Ergänzung zum A400M: Deutschland und Frankreich wollen gemeinsam Hercules betreiben
Zur Ergänzung der geplanten Flotte von Airbus A400M-Transportflugzeugen wollen die Streitkräfte Deutschlands und Frankreichs gemeinsam kleinere Maschinen des US-Typs Hercules C-130J betreiben, die im Gegensatz zum Airbus auch auf kleineren Pisten starten und landen können. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihr französischer Kollege Jean-Yves Le Drian unterzeichneten am (heutigen) Dienstag eine entsprechende Absichtserklärung. Die vier bis sechs Flugzeuge des US-Herstellers Lockheed Martin sollen in Frankreich stationiert werden, zusammen mit den französischen Maschinen des gleichen Typs.
Von der Leyen hatte erst vor wenigen Tagen angekündigt, dass noch im Herbst eine Entscheidung fallen werde, wie die Bundeswehr eine absehbare Lücke schließen will: Von den neuen A400M-Transportern sind nicht nur zu wenige ausgeliefert; wenn im Jahr 2021 die letzten der derzeit genutzten Transall-Transportflugzeuge außer Dienst gestellt werden, fehlt der Luftwaffe eine Maschine für Operationen auf kleineren Flugplätzen. Luftwaffeninspekteur Karl Müllner hatte sich für die Beschaffung von Hercules-Flugzeugen insbesondere für die Einsätze von Spezialkräften und für Evakuierungsoperationen stark gemacht; allerdings hatte er mehr als die sechs Maschinen vorgeschlagen.
Aus einer Information des deutschen Verteidigungsministeriums an die Obleute des Verteidigungsausschusses:
Im Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung vom 6. Juni 2016 zu den Perspektiven des Lufttransports hatten wir angekündigt, im Bereich des Lufttransports bei eingeschränkter Infrastruktur Kooperationen unter anderem mit Frankreich zu prüfen. Ziel ist dabei der gesicherte Zugriff auf geeignete Ressourcen vordringlich im Rahmen der nationalen Krisenvorsorge.
Hierzu haben die Bundesministerin der Verteidigung und ihr französischer Amtskollege Le Drian heute in Paris eine sog. Declaration of Intent über die Zusammenarbeit im Bereich des taktischen Lufttransports unterezeichnet. (…)
Konkret haben die beiden Minister vereinbart, den Aufbau einer deutsch-französischen Lufttransportstaffel mit Transportflugzeugen vom Typ C-130J, stationiert in Frankreich und mit Frankreich als Rahmennation, zu prüfen. Wir versprechen uns davon erhebliche Synergieeffekte.
Dabei bleibt die Fähigkeit zur Planung und Durchführung nationaler Missionen in einem Einsatzgebiet im Rahmen der Krisenvorsorge selbstverständlich erhalten. Hierfür ist nach den gegenwärtigen Bedarfsprognosen an den Betrieb von vier bis sechs deutschen Luftfahrzeugen in der gemeinsamen Lufttransportstaffel gedacht. Eine solche Staffel könnte ab dem Jahr 2021 einsatzbereit sein.
Mit anderen Worten: Das ist noch in einer sehr frühen Phase, mit der Declaration of Intent. Und ein Betrieb auch der deutschen Hercules in Frankreich bedeutet, dass nicht – wie hierzulande oft erhofft – ein deutscher Flughafen mit deutschen Technikern und deutscher Infrastruktur dafür vorgehalten werden dürfte. Frankreich betreibt ja ohnehin schon mehrere Maschinen dieses Typs eines ähnlichen Typs.
Nachtrag: Ein kundiger Leser weist mich darauf hin, dass Frankreich bislang C-130H betreibt, bislang noch keine C-130J; und dass sich die Technik in wesentlichen Punkten unterscheide. Das würde also bedeuten, dass beide Länder gemeinsam dann die Juliet kaufen und betreiben, also auch dafür neue Technik und ausgebldetes Personal brauchen.
(Archivbild 2010: Vorne ein A40M, in der Mitte eine Hercules C-130J, dahinter eine C-17 bei der Royal Air Force – Andrew Linnett/Crown Copyright)
Also das Flugzeug links ist definitiv kein A400, sondern eher eine C-17….
Grüß Gott!
Die ganz linke Maschine würd ich mir nochmal anschauen!
Liebe Grüße aus Österreich
Ihr Toni Czech
[Ehe noch mehr Kommentare zum Foto kommen: War ein blöder und jetzt korrigierter Flüchtigkeitsfehler… T.W.]
