Von der Leyen: Bundeswehr soll Syrien-Flüchtlinge mit Ausbildung auf Rückkehr vorbereiten
Die Bundeswehr wird zwar bis zum Sommer ihre Unterstützung anderer Behörden in der Bewältigung der hohen Flüchtlingszahlen einstellen, soll sich aber im zivilen Bereich auch künftig um Flüchtlinge vor allem aus Syrien kümmern. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen kündigte zur Eröffnung der Münchner Sicherheitskonferenz am (heutigen) Freitag an, ein ziviles Ausbildungsprogramm aufzulegen, mit dem Syrer auf den Wiederaufbau ihrer Heimat nach einem Ende des Bürgerkrieges vorbereitet werden sollen. Als nächster Schritt sei die Ausbildung von Sicherheitskräften denkbar.
Aus von der Leyens Eröffnungsrede dazu:
Eines Tages wird es dort [in Syrien, T.W.] Waffenstillstand und wieder Frieden geben. Von dieser Hoffnung lasse ich mich nicht abbringen. Und dann werden die Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren. Weil sie dort gebraucht werden – für den schwierigen Wiederaufbau. Die Vereinten Nationen rechnen mit mindestens 10 Jahren. Es wäre deshalb gut, den Rückkehrern aber auch ihrer geschundenen Heimat eine Starthilfe für die Zukunft zu geben – in Form einer Hilfe zur Selbsthilfe.
Viele können dazu beitragen. Wir denken inzwischen, die Bundeswehr kann das auch. Wir könnten die ersten Schritte dazu tun mit einem zivilen Ausbildungsprogramm der Bundeswehr.Die Bundeswehr ist einer der größten und vielseitigsten Arbeitgeber Deutschlands. Wir bilden über 100 Berufe selbstverständlich aus: vom Elektriker bis zum Feuerwehrmann, vom Maurer bis zum Wassertechniker, vom Minenräumer bis zum Sanitäter, vom Logistiker bis zum Verwaltungsexperten.
Wenn wir die unfassbare Zerstörung Aleppos sehen in diesen Tagen, dann wissen wir: Es wird für den Wiederaufbau nicht nur neue Steine brauchen, sondern vor allem Menschen mit Zuversicht, Leidenschaft im Herzen, aber auch ganz vielfältigen Fähigkeiten. Und auch andere europäische Nationen könnten zu dieser Ausbildung beitragen.
Denn wenn es als Folge des Wiener Prozesses eine anerkannte und legitime neue syrische Regierung geben wird, ginge es in einer zweiten Stufe auch um die Unterstützung beim Wiederaufbau der syrischen Sicherheitsstrukturen – Polizei und Militär. Das liegt noch in weiter Ferne.
Aus Regierungskreisen hieß es dazu ergänzend, in dem zerstörten Land würden vor allem Fachleute für sicheres Trinkwasser und für Kommunikation gebraucht, neben Handwerkern im Allgemeinen. Für Zahlen sei es aber noch zu früh. Die Planungen für eine solche Ausbildungsinitiative könnten erst jetzt beginnen, nachdem die Einigung der Syrien-Kontaktgruppe Perspektiven für eine Entwicklung zu einem Ende des Bürgerkrieges biete.
Zur Ergänzung: Die kompletten Eröffnungsreden von der Leyens und des französischen Verteidigungsministers Jean-Yves LeDrian dazu (LeDrian in der Simultanübersetzung der Sicherheitskonferenz):
… und das Redemanuskript in der vom BMVg veröffentlichten Fassung.
(Da das Thema Flüchtlinge hier immer die Gefahr unsachlicher Debatten birgt, setze ich die Kommentare auf moderiert.)
(Foto: Koerner/MSC)
Lass mich kurz überlegen – aber hatten die Polen vor Kurzem nicht eine ganz ähnliche Idee, die von uns zerissen wurde?? :-)
Es ist wirklich der totale Realitätsverlust…….einfach nur noch unfassbar.
Jeder will Syrien kontrollieren… nennt sich Fremden – THW – Legion ;)… die Idee is gut, wir können das ;)
@Klabautermann: We agree to disagree ;)
Wird da eine Rückkehr zu althergebrachten Erkenntnissen der Außen- und Sicherheitspolitik vorbereitet?
