Der Drehflügler, Oktober 2015/I

55 Antworten auf “Der Drehflügler, Oktober 2015/I”

1. @noppe: Bezüglich Downwash – Tandem-Rotor und Strahltheorie können Sie bei „Helicopter Aerodynamics von R. W. Prouty“ fündig werden. Wie beim BO105PAH-1A1 und beim BO105-Superlifter arbeitet auch Boeing beim CH47F mit der Blatt- bzw. Profiltiefe und natürlich mit dem Profil ansich.

   @K.P.K.: Zum „V-22 Osprey-Skandal“ vergleiche man vvvvvv.g2mil.com/scandal.htm

   Zunächst aber Dank für den Link zu den NL Super-Puma und zum Fakt, daß auch der NL NH90NFH nicht vor 2013 voll einsatzbereit ist.

   • Sollte die NL-IBUK Jeanine Hennis-Plasschaert etwa mangels § 30 LuftVG und Dank der 2ten Kammer in Den Haag aufgewacht sein?

   • Schlafen etwa UvdL, StSin KS, StS MG & Co sowie die Masse unserer Parlamentarier in Berlin „munter“ weiter?

   Ich schrieb schon Ende Februar 2014 nach dem Bericht in DER SPIEGEL http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-marinehubschrauber-darf-nicht-ueber-meer-fliegen-a-1019576.html zum NH90-SEA LION in AUGEN GERADEAUS (inhaltlich):

   „… Mal was zum Lachen, UvdL wird von ihrer Amtskollegin Jeanine Hennis-Plasschaert sogar noch fachlich in Sachen NH90-NFH (SEA LION) getoppt, wenn es nur nicht so traurig wäre (vgl. https://zoek.officielebekendmakingen.nl/ah-tk-20142015-1658.html, spätestens … bei diesem Link langt man sich an den Kopf).

   Die Niederlande sind offenbar kein EU-/ EG-Mitglied, kennen weder EASA, noch EU-/EG- Richtlinien und Verordnungen, kennen auch keine JAR-OPS-3, HEMS und HHO sowie CAT B – PC 3, denn das sind ja alles Deutsche Erfindungen. (Zitat Jeanine Hennis-Plasschaert (übersetzt)) „Diese Situation ist das Ergebnis eines Widerspruchs zwischen der Entwicklungs- und Zulassungsbasis und der spezifischen deutschen Luftfahrtgesetz- gebung. Technische Mängel liegen an der Grundkonzeption [des NH90] liegen nicht vor.“

   NL ist zudem eine Kolonie mit dichtbevölkerten Gebieten und vielen Helicopterplattformen südlich von Bordeaux (45ter Breitengrad Nord) bzw. nördlich von Kapstadt (45ter Breitengrad Süd) und liegt damit im luftrechtlichen Zuständigkeitsbereich der FAA. (Zitat Jeanine Hennis-Plasschaert (übersetzt)) „Der niederländische NH-90 ist gemäß der US Federal Aviation Requirements qualifiziert und authorisiert Missionen wie Start- und Landeverfahren auf Hubschrauber-Plattformen in dicht besiedelten Gebieten und SAR-Einsätze auf See durchzuführen.“

   Die Niederlande haben offenbar wie wir eine Verteidigungsministerin, die anscheinend ebenso Wert auf Frisur und Haarfarbe legt … und sich vorzugsweise in „schiefen Blättern“ der Boulevardpresse präsentiert. NL fliegt seit 2010 erfolgreich den komplett zugelassenen und seit jüngst nur noch moderat rostenden FOC-NH90-NFH (SEA LION) über See und seit 2011 bereits im SAR-Dienst. Wie sollte es auch anders sein, als … bei uns in Deutschland und das bei völlig unproblematischer Zulassungssituation des SEA LION, wie … die Kollegin … van Defensie UvdL verraten hat.

   AIRBUS Helicopters schrieb schon am 03/15/2011 … : „Niederländischer NH90 NFH absolviert erste Nachtflüge […] Die Testergebnisse tragen direkt zum Fortschritt der niederländischen Marine bei der laufenden operativen Bewertung ihrer drei bereits ausgelieferten NH90 NFH bei. Ziel der Niederlande ist es, ihre ersten operativen Pflichten für den Marinehubschrauber Ende 2011 durch die Übernahme des SAR-Dienstes zu erfüllen (Ironiemod aus).

   At the airfield De Kooy near Den Helder Squadron 860 from the Defence Helicopter Command is stationed. This squadron is equipped with the NH-90 helicopters. The NH-90 will not be operational for SAR before _2_0_2_0_.

   … In the mean time the SAR task is performed by private helicopters from Noordzee Helikopters Vlaanderen that stationed two Eurocopter Dauphin helicopters on airfield De Kooy. From the ministry of Safety and Justice the Coastguard centre can call upon 2 police surveillance helicopters for regular patrol flights. The type of helicopter is Agusta Westland AW139. (hDttp://www.kustwacht.nl/en/aeronautical.html).

