Von der Leyen erwartet Entscheidung über A400M-Ergänzung im Herbst
Fürs Protokoll: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen strebt noch für dieses Jahr eine Entscheidung darüber an, wie die Lücken durch verspätete Auslieferung und fehlende Fähigkeiten beim Transportflugzeug Airbus A400M geschlossen werden können. Bereits im Mai hatten Luftwaffe und Ministerium einen Engpass prognostiziert, wenn ab 2021 die Transall-Maschinen nicht mehr genutzt werden können: Dann fehlen nicht nur Lufttransportkapazitäten insgesamt, sondern auch eine Maschine, die wie die Transall auf kleineren, gegebenenfalls unbefestigten Pisten landen kann, für die der A400M zu groß ist.
Die Ministerin sagte dazu im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters: Ich bin zuversichtlich, dass wir noch in diesem Herbst Antworten liefern können. Das schließt ein, auf welche Weise wir die Lücke füllen wollen, die sich für die Zeit ab 2021 abzeichnet.
Das Ministerium hatte bereits zuvor deutlich gemacht, dass eine gemeinsame europäische Lösung gesucht wird – nicht zuletzt, um den Markt für militärische Transportflugzeuge in der Größe der in den USA produzierten Hercules C-130 nicht zusätzlich anzuheizen und damit die Preise in die Höhe zu treiben. Frankreich hatte bereits entschieden, zusätzlich zum A400M mehrere Hercules als Tankflugzeuge zu beschaffen, da der Airbus nicht für die Luftbetankung von Hubschraubern geeignet ist.
(Archivbild: Ankunft des dritten A400M der Royal Air Force im Juli 2015 – Andrew Linnett/Crown Copyright/MOD News License)
Wurde eigentlich hier im Blog schon mal erörtert, weswegen der Airbus nicht zur Luftbetankung für HS geeignet ist? Ein Geschwindigkeitsproblem?
Hans Schommer
Ja, war schon erörtert worden. Anscheinend verursacht das T-Leitwerk zu starke Luftverwirbelungen, so dass die Betankung per Schlauch und Trichter für Hubschrauber zu gefährlich würde.
Ich frage mich als Technik-Laie, ob man durch längere Schläuche ggf. diesen Gefahrenbereich neutralisieren könnte.
Ein längerer Schlauch wird derzeit tatsächlich evaluiert.
Müsste dann aber dünner sein, um in das bestehende Gehäuse zu passen. Das würde dann den Durchsatz drücken und die Tankzeit verlängern. Ob es dann aber bezüglich der Verwirbelungen reicht, muss man erst noch testen.
Was? Sind wir etwa belogen worden all die Jahre und der A400M kann nicht über Wasser laufen und auch nicht die Transall vollständig ersetzen? Hätte doch bloß jemand uns vor dieser Dummheit gewarnt! Oh nein!
Tja schade, eine weiterentwickelte Transall NG wäre der bessere Vogel als die im Durchmesser zu kleine C-130 J Hercules. Fast das einzige was die mit der A gemeinsam hat ist der Rumpfdurchmesser, der verhindert, daß die Standardpaletten komplett voll beladen werden können, weil die Besatzung links und rechts der Paletten gehen können muss. Aber die J ist das einzige was im Moment zu haben ist in der Größe.
Ohne hier eine Quelle anzugeben (die finden Sie nach etwas Suche im Netz), gab es entsprechende Meldungen, dass Airbus gerade mit der Verlängerung der Schläuche experimentiert
@T.Wiegold
Da das Bällebad schon zu ist. Ich erlaube mir den Hinweis auf die Veröffentlichung des aktuellen 4. Bericht des BMVg zu Rüstungsangelegenheiten auf Bundeswehr.de
Wurde das hier schon thematisiert? Beantwortet sicher einige der hier in den Kommentaren gestellten Fragen zum Stand der wichtigsten Projekte und Waffensysteme (auch A400M), wird aber auch sicher einige neue Fragen aufwerfen, inkl. der üblichen reflexartigen grundsätzlichen Meckereien…
Von wegen Bw informiert die Öffentlichkeit schlecht und so ;-)
@ L.
Haben Sie vielleicht einen Link zu dem 4. Bericht zu Rüstungsangelegenheiten parat, denn die Suchmaschine von bundeswehr.de kennt nur den 3. Bericht vom April 2016 ?
