Einsatz deutscher Hubschrauber in Mali scheint festzustehen

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Nach monatelanger interner Debatte in der Bundesregierung scheint nun festzustehen, dass die Bundeswehr im kommenden Jahr Hubschrauber in ihren Blauhelmeinsatz bei der UN-Truppe MINUSMA in Mali schickt. Als Ersatz für die niederländischen Helikopter, die im Frühjahr 2017 abgezogen werden sollen, werde Deutschland sowohl Transporthubschrauber vor allem für die Verwundetenevakuierung als auch Kampfhubschrauber stellen, meldet dpa:

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur haben sich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) grundsätzlich darauf verständigt, drei „Tiger“-Kampfhubschrauber, drei Sanitätshubschrauber vom Typ NH90 sowie zwei Hubschrauber als Reserve für die UN-Friedensmission in Mali zur Verfügung zu stellen. Der Einsatz soll im März oder April nächsten Jahres beginnen und auf ein Jahr befristet sein.

Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht, aus Regierungskreisen hieß es dazu lediglich, es gebe noch keine Entscheidung.

Allerdings war zu hören, die dpa-Informationen, der deutsche Hubschraubereinsatz werde auf ein Jahr beschränkt, danach sollte eine andere Nation die Helikopter stellen, seien zutreffend.

Die Niederlande hatten schon vor Monaten inoffiziell und Anfang Oktober offiziell erklärt, dass der Einsatz ihrer Apache-Kampfhubschrauber und Chinook-Transporthelikopter im kommenden Jahr enden werde. Wer danach diese Fähigkeit für die Truppen im Raum Gao im Norden Malis stelle, teilte die niederländische Regierung nicht mit.

Die Bundeswehr ist derzeit mit rund 520 Soldaten im deutsch-niederlädnischen Camp Kastor in Gao präsent; die deutschen Soldaten übernehmen vor allem die Aufklärung in der Region und erhalten dafür derzeit Drohnen vom Typ Heron 1, die ab November zu Aufklärungsflügen starten sollen. Die Hubschrauber sind vor allem deshalb von Bedeutung, weil nur auf diesem Wege die rechtzeitige Rettung verwundeter Soldaten in dem weitgehend unwegsamen Wüstenland gewährleistet werden kann.

Für die Erweiterung des deutschen Mali-Einsatzes ist ein neues Bundestagsmandat erforderlich. Das derzeit gültige Mandat läuft ohnehin Anfang kommenden Jahres aus und muss dann verlängert werden, so dass es voraussichtlich nicht zu einer gesonderten Abstimmung über die Helikopter kommen wird.

(Archivbild August 2016: Kampfhubschrauber Tiger in Fritzlar)