   …. Interessant ist auch die Fragestellerin, die Parlamentarierin Wassila Hachchi und deren akademischer sowie militärischer Werdegang (vgl. hD.wikipedia.org/wiki/Wassila_Hachchi & hDttp://images0.tcdn.nl/feed/article23459276.ece/BINARY/qs/IMG_PA5Kerstgroet3_2_1_061442ON.jpg)

   … Habe gerade mal bei h(Dttp://www.directupload.net/file/d/3937/fwchvg96_jpg.htm abgecheckt, mit „863 mal angeschaut“ liest sicher auch ein Teil der niederländischen Marine mit und amüsiert sich über „van Defencie“ köstlich. …“

   Was haben mich damals die hier bekannten „stromlinienförmigen“ Kommentatoren als „AIRBUS-Basher“ zerissen.

   • Nun wird es auch 2023 bis die Niederländer als Beta-Tester mit ihren 20 NH90 NFH in die Hufe kommen (wollen)!

   • Das sollte man vielleicht in Berlin, Bonn, Koblenz und Donauwörth mal allmählich wahrnehmen, statt über weite Strecken rosarote Rüstungs-Board-Berichte auch zu NH90 und SEA LION verfassen zulassen, welche letztendlich nur eines beweisen, nämlich, daß von UvdL & BMVg die Beschaffungs-Mängel, Risiken und Kosten nur noch verwaltet, statt abgestelt zu werden!

   • Die Rüstungsboard-Reports beweisen m.M.n. nur Eines:
   Zurück bis zum KPMG-Bericht hat sich Nichts getan und auch der war nur die halbe Wahrheit, zumindest bei den Luftfahrzeugen. Ergo ist die Lage nur noch drastischer geworden.

   Apropos „rosarot“: Den aktuellen 12-seitigen „N L-Bericht“ vom 12.10.2015 an das niederländische Parlament findet man in hDttps://www.rijksoverheid.nl/binaries/rijksoverheid/documenten/kamerstukken/2015/10/12/aanbiedingsbrief-bij-vijftiende-jaarrapportage-helikopterproject-nh-90/aanbiedingsbrief-bij-vijftiende-jaarrapportage-helikopterproject-nh-90.pdf. Wenn ma den so liest, könnte man fast glauben, es ist eine übersetzung des Deutschen Rüstungsboard-Report.

   Es darf davon ausgegangen werden, daß das Thema NH90 samt Zulassung binnen der nächsten Wochen äußerst kritisch sowie europaweit von Politik und Medien aufgegriffen wird. Man steht angeblich bereits in den Startlöchern. Ob sich dann der Inspekteur Marine immer noch ganz sicher ist, „daß wir hier einen wirklich leistungsfähigen Hubschrauber bekommen, der auch in den anderen Marine mit großer Begeisterung geflogen wird.“
   (Quelle: hDttp://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2359350/Toll%2521-Apocalypse-NH90#/beitrag/video/2359350/Toll!-Apocalypse-NH90, dort ab 00:48)

2. Reuters-Meldung geht durch die Presse:
   US Army Projektmanager: Deutschland potentieller Interessent für CH-47

   „Der US-Luftfahrtkonzern Boeing peilt bis 2022 den Verkauf von weiteren 150 Hubschraubern des Typs CH-47 „Chinook“ an ausländische Staaten an. Boeing erwarte Aufträge aus Europa, dem Nahen Osten und Afrika für den Helikopter mit seinen charakteristischen Doppelrotoren, erklärte Vize-Präsident Steve Parker. Darunter würden voraussichtlich auch eine ganze Reihe von Neukunden sein. Details nannte er nicht. Der Projektmanager für Transport-Hubschrauber beim US-Heer, Oberst Rob Barrie, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, zu den potenziellen Interessenten zähle auch Deutschland.
   Die Bundeswehr plant seit längerem die Beschaffung eines schweren Transporthubschraubers. Er wird die CH-53 von Sikorsky ersetzen, die lange in Afghanistan im Einsatz war und noch bis in die zweite Hälfte der 2020er Jahre fliegen soll. Derzeit reduziert die Bundeswehr ihren Bestand an CH-53 auf 66 Exemplare. Wie viele der neuen Hubschrauber gekauft werden sollen, ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums bisher unklar. Das Ministerium wolle bis Anfang kommenden Jahres ein Anforderungsprofil für den Helikopter erarbeiten, sagte ein Sprecher am Dienstag.
   Weltweit sind nach Angaben von Boeing 874 „Chinook“-Hubschrauber im Einsatz. Der Konzern will den Helikopter nach den Worten Parkers bis in die 2030er Jahre hinein produzieren. Er gehe davon aus, dass das amerikanische Heer diesen bis in die 2060er Jahre fliegen werde, sagte der Manager“.

