Nachgetragen: Dauerhafte Zweifel an Einsatzfähigkeit des A400M

Nachgetragen, damit es nicht untergeht: Den neuen Transportflieger Airbus A400M der Luftwaffe plagen nicht nur technische Probleme zum Beispiel mit dem Getriebe. Die Bundeswehr muss vielmehr befürchten, dass einige für den Einsatz wichtige Fähigkeiten nie in das Flugzeug eingerüstet werden, wie Reuters berichtet:

Das Bundesverteidigungsministerium sieht die volle militärische Einsatzfähigkeit des Transport-Flugzeugs A400M wegen anhaltender technischer Probleme und der Vertragsquerelen mit dem Hersteller Airbus gefährdet.
Airbus werde nicht die nötigen Investitionen tätigen, um die erforderlichen Nachbesserungen am A400M auf den Weg zu bringen, schreibt das Ministerium im vertraulichen Teil seines Rüstungsberichts aus dem April, der Reuters am Montag vorlag. Gründe dafür seien die Unterfinanzierung des Programms und die wegen der bisherigen Pannen und Verzögerungen ohnehin erwarteten Entschädigungsforderungen der Nationen. „Die operationelle Verwendbarkeit des Flugzeugs ist damit gefährdet.“

Im Unterschied zu den aufgetretenen technischen Schwierigkeiten betreffen die fehlenden Fähigkeiten die jeweiligen Kundennationen unterschiedlich. So will Deutschland ein anderes Selbstschutzsystem als andere Länder einrüsten; diese Nachrüstung scheint aber gefährdet. Ein weiteres Problem, das allerdings dann vermutlich für alle Nutzer des A400M, ist das Absetzen von Soldaten und Lasten per Fallschirm über die Heckrampe des Flugzeugs – Fallschirmjäger dürfen bislang wegen der Verwirbelungen nur aus einer Seitentür abspringen.

(Archivbild: Ein A400M der Bundeswehr auf der Internationalen Luftfahrtausstellung 2012 in Berlin – Bundeswehr/Ingo Bicker)