Bundestag billigt weitere deutsche Beteiligung an ‚Resolute Support‘ in Afghanistan
Fürs Archiv: Wie erwartet, hat der Bundestag am (heutigen) Donnerstag die Fortsetzung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan gebilligt – einschließlich der leichten Erhöhung auf knapp unter 1.000 Soldatinnen und Soldaten. Für die weitere Beteiligung an der Mission Resolute Support sprachen sich 480 Abgeordnete aus, 112 stimmten dagegen, zehn enthielten sich.
Die Übersicht über das Abstimmungsverhalten:
Mit dem neuen Mandat rückt die Bundesregierung, wie auch die Verbündeten, von der ursprünglichen Planung ab, die Mission im kommenden Jahr herunterzufahren und auf die afghanische Hauptstadt Kabul zu konzentrieren. Spätestens die zeitweise Eroberung der nordafghanischen Stadt Kundus durch die Taliban hatte gezeigt, dass die afghanischen Sicherheitskräfte durchaus noch Unterstützungs- und Beratungsbedarf haben. Eine Rückkehr der internationalen Truppen zu Kampfeinsätzen ist aber nicht vorgesehen. (Mehr dazu hier und hier.)
(Archivbild 2008: CH53-Hubschrauber über Afghanistan – Bundeswehr/Andrea Bienert)
Im Rahmen der BT-Debatte zur Verlängerung/Personalerhöhung bei RSM:
– UvdL,
+ im Norden BwUstg der ANA bei Mobilität, FüUstg und Aufklärung,
+209 ANA-Korps bisher überdehnt, daher Einführung zusätzliche Div,
+ bessere Finanzausstattung ziv HilfsOrg und
+ Sicherstellung AirMedEvac.
– bemerkenswerte Einzelstellungnahme von Marie-Louise Beck (Grüne), die dem Koalitionsantrag zur Verlängerung von RSM, anders als ihre Fraktion, zustimmte.
Nachhörenswert!
@Alarich
Habe Ihren Kommentar gelöscht. Toleriere hier ja viel, aber vorsätzlich falsche Aussagen, verbunden mit Beschimpfungen, laufen nicht.
http://www.bundestag.de/bundestag/plenum/abstimmung/grafik Gemäß der Homepage des Bundestages gab es in der Unionsfraktion keine Gegenstimme. Gemäß ihrer Grafik schon.
@Mike Alpha
Liegt vielleicht daran, dass Sie die Grafik zu Active Endeavour verlinkt haben, nicht die zu Resolute Support? ;-)
Wieso ist der Personalkörper von fast 180.000 Soldaten eigentlich „auf Kante genäht“ bei ungefähr 4000 Soldaten in Einsätzen?
Wenn der Bundestag ein Mandat um ein paar Hundert Soldaten erhöht, hört es sich an als ob eine gesamte Division verlegt werden müsste…
Ich halte die Ausweitung persönlich nur für einen symbolischer Akt, da die paar Leute effektiv nichts bewirken werden. Zum Thema auf Kante genäht ist die gesamte Bundeswehr. Der Einbruch beim Personal im Bereich Mannschaften und Unteroffiziere wird stetig größer, es fehlt an allen Ecken und Enden an Ausrüstung und die BW ist insgsamt viel zu Ämter-,Stabs- und Kopflastig. Wir könnte bestimmt eher eine Kompanie komplett aus Offizieren stellen, bevor wir die gleiche Kompanie mit den vorgesehenen und ausgebildeten Msch u. Uffz auf den Antreteplatz bekommen.
@ ht_
Grundsätzlich stehen immer weniger als die geplanten 180.000 zur Verfügung, weil ein Teil in der Ausbildung, kurz vor dem Ausscheiden, Stellen nicht besetzt etc. sind. Das reduziert die in Frage kommende ANzahl auf rund 130/140.000.
Bei der Marine und der Luftwaffe scheitert es außerdem am Material. Immer geringere Stückzahlen in Verbindung mit sinkender Einsatzbereitschaft/Verfügbarkeit führt zwangsläufig auch zu weniger Ausbildung und damit auch Einsätzen.
Beim Heer gilt im Prinzip das Gleiche, dort setzt auch die geringe Personaldecke der „Kerntruppengattungen“ (Kampftruppen, Aufklärer, Pioniere, Ari – die anderen TG wie Logistiker, Fernmelder, San sind natürlich auch unverzichtbar und ebenso knapp) zwangsläufig Grenzen. Man muß dabei bedenken, dass grundsätzlich nach vier Monaten Einsatz (4×5=20) zwanzig Monate Dienst in der Heimat geleistet werden soll. Dazu kommen neuerdings noch Übungen im Rahmen der Bündnisverteidigung….
Eine ganze Division zu verlegen, wäre daher auch innerhalb Deutschlands schon mit vielen Problemen behaftet :)
@ht
Weil von den 180.000 nicht jeder für alles verwendbar ist? Zu aller erst stehen von den 180k nur 140 zur Verfügung. Der Rest ist im Studium, im BFD, kzh, auf Lehrgang oder was auch immer. Dazu kommen jene die nicht auslandsverwendungsfähig sind (warum auch immer). Danach ziehen wir noch das Gros` von Marine und Luftwaffe ab und dann gucken wir mal was an Personal noch übrig ist. Außerdem benötige ich um ein Kontingent im Einsatz zu halten wenigsten drei weitere (besser vier) die nacheinander durch die verschiedenen Stufen des Einsatzes rotieren. So benötige ich um 4000 Mann im Ausland zu halten durchaus schnell mal 20.000 und mehr Soldaten.
What are we fighting for …
http://www.longwarjournal.org/archives/2015/12/us-continues-to-push-for-negotiations-with-taliban-despite-direct-ties-to-al-qaeda.php
Ich bin nicht defaitistisch, ich hoffe aber, daß dies mit den troop contributing nations abgestimmt ist.
Im Prinzip aber: alles auf Anfang, status quo ante.
[Habe den Link mal vom Feedburner-Anhang befreit und auf ein sozialverträgliches Maß gestutzt, tut genauso. T.W.]
Auch der DBwV sieht in der Anhebung auf die symbolischen 980 Soldaten keinen Sinn. Halt wieder mal Symbolpolitik.
Die Ministerin scheint wirklich zu glauben, dass wir damit einen Unterschied machen..
Für mich ist weiterhin nicht klar was uns wirklich davon abgehalten hat in Kunduz praktisch zu helfen (das Mandat war es nicht!) und ob man mittlerweile eine nationale Weisungslage zum Targeting bei RS erlassen hat.
Beides scheint mir wichtiger als ein paar Leute mehr MeS.