Anschlag auf den BVB: Mit Remote Controlled IED
Fußball ist hier kein Thema, Terrorismus im Inland in der Regel auch nicht. Beim Anschlag auf den Mannschaftsbus des Fußballvereins Borussia Dortmund am 11. April mache ich eine Ausnahme: Die Bundesanwaltschaft hat einen Tatverdächtigen festgenommen und dazu am (heutigen) Freitag eine ausführliche Pressemitteilung veröffentlicht. Und da ist die Tatwaffe von Interesse – etwas, das Deutsche bislang nur aus Afghanistan (und vielleicht auch Mali) kennen: Eine selbstgebaute Sprengvorrichtung, im internationalen Sprachgebrauch ein Improvised Explosive Device (IED). Mit Funkfernzündung, Remote Controlled (RC). Und mit Metallstiften gefüllt.
Die Schilderung in der Mitteilung der Bundesanwaltschaft:
Die drei Sprengsätze waren über eine Länge von 12 Metern in einer Hecke entlang der Fahrstrecke des Mannschaftsbusses angebracht. Die Sprengwirkung der Sprengsätze war auf den Bus ausgerichtet. Die Sprengsätze wurden zeitlich optimal gezündet. Der vordere und der hintere Sprengsatz waren in Bodennähe platziert. Der Mittlere befand sich in einer Höhe von etwa einem Meter. Damit war er zu hoch angebracht, um seine Wirkung voll entfalten zu können. Die Sprengsätze waren mit Metallstiften bestückt.
Die Metallstifte sind etwa 70 mm lang, haben einen Durchmesser von 6 mm und ein Gewicht von etwa 15 g. Ein Metallstift wurde noch in einer Entfernung von 250 Meter aufgefunden. Die Zündung erfolgte nach derzeitigem Erkenntnisstand für jeden Sprengsatz separat über eine funkausgelöste elektrische Schaltung. Zur Art des verwendeten Sprengstoffs liegen noch keine gesicherten Erkenntnisse vor.
Der Mannschaftsbus war nicht mit Panzer-, sondern mit Sicherheitsglas ausgestattet. Zum Anschlagszeitpunkt hatte er etwa eine Geschwindigkeit von etwa 23km/h. Der Bus weist Schäden im vorderen und hinteren Bereich auf. Unter anderem sind mehrere Fensterscheiben zerborsten. In der Kopfstütze des zweiten Sitzes in der hinteren Reihe wurde einer der in den Sprengsätzen verbauten Metallstifte aufgefunden.
Nun war dieser Anschlag nach den bisher bekannten Fakten eine kriminelle Tat, um daraus finanziellen Gewinn zu ziehen. Der Tatverdächtige ist der 28- jährige deutsche und russische Staatsangehörigen Sergej W. – und es wird interessant sein zu erfahren, woher er seine Kenntnisse zum Bau einer Terrorwaffe hat. Und ob eine RC-IED als Waffe von Kriminellen in Deutschland angekommen ist.
Die RAF hat beim Herrhausen-Attentat schon EFP (ähnlich) verwendet, ausgelöst durch eine Lichtschranke, soweit ich weiß, wobei die Herkunft des IED nicht geklärt ist.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/herrhausen-mord-neue-theorie-ueber-die-herkunft-der-bombe-a-1005698.html
Ja, es gibt einzelne Beispiele für IED, worauf mich Leser auch auf anderem Wege hinweisen. Zum Beispiel hier:
http://www.rbb-online.de/panorama/beitrag/2017/03/Taeter-von-Anschlag-mit-Bombe-in-Berlin-Charlottenburg-sind-bis-heute-nicht-ermittelt.html
Aber drei exakt platzierte (wenn auch bei einem ein Fehler gemacht wurde) IED, radio controlled, optimal ausgelöst? Das ist ne andere Qualität – wo lernt man die?
Interessant ist das (vermutete – finanzielle) Motiv: das könnten „terrorist armed groups“ (TAG) zur quasi risikolosen Finanzierung nutzen.
Ganz ehrlich.
Wer sich solche Fragen im Jahr 2017 stellt ist nicht mehr Up to Date.
