So langsam zeichnen sich die Umrisse der geplanten deutschen Beteiligung am Krieg gegen die islamistischen ISIS-Milizen etwas deutlicher ab, wenn auch noch viele Unklarheiten bleiben. Nach Angaben von Generalinspekteur Volker Wieker sollen für den Einsatz 1.200 Bundeswehrsoldaten eingeplant werden – eine vergleichsweise hohe Zahl, die am (heutigen) Sonntag auch das Verteidigungsministerium noch nicht aufschlüsseln mochte.
Aus militärischer Sicht wird die für den Betrieb der Flugzeuge und Schiffe notwendige Zahl voraussichtlich bei etwa 1200 Soldatinnen und Soldaten liegen, sagte Wieker der Bild am Sonntag. Wie sich das zusammensetzen könnte, bleibt noch etwas vage:
• Aufklärungs-Tornados: Beim zuvor letzten Einsatz dieser Maschinen, von 2007 bis 2010 in Afghanistan, wurden maximal 500 Soldaten eingeplant – und das zu Zeiten, als die Aufklärungsmaschinen ihre Aufnahmen noch auf traditionellem Film machten und nicht digital. Aus dem damaligen Mandat in der Bundestagsdrucksache 16/4298 vom Februar 2007:
Für die Beteiligung mit Fähigkeiten zur Aufklärung und Überwachung aus der Luft an der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanistan werden zusätzlich zum bisherigen Personalumfang gemäß Bundestagsdrucksache 16/2573 i. V. m. 15/5996 bis zu 500 Soldaten und Soldatinnen mit entsprechender Ausrüstung eingesetzt.
• Kriegsschiff: Eine Fregatte soll den französischen Flugzeugträger Charles de Gaulle begleiten und für Geleitschutz sorgen. Eine
Fregatte der Sachsen-Klasse (124) , zum Beispiel die
Hamburg, hat eine Besatzungsstärke von
255 Soldatinnen und Soldaten; eine F
regatte der Brandenburg-Klasse (F123) kommt mit
236 Besatzungsmitgliedern aus; und eine
Fregatte der Bremen-Klasse (F122) sogar mit noch weniger, nämlich
219.
• Tankflugzeug: Der Airbus A310 MRTT (Multirole Transport Tanker) in der Tanker-Konfiguration hat
nach Angaben der Luftwaffe Pilot, Co-Pilot und einen Luftbetankungsoffizier als Besatzung – macht
3. Hinzu kommt natürlich Technik am Boden, rechnen wir über den Daumen gepeilt (lasse mich da gerne belehren) mal
50 Männer und Frauen.
Das macht zusammengerechnet rund 800 Soldaten – zu der vom Generalinspekteur genannten aus militärischer Sicht notwendigen Zahl also ein, wie heißt das so schön, Delta von 400 Soldaten (oder auch: 50 Prozent).
Stabspersonal wird für alle Einsätze gebraucht, allerdings kaum mehrere 100 Offiziere. Und es gibt in der Tat noch gewisse Unwägbarkeiten, zum Beispiel den Stationierungsort der Tornados. Ob die türkische Basis Inçirlik, die ohnehin auch von anderen Nationen im Rahmen der Anti-ISIS-Koalition genutzt wird, oder ein Flugplatz in Jordanien: Das dürfte sich auf eventuelle Sicherungsmaßnahmen und damit auch Sicherungskräfte auswirken.
Dennoch bleibe ich gespannt, was am kommenden Dienstag im Mandat steht, das das Bundeskabinett verabschieden will. Denn da muss es über die vagen Interview-Aussagen hinausgehen.
(Ganz am Rande: Was hält man von einem General, der seinem Volk den Krieg erklärt?
(SCNR)
(Bereits im Bällebad aufgelaufene Kommentare verschiebe ich hierher.)
(Archivbild 2010: Tornados vor der Burg Hohenzollern bei Sigmaringen – Bundeswehr/PIZ Luftwaffe)
Vllt ein Kräftevorbehalt zwecks CSAR.
Wäre aber mit dem Urteil des BVerfG nicht notwendig…….
@T.W: Die Ausbildungsmission?
@T.W.
Evtl sind das nicht die Zahlen für die welche zuerst betroffen sind (Kontingent) sondern jene welche man für die komplette Mission benötigt.
Nur Erklärungsversuch, kein Wissen ;-)
@T.Wiegold
nicht nur Sie sehen da ein unerklärliches Delta.
Vor allem weil sich die Fregatte auf den FRA Verband abstützen dürfte und die Tornados in bestehende Basen verlegt werden ist diese Menge an Unterstützungspersonal (was anderes kann es eigentlich nicht sein) schon eigenartig.
Aber vergessen wir nicht 1000 Soldaten ist die „magische“ Grenze die einen Einsatz erst so richtig wertvoll macht, zumindest an der Heimatfront.
Was übrigens noch hinzukommt sind die 650 für Mali und die zusätlichen 130 für RS wird mal wieder ein sportliches Jahr für die BW.
Frohes Neues 2016.
