Schlechte Nachricht für die Marine: Maschinenschaden auf der ‚Karel Doorman‘

Terugkomst van Zr. Ms. Karel Doorman

Das ist eine schlechte Nachricht nicht nur für die niederländische Marine, sondern auch für die Bundeswehr: Das größte Schiff der Königlichen Marine, das Unterstützungsschiff Karel Doorman, hat einen massiven Maschinenschaden – und noch ist unklar, ob das Joint Support Ship in nächster Zeit mit nur einem der beiden dieselektrischen Antriebsaggregate weiter fahren kann oder für acht Monate in die Werft muss. Die Verteidigungsministerinnen der Niederlande und Deutschlands hatten erst vor kurzem eine Kooperation vereinbart, mit der das Schiff auch mit dem Seebataillon der Deutschen Marine genutzt werden kann. Möglicherweise wird daraus in diesem Jahr nichts mehr.

Die Mitteilung des niederländischen Verteidigungsministeriums vom (heutigen) Dienstag (mit Übersetzungshilfe von Bing):

An einem der zwei Haupt-Elektromotoren der Karel Doorman ist ein Schaden entstanden, der den Austausch erforderlich macht. Das ist eine grundlegende Operation, die etwa acht Monate dauert. Ministerin Jeanine Hennis-Plasschaert informierte darüber heute das Parlament.

Der Schaden entstand am 10 März auf See. Das Versorgungs- und Unterstützungsschiff kehrte zurück in den Heimathafen Den Helder, danach folgte eine erste Prüfung.
Wodurch der Motor beschädigt wurde, wird ein Kontrollausschuss untersuchen. Das Verteidigungsministerium appelliert an die vom Lieferanten im Vertrag erklärte Garantie, den Schaden anzuerkennen. Das Ministerium prüft auch, ob die Karel Doorman mit nur einem Haupt-Elektromotor einen Teil des geplanten Fahrtprogramms durchführen kann.

Die niederländische Ministerin Jeanine Hennis-Plasschaert und ihre deutsche Kollegin Ursula von der Leyen hatten die Absichtserklärung, die den Deutschen Zugriff auf die Karel Doorman gibt, erst Anfang Februar unterzeichnet. Kern der Zusammenarbeit: Die Niederlande bekommen Hilfe beim Betrieb eines Schiffes, das ihnen eigentlich zu teuer ist. Und die Bundeswehr bekommt Zugriff auf ein Joint Support Ship, das sie gerne hätte, derzeit aber nicht finanzieren kann. Im März hatte das Seebataillon in Warnemünde auf dem Schiff geübt.

Nachtrag 7. April: Eine Pressemitteilung der Marine dazu:

Ungeachtet des Schadens an einem der beiden Hauptantriebsmaschinen des Unterstützungsschiffes „Karel Doorman“ schreitet die Vertiefung der Kooperation zwischen der Deutschen und der königlich-niederländischen Marine wie geplant voran.
Die nächste gemeinsame Übung mit dem Seebatallion findet während des Manövers BALTOPS 2016 auf dem amphibischen Transportschiff „Johan de Witt“ im Juni dieses Jahres statt.

(Archivbild: Die Karel Doorman am 24. Januar 2015 vor dem Hafen von Den Helder – defensie.nl/Keesnan Dogger)