Werftliegezeiten signifikant erhöhen.“
Nachdem der Satz in Zukunftsform geschrieben ist, gibt es wohl derzeit keinen Instandsetzungsrahmenvertrag, d.h. bei jedem Schaden muss dann eine Ausschreibung mit entsprechenden Laufzeiten gemacht werden.
Versuchen Sie doch heute mal einfach einen netzwerkfähigen Farbdrucker / Kopierer ohne Instandsetzungsrahmenvertrag in ein Büro zu stellen. Wie lange wird dann der Betrieb ohne Störung verlaufen ?
Des weiteren heißt es in dem obigen Text:
Zitat: „Mit den nun eingeleiteten Trendwenden entsteht der notwendige Spielraum bei Rüstungsprojekten auch die Versorgungsreife zu erlangen. Dies wirkt sich für die Ersatzteilsituation für alle Uboote positiv aus. “
Wie von anderen Kommentatoren schon gesagt , die komplette Versorgungsreife ist weit mehr als nur die Ersatzteile in genügender Anzahl zu haben. Dies kann man auch aus der Textstelle herauslesen, wenn es heißt die Herstellung der Versorgungsreife wirkt sich positiv auf die Ersatzteilsituation aus.
Zur Versorgungsreife gehört die komplette Technische Dokumentation, die Katalogisierung (VersNr der Teile), ein Konzept für die zweite logistische Ebene (entweder Industrie oder Bw-eigene Inst-Zentren), daraus abgeleitet Instandsetzungsrahmenverträge mit der Industrie, das Bevorraten der häufigsten Ersatzteile in bundeseigenen Lagern vor Ort bei Industrie, eine entsprechende personelle Betreuung des WS durch ein Unterstützungskdo, Waffensystemkdo mit Schnittstellen zu der Vertragsabteilung des BAAINBw und regelmäßige, laufende Verträge mit der Industrie zur Pflege der Technischen Dokumentation und um event. auftretende Störfälle durch eine ingenieurmäßige Auswertung von Ausfalldaten und Reperaturdaten zu analysieren.
Rapid Prototyping mit 3D-Druckern lässt sich bei hochwertigen Ersatzteilen bei technisch anspruchsvollen Systemen nur sehr selten einsetzen.
Im Bereich der Bw gehört es eher zu Science Fiction !
@Georg | 20. Oktober 2017 – 14:10
Hihi – der Treppenwitz der deutschen Kriegsgeschichte der letzten 15 Jahre ist doch, dass die faktische Abrüstung, die man zum Zwecke des „Einsparens“ mit Hilfe des Kommerziellen Ansatzes in der Breite und Tiefe der BW betrieben hat, nun wahrscheinlich im Zuge der „Aufrüstung“ mittels Erhöhung des Vtg-BIP-Anteils nichts anderes ist als eine a. Nachrüstung und b. wahrscheinlich 2-3 mal so viel kosten wird als man angeblich „eingespart“ hat mit diesen ganzen Strukturreformen……das wird ein langer Weg.
@Georg
„….eine entsprechende personelle Betreuung des WS durch ein Unterstützungskdo, Waffensystemkdo mit Schnittstellen…“
Geschichte, oder wie ist das gemeint?
Verkauf dreier weiterer U-Boote ( Dolphin-Klasse) an Israel im BSR unter Auflagen abgesegnet.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/bundesregierung-u-boot-verkauf-nur-mit-scharfer-anti-korruptions-klausel-a-1173841.html
Erst wenn alle Korruptionsermittlungen eingestellt seien, würde geliefert, so der §10 des MoU.
@ Elahan
Dies ist zwar einerseits die Beschreibung der Historie der Lw aber andererseits auch die Beschreibung der organisatorischen Notwendigkeit eine feste Aufbauorganisation zur Betreuung von technischen Waffensystemen oberhalb der Verbandsebene zu haben. Das Konglomerat des LwTrpKdo ist da aus meiner Sicht nicht der richtige Ansprechpartner.
Die Integration der Nutzungsleute in das BAAINBw ist m.M.n unzureichend und nicht strukturgerecht, denn das BAAINBw kümmert sich primär um die Entwicklung und Beschaffung von Rüstungsgütern und nicht um den Betrieb in der Nutzungsphase.
Für die technische Betreuung braucht man jedoch Soldaten aus der Truppe mit Praxiswissen, das könnten die oftmals lebensälteren Berufssoldaten mit technischer Vorverwendung in den Kampfverbänden sein, die sich um die logistischen Abläufe kümmern. Nun weiß ich, die sind im BAAINBw integriert worden, aber mit welchem Stellenwert in der hausinternen Hierarchie ?
Das BwB kann sich noch zigmal umbenennen, es wird trotzdem eine Beschaffungsbehörde bleiben und das ehemalige WaSysKdo Lw in der technischen Betreuung von WS nicht vollwertig ersetzen können.
Nun geht es hier ja um die technisch logistische Betreuung von den U-Booten. Da gab es ja mal das Marine-Arsenal in Kiel, in unmittelbarer Nachbarschaft des Herstellers der U-Boote. Das man diese Dienststelle aufgegeben hat, war sicherlich nicht förderlich für die Einsatzreife, bzw. für die Herstellung der Versorgungsreife der U-212 Reihe.