Das BKA unterhält eigentlich genug Spezialisten die dies bereits wissen sollten.
Wie Sprengsätze gebaut werden kann ich nach etwas „Investigation“ im geheiligten Internet nachlesen. Und wenn ich dann auch noch weis wie eine Garagentorsteuerung/Funkfernsteuerung für Modellbau (made in PRC für unter 30€) dafür missbraucht werden kann ist alles kein Problem mehr. Wer sich mit so etwas schon einmal beschäftigt hat, oder beschäftigen will kann es auch fast ungestört machen. Baumärkte und Drogerien gibt es ja genug.
Auf mehr möchte ich auch hier nicht eingehen…
Sicher können wir nun auch nicht in DEU alle „wichtigen“ Fahrzeugen generell mit einer ELO-GM-Störglocke (Elektronische Gegenmaßnahmen) sprich „Jammer“ ausstatten. Aber überraschen sollte uns das nicht mehr!
Wie auch immer….i.d.R. sind diejenigen die diese kranken Ideen umsetzen immer einen kleinen Schritt voraus.
@T.W.
„………wo lernt man die?“ Nun, ich denke einmal, dass in den Unterwelten der Organiserten Kriminalität genug „Experten“ rumgeistern, bei denen man diese „Qualität“ lernen kann und über die man auch an die notwendigen Materialien kommt.
@ T.W.
„…wo lernt man die?“ Ist das nicht Teil mancher militärischer Spezialausbildungen?
@T.W.
„………wo lernt man die?“
Einfach mal Gockeln, aber besser über TOR oder von einem anderem Rechnerstandort aus, sonst ist eines Nachts die Wohnungstüre weg mit all den weiteren Erscheinungen.
Geschäftsverbindungen zwischen OK (MAFIA) und DAESH sollen ja bestehen:
https://counterjihad.com/italian-mafia-isis-friends-enemies-frenemies
Was sich in Europa so alles findet:
https://www.heise.de/tp/features/Spanische-Polizei-und-Europol-heben-riesiges-Waffenlager-aus-3654309.html
@T.W.
Mit Ihrer Lernfrage haben Sie sicher ein Fass aufgemacht.
Ich fang mal mit den ersten Verschwörungstheorien an:
– in einem guten Physikunterricht der Polytechnischen Oberschule(keine Angst, gibt es nicht mehr)
– natürlich Darknet
– RUS Speznaz
– Schule StratAufklBW (gibt/gab dort sehr kundige Truppenfachlehrer)
Im Moment sind bestimmte Motorolahandys der C123 Generation extrem gesucht, weit über Neuwert.
Mir macht Sorgen, wie man damit umgeht, wie der mutmaßliche Kriminelle gestellt worden ist- m.E. muss man nicht immer alles rausplaudern, so erfolgreich die Suche auch war.
Ach, alles halb so wild war nur ein enttäuschter Anleger.
http://www.generalbundesanwalt.de/de/showpress.php?newsid=695
So eine Steuerung (hier Zündvorrichtung) bastelt einem doch jeder Elektronik Azubi im 2 Lehrjahr zusammen. Da gibt es quasi beim Elektronikhändler des Vertrauens fertige Bausätze, welche man zusammen löten kann.
Ob die Elektronik dann das Garagentor auf- und zufährt, die Gartenbeleuchtung ein und ausschaltet oder Sonstiges auslöst ist der Funktion dabei erst mal relativ.
Wenn man dann noch an Sprengstoff und den passenden Zündmechanismus kommt, sowie das Wissen zum Bau hat, stelle ich mir da kein großes Problem drunter vor.
Ich muss jetzt allerdings zugeben, das mit dem Sprengen in Ingolstadt (glaub ich) ist leider schon etwas her bei mir.
Glück ab!
DR1948
„…wo lernt man die?“
Etwas zu bewegen oder einen Zündfunken per RC auszulösen, dürfte heute jeder Schüler welcher im Technikunterricht aufgepasst hat können (siehe zB Conrad elektronik).
Man kann heute alles kaufen um Per Handy Dinge aus der Ferne zu steuern.
Sprengstoff in ausreichender Menge und Güte zu bekommen ist nicht einfach aber machbar.
