Bundestags-Haushaltsausschuss billigt zusätzliche Kampfpanzer für die Truppe

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Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am (heutigen) Mittwoch eine Vorlage gebilligt, die der Bundeswehr zusätzliche Kampfpanzer verschaffen soll. Vor mehr als zwei Jahren hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen angekündigt, die Zahl der Kampfpanzer der Bundeswehr wieder zu erhöhen und dafür rund 100 gebrauchte Leopard2-Panzer von der Industrie zurückzukaufen und modernisieren zu lassen. Die Parlamentarier billigten den Vertrag, der damit noch vor der Bundestagswahl unterzeichnet werden kann.

Das Vorhaben mit einem Volumen von rund 760 Millionen Euro plus rund 18 Millionen Euro für Ausbildungsgerät und Sonderfahrzeuge soll in den nächsten sechs bis sieben Jahren realisiert werden – und die Zahl der Kampfpanzer der Bundeswehr damit von den zuvor geplanten 225 auf 320 steigen. Diese Zahl liegt immer noch weit unter der von mehr als 2.000 Kampfpanzern, die während des Kalten Krieges allein die westdeutsche Bundeswehr in ihren Beständen hatte.

Das Vorhaben hatte sich nach Angaben der Ministerin vom November vergangenen Jahres länger hingezogen als geplant: Die beiden beteiligten Unternehmen, die Münchner Firma Krauss-Maffei Wegmann (KMW)und der Düsseldorfer Rheinmetall-Konzern, hatten sich offensichtlich zunächst nicht über die Anteile an dem Paket für die Modernisierung einigen können.

Die geplante Version Leopard 2A7V, auf die die alten Panzer hochgerüstet werden, zeichnet sich laut KMW durch diese Modernisierungen aus:

Der LEOPARD 2 A7V ist die Antwort von KMW auf die Kampfwertsteigerungen, die von der Bundeswehr vor allem mit Blick auf kommende Beschaffungsvorhaben geplant werden. Sämtliche aktuellen Anforderungen an das neue System sind in dieser Variante umgesetzt. Dazu zählt unter anderem ein 20 kW-Hilfsaggregat, das bei ausgeschaltetem Haupttriebwerk den Betrieb ausgewählter taktischer und operativer Funktionalitäten im Bereich der Sensorik und der Kommunikationssysteme sichert, genauso wie die Fähigkeit, programmierbare Munition zu verwenden. Ein modulares Schutzkonzept erlaubt die Anpassung des LEOPARD 2 A7V an unterschiedliche Missionsanforderungen.

Fürs Protokoll: Aus der langen Liste der Rüstungsvorhaben, die noch bis zur Wahl abgearbeitet werden sollen, billigte der Haushaltsausschuss außerdem den deutschen Anteil am Modernisierungsprogramm der NATO-AWACS-Luftraumüberwachungsflugzeuge und das Programm der Flugabwehr Marine im Nächstbereich/ RAM Block 2B.

(Archivbild März 2015: Kampfpanzer Leopard 2 A7 beim Panzerbataillon 203 in Augustdorf – Bundeswehr/Marco Dorow)

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