Klingt für mich als Laien nach einem vernünftigen Ansatz, wobei eine Stationierung (auch) an einem deutschen Standort sicherlich wünschenswert, wenngleich aber sicherlich nicht rechnenbar wäre bei einer derart kleinen Losgröße.
Wobei der Transall-Flugplatz Hohn prädestiniert wäre für diese Aufgabe und dieser nicht geschlossen werden müsste. Zumal es damit weiterhin zwei Transportgeschwader gäbe. Hat man früher aus strategischen Gründen nicht Wert auf Ausweichplätze/ -infrastrukturen gelegt? Ich hoffe dies wird zumindest geprüft.
Besser als nichts, wenn 4 – 6 Herkules kommen….
Aber natürlich wäre eine Stationierung in Deutschland besser mit einem zweiten Standort für die Transportflieger. Mit einer Stationierung in Frankreich umgeht man die Notwendigkeit für einen zweiten Standort und daß wir all 53 A 400 M bräuchten und behalten solten ,wenn wir diese denn endlich mal haben.
Allerdings peinlich, daß das Ganze bis 2021 dauern soll und daß man noch immer nicht weiß, wieviele Maschinen es werden sollen. Wenn die Luftwaffe mehr als 6 Manschinen haben wollte, dann sind nur 4 – 6 viel zu wenig und nicht nachvollziehbar, daß man nicht weiß ob 4 oder 6 Maschinen kommen sollen.
… zu den anderen französischen C-130 nach Évreux-Fauville? Fernab der Heimat?
Die Briten haben einen guten Flottenmix auf dem Bild.
Wo die einzelnen Lfz stehen ist ja am Ende eine ganz andere Frage.
Vermutlich wird man in Deutschland ganz baff sein, dass es funktionierende moderne Transportmaschinen gibt.
Und dann noch mehr davon bestellen!
@Schorsch52: Sind die französischen C-130 denn in Evreux-Fauvile stationiert? Laut Wikipedia sind die Herkules in Orleans-Bricy stationiert oder ist Wiki hier falsch?
Auf jeden Fall wären die deutschen Besatzungen weit weg von Deutschland stationiert!
Nationale Krisenvorsorge z.B. für Evakierungsmission und ähnliche kurzfristige Einsätze funktioniert nicht mit in Frankreich stationierten Maschinen und als Anhängsel von französischer Logistik.
Nahezu alle Kriseneinsätze, die die Transall in den letzten Jahren geflogen sind, starteten am Wochende bzw. am Freitag. Von Montag bis Donnerstag (Sitzungswoche) brauchte die Politik um eine Entscheidung zu treffen. Anschließend wurden die Transall alarmiert und starteten dann am Freitag zu der jeweiligen Hilfs- oder Evakuierungsmission.
So etwas geht nur, wenn man alle Ressourcen (Material, Personal, Logistik) jederzeit in alleiniger nationaler Kompetenz vorrätig hält.
Bis jetzt klingt das Ganze wie die Aufteilung der Geschäftsanteile von Airbus zwischen Deutschland und Frankreich. Die Systemfähigkeit um Einsätze kurzfristig zu planen, durchzuführen und logistisch auch für einen längeren Zeitraum durchhaltefähig zu betreiben wird an Frankreich abgegeben und Deutschland bezahlt anteilig die Flottenkosten.
Also aus meiner Sicht ein schlechtes Geschäft für Deutschland und die Luftwaffe !
@Georg
Das von Ihnen geschilderte Problem ist aber kein systemimmanentes. Es lassen sich durchaus organisatorische Maßnahmen treffen die solche Bereitschaft sicherstellen.
Nur muss es dann auch gemacht werden und wird wahrscheinlich auf schlechten Bedingungen für das Personal aufbauen.
@ Chris
Ein systemimmanentes Problem ist es, wenn man nicht alle Resourcen in eigener Hand behält, so wie bei dem jetzt angedachten Modell mit Frankreich.
Natürlich kann man Abkommen und Verträge schließen. Da gilt aber, dass Frankreich seine Interessen, insbesondere in Afrika, immer priorisieren wird gegenüber deutschen Interessen.
Beispiel:
Ein ständiger Engpassartikel sind Bodendienstgeräte. Davon gibt es grundsätzlich immer zu Wenige. Wenn man jetzt weltweit mehrere Lufttransportstützpunkte betreiben will (Anlieferung von Material mit A400M, Weitertransport, bzw. Verteilung mit C130), braucht man für jeden Lufttransportstützpunkt die erforderliche Anzahl von Bodendienstgeräten.