Danke
Ich bin selbst fündig geworden, stand ja direkt auf der ersten Seite. So neu, dass die Suchmaschine den Link wohl noch nicht kannte.
http://tinyurl.com/hl297sn
@Georg
http://www.bmvg.de, direkt auf der Startseite zum Bericht Agenda Rüstung zeigt Wirkung. Dort Download möglich.
Auf Seite 105 des o.g. Berichts geht das Ministerium mit zwei Seiten auf den A400M ein.
Unter dem Punkt „Wesentliche Änderungen seit der letzten Berichterstattung“ heißt es:
„…Am 7. Juli 2016 hat Airbus Defence and Space (ADS) im Rahmen des sog. Rebaselining einen kombinierten Entwicklungs-, Produktions- und Nachrüstplan (Integrated Plan) vorgelegt. Dieser Plan enthält zahlreiche Lücken, ist daher als Grundlage für Gespräche über eine mögliche Vertragsanpassung zum heutigen Zeitpunkt nicht geeignet und wird aus diesem Grund zeitnah durch ADS überarbeitet. Derzeit zeichnen sich neue Risiken und Probleme in Hinblick auf die Produktionsqualität ab, die auch ursächlich für die Ausliefgerungsverzögerung des vierten deutschen A400M waren.“
Na, das hört sich doch nach einer echten Neuerung im Projektplan für den A400M an, statt der „üblichen reflexartigen grundsätzlichen Meckereien“, hier im Blog.
@ L.
Danke für den Link, war einfach zu blind um das Einfache als Erstes zu machen.
Im RüB Herbst findet sich so einiges ganz interessantes nicht nur zu A400m auch Stichpunkte wie „Neues System Sturmgewehr Bw“ und „begleitende mobile Flugabwehr zur Unterstützung von Landstreitkräften“ (weil was mag die Lw mehr als ganz vorne mit eingegliedert zu werden?) dürften hier einige interessieren.
@all
Jetzt ist die Reuters-Story auch auf Deutsch online; habe den Link oben entsprechend geändert.
@ all
Reuters eben auch zu den Hubschraubern in Mali:
Demnach warte die Bundeswehr weiter auf die Entscheidung, wen künftig Hubschrauber zum Schutz der Bw in Nord-Mali stellt. Bisher sind’s die Niederlande, die ihre Hubis aber voraussichtlich Anfang 2017 abziehen wollen. „Die Vereinten Nationen sind am Zug, die Lücke, die sich nach den Niederländern bei den Hubschraubern auftut, für ihre Mission Minusma zu füllen“, wird UvL von Reuters zitiert. „Soweit ich informiert bin, sind die Vereinten Nationen noch nicht fündig geworden, aber sie haben ihre Suche auch noch nicht abgeschlossen.“ Es wäre spekuliert worden, Kanada könnte die Hubschrauber stellen.
Aber vielleicht bekommt die Bw selbst was gebacken (bei mir am Bürofenster ist vor zwei Tagen immerhin eine NH-90 Richtung Norden vorbeigeflogen – Ironie aus).
@Schorsch52
Bei mir Zuhause fliegen spät abends und nachts regelmäßig NH90 im Tiefstflug und mit Minimalbeleuchtung Richtung Seedorf vorbei. Ganz so schlecht kann es also nicht stehen.
@ L. | 29. September 2016 – 13:52
„Von wegen Bw informiert die Öffentlichkeit schlecht und so ;-„
Leider ja, wieder nur ein Bericht aus „Tausend und eine Nacht“ !
Der Luftikus hat seinerzeit 73 voll einsatzfähige Maschinen von Typ A4000M (a = 68.49 Mil. € ) bestellt. Die genannten 60 Einheiten sind also falsch.
Laut ursprünglichen Veranschlagung sollte die erste A400M am 12.07.2007 an die Armée de l’Air übergeben werden. Die Luftwaffe sollte dann Anfang 2008 die ersten Maschinen bekommen. Punkt Finanzen, 18 % Abweichung zur ursprünglichen Veranschlagung ist schwindeln in Quadrat.
Als Übergangs Lösung könnten gebrauchte C-130 aus den AMARC erworben werden, die mit ein paar An-70-MK2 ergänzt werden.
In einen zweiten Schritt wird dann ein brandneues Flugzeug (C-2, An-178, KC-390, Do-428) unterhalb des A400M beschafft.
Aktuelles zu Luftbetankung via A400M
http://www.flugrevue.de/militaerluftfahrt/kampfflugzeuge-helikopter/airbus-testet-neues-luftbetankungssystem-fuer-a400m/686886
@ Milliway:
Do 428?