3. @schorsch52: Einen neuen MTH In 2020 bis 2015 einzuführen, dessen Produktionsende in 2030 bis 2035 liegt, erscheint mir als ziemlich abstrus, denn dann sind dessen Aufwuchspotentiale gleich Null.
   .

   @hubi: Im Fazit mit ihren Argumenten fast komplett d’accord.

   Ausgenommen:

   • Die BuPol ist AOC-Holder für 41 EC/H135, stellt deren Piloten und ist damit der Betreiber im Sinne von Halter. Wer denn bitte sonst?

   • Der H135 scheidet leistungsmäßig und volumenmäßig als SAR-HC aus und entspricht auch in keinster Weise der Leistungsbeschreibung des BMVI. Dabei bleibe ich aus bereits im Detail genannten Gründen.

   • (ICAO-)SAR-Land ist nicht Luftrettungsdienst, wie z.B. ADAC und DRF.

   • Für irgendwelche § 30 LuftVG-Ausnahmeregelungen sehe ich auch beim (ICAO-) SAR-Land ebenso wenig Raum wie beim (ICAO-) SAR-See für den SEA LION.

   • Der H155 kann als SAR-HC die Leistungsbeschreibung des BMVI und auch Cat A-PC 1 erfüllen, auch wenn der AS365 N3+ die bessere Alternative wäre.

   • (Ironiemod an) Das Optimum wäre natürlich der H160, wie erstmals im März 2015 auf der Heliexpo in Anaheim als Moke-up vorgestellt und würde die Alternative „Pool H145-LUH-SOF & H145-LUH-SAR“ im Falle einer für 2018 geplanten Serieneinführung deutlich übertreffen (Ironiemod aus).

   Gegenfrage: Will man für die 8 SAR UH-1D etwa den Life-Cycle vom 31.12.2016 bis 2018/19 verlängern? AH wird ja wohl kaum zusätzlich zu den bereits vorliegenden gewerblichen H160-Bestellungen binnen 1 Jahres 5 H160 an die Bw ausliefern (können)?

   Die 7 (BMVg zahlt) + 5 (BMVI zahlt) H135 wurden in Bw-Pilotenkreisen – speziell in ETHN – gehandelt. Diese 12 Lfz soll(t)en unter Ansatz von 75+ % Klarstand als SAR Hubschrauber für den ICAO-SAR-Dienst-Land bzw. für die SAR-Kdos LANDSBERG, HOLZDORF und Nörvenich beschafft werden und soll(t)en dem HFlgRgt 30 in Niederstetten auch zu Aus- und Weiterbildungszwecken flugbetrieblich zugeordnet werden.

   Als definitiv sind mir auch nur 5 HC für (ICAO-) SAR-Land bekannt.

4. @Amtmann:
   Was wir brauchen sind zuverlässige Hubschrauber, die Flugstunden und Transportleistung liefern – und kein Aufwuchspotential.

   Dieses vermeintliche Totschlagargument um auch noch die wahnwitzigsten technologischen oder industriepolitischen Wege zu beschreiten, kann ich langsam nicht mehr hören. Für mich reicht das Aufwuchspotential von NH90 oder A400M bei weitem aus.
   (Bitte um Entschuldigung für diesen emotionalen Ausrutscher. ;-))

   Das beste Beispiel für die Beschaffung eines Musters ohne A. ist die Phantom. Innerhalb kurzer Zeit wurden preisgünstig äußerst zuverlässige und doch erstaunlich langlebige Flugzeuge beschafft. Ja, kurze Zeit später kam die Teen-Serie. Doch wer hätte in den 70ern gedacht, dass 20 Jahre später eine F-4 mit AMRAAM und APG-65 immer noch ein ernstzunehmender Gegner ist?

5. @K.B.: Man sollte sich zunächst darauf einigen wie „Aufwuchspotential(e)“ (im konkreten Fall für ein LFZ bzw aus technische Sicht) zu definieren ist.

   Ich werfe einmal in die Runde:
   „Aufwuchspotentiale sind die technischen Potentiale eines Systems, welches Anpassungs-, Optimierungs- und Weiterentwicklungen zwecks Erhöhung der Nutzwerte und der dazugehörigen Leistungsparameter über den Produktzyklus ermöglichen, unter grundsätzlichem Beibehalt des Systems“

   Damit sind wir genau beim NH90 und beim A400M, deren „Aufwuchspotentiale“ aufgrund des hohen Entwicklungsalters und der lange Projektlaufzeiten bis zur Einführung zunehmend erschöpft und bereits Einschränkungen der Nutzwerte sowie deren Leistungsparameter gegeben sind.

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