Zweites Beispiel:
Lfz-Nachprüfer, also freigabeberechtigtes Personal, das nach einer Instandsetzung am auswärtigen Lufttransportstützpunkt, die Instandsetzungsarbeiten freigibt und das Lfz für den Flugbetrieb wieder zulässt. Diese Lfz-Nachprüfer sind als langjährige Spezialisten mit Zusatzausbildung sehr begrenzt vorhanden, oftmals nur 2 Personen pro Fachbereich pro Geschwader. Wenn jetzt mit Pooling und Sharing die C130 mit französischen Technikpersonal betrieben werden sollen, welches Land hat dann in einer Engpasssituation den Vorrang ?
Wie gesagt, man kann natürlich Verträge machen, aber was die in der Praxis taugen kann an den privatisierten Unternehmen der Bw sehen (BWI, LHD, Bw-Fuhrpark, HIL usw) und die haben nur einen Auftraggeber !
@Georg
Dass es bei dieser Lösung problematisch werden kann Lufttransportstützpunkte für deutsche Einsätze sicherzustellen stimme ich Ihnen absolut zu. Ich habe aber keine Informationen darüber welche Ressourcen Deutschland dann dort in der Zusammenarbeit mit den Franzosen selbst abbilden will. Es ist ja nicht ausgeschlossen dass von unserer Seite weiteres Bodenpersonal und Bodendienstgeräte beigesteuert werden, die dann im Notfall diese Fähigkeit für Deutschland abbilden können.
Aber für die von Ihnen angesprochene nationale Krisenvorsorge reichen letztlich 2 funktionsfähige C130 die in Frankreich mit Crew bereitstehen um nach Deutschland zu fliegen, die Kräfte aufnehmen und sich dann auf den Weg machen. Solange man keine Maschinen dauerhaft im Einsatz hat, kann man das mit 6 Flugzeugen gewährleisten.
@Chris
Das können sie völlig vergessen da bei 6 Maschinen selten mehr als 4 einsatzklar sein dürften und diese sich dann noch im Übungsbetrieb oder anderen Aufgaben auf dem Globus verteilen !
Der Ansatz ist zu gering und bin alleine technisch betrachtet zu 100% bei @Georg !!!
Flugbetrieb ist nicht eine Verfügbarkeit nach Stückzahl auf dem Papier …. und auch Bodendienstgeräte sind nicht 100% kompatibel und lassen polling+sharing zu …
Daher gibt es aus gutem Grund Fachleute, denn der Fehler steckt bekanntlich in den Details
und nicht in Powerpoint und Excel …
Also für mich liest es sich so als ob die 4-6 C-130 dann unter deutschem Kommando stehen würden und auch von deutschen Besatzungen geflogen und eingesetzt werden.
Wir können dann bei Bedarf auf weitere, dann aber französische Maschinen, zurückgreifen und andersherum (die Franzosen können auch auf unsere zurückgreifen bei Bedarf).
Stationierung ist in Frankreich aus Kostengründen. Wieso für ein paar Maschinen einen ganzen Standort aufmachen/auflassen?
Desweiteren muss man nicht groß neue Techniker für Wartung und Co. ausbilden, sondern lässt die Franzosen das übernehmen, die haben ja schon Jahrzehnte Erfahrungen mit der C-130. Desweiteren sollte es auch einen Vorteil in der Logistik geben.
Ich würde auch davon ausgehen das die C-130 dann eh die meiste Zeit in Deutschland fliegen und auch mal für längere Zeit auf einem deutschen Luftwaffenstützpunkt über Nacht zwischen geparkt werden und nicht immer sofort nach FRA zurückfliegen werden.
An sich klingt das erstmal nach einen guten Deal, auch wenn erst ab 2021 aber immerhin.
So meine Sicht als Laie. Lass mich aber gerne eines besseren belehren. ;)
Ist doch schön, dass man sich jetzt so langsam mal den harten Realitäten stellt. Die Super Hercules ist ein hervorragendes Muster. Die genannte Zahl sehe ich auch eher als zu gering an, aber daran lässt sich ja ggf. noch schrauben. Vor allem angesichts des doch recht langen Zeitraums bis 2021. Ein ausländischer Kunde muss pro Stück je nach gewünschter Ausstattung zwischen 100 und 120 Millionen Euro auf den Tisch legen.
@SER
Vielleicht sollten Sie einfach nochmal sinnentnehmend meinen Kommentar lesen.
