Sarin-Angriff in Syrien: Frankreich beschuldigt syrische Regierung

Das zunächst mal nur als Merkposten; die Folgen könnten noch interessant werden: Für den Einsatz chemischer Kampfstoffe in Khan Sheikhoun in Syrien am 4. April, bei dem das Nervengift Sarin eingesetzt worden sein soll, hält Frankreich nach Auswertung eigener Quellen die syrische Regierung für verantwortlich:

Based on this overall evaluation and on reliable and consistent intelligence collected by our Services, France assesses that the Syrian armed forces and security services perpetrated a chemical attack using sarin against civilians in Khan Sheikhoun on 4 April 2017.

heißt es als Schlußfolgerung in einem Bericht der französischen Regierung, den das Außenministerium in Paris am (heutigen) Mittwoch (auch auf Englisch) veröffentlichte.

Das ist deshalb bedeutsam, weil es bislang entsprechende Aussagen aus den USA und der Türkei gab, sonst aber keine Regierung unter Berufung auf eigene Erkenntnisse zu einer solchen Aussage kam (die Bundesregierung hat nach meiner Erinnerung wiederholt betont, dass sie keine eigenen Erkenntnisse habe).

Von russischer Seite wird die französische Aussage allerdings nicht akzeptiert, wie TASS berichtet:

French Foreign Minister Jean-Marc Ayrault’s statement about Syrian army using sarin gas is unable to change Russia’s position as Moscow stands for an international investigation into this incident, Kremlin Spokesman Dmitry Peskov told reporters on Wednesday. (…)The Kremlin and President (Vladimir) Putin still believe that conducting an impartial international investigation is the only way to find out the truth,“ the Russian presidential spokesman added. „We still do not understand and express regret as the OPCW (the Organization for the Prohibition of Chemical Weapons) refrains from carrying out such an investigation,“ Peskov added.
Als Reaktion auf den Kampfstoff-Einsatz hatten die USA eine syrische Luftwaffenbasis angegriffen.