Wieker sprach auch von 2 FOB inkl. RECCE-Bodenstation für die fliegende Komponente (Türkei und Jordanien), Einsatzcrews, San, Logistik/Inst, Stabspersonal, A2/G2/-Pers…….das „läppert“ sich…da kommen ganz schnell 1000+ zusammen, wenn man 24/7 im Einsatz ist……man fliegt und segelt ja auch nachts…….
Vielleicht kommen ja noch Objekt Schützer dazu.
Und es ist von evtl. zwei Stützpunkten die Rede, evtl Türkei und/oder Jordanien.
Das bedeutet natürlich auch mehr Personal.
@ T.W.
[Sarcasm] Bedenkenträger, Ethikkommission, Kommission zur Überprüfung der Einhaltung von Umweltstandards, Kommisssion zur Kontrolle der Einhaltung der Kleiderordnung … und all das natürlich im „Mehrbesatzungskonzept“. Sowas braucht schonmal hunderte von Personalposten. [/Sarcasm]
1.200?
Wie wär’s damit:
– Fregatte 200 + 200 Wechsel Besatzung = 400
– 6 Tornado à 50 Service x2 für 24/7 = 600
– MRTT + Service für 24/7 = 100
– SatellitenPers + Einsatzführung gesamte Op in 24/7 = 100
Summe: 1.200
Diese Zahlen sind sicher mit Reserve.
Reserve bedeutet für mich Einstieg für größere Gebinde und für welch auf immer geartete Erweiterung.
Da sind bestimmt dann sich Ideen, wie derzeit in den USA dabei, keine Bodentruppen aber Spezialtruppen. Möglicherweise sind die hier mal beschriebenen Kampfretter auch schon dabei oder gar ein wenig mehr?
Der Einstieg an einer langfristigen Beteiligung aus einem Krieg, aus dem wir nicht mehr rauskommen, ist klar gegeben.
Ich wurde hier ja schon einmal belehrt, dass bei den Militärs solche Zahlen und Details meist vertraulich sind.
Ich hoffe das alles es nicht so kommt, hoffe das niemand zu schaden kommt. Jedoch, das Lesen aller Entwicklungen und auch die hier erwähnten militärischen Aspekte stimmen mich nicht hoffnungsvoll. Ich hoffe, dass die Politiker und Generale einen guten Plan haben. Da bin ich wider bei dem von mir angemerkten Punkt (in einem anderen Faden) Strategie, Ziele.
@T.W.
Mit dem Delta haben Sie das kleinste schon erkannt, welches aber an sich nicht schlimm ist – stellt halt eine (zunächst) Obergrenze dar.
Bemerkenswerter finde ich die Aussagen zu Durchhaltefähigkeit und 1 Kriegsschiff wird dabei sein.
Von Fregatte- und nur 124 würde überhaupt einen Sinn ergeben- ist wohl nicht mehr die Rede. Wie denn auch, wie man auf den HRO Fluren so hört ist 1: keine Fregatte verfügbar, schon gar nicht durchhaltbar und falls man 2: über eine Personalrotation nachdenkt, müßte man etwa 900 Marinesoldaten aus der Flüchtlingshilfe abziehen, welche derzeit von Mo – Fr bis einschliesslich Stabsoffizierdienstgrade auf Zuruf Feldbetten aufbauen.
Man kann natürlich irgendwo ein F dranmalen und die Fregatte ist da oder es beginnt das Geschwurbel a’la: … die FRA brauchen im Besonderen unsere Aufklärungsfähigkeiten. Da alle Einheiten in dieser, wie in jeder anderen Hinsicht hervorragend ausgerüstet und ausgebildet sind, ist die Frage der bereitgestellten Plattform zweitrangig. Wir beginnen die Mission deshalb mit dem Kriegsschiff Knurrhahn und verstärken deren Fähigkeiten zusätzlich mit Personal des Bundessprachenamtes im Schwerpunkt Russisch. Mit Bereitstellung und Hergabe dieser weltweit einzigartigen Fähigkeit zeigen wir Verlässlichkeit und Solidarität.
Nachfrage T.W.: Aber die Knurrhahn ist doch ein Wohnschiff und ist die überhaupt noch in Dienst?
Pressekonferenzfachleute: Äh….., ja das muss ich eben nachreichen oder alternativ, eben – sagte ich ja gerade- weltweit einzigartige Fähigkeit und ob die noch in Dienst gestellt ist, spielt ja erstmal keine Rolle, solange das Mandat noch nicht beschlossen ist.
Allen einen geruhsamen 1. Advent.
@ T. Wiegold: Vllt doch komplett eigene Rettungskette. Das bedeutet zusätzliches Personal der Luftwaffe und Sanitätskräfte. Evtl. denkt man auch wirklich darüber nach eigene Kampfretter zu schicken. Allerdings wurde mir Mitte dieses Jahres noch von einem Kampfretter gesagt, dass der Status dieser Einheit zwar geheim ist, sie aber definitiv noch im Aufbau sind. Ob sich das jetzt allerdings geändert hat kann ich nicht beurteilen. Zusätzlich sind wohl alle CH53 GS durch RS gebunden. Also bleibt nur NH 90 FAM(?) oder UH 60 der Verbündeten.