Ich habe nie gesagt dass 6 Flugzeuge ausreichend für die Aufgaben der Bundeswehr sind. Ich sagte dass 6 Flugzeug in deiner pooling Lösung genug für den einen Aufgabenkomplex Ausbildung für und Umsetzung von Maßnahmen der nationalen Krisenvorsorge sein.
Und wenn man die mit FRA zusammen betreiben will und dann inkompatible Technik beschafft grenzt das an Zersetzung. Das Problem der Inkompatibilität tritt ja gerade dann auf wenn jeder mal irgendwann irgendwas für sich beschafft hat.
@ Chris
„Es ist ja nicht ausgeschlossen dass von unserer Seite weiteres Bodenpersonal und Bodendienstgeräte beigesteuert werden, die dann im Notfall diese Fähigkeit für Deutschland abbilden können.“
Darauf bezog sich mein dezenter Hinweis es sind nicht alle Bodendienstgeräte kompatibel … hatte es verstanden von „deutsches C160 Gerät“ an C-130 anschliessen … geht so nicht unbedingt …
„Solange man keine Maschinen dauerhaft im Einsatz hat, kann man das mit 6 Flugzeugen gewährleisten.“
Darauf antwortete ich mit den 4 kalkulierbar verfügbaren aus 6 … das ist zu eng und kann nicht gehen ! Deutschland leidet erheblich an seinen kleinen Zahlen, und das ist Fakt nicht nur in der Fliegerei !!! Think bigger ist angesagt wenn es klappen soll und auch mal muß !!!
@ Closius 16:23
Sie haben Recht: dpa meldete um 16.59 „Orleans“
@SER
Ich gehe sogar nur von 2 einsatzbereiten Flugzeugen aus.
Wenn es um nationale Krisenvorsorge geht es hier vor allem um den Einsatz von Spezialkräfte oder Evakuierungsoperationen (und wenn Deutschland das alleine macht wohl nur auf Basis eines verstärkten Zugs).
Da hat man in der Regel ein Flugzeug welches den Einsatz fliegt und eins als Reserve.
@ Chris
Ich weiß was das ist und warum es in der Vergangenheit nur ein Zug war …
Bis jetzt hatte man wohl Glück das ein böser Bube nicht wußte wie limitiert MilEvacOp war … hoffen wir mal das bleibt so …
Und es bleibt auch meine Ansage des deutschen Fatalismus der kleinen Zahlen … In der Regel ein Flugzeug und eines Reserve ihrerseits hat alles bestätigt !
Aufgrund des Umstandes, das die Operation Pegasus 2011 in Lybien 6 Transall gebunden hat, stellt sich für mich die Frage, wie derartige Operationen ohne Hilfe von Bündnispartner in Zukunft gestemmt werden sollen. (Mir ist bewusst, dass lediglich 2 an der eigentlichen Rettung beteiligt waren)
ROFL, die Franzosen lachen sich kaputt über die blöden Deutschen.
Mal wieder tappern wir sinnentleert in die Falle.
Wir sind die 4 größte Volkswirtschaft der Erde (die EU als Kunstobjekt mit Halbwertzeit mal ausgeblendet) und „poolen und sharen“ sage und schreibe 6!!! C130 mit unserer Anlehnungsmacht Frankreich (Staatsquote ~56%). Natürlich nicht sofort (wie schnell hatten die Franzosen die zusätzlichen C130 nachdem feststand das der Turd A400M keine Hubschrauber betanken kann?), sondern bis 2021.
Die reiben sich schon die Hände wenn das BAIUD deren Flugplatz auf „deutschen Standard“ bringt. Dagegen wird die Türkei zum Kinderspielplatz. Alles nur um den Fehler der Eintypenflotte mit dem politisch gewollten Schrotthaufen A400M nicht zugeben zu müssen. Am Ende werden die Spin Doktoren der Bw das noch umdrehen und sagen, dass wir den Franzosen helfen müssen.
Und natürlich wird AIRBUS in keinster Weise in Regress genommen, um diesen Stuss zu finanzieren. Sollen die C130 für den Sprungdienst in Altenstadt dann immer aus F anfliegen, wenn mal ein Absprung „train as you fight“ gemacht werden soll?
Poltisch gewollter Bullshit mit Unterstützung der Jet Luftwaffe (mehr Geld für das Luftschloss Tornado NG)!
Ich würde mich für meine Ausdrucksweise entschuldigen, aber ich finde keine anderen Worte mehr.