Do 428, die Frage stellt sich mir auch.
Und: warum wird immer und immer wieder die AN-70 ins Gespräch gebracht, die doch kaum entwickelt/erprobt/eingeführt ist. Wie soll sie auf der Schnelle der Luftwaffe helfen?
Wenn C-130 wegen der oben beschriebenen Platzprobleme nicht ganz „passen“ würde (andere Nutzer scheinen diese Problematik nicht zu sehen), welche verfügbaren Flugzeuge unterhalb der A400 ständen zur Auswahl?
Transall NG wurde Ende der Siebziger(?) von den Franzosen eingeflottet und scheinen mir nun nicht direkt ein geeigneter Kandidat zu sein.
@ schorsch52 | 29. September 2016 – 19:27
Ja, die 428 ist eine gestreckte Version der 328JET.
Die Türken wollen unter der Bezeichnung TRJ-328 und TRP-328 unsere Do-328 Familie wiederbeleben !
Die mit Abstand effizienteste Lösung kommt aber, mit der An-132 aus der Wüste !
http://www.defenseworld.net/news/16138/Antonov_To_Deliver_First_An_132_Aircraft_To_Saudi_Arabia_Early_2017
@ chris
Das kommt darauf an, wer „die Luftwaffe“ denn ist. Da scheint jedenfalls noch viel Luft nach oben zu sein unter den breiten Hosenträgern derjenigen, die ehedem die Leistungsvereinbarung zum „Fähigkeitstransfer“ HFla- Truppe gezeichnet haben.
Wenn es zu „grün“ wird, fehlt offenbar die Lobby in der gefühlt doch eher handwaffenskeptischen Luftwaffe. Ob es da jetzt um die Ozeloten, im weiteren Sinne die ObjSchKr oder die Kampfretter geht, ist da eigentlich egal: Es ist wenig Bereitschaft zum Sprung vorwärts erkennbar, trotz dringend gebotenen Handlungsbedarfs.
Trennung.
Bin ich (zu) blind? Zum begleitenden Flugabwehrschutz steht in dem jüngsten Bericht m.E.n. nichts interessantes drin, außer dass ab 2019 eine Fähigkeitslücke droht (was ja nun wahrlich keine Neuigkeit darstellt).
Ober hab ich eine andere Stelle schlicht nicht gefunden?
@Sommerbiwak
woher haben Sie das mit den Paletten denn her und auf welchen Standard beziehen Sie sich es gibt ja nicht nur eine Standardisierte Größe für Paletten?
@Toysoldier
Das bezog sich nur darauf, dass neben allen anderen auch die Bundeswehr nun einen „Zwingender Handlungsbedarf“ bei begleitendem Flugabwehrschutz erkannt hat.
Lange war ja noch offizielle Linie, dass alles bleibt wie es ist und das ist gut so weil ist so.
@all
Was den Transall-Nachfoger angeht: neben der Rumpfbreite, sollte doch auch die Höhe des Laderaums berücksichtigt werden? Lt. Wiki Hoflieferantens C 295 gerade 1.90 m, C 27 mit 2,60m im Bereich von C 130 mit 3,12 m und knapp unter den 3.15 des Eisenbahnprofils der C 160. Darauf sollte m.E. auch geachtet werden.
@ TXU065 | 29. September 2016 – 19:43
„Warum wird immer und immer wieder die AN-70 ins Gespräch gebracht, die doch kaum entwickelt/erprobt/eingeführt ist. Wie soll sie auf der Schnelle der Luftwaffe helfen?“
Weil sofort verfügbar, da Entwicklung und Erprobung der weiterentwickelten An-70 bereits in April 2014 abgeschlossen war.
http://www.antonov.com/news/301
Die erste Maschine wurde in Januar 2015 an der Ukrainische AF übergeben.
http://www.antonov.com/news/359
Durch den Bankrot der Ukraine konnten keine weiteren Maschinen mehr bezahlt / gebaut werden.
In Zuge der von uns mit verursachten Ukraine-Krise hat Rußland seine Order von 60 Maschinen zurückgezogen. Da aktuell Antonov am Rande des Ruins steht, sind wir den Menschen der Ukraine doch eine Unterstützung schuldig ? Also eine Win-win Situation !
Das eine C-160NG kein geeigneter Kandidat mehr ist, da haben sie vollkommen recht.
Die erste C-160NG startete am 9. April 1981 mit Kommandant Jean Franchi zu ihrem Erstflug.
