von der Leyen: Bundeswehr hat Haltungsproblem & Führungsschwäche (m. Transkript)
Interview m. Verteidigungsministerin v. d. Leyen in #berlindirekt: Sie beklagt Führungsschwäche i. d. Bundeswehr. Gilt das auch für sie? pic.twitter.com/TpSwLd90WZ
— Berlin direkt (@berlindirekt) April 30, 2017
Es gehört zum Thema des Bundeswehr-Offiziers, der sich als Syrien-Flüchtling ausgab und nach den bisherigen Erkenntnissen Anschläge plante, aber auch zu dem (vorangegangenen) Thema des von seinem Amt abgesetzten Kommandeur des Ausbildungskommandos des Heeres: Das Interview mit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen im ZDF am (heutigen) Sonntag. Deshalb oben verlinkt; und dazu gehört auch der vorangegangene Beitrag in der ZDF-Sendung Berlin direkt:
Hier der #berlindirekt-Beitrag von Cornelia Schiemenz zu den Personalproblemen der Bundeswehr @ZDF pic.twitter.com/qvZlKRP4fF
— Berlin direkt (@berlindirekt) April 30, 2017
Nachtrag: Transkript des Interviews der Ministerin in der ZDF-Sendung Berlin direkt:
Frage: Wie konnte ein Offizier mit rechtsextremer Haltung trotz Hinweisen jahrelang bei der Bundeswehr bleiben?
Antwort: Das ist eine Frage, die glaube ich, nicht nur auf diesen Fall, auch auf diesen Fall bezogen werden muss. Aber ich glaube, wir müssen Pullendorf, sexualisierte Herabwürdigung, Sondershausen, übelste Schikane und jetzt der Soldat A. mit rechtsextremistischem Gedankengut, von dem wir in den Aufklärungen noch nicht genau wissen, was er plante und ob er ein Netzwerk hatte. Das sind alles unterschiedliche Fälle. Aber sie gehören für mich inzwischen zusammen zu einem Muster, dass ich heute sage: Die Bundeswehr hat ein Haltungsproblem. Und sie hat offensichtlich ein Führungsschäwche auf verschiedenen Ebenen. Und da müssen wir konsequent drangehen…
Frage: Welche Hinweise gab es denn bezüglich Terrorverdacht?
Antwort: Es gab zum Beispiel – wie wir heute wissen, seit Freitag Nachmittag ist das im Ministerium – bereits eine Masterarbeit, die der Soldat als Vorläufer geschrieben hatte in Frankreich an der Eliteschule, wo er eine deutsch-französische Ausbildung machte. Und diese Masterarbeit hat ganz klar völkisches, dumpfes Gedankengut, das auf der Disziplinarvorgesetzten-Ebene auch aufgefallen ist. Aber dann hat man das Ganze schöngeredet… Es ist nicht in seiner Personalakte gelandet, ist nicht beim MAD gelandet. Das heißt, wenn die Vorgesetzten-Ebene die Führung nicht wahrnimmt und die Verantwortung nicht wahrnimmt, wie sie müssen, dann werden Dinge eben aus falsch verstandenem Korpsgeist schöngeredet, es wird weggeschaut. Und das gärt dann, bis es zum Eklat kommt. Und das ist nicht in Ordnung.
Frage: Der MAD bearbeitet derzeit 280 Verdachtsfälle von Rechtsextremismus. Was ist denn da grundsätzlich los bei der Bundeswehr?
Antwort: Grundsätzlich gibt es drei Themen, die mich umtreiben. Das Erste ist in der Tat eine Parlamentsarmee aus mündigen Soldatinnen und Soldaten, wie wir sie wollen. Da ist fest verankert, dass auf jeder Verantwortungsebene tatsächlich auch Führung übernommen werden muss. Das heißt, dass man frühzeitig die Dinge, die sich abzeichnen – und das war übrigens in Pullendorf und Sondershausen auch über lange Zeit, dass zu viele es wussten und es gedeckt haben, schöngeredet haben oder weggeschaut haben, dass Führung nicht wahrgenommen wird.
Frage: 280 Fälle, wie kann das sein?
Antwort: Ja, deshalb der zweite Punkt: Ausbildung und zwar von den Mannschaften bis zu der Offiziersebene, dass wir sehr genau gucken, wer ist bei uns und wen wollen wir nicht bei uns haben… Damit wir eine breite Debatte führen, und das ist mein Anliegen: Wir müssen eine breitere, eine offene Debatte in den Bundeswehr führen: Wo stehen wir, was ist unsere Haltung. Vieles kann toleriert werden, aber nicht toleriert werden kann politischer Extremismus, Rechtsextremismus und religionsbedingter Extremismus. Dazu gehört eben auch die Herabwürdigung, die wir sehen.
Frage: Sie sind seit Dezember 2013 die zuständige Ministerin. Wir groß ist Ihr Anteil an dem Problem?
Antwort: Unter dem Strich habe ich immer die schlussendliche Gesamtverantwortung, das ist gar keine Frage. Aber meine Aufgabe ist eben auch tiefer zu graben. Und wenn wir tiefer graben, dann sehen wir eben, dass wir an die Strukturen ran müssen, die da sind. Denn offensichtlich greifen die Mechanismen nicht, die solche Streitkräfte haben müssen, damit auch frühzeitig gemeldet und aufgeklärt wird. In der Masterarbeit zum Beispiel, die hätte nicht als Vorläufer einfach verschwinden dürfen, sonst hätte man vor zwei Jahren sehen können, was sich dort zusammentut oder gärt.
Frage: Sie haben gleich nach Amtsantritt gesagt, dass die Personalaufgabe, das Personalproblem eine ihrer zentralen Aufgaben ist. Sie haben sich dann unter anderem um die Einrichtung von Zimmern gekümmert. Haben Sie den falschen Schwerpunkt gesetzt?