@ Der junge Neue
Zitat:
„Desweiteren muss man nicht groß neue Techniker für Wartung und Co. ausbilden, sondern lässt die Franzosen das übernehmen, die haben ja schon Jahrzehnte Erfahrungen mit der C-130. Desweiteren sollte es auch einen Vorteil in der Logistik geben.
Ich würde auch davon ausgehen das die C-130 dann eh die meiste Zeit in Deutschland fliegen und auch mal für längere Zeit auf einem deutschen Luftwaffenstützpunkt über Nacht zwischen geparkt werden und nicht immer sofort nach FRA zurückfliegen werden.“
Dies klingt alles sehr schön wie Sie das beschreiben und wahrscheinlich wird auch so bei den Entscheidungsträgern in Berlin gedacht. Ich glaube jedoch nicht, dass es so funktionieren wird.
Die bisherigen Praxis der Einsätze der Bw im Ausland lief eben anders ab. Angefangen von der Luftbrücke in Sarajewo, den Versorgungseinsätzen für das Kontingent in Somalia, der taktische Lufttransport von Termes nach Mazar il Scharif mit C160ESS, also also C160 mit Selbstschutzausstattung, die verschiedenen Lufttransportstützpunkte während des Kosovo-Krieges, u.a. in Süditalien in Bari mussten alle mit Personal und technischen Gerät bestückt werden.
Hier geht man nicht von zwei Maschinen für militärische Evakuierungsmissionen aus, sondern von Versorgungsflügen und Air-dropping. Dazu braucht man eine größere Flotte von taktischen Lufttransportern als 6 Stück. Sharing ist auch keine Lösung, weil wenn die Franzosen in Afrika einen heißen Konflikt haben, dann brauchen sie ihre eigenen Maschinen für nationale Zwecke.
Wie dies mit 6 eigenen Maschinen, den dazugehörigen Besatzungen und eine französische, event. auch zivile Logistikkomponente funktionieren soll ist mir schleierhaft.
Mein Bauch- und mein Kopfgefühl sagt mir, das wird so nicht funktionieren !
Aber, und jetzt komme ich auf meinen Eingangssatz der schönen Worte zurück, schöne Wort sind meist nicht wahr und wahre Worte sind meist nicht schön, deshalb alle Ressourcen in nationaler Hand um wirklich auch national handlungsfähig zu sein.
Aber vielleicht ist dies ja auch der hintergründige Zweck, national nicht handlungsfähig zu sein, um immer eine schöne Ausrede parat zu haben warum DEU sich bei irgendetwas nicht beteiligen kann.
Von der lt. Ministerin deutschen Stärke des Lufttransportes kann mit diesem Ansatz in Zukunft keine Rede mehr sein, dass ist die „Verherrlichung“ der Vergangenheit.
Wer berät die Frau Ministerin? Ein Küchenchef? Sie bestellt Ausrüstung wie Zutaten zu einem Omelett. Hier eine Prise und da ein Körnchen. Inzwischen sieht man doch überall, das wir von allem viel zu wenig haben: 8 P3 Orion, um die 10 Fregatten, nicht mal 280 Kampfpanzer, Transporthubschrauber, Kampfhubschrauber, Kampfflugzeuge usw. Und davon ist immer nur ein Drittel einsatzbereit. Damit schrecken wir niemanden mehr ab. Uns schützt nur noch das Mitleid eines jeden Gegners. Europäische Zusammenarbeit ist gut und schön aber mit welchen Regierungen müssen wir eigentlich in den nächsten Jahren zusammenarbeiten? Front National in Frankreich und den Rückständigen Rechtspopulisten in Polen ! Viel Erfolg beim betteln für das dann von uns mitfinanzierte Material. 😳👎🏼 R🌟
@Georg
Für airdrop sollte man ab 2021 ja eigentlich keine C130 brauchen bis dahin sollte doch der taktische A400m da sein. Hust…
Das man sich bei solchen Sätzen aber auch immer verschluckt.
@T.W.:
Ein Hinweis zum Nachtrag:
Frankreich hat Anfang diesen Jahres 4 C-130J und 2 KC-130j bestellt (http://www.defensenews.com/story/defense-news/2016/02/01/france-hercules-c130-lockheed-martin-aircraft-transport-refueling/79659114/). Weitere Beschaffung sind bisher nicht öffentlich bekannt.
