Erstes Transportschiff mit schwerem Gerät der US-Truppen in Bremerhaven eingelaufen
Der geplante Aufmarsch zusätzlicher US-Truppen in Osteuropa kommt in Bewegung: Ein erstes Transportschiff mit schwerem Gerät einer Kampfbrigade aus den USA lief am (gestrigen) Mittwochabend in Bremerhaven ein. Einen entsprechenden Bericht von Radio Bremen bestätigten die Bundeswehr und das 21 Theater Sustainment Command der U.S. Army. Nach US-Angaben war die Ankunft des ersten Schiffes von vorherein für den Mittwoch geplant; die Entladung soll aber erst am Freitagmorgen beginnen, wenn zwei weitere Schiffe mit der Ausrüstung ebenfalls in Bremerhaven eingelaufen sind.
Der Aufmarsch ist Teil der US-Operation Atlantic Resolve, die der Unterstützung der NATO-Partner im Osten des Bündnisgebiets dienen soll; dafür wird jeweils eine Kampfbrigade zeitweise in den baltischen Ländern und Polen stationiert und nach einiger Zeit durch eine andere Brigade abgelöst. Die Operation ist aber keine NATO-Mission, sondern findet unter alleinigem Kommando der USA statt. Im Rahmen der NATO werden ab dem Frühjahr vier Battle Groups in Bataillonsstärke in Estland, Lettland, Litauen und Polen ebenfalls rotierend stationiert. Deutschland wird für diese so genannte Enhanced Forward Presence den Kern eines Bataillons in Litauen stellen, zunächst mit Panzergrenadieren.
Die US-Operation soll die NATO-Bemühungen ergänzen, unter anderem wird vorerst ein Bataillon des jetzt in Deutschland ankommenden 3rd Armored Brigade Combat Team der 4. Infanteriedivision aus Fort Carson, Colorado ins Baltikum verlegt, bis die Einheiten der Enhanced Forward Presence vor Ort sind.
In Bremerhaven werden für die Kampfbrigade 446 Kettenfahrzeuge und 907 Radfahrzeuge angelandet, darunter 87 Kampfpanzer, 144 Bradley-Schützenpanzer und 18 Paladin-Haubitzen; auf dem Luftweg kommen 3.500 Soldaten an. Der überwiegende Teil der Einheiten wird zunächst nach Polen verlegt. Zusätzlich wird im Februar eine Combat Aviation Brigade mit rund 50 Blackhawk-Hubschraubern, zehn Chinook-Helicoptern und 1.800 Mann erwartet, deren Hauptquartier in Illesheim in Deutschland ist und die zeitweise Hubschrauber in Lettland, Polen und Rumänien stationiert.
Die Operation Atlantic Resolve hat, wie die NATO-Bemühungen, die Abschreckung Russlands zum Ziel – vor allem vor dem Hintergrund, dass die baltischen Staaten als Bündnismitglieder seit der Ukraine-Krise russische Übergriffe auf ihr Territorium befürchten. Die Gründe für das deutlich ausgeweitete US-Engagement hatte der Kommandeur der U.S. Army Europe, Generalleutnant Ben Hodges, bereits 2015 deutlich gemacht.
(Archivbild: U.S. Soldiers, assigned to Lightning Troop, 3rd Squadron, 2nd Cavalry Regiment, load Stryker Fighting Vehicles on rail cars at Rose Barracks’ railhead station, Vilseck, Germany, Jan. 7, 2016. The squadron will deploy to Lithuania to take part in Atlantic Resolve North. The operation takes place in Estonia, Latvia and Lithuania- U.S. Army photo by Visual Information Specialist Gertrud Zach)
@all, die sich über das Foto unterhalten wollen: Euch ist aufgefallen, dass da steht: Archivbild, Januar 2016, Vilseck? Oder wird das bewusst ignoriert?