Na unsere neue EU Arbeitszeitrichtlinie Herr Wiegold, dieser Schlag mitten ins Soldatengesicht, den man als riesigen Erfolg verbucht.
(/Ironie, ja Einsätze werden ausgeklammert)
Die Tagesschau berichtet, unter Berufung auf Bild am Sonntag, daß die Tornados – laut dem Generalinspekteur nicht nur in einem Stützpunkt in der Türkei, sondern auch in Jordanien stationiert werden sollen. Damit bräuchte man vielleicht die doppelte Anzahl von Bodenpersonal für zwei Stützpunkte, aber dies erklärt die Anzahlt von 1.200 Soldaten auch nur teilweise.
@Closius
Bei Jordanien muss auch „Schutz“ (ObjSRgtLw, spezialisiert auf infanteristischen ObjS) beigestellt werden. Das Land ist nämlich auch islamistenverseucht und Daesh wohnt gleich um die Ecke.
@Les Grossmann
Wir werden uns schon irgendwie rauslügen. Darin haben alle Fraktionen seit Somalia reichlich Erfahrungswerte. Und wenn Marinesoldaten Feldbetten aufbauen, ist doch ein menschliches Gesicht gezeigt, na also, geht doch!
Im kommenden Frühjahr werden die Landtagswahlergebnisse zu großem Katzenjammer führen, damit sich -nichts ändert. Wir sind gefangen in eigener Wohlfühlrhetorik, zum Aufwachen bedarf es leider noch viel mehr. Auch den Mut, dem Wahlbürger Wahrheiten real gelebter Machtpolitik als existent darzustellen, mit Konsequenzen für eine ökonomische Superpower.
@Leie
BPK? Das stellt Realsatire dar, Perfektion deutscher Wortakrobatik. Daneben fehlt den Beteiligten zum einen die Sachkompetenz und andererseits das ministerielle „go“ zur Wahrheit.
Ach nee, manchmal mag ich einfach den Ton hier gar nicht. Isamistenverseucht ist so einer dieser Kampfbegriffe, die nicht sein müssen.
Wie sinnvoll ist es die Kr der Lw noch auf zwei Standorte zu verteilen?
Nachdem dies keine FOB ieS sind ist eine Schutzkomponente dort wohl nicht erforderlich, das können türkische und jordanische Sdt gut übernehmen. Infrastruktur wird ja auch vorhanden sein.
@KPK
Das Personal beim KSA geht ja nicht „in den Einsatz“ sondern verbleibt am Standort – ob es dann zum Kontingent hinzugezählt werden muß? Der Kräfteansatz für die fliegende Komponente erscheint mir dann doch recht hoch.
San kommt hinzu, Feldjäger, und natürlich Logistik für das Kontingent. Die Frage ist, ob da schon die Verstärkung der Ausbildungsmission im Irak mit eingerechnet ist, oder ob es dann letztlich zwei Mandate geben wird.
@Daniel S. et.al:
Ich verstehe das ganze Geraune um CSAR/ PR hier nicht.
Es fehlen Wille und Mittel.
Entscheiden ist aber der fehlende Wille.
Wir wollen doch gar nichts erreichen – bei möglichst wenig Risko und ohne direkte Beteiligung an Tod und Verwundung.
Schlechte Vorraussetzungen für einen Krieg.
Aber es ist ja kein Krieg – so vdL – weil es ja kein zwischenstaatlicher Konflikt sei.
Das sagte sie vor einer schwarz-rot-goldenen Fahne des Bundestages.
Die Farben der BefreiungsKRIEGE (Frankreich vs. Aufständische).
Mich erinnerte der Auftritt an:
https://www.youtube.com/watch?v=o6-oqYqOvQM
Nichts gelernt seit 2008.
Strategisch, operativ und taktisch.
In diesem Sinne: Schönen ersten Advent!
@Herr Wiegold, ist es so schon so weit gediehen, dass vor Wahrheiten die Augen verbunden werden, dann noch durch Medienvertreter!
Sie können ja gern eine wohlfeilere Vokabel vorschlagen, im „Berlinsprechmodus“, wenn es denn die Realitäten in Jordanien nicht leugnet.
Eingrenzung freier Presse beginnt stets mit Selbstkasteiung, Schönrederei also Selbstzensierung veröffentlichter Meinung.
Ich will hier alles andere als Propaganda, in welche Richtung auch immer, produzieren. Politische Fakten in haschemitischen(!) Königreich sind allerdings anzusprechen.
Nachtrag zu Jordanien: zwar gab es neulich erst einen green-on-blue-Zwischenfall, die Frage ist aber, wie denn auf einer airbase die force protection aussehen sollte – es geht ja sowohl um das Personal als auch um das Material.
1200 kommt schon ungefähr hin. Müssen ja noch genug Dienstposten für die Einsatzwehrverwaltungsstelle übrig sein. :-)
Bezeichnend ist doch, dass hier erneut die Öffentlichkeit über die Zeitung mit den vier Buchstaben informiert wird.