Die Alliierten des 2. WK haben selbstverständlich militärische Verbände aus Exil-Polen und Exil-Franzosen gebildet. Nun soll offenbar die Bundeswehr Syrer ausbilden, um sie im Nahen Osten in die Schlacht zu werfen.
Es ist klug, mit einem zivilen Ausbildungsprogramm zu starten, um sich dort die Figuren genauer anzusehen. Wer zuverlässig und brauchbar ist, wechselt dann in die militärische Ausbildung. Im Rahmen dieser Ausbildung könnten wir uns auch erklären lassen, wie Syrien und die diversen örtlichen Volksstämme ticken, um bei zukünftiger Besatzung die interkulturelle Kompetenz zu haben, erfolgreich zu befrieden. Wenn die (sichtbaren) Besatzer in Syrien dann gut ausgebildete syrische Landsleute sind, umso besser.
Mal sehen, wie viele „Syrer“ sich bald spontan daran erinnern, doch aus Marokko usw. zu stammen und es plötzlich zu Hause eigentlich ganz schön finden… die Perspektive, als Teil einer Armee Syrien zu befreien und zu re-zivilisieren, könnte für viel Klarheit sorgen.
Und in 10 Jahren gibt`s dann die ersten Städtepartnerschaften zwischen deutschen und syrischen Städten mit Schüleraustausch usw., wie vor 60 Jahren zwischen Deutschland und Frankreich.
Frau von der Leyen mag ja selber glauben das die Bundeswehr „Verwaltungsexperten“ ausbildet. Ich hingegen denke das wir unser höchstes Gut lieber im eigenen Land verbleiben lassen sollten, wenn Syrien denn tatsächlich einmal wieder aufgebaut werden soll. Mit anderen Worten: Ich sehe bei unserer Verwaltungskompetenz wenig Potenzial zum Exportschlager.
Die internationalen Zuhörer hatten wohl eher etwas zur Umsetzung der Ankündigungen der letzten 2 Reden (mehr Verantwortung übernehmen, Führung aus der Mitte) erwartet.
Insbesondere zu Finanzierung, Einsatzbereitschaft, Personalumfang, etc.
Stattdessen eine Rede wie auch dem Kirchentag.
Wer soll diese Ausbildungsprogramme denn umsetzen?
Die Schullandschaft wurde in der Neuausrichtung nochmal erheblich reduziert.
Wofür gibt es in Deutschland betriebliche und überbetriebliche Ausbildung?
Dieser PR-Aktionismus vor internationaler Bühne macht auch mich fassungslos.
Die Rede des französischen Amtskollegen hat irgendwie einen anderen Tenor (Extremisten bekämpfen – ohne Nachzulassen, Nein zu passivem Abwarten).
Die Ministerin könnte durch ihre ungeschickte Wortwahl den den Eindruck erwecken, als kämen aus Syrien überwiegend Menschen mit nur geringen beruflichen Qualifikationen und nicht etwa ausgebildete Fachkräfte. Auch durch solche unvorsichtigen Äußerungen kann man dem Populismus Vorschub leisten!
Mein Wissen beschränkt sich leider nur auf meine Wehrdienstzeit in den 90ern. Dort wurde vor allem in der Grundi Formaldienst, Waffen- und Geländekunde gelehrt. Wie kann das den syrischen Heimkehrern helfen?
Nachtrag:
Die meisten zivilen Fachausbildungen finden ja bereits jetzt als ZAW-Maßnahme in der zivilen Wirtschaft statt.
Aber man wird sich da sicher schon was gedacht haben….
@Ted
Da gebe ich Ihnen recht. Seit den 50ern verzeichnen wir einen massiven Fähigkeitsverlust. Wie wollen wir also den Syriern erklären, wie sie ihr Land wieder aufbauen können, wenn unsere heutige Generation nicht einmal mehr einen Flugplatz hinbekommt?
Alles soll Sie können
hat was braucht nicht oder zu wenig
Wer will soll wollen den es gibt nur was die kann
Morgen sollen die Pios im Norden das Land wieder holen was um 10 Jahrhundert weggespült wurde um Siedlungen für Flüchtlinge zu Bauen ???
@Wuehlmaus
AGA & Co ist nicht gemeint, ZAW wird gefragt sein.
Frau von der Leyen sollte sich erstmal auf ihre Kernaufgabe – und die der Bundeswehr – konzentrieren. Wenn der Laden wieder läuft (Ha ha), kann sie die Truppeja mit Zusatzaufgaben belasten.