Wichtig ist doch, was will man mit einem takt LuTrans verbringen. Es fehlt uns eher bei den kleinen (C295) als bei der teuren C-130, denn teuer und groß bekommen wir ja.
Eine schnell einführbare, europäische, rel günstige, auf ALLEN Plätzen einsetzbare tak Maschine wäre ein Gewinn und das ist nicht die C-130.
Wenn man es richtig macht baut man mit den Niederlanden und/oder Polen einen Pool von 20-25 Hercules C-130 auf. Die Länder kaufen, warten und übernehmen die Ausbildung und Instandsetzung der C-130. Deutschland werden vertraglich 8-10 Maschinen per Leasing überlassen für die unsere Luftwaffe Crews und Bodenpersonal stellt. Ein Teil der deutschen Maschinen steht dann in Wunstdorf für nationale Einsätze zu Verfügung.
Andersherum nehmen wir 6 A400 M
… war noch nicht fertig!
Die Luftwaffe nimmt Airbus 6 weitere A400M ab welche von Polen und den Niederlanden betrieben werden. In dem Segment sind beide Länder blank und überhaupt verfügen die zwei Länder nicht über viele Kapazitäten beim Lufttransport.
Naja, eine begleitende Flugabwehr wird eben von Zar Waldemar „angeregt“, ehe sich das SUWALKI gap schließt.
Spaß beiseite: die Bundeswehr hat nun 15 Jahre Einsatzorientierung priorisiert und vieles darüber hinaus hintangestellt. Aber Bündnisverteidigung braucht eben sperrende Pioniere, im Couleur-Verhältnis mit Kampftruppen eingespielte Artillerie und mobile Flugabwehr, die auch vorübergehend einen Gewässerübergang sichern kann.
@Schorsch52
Ja genau das sind die Maße die wirklich für die Nutzbarkeit interessant sind. Wenn man mal mit Leuten spricht die wirklich mit Lufttransport zutun haben sind dass auch die Maße die betrachtet werden.
Andernfalls ist es ein reiner Essens, Munitions auf halb vollen Paletten und Personentransporter. Das braucht die Bw kaum weil wir nirgendwo mehr ohne Fahrzeug hingehen und kann man mit Hubschraubern besser.
Fussgaenger | 29. September 2016 – 13:00
„Anscheinend verursacht das T-Leitwerk zu starke Luftverwirbelungen, so dass die Betankung per Schlauch und Trichter für Hubschrauber zu gefährlich würde.“
Da werfen Sie wohl zwei Dinge durcheinander: Die fraglichen Verwirbelungen verursachen die Flügel, hinter den geflogen wird. Um langsam fliegen zu können, müssen die Landeklappen des Tankers ausgefahren sein, der Flügel schaufelt also intensiv in der Luft, je schwerer die Maschine ist um so stärker. Eine andere Sache ist, dass bei kurzen Schläuchen der Abstand der Hubschrauberrotoren zum Leitwerk zu knapp wird und die Piloten keine ausreichende Sicht haben um das zu kontrollieren. Im Unterschied zur C-130, bei der das mit bisherigen Schläuchen klappt, ist die A400M halt erstens schwerer und zweitens hintenrum länger. Bei der noch schwereren und größeren C-17 hat die Hubschrauberbetankung auch schon nicht funktioniert. Bei der A400M versucht man es aber weiter, der erfolgreiche Abschluss von Windkanaltests mit längeren Schläuchen wurde gemeldet.
Auffallend bei dieser Meldung „Entscheidung über A400M Ergänzung im Herbst“ und des 4. Berichts zu Rüstungsangelegenheiten des BMVg ist doch, dass es anscheinend niemand mehr aufregt, das Airbus nicht Willens oder nicht in der Lage ist einen Zeitplan vorzulegen um die Mängel in der Produktion des A400M abzustellen. (siehe meinen Kommentar vom 29.09. 14:19 Uhr)
@ Schnallendorf
Ich denke, die gegenläufigen Propellerrichtungen an einer Flügelseite verstärken die Verwirbelung der hoch angestellten Tragfläche im Langsamflug noch zusätzlich in Form einer Düsenwirkung der verwirbelten Luft nach hinten und nach unten.
Danke für die Korrektur!
Mir war nicht bekannt, dass man sogar die „dicke“ C-17 als Tanker in Betracht gezogen hat – das hätte ich nie für möglich gehalten (scheint es ja auch nicht zu sein…)
So weit ich gelesen habe, wäre Hubschrauberbetankung auch mit der C-17 möglich gewesen. Man hätte den Schlauchbehälter oben am Leitwerk befestigen müssen, dann wäre der Hubschrauber aus den Verwirbelungen der Flügel raus gewesen. Das ist natürlich ein teurer konstruktiver Aufwand, den man sich sparen kann, wenn man andere Maschinen für den Zweck hat.