Na ja, in der Türkei sind wir bestimmt sicher aufgehoben, da werden wir bestimmt von solchen „Spezialkräften“ geschützt:
http://www.al-monitor.com/pulse/originals/2015/11/turkey-pkk-clashes-who-are-terrorizing-kurds.html#
…..allerdings wahrscheinlich nur, wenn wir nicht zu „offensichtlich“ mit den Russen und den Kurden dort kooperieren/SCNR
Wir begeben uns da auf ganz dünnes Eis………und sind dabei sehr abhängig von Fähigkeiten (Rettungskette) von „Partnern“, die ihre eigenen Interessen in der Region grundsätzlich über Partnerschaft stellen……sehr dünnes Eis.
@ T.W.
Ich stimme ja mit Ihnen meist nicht überein, so befürworte ich den Einsatz der Bundeswehr in der jetzigen Form(siehe dieser Faden) in Syrien/Irak nicht. Ich sehe die Rolle der USA in Konflikten der letzen Jahre sehr, sehr kritisch uvm.
Jedoch, ein herzliches Danke für den Einwurf. Isamistenverseucht ist in der Tat ein wahrscheinlich unbewusst gewählter, jedoch schlimmer Kampfbegriff. Gerade bei einem solchen Einsatz, Beteiligung an defacto kriegerischen Handlungen im islamischen Umfeld, ist ehrlicher Respekt und Anstand gegenüber den Menschen dort zu zeigen. Die Masse, selbst im sogenannten Kalifat ist sicher nicht terroristisch, sondern wird unterdrückt. Wenn wir, der Westen, insbesondere dabei Deutschland nicht ehrlich und glaubhaft zeigen, dass wir den Islam achten, Menschen mit solchem Glauben respektieren, dann helfen alle Bomben nichts, auch keine möglicherweise folgenden Bodentruppen. Dann ist im Vorfeld der Krieg verloren.
Fragen wir uns ehrlich, warum manche militärisch erfolgreiche Operation in Afghanistan oder dem Irak nicht zum langfristigen Erfolg beitrug. Wenn die Menschen in diesen Ländern das westliche Militär und den Westen insgesamt als ehrlich, glaubwürdig und respektvoll kennenlernen, dann kann der Westen ewig bomben.
Mein Vater erzählt immer von ähnlichen Entwicklungen in Vietnam, kann man wohl nicht vergleichen, glaube ich. Jedoch wollte ja man dort in die Steinzeit bomben.
Sie verstehen jetzt so möglicherweise, warum ich immer von Zielen und Strategie spreche. Nach den Bomben in Syrien und übrigens auch Irak, folgt hoffentlich ein wie auch immer strukturierter Frieden in der Region.
In islamischen Ländern, im islamischen Umfeld unterschiedlichster Schattierungen. Dazu andere Religionen. Meist in armen Gegenden, mit nun zerstörter Infrasruktur. Mit hier kaum bekannten schon regionalen kleineren Konflikten und Spannungen. Die Planungen dafür erscheinen mir so unglaublich schwieriger als 1200 Mann zu finden. Hat eigentlich jemand in der BPK gefragt, was wir langfristig wollen? Wie wir es erreichen, gemeinsam als Westen, ggf. im Bündnis mit Russland, dem Iran. Für alle Menschen dort und nicht gegen diese. Da kann man doch mal richtig hartnäckig nachfragen. Da helfen eigentlich auch keine Sprechblasen des Bundeskanzleramtes, des AA un schon gar nicht BMVg.
Wir haben doch hoffentlich aus den Fehlern der Vergangenheit die richtigen Schlüsse gezogen?
Hi @ all; Wie kann man sich so einen Aufklärungsauftrag den eigendlich Vorstellen? Ist d, dass eine Route abgeflogen wird, gefilmt wird und auf Speicherkarte /Festplatte gespeichert wird? Diese wird dann aus dem Pod extrahiert, ausgelesen und es werden sich sich ziele ausgedacht die wiederum in den Bordkomputer dae ausführende Kampfflugzeuges eingelesen werden? oder läuft das anders?
ich möchte gern berichtigen, sorry habe ein Wort vergessen:
Wenn die Menschen in diesen Ländern das westliche Militär und den Westen insgesamt nicht als ehrlich, glaubwürdig und respektvoll kennenlernen, dann kann der Westen ewig bomben.
@Thomas Melber: Vielleicht will die Luftwaffe über Syrien nicht umdrehen müssen und stattdessen immer die ganz Syrien überqueren und deshalb immer von der Türkein nach Jordanien oder umgekehrt fliegen.
Denn ansonsten fällt mir kein Grund ein, warum wir für nur 6 Flugzeuge 2 Stützpunkte brauchen sollten? Die Franzosen haben wohl auch zwei Stützpunkte, aber dort jeweils 6 Flugzeuge stationiert.
@ Robert Thomp
Fragen wir uns ehrlich, warum manche militärisch erfolgreiche Operation in Afghanistan oder dem Irak nicht zum langfristigen Erfolg beitrug. Wenn die Menschen in diesen Ländern das westliche Militär und den Westen insgesamt als ehrlich, glaubwürdig und respektvoll kennenlernen, dann kann der Westen ewig bomben.
Die Antwort finden Sie u.a.in dem Buch v. Chris Mason: Strategic Lessons Learned From Afghanistan, Iraq, Vietnam &….