T.Wiegold | 21. April 2017 – 9:30
Das ist ne andere Qualität – wo lernt man die?
Nun ja, da es oben keine detaillierten Aussagen zum Wie des Auslösens gibt, ist die Antwort einfach: Internet, Baumarkt. Ein Funkschalter kostet nur ein paar Euro, ist leicht erhältlich, einfach in der Anwendung und hat eine hinreichende Reichweite, um ihn ohne Gefahr für sich selbst manuell auszulösen. Er muss nur ein Stromkreis geschlossen werden … Und in der Stadt (niedrige Geschwindigkeiten) ist es auch kein Problem, auf Sicht etwas „optimal“ auszulösen.
Komplizierter wird es erst, wenn das Auslösen automatisch erfolgen soll. Aber auch das ist nun wirklich keine zu große Herausforderung.
Udo
@STO
Na, dann kommt wohl bald mehr- allein die Sparkassenkunden, Hypothekenzahler, Arbeitnehmer, Lokführer, Journalisten,…
Ich möchte weiß Gott nichts verharmlosen, aber wir können wohl von Glück reden, dass wir in Deutschland nichts mit der IRA vergleichbares haben – daran musste ich unfreiwillig als erstes denken, als von „Bus“ und „Anschlag“ die Rede war.
Ansonsten eine Petitesse: Mein erster Gedanke war, als ich Bilder vom Bus sah, dass der Sprengsatz wohl zu früh gezündet wurde, da ja „nur“ der hintere Teil in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dies wurde dann später von „offizieller Seite“ auch bestätigt. Nun heißt es, er sei im optimalen Moment gezündet worden. Woher kommt nun dieser Sinneswandel?
Ok, ziehe meine Frage zurück! Eine Bombe war offenbar zu hoch angebracht und verfehlte das Ziel, weswegen der Bus dann – gottlob – keine volle Breitseite bekam.
Bei Interesse die damals veröffentliche Analyse des U.S. Amerikanischen Aussenministeriums (Diplomatic Security) zu dem Herrhausen Attentat (u.a.).
https://www.ncjrs.gov/pdffiles1/Digitization/153346NCJRS.pdf
„Terrorist Tactics and Security Practices“; U.S. Departement of State; 1994
Der beschriebene Aufbau klingt vom Prinzip nach M18 Claymore-Mine. Die kann man ja fast schon mit dem Wissen aus dem zugehörigen (englischen) Wikipedia-Artikel und den darin verlinkten Webseiten oder dem zugehörigen Patent nachbauen.
In einer Folge der Serie NCIS wurde so ein Ding auch mal auf dem Küchentisch gebaut ;)
Wo der Explosivstoff herkommt, ist ja dann viel interessanter. Aber auch da gibt es ja bekannte Mittel und Wege der Kriminellen/Terroristen.
Mehr als die „Qualität“ der eingesetzten IED, verwundert mich die „Qualität“ des Anschlages insgesamt. Planung, Vorbereitung, Durchführung………da fällt es mir schwer an einen 28-jährigen Einzeltäter zu glauben.
@Klabautermann: Es wird ja noch nach zwei möglichen Mittätern gesucht, die wohl einen vom Täter angemieteten Mietwagen genutzt haben sollen, war bei Bild online zu lesen.
Die Frage ist doch wohl noch, woher kommt der Sprengstoff? Selbstgebastelt oder professioneller Sprengstoff verwendet? Ein paar Zeitungen hatten ja schon mal behauptet, daß es angeblich BW-Sprengstoff gewesen wäre. Nach der Pressemeldung der Generalbundesanwaltschaft weiß man(offiziell) noch nicht, woher der Sprengstoff kommt oder was es für Sprengstoff war, so daß die Behauptung von BW-Sprengstoff eine Fake-News sein kann.
Schwarzpulver kann man selbst herstellen und fällt niemanden auf, aber wenn man bestimmte Chemikalien bestellt oder sich besorgt, welche für die Sprengstoffherstellung verwendbar wären, dann kommt die Kripo vorbei(habe ich selbst mal erlebt).
