Helm wieder auf! (und andere vermischte Meldungen)

Gute Nachrichten für alle Nutzer von Gefechtshelmen in der Bundeswehr (also alle): Die Sperrung des Gefechtshelms eines bestimmten Herstellers ist wieder aufgehoben. Im Mai hatte ja das Bundesamt für Ausrütung, IT und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) verfügt, dass wegen festgesteller Problemen mit Halteschrauben alle Helme der spanischen Firma Induyco überprüft werden müssten (für den Ausbildungsbetrieb wurde das dann gelockert). Jetzt ist klar: Ist doch alles nicht so schlimm mit den Schrauben.

Nach Durchführung von umfangreichen Untersuchungen im Bereich Beschussamt MELLRICHSTADT konnte nachgewiesen werden, dass kein weiterer akuter Handlungsbedarf besteht und die Nutzungseinschränkung somit aufgehoben werden kann. (…)

Die im Beschussversuch gewonnenen Erkenntnisse zeigen allerdings, dass die Austausch-Schrauben die erforderlichen Leistungsmerkmale deutlich übertreffen und im Vergleich zu den Schrauben der Fa. INDUYCO eine deutlich größere Sicherheitsreserve aufweisen. Es wurde daher festgelegt, dass die Halteschrauben im Zuge der üblichen Aufbereitung / Serialisierung ersetzt werden. Der ursprünglich angedachte Austausch aller an Soldaten ausgegebenen betroffenen Helme der Firma INDUYCO wird somit nicht mehr weiterverfolgt.

Da können die Logistiker ja aufatmen. Und sich einem anderen Problem widmen, über das Spiegel Online am (heutigen) Dienstag berichtet:

Die Bundeswehr befürchtet nach Informationen von SPIEGEL ONLINE, dass ausländische Geheimdienste ihre Soldaten ausspähen und dadurch illegal an sicherheitsrelevante Daten und Einsatzdetails gelangen könnten. Die militärische Führung warnte jetzt die Truppen im Auslandseinsatz vