Monat: Oktober 2017

Afghanistan: So wenig Regierungskontrolle wie noch nie (neu: SIGAR-Bericht)

Gut 16 Jahre nach Beginn des militärischen Engagements der USA in Afghanistan im Oktober 2001 hat das Wall Street Journal die Daten dieses längsten Krieges der USA grafisch aufbereitet. Beeindruckender Lese- oder eher Anschauungsstoff über den/die Feiertage. Afghanistan: Mission Impossible? After 16 years in Afghanistan, many indicators are heading the wrong way Das mit diesen Links des WSJ ist bisschen kompliziert – mal ist der Bericht frei zugänglich, mal steckt er hinter der Paywall. Vielleicht geht’s etwas besser über diesen

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Neues Y-Spezial: Soldaten, Sex und Partnerschaft

Ein paar Monate später als geplant hat Y, das Magazin der Bundeswehr, eine Sonderausgabe zum Thema Liebe, Lust und Partnerschaft herausgebracht. Das Heft sollte eigentlich schon im Sommer erscheinen, aber angesichts vorgesehener Beiträge zum Beispiel zum Thema Porno-Dreh gab es da wohl, nun ja, gewisse interne Probleme. Die Ausgabe mit ihren Themen von Partnerschaft bis zu Sex im Einsatz dürfte, das ist zwei Tage nach Erscheinen schon absehbar, einiges an Kontroversen auslösen. Obwohl das alles natürlich unter Soldaten diskutiert wird,

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Pilotprojekt „Soldat in 20 Tagen“ – In Bayern schon Realität

Anfang des Jahres gab es, auch hier heftig debattiert, ein Papier des Reservistenverbandes mit dem Vorschlag, Ungediente im Schnellkurs zu Soldaten auszubilden – einschließlich Ausbildung an der Waffe. Die Absicht ist dabei, in zwanzig Ausbildungstagen Ungediente eine militärische Grundausbildung durchlaufen zu lassen, an deren Ende die Zertifizierung durch die Bundeswehr steht, hieß es in dem Konzept des Verbandes. Das Angebot sollte sich an Interessierte an einer militärischen Grundausbildung richten, die jedoch keinen Wehrdienst leisten wollten oder könnten. Da es aus

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Neue leere Stadt: Schnöggersburg zum Teil übergeben (Neufassung)

  Die Bundeswehr hat damit begonnen, eine vollständig neu gebaute Stadt zu übernehmen, in der nie ein Mensch wohnen wird. Die Altstadt von Schnöggersburg, einem ausschließlich zu Übungszwecken angelegten urbanen Ballungsraum auf dem Truppenübungsplatz Altmark nördlich von Magdeburg wurde am (heutigen) Donnerstag an das Heer übergeben. Vom kommenden Jahr an sollen dort Soldaten Einsätze in städtischen Gebieten üben – weil die möglichen künftigen Einsätze immer wahrscheinlicher nicht in unbewohntem Gebie, sondern in Städten stattfinden werden. Schnöggersburg soll, wenn es in

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Gendern bis die Feindin kommt? (m. Nachtrag)

Ob dieses Foto (bzw. das Schriftstück) echt ist, dass seit gestern (oder schon eher?) in der Bundeswehr kursiert, habe ich bislang noch nicht klären können: Der Schießausbildungszug des Studierendenfachbereichs C der Bundeswehruniversität Hamburg teilt in diesem Schreiben mit, die nächste Gefechtsdienst-Übung am 6. November stehe unter der Überschrift Lösen vom Feind/von der Feindin. Nun kann das eine etwas überschießende Anwendung von Vorschriften zur geschlechterneutralen Sprache in der Bundeswehr sein, ebenso aber auch ein Studentenulk (oder heißt das heute Studierendenulk?) Vielleicht

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Zu heiß in Mali: Niederlande sperren Munition im UN-Einsatz

Angesichts der Sicherheitsprobleme wegen der hohen Temperaturen haben die Niederlande einen Teil ihrer Munitionsvorräte im UN-Einsatz in Mali gesperrt. Verteidigungsminister Klaas Dijkhoff und Außenminister Bert Koenders informierten das Parlament am (heutigen) Montag über diesen Schritt, wie mehrere niederländische Medien berichteten. Die Vorsichtsmaßnahme ist auch Folge eines Unfalls mit Mörsermunition im vergangenen Jahr, bei dem zwei niederländische Soldaten in dem westafrikanischen Land ums Leben kamen und der zum Rücktritt von Verteidigungsministerin Jeanine Hennis-Plasschaert geführt hatte. Betroffen von der Sperrung sind insbesondere

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„Keine gesicherten Erkenntnisse“ für kurdischen Einsatz deutscher Waffen gegen Irakis (Nachtrag: BPK)

Das Bundesverteidigungsministerium hat bislang keine gesicherten Erkenntnisse dafür, das kurdische Peshmerga-Kämpfer von Deutschland gelieferte Waffen in Auseinandersetzungen mit der irakischen Zentralregierung eingesetzt hätten. Medienberichte über irakische Soldaten, die mit diesen deutschen Waffen getötet worden sein sollen, hätten sich bei den bisherigen Nachforschungen nicht bestätigt, sagte Ministeriumssprecher Jens Flosdorff am (heutigen) Montag vor der Bundespressekonferenz.

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Bundeswehr nimmt Ausbildung von Kurden im Nordirak wieder auf

Nach einwöchiger Unterbrechung hat die Bundeswehr die Ausbildung kurdischer Peshmerga-Kämpfer im Nordirak wieder aufgenommen. Die Ausbildungsunterstützung, vor allem in Erbil, der Hauptstat der autonomen Kurdenregion im Irak, war am 13. Oktober ausgesetzt worden, nachdem ein Referendum für die Unabhängigkeit der Kurden zu Spannungen mit der irakischen Zentralregierung in Bagdad geführt hatte. Die Wiederaufnahme der Ausbildung teilte die Bundeswehr knapp auf ihrer Webseite* mit: Am Sonntag, den 22. Oktober 2017, hat das deutsche Einsatzkontingent die Ausbildung im Rahmen der Ausbildungsunterstützung Nord-Irak

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Lesetipp: Die NATO und ihr Organisationsproblem

Die Kollegen vom Spiegel haben einen geheimen Status-Bericht der NATO ausgegraben – Kernaussage: Aufgrund von vor allem organisatorischen Problemen in Europa ist die Allianz nur sehr eingeschränkt  handlungsfähig. Als Abhilfe werde, unter anderem, ein neues Logistik-Kommando in Europa überlegt – möglicherweise in Deutschland. Die deutsche Fassung des Berichts steht im neuen gedruckten Spiegel und online hinter Paywall, die englische Fassung gibt es aber schon offen zu lesen: NATO Grapples with Serious Organizational Shortcomings In a secret report, NATO warns that

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