@Klabautermann
care to explain?
@Wuehlmaus
das Problem ist nicht die heutige Generation, sondern ältere Generationen deren Regulierungswut kombiniert mit Planungs“komptenz“ für Probleme sorgt.
Abgesehen vom Formaldienst betrachte ich alles was mich die BW „gelehrt“ haben soll bestenfalls besser als nichts – schlimmer als nichts.(Biwak)
Ansonsten würde ich die Ausbilder für (spez Sicheren Umgang mit gefährlichen Gütern) nur als Hilfsarbeiter unter Aufsicht einsetzen
@KPK:
Und die ZAW wird von zivilen Bildungsträgern durchgeführt.
Daneben wären noch die Ausbildungswerkstätten in einigen Dienststellen möglich.
Die haben aber sehr geringe Kapazitäten (z.B. Meppen 8 Elektroniker/ Jahr).
Und sowas ist die zentrale Botschaft der Ministerin auf der Sicherheitskonferenz. Na dann…
Da kann man nur noch mit dem Kopf schuetteln.. Karnevalsverein.
Es ist weltfremd jetzt Syrer für den Wiederaufbau ausbilden zu wollen. Der Krieg in Syrien wird noch viele Jahre andauern und lässt sich aus meiner Sicht nur mit dem Dreißigjährigen Krieg vergleichen. Aufgrund der vielen ausländischen Mächte, mit eigenen und sich ausschließenden Zielen, wird dieser Krieg andauern, bis ganz Syrien völlig zerstört ist oder die Kriegskassen der ausländischen Mächte leer sind. Die einzige Alternative wäre eine Aufteilung Syriens zwischen den Parteien, aber ich glaube nicht, daß die Konfliktparteien dazu bisher bereit wären.
Und selbst wenn die Kriegsparteien sich auf eine gemeinsame Vernichtung der ISIS mal einigen sollten, wird man sich nachher wegen der Beute wieder zerfleischen.
Es ist auch unwahrscheinlich, daß der angekündigte Waffenstillstand funktionieren wird, weil es zu viele Konfliktparteien gibt und das Beispiel Ukraine zeigt, daß Waffenstillstände, wo Russland dran beteiligt ist, nicht unbedingt besonders gut funktionieren.
@klabautermann | 12. Februar 2016 – 15:27
Dem ist nichts hin zu zufügen !
Wie kann man sich so weit von der Realität endfernen ?
Oder glaubt Sie tatsächlich sie gehen als Fachkräfte zurück
und bleiben nicht hier ?
Einfach ein Irrenhaus !
Ich frage mich, mit welchem tatsächlichen Zweck dieser Vorschlag von vdL kommt. Gibt es bereits (informelle) Eckpunkte zu dieser kreativen Idee?
Apropos ‚mehr Verantwortung übernehmen‘. Man könnte auch der Auffassung sein, dass Deutschland mit der Aufnahme von über einer Millionen Flüchtlingen eine ganze Menge Verantwortung übernommen hat. Andere halten sich da -nicht sehr vornehm- zurück und dazu muss ich gar nicht mal über den großen Teich zu schauen.
„Minenräumer und Sanitäter“ macht vielleicht noch Sinn, der Rest ist für mich eine Schande und wird der Bundeswehr weiteren Schaden zufügen, genauso wie 8000 Soldaten monatelang aus dem Dienstbetrieb zu nehmen und ihnen die Aufgabe von Zivilen Flüchtlingshelfern zuzuweisen. Das ist bestenfalls noch Aufgabe des THW. Für die Berufliche Qualifikation ist das Arbeitsamt zuständig und nicht die Armee.
Und wenn man die Leute dann ausgebildet hat, gehen die dann in die Arbeitslosigkeit oder warten die in den Kaserne „bis Frieden einkehrt“ (was übrigens bis zum Sanktnimmerleinstag sein kann und warscheinlich ein Friede unter der Herrschaft von Assad wird)
Man weiß einfach nicht mehr, was man noch zu so etwas sagen soll…
Diese Frau leidet offensichtlich an gefährlicher Profiliersucht, die die ihr anvertrauten Soldaten ständig von einer Ecke in die andere treibt, weil sie ständig neue Ideen in die Mikrofone hustet.
