Mali-Sammler: Angriff auf Flughafen in Gao; Drohnen-Auswertung in der Heimat (m. Nachtrag)

Auf der Flugplatz der Stadt Gao im Norden Malis, wo auch deutsche Soldaten mit der UN-Blauhelmmission MINUSMA stationiert sind, gab es am (gestrigen) Dienstag einen Selbstmordanschlag. Außer dem Täter kam jedoch niemand zu Schaden. Das Thema wurde schon im Bällebad angerissen; aber für den Blick auf die Lage in Mali lohnt sich ein neuer Sammelthread:

Der Angriff auf den Flugplatz von Gao war nicht der einzige am Dienstag:

Militants have struck two airports in northern Mali with an explosives-laden truck and rockets, residents and a security source said on Wednesday, in attacks that caused no victims but pointed to desert jihadists intensifying their insurgency.
In Gao, the offices of the U.N. peacekeeping mission located next to the airport terminal were razed by Tuesday evening’s truck-bomb explosion which forced the airport to close.French soldiers stationed in Gao took forensic evidence from among a tangle of papers, corrugated iron sheets and fragments of the attacker’s flesh and bones strewn out next to the runway.

berichtet Reuters.

Besorgniserregend dabei ist, wie die Agentur unter Berufung auf UN-Kreise meldet, dass der Attentäter den gesicherten Bereich des Flugplatzes mit seinem Fahrzeug erreichte, weil es mit UN-Beschriftung durchgelassen wurde. Der zweite Anschlag war ein Raketenangriff auf den Flugplatz von Timbuktu, der allerdings keinen Schaden anrichtete.

Der Einsatz der Heron-Drohnen von Gao aus nimmt unterdessen an Fahrt, äh, Flug auf, wie die Bundeswehr in einem Video zeigt. Und es ist so wie schon vor Monaten angekündigt: Die Auswertung der Drohnen-Bilder findet in der Heimat statt. Pilot und Sensorbediener, die immer im Tandem arbeiten, sind vor Ort im Westen Afrikas, die Bildauswertung erfolgt überwiegend vom heimischen Fliegerhorst. Nur ein Mann ist in Gao in Mali, berichtet die Schleswig-Holsteinische Landeszeitung (Link aus bekannten Gründen nicht; aber unter der Überschrift „Heron“ – das ferngesteuerte Auge Jageler Soldaten in Mali zu finden).

Nachtrag: In der MINUSMA-Pressekonferenz am 1. Dezember gab es ein paar mehr Informationen dazu – und die belegen, dass die in Gao stationierten Soldaten aller Nationen ziemliches Glück hatten: Da wurde nämlich ein weiteres Fahrzeug sichergestellt. Mit 500 Kilogramm Sprengstoff beladen. Der Flughafen ist derzeit nicht benutzbar und geschlossen:

Mardi 29 novembre vers 18h, 2 véhicules ont attaqué l’aéroport de Gao, l’attaque n’a pas fait de victime. Un véhicule chargé d’explosifs a détruit les installations en préfabriqués de la MINUSMA situés à l’aéroport de Gao. Ces préfabriqués abritaient nos services d’aviation.
Un autre véhicule a été abandonné sur place, il contenait 500 kg d’explosifs et de nombreux obus qui doivent être neutralisés aujourd’hui.
Les importants dégâts matériels (installations, débris sur la piste) rendent pour l’instant l’aéroport impraticable, il est temporairement fermé. Le nettoyage débutera une fois tout danger écarté. La Force de la MINUSMA, qui avait mis en place ces moyens aériens mardi soir, est déployée depuis à l’aéroport pour sécuriser les lieux, la reconstruction de nos installations débutera au plus vite.

Noch ein Nachtrag: Ein MINUSMA-Video von einer nigerianischen Patrouille bei Ansongo:


(Direktlink: https://youtu.be/nSL-KAg0wJA)