Deutsche LUNA-Drohne: Erstflug im MINUSMA-Einsatz in Mali
Fürs Archiv: Die taktischen Aufklärungsdrohnen vom Typ LUNA (Luftgestützte Unbemannte Nahaufklärungsausstattung) dürfen nun auch im UN-Einsatz in Mali starten. Am vergangenen Mittwoch absolvierten sie ihren Erstflug bei Gao im Norden des westafrikanischen Landes, teilten die Bundeswehr und die Herstellerfirma EMT mit. Das unbemannte Luftfahrzeug mit der Seriennummer 255, dem Bundeswehr-Kennzeichen 90+98 und der UN-Kennung UNO-114P war dabei mehrere Stunden in der Luft.
Ein interessantes Detail am Rande: Nach Angaben der Bundeswehr brauchte die Drohne vor dem ersten Flug neben der üblichen deutschen Zulassung auch eine Zertifizierung der Vereinten Nationen, denen die Blauhelmmission MINUSMA in Mali untersteht. Die hätten die Genehmigung am 24. Juni nach einem umfangreichen Zertifizierungsverfahren erteilt.
Das wird dann auch Bedeutung für den Plan haben, die weitaus größeren und weiter fliegenden Heron-Drohnen im Bundeswehreinsatz in Mali zu nutzen: Auch die brauchen dann, wenn auf deutscher Seite Leasingvertrag und Zulassung geklärt sind, eine UN-Zertifizierung.
(Foto: LUNA nach dem Erstflug bei der Landung – Bundeswehr)
Chapeau für die Geschwindigkeit der Meldung – wie gewohnt.
Bei all den Anfragen zu „Drohnenverlusten“ der Linken gleich vorweg – auf dem Bild sieht man eine normale, also schadenfreie Fallschirmlandung.
(*Hüstel* Danke. Aber eigentlich wollte ich das gestern schon machen, weil ich die Infos da schon hatte, und bin schlicht nicht dazu gekommen…)
LTC0815 | 01. Juli 2016 – 16:07
Macht doch nichts den ab 2018 sollen die ersten Nachfolge System kommen
und 2020 ist eh ganz Schluss mit dem System und KZO glaub auch
@ Alarich
Richtig bei KZO. Aber 2018 ist wohl ein wenig optimistisch für einen Nachfolger. Und LUNA fliegt laut Bundeswehr noch bis mindestens 2025. Ich denke, die brauchen die Drohnen noch eine Weile und können sich gar nicht so viele Verluste leisten. Auch wenn bei einer Fallschirmlandung durchaus mal etwas kaputtgehen kann.
LTC0815 | 01. Juli 2016 – 17:06
ES&T steht ab 2020 werden das System Lunna wegen Ersatzteile eingestellt
es soll 2018 das erste System Ausgeliefert werden
@ Alarich: ES&T ist eventuell nicht die beste Quelle. Für das UAS LUNA ist das aktuelle Nutzungsdauerende 2025 (gerade erst verlängert worden) und auch für KZO gibt es noch kein definitives Datum.
Interessanter Artikel von heute bei welt.de („Grüne wollen Fesselballons für die Bundeswehr“).
Die Argumentationslinie des BMVg zeigt erneut, dass man in den letzten 10 Jahren nichts gelernt hat.
Egal ob Blimps, HERON TP, Luna etc alldas kann keine fehlende Strategie ersetzen.
Ziel- und planlos durch die Nacht.
Der Fesselballon hat nur einen Nachteil, bei starkem Wind muss er runter.
Beobachtungsmasten als Ergänzung sind deshalb wichtig.
@Zimdarsen:
Laut dem im Artikel zitierten Schreiben des PSts Grübel sind ja alldiese Dinge bereits vor Ort.
Löst aber die Kernprobleme nicht.
Im DLF wurde heute Mittag aus Gao berichtet.
Der Friedensprozess kommt nicht voran, die Bevölkerung ist immer mehr von MINUSMA enttäuscht.
Die Stimmung kippt – die Milizen werden aktiver.
Die übliche Gemengelage ist Post-Konflikt-Situationen.
Weder international nich international sind wirklich ernsthafte Anstrengungen erkennbar diese Probleme anzugehen.
Stattdessen Placebo-Aktionen (Vergrößerung MINUSMA).
Wir sitzen noch sehr weit oben auf der Rutsche – und der Knall kommt immer näher.
Stichwort UN-Zertifizierung: … Ist notwendig und übrigens mandatorisch für alle Mitgliedsstaaten / TCN völlig in Ordnung. Nur für die Bundeswehr wieder offenbar etwas „überraschend“ ? Möglicherweise bedingt durch jahrelange Zurückhaltung bei der Entsendung größerer „substantieller“ Kontingente zu laufenden UN-Missionen. Was denkt die Bevölkerung über den UN Einsatz ? Die Frage sollte doch lauten: Was sind die Alternativen oder „Was denkt sie über die Regierung?“… Gut ist, dass sich die Weltgemeinschaft auf eine gemeinsame Mission verständigt hat.
Mit der Verabschiedung der neuen UNSCR für MINUSMA (http://www.un.org/press/en/2016/sc12426.doc.htm)
wurden nach Aussagen des französischen Aussenministers auch die ROE verändert:
http://www.diplomatie.gouv.fr/en/country-files/mali/events/article/mali-united-nations-renewal-of-minusma-s-mandate-statement-by-jean-marc-ayrault
Und was bedeutet alldas für das deutsche Kontingent (Auftrag, Kräfte, Mittel, Befugnisse)?
Offenbar weiterhin business as usual.
Dem Eindruck nach ist das Photo symbolisch für den bisherigen Erfolg der Missionen mit deutscher Beteiligung: „Trotz Fallschirm auf dem Rücken gelandet! “
Mit Hinblick auf die Vielzahl der im Ergebnis eben nicht-erfolgreichen Missionen unter deutscher Beteiligung, muss man schon mal nach den Gründen hierfür fragen!
Klar, tut die Politik natürlich nicht!- Würde natürlich nur die öffentliche Diskussion befördern und möglicherweise zu einem nicht kalkulierbaren Ergebnis bei der öffentlichen Meinungsbildung führen! (Der/die BürgerIn, das unbekannte Wesen!“ oder“Die Angst der PolitikerInnen vor der Meinung der BürgerInnen!“)- Offensichtlich hat man/frau aus Afghanistan immer noch nicht gelernt …
Giebt es denn Pläne stückweise Luna durch Luna NG zu ersetzen?
Und wie sieht es mit dem gedankenspiel aus eine Drohne auf Basis des Hochleistungs
Mororseglers von Stemme zu beschaffen?