Man kann da, m.E., relativ viele gute Fragen stellen… Ich glaube, da könnte mehr dahinter stecken als nur das Gewinnstreben eines einzelnen Mannes und zudem glaube ich, dass der islamische Terrorismus am Ende ein viel kleineres Problem ist als die OK – zumindest hier in Deutschland! Ausführlich:
https://jancontractor.blogspot.de/2017/04/anschlag-auf-den-bvb-einzeltater-oder.html
Mich wundert, warum der „mittlere“ Sprengsatz so „daneben gehen“ konnte:
„Der Mittlere befand sich in einer Höhe von etwa einem Meter. Damit war er zu hoch angebracht, um seine Wirkung voll entfalten zu können.“
Waren die alle drei mit Richtwirkung in einem Aufwärtswinkel platziert? Dann würde das Sinn machen. Wenn die aber waagerecht parallel zum Erdboden gerichtet waren, hätten die beiden äußeren quasi unter dem Fahrzeug durch gehen müssen, während der mittlere „getroffen“ hätte.
Und bzgl. „Planung, Vorbereitung, Durchführung“, die so komplex und einem Einzeltäter nicht zutraubar sei… Man denke nur an den Kaufhaus-Erpresser „Dagobert“, der mMn sehr viel komplexere Apparate zum Einsatz gebracht hatte.
Vielleicht leide ich als technischer Laie aber auch nur an gnadenloser Selbstüberschätzung, wenn ich behaupte, so was hätte ich auch hinbekommen… (Oh, wer klopft da mit dem Vorschlaghammer an meine Türe…? ;-)
Interessant in diesem Zusammenhang der zeitliche Ablauf von Planung, Vorbereitung und Durchführung, denn über einen entsprechend längerem Zeitraum wäre das – wie gesagt, mMn und ohne technischem Hintergrund – durchaus „einfach“. Wenn es schnell gehen sollte, dann wird’s spannend!
@Thomas Melber
“ https://www.heise.de/tp/features/Spanische-Polizei-und-Europol-heben-riesiges-Waffenlager-aus-3654309.html “
Haben Sie auch in den Kommentaren zum Artikel folgenden Link gefunden?
https://german-rifle-association.de/waffenarsenal-gefunden-fake-news/
@Fussgänger
Vermutlich wollte der Täter Tod „nur billigend in Kauf nehmen“ und ansonsten genau das tun, was Sie beschreiben, vorne bumm – anhalten, R Gang rein- wieder bumm, Bus hält in der Zielposition- bumm, abkassieren.
@Klabautermann
Sonst sind Sie ja oft allwissend, aber mehrere Täter- ich bitte Sie.
Bei „Qualität“ hätte es gefunzt.
Es scheint „nur“ kriminell gewesen zu sein. Dagobertstyle in böse.
@ Les Grossmann | 21. April 2017 – 10:03
Für den Besuch in einer Polytechnischen Oberschule ist der Täter etwas zu jung, kann mich auch nicht erinnern, daß wir im Physik-Unterricht an derartigen elektronischen Schaltungen gebastelt haben. Bei der GST (vormilitärische Ausbildung) mag das anders gewesen sein.
BW Sprengstoff- ja oder nein?
Warum nicht, mal lesen, was bei der BW im In- und für die Republik verteidigungswürdiges Ausland so verloren wird.
Ich war dabei, als aus einem Zolllager im EU- Ausland eine Kiste für den Heimflug „abgeholt wurde“, in Flugzeugsichtweite – kurze Kurve um ein Gebäude, Kiste war nicht mehr wiederzufinden.
Alles geht- nichts muss.
Bei meinen, zugegeben eher frühen Sprenglehrgängen war der Umgang und Verteilung, ich sag mal „anders“, dort nannte man es cool. Wenn man sich ein wenig Mühe gibt kommt man vermutlich an alles – Netzwerk schadet nur dem, der keines hat.
Meine Ansichten als Laie zu ein paar Punkten die von den Kommentatoren angesprochen wurden:
Timing: Die Sprengsätze waren über 12m verteilt. Ein Bus mit 3 Achsen darf höchsten 15m lang sein. Er wurde im vorderen und hinteren Bereich beschädigt. Das heißt das mindestens 2, wenn nicht sogar alle 3 Bomben auf Höhe des Fahrzeugs gezündet wurden.