@all:
Interessante Entwicklung, offenbar schwebt ein ähnliches Konstrukt wie in Le Luc vor. In der Praxis gibt es da sicher einige Fragezeichen, aber nun gibt es zumindest mal ein Absicht. Ich bin mal gespannt wie sich diese Entscheidung auf die Planung auswirkt. Ein weiteres außerplanmäßiges Großvorhaben Invest mit dreistelligen Millionenvolumen in wenigen Jahren.
Nun gilt es dir notwendigen Grundlagen zu schaffen – verbunden mit der politischen Ungewissheit, ob dieser Weg auch nach den Wahlen in beiden Ländern noch favorisiert wird.
Ein Kumpel von mir arbeitet bei Airbus und die lösen gerade weite Teile ihrer Entwicklungsabteilungen auf, weil man die ja nicht braucht, Ingenieure schmälern die Rendite, die Auftragsbücher sind ja voll und Konkurrenz kaum in Sicht. Entwickeln sollen nur noch Zulieferer, da wird der A400M auch nicht besser von.
Die Stationierung der C 130 in Frankreich ist nicht im Interesse der deutschen Standorte. Denn sowohl Hohn, wie auch Lagerlechfeldt hätten gerne die Hercules Transportflugzeuge für den Fortbestand ihrer Standorte!
@Georg:
Für lang andauernde Versorgungsflüge sind die 4-6 Flieger auch nicht gedacht.
Politisch sind Stabilisierungsoperationen mit großen Kontingenten à la ISAF ohnehin out. Von daher könnte man argumentieren, wir brauchen keine große Anzahl kleinerer Flieger. Ob Sie mit Ihrem Blick in die Vergangenheit auch in Zukunft Recht behalten werden, wird eben diese zeigen. So ganz unwahrscheinlich ist es nicht.
@Partnerwahl:
Weiß jemand, warum nicht mit Dänemark verhandelt worden ist? Die verfügen bereits über 4 C-130J. Oder ist deren Infrastruktur mit den vorhandenen Maschinen komplett ausgelastet, so dass 4-6 zusätzliche deutsche Exemplare den Rahmen sprengen würden.
@Militärische Luftfahrtstrategie:
Es gibt eine aktuelle Halbwertszeit für strategische Grundsatzdokumente des BMVg. Die „Militärische Luftfahrtstrategie“ ist nach ganzen 10 Monaten ad absurdum geführt worden.
Ich zitiere: „Der A400M ist für den Lufttransport inklusive des Transports von Kräften zur vertikalen Verbringung, AirMedEvac und Luftbetankungsaufgaben vorgesehen und löst absehbar die C-160 Transall ab. Die Notwendigkeit zur Beschaffung eines weiteren Transportflugzeugs dieser Klasse wird derzeit nicht gesehen.“
Ich halte 2021 für eine Einsatzbereitschaft der Staffel (nicht zu verwechseln mit einer Auslieferung der Lfz) nicht für verspätete sondern eher für sehr ambitioniert.
Bisher ist noch kein Kaufverttrag unterschrieben, keine Ausstattung definiert, keine Personalauswahl für eine Erstbefähigung getroffen und auch noch kein Blatt Papier der Konzeptlandschaft (Einsatz, Besatzung, Logistisches, Führungsunterstützung,…)
Dann wollen die Besatzungen und Techniker auch ausgebildet werden( Für einen ernstzunehmenden SpezKrEinsatz wird CSI nicht reichen) Das ganze System muss einsatzgeprüft werden, u.v.m.
Auf einer verbleibenden Timeline von ca 5 Jahren ist das sportlich.
Feine Strategie ! Man lässt 6 nagelneue Maschinen irgendwo in der Pampa herumstehen, um auf eine Art von Einsatz vorbereitet zu sein, die innerhalb von 5 Jahren ca. 1 mal vorkommen wird. Statt die Flugzeuge in der übrigen Zeit sinnvoll unterhalb der Kapazitäten des A400M für Transport- und Sprungdienst einsetzen zu können, wählt man einen politisch opportunen Standort beim bevorzugten Kuschelpartner, der alle diesbezüglichen Ambitionen von vorneherein ausschließt. Es lebe Europa !
@Tom_E:
Eine Einsatzbereitschaft der Staffel (Focus) im Jahr 2021 scheint mir ebenfalls sehr ambitioniert.
Derzeit ist wohl eher eine Serienlieferung ab 2021 gemeint, oder?