Das Foto stellt eine Ausladung in Vilseck dar (mal mit dem Cursor auf das Foto gehen), dort ist 2nd Cav auch stationiert. In BHV werden ja Fzg eines ABCT ausgeladen, das gar nicht über Stryker verfügt …
@André Gembitzki
Glaube ich ich nicht, nur wegen den paar Millionen. Obama hat Trump gleich eine Nagelprobe hinterlassen nach dem Motto „Sag‘, wie hälst du es mit Putin“ und Senator McCain scharrt schon mit den Hufen …
@Koffer | 05. Januar 2017 – 18:42
„@f28 | 05. Januar 2017 – 18:29
„hm – aber wie kommen denn heutzutage die Soldaten in die Bereitstellungsräume? “
….Sehr unbefriedigend, sehr kompliziert, sehr teuer.“
danke für die erschöpfende Auskunft. So ungefähr hatte ich mir das schon gedacht.
@ Koffer
So ähnlich war/ist meine Wahrnehmung auch – allerdings sehe ich auch den Sinn bzw. Hintergrund in @Hans Schommers Bemerkung. Aber dass ein Abwägen der Möglichkeiten von vornherein ausgeschlossen oder besser extrem verkompliziert wird (und dabei der Dienstherr jedwedes Risiko auf den Chef bzw. Kdr abwälzt und im Fall des Falles fein dasteht), finde ich schon bedenklich. Aber wir fahren ja auch mit BwFPS 8-Sitzer als TPz/DINGO-Ersatz in die Einsatzausbildung… ;-)
Ich überlege gerade, was es bei uns für Auswirkungen hätte, wenn mal wieder eine ganze Brig über Land verlegt werden würde…
Hallo, ich bin beeindruckt, was Sie alles wissen. Vielleicht wissen Sie auch, ob die Transporte auch über Lübeck/Travemünde laufen sollen. Wir wohnen in Lübeck und würden uns das Spektakel gerne anschauen. In den Kieler Nachrichten gab es einen Artikel dazu, aber sonst habe ich nichts weiter gelesen. Hier steht „Der überwiegende Teil der Einheiten wird zunächst nach Polen verlegt.“ Also ein Teil auch woanders hin? Baltikum? über Lübeck? oder Kiel? Schöne Grüße
[Ihr Kommentar musste, wie immer bei neuen Kommentatoren, freigeschaltet werden. Bereits kurz danach in dem von Ihnen verwendeten Ton zu drängeln, ist schon ein interessantes Indiz… T.W.]
@Voodoo | 06. Januar 2017 – 10:22
„Ich überlege gerade, was es bei uns für Auswirkungen hätte, wenn mal wieder eine ganze Brig über Land verlegt werden würde…“
bei uns in der IT gibt es den sogenannten „Schreibtisch-Test“. Dabei werden für ein System Anwendungs-Fälle (UseCases) rein theoretisch durchgespielt, um zu sehen, ob noch irgendwo Fehler drinstecken. Mit manchmal erstaunlichen Resultaten.
Könnte man den Fall „BW Brigade verlegt über Land“ mal so durchspielen? Die Ergebnisse würde vermutlich nicht nur mich interessieren. Kann natürlich sein, dass die Insider das Ergebnis schon jetzt kennen und lieber nicht weiter erörtern wollen.
@Voodoo
Ganze Brig im Landmarsch, … Bleibt beim Konjunktiv. Das Heer bekommt keine ganze Brig auf die Kette, nichts passierte also.
@Koffer
„Aber nur wegen der Unfähigkeit des Dienstgebers darf keines Menschen Leben ohne zwingende Notwendigkeit riskiert werden.“
Stimmt
„Für gut halte ich es heute (als KpChef habe ich da noch anders gesehen), dass man den Transport auf der Holzbank zum Schwimmbad oder zur Kleiderkammer unterbunden hat.“
100% Zustimmung
„Aber die weitgehenden Transporteinschränkungen zu und im Rahmen der Ausbildung überschreitet bei mir die „rote Linie“.