Antwort: Nein, im Gegenteil, es zeigt sich ja, dass der Schwerpunkt richtig ist. Und ich würde es auch nicht reduzieren auf das, was Sie eben genannt haben. Sondern es ging zunächst einmal los mit den Themen Vereinbarkeit von Dienst und Familie, nämlich das Väter und Mütter in dieser Bundeswehr ihren Dienst tun (…) Zweitens das Thema Respekt vor der Würde des Anderen. Ganz egal woher man kommt, wen man liebt und an wen man glaubt. Und wir haben gesehen an den Vorfällen ind Pfullendorf oder auch Sondershausen, das ist nicht selbstverständlich. (…)
Und der Dritte Punkt, der ist mir wichtig: Ich bin der festen Überzeugung – dafür habe ich die Dunkelfeldstudie in Auftrag gegeben -, dass wir ein Dunkelfeld haben, das ausgeleuchtet werden muss… Und der letzte Punkt… ist die Tatsache: Es ist nicht eine Frage der Freiwilligenarmee. Sondern die Täter, die wir heute kennen in den drei Fällen, sind alle aus der Wehrpflichtarmee. Also wir dürfen auch nicht die falschen Schlüsse ziehen.
Frage: Die SPD-Generalsekretärin wirft Ihnen vor – so wörtlich -, ein Sicherheitsrisiko zu sein. Ihre Antwort?
Antwort: Da macht sie es sich sehr einfach. Man muss die Debatte breiter angehen. Und dazu bin ich bereit.
(Aufgrund der Erfahrungen mit den vorherigen Threads werden alle Kommentare moderiert.)
Überleitend … @ Memoria: auch wenn die Ministerin politisch und medial ggf. gepunktet hat, uns Soldaten oder auch den ziv Beschäftigten hat sie pausalisierend herabgewürdigt. Gepaart mit den Aussagen des Herrn Pfeiffers empfand ich dies als ehrabschneidend. Das ist zumindest meine (soziale) Wahrnehmung. :-((
Erstmal noch einen Beauftragen bestellen und jemanden entlassen.
Jetzt kommt Mc Carthy hoch minus eins. Braucht/en die Bw/wir das wirklich?
@FK70
Was hat denn Pfeiffer gesagt?
MkG
T.L.
[Einfach mal den verlinkten ZDF-Beitrag anschauen? T.W.]
@FK70:
Für die Ministerin scheint die Perzeption ihrer Medienarbeit in der Bundeswehr lediglich ein möglicher Kollateralschaden zu sein.
Es geht im anlaufenden Wahlkampf um das Image der Ministerin.
Bin gespannt, ob die dahinter liegenden Fragen auch bald eine Rolle spielen.
Diese sind aus meiner Sicht:
Seit wann hat sie diese Erkenntnise?
Was ist das Problem? Korpsgeist? Nullfehlerkultur? Opportunismus?
Welche Maßnahmen hat bzw. wird sie ergreifen, um diese Probleme anzugehen? (Einzelne Personalmassnahmen sind keine Lösung für ein systemisches Problem)
Welche Verantwortung trägt der GenInsp?
Was sagt uns dies über die vorgeblichen Soldatenparteien
CDU/CSU, die in den letzten 35 Jahren 28 Jahre den IBuK gestellt haben?
Führungsschwäche, in der Tat…aber nicht die Ministerin der IBUK und somit die Führung? Als Soldat kann man ziemlich schwach finden, wie hier auf Grundlage von Gerüchten und unvollständigen Ermittlungsergebnissen bereits Pauschalurteile gegen alle Soldaten gefällt werden. Wenn überhaupt, dann hat hier ein Einzeläter, der seine Taten geschickt zu verheimlichen wusste, mutmaßlich diverse Straftaten begangen, und das Urteil darüber steht in einem Rechtsstaat ausschließlich einem Gericht zu. Ich finde es erschreckend, wie manche daraus ihr ideologisches Süppchen kochen und die Bundeswehr als ganzes angreifen, und wie wenig Rückgrat Ministerin und Wehrbeauftragter in dieser Frage zeigen.
Die Führerin beschwert sich über die Führungsschwäche.
@ FK70 | 30. April 2017 – 20:16
Ich teile Ihre Auffassung. Die Truppe leistet seit Jahren unter schwierigsten Bedingungen Großartiges und muss sich eine solch herabwürdigende Berwertung des IBUK anhören. Unglaublich.
Ich empfehle den bereits vor zwei Wochen verfassten Kommentar von Hans-Heinrich Dieter zu diesem Thema:
http://www.hansheinrichdieter.de/html/verstaubterklubdergestrigen.html
1. Der Soldat, der das Buch geschrieben hat, hat im ZDF sinngemäß gesagt:
„Die Bundeswehr ist ein Spiegelbild der Gesellschaft…..genauso viele Ar…wie draußen rumlaufen gibt es auch in der Bundeswehr…“
Ich persönlich glaube das auch.Und ich glaube einfach wir werden nie eine Quote von „Null“ erreichen können, egal was wir machen. Das gilt aber auch für Polizei, Feuerwehr, ja selbst Ärzte und Krankenschwestern wurden ja als Massenmörder (sog. Todesengel) erst überführt nach vielen Morden.
Fazit:
Die Kernfrage kann nur sein: Hat die Bundeswehr ein strukturelles Führungsproblem, welches über das normale Maß von Fehlverhalten bei vergleichbaren Organisationen (in Größe und Aufgabe) hinausgeht?
2. Die Ministerin hat das Beispiel der Masterarbet des Oberleutnant genannt. Sie sagte, dass damals bereits der Vorfall hätte gemeldet werden müssen.
