Kurz zitiert: Von der Leyen und das „gigantische Personalproblem“ der Bundeswehr

Eine Interview-Aussage von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen erregt an diesem Karfreitag Aufsehen: Die Ministerin, so heißt es in den Nachrichtenmeldungen dazu, habe Alarm geschlagen und auf ein gigantisches Personalproblem der Bundeswehr hingewiesen.

Nun hat die Bundeswehr unbestritten ein Personalproblem, aber dennoch empfiehlt sich ein kurzer Blick darauf, was die Ministerin gesagt hat und in welchem Kontext. Das Interview haben Kollegen der Süddeutschen Zeitung geführt für Plan W – Frauen verändern Wirtschaft, ein Magazin dieser Zeitung.  Und da ging es, das steht auch in der frei im Netz verfügbaren SZ-Zusammenfassung, um ihre Rolle als Ministerin und die damit einhergehende Verantwortung.

Die Passage mit dem Personalproblem war da nicht wirklich die wichtigste – aber offensichtlich die griffigste (auch für die Überschrift der SZ-Onlinefassung).  Zur Dokumentation mal hier der Wortlaut dieser Passage (im Rahmen der üblichen, von der SZ für Zitate vorgegebenen Beschränkung, mehr als drei Sätze plus Überschrift mögen die nicht zugestehen):

Frage: Ist es auch ein Vorteil, Zivilistin zu sein?
Antwort : (…) Aus meiner Perspektive als Familienministerin und Arbeitsministerin war mir klar, dass dieses Unternehmen ein gigantisches Personalproblem hat. Im zivilen Bereich überaltert, kaum Systematik in der Nachwuchsgewinnung und wachsende Aufgaben vor der Brust.

Diese Frage reiht sich ein in mehrere Fragen, die mit den Erfahrungen von der Leyens seit oder auch bei Amtsantritt zu tun haben und in denen sie immer wieder auf ihre erste Afghanistan-Reise im Dezember 2013 als prägende Erfahrung verweist. Und in dem Zusammenhang lässt sich die Aussage mit dem Personalproblem auch als Erfahrung bei Amtsantritt verstehen. Wenn das Problem natürlich auch weiter besteht.

(Archivbild: von der Leyen in einem Hubschrauber CH-53 bei ihrer Somerreise 2015)