Warum? Was ist den die Einschränkung?
Das fehlende Material?
Wenn es im V-Fall keine Möglichkeit gibt gesichert zu transportieren, dann ist das so.
Im Frieden gibt es keine Begründung ohne zwingende Notwendigkeit ein leben bewußt und wider besseren Wissens aufs Spiel zu setzen. Selbst im Krieg hat ein Kampfpilot einen Schleudersitz, obwohl teuer und ggf einsatzeinschränkend.
@KPK
Die D/F Brigade war kürzlich in BERGEN mit 2.100 Sdt aus allen StO (DEU/FRA) und entsprechendem Gerät (u.a. 400 Fzg – auch Kette, ArtBtl 295 und PzPiKp 550).
Klar ist das für das FGG4 eine sehr große Herausforderung, auch wegen der erforderlichen Genehmigungen und langen zeitlichen Vorläufen.
Aber: es geht.
@Thomas Melber
Erfreut dergleichen zu hören. Wissen Sie zur Aufteilung Straße/E-Trsp Näheres?
Zu anderen Zeiten waren die Verkehrskommandanturen in den WBK bei solchen Aktionen dick im Geschäft, wer trägt heutzutage Verantwortung?
Die Brig wird die Marschplanung nicht allein auf die Beine stellen können, von erforderlichen Genehmigungen ganz abgesehen. Ausschilderung 295 hab‘ ich an Ausfahrt A7/Westenholz gesehen, sehr erfreulich.
Abgesehen vom hohen Koordinierungsaufwand (mit ROM – rest over night als Zwischenziel, an einem BwStO) ist das recht unspektakulär.
Soweit ich weiß hat das VersBtl auf eigener Achse verlegt.
Zuständig ist m.W.n. das LogKdoBw, und da wohl das LogZBw. Übrigens war vor der D/F Brigade ein NLD Verband in BERGEN, der per Bahn zurück verlegt hat.
Und bei TRJE15 wurde auch „Mensch und Tier und Material“ an die Übungsorte verlegt, wobei GefVbd 233 (im Kern GebJgBtl 233) während des Übungszeitraumes quasi das zweitsärkste DEU EinsKtg war. Die Mulis kamen im Landmarsch (aber auf Achse).
Bezüglich der DF Brigade
Es stimmt, dass das VersBtl auf der Straße nach Bergen verlegt hat. Dies hat scheinbar der Verband in zwei Tagen gemeistert. ( vorgabe Marschkredit )
Die anderen Verbände, ( JgBtl 291/292, ArtBtl, PzPiBtl sowie franz. Teile) verlegten auf der Schiene bzw ebenfalls auf der Straße.
Die Zeitung „mit den großen Buchstaben“ meldet vor einer Stunde, dass ’87 Panzer‘ – also Kettenfahrzeuge (?) – per Bahn in (zunächst) polnische Standorte verlegt werden.
Die Radfahrzeuge versammeln sich (in Teilen ?) wohl auf dem Areal des LogSchBw in Garlstedt – übrigens ein ehemaliger U.S. Standort – und werden wohl zumindest in großen Teilen auf eigener Achse verlegen, also Konvois mit Versorgungshalten entlang der Marschroute. Als ‚host nation‘ für den Transit ist DEU in der Pflicht, die Aufgaben der früheren Verkehrskommandaturen werden heute durch die betroffenen Landeskommandos der Bundeswehr wahrgenommen.
Der ganze Vorgang führt bei Politikern im zu querenden Land Brandenburg schon zu „Schnappatmung“; ‚mal sehen, welche „Empörungsversuche“ noch initiiert werden.
Nach Ankündigung von USAREUR soll der heute begonnene Verlegevorgang in zwölf Tagen abgeschlossen werden.