Bei näherer Betrachtung der wohlfeilen Worte der Ministerin ergibt sich folgende Kernaussage:
Bei all den (zivilen) Berufen, die bei der Bundeswehr ausgebildet werden, könnte man auch Flüchtlinge aus Syrien ausbilden.“
Das als „Paukenschlag“ der Münchner Sicherheitskonferenz zu werten, dürfte selbst den Hardcore-Fans schwerfallen.
Es dürfte auf der Agenda der Ministerin durchaus Themen mit höherer Relevanz geben.
Hoffe ich doch…
@Voodoo
Dilbert Peter Parkinson ist auch sprachlos ;-))))
@ Voodoo | 12. Februar 2016 – 17:07
Frau Ministerin tut doch nur das, was der deutsche Wähler wünscht, insofern ist sie streng dem Wortsinn folgend populistisch.
Der bundesrepublikanische Wähler findet Soldaten und Krieg doof, irgendwelche strategischen Notwendigkeiten werden pauschal negiert. Dieses Denken bedienend verkauft Frau von der Leyen die Bundeswehr als Kita, Fluthelfer, Flüchtlingshelfer und nun als integrative Berufsschule.
So sichert man sich in Deutschland die Kanzlerkandidatur.
Hätte sie gesagt: „Wir bilden Exil-Syrer zu Kriegern aus, die Assad und seine Truppen abschlachten sollen!“ könnte sich vdL wahrscheinlich morgen ihre Entlassungsurkunde beim Bundespräsidenten abholen.
Der Wähler will billigen pazifistischen Populismus, also bekommt er ihn.
Warum macht mich das ratlos? Mir fehlt wohl der Weitblick.
@tluassa
THW @ Co machen das in ihrer Freizeit, neben der Arbeit
So langsam glaube ich, diese Frau ist nicht nur karrieregeil und publicitysüchtig sondern auch noch weltfremd ..
Gibt es niemanden in der Regierung, der diesen Unsinn nur um der Profiliergier mal unterbindet ?
Als Verteidigungsministerin wäre nach diesen neuen Ankündigungen zu anderen Zeiten nun endlich das Ende der Fahnenstange erreicht.
Erwartet hätte ich jetzt mal klare Statements zum Wendejahr der Bundeswehr 2016 im Zusammenhang mit der angeblichen Verantwortung Deutschlands in der Welt.
Kommt da noch was….? oder ist das schon die Kapitulation vor den Forderungen von Fr.Nahles und Fr. Hendricks zu mehr Geld für ihre Ressorts ?
Hr. Schäuble hat heute ja auch noch sein Leid zur Finanzentwicklung und seiner schwarzen Null verkündet….mir schwant Übles zur Bw-Finanzierug.
Lächerlicher und an den Soldaten total vorbei geht es nun wirklich nicht mehr Fr.UvdL !
Och Leute. Ihr müsst ja nicht gut finden was vdL sagt. Aber ihr könntet euer Missfallen darüber auch auf zivile Weise ausdrücken…
Naja, es kommt halt auf die Kapazitäten der Ausbildungswerkstätten der Bundeswehr an; da kenne ich mich nicht aus. Aber grundsätzlich finde ich die Idee sehr gut, die Menschen im Handwerk auszubilden damit sie den Wiederaufbau Syriens mitgestalten können.
Bei manchen Kommentaren habe ich das Gefühl, dass diese Ausbildungswerkstätten unbekannt sind. Kann man aber googeln…
Die laufende Neuausrichtung führt erstmal dazu, dass noch Ausbildungseinrichtungen geschlossen werden, einschließlich einiger Ausbildungswerkstätten.
Evtl hat UvdL noch freie Kapazitäten in ausgemacht (Faßberg, Kaufbeuren, Donnerberg, Parow uem) oder ihr ist in der Tat nicht bekannt, dass ZAW nicht in der Bw statt findet ;-).
Um es nocheinmal zu betonen: Die Botschaft der Ministerin gegenüber den präventiv als „Rückkehrern“ angesprochenen Neubürgern lautet: „Ihr seid hier nur vorübergehend geduldet.“ So kann Integration nicht gelingen.
