Verteidigungsministerium weist Bericht über deutsche Spezialkräfte im Irak zurück

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Das Verteidigungsministerium in Berlin hat am (heutigen) Samstag vehement den Bericht der britischen Zeitung Daily Mirror zurückgewiesen, deutsche Spezialkräfte seien gemeinsam mit Special Forces anderer Nationen im Kampf gegen die ISIS-Terrormilizen im Irak aktiv. Das ist eine Falschmeldung. An dem Bericht ist nichts dran, sagte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage von Augen geradeaus!.

Der  Daily Mirror hatte berichtet, bei einer Aufklärungsmission nahe der Stadt Mossul seien britische Soldaten des Special Air Service (SAS) verwundet wurden. Dabei hätten deutsche Truppen bei der Abwehr eines Hinterhalts eine entscheidende Rolle gespielt. Eine Bestätigung für den Vorfall, das betont auch das Blatt selbst, gab es von britischer Seite nicht, da die Regierung in London dieses Engagement nicht öffentlich eingestehen wolle.

Aus der Meldung SAS heroes blown up in ISIS ambush on top secret mission in Iraq:

Three elite British troops were hurt under fire from Islamic State thugs during a top-secret mission in Iraq. (…)
The British, German and US special forces mission was to hunt out terrorist positions outside ISIS-held Mosul and spot weak areas in the network’s defences.

(…)
Within seconds a firefight broke out as the special forces men dived out of their relatively unprotected cars and fired back hundreds of rounds of ammunition with high-powered assault weapons.
To buy time an eight-man German commando team then obliterated one ISIS position with armour-piercing missiles, killing several enemy gunmen.

Berichte über die Beteiligung deutscher Spezialkräfte am Kampf gegen ISIS im Irak hatte es bereits im September 2014 gegeben: Ranking members of the Kurdish military and intelligence service said that one team of U.S. Special Operations was on the ground in Zumar along with several German counterparts, working in conjunction with Peshmerga units. According to the Kurdish sources, U.S. and German special operations teams had taken up positions in Zumar that allowed them to coordinate with U.S. aircraft. Auch diese Meldungen waren nicht bestätigt worden; eine weitere Quelle dafür gab es nie.

(Archivbild Mai 2004: Ein Trupp des Kommandos Spezialkräfte beim Marsch in der Wüste  während der Klimazonenausbildung – Bundeswehr/PIZ Heer)