[Oben mal den Text gelesen? „… 446 Kettenfahrzeuge und 907 Radfahrzeuge angelandet, darunter 87 Kampfpanzer, 144 Bradley-Schützenpanzer und 18 Paladin-Haubitzen“. Wollten Sie unbedingt Bild zitieren, oder haben Sie’s einfach nicht gelesen? Finde ich etwas merkwürdig. T.W.]
HNS für Atlantic Resolve. Marschsicherung durch FJg fürj 3. Brigade der 4. US-Infanteriedivision.
https://bw2.link/YbIiz
[Link führt nur auf Übersichtszeite, aber nicht zu einem bestimmten Bericht? T.W.]
Na ja, deutsche Logistiker sind bestimmt in der Lage dem Herrn USAREUR bei der Lösung dieses, seines spezifischen „Problem des Handlungsreisenden“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Problem_des_Handlungsreisenden) zu helfen, schließlich sind deutsche Logistiker verdammt gut geschult in Sachen Operations Research und verfügen über die notwendigen Datenbanken und Zugriff auf relevante Planungs-und Steuerungstools fur den europäischen Raum.
Das“Königsberger Brückenproblem“ ( https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsberger_Br%C3%BCckenproblem) wird wohl nicht auftreten, denn afaik wollen die amerikanischen Freunde ja nicht durch Kaliningrad ins Baltikum fahren/SCNR
@Zimdarsen | 06. Januar 2017 – 11:00
„Warum? Was ist den die Einschränkung?
Das fehlende Material?“
Sowohl fehlendes Material, als auch zu komplizierte/langwierige Antragsverfahren (hinsichtlich „Ziviltransport“).
Zu komplizierte Genehmigungsverfahren hinsichtlich „Übungsbetrieb“ mit „Gefechtsfahrzeugen“.
„Im Frieden gibt es keine Begründung ohne zwingende Notwendigkeit ein leben bewußt und wider besseren Wissens aufs Spiel zu setzen.“
Jede Teilnahme am Straßenverkehr ist eine Gefährdung von Leib und Leben (gerichtlich schon vor Jahren festgestellt). Die Frage ist also nicht die von Ihnen postulierte „schwarz/weiß“ Lösung, sondern die Umsetzung der notwendigen und auch heute bereits existierenden „Grauzonen“.
Ich liebe Kontratprogramme, dazu zunächst einmal die neueste Version von „From Obama with love“ aus dem Hause USAREUR:
https://www.youtube.com/watch?list=PLmQ9AUhWLm92jI0W_ZxCR9FrGzRe4M3ok&v=_T0IFGcYQsA
Eine erste Kritiker-Würdigung kann man hier lesen:
https://www.swp-berlin.org/fileadmin/contents/products/aktuell/2016A41_rrw.pdf
Hauptsache die US-Kavalerie kommt bis zum 20.Januar im Baltikum an der Grenze zum Indianerland an, nicht dass noch der neue Oberkavalerist die unterwegs stopt und „Husch, husch, zurück ins Körbchen“ befiehlt
@Klabautermann
Hm, nach „neuester Version“ sieht das aber alles nicht aus; ist schon durchgängig älter…
(Ich warte ja noch auf aktuelle Bilder vom heutigen Anlanden in Bremerhaven…)
@T.W.
Richtig.
Link leitet zum SKB-Bericht, mehr wollte ich aber auch nicht herausstellen. Anknüpfung an die ersten Beiträge, was denn/wie Bw an Ustg leistet: Bw dabei.
@T.W.
Sorry, Du hast recht. Ich hätte „letzte“ anstatt „neueste“ schreiben sollen.
@ Klaus-Peter Kaikowsky | 06. Januar 2017 – 11:56
(und auch @ andere Interessierte)
Auf dieser Seite ist man recht umtriebig MEdien aller Art zusammen zu fassen zum Thema ‚Militärische Übungen‘. Der Link dürfte wohl erlaubt sein (?):
http://military-database.de/manoever-nach-jahr-exercises-by-year/
Da ich nicht weiss ob die Verlegung der DEU/FRA Brigade einen Operationsnamen hatte und gerade auch ein bisschen wenig Zeit einfach alles durch zu stöbern, können Sie dort selbst mal schauen ob was für Sie dabei ist. Ggf. Ist das Vorhaben ja dort ‚bei den Akten‘.