In Anbetracht das 23kmh immerhin noch 6,3m/s sind finde ich das für manuelle Zündung schon sehr „gut getroffen“.
Höhe: Da das Ziel ein Bus (bzw. die Insassen!) war klingt es logisch den Sprengkörper nicht auf Bodenhöhe, sondern auf Höhe der Fenster zu platzieren. Da ist 1m eigentlich zu niedrig, aber womöglich (?) gaben die örtlichen Gegebenheiten nicht mehr her.
Was der Täter wohl unterschätz hatte war wie viel weniger Wirkung der Sprengstoff hat wenn die Druckwelle sich nicht nur nach oben sondern auch nach unten verteilt.
Wobei der Punkt mit der höheren Ladung für mich unterstreicht das der Täter Verletzung oder Tot eines Menschen nicht nur in Kauf genommen sondern beabsichtigt hatte. :(
Militärischer Sprengstoff war es wohl eher nicht. Dafür brauche ich auch ein leistungsfähiges Zündelement und die Wirkung wäre wesentlich höher gewesen. Ich denke es war ein Selbstlaborat mit behelfsmäßiger selbstgebauter Sprengkapsel. Auch damit lassen sich leider gute IEDs realisieren. Da die Bundesanwaltschaft nichts genaues zum Sprengstoff sagt, deutet auf ein Selbstlaborat hin.
„Bekannt wurde Funke durch die Raffinesse seiner technischen Konstruktionen, mit denen er die Polizei bei den 30 versuchten Geldübergaben in die Irre führte“
https://de.wikipedia.org/wiki/Arno_Funke
Breivik war ja auch Einzeltäter. However, Dagobert und Breivik waren nicht auf ein in Raum und Zeit präzise zu treffendes Punktziel aus: Spieler des BVB kurz vor dem Spiel. Das erfordert neben „Technik-Logistik“ schon etwas mehr „Know-How“ und vor allem auch „Intelligence“, „Financing“, Börsen-Zocker Know-How etc, p.p. Möglich ist „Einzeltäter“ schon – allerdings glaub ich nicht so recht daran. Das riecht für mich eher nach Wett-Mafia.
Wenn man etwas Ahnung von der Materie besitzt ist das kein Problem.
Ohne eine Anleitung geben zu wollen, aber die benötigten Teile gibt es praktisch überall.
Zünder kauft man Online und sind freiverkäuflich. Dazu gleich ein paar Blockbatterien oder andere Energiequellen.
Eine Zündung kann man Millisekunden genau via einen Microcontroller durchführen(z.B.: Arduino, RaspPi….). Dafür gibts es auch entsprechende „Addons“ für eine Remotesteuerung(GSM,RC Modellbau…usw).
Und alles was eine Explosion verursacht findet sich zur Not auf jeden polnischen Markt.
Was ich damit sagen will. Alles ist frei verkäuflich um so etwas zu bauen. Dazu muss man nicht Studiert oder bei irgendwelchen Organisationen ausgebildet werden.
Eine digital gesteuerte „IED“ ist einfacher zu kosturieren und genauer als eine analoge.
Meine Einschätzung, wonach die mittlere Bombe wegen der Höhe weniger Wirkung hatte, muss ich revidieren. Im Morgenmagazin 1) hieß es die Metallteile seien über den Bus hinweg flogen.
1) http://www.tagesschau.de/inland/festnahme-bvb-bus-103.html
[Ja, oder wie oben in der zitierten Mitteilung steht:
Damit war er zu hoch angebracht, um seine Wirkung voll entfalten zu können.
Einfach lesen, was hier steht ;-) T.W.]