Bisher gibt es zu der Fähigkeitslücke ja anscheinend nur eine Initiative bzw. deren Entwurf. Dazwischen und einer Serienlieferung liegen ja noch: FFF, AWE, Einplanung im Haushalt, Ausschreibung, Zuschlag, Vertragsschluss, Lieferung Muster, Musterzulassung/ Nachweisführung, Serienfertigung.
Aber wenigstens fängt man nunmal an. Gewartet würde lange genug – unter zumindest 3 Ministern.
Unausgesprochene Maxime DEU Rüstungspolitik ist, stets so viel Ausrüstung und zugehörige Tr verfügbar zu haben, dass
– niemand unterstellen kann NICHTS zu haben/zu machen
und gleichzeitig zu verdeutlichen, das
– „Viele“ sei zu wenig, um operativ bedeutsames Eingreifen erwarten/herausfordern zu können.
@Ronald Stern
Mit Fehlberatung der Ministerin gibt’s dabei keine Gemeinsamkeiten, da dies Vorsatz ist!
Die „Berater“ empfehlen, bzw. bringen soweit in geeignetes MilSprech, dass es auf der BPK und in Verbandsverautbarungen sowie der hauseigenen Homepage noch halbwegs als Folge einer BdL darstellbar bleibt.
Tatsächlich orientiert sich, – nicht nur – die Rüstungsberatung an politischen Vorgaben der IbUK, besser der gesamt politischen Führung. Die Beratung bewegt sich also im vorgegebenen (befohlenen) Rahmen, den zu überschreiten beruflichem Suizid entspricht, bei mil und ziv Laufbahnen.
Warum? Es existiert keinerlei staatspolitische Absicht, DEU gemäß politischer, ökonomischer und demografischer Bedeutung in den Wind zu stellen.
SEHR vereinfacht: wäre dem nicht so, müssten DEU Rüstung und Truppenverfügbarkeit (für Einsätze) ca. jeweils 1/3 oberhalb GBR/FRA/ITA einzuordnen sein.
Jegliches hier und andernorts zu vernehmende Unverständnis hinsichtlich: zu wenig von allem und das noch zu mies, trifft zwar
– zweifellos zu ist, ist aber ebenso
– zweifellos in der politischen Absicht
zu begründen.
Diese Maxime bildet unisono DIE Grundlage DEU SiPo aller Parteien im DEU BT ab, mit Ausreißern nach unten (Die Linke)!
In dieser Kuschelecke haben sich Staat UND(!) Gesellschaft wohlig eingerichtet.
@Memoria
Siehe Zitat oben im Beitrag:
@T.W.:
Das habe ich durchaus gesehen, jedoch bin ich aus Erfahrung skeptisch, ob das BMVg dies wirklich so beabsichtigt (allein schon der Konjunktiv).
„Einsatzbereit“ ist ja im BMVg ein dehnbarer Begriff – wie insbesondere die letzten Monate zeigten.
Wenn die Staffel 2021 uneingeschränkt einsatzbereit sein soll (=FOC), dann müsste spätestens 2017 bestellt werden. Selbst dann wäre die Zeit für die Ausbildung überaus knapp.
Frankreich plant übrigens nach einigen Presseberichten die Bewaffnung der C-130J – wollen wir das auch?
Was bringen uns die C130, wenn sie in Frankreich stehen?
Die EU-Armee scheint vdls Lieblingsprojekt zu sein. Absichtserklärung bringen PR und wenn es um konkrete Entscheidungen geht, hat schon wieder jemand anderes das Problem. Das Ergebnis wird ein weiteres rein politisches Konstrukt wie LeLuc sein.
Die Stückzahl halte ich für weniger wichtig. Wenn dieses System irgendwann mal wie gewünscht funktioniert, dann hat man immer noch die Möglichkeit nachzubestellen. Man muss nicht immer die Katze im Sack kaufen.
Unabhängig von den Problemen mit dem A400m ist das eine gute Ergänzung.
@Memoria
„Bewaffnung der FRA C-130J, … hört, hört!
Das bedeutet? – Gunship-Qualität?
Bei uns? Never Ever!
PS: Nutzung FRA Resoourcen, bedeutet auch gemeinsame Ausb, ggf beliebiger Tausch von Besatzungen, gemischte Besatzungen i.S. AWACS?
xyz | 04. Oktober 2016 – 20:41:
„Was bringen uns die C130, wenn sie in Frankreich stehen? … “
Meine Güte – in Stetten, Mengen und sonstwo im Schwabenland wurde aus Hohner Tralls gesprungen. Die Crews mussten das auch üben. Und die bayrischen Tralls haben bei Zweibrücken und im Saarland abgesetzt.