Grüße von der Westküste
Alpha November
Koffer | 06. Januar 2017 – 15:40
“ … Jede Teilnahme am Straßenverkehr ist eine Gefährdung von Leib und Leben (gerichtlich schon vor Jahren festgestellt). Die Frage ist also nicht die von Ihnen postulierte „schwarz/weiß“ Lösung, sondern die Umsetzung der notwendigen und auch heute bereits existierenden „Grauzonen“.“
Es geht schlichtweg darum, im Ausbildungsbetrieb eines (von vielen) der in der Kombination „vermeidbar“ und „unnötig“ auftretenden Risiken für Gesundheit und Leben zu meiden. Schauen Sie sich doch mal an, welchen Einschränkungen der Fallschirmsprungdienst unterliegt – also den Unterschieden zwischen dem Machbaren und dem im Frieden Zulässigen.
Hans Schommer
@Hans Schommer | 06. Januar 2017 – 16:16
„Es geht schlichtweg darum, im Ausbildungsbetrieb eines (von vielen) der in der Kombination „vermeidbar“ und „unnötig“ auftretenden Risiken für Gesundheit und Leben zu meiden.“
Sage ich doch! Genau darum geht es! Es ist eine Abwägungsentscheidung und man ist von weiß –> alles geht auf schwarz –> nichts geht umgeschwenkt. Das ist aber keine Abwägung, sondern eine „binäre Feigheit“ der Entscheider…
„Schauen Sie sich doch mal an, welchen Einschränkungen der Fallschirmsprungdienst unterliegt – also den Unterschieden zwischen dem Machbaren und dem im Frieden Zulässigen.“
Nochmals: genau darum geht es doch. Das „zu gefährlich“ vom „gefährlichen, aber notwendig“ vom „weitgehend ungefährlich“ zu trennen.
Wer keine „gefährlichen“ Lösungen möchte, der muss komplett untersagen, dass Sdt am Straßenverkehr teilnehmen.
Frage an die Experten – Wie heißen die 3 US Frachter ?
Ich dachte ich hätte das hier mal gelesen aber finde es nicht mehr .
“ PS . Zwei der Kommentare hier haben es tatsächlich im O.T in ein Nachrichten Portal geschafft :-)
@T.W weiter so .
( Der dazu gehörige Link falls ich das hier darf ) ich kannte bis dato dieses Medium noch nicht .
[Nein, bitte nicht. T.W.]
„Resolve“ und „Endurance“, nächste Woche kommt noch die „Freedom“.
@Koffer
Ja, man kann im Straßenverkehr ums Leben kommen und grundsätzlich endet das Leben mit dem Tod, doch darum geht es nicht.
Die Bw und jeder Verantwortliche kann,wenn er es verantworten kann, Sicherheitsbestimmungen umgehen, wer es nicht verantworten kann, hat mit Sicherheit einen Grund.
Gerade ich male nicht schwarz oder weiß, sondern gebe Befehle welche ich verantworten kann. Gibt es in meiner pers Einschätzung eine Differenz zwischen sinnvoller oder sinnloser Sicherheitsvorschriften, dann kann man versuchen eine Änderung zu veranlassen.
Doch grundsätzlich halte ich strengere Sicherheitsgesetze/Arbeitsschutzgesetze im Frieden für angebracht und in der Abgrenzung klar.
Ich möchte keinen Soldaten unnötig verlieren, auch wenn ich damit rechnen muss, dass einer bei einer Privatfahrt im Auto zu Schaden kommt. Das Eine hat mit dem Anderen NICHTS zu tun. Lassen sie uns gemeinsam gegen unsinnige Vorschriften vorgehen und sinnvolle unterstützen oder neu einführen.