Mag sein. Ich kenne die Arbeit nicht. Mag aber auch sein, dass der damalige Vorgesetzte das damals anders bewertet hat. Immer dann wenn man Verantwortung trägt muss man nach seinem eigenen inneren Kompaß handeln. Unterschiedliche Bewertungen zum selben Sachverhalt werden daher immer wieder vorkommen. Aber selbst wenn nun dieser eine Vorgesetzte eindeutig falsch gehandelt hätte, kann man das verallgemeinern und durch neue Regeln verhindern? Ich glaube nicht.
Ich lasse mich überraschen wie wir eine bessere Führungskultur schaffen wollen mit einer zunehmenden Anzahl von „Seiteneinsteiegern“ in hohem Lebensalter als Vorgesetzte und der Einstellung von Soldaten, die keinen Schulabschluss haben. Erfahrungsgemäß sind Menschen im Erwachsenenalter in ihren Grundüberzeugungen nicht mehr zu verändern. Ob daher in der Bundeswehr die Erziehung von Erwachsenen noch möglich ist wage ich zu bezweifeln.
Eine wirkliche Möglichkeit der Verbesserung der Vorgesetztenkultur wäre es das Anforderungsprofil bei potentiellen Bewerbern, die Vorgesetzte werden sollen, nach oben zu setzen. Ich habe allerdings den Eindruck, dass im Rahmen der aktuellen Personalstrategie (Aufwuchs) das Gegenteil geschieht, oder?
@T.W.
Sorry, hab ich auch gemerkt.
MkG
T.L.
Ich halte eine Zahl von 288 bei einer Gesamtstaerke von knapp grob um die 200,000 herum bereits fuer einen unvermeidlichen statistischen Bodensatz. Die wichtigen offenen Fragen fuer jemanden der aus dem akademischen Umfeld kommt waere wie gut die Betreuung funktioniert hat und ob man dort nicht eventuell nachbessern muss durch persoenlichere Betreuung etc.
Jetzt zu pauschalisieren ist natuerlich im Moment effektiv allerdings auf lange Sicht eventuell nicht hilfrech siehe @FK70 etc.
@Pete
2) Immer wieder haben Wehrbeauftragte kritisiert, das Dienstgrade mit unangemessen milden Disziplinarischen Maßnahmen geschützt worden sind.
Das „Prinzip der Inneren Führung wurde vernachlässigt“, möglicherweise trifft die Aussage zu. Dann fehlt aber eine Ergänzung die da lautet, „wie Führung überhaupt stiefmütterlich gehandhabt wird“.
Stiefmütterlich = Einsätze bei militärisch nicht erfüllbaren Aufträgen gepaart mit unzureichenden Mitteln und trostloser Material- sowie Personallage im Heimatland.
Schlecht, oder schlimmer noch, gar nicht geführt wird in Zeiten von militär-strategischer Orientierungslosigkeit. Eine Führung die sich an Oberflächlichkeiten wie Flat-Screen etc austobt, kommt schnell in den Geruch von: am Soldatischen nicht interessiert und obendrein noch ahnungslos.
Eine Armee, der ihr Daseinszweck nicht klar vor Augen steht, deren Soldaten die theoretische Frage des „wofür dienen wir Deutschland“, auf den Punkt gebracht das „wozu noch tapfer sein“ (Eidesformel) nicht jederzeit positiv für sich beantworten können, verlieren Vertrauen in die Führung.
Das Vertrauen in deren HALTUNG verschwindet. Haltung folgt auf Führung, orientiert an Zucht und Disziplin. In einer Laisser-faire-Armee kann das nur fehlen.
Haltung erwarte ich von der IBuK, falls sie eine Vorstellung davon hat. Gezeigt hat sie es bislang nicht. Die oberste militärische Vorgesetzte im Frieden zeigt Haltung, wenn ihr Hauptanliegen die Kampfkraft der Truppe, ihr Einsatzwert und zugehörige Ausbildung samt Ausrüstung sind. Das haben die vier zentralen unveränderlichen Größen zu sein.
Vorbildliche soldatische Haltung und militärische Leistung bedeuten die zwei Seiten ein und derselben Medaille. Beides gehört untrennbar zusammen
Wenn die Ministerin mangelnde Haltung beklagt, frage sie sich bitte warum dies so ist. Die Haltung der Truppe war einmal eine tadellose. Träfe dies nicht nicht mehr zu, darf sich die oberste Führung herzlich gern selbst befragen, wo in den letzten zwei Jahrzehnten IHRE Führungsfehler lagen.
Ich komme immer mehr zur Auffassung, die Bundeswehr leidet an nur einem Problem, in Person der Ministerin.
Wer, wenn nicht die politische Führung der vergangenen Jahre hat die Führungskultur und -schwäche in den Streitkräften zu verantworten? Wer, wenn nicht die politische Führung der vergangenen Jahre hat den Einzug von Angst, ständiger Rückversicherung und Mikromanagement als bestimmende Elemente dieser Führungskultur in der Bundeswehr zu verantworten? Wer, wenn nicht die politische Führung hat zugelassen, dass Führernachwuchs weitgehend abgeschottet von der übrigen Truppe seine militärische Prägung erhält? Wer, wenn nicht die politische Führung trägt die Verantwortung für die Jahrzehnte währende Kastration des MAD? Wer, wenn nicht die politische Führung übersieht, dass Innere Führung und positiver Korpsgeist (nichts anderes ist der Kameradschaftsbegriff im Soldatengesetz) zu einem Berufsbild sui generis dazugehören, sogar Voraussetzungen dafür sind, den Spagat zwischen „Bürger“ und „Uniform“ zu bewältigen? Führungsschwäche und Mangel an Haltung zu beklagen, ist angesichts der vorgegebenen Rahmenbedingungen durch die Regierungen seit 1990 gelinde gesagt einfach nur frech.