Toysoldier | 29. September 2016 – 20:03:
“ … Bin ich (zu) blind? Zum begleitenden Flugabwehrschutz steht in dem jüngsten Bericht m.E.n. nichts interessantes drin, außer dass ab 2019 eine Fähigkeitslücke droht (was ja nun wahrlich keine Neuigkeit darstellt).
Ober hab ich eine andere Stelle schlicht nicht gefunden?“
Da wird’s auch nix neues geben, solange die „einmal gut – immer gut“ – Typen, die 2010 der Heeresführung eingeredet haben „Der Verzicht auf organischen begleitenden Flugabwehrschutz im Heer ist aufgrund der derzeitigen und absehbaren Einsatzrealitäten hinnehmbar.“ , noch im Dienst sind.
Das läuft so wie schon seit Kaisers Zeiten – an einmal getroffenen Entscheidungen wird festgehalten, auf Biegen ud Brechen. Man sieht es ja ganz deutlich auch im Rüstungsbereich: Wenn schon Scheiße, dann Scheiße mit Schwung.
Hans Schommer
@Hans Schommer
Da kann ich Ihnen aus meiner Sicht nicht zustimmen.
Mein Eindruck ist eher dass es auf der entscheidenden Ebene nicht ansatzweise um fachliche Überzeugungen geht was tatsächlich wichtig ist und gebraucht wird.
Viel wichtiger ist was politisch gewollt wird und dafür wird gerne mit vollster Überzeugung das eine vertreten und eine Jahr später mit voller Überzeugung das gegenteil propagiert.
Bsps.: Abbau Panzertruppe, Dynamisches Verfügbarkeitsmanagement ist toll, Abbau Sperrfähigkeit, Verzicht auf Effektoren über den Eigenschutz hinaus bei seegehenden Einheiten
Das im Ministerium der dringende Bedarf bei dem begleitenden Flugabwehrschutz formuliert wurde unterstütz genau das.
@ chris | 30. September 2016 – 16:22:
Werter chris,
ich habe mich in meinem Kommentar unpräzise ausgedrückt. Ich habe sehr wohl wahrgenommen, dass das derzeitige Fehl des Flugabwehrschutzes von mechanisierten Kräften in der Bewegung und im Kampf auf ministerieller Ebene als Defizit erkannt wurde. Ich habe aber auch noch das Statement des InspH, GenLt Vollmer, im Ohr, dass das Heer diese Fähigkeitslücke nicht schließen wird. Warum – nun weil ja die Aufgabe Flugabwehr „in Gänze der Luftwaffe übertragen wurde“.
An dieser Fehlentscheidung, die noch weit mehr Facetten hat, als dieser Faden vertragen würde (LRO/LRK, Luftlagebild auf Großverbandsebene, Fliegerabwehr), wird u.a. und in erster Linie aus dem von mir genannten Grunde nicht gerüttelt werden. Da müsste zuerst Blut fließen.
Und eines ist auch klar: Die Luftwaffe kann und will diese Lücke nicht schließen.
Ein Panzerflugabwehrregiment „Helmut Schmidt“ (rein begriffliche Analogie zur Fallschirm-Panzer-Division „HG“ der Luftwaffe im II. Weltkrieg) wird es niemals geben. Und somit ist der Drops „unmittelbarer begleitender Flugabwehrschutz der Landstreitkräfte“ bis auf weiteres gelutscht.
Hans Schommer
Leider kann ich nicht editieren – ansonsten hätte ich mich für das OT entschuldigt.
Hans Schommer
@Hans Schommer
Das der unmittelbare Flugabwehrschutz bei der Lw nicht gut aufgehoben ist und da eher das ungeliebte Stiefkind ist sind wir uns wohl einig.
Luftlagebild/Luftraumordnung in Heeresverbänden/Großverbänden wird jetzt ja über die JFSCG abgebildet. Da bestehen natürlich auch wieder Probleme da das Personal einen ganz bestimmten background hat.
Meine Hoffnung setzte ich da eher darauf das man in dem Bereich auch mit mäßigen Maßnahmen dank moderner, verfügbarer Technologie doch einiges erreichen könnte. Immerhin ist dies (wenn auch eine nicht unwichtige) eine Nieschenfähigkeit für Anfangsoperationen oder gegen einzelne relativ tief fliegende Ziele.