@Zimdarsen | 06. Januar 2017 – 17:23
„Doch grundsätzlich halte ich strengere Sicherheitsgesetze/Arbeitsschutzgesetze im Frieden für angebracht…“
Sehe ich auch so (wenngleich ich beide Bezeichnungen aus prinzipiellen Erwägungen herauf für den Dienst in der Bw für unpassend halte).
So oder so, geht es genau darum, warum man keine Abwägung und detaillierte Analyse vorgenommen hat, sondern sinnbefreit vor ca. 10 Jahren von „weiß“ auf „schwarz“ schwenkte…
„…und in der Abgrenzung klar.“
Das sehe ich allerdings anders. Wer im Frieden den Krieg nicht realistisch übt, der wird im Krieg unnötige Verluste erleiden und den Auftrag nicht erfüllen können. Die Abgrenzung zwischen Frieden und (Üben für) Krieg ist nicht immer so einfach.
Es sei denn man machst es sich so einfach wie die Bw derzeit… und negiert einfach, dass es Grauzonen gibt.
Um wieder zum Thema dieses Fadens zurück zu kommen: und das sieht man übrigens auch am Mangel großer Verlegeübungen von DEU Seite. Die Amis wissen, dass man regelmäßig auch Verlege- und Marschübungen machen muss, auch wenn dies aufwändig, teuer und ggf. sogar „gefährlich“ ist. Wir DEU glauben derzeit, dass man alles im Friedenstransport verlegen muss und dann von jetzt auf gleich auf „Krieg“ umschalten kann :(
@all
Gibt einen neuen Thread; mit Foto/Video von der Entladung am Freitag.
@Koffer
Wir nähern uns der Grauzone.
Ja, leider ist vielen Verantwortungsträgern nicht bewußt was wir beherrschen müssen und was wir nicht mehr können.
Ich stimme mit ihnen überein, dass wir unser Handwerk beherrschen müssen und dies bedeutet realistisch üben ohne dass wir uns ins Knie schießen.
Insp SKB sagt klar, was an Logistik nicht mehr geht.
@alpha november (und alle Interessierten)
Auf ihrer verlinkten Seite wäre das die Übung „Feldberg“.
@Alpha November @PzH2000
Die Verlegung war Teil der Op FELDBERG (also der Übung).
@ Koffer | 06. Januar 2017 – 17:43
“ Wir DEU glauben derzeit, dass man alles im Friedenstransport verlegen muss und dann von jetzt auf gleich auf „Krieg“ umschalten kann :(“
Oder noch ‚realistischer‘ als Simulation auf den computern….
@MikeMolto @Koffer
Worin unterscheidet sich denn eine Verlegung im Frieden und im Spannungsfall (ich sage jetzt nicht: V-Fall)? Gut, in der Sicherung, und ggf. entfallen föderale Aspekte. Und die Vorlaufzeiten werden sehr viel kürzer sein.
Ansonsten ist das Prozedere wohl gleich (Marschanmeldung, Marschkredit, Vorgabe Marschweg, Bereitstellung Transportraum, etc.), sonst versinkt man schnell im Chaos.
Dies alles sollte aber bereits ausgeplant sein (Brigade X bezieht Verfügungsraum Y NLT … nach Alarmierung). Das ist dann aber deutlich auf NATO Ebene.
@ Thomas Melber | 08. Januar 2017 – 10:23
Je nachdem wie man den Spannungsfall definiert, ausserdem gibt es weltweit nicht sooo viele Transporteuer, welche Panzer und richtig schweres Geraet in grosser Masse handeln koennen. Die europaeischen Regierungen halten da kaum etwas vor.
Unterscheidung unter Anderem dadurch, dass Transportleistungen extrem teuer und unversicherbar werden, weil es auf die Beurteilung ankommt ob die Transporte selber bereits gefaehrdet sind…Bzw die Besatzungen mitspielen.