Ich habe noch einen Beitrag:
Der höchste Soldat der Bundeswehr (der Generalsinspekteur) sollte meines Erachtens bei solchen Debatten zunächst medial moderieren, und zwar sowohl im Interesse der Ministerin als auch im Interesse der Soldaten. Der GI hat nicht nur die höchste Position als Soldat im System Bundeswehr erreicht, sondern er diente in allen Vorgesetztenfunktionen und kann sich mit seiner ungeheuren Erfahrung hineinversetzen in junge wie in alte Vorgesetzte auf allen Ebenen. Er könnte eventuell ander Worte finden in einer Interviewsituation.
Die Ministerin ist bei aller Intelligenz, Leistungsfähigkeit und Erfahrung als Politikerin erst seit 4 Jahren im Bereich der Sicherheits- und Außenpolitik tätig. Das ist keine lange Zeit. Allein die internationalen Zusammenhänge zu erfassen und zu gestalten, die der Posten einer Verteidigungsministerin abfordert, erfordert bereits einen ungeheuren Energieaufwand. Nun auch noch die Arbeit für die Details der Führung in der Truppe (ich spreche nicht vom Ministererium,BMVg) zu übernehmen könnte jeden Menschen, in einer Phase in der immer mehr Einzelfälle generalisiert werden, am Ende kräftemäßig überfordern.
@ Pete: ich bin bei Ihnen. Doch was ist, wenn die IBUK nicht zulässt, dass der GI medial agiert? Wie sagte Sie mal in einer BPK, als Sie nach dem GI gefragt wurde? „Der GI hat andere Aufgaben, außerdem bin ich ja IBUK.“
Das ZDF bietet das Video auch zum Download an:
https://www.zdf.de/politik/berlin-direkt/berlin-direkt-vom-30-april-2017-100.html
Ich lach mich langsam tot- mit Blivk auf die Kommentare hier!
Als ob vdL etwas dafür könnte, dass es in der Bw tatsächlich immer mal wieder rechtsextremistische Auswüchse in allen Dienstgradgruppen – aber eben auch gerade beim Offz-Nachwuchs gegeben hat!
Da müssen wir schon vor unserer eigenen Tür kehren! Und zwar jeder Vorgesetezter und Staatsbürger in Uniform für sich!
Allein ich erinnere mich in meiner Dienstzeit von knapp 25 Jahren an irgendwelche Vorträge an der FüAk (Roeder?) in den 90ern und hier im Faden einen Verweis auf die Kommentarseite von GenLt a.D. Dieter ist nun wirklich niedlich! Was war dessen Reaktion auf rechtsextreme Auswüchse an der Uni nochmal? Ach ja- den Papa informieren und zwar bevor der Sohn vernommen wird. Und es scheinen viele für normal gehalten zu haben- deswegen fühlt sich GenLt a.D. Dieter ja auch ungerecht behandelt.
Das war 2006, der hier vorliegende Fall 2014….
Noch Fragen???
Für mich als StOffz dieser Bundeswehr ist das peinlich!
@Klaus-Peter Kaikowsky
Ihre 4 Hauptanliegen sind bestenfalls absolut wertlos ohne die wichtigste Loyalität oder Treue solange des Souveräns Sache gerecht ist.
@Aufkläree
Wo sind die Generale und anderen Offiziere, die in Protest ihr Patent zurückgaben und den Abschied einreichten, weil Gehorsam illoyal und unehrenhaft gewesen wäre?
Aufkläree | 30. April 2017 – 21:32
Sie treffen den Nagel auf den Kopf.
Wer heute Mangel an Haltung und Führungsschwäche diagnostiziert und selbst seit drei Jahren die höchste Führungsposition in der Bw innehat, der muss sich selbst die Frage stellen lassen, ob man nicht selbst einen Mängel an Haltung sowie Führungsschwäche aufweist.
Jetzt hört endlich auf mit dem Jammern, Beschwichtigen und Relativieren. Weil die Ministerin als IBuK sebst betroffen sein könnte, darf sie keine Mängel in der Führung ansprechen und zu beheben versuchen? Geht’s noch?
Streitkräfte sind kein Mädcheninternat, aber auch nicht irgendeine Institution in der Gesellschaft. Es ist aus Gründen ihrer Natur eine Daueraufgabe, der auch nur ansatzweisen Entwicklung extremistischem Gedankengutes keine Chance zu geben. Und Daueraufgaben stumpfen erfahrungsgemäß bisweilen ab und werden nicht mehr ernst genug genommen. Daher bedarf es ab und zu einer nachhaltigen Auffrischung. Diese Zeit scheint jetzt wieder mal reif zu sein (wie schon einige Male zuvor in der Vergangenheit). Zwar lässt sich auch bei bestem Willen nicht jeder Einzelfall verhindern, aber umso konsequenter muss man bleiben. Und wenn, wie aktuell offenbar, die Offizierebene auffällig wird, dann ist echt Land unter.
@ThoDan
Diss wird durch die Eidesablegung gewährleistet.
Dass Deutsche Soldaten als Parlamentsarmee einer gerechten Sache dienen, bedarf keiner Diskussion.
@Harry
+1
@ FK70:
„…ich bin bei Ihnen. Doch was ist, wenn die IBUK nicht zulässt, dass der GI medial agiert? Wie sagte Sie mal in einer BPK, als Sie nach dem GI gefragt wurde? „Der GI hat andere Aufgaben, außerdem bin ich ja IBUK.“
Natürlich kann sie so handeln wie sie will. Ich glaube aber – wie Sie offensichtlich auch- dass es dem Gesamtsystem Bundeswehr und ihr selbst eher schadet.