Stellen Sie sich mal vor – die sind da einfach hingeflogen.
Hans Schommer
Dies ist dann das Aus für Lechfeld als Flugplatz.
Die Reduzierung der Lw trotz Trendwende-Personal und fehlendes Geld wird dies bei der Rekalibrierung wohl zum Ergebnis haben.
Wo sollen denn die Besatzungen herkommen?
Schon aus Penzing, später aus Hohn?
Weder noch. Aus Wunstorf….A400m Umgeschulte?
Ab wann gehts für die denn dann nach Frankreich?
Komplettumzug.
Wer und Wieviele…
Schönen Gruß
Notnagel
Hie werden schon wieder Fragen gestellt auf die in zwei Jahren noch keiner Antwort hat. Unterschrieben wurde wohl eine „Absichtserklärung“. Mehr nicht. Was wann wo hin, wer wo hin und warum überhaupt ist nach wie vor unbeantwortet!
@Notnagel… den Bericht zur Absichtserklärung nochmal bitte lesen, verinnerlichen und dann vielleicht selbst zur Erkenntnis gelangen, dass Sie Ihre Fragen in frühestens 3 Jahren nochmal stellen können, wenn Sie auf solche kleinteiligen Details eine halbwegs realistische Antwort haben wollen
Gibt es eigentlich noch die C130J der USAFE in Ramstein AB? Hier hätte man dann auch eine, nun ja, transatlantische Partnerschaft, allerdings in der Bundesrepublik, ausbauen können!
Neue Verteidigungsdoktrin ?
Ab jetzt müssen alle Neuanschaffungen im Ausland stationiert werden ?
Drohnen (Israel), Transportflugzeuge (Frankreich)……..
@ Hans Schommer:
“Einfach da hin geflogen“. Da kennt die ADA natürlich keinen Unterschied woher die Flugziele kommen. Andere sehen es anders. C-17er würden es vermutlich sogar von CONUS bis Altenstadt und zurück schaffen. Haben halt dickere Geldbeutel und klarere Konzepte.
@ Kay
Ja, das 86th Airlift Wing / 37th AS betreibt seit 2009 die Hercules in der Version C-130J-30 von der Ramstein AB aus
@ Memoria | 04. Oktober 2016 – 20:27
@ Klaus-Peter Kaikowsky | 04. Oktober 2016 – 21:04
„Bewaffnung der FRA C-130J, … hört, hört!
Das bedeutet? – Gunship-Qualität?“
Bestellt hat Frankreich keine AC-130J Ghostrider ( „Gunship“ ) sondern KC-130J ( Tanker ) und C-130J ( Transport ) inklusive Ausbildung, Ersatzteile, Geräte-Upgrades…
http://www.defensenews.com/story/defense-news/2016/02/01/france-hercules-c130-lockheed-martin-aircraft-transport-refueling/79659114/
Wir hatten 90! Transall, verteilt auf 3 Standorte. Und jetzt soll das auf einmal mit 6 auf keinem Standort gehen?
Zu Gorbis Zeiten war ich auch noch naiv; mittlerweile denke ich, es gibt keine Freundschaft im klassischem Sinne, Freundschaft muss jeden Tag neu erkämpft werden. Da kann ich keine „Staffel“ in fremde Hände geben. Wenn schon nicht Hohn warum nicht ein „großer“ Flugplatz, zb. Jagel. Es ist zwar nicht gewollt mehrere Muster auf einem Platz fliegen zu lassen, geht aber in Köln oder auf jedem ziv Platz auch. Und man hätte endlich mal für lange Zeit Planungssicherheit.
Solange wir uns nicht trauen (Kern) Europa auf eigenständige Füße zu stellen, und da sind wir sehr weit von entfernt, ist sich jeder selbst der nächste.
Das Wiederauflebenlassen eines eigenen Standortes oder gar ein neues Geschwader ist illusorisch.
Nirgendwo lese ich etwas von der Möglichkeit der Einbindung des EATC?
Eine Stationierung entfernt von D halte ich einsatztaktisch und logistisch für nicht sinnvoll.
Peinlich, dass jetzt endlich zugegeben wird, was der 400 nicht kann, aber wozu er konzipiert war. Und keiner ist es gewesen!
Mich erinnert es an systematische Planung, erst das eine durchboxen, die Schwachstellen feststellen und dann das nächste, schon lange beabsichtigte Projekt, das vorher nicht zu verwirklichen war, als zwingend erforderlich umzusetzen.