Es hat leider, besonders in Afghanistan, nichts mit Ihren ethischen Grundforderungen zu tun, sondern mit Machtverhaeltnissen und Geldgier…
@MikeMolto
Zustimmung. „…..Machtverhältnisse und Geldgier……“: http://www.huffingtonpost.com/david-l-phillips/research-paper-isis-turke_b_6128950.html
/SCNR
moin moin, ich vergeßt die KSK die man in diesem Einsatz mit verstecken wird.
Bevor es untergeht hier noch ein Hinweis auf die Probleme das britische Engagement auszuweiten: http://augengeradeaus.net/2015/11/deutscher-kampf-gegen-isis-tornados-fregatte-luftbetankung-und-naechste-woche-ins-kabinett/comment-page-4/#comment-218854
@Thomas:
Woher nehmen sie die Sicherheit, dass man dies tun wird, wo man schon nicht genug Mumm hat Luftangriffe zu fliegen?
Zumal ein komplettes „Verstecken“ rechtlich sehr fragwürdig ist.
Putzig wie hier über Details diskutiert wird ohne auch nur einen Moment den Sinn oder Unsinn der Aktion zu thematisieren.
– Mit welchem Recht wird hier in syrischem Luftraum geflogen? Nur die Russen wurden dazu von der syrischen Regierung aufgefordert
– Auch von der UN gibt es hierfür noch keinen Auftrag. Es dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben dass Aktionen „der Willigen“ gegen das Völkerrecht sind
– Was soll den noch gebombt werden? Das Landesinnerre ist bereits ökologisch verwüstet, die Infrastruktur grossteils zerstört. Anstatt wilden Aktionismus auszubrechen sollte der Westen den Support für IS und Al Nusra unterbinden. Die Drecksarbeit am Boden wird ja aktuell der Syrischen Armee überlassen. Deshalb ist aktuell jedes militärische Eingriff des Westens relativ sinnbefreit.
– Unter dem Strich dürften die aktuellen Bemühungen des Westens mittelfristig vor allen ein Ziel zu haben: selber syrisches Terrain zu kontrollieren und an „gemässigte Islamische Kräfte“ zu übergeben – was aktuell übrigens bereits geschieht…
Ein vom Westen kontrollierter „gemässigter“ Islamischer Staat könnte dann das Resultat sein – sozusagen IS light…
Erstens gehe ich davon aus, dass man sich eine gewisse „Reserve“ mit einplant, damit man nicht bei einer Neubewertung für einige wenige neue Entsendungen gleich das Mandat wieder ändern muss (die Obergrenzen werden ja selten auch ausgeschöpft bei den laufenden Einsätzen).
Desweiteren denke ich, dass je mehr Kampfflugzeuge aus zusätzlichen Nationen sich da im Luftraum tümmeln werden, es ähnlich wie bei OUP in Libyen eine Koordinationsstelle (JFAC bzw Deployable Air Command and Control Centre) geben werden muss. Und auch die muss bemannt werden und da könnten sich auch Deutsche gut dran beteiligen.
Also Satire muß sein:
Wenn ich das so richtig sehe, dann führt die alternativlose Hilf-und Planlosigkeit dazu, dass wir „neue beste Freunde“ brauchen, die Europa gegen die beiden größten Bedrohungen schützen: Flüchtlinge und IS. Also die Türkei und Rußland als „nbF“.
Der islamistische Menschenhändler Erdogan wird von Teilen der EU bezahlt, damit er die Flüchtlinge von uns fern hält (das wird gegenfinanziert indem man den Staaten EU-Gelder streicht, die nicht nur gegen die Sanktionen gegen Rußland sondern auch noch gegen brüsselzentrische Flüchtlings-Kontingentierung waren)………. und der völkerrechtsbrechende Hybridannexionsspezialist Putin wird dafür (wahrscheinlich durch stille Lockerung von Sanktionen sowie Schulterklopfen bei G20 Treffen)) belohnt, dass er militärisch massiv in Zusammenarbeit mit dem Faßbombenwerfer Assad die Infrastrukturen von IS, AQ und Co in den Zustand zerbombt, der in etwa der Zivilisationshöhe ihres Glaubens entspricht (Frühmittelalter)….und damit natürlich die Infrastruktur Syriens…..aber die kann man ja wieder aufbauen, die haben ja da alle Öl genug……und das alles für „nur“ 1.200 Mann Einsatz. Tja Angriff ist eben die beste Verteidigung ! Warum ? Ist billiger /SCNR
laut marineforum.info wird die Fregatte „Hamburg“ abstellen.
Die „Hamburg“ befindet sich bereits im Mittelmeer, ist dort Teil des ständigen NATO-Verbandes SNMG-2. Sie wäre nach einem Bundestagsbeschluss also sofort vor Ort verfügbar.
Für die Fregatten der Klasse F124 ist bisher kein Mehrbesatzungskonzept und erst bei den neuen F125er Fregatten vorgesehen.
Eine diesbezügliche französische Anfrage hatte es übrigens schon im Oktober gegeben – lange vor den Anschlägen von Paris.