@Harry
„…Ich lach mich langsam tot- mit Blivk auf die Kommentare hier! Als ob vdL etwas dafür könnte, dass es in der Bw tatsächlich immer mal wieder rechtsextremistische Auswüchse in allen Dienstgradgruppen – aber eben auch gerade beim Offz-Nachwuchs gegeben hat!…“
Meine Antwort:
Natürlich kann vdL nichts für die Versäumnisse in der Truppe. Gerade deswegen sollte sie Einzelfälle aus der Truppe auch nicht so generalisieren das der Eindruck in der Öffentlichkeit ensteht, es sei ein strukturelles Problem der Bundeswehr. Oder aber es ist tatsächlich ein strukturelles Problem, dann aber tragen Sie und ihre Vorgänger im Amt (seit Langem CDU)
auch eine Mitverantwortung.
„…Da müssen wir schon vor unserer eigenen Tür kehren! Und zwar jeder Vorgesetezter und Staatsbürger in Uniform für sich!…“
Meine Antwort:
Noch einmal: Sie haben Recht! Dann ist es aber auch keine Ministersache, sondern eine truppendienstliche Angelegenheit und die wird schlicht abgearbeitet.
Im Kern geht es um die Frage, die ich oben bereits gestellt habe:
Hat die Bundeswehr ein strukturelles Führungsproblem, welches über das normale Maß von solchen Fehlverhalten bei vergleichbaren Organisationen (in Größe und Aufgabe) hinausgeht?
Wenn das der Fall ist die Ministerin gefragt und mitverantwortlich. Wenn nicht, ist es eine truppendienstliche Angelegenheit die Einzelfälle abzuarbeiten und erkannte Mängel im System abzustellen.
Offenbar ist es neuerdings en vogue als Verteidigungsminister(in) gegen Ende der Amtszeit undifferenzierte Kritik des eigenen Bereichs vorzunehmen. So wie TdM damals den gesamten Rüstungsbereich unter Generalverdacht der unziemlichen Industrienähe stellte, wird nun in ähnlich pauschaler Weise die mangelnde Führungsfähigkeit angeprangert. Aus meiner Sicht ein grundsätzlich sehr merkwürdiges Verhalten.
Um sich als Heeresreformerin bzw. brutalst mögliche Aufklärerin zu profilieren, kann man schon mal 178.000 potentielle Wähler verprellen – unterm Summenzug ist dss höchst erfolgreich, „die räumt so richtig auf“. Frau Merkel kann froh sein, dass es sich beim neuesten Fall um einen OLt der Bw handelt, so lässt sich der eigentliche Skandal an der ganzen Geschichte gut vernebeln…
Aha, aus Einzelfällen konstruiere man sich ein Pauschalurteil – fertig ist der Wahlkampfschlager.
Und sich anschließend über die HALTUNG der Untergebenen auslassen. Ich bin fassungslos über diese Schäbigkeit.
Ich zitiere Helmut Schmidt (Menschen und Mächte, S.177): „Deshalb sah ich die allgemeine Wehrpflicht als einen Faktor an, der die demokratische Grundgesinnung unserer Streitkräfte sichern half.“ Es sind keine Einzelfälle, es ist halt systembedingt, wenn sich eine Organisation mit vielen materiellen und personellen Ressourcen an ihrem eigenen Anspruch und Korpsgeist und nicht an externen Anforderungen ( z. B. der Kunden) orientiert oder orientieren soll ( z.B. weil die Politiker Verluste an Mensch und Material scheuen) . Wer kann sich persönlich schon über Jahre selbst motivieren, wenn die Führung keine neuen, realen Aufgaben stellt? Dann beschäftigt sich halt die Organisation ( bei Helmut Schmidt die Reichswehr) oder der einzelne Mitarbeiter ( hier der Oberleutnant) mit seine eigenen, verkorksten Ideen!
@Harry
„Ich lach mich langsam tot- mit Blivk auf die Kommentare hier!“
Dann wünsche ich Ihnen ein möglichst kurzes Leiden. Aber wenn der einzige konkrete Vorfall, an den Sie sich erinnern können, ein Vierteljahrhundert zurückliegt, kann die Lage, was Rechtsextremismus in der Bundeswehr angeht, so übel nicht sein.
Aber auch ein Führung die hinter der Truppe steht
und die nach Außen Verteidigt Problem
@ klabautermann | 30. April 2017 – 15:05 , siehe: http://augengeradeaus.net/2017/04/skandale-bei-bundeswehr-ausbildung-von-der-leyen-setzt-heeres-ausbildungschef-ab/comment-page-6/#comment-266807
However, die Protagonisten der elitären, postmodernen Heerskampftruppenphilosophie sollten sich darüber im klaren sein, dass sie sich in einem politisch und rechtlich sehr sensiblen Raum bewegen.
Hart ausgeteilt.
Die Ministerin hat, auch ohne das Interview bemühen zu müssen -welches mir nebenbei bemerkt deutlich zu weit geht- klar gemacht, dass sie Vorgesetzte und Kameraden für die die Artikel 1 und 3 des GG im Besonderen, sowie die Verfassung und die Gesamtheit der Gesetze im Allgemeinen „Eventualpositionen“ sind, nicht will. Das finde ich gut und richtig.
Es beglückt mich nicht -um es so sachlich wie möglich auszudrücken- der „Das wird man doch noch mal sagen dürfen“-Fraktion immer noch sagen zu müssen, dass sie aufhören soll, mich mit homophoben, frauen- und transgenderverachtenden, xenophoben und sonstigen schwülstigen -Ostdeutsche sind alle Nazis, Tätowierte untragbar, Infanteristen alle rechtsextrem und Menschenschinder, Luftwaffenoffiziere sind alle weich und tragen alle weiße Schals, usw. – Ressentiments zu belästigen.
Diese Leute, ganz gleich welchen Bundeswehrteil angehörig, sollen in ihrem Brückenkopf versauern, eine Brücke ins Gestern wird ihnen nicht gebaut.