Sprengkörper und Brandsätze selber herzustellen ist keine Geheimwissenschaft. In meiner Oberstufenzeit war es üblich, daß (trotz Verbotes, Gesetze gab es schon damals) Bomben gebaut und ausprobiert wurden… Eine Menge Oberschüler verbrachten ihre Freizeit damit, Düngergranulate nach ihren farblichen Bestandteilen auszusortieren, um an die Phosphate zu kommen, oder durchstreiften reichlich vorhandene Altbauten auf der Suche nach Salpeterablagerungen in feuchten Kellern. Heutzutage mag die Freizeitgestaltung anders aussehen, aber die Grundlagen sind immer noch die selben. Für eine Generation, die mit Handys und Elektrotechnik aufgewachsen ist auch der Umgang mit Elektronik keine Geheimwissenschaft, wenn man sich (warum auch immer) dafür interessiert. Vieles Wissen war auch im Internet verfügbar, auch wenn es im letzten Jahrzehnt aus nachvollziehbaren Gründen weniger geworden ist. Ich habe weiland noch Anleitungen zur Eigen-Herstellung von Plutonium gefunden, nach praxiserprobtem und für den „Hausgebrauch“ geeignetem Verfahren, und es gab auch mal eine qualitativ hochwertige Seite zum Thema „Military Operations in Urban Terrain“, von Praktikern für Praktiker, die aus nachvollziehbaren Gründen nach dem letzten Golfkrieg offline genommen wurde. Summa summarum sind auch außerhalb militärischer Organisation eine Menge relevanter Kenntnisse vorhanden und verfügbar. Man ist sich dessen nur nicht so bewußt.
Sputnik nennt inzwischen den vollen Namen von Sergej W. Demnach wäre er Elektroniker gewesen, und hätte demnach auch Kenntnisse gehabt, solche USBVen zu bauen.
Ich habe dennoch nach wie vor Zweifel an der Einzeltäter-Story…
Also, ich muß mich doch wundern. Das „militärische Know-How“ dieses autodidaktischen Einzeltäters ist schon erstaunlich, der kann sogar gerichtete IED quasi wie MacGyver aus der Güllegrube zaubern mit einem Sprengstoff, der “ ….komplett umgesetzt wurde“ (Bundesanwaltschaft)
Und dann noch drei, und auch noch ziemlich genau platziert und ferngezündet……na gut, bei der mittleren Ladung hat er sich a bisserl verschätzt beim Ausrichten. Und zur Tarnung auch noch „Fake-Bekennerschreiben“. Ganz schön viel „kriminelle Energie“ für einen einzelnen Mann.
Sind Links zu Pressemeldungen wieder erlaubt? Stoße hier vermehrt auf solche ohne die entsprechende Verwarnung des Hausherrn?!
Achtung, Spekulation:
Ein Einzeltäter müsste ebenso (Grund-)Kenntnisse der Elektronik wie auch der Chemie aufweisen. Nun, sowas soll es geben… und zusätzlich hätte er sich in die Nutzbarkeit von put-Optionen einarbeiten müssen. Okay… nicht auszuschließen. Und außerdem 78.000,- Euro zum investieren übrig haben müssen… hmm. Kann natürlich alles sein. In dieser Kombination scheint mir eine gemeinschaftlich geplante Aktion allerdings wahrscheinlicher – zumal nach zwei weiteren beteiligten Personen derzeit gefahndet wird.. Es soll ja entsprechende osteuropäische „Organisationen“ geben, die keine Probleme haben, auch in Deutschland aussichtsreich zu investieren.
@T.W. „Einfach lesen, was hier steht ;-) “
„Keine Wirkung“ bietet halt Raum für Interpretationen. Aus der Beschreibung hatte ich geschlossen das der Sprengkörper wegen der Montagehöhe keine Kraft hatte. Mehrwert von der ARD ist der Umstand das die Splitter keine Wirkung zeigten da sie in die falsche Richtung (zu weit nach oben) geflogen sind.
@kratylos wir haben mal in der POS etwas gebastelt, was das Licht im Klassenzimmer einschaltete sobald die Türe geöffnet wurde. Ob das Physik,ESP oder ein anderes Fach war, weis ich nicht mehr.
Abgesehen davon sind derartige Schaltungen simpel und im Modellbau als Fertigsätze zu erhalten.
@Leser: „Sind Links zu Pressemeldungen wieder erlaubt?“
Hintergrund war das Leistungsschutzrecht der Verlage, ÖR sind daher (in Grenzen) ok.
http://augengeradeaus.net/faq/faq-sind-links-in-den-kommentaren-erlaubt/
@FrankP: „Und außerdem 78.000,- Euro zum investieren übrig haben müssen… hmm.“
Die Bundesanwaltschaft spricht von einem Verbraucherkredit den der Beschuldigte aufgenommen haben soll.
