Nachts sehen die Tornados jetzt was (Neufassung)

2ß160201_Tornado_NVG_Incirlik_

Die deutschen Tornado-Kampfjets, die Aufklärungmissionen gegen die ISIS-Terrormilizen über Irak und Syrien fliegen, sind mit der nötigen Technik zur Nutzung von Nachtsichtbrillen nachgerüstet worden und damit zu Nachflügen auch im nicht einheitlich kontrollierten Luftraum über Syrien einsetzbar. Das teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr am (heutigen) Montag mit. Bereits in der Nacht zum Montag hätten die Maschinen von der türkischen Airbase Incirlik ihren ersten Nachtflug absolviert. Kern der Umrüstung war nach Bundeswehrangaben der Austausch von weißen und roten Leuchtdioden im Cockpit, damit die Blendwirkung herabgesetzt wird. Vor dem Technik-Upgrade hatten Pilot und Waffensystemoffizier in den Maschinen keine Nachtsichtbrillen (Night Vision Goggles, NVG) nutzen können,  da die Cockpitbeleuchtung in der modernsten Version der Tornados zu stark blendet. Hintergrund ist die Avionik-Ausstattung mit der Bezeichnung ASSTA 3, die in den eingesetzten Tornados eingerüstet ist und wegen Helligkeit und Blendwirkung bisher keinen Einsatz der NVG erlaubte.  Die Helligkeit vor allem der roten Leuchtdioden wurde durch die Nachtsichtbrillen noch verstärkt.

In Regionen mit funktionierender Luftraumkontrolle seien Nachtsichtbrillen nicht erforderlich, hatte die Luftwaffe bei Bekanntwerden der Einschränkungen erläutert. Über Syrien müsste jedoch wegen fehlender Luftraumkontrolle und der hohen Zahl verschiedener Kampfjets im Luftraum abgedunkelt und mit diesen NVG geflogen werden, um andere Flugzeuge – oder auch auf das Flugzeug abgefeuerte Raketen – rechtzeitig erkennen zu können. Damit waren Nachteinsätze der deutschen Aufklärer über ISIS-Gebiet in Syrien bislang nicht möglich, waren aber nach Angaben der Bundeswehr bislang von der US-geführen Operation Inherent Resolve auch nicht angefordert worden.

(Foto: Tornado-Pilot mit NVG – Bundeswehr/Falk Bärwald)