Ministerium will Werften im Februar zu Korvetten-Angebot auffordern

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Das Verteidigungsministerium will für die geplante Beschaffung fünf neuer Korvetten, die weitgehend baugleich sind mit den bereits vorhandenen Kriegsschiffen dieser Klasse, in Kürze die Bauwerften der vorangegangenen Korvetten zu einem Angebot auffordern. Damit ist endgültig klar, dass es keine Ausschreibung für diese Milliarden-Beschaffung geben wird. Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte am Freitag einen Bericht der Kollegin Sabine Siebold von Reuters vom (gestrigen) Donnerstagabend; zentraler Punkt ist die Aussage:

Das Verteidigungsministerium hat entschieden, die ARGE [Arbeitsgemeinschaft] K130 zu einem Angebot für die Beschaffung von fünf weiteren, möglichst baugleichen Korvetten der Klasse K130 aufzufordern.

Diese Vergabe ohne eine Ausschreibung war vom Rüstungsdirektor, Generalleutnant Benedikt Zimmer, bereits im Dezember dem Bundestag angekündigt worden. Die Beschaffung der zusätzlichen Kriegsschiffe hatten Bundestagsabgeordnete im vergangenen Jahr überraschend angekündigt und die dafür nötigen 1,5 Milliarden Euro im Haushalt abgesichert.

Nach Angaben des Ministeriumssprechers wird diese Angebotsaufforderung nach derzeitiger Planung im Februar an die an der ARGE K130  beteiligten Werften übersandt. Die schon vorhandenen fünf Korvetten wurden von der Lürssen-Werft und der inzwischen von ihr übernommenen Hamburger Werft Blohm + Voss sowie den Nordseewerken gebaut. Ebenfalls in nächster Zeit soll die von Zimmer in Aussicht gestellte freiwillige Transparenzbekanntmachung zur europaweiten Information über diese Rüstungsbeschaffung veröffentlicht werden.

Die neuen Korvetten, vom Ministerium als zweites Los der K130-Klasse bezeichnet, sollen in den Punkten technisch von den ersten fünf Schiffen abweichen, wo auch bei denen nachgebessert wurde – im Ministeriumssprech: wo Obsolenzen beseitigt wurden.

(Archivbild Juli 2015: Verteidigungsministerin von der Leyen beim Besuch des Korvettengeschwaders in Rostock-Warnemünde)