@ klabautermann
Ja, das ist für uns „Statlers“ und „Waldorfs“ schon ein Highlight, von der Tribüne der Pension aus betrachtet, mit all den abgegebenen und unbeachteten Stellungnahmen, warum die „Single Source – Logistik“ , durch die externen Berater der Bw empfohlen und durch die Politik dankbar aufgegriffen, nur durch die Industrie nicht funktionieren wird.
Russia’s Rosneft To Take Controlling Stake Of Iraqi Kurdish Oil Pipeline.
Jetzt wird es natürlich verzwickt, nicht ökonomisch, sondern politisch: Kurden-Irak-Russland-Deutschland.
https://www.rferl.org/a/russia-rosneft-iraq-kurdish-pipeline-controlling-stake/28806471.html
– Russia’s state-owned Rosneft oil company says it has agreed with the government of Iraq’s autonomous Kurdish region to take a controlling stake in the region’s main oil export pipeline. – Datum von heute -.
– Diplomats in Moscow have expressed sympathy for the Kurdish independence bid
– “ … supplies of oil from [the Kurdish autonomous region] to Rosneft oil refineries in Germany“
An welcher Stelle hat der Altkanzler seine Finger im Spiel? Vor diesem Hintergrund machen die neuen Zusagen an die Peschmerga einen ganz anderen Sinn.
[Äh, falscher Thread… bitte noch mal im richtigen Thread posten, hier lösche ich das. T.W.]
@KPK: Nur wenn nicht geliefert wird, wird Israel seinen Teil nicht zahlen, dann bleiben die Gesamtkosten am deutschen Steuerzahler hängen. Selbst wenn es keine Garantie des deutschen Staates geben sollte, bräuchte die W’erft nur mit Insolvenz zu drohen und schon darf der Steuerzahler bezahlen……
Nicht,. daß wir nicht drei U-Boote brauchen könnten bei unsrem U-Boot-Notstand, nur traue ich unseren Politikern nicht zu, die Boote in die BW zu überführen.
Sondern aus historischen Gründen wird geliefert werden, egal was bei den Korruptionsermittlungen rauskommt.
Ein drittel der Boote auf Station, ein weiteres drittel auf dem Marsch hin zum oder zurück vom Einsatzraum und das letzte drittel auf der Werft. Ich frage mich, wie man das damals ohne SAP geschafft hat :-X
„Auch wird die Deutsche Marine in einem nächsten Schritt mit Personalaustausch und der Einschiffung polnischen Marinesoldaten auf unseren Ubooten dazu beitragen, dass die Polnische Marine in der Übergangszeit zu einer neuen Generation von Uboote ihre Fähigkeit zur Unterwasserseekriegsführung erhalten kann.“ Von der Marine Webseite)
Na dann wünsche ich den Polen viel Spaß mit unseren einsatzbereiten U-booten…
Mal eine Frage eines Ex-Heeresmannes: Welche Rolle spielen U-Boote eigentlich in der Verteidigungs-/Einsatzplanung Deutschlands, wenn der Totalausfall aller Boote jetzt scheinbar keine Konsequenzen hat ? Heißt das, daß man mehr oder weniger problemlos auf die UBoot-Waffe verzichten kann ?
Da es hier wieder einmal um Ersatzteilmangel geht, ist mir etwas in den Sinn gekommen, was ich vor einiger Zeit gehört habe.
Und zwar zum einen der Art §87b GG wo von der „unmittelbaren Deckung des Sachbedarfs der Streitkräfte“ (als Aufgabe des BAAINBw) gesprochen wird. Inwiefern spielt das Wort „unmittelbar“ hier eine Rolle? Der Verteidigungshaushalt wird jährlich entschieden. Wie groß ist der maximale zeitliche Horizont? Denn nehmen wir jetzt mal die U-Boote, aber gerne auch andere Großgeräte zur Hand. Die Stückzahlen sind recht gering, somit auch die Anzahl der Ersatzteile, während die Hersteller eine lange Verpflichtung dadurch haben. Wenn nun also in der Industrie angefragt wird, könnt ihr uns fünf Ersatzteile liefern, die Industrie aber inzwischen die Produktion auf zivile Bauteile in größeren Stückzahlen (sagen wir 500-1000 pro Jahr statt 5) umgestellt hat, dann wird die Begeisterung sich in Grenzen halten und es wird sich eine (sehr) lange Lieferdauer für die Bauteile ergeben.
Um jetzt zu meiner eigentlichen Frage zu kommen: Inwiefern steht man sich selber auf den Füßen? Sind die Lieferzeiten (sagen wir mal 5-6 Jahre!!) eventuell schon länger als der unmittelbare zeitliche Horizont? [selbst in der normalen Industrie braucht man ja oft schon 9-12 Monate, wenn man einfache, aber selten verwendete Norm(!)bauteile bestellt]) Kennt sich da jemand aus?
….diese Frage drängt sich ernsthaft auf, v.a. wenn man mit der weiter oben hergeleiteten „Verfügbarkeitsquote“ rechnerisch nur 1,2 Boote in den aktiven Einsatz bringen kann. Jetzt rechne man die Kosten der sechs Boote, plus Personal, Logistik, Liegenschaften usw. und stelle den effektiven „Output“ dagegen :(
Was ich nach der ganzen Diskussion immer noch nicht verstanden habe: woran fehlt es jetzt eigentlich bei der Ersatzteilbeschaffung, am Geld oder am Know-How?