Neue Korvetten: Ringen um den Preis für die neuen Kriegsschiffe

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Die geplante Beschaffung von fünf weiteren Korvetten für die Deutsche Marine ist weiterhin von Problemen begleitet. Nachdem das Verteidigungsministerium den Auftrag für die Kriegsschiffe ohne Ausschreibung vergeben will und eine an dem Auftrag voraussichtlich nicht beteiligte Werft dagegen Widerstand angekündigt hat, gibt es nun offensichtlich Schwierigkeiten mit den vorgesehen Kosten für das Projekt.

Ein erstes Angebot der Werften, die den Zuschlag für die Schiffe erhalten sollen, sei vom Ministerium abgelehnt worden, berichtet Reuters:

Ein von Lürssen geführtes Werften-Konsortium ist beim Bundesverteidigungsministerium nach Angaben aus Rüstungskreisen mit einem ersten Angebot zum Bau von fünf Korvetten für die Marine abgeblitzt.

Das Angebot habe deutlich über dem im Haushalt veranschlagten Preis von 1,5 Milliarden Euro gelegen, hieß es am Dienstag in Rüstungskreisen. Um den Preis unter diese Grenze zu drücken, habe das Konsortium Zulieferer nun dringend aufgefordert, die eigenen Angebote in Kosten und Leistungsumfang zu reduzieren.

Eine Bestätigung oder Stellungnahme dazu von Lürssen oder dem Verteidigungsministerium gibt es bislang nicht.

Dass bei einer Rüstungsbeschaffung über den Preis verhandelt wird, ist nichts Ungewöhnliches. Die Beschaffung der Korvetten ist allerdings mit einem engen Zeitplan verbunden – bis zur Sommerpause soll ein Vertrag dem Haushaltsausschuss des Bundestages vorgelegt werden. Dieser Zeitplan ist damit nicht nur durch mögliche vergaberechtliche Schritte gefährdet, sondern auch durch die Preisverhandlungen.