Das US-MSTS-System ist insofern einmalig.
@MikeMolto
Staatlich bezuschußter privater Schiffbau und Erwerb von Kfz (Lkw) gab es schon mit der Bedingung, diese im Spannungsfall (ggf. sogar mit Personal) an die Bw abzugeben.
Im „Falle eines Falles“ spielt Geld eh keine Rolle.
Wir benötigen eine Harmonisierung und Standardisierung der militärischen Logistik von Lissabon bis Riga. Die Wirtschaft zeigt wie es geht, nun sind die Vtg-Ministerien aufgefordert alles zu tun, dass Verfahren und Prozesse in EU/NATO wieder ins Blickfeld Rücken.
Nach allem was mir bekannt ist, geschieht dies gerade. Evtl haben wir ja am Ende eine EU-SKB (Kommt dem Vorschlag InspSKB nahe ;-))
Dass die SKB kaum Transporter für Schwerlasten hat ist in der SKB bekannt, ob das BMVg nun endlich die Abgabe von Liegenschaften stoppt (zB Ellwangen uvm) und Mat Bestellt ist mit nicht bekannt. Das LogZBw ist aufgefordert, weitere elf Einrichtungen bis 2018 zu schließen. Trendwende ist erstmal nur ein Wort.
Add on:
Noch sind die Kameraden greifbar (im Dienst), die solche Aufgaben bereits als „kalte Krieger“ abgearbeitet haben. Aber das Zeitfenster zur Reaktivierung bzw. dann zum Nachziehen jüngerer Kameraden schließt sich.
Hier muß sehr kurzfristig wieder Kompetenz in der Breite aufgebaut werden.
@MikeMolto
Wesentliche Leistung jeder Marschplanung in der Krise ist es, die Verbände in vorgeplante Räume unter DER Bedingung zu bringen, dass 50% aller Verkehrskreuze Straße/Schiene zerstört sind, präemptiv der Nutzung entzogen, und von 61,5 Mio zugelassener PrivatPkw eben diese Zahl sich über die Autobahnen wälzt, bzw. dies versucht.
Zu GDP-Zeiten gab es dergleichen, im mir damals vertrauten Umfeld.
Schweres Gerät zu verlegen ist eigentlich trivial im Vergleich zum Aufbau einer funktionierenden – und nur dadurch glaubwürdig abschreckenden – Combat Logistic, also Munition, Betriebsstoffe, Ersatzteile etc.pp. Und an dieser Stelle wird es eben in „Friedenszeiten“ doch etwas kompliziert, denn letztendlich geht es hier um „Gefahrgut“ in größeren Gebinden bei einer US Combat Brigade. Und diese Combat Logistics und deren Sicherung/Sicherheit sind doch die eigentliche Herausforderung egal ob NATO Forward Presence oder US Atlantic Resolve insbesondere auch unter dem Rotationsaspekt bei all diesen multinationalen Patchwork-Forces.
@klabautermann
Was verstehen Sie unter „Gefahrgut“? Betriebsstoffe, Munition? Alles erprobt, alles machbar, auch im europäischen Rahmen.
@ klabautermann | 08. Januar 2017 – 11:41
„Schweres Gerät zu verlegen ist eigentlich trivial im Vergleich zum Aufbau einer funktionierenden – und nur dadurch glaubwürdig abschreckenden – Combat Logistic, also Munition, Betriebsstoffe, Ersatzteile etc.pp. “
Das gehoert doch alles zusammen. Andererseits bevorzuge ich in dem Zusammenhang eben den Seetransport , und da wird es mangels geeigneten Fzg eng. Abgesehen vom MSTS: Mammoet kann zwar Panzer und Sonstiges transportieren, aber was nuetzt Munition und Geraet welches mangels Sicherung versalzen im Bestimmungshafen ankommt bzw POL wenn es keine Pipelines zu den Vorne-Depots gibt? Die vielen Autotransporter kann man dafuer nicht einsetzen.