Ebenfalls Australien denkt an die Einbindung einer Fregatte, vermutlich aber erst zu einem späteren Zeitpunkt (in der Golfregion).
@Vader
„Na unsere neue EU Arbeitszeitrichtlinie Herr Wiegold, dieser Schlag mitten ins Soldatengesicht, den man als riesigen Erfolg verbucht.
(/Ironie, ja Einsätze werden ausgeklammert)“
1. Was hat das mit dem Thema zu tun?
2. Die Soldaten welche die SAZV verstanden haben, werden erkennen, dass viele von uns nun mehr aber dafür planbar dienen dürfen.
Kann da keinen Schlag ins Gesicht erkennen.
+400 Mann für die mittlerweile obligatorische Abteilung „Kampf um die öffentliche Meinung“ vor Ort und daheim mit den Spezialdisziplinen: erweiterte Interpretation, kunstvolle Auslegung und OberstKleinContainment“.
Kann vor allem dann nützlich sein, wenn die armen RecceTornados daeshseitig permanent türkische Öl-Laster und deutsche Waffen mit garantierter Endverbleibsklausel aufdecken müssen.
Und die AVZ sorgt dann für die Durchhaltefähigkeit?
@Selber denken:
+1
Kommt es nur mir so vor, oder hat seit Amtsantritt unserer aktuellen Verteidigungsministerin eine „Exclusiv Bild Strategie“ Einzug gehalten? Wenn ein GI der Öffentlichkeit etwas zu sagen hat soll er das „öffentlich“ z.b. im Rahmen einer Pressekonferenz machen.
@803er
AVZ bekommen nur die Piloten und das auch nur für den Zeitraum, den sie sich über Syrien befinden. Ansonsten gibt’s ‚Buschgeld‘. Weil die ’schwarze Null‘ allerhöchste politische Priorität hat.
Zur Frage des Einsatzes des Tornado gegen ISIS hatte es heute Mittag eine interessante Diskussion im Presseclub der ARD gegeben: http://www1.wdr.de/daserste/presseclub/sendungen/tornadosgegenis100.html
Das Dilemma wird plakativ aber nachvollziehbar aufbereitet: Militär als Mittel der Politik.
Stufe 3 sollte doch mindestens drin sein.
@klabautermann:
Herrlich! Treffer.
Allerdings können wir ja nur knipsen. Die Luftwaffe redet seit 10 Jahren ja nur von „zukünftigen Fähigkeiten“.
Und wie es um die Bevorratung von Munition steht, durften wir kürzlich beim Eurofighter mit diesen Mittelstreckendingern erleben. Da wollen wir doch vor der ganzen Welt nicht noch einmal die (bekleckerte) Hose runter lassen.
@Woody:
Geht nicht nur Ihnen so.
Zumal der GI in den letzten Wochen nicht öffentlich in Erscheinung trat und nun Mandatsobergrenzen, tationierungsorte und die aktuellen Zahlen der Einsatzbereitschaft in der BamS verkündet (http://augengeradeaus.net/2015/11/baellebad-november-2015ii/#comment-218824). Wogegen der InspL noch letzte Woche aus Respekt vor dem parlament keine Zahlen nennen wollte…
Da wird sich der ein oder andere Abgeordnete ganz besonders freuen, wenn er (mittelbar von vdL – mal wieder – per BamS informiert wird.
Für die Ministerin werden es noch sehr lange 2 Jahre, denn so langsam kann sie die Kernfrage nicht mehr weglächeln: Was haben sie denn nun wirklich geändert?
Bei der Einsatzbereitschaft soll es ja 2017 besser werden.
Aber was und wie genau?
Vielleicht stellt sich der GI ja auch mal wieder einigen kritischen Fragen.
@Pirat77:
Ich erwähne gern nochmal, dass vor knapp einem Jahr knapp 380 Rüstsätze für GBU-54 beschafft wurden:
http://ausschreibungen-deutschland.de/206309_Herstellung_und_Lieferung_von_375_EA_MK-82_Guidance_Kits_und_381_EA_Laser-Suchkoepfe_im_Rahmen_2015_Koblenz
Nochmal: Mann will nicht kinetisch werden – das ist der Kern.
@Memoria 29. November 2015, 11:44 im Nachbarthread
Es kam mir nicht darauf an, die Sinnhaftigkeit eines Einsatzes USMC in Raqqa zu erörtern. Absicht ist allein, den Willen des Corps unter Commandant Gen. Robert Neller herauszustellen. Er/es ist unter den fünf Services unter dem Gesichtspunkt „power projection“ neben der USAF bestimmt an zweiter Stelle zu nennen. Neller hat, mit Sicherheit in Kenntnis des DoD, bewusst öffentlich die Möglichkeiten und Fähigkeiten dargestellt.
Zu Raqqa, der Zustand qua Infrastruktur hat den von Falluja offensichtlich schon überschritten, ähnelt eher Dresden Februar ’45. Daesh lebt dort nur noch im Untergrund. Die „Regierung“ des Daesh ist nach Mossul ausgewichen, Raqqa bleibt nur Symbol der Macht.