Es grenzt dabei ja nach unten an die allgemeinen Fähigkeiten gegen Hubschrauber zu wirken (schade das wir nicht nach Vorbild des Ostens Manpads auf Ebene der Kampftruppenverbände und Einheiten haben) und nach oben zu Patriot/TLVS bzw eigene/verbündete Flugzeuge.
@ Chris
(schade das wir nicht nach Vorbild des Ostens Manpads auf Ebene der Kampftruppenverbände und Einheiten haben)
Das hatten wir, zu Hochzeiten hatte die Heeresflugabwehrtruppe 396 Fliegerfausttrupps und das beste war, das diese Zugang zum Luftlagebilld hatten.
Auch OT sorry aber das Thema ist zu wichtig.
@axel_f
Das sind dann aber Leute der Heeresflugabwehrtruppe.
War es bei Kräften Rot nicht üblich auf dem BTR/BMP des Zugführers Strela mit drauf zu haben?
Das mag vielleicht etwas viel sein aber zum Beispiel dem AVZ könnte man ja welche an die Hand geben sodass der Kommandeur bei Bedarf seinen SP absichern kann. Oder auf dem Buddy SPz des Kp Chefs.
Großartig Kräfte und Mittel in Manpads binden halte ich in der Abwägung Kosten – Nutzen für unzweckmäßig (kleiner Einsatzbereich und geringe Wirkung).
@ Chris u.a.:
… was hier das Thema?
@ schorsch52
… genau, und Duschgel ist auch teurer geworden!!!!
Zum Thema:
Die Beschaffung eines NACHFOLGERS für die Transall ist für den taktischen Lufttransport unabdingbar. Das kann und darf keine ÜBERGANGSLÖSUNG sein für den A400M. Wir brauchen ein LFZ das die Lücke unterhalb des A400M schließt bezüglich Behelfspisten, LuTrans auf kurze Strecke und wenig Tonnage (DHL bringt meine Briefe und Päckchen auch nicht mit nem 40Tonner vor die Haustür), und auch die Fallis könnten für ihre Ausbildungsvorhaben ein LFZ der Klasse C130 oder C295 gut gebrauchen. Alles schon mehrfach auch hier diskutiert. Auf jeden Fall wird es Zeit für eine Entscheidung…sehr bald.
Embraer KC-390 – wie wäre es denn damit – scheint sehr modern zu sein?
@TOM
Hat aber Düse, keinen Turboprop, der ja immer gefordert wurde, aus bekannten Gründen.
TOM | 30. September 2016 – 21:40:
„Embraer KC-390 – wie wäre es denn damit – scheint sehr modern zu sein?“
Ein feiner Transporter – in jeder Hinsicht. Deshalb wird der sicher nicht betrachtet.
Hans Schommer
@Hans Schommer
„Ein feiner Transporter – in jeder Hinsicht. Deshalb wird der sicher nicht betrachtet“
Warum soll man einen Transporter betrachten den in Europa niemand in Nutzung hat? Eine Lösung die multinational ist, egal ob C-130 oder C-295, scheint sich da aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten doch durch aus eleganter zun verkaufen.
@ amsi887:
KC-390 – immerhin sind Tschechien und Portugal dabei. Und auch die Laderaumhöhe liegt deutlich über der, der C-295. Wieder im Bereich C-27, C-130 (vgl.oben @Chris um 11.54). Aber alle drei halt nicht aus dem Airbussortiment. Und da die A400-Gelder wohl in der großen Firma mit dem A. erhalten bleiben sollen ….
Die 390 ist noch nicht Marktferfügbar, fällt also aus. Wir brauchen jetzt ein einsatzfähiges Muster. Am besten gestern. Dementsprechend geht kein Weg an der C130 oder c295 vorbei.
@Schorsch52
Worauf berufen Sie sich dabei dass das Geld bei Airbus bleiben soll?
Das die C130 in betracht gezogen wird ist ja kein Geheimnis mehr.
@Chris:
zugegeben Vermutung. Gab aber mehrfach – auch hier auf AGA – Stimmen, die der Meinung waren, es sei angebracht, Säumniszuschlãge aus dem A400 Programm in Form von C295 zu kompensieren. C130J hat m.E. das höhere Potential. Aber solche sachlichen Kriterien gaben in der Vergangenheit nicht immer den Ausschlag für das bessere Produkt, Stichwort „Industriepolitik“.