Mein Vorschlag zur Ausbildung von Sicherheitskräften. Lasst uns Feldjäger nehmen und 18 jährige (ehemalige) Bauernjungs in 4Tageskursen zu ‚Polizisten‘ ausbilden. Das hat schon in Afghanistan für ein stabiles Umfeld und mehr Sicherheit gesorgt. Das Erfolgskonzept Feldjägerausbildungskompanie muss fortgesetzt werden.
Andreas Poggendorf | 12. Februar 2016 – 15:36
……….Nun soll offenbar die Bundeswehr Syrer ausbilden, um sie im Nahen Osten in die Schlacht zu werfen. ….. […]
Es ist nicht die Rede von militärischer Ausbildung und Aufstellen von Einheiten. Ich sehe es nicht offenbart.
Da verspricht man, die Unterstützung der Flüchtlingshilfe bis Mitte des Jahres zu beenden, um sich auf die Kernkompetenzen, die von der Bw zu erbringen sind, konzentrieren zu können und dann kommt dieser Vorschlag offensichtlich aus der Hüfte geschossen. In welchen Ausbildungseinrichtungen der Bw sollen denn die syrischen Flüchtlinge ausgebildet werden? Wir haben doch in nahezu allen Bereichen die Ausbildungseinrichtungen auf Naht reduziert. Zum anderen kann ich nicht erkennen, dass Ausbildung für den Wiederaufbau eines zerstörten Landes die Aufgabe der Bw wäre, genauso wenig wie es der Schutz der EU-Außengrenzen vor Flüchtlichsschleppern ist.
Insofern kann ich @Andreas Poggendorf | 12. Februar 2016 – 17:26 nur zustimmen.
Wann begreifen deutsche Sicherheitspolitiker denn, wofür wir die Bw haben?
Die Kanzlerin als Anführerin einer „coalition of the willing“ eines Kerneuropas?
http://www.bloomberg.com/news/articles/2016-02-12/merkel-turns-to-coalition-of-willing-to-tackle-refugee-crisis
Merkel plans to meet again with a “coalition of the willing” in Brussels ahead of an EU summit in the city next week. Turkish Prime Minister Ahmet Davutoglu will attend the talks, which have taken place at previous EU gatherings. Turkey is the main country from which migrants enter the EU.
Die Kanzlerin also als Getriebene, daher auch das innerhalb von 36 Std zusammengeschusterte Ägäis-Engagement der SNMG2?
Ist wohl so, der Bayer gab ihr Zeit bis Mitte März Zeit zu liefern.
Nach einem Bericht der Welt („Jetzt wird die Bundeswehr zur Flüchtlings-Schule“) will das BMVg nun erstmal mit den Planungen beginnen. Denken, drücken, sprechen.
Es ist auch noch nicht klar wir groß die Nachfrage ist.
Koordination in der Bundesregierung?
Was ist eigentlich aus den von der Bundeswehr zu betreibende Flüchtlingsunterkunft für 40.000 Personen geworden?
Das BAIUDBw hat dazu schon im vergangenen Jahr ein (recht abstruses) Interessenbekundungsverfahren durchgeführt.
Nach einem Pressebericht („Nach Briten-Abzug sollen Flüchtlinge in Kaserne ziehen“) schaut man sich nun in Paderborn um.
Ankündigungsministerin.
1. Grundsätzlich kann man Frau vdL ja nur zustimmen bei Ihrer These, man müsse jetzt schon an die Zeit nach dem Bürgerkrieg in Syrien denken, also an die Chance, den Menschen dort wieder eine Perspektive zu ermöglichen. Und nebenbei würde dieser Ansatz auch die Flüchtlingsfrage bei uns (Stichwort: Integration) ein wenig entschärfen. Alles völlig richtig. Nur: Warum gerade die Bundeswehr zur Ausbildung der Flüchtlinge prädestiniert ist, entschließt sich auch mir kaum. Und schon gar nicht weiß ich, ob dieses Angebot wirklich so gravierend ist, dass man es in der Eröffnungsrede zur Münchner Sicherheitskonferenz so prominent herausstellen muss.