Was die notwendigen Kenntnise zum Sprengstoff betrifft, kann ich nur auf folgendes verweisen:
https://en.wikipedia.org/wiki/TM_31-210_Improvised_Munition_Handbook
Solange man bei Wikipedia eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bombenbau der US Army findet, hat jeder die Möglichkeit solche dies zu tun. Und das Anarchists Cookbook schwirrt auch noch im Internet rum.
Welche Bank gibt denn einem 28-jährigen Elektrotechniker aus Freudenstadt im Schwarzwald,der einen Job bei der Uni Tübingen hat, einen „Verbraucherkredit“ in Höhe von 40.000 Euro ? Und woher stammt der Differenzbetrag zu den angeblich 78.00 Euronen, die dieses kriminelle Spekulationsgenie aus dem Schwarzwald in diese limitierten BVB-Aktien-Put-Optionen investiert hat ? Und woher stammt die Kohle zur Finanzierung des Anschlages selbst ? Das Mannschaftshotel des BVB ist bestimmt keine billige Absteige, und dann noch ein Zimmer mit Blick auf den Anschlagsort. Erstaunliche Orts- und Börsenkenntnisse für einen Schwarzwälder. Das hat der also alles ganz alleine mit Hilfe eines Labtop in seiner Jungesellenbude ausbaldovert ?
Ich habe aus mehrjährigen Einsaetzen in AFG und SYR und fachbezogenen Verwendungen keine Kenntnis darueber erlangt, dass ein offensichtlich so komplexer Angriff von einem Mann alleine geplant, finanziert, vorbereitet, aufgeklaert, uberwacht und schliesslich ausgeloest worden waere- und das alles autodidaktisch.
Wenn auch oftmals das Netz hinter einem Anschlag unbekannt geblieben war, so wiesen die Hinweise in den Faellen, mit denen ich es zu tun hatte, jedoch alle auf die Existenz und Mitwirkung Dritter. Diese Netzwerke sind zellular aufgebaut und mehrfach gegen Aufklaerung geschuetzt und getarnt. Professionell eben.
Es faellt mir schwer zu glauben, dass allerdings nur um die Habgier eines Einzelnen zu befriedigen, sich eine solche Netz-Organisation bildet oder eine bestehende ohne eigene Agenda dafuer hergibt. Dafuer stehen Kosten- Nutzen in keinem Verhaeltnis.
Abwarten, was die weiteren Ermittlungen hergeben.
Vielleicht ist die Habgiermasche nur der erste Versuch des Festgenommenen, die Wahrheit zu verschleiern…und am andern Ende bangen die lieben Sponsoren, dass er damit Erfolg hat.
Beunruhigend, wenn dahinter eine hybride Absicht stehet und wir den Knall eines Testballons miterlebten.
„KnowHow“
Es mag für den ein oder anderen Stadtmenschen zwar ein bisschen verwunderlich sein, aber gerade im ländlichen Raum ist die Herstellung von Sprengkörpern nicht unbekannt.
Je nach Dorf/ Gegend hört man immer wieder in den Abendstunden Detonationen aus dem örtlichen Steinbruch/ Wald, weil sich die örtliche Dorfjugend mal wieder austobt.
„Geld“
Es mag wiedereinmal den geneigten Leser verwundern, aber Baden-Württemberg ist nicht umsonst eines der reichsten Bundesländer in dieser Republik. Wer hier über ein festes und sicheres Einkommen verfügt, bekommt relativ problemlos einen Kredit in nicht unerheblicher Höhe.
„Wissen -Die Börse und ich-“
Wenn ich Sonntags die Bauern in den 50ern am Stammtisch über Aktienkurse, Dividenden und gute Anlagemöglichkeiten debattieren höre, gehe ich davon aus, dass ein 28 jähriger aus der Stadt das auch hinbekommen sollte.