Realitäten gibt es auf der „Untergrund“Seite http://www.raqqa-sl.com/en/
@Elmar Basaler
„Mit welchem Recht wird hier in syrischem Luftraum geflogen?“
1. Mit dem Recht der UN-Resolution 2249 am 22.12 2015 im Sicherheitsrat – mit den Vetomächten – beschlossen. Diese fordert alle Staaten, die über die notwendigen Mittel verfügen, dazu auf, im Rahmen des Völkerrechts – insbesondere der Satzung der Vereinten Nationen – auf den Gebieten des Islamischen Staats „alle notwendigen Mittel“ zu ergreifen, um terroristische Akte zu verhindern und seine in Syrien und dem Irak gelegenen Stellungen zu zerstören.
2. EU-Vertrag Art 42(7), von FRA gezogen, nach der Bataclan-Attacke.
Weiterhin, „… sollte der Westen den Support für IS und Al Nusra unterbinden“. Macht der Westen mit OIR seit dem 22.11.15 mit aller Konsequenz indem
– nunmehr auch die Lkw-Öltransporte attackiert werden (was bis dato nicht stattfand, um „collateral damage“ bei gedungenen, auch türkischen Mkf zu vermeiden) und
– der internationale online-Zahlungsverkehr mit syrischen Banken in Raqqa abgebrochen wurde. Im „Westteil“ des Kalifats (Kurden/Jesiden haben die Verbindung über Highway M4 Raqqa-Mossul unterbrochen) läuft nur noch Barzahlung.
– „Die Drecksarbeit am Boden …“: Das Objekt der aktuellen und absehbar künftigen Luftoperationen ist Daesh. Deren Zerschlagung am Boden wird in erster Linie von Kurden (Peshmerga) und Jesiden sowie der irakischen Armee geleistet. Die „Syrische Armee“ hat damit, zumindest derzeit nur am Rande zu tun, da sie sich der „besonderen Aufmerksamkeit“ der FSA und al-Nusras erfreut. Dies wird sich absehbar ändern, nachdem der FRA Außenminister Fabius die – militärische – Zusammenarbeit mit Assad als möglich postuliert hat. Das mag jetzt zynisch klingen, ist aber bloßes Akzeptieren der machtpolitischen Realitäten innerhalb SYR und Zusammenfassung aller Mittel zur Vernichtung von Daesh.
Machtpolitik ist Realpolitik und vollzieht sich nunmal nicht in DEU Gelehrtenstuben, leider auch nicht am Kabinettstisch.
@RobertThomp | 29. November 2015 – 11:20
Zugegebermaßen kann „islamistenverseucht“ als effekthaschender, ggf auch populistischer Kampfbegriff interpretiert werden, was allerdings nicht meine vorsätzliche Absicht war. Ihre Einlassung des „… islamischen Umfeld, ist ehrlicher Respekt und Anstand gegenüber den Menschen dort zu zeigen“, ist zutreffend. Achtung des kulturell anders Denkenden dokumentiert sich jedoch auch darin, die der Region innewohnenden sicherheitspolitischen Fakten nicht in deutschem Sinne sprachlich weich gespült zu benennen.
Die königlich jordanische Airforce beteiligt sich an der Zerschlagung von Daesh im Rahmen OIR doch wohl deswegen, weil deren Steinzeit-Muslime das gemäßigte haschemitische Königreich als Ketzer/Kafir im Visier haben. Ein Blick auf die Karte des Vorderen Orients dokumentiert die unmittelbaren jordanischen Nachbarn im N/O/S des Landes. SYR/IRAK/KSA, mit großen Machtbereichen von Daesh in „seinem Kalifat“ auf syrischem und irakischen Grund. Die Bedrohung JOR ist also militärisch eine unmittelbare, seitens KSA eine konfessionell unterlegte. Um mit Jürgen Todenhöfer sinngemäß zu argumentieren, von den 1,6 Mrd Muslimen sind 10% Salafisten, Islamisten und dem saudischen Wahabismus anhängende Steinzeit-Muslime der Anfänge aus dem 7. Jahrhundert. Deren Wirkkreis ist in erster Linie die arabische Halbinsel, das eher säkulare Jordanien sieht sich im Zielspektrum. Religion hat aus Sicht der Herrschenden eine Territorialkomponente, Behauptung und Ausweitung des eigenen Machtbereichs. Jordanien steht aus dieser Betrachtung heraus im Weg.
Helfen können wir, falls unsere Tornados tatsächlich dort ihre „base“ finden, durch Klartext. König Abdullah II. bin al-Hussein, an der britischen Militärakademie Sandhurst erzogen, wüsste deutliche, deutsche Worte zu schätzen.
@memoria
Na da bin ich bei den 380 Schuss ob unserer Durchsetzungsfähigkeit gleich ganz beruhigt. Aus Sicht des Infanteristen ist die GBU 54 auch noch ne riesen Bombe, wenn ich mich nicht täusche.
Je nach Battle Rhythmus auch gleich verschossen.
Aber warum nicht kinetisch? DAS wäre doch mal ein Zeichen von Entschlossenheit und Solidarität!