2. Interessant ist aber die Aussage am Ende der Rede, die einen späteren Bw-Einsatz zum Wiederaufbau vor Ort in Syrien andeutet. Bis dahin fließt freilich noch viel Wasser die Isar runter …
3. Insgesamt wirkt die Rede reichlich blass, trotz der in der Tat kirchentagsähnlichen Rhetorik. Es ist vertretbar, die Migrationsproblematik in den Mittelpunkt zu stellen. Dann darf man in einem Forum dieser Qualität aber nicht nur die Reaktion („Europa wetterfest aufstellen“) betonen, sondern muss in erster Linie die Migrationsursachen – und dabei unsere Chancen einer sicherheitspolitischen Prävention – beleuchten oder zumindest erwähnen. Und die sind mit dem syrischen Bürgerkrieg keineswegs abschließend beschrieben, schon gar in der Zeit der Globalisierung mit ihren komplexen und weitreichenden Folgen. Etwas enttäuschend also schon, der deutsche Aufschlag.
4. Unwichtig, aber trotzdem: Muss man eine Begrüßung vor diesem internationalen Forum wirklich mit „Königliche Hoheit!“ beginnen? Wo und wann leben wir eigentlich? Protokoll hin oder her.
Da passt ja das Zitat von Bundeswehr-Karriere:
„Wer Zeit sinnvoll überbrücken, etwas Besonderes erleben und die Bundeswehr von innen kennenlernen will, für den ist die Bundeswehr das Richtige. Vielfalt im Alltag: Der Arbeitgeber Bundeswehr !!!“
@Voodoo | 12. Februar 2016 – 17:07
@Andreas Poggendorf | 12. Februar 2016 – 17:26
+1 und Daumen hoch !
UvdL hat ja noch in keiner Funktion etwas bewegt !
Ich finde es ja löblich, dass Frau von der Leyen versucht, die Welt zu retten.
Immerhin versucht es jemand aus der Bundesregierung, man muss ja nehmen was man kriegen kann.
Aber die Bundeswehr ist nicht für alles da. Und kann die Welt auch nicht alleine retten.
Ich will gar nicht anfangen zu fragen was die Bw noch alles machen soll, aber offensichtlich verkommt die Truppe zum Lückenfüller für den gesamten Rest des öffentlichen Apparates.
Dabei kriegen die Kameraden mangels Material und Personal nicht mal ihre ureigensten Aufgaben gestemmt, auch ohne eine Ministerin die bald im Monatsrhythmus neue Einsätze und Aufgaben verkündet.
Es wäre mal interessant zu zählen, wie viele neue Einsätze und Aufgaben in der Ära vdL angefangen wurden.
Und dann im Rückblick wie viele davon zu einem befriedigenden Ende gebracht werden können.
Selbst als Betroffener kann man schon bald den Überblick verlieren zwischen der Flüchtlingshilfe, dem geplanten Syrien-Einsatz, dem in Mali oder den verschiedensten Aufträgen im Mittelmeer.
Die Schlagzahl ist unanständig und in keinster Weise mit Personal oder Material hinterlegt!
@ TomTom:
Auf jeden Fall beißt sich der neueste Vorstoß mit der Ankündigung, sich bis zum Sommer richtigerweise aus der Flüchtlingshilfe zurück zu ziehen. Im Hinblick auf die Arbeitszeitrichtlinie droht hier das nächste Überstundengebirge. Wenn schon solche Überlegungen angestellt werden, sollte sich das Entwicklungshilfeministerium oder das Arbeitsministerium darum kümmern …
Aber da die Ministerin Handlungsfähigkeit beweisen möchte, bleiben Ihr ja nicht mehr so furchtbar viele Alternativen. Die Luftwaffe tut was sie darf (Betanken & Aufklärung – finde ich ok, mehr muss nicht sein), die einsatzbereiten Teile des Heeres werden in immer kleinteiligeren (einigermaßen nützlich bis völlig sinnfreien) Ausbildungsmissionen um den halben Globus verzettelt. Und die Marine ist mittlerweile völlig „verheizt“. Vor den Kameraden in Blau kann man nur den Hut ziehen, wie sie die Einsätze noch gestemmt kriegen und Ihnen zugleich die Schiffe unter dem Hintern weggezogen werden.
@all
Ist jemandem aufgefallen, dass UvdL gestern bei Mybrit Illner noch von 15 Millionen Sunniten in Russland sprach und heute beim heutejournal waren es plötzlich 25 Millionen laut ihrer Aussage.
Wiki sagt knappe 10 Milllionen.
CIA Worldfactbook sagt 10%-15%, entspräche 14-21 Millionen.
