Fundstellen: Deutschlands Verzicht auf Atomwaffen

In der aktuellen politischen Debatte in Europa gibt es Ansätze für eine Hinwendung europäischer Staaten zu Atomwaffen – am prominentesten aus Polen. Die Debatte ist nicht ungefährlich und stößt kaum auf Zustimmung, wie die Kollegen der Deutschen Welle hier mal zusammengetragen haben. Ehe diese Diskussion noch weiter an Fahrt aufnimmt, sollte den beteiligten Europäern außerhalb Deutschlands klar sein: Deutschland hat sich gleich mehrfach international zu einem Verzicht auf Nuklearwaffen bekannt und verpflichtet – aus deutscher Sicht ist also diese Debatte ein No-Go.

Da man’s vielleicht noch mal brauchen kann, hier die zwei wichtigsten Fundstellen für diesen Verzicht:

Der Atomsperrvertrag (korrekt: Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen) von 1968 (in der offiziellen Übersetzung des Auswärtigen Amtes):

Artikel II
Jeder Nichtkernwaffenstaat, der Vertragspartei ist, verpflichtet sich, Kernwaffen oder sonstige Kernsprengkörper oder die Verfügungsgewalt darüber von niemandem unmittelbar oder mittelbar anzunehmen, Kernwaffen oder sonstige Kernsprengkörper weder herzustellen noch sonstwie zu erwerben und keine Unterstützung zur Herstellung von Kernwaffen oder sonstigen Kernsprengkörpern zu suchen oder anzunehmen.

und, jüngeren Datums, der Zwei-plus-Vier-Vertrag zur deutschen Einheit (korrekt: Vertrag über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland vom 12. September 1990); ebenfalls in der Fassung des Auswärtigen Amtes:

Artikel 3
(1) Die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik bekräftigen ihren Verzicht auf Herstellung und Besitz von und auf Verfügungsgewalt über atomare, biologische und chemische Waffen. Sie erklären, daß auch das vereinte Deutschland sich an diese Verpflichtungen halten wird. Insbesondere gelten die Rechte und Verpflichtungen aus dem Vertrag über dieNichtverbreitung von Kernwaffen vom 1. Juli 1968 für das vereinte Deutschland fort.

(Archivbild April 2013:  Vanguard-class submarine HMS Victorious returning to her home port at HMNB Clyde, Faslane, Scotland, ending her 100th Vanguard-class deterrent patrol. The Royal Navy has operated the UK’s Continuous at Sea Deterrent since 1967 when the first SSBN – or Ship Submersible Ballistic Nuclear – HMS Resolution began patrolling armed with the Polaris missile system. In 1996 HMS Vanguard, the first submarine armed with the Trident missile system, arrived on the Clyde and took over deterrent patrol duties from the Resolution Class. HMS Victorious’ patrol marks the 100th successful mission for the submarines in an unbroken chain stretching back 17 years – Ian Arthur/©Crown Copyright 2013/Open Government License)