Die zwei Basen in der Türkei und Jordanien wird man auch brauchen um nicht nur auf die Türkei angewiesen zu sein, um also im Konfliktfall mit der Türkei eine Ausweichbasis zu haben.
Die Situation wird ja mit den Hintergründen in der Türkei und in Saudi Arabien ja immer komplexer (Dank an @klabautermann 12:23 Uhr für den Link auf die Huffington Post und im Bällebad auf die FAZ „Nährboden für den Terror“).
Dazu muss man wissen, dass der ursprüngliche Konflikt in Syrien zwischen den eher bäuerlichen Sunniten und den städtischen Alawiten, der herrschenden Klasse in Syrien, durch die Missionsarbeit der Saudis im letzten Jahrzehnt massiv angeheizt wurde. Durch den Bau von Moscheen, Verteilung des Korans und Ausbildung der Imame wurde dieser eher „bäuerliche“ Islam in Syrien durch wahabitische Strömungen radikalisiert, bis es zum Konflikt mit den herrschenden Alawiten kam.
Damit geht ein weiterer Teil des weltweiten Exportes des wahabitischen Islamismus von Saudi Arabien in alle Welt auf (nach Bosnien, Tschetschenien, Kaukasus usw.).
Des weiteren muss man die Rolle der Erdoganschen Türkei in dem Syrienkonflikt mit der Rolle Pakistans in AFG vergleichen. Beide haben ein Hegomoniestreben gegenüber den Nachbarstaat, der Nachbarprovinz, unterstützen aktiv die Aufständischen durch Waffenlieferung, logistischen Support und Bereitstellung von Rückzugsräumen. Dabei sind die Türken noch wesentlich aktiver wie die Pakistanis in AFG es waren.
Idelologisch überfrachtet wird der Konflikt durch den Januskopf Saudi Arabien, der einerseits weltweiter Terrorexporteur No. 1 ist und andererseits ein großer Handelspartner alller westlicher Länder ist.
Ägpyten hat sich durch einen Militärputsch gegen die von den Saudis massiv finanzierte Regierung der Moslembrüder gewandt. Der Iran, 35 Jahre in der Isolation gegenüber den Westen, fühlt sich von Saudi-Arabien ebenfalls bedroht und ist der große Gegenspieler der Saudis auf der arabischen Halbinsel. Er ist weitaus agiler als die Saudis, als 60 Mio Volk wesentlich größer und vor allem nicht so dekadent wie die saudische Feudalwirtschaft aus dem 16. Jahrhundert mit den Petrodollars des 20. und 21. Jahrhunderts.
Jetzt kommen noch Russland, Amerika und Israel mit ihren strategischen Interessen in dieser Region hinzu.
Was soll da der deutsche militärische Beitrag in dieser Region leisten ?
Taktisch mag es gegen ein paar Ziele von ISIS gehen. Strategisch muss der wahabitische Islamismusexport aus Saudi Arabien gestoppt werden und die Türkei muss zu ihrer laizistischen, säkularen Staatsordnung zurückfinden.
Jetzt kann man sich mal Gedanken machen, wie dies erreicht werden kann. Die Ägypter haben dies durch einen Staatsstreich der Militärs erreicht, der dann in einer allgemeinen Wahl bestätigt wurde. Vermutlich entspricht dies auch den Mehrheitsverhältnissen im Land. Die Türken müssen sich entscheiden, ob sie den Weg von Saudi Arabien mitgehen wollen, oder eher den Weg des aufgeklärten Europas. Am einfachsten ist es für die Russen und die Iraner, sie wollen Syrien als Bollwerk gegen den sunnitischen Fundamentalismus erhalten.
Am schwierigsten ist es für die Amerikaner, sie kämpfen gegen die ISIS, die sie über die Achse Saudi Arabien und Türkei mitfinanzieren. In Amerika wird es schwierig werden gegen Saudi Arabien eine Opposition aufzubauen, solange ehemalige amerikanische Präsidenten mal kurz in Saudi Arabien einen Vortrag halten und dafür eine Million Dollar an Gage kassieren.
Ich kenne kaum eine Seite in diesem sog. Internet, wo das „Delta“ zwischen der Qualität der Meldungen und dem zynischen, weinerlichen, unsachlichen Herumgeheule in den Kommentaren so grotesk ist – natürlich alles stets gehüllt in gewolltes, aber nicht gekonntes „Militär-Sprech“.
Manche sollten echt mal den Pop-Klassiker von Ronan Keating beherzigen: „You say it best – when you say nothing at all“ oder alternativ einfach zur Abwechslung leise heulen.
@ Klabautermann
Zitat: „die Infrastrukturen von IS, AQ und Co in den Zustand zerbombt, der in etwa der Zivilisationshöhe ihres Glaubens entspricht (Frühmittelalter)….und damit natürlich die Infrastruktur Syriens…..aber die kann man ja wieder aufbauen, die haben ja da alle Öl genug……und das alles für „nur“ 1.200 Mann Einsatz. Tja Angriff ist eben die beste Verteidigung ! Warum ? Ist billiger /SCNR
Tausche „IS und Syrien“ und setze „Saudi Arabien“ und schon wird aus der Satire ein strategisches Ziel !