Fakten. Fakten. Fakten….
pi
@klabautermann und @ziethen haben so fürchterlich recht. Wann wird denn bitte UvdL Einhalt geboten, auf „Puper-Illu-Niveau“ Verteidigungspolitik zu machen und das auch noch auf der MSC hinauszuposaunen? Wir, Deutschland, machen uns doch nur noch mit dieser Ministerin international lächerlich!
Da ist der bekannte Käse, den die NL-IBUK in Sachen NH90-NFH und FAA-Zulassung in die 2te Kammer der NL Volksstaaten gerollt hat, Peanuts dagegen!
Nach dem Bericht einer Regionalzeitung („Der energische Auftritt der Ministerin“) gab es im Publikum zu dem Ausbildungsprogramm geteilte Reaktionen.
Angeblich waren auch die Fachpolitiker der Koalition nicht vorab eingeweiht.
Bisher gibt es auch nur „Eckpunkte“ der Leitungsebene.
Da hat man den Eindruck man glaubt endgültig die eigene PR (bei det Bw kann man 100 Berufe lernen) und versteht gar nichts von ZAW usw.
Aber ein anonymer General findet es schonmal gut, während der Abg. Hahn skeptisch ist.
Allgemein ist das Presseecho in Regionalzeitungen eher kritisch, andere Medien nehmen das Thema eher unkritisch auf.
Ich finde es weiterhin – wie andere auch – vielsagend wie man so eine Sache zum zentralen Element der Rede machen kann.
Das Thema „Bundeswehr bildet syrische Flüchtlinge aus“ hört sich nett an, hätte aber eher auf den evangelischen Kirchentag als auf die Münchner Sicherheitskonferenz gehört. Darüber hinaus wird aber auch Frau vdL recht schnell merken, dass „gut gemeint“ und „gut gemacht“ im Grunde genommen unüberbrückbare Gegensätze darstellen.
Frau Ministerin hat sich mal wieder als Ikone der Political Correctness gezeigt, die sich bisher dadurch ausgezeichnet hatte, dass sich bei der Bw jeder, aber auch wirklich jeder irgendwie gut aufgehoben fühlt: Frauen, Männer, Wesen von unbestimmten Geschlecht, Familien, Leute die Karriere machen wollen und dabei nicht so viel arbeiten müssen und und und…
Da wird Frau vdL doch nicht die „Attraktivität“ der Bundeswehr als ziviler Arbeitgeber gleich wieder unterwandern wollen, in dem sie in großen Stil einheimische Bewerber verschreckt oder gar benachteiligt.
Das Ganze wird am Ende darin enden, dass man publicitywirksam ein paar syrische Flüchtlinge aussucht werden, um dann bei Bundeswehr.de (sowas, was früher die Wochenschau war) zu zeigen, dass man sich sonst nicht weiter in Syrien engagieren braucht, denn wir haben ja den Wiederaufbau hier und jetzt schon begonnen.
Also: Viel heiße Luft für die Fönfrisur – mehr leider nicht.
Entweder weiß Frau vdL das auch, dann ist sie mindestens zynisch oder sie glaubt da wirklich dran und unterliegt dem „Rumpelstilzchen-Effekt“. Beides hätte sie mit etwas besserer Beratung vermeiden können.
So, haben jetzt alle, die ihre Abneigung gegen vdL und ihre Politik ausdrücken wollen, jetzt auf hohem Niveau ihre Abneigung mitgeteilt? (Langsam wird’s ein bisschen platt.)
Transformation, reloaded: von der „Wehr“ zum Peace Corps!
So, haben jetzt alle, die ihre Abneigung gegen vdL und ihre Politik ausdrücken wollen, jetzt auf hohem Niveau ihre Abneigung mitgeteilt? (Langsam wird’s ein bisschen platt.)
@TW
Gerade in Zeiten knapper Ressourcen muß man sich auf seine Kernaufgaben und Kewrnkompetenzen konzentrieren; dies gilt auch für die Bw.
Auftragsinflation, weit ab vom eigentlichen „Geschäft“, ist da nicht gerade zielführend.
Handlungsleitend wäre da z.B. die subsidiäre Hilfeleistung im Inneren, d.h. zunächst kommen andere öffentliche, dann private Akteure ins Spiel bevor die Bw tätig wird. Denn: KatSch ist nicht die Augabe der Bw, und daher hält sie hierfür auch keine Kräfte vor. Und das ist immerhin eine Angelegenheit von nationalem Interesse.