G20-Gipfel in Hamburg: Zum falschen Zeitpunkt mit dem Transportpanzer unterwegs (Update)

Der G20-Gipfel in Hamburg, sowohl die politischen Ereignisse als auch die gewalttätigen Auseinandersetzungen drumrum, interessieren mich zwar als Staatsbürger, sind aber kein Thema für Augen geradeaus!. Anders sieht das aus, wenn die Bundeswehr ins Spiel kommt, und da schreckt das Foto oben doch auf: Drei Transportpanzer Fuchs, so die Aussage des Fotografen, fahren durch die Hamburger Vororte.

Die Polizei Hamburg hat via Twitter zwar sofort versichert, ein Einsatz der Bundeswehr in der aktuellen Lage in der Hansestadt sei schon rechtlich nicht möglich:

… und das deckt sich ja auch mit der Rechtslage. Dennoch habe ich nachgefragt:

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden am heutigen Freitag drei Fuchs-Transportpanzer im Westen Hamburgs von einer Kaserne in eine andere verlegt, weil dort mehr Platz sei.

Es handele sich um Fahrzeuge, die die Bundeswehr als geschützten Transportraum auf Anfrage der Hamburger Behörden bereithalte; sie seien nicht in einem wie auch immer gearteten Einsatz gewesen. Die Bundeswehr hatte vor dem Gipfel 46 Anfragen der Hamburger Behörden für technische Amtshilfe erhalten; dazu gehörte auch die Frage nach dem Landungsboot Lachs.

Natürlich stellt sich die Frage, welcher militärische Führer in der aktuellen Situation eine solche Verlegung anordnet. Und ob die Verantwortlichen keine aktuellen Nachrichten zur Kenntnis nehmen…

Falls weitere Details dazu kommen, gibt’s ein Update.

Nachtrag: Es gibt da gewisse Inkonsistenzen bzw. leicht abweichende Aussagen. Die Kollegen vom shz-liveblog (Link aus bekannten Gründen nicht) melden dazu:

Ich habe mit Oberstleutnant Klaus Brandel gesprochen, was es mit den Panzern auf sich hat. Der Bundeswehrsprecher betont: Es handelt sich bei der Fahrt der Fuchs-Radpanzer nicht um einen Einsatz gegen G20-Demonstranten. Es wird Natodraht von der Führungsakademie zur Reichspräsident-Ebert-Kaserne gebracht. „Bei der angespannten Sicherheitslage wollen wir die eigenen Anlagen besser schützen“, erklärt Brandel. Die Kaserne liegt etwas außerhalb in Iserbrook.

Ich bemühe mich da mal um Klärung.

Update: Die Füchse wurden von der Generalleutnant-Graf-von-Baudissin-Kaserne der Führungsakademie über drei Kilometer in die Reichspräsident-Ebert-Kaserne verlegt, und dort stehen sie weiterhin. Grund zwar die bessere Abstellmöglichkeit in der Kaserne in Hamburg-Osdorf; und NATO-Draht hatten die Fahrzeuge ausstattungsgemäß auch an Bord.

(Dringende Bitte, jetzt nicht hier eine Gesamtdebatte über G20 und Ausschreitungen zu beginnen – das ist in diesem Blog nicht das Thema. Danke.)