@Eric Hagen
Zustimmung. Vielleicht ist der wirklich große „Deal“ ja trotzdem gelaufen im außerbörslichen Handel über einen der Dark Pools im Zeitraum der „maximalen Verunsicherung“ direkt nach dem Anschlag. Die Wett-Mafia sitzt auf irrsinnigen Mengen von Schwarzgeld, das muß ab und zu auch mal in größeren Mengen „gewaschen“ werden. Die Put-Spekulation des „Einzeltäters“ ist eigentlich völlig irrsinnig, denn falls ein Spieler oder mehrere getötet oder verletzt worden wären, und der BVB das Spiel hätte absagen müssen, dann hätte die Frankfurter Börse wahrscheinlich noch in der Nacht die BVB-Aktie aus dem Handel genommen…..und diese PUT-Option hätte sich in Luft aufgelöst. Abgesehen davon, dass diese PUT-Optionen eigentlich nichts anderes sind als eine Wette. Und eine solche Wette zu versuchen durch einen Einzeltäter mittels eines Anschlages zu manipuliern ist schon eine ganz schön „steile“ Theorie. Der Bursche war/ist eine Bauer, der entbehrlich ist. Und der wird die Klappe halten, denn „wer petzt“ hat auch im Gefängnis bei der Mafia ganz schlechte Karten. Der sitzt seine paar Jährchen ab und dann wird er eine gut bezahlte Festanstellung als Hausmesiter in einem großen, deutschen Puff bekommen ;-)
Durchaus denkbar, dass der ‚Bauer‘ ledig den Auftrag zur Ausführung des Attentats hatte. Dabei roch er die Chance auf ein Nebengeschäft, sich dabei ganz persönlich bereichern zu können. Das wird durch das unvorsichtige und noch überschaubare Ordergeschäft aus dem Hotel heraus bekräftigt. Wer stünde aber nun aber dahinter? Hybrid vs Wettmafia?
Da war jemand aber fleissig:
-Fachwissen in Optionshandel erwerben
-Geld für Optionspapiere organisieren
-BVB-Route aufklären,
-Sprengstoff besorgen oder herstellen
-Zünder bauen
-Sprengfalle aufbauen
-Zielort beobachten und zuschlagen
Und das alles für Optionen im Wert von 78.000 Euro?
Ein paar klassische Bank- oder Juwelierüberfälle wären wohl einfacher, schneller, weniger riskant und lukrativer gewesen. Oder einfach die Uni abschliessen und mit einem guten Job das gleiche Geld regulär in einem Jahr verdienen.
sich einen ueberblick zu verschaffen, wie boerse funktioniert, halt ich jetzt nicht gerade fuer eine grosse leistung.
was mich wundert, das man anscheinend relativ einfach an so eine hohe kreditsumme kommt. fragt der bankmensch denn da nicht nach, was man vor hat
(der hat ja mit sicherheit irgendwas in seiner schublade, was besser zu mir passt)
@Eric Hagen
Seit Anders Breivik wäre ich vorsichtig. Genauso boshaft wie intelligent und ausgestattet mit genügend Geduld und Ausdauer geht leider so einiges.
Aber auch die Idee einer Zelle ist interessant. Dem IS geht nun mal das Geld aus. Dann sollte man nach weiteren auffälligen Börsenbewegungen suchen. Bereits bei 9/11 gab es solche Verdachtsmomente bzgl. solcher Spekulationen von Mitwissern.
@samy
Ja, diese Zellen. Schon ganz schön weit verbreitete Spezies….IS-Zellen, AQ-Zellen, NSU-Zellen, Celler Loch-Zellen (Oups), vielleicht gibt es ja auch mittlerweile deutsch-russische AfD- oder NPD-Zellen ?
Seien sie vorsichtig mit Zellen-VT, das kommt im NRW-Wahlkampf gar nicht gut an bei den Parteien der Mitte, die wollen „Terrorismus“ aus dem Wahlkampf raus haben, siehe Frankreich.
Immer schön dem offiziellen Narrative folgen:
– Einzeltäter ohne Mittäter
– über Wett-Mafia darf auch eine wenig spekuliert werden
– aber Zellen-VT sind nun ganz bestimmt nicht angebracht
;-)