Wobe die Frage der Einsatzbereitschaft bzw Loyalitaet der heutigen multikulti-Besatzungen einige Transporte, besonders im Kriegsfall oder wenn die Regierungen nicht bereit sind angemessen zu zahlen, unmoeglich machen wuerden.
@ Thomas Melber | 08. Januar 2017 – 11:52
„Was verstehen Sie unter „Gefahrgut“? Betriebsstoffe, Munition? Alles erprobt, alles machbar, auch im europäischen Rahmen.:
Ja, passiert auch heute taeglich, zb Fliegerbomben von Santander nach Iskenderun (gilt noch nicht mal als echtes Gefahrengut, weil ohnen Zuender…).
Aber wir haben eben nicht den Krisen und/oder Kriegsfall.
@MikeMolto „Die vielen Autotransporter kann man dafuer nicht einsetzen.“
Ich meine, die drei Schiffe von ARC sind Autotransporter/RoRo. Sie sind in den US registriert. Es könnte sein, sie sind „Reserve“ des Military Sealift Command und es fahren darauf US Seaman.
Auch unsere Patriot hat von S-H und M-V auf RoRo verlegt nach NAMFI(GR) und TUR.
Es ist wohl eine Frage der kurzfristigen Bereitstellung von geeigneten Schiffen und Besatzung, Wie sollte eine Reederei das machen können. ich erinnere mich an eine Diskussion von Jahren „Strategischer Seetransport“.
@ Edgar Lefgrün | 08. Januar 2017 – 12:34
„Es ist wohl eine Frage der kurzfristigen Bereitstellung von geeigneten Schiffen und Besatzung, Wie sollte eine Reederei das machen können. ich erinnere mich an eine Diskussion von Jahren „Strategischer Seetransport“.“
Die meisten Autotransporter haben nicht genuegend verstaerkte Decks, zu 90% transportieren sie heute ja PKW oder Baumaschinen. ‚Patriot‘ ist ja nun kein Schwergewicht….
Zur Bereitstellung von Miliitaertransporten im Krisen/Kriegsfall kommt es auf die ‚Notstandsgesetzgebung‘ an. Das habe ich seit Laengerem nicht mehr verfolgt und weiss auch nicht ob das europaeisch oder NATO-wide harmonisiert wurde.
Gab es nicht im August 2011 die Kiellegung von zwei Spezialschiffen für die Bundeswehr in einem bilateralen Projekt zwischen Deutschland und
Dänemark?
„ARK GERMANIA – ein neues, leistungsstarkes Spezialschiff für die DFDS Flotte (…)
Das Spezialschiff soll im internationalen Frachtroutendienst eingesetzt werden. Neben seiner eigentlichen Nutzung als Ro/Ro-Schiff wird der Neubau im Bedarfsfall auch den dänischen Streitkräften und der Bundeswehr für den sogenannten „gesicherten gewerblichen strategischen Seetransport“ zur Verfügung stehen.“
http://www.b4bmv.de/nachrichten/nordvorpommern-ruegen_artikel,-Erstes-von-zwei-DFDS-RoRo-Spezialschiffen-getauft-_arid,129867.html
Es wird über Schiffstypen, Notstandsgesetztgebung und andere Dinge diskutiert. Wer beleuchtet endlich den Umstand, dass Russland bis 2020 über 2000 Kampfpanzer verfügen will und wird und wir Deutschen, bzw. die NATO haben dann wieviele?
@Oliver Treu
Es ist nicht so, als ob dieser Eintrag der erste wäre, der sich mit diesem Thema befasst. Fürs Panzerzählen gab es hier seit Jahren genügend Debatten vielleicht auch für Ihr Empfinden, falls Sie nachlesen wollen.
Es geht mir nicht um die Zählerei, sondern um die Tatsache, dass Russland massiv aufrüstet und Deutschland und die NATO nicht Schritt halten wollen oder können.