Wie vor einem Jahr: Falsche Bohrlöcher am Eurofighter

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Bei dieser Meldung glaubte ich zunächst an eine falsche Wiedervorlage aus dem vergangenen Jahr: Wegen Fertigungsmängeln, genauer falsch entgrateter Bohrungen an der Verbindung zwischen Seitenleitwerk und Rumpf, werde die Bundeswehr vorerst keine Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter abnehmen, berichtet die Süddeutsche Zeitung (Link aus bekannten Gründen nicht) am (heutigen) Montagabend. Ein Ministeriumssprecher bestätigte das auf Anfrage und verwies darauf, dass dieser Mangel keinen Einfluss auf den Betrieb der 114 bereits an die Luftwaffe ausgelieferten Maschinen habe.

Das klang vor gut einem Jahr, am 30. September 2014, fast genauso. Auch damals war von falsch entgrateten Bohrungen am Rumpf die Rede, auch damals gab es keine Auswirkung auf den Betrieb der Flotte, auch damals wurde die Abnahme neuer Eurofighter vorerst eingestellt.

Einziger Unterschied: Vor einem Jahr machte das Verteidigungsministerium den Vorgang von sich aus öffentlich; in diesem Jahr kam er durch ein Schreiben an den Bundestag raus, das die SZ in die Hände bekam.

Nun stellen sich aber erst recht Fragen. Wenn es solche Fertigungsmängel im vergangenen Jahr schon gab – warum wurden ähnliche oder sogar gleiche Fertigungsmängel, damals wie jetzt am Rumpf, erst ein Jahr später entdeckt? Immerhin hatte der Hersteller vergangenes Jahr sehr schnell zugesagt, das Problem zu lösen. Oder liegt die Idee zu fern, dass falsche, weilt nicht entgratete Bohrungen an einer Stelle auch falsche, weil nicht entgratete Bohrungen an einer anderen Stelle des Rumpfs bedeuten könnten?

(Archivbild 2014: Eurofighter der Luftwaffe beim Baltic Air Policing in Ämari/Estland)