Wenn sich aber eine 19jährige/ein 19 jähriger Gefreiter „Treue um Treue“ in seine Stube hängt, dann werde ich ihr/ihm im Rahmen der Politischen Bildung helfen, diesen Spruch zu erfassen und einzuordnen. Mit ihr/ihm klären, warum der Treuebegriff in der Wehrmacht falsch besetzt bzw. mißbraucht wurde und wie das vonstatten ging, warum der ihres/seines Bundeswehr-Eides richtig und bedeutend ist.
Sie/er lernt es: Gewonnen. Sie/er lernt es nicht: Verloren. Vorbereitung der Entlassung durch Anlegen und Abliefern einer ordnungsgemäßen Ermittlungsakte bei der bescheidenden Stelle. Evtl. Ende der Laufbahn für einen selbst. Alternative? Keine. Man gibt nicht auf!
Führer, Ausbilder und Erzieher…jawohl: Erzieher. Die junge Soldatin/der junge Soldat wird zur braven Soldatin/zum braven Soldaten nicht durch blosse formale Ernennung. Man tut so, als wäre das in der Postwehrpflichtarmee entbehrlich (auch das ZInFü). Ich halte dagegen.
Härte? Hart ist man in aller erster Linie sich selbst gegenüber; Selbstdisziplin, innere Haltung zur FDGO und Inneren Führung sowie zum jeweiligen Auftrag…das sind Dinge die ich an meinem Gegenüber schätze.
Ein Ausbilder, der empathisch einerseits und konsequent andererseits selbst auf höchstem Niveau erworbenes Wissen methodisch-didaktisch geschickt weiterzugeben versteht, wird immer seine Frauen und Männer erreichen und erfolgreich sein. Weil er die Menschen mitnimmt, weil er sie begeistert, weil er sie stolz auf das Erreichte machen kann, weil er die Menschen auf soldatische Aufgaben in Frieden und Krieg geistig, körperlich und handwerklich vorbereitet und diese sich dann dort bewähren und sie somit immun macht ggü Extremisten und Artverwandte, andererseits aber offen für konstruktive Kritik.
Ein Bild:
Ein Ausbilder, der im Laufbahnlehrgang Zusatzdienst beantragt für seine Frauen, weil sie nicht über die Eskaladierwand kommen, mangels ausreichend trainierter folglich mangels ausgeprägter Nacken- und Brustmuskulatur (häufiger der Fall, als Sie annehmen würden, auch bei an sich körperlich fitten Frauen, ein vollkommen unspektakuläres Phänomen, durch gezieltes Training gut in den Griff zu bekommen) wird belohnt werden durch stolze und starke Frauen im Führer- und Unterführerkorps. Hier darf sich dann auch der Ausbilder selbst ein stolzes, wenngleich bitte verhuschtes Lächeln gönnen.
Der Ausbilder, der die Eskaladierwand höhenverstellbar macht, den einfachen Weg geht, der darf sich über Hohn und Spott nicht wundern.
Was haben wir gemacht? Ersterem haben wir die SAZV als sakrosankt gegeben und Zweiterem eine höhenverstellbare Eskaladierwand gebaut.
Darauf kommt es an: Die anvertrauten Menschen in den richtigen Zug setzen und mitnehmen. Andererseits bewahrheitet sich immer wieder ein alter Spruch der Organisationswissenschaften: Man verändert kein System gegen die Menschen.
Auch Frau von der Leyen lernt ihn gerade. Oder?
@Aufkläree | 30. April 2017 – 21:32
Wer, wenn nicht die politische Führung der vergangenen Jahre hat die Führungskultur und -schwäche in den Streitkräften zu verantworten?
Wir Offiziere waren das.
Das Problem scheint u.A. darin zu liegen dass die Fuehrung der Bw Schuldige fuer Mikroprozente an Fehlverhalten des Kollektivs sucht und anprangert um in der Presse besser da zu stehen anstatt die Diskussion und Ueberzeugung per Argumentation zu bevorzugen.
Wow, das ist schon dreist, nein, dummdreist.
Verantwortlich für ein Führungsproblem in einer Armee ist: Die Führung.
Genau genommen: Frau Bundesverteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen.
Wäre Frau Ministerin drei Wochen im Amt, wäre eine solche Äußerung angemessen. Nach drei Monaten im Amt wäre sie noch hinnehmbar, man würde aber fragen, ob die politische Führung denn nun endlich in die Gänge kommt und das Problem löst.
Nach mehr als drei Jahren an der Spitze der Bundeswehr ist ein solches Interview das Eingeständnis des Scheiterns und ein Grund für einen Rücktritt. Es ist zudem charakterlos, sich als langjährige Chefin so über seinen Laden zu äußern. Der fad-bittere Beigeschmack populistischen Wahlkampfgetöses wird doch sehr intensiv. Frau Ministerin verwechselt offenbar „Respekt für Vielfalt“ mit charakterloser Beliebigkeit und Führungsschwäche.
Frau von der Leyen hat offenbar ein Haltungsproblem und unsere Streitkräfte haben offensichtlich eine Führungsschwäche an der Spitze. Der Fisch stinkt immer vom Kopfe an.
Frau Ministerin hat es in Rekordzeit geschafft, einen Skandal um einen Oberleutnant zum Skandal um die Bundesverteidigungsministerin zu machen.
Merkt die Frau nicht, dass Loyalität keine Einbahnstraße ist und sie mit diesem Interview ihrer Truppe die Loyalität aufgekündigt hat?
Respekt vor der Würde des Anderen beinhaltet, dass eine Bundesverteidigungsministerin nicht die Vielen herabwürdigt, die loyal mit richtigem Wertekonzept einen guten Job machen, um davon abzulenken, dass die Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt die schwarzen Schafe nicht in den Griff bekommt und sich lieber medienwirksam mit FKK* beschäftigt.
Sicherheits- und geopolitisch sind die aktuellen Vorfälle mehr als fatal. Die Bundeswehr bewegt sich auf eine Phase der paralysierten Selbstbeschäftigung zu und könnte ihre Handlungsfähigkeit verlieren. Dabei deuten viele Indikatoren darauf hin, dass die Streitkräfte vor großen Herausforderungen stehen. Eine Armee, die aufgrund ungelöster Probleme das Gut Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit nicht bereitstellen kann, ist ein Sicherheitsrisiko. Die strukturelle Parallele zum Zustand der Roten Armee 1940 drängt sich auf, mit all ihren direkten und indirekten Wirkungen.
Wie will man mit FKK, aber ohne funktionierendes Offizierskorps eine glaubhafte Abschreckung organisieren?
* FKK: Flachbildschirm, Kühlschrank und Kita
@Harry
Die Mehrzahl der Kommentare zielt doch darauf ab, dass die grundlegenden soldatischen Tugenden als militärischer Führer, die wir täglich Leben vom IBUK mit Füßen getreten werden. Zumindest kann ich das für meinen Dunstkreis behaupten.
Dazu zähle ich sich vor seine Soldaten zu stellen, sie nach außen hin zu schützen und hinter verschlossenen Türen Ohrfeigen zu verteilen und immer wieder Verantwortung für Dinge zu übernehmen, die in meinem Verantwortungsbereich geschehen.
Würde ich meinem Kdr ggü. äußern, dass ich dich gar nicht schuld sei, weil … würde der mich sowas von achtkantig rausschmeißen und das auch zurecht.
Ich persönlich bin maßlos von der politischen Führung enttäuscht und leite daraus auch meine Entscheidung ab, als SaZ auszuscheiden und kein BS werden zu wollen und das nicht erst seit gestern.
Musste der Verweiß auf StOffz wirklich sein?
re: Bin_dabei
Fast vier Jahre im Amt und jetzt nichts weiter als eine abstrakte „orthopädische Diagnose“ von v.d.L.!
Ich neige zu der Ansicht, dass die Bundeswehr seit Jahren ein Problem in der politischen Führung des BMVg mit sich rumschleppt!- Und dieses Problem mit der Berufung von v.d.L. offensichtlich seinen Höhepunkt erreicht hat!
Meiner Ansicht nach hat v.d.L. in diesem Amt nun final unter Beweis gestellt, dass Talente und Fähigkeiten für ein Ministeramt (doch) nicht ausreichen!?
Man/frau hätte das auch schon früher erkennen können!- Langsam wird’s nur noch peinlich …
Herr Pfeiffer, wie kommen Sie denn zu dieser Bewertung😤
re: Bin_dabei
Stimme der Aussage uneingeschränkt zu …
Tja, UvdL sollte sich wirklich vor die Truppe stellen, in ihrem Dienstzimmer hinter verschlossener Tür ein paar verbale Watschen verrteilen an den GI und InspH, dann öffentlich die politische Gesamtverantwortung übernehmen und zurück treten. Das wär doch mal was ;-)
@ Roccy: sorry – bin nun mal StOffz, wenn ich mir an die eigene Nase fassen möchte – dann betrifft es eben auch diese DG-Gruppe…
@ Frodo: zum Thema FKK: wenn Sie sich den Inhalt der Agenda Attraktivität mal genauer angesehen hätte, hätten Sie gesehen, dass das Themenfeld 1 „Gute Führung gestalten“ hieß.
Was für ein Theater 2014!!!!!! Was maßt sich die Frau an- wir haben doch die Innere Führung mit der Muttermilch aufgesogen, brauchen wir doch alles nicht!
Im gleichen Jahr schreibt ein junger Leutnant eine (mutmaßlich) rechtsextremistische Masterarbeit, fällt auf (da hat die Innere Führung funktioniert!) und wird dann aber nicht intensiver überprüft….
Die Bw soll also keinen Korpsgeist haben – was machen wir richtig, was alle anderen falsch machen? Im Militärischen wie im Zivilen?
@Sachlicher: Völlig d’accord. Aber, ohne uns von dieser Verantwortung befreien zu wollen, ist doch die Frage erlaubt, wer das System zu verantworten hat, dass so viele Vorgesetzte dazu bringt, derart eklatant zu versagen.
Allzu viele Kommentare hier bestätigen (ungewollt) den Verdacht, dass die Bw tatsächlich ein zumindest unterschwelliges, aber grundlegendes Problem mit grenzwertigen staatspolitischen Auffassungen oder zumindest deren blauäugiger Duldung hat. Sorry. Das kann sich eine Armee in einer Demokratie aber nicht leisten. Und daher muss die Führung auf allen Ebenen kräftig gegenhalten – freilich geschickt und glaubwürdig.
Frau von der Leyen hat ihrerseits das Problem, dass alle ihre Maßnahmen – und seien sie mitunter auch noch so berechtigt – als Versuch der eitlen Selbstinszenierung wahrgenommen werden. Das nimmt ihr in der Sache vieles an Wirkung. Warum sagt ihr das niemand im engsten Beraterkreis?
@Klaus-Peter Kaikowsky
Über den Wert des Eides allein können wir mal einer Diskussion zwischen Nero und Galba zuhören.
Ich pflege Soldaten auszuheben nicht sie zu kaufen.
Armeen demokratisch-republikanischer Staaten namen nicht nur an „gerechten“ Kriegen und Einsätzen teil, siehe die Kolonialgeschichte der USA, Grossbritanniens und Frankreichs.
Massaker von Amritsar.
Die Bundeswehr ein Spiegel unserer Gesellschaft? Das ist sicher nicht ganz falsch, aber sicher ist die BW keine eins zu eins Abbildung der sozialpolitischen Struktur unseres Landes. Natuerlich wird der Rechtsruck in unserem Land dazu gefuehrt haben, dass auch mehr Rechtsradikale den Weg in die Bundeswehr gefunden haben und natuerlich uebt diese fuer das rechte Klientel eine besondere Anziehungskraft aus. Konservativ hierarchische Strukturen, Uniformen und Umgang mit Waffen sind Dinge, die das Naziherz schon immer schneller schlagen ließen. Das Infiltrieren der Bundeswehr durch Rechtsradikale ist also sicher nichts Neues und laesst sich, wenn nicht gleich zu Bewerbungsbeginn konsequent überprüft wird nicht verhindern lassen. Selbst dann wird der ein oder andere durchs Raster rutschen, da sich sicher nicht immer klare Grenzen ziehen lassen. Der eigentliche Skandal im Hinblick auf die Rechtsradikalenproblematik ist doch der interne Umgebung damit. Frau VdL hat den Finger in die Wunde gelegt und das ist gut so und es ist ihr gutes Recht. Sie ist die erste Verteidigungsministerin, die diesbezüglich Klartext redet und das offensichtliche Fuehrungs und Haltungsproblem anspricht. Das besteht in erster Linie auf der unteren und mittleren Fuehrungsebene. Da darf man ruhig fragen ob alle Kompaniechefs und Kommandeure adäquat reagieren, wenn sich abzeichnet, dass sich offensichtlich ein Rechtsradikaler eingeschlichen hat oder ein Soldat sich zu einem solchen entwickelt hat ? Oder sieht man vielleicht eher den vorbildlichen pflichtbewussten perfekten Soldaten weshalb man gerne mal die Augen zudrückt, nach dem Motto: ist zwar ein rechter Spinner, aber sonst ein guter Mann? Ich denke da darf es überhaupt keine Toleranz geben, sei der Mann auch noch so gut. Jemand der nicht voll und ganz auf dem Boden der demokratischen Grundordnug steht hat in der Armee eines demokratische Staates nichts verloren. Ich hoffe darüber besteht hier Einigkeit. Wir Buerger dieses Landes und natuerlich auch die oberste Fuehrung dürfen von den Offizieren schon verlangen dass sorgfältig beobachtet und auch schon beim geringsten Verdacht gehandelt und nichts unter den Teppich gekehrt wird. Man muss Frau VdL Vorgehensweise jetzt nicht unbedingt gut finden, aber in der Sache hat sie Recht. An die Herren Offiziere hier im Forum , machen Sie sich mal die Muehe und besuchen einschlägige Foren oder die rechten Seiten bei Facebook , Sie werden ueberrascht sein was ihre Soldaten da so alles posten. Auch da kann man ansetzen und das hat nichts mit Gesinnungschnueffelei zu tun, wenn Sie Ihre Aufgabe, die Bundeswehr vor rechtsradikalen Tendenzen zu schützen, auf verschiedenen Ebenen wahrnehmen.
@Sierra
Mit dieser Aussage hat sich Herr Pfeiffer aus seiner neuen Aufgabe geschossen und ist für das Ministerium und die Regierung nicht mehr haltbar.
Wenn die Ministerin noch einen Funken von Verantwortung für tausende unbescholtene Angehörige der Bw in sich glühen hat, muss sie ihn von seiner neuen Funktion entheben.
Auch muss sie sich fragen lassen was sie nach der Veröffentlichung der Berichte des WB in ihrer Amstzeit als Reaktion auf diese unternommen hat. Dort waren alle Punkte der Kritik immer angesprochen. Auch sollte sich die Ministerin fragen, wann sie in den Beteiligungsgremien und Veranstaltungen der Vertrauenspersonen anwesend war.
Am Ende hat sie Fehlerkultur (ohne Aufmerksamkeit und Presse) nicht gelebt.
Es geht nicht um Abstellung von Mängel, sondern um Finden von Schuldigen (die es oft nicht sind), deren offentlichen Bloßstellung zur Ablenkung und Futter für die Presse/Wahlvolk.
@ Hauptgefreiter | 01. Mai 2017 – 9:48
‚…. dass sich offensichtlich ein Rechtsradikaler eingeschlichen ‚
Das operative Wort ist ‚offensichtlich‘-rechtsradikal‘
Wenn es denn offensichtlich ist darf und muss man handeln.
Iro/on Soziale Medien nach politischen Aeusserungen der unterstellten Soldaten zu durchsuchen, ist aber sicherlich im Sinne unserer FDGO iro/off
Ich hab hier bisher immer nur mitgelesen, aber jetzt platze ich innerlich langsam. Was glaubt denn Von der Leyer eigentlich sich anzumaßen? Ich empfehle einen Artikel zu lesen:
[Link gelöscht – Links zu deutschen Verlagswebseiten finden hier aus bekannten Gründen nicht statt. Der FAZ-Gastbeitrag „Über Korpsgeist und Kampftruppen“ ist hier auch schon länglich debattiert worden. T.W.]
Dadrin kann man schön sehen wer hier den falschen Weg bestreitet!
„Die Bundeswehr hat ein Haltungsproblem“ Hallo? Die Anzahl der Soldaten muss Sie mal ins Verhältnis setzen zur Anzahl der Fälle!
Wenn ich hier insgesamt viele Beiträge lese, die Korpsgeist ohne jede Differenzierung verteidigen und fordern, die vielen Verharmlosungen massiver Gesinnungsfehler, Herabklassifizierungen von massiven Verstößen gegen die Persönlichkeit, die Berufung auf „war doch schon immer so“, „hat keinem geschadet“, dann wird mir angst und bange. Dann hat die Innere Führung komplett versagt. Auf allen Ebenen.
@Frodo
Sowas von 1+.
Alles nochmal in Ruhe angehört. Ich beginne erstmals zu ahnen, warum die Katholische Kirche die Zusammenarbeit mit Pfeiffer so aprubt beendet hat.
Ein strukturellen Problem kann man behaupten, wenn Vorstandsmitglieder Bu**reisen für ihre Mitarbeiter nach Brasilien oder Ungarn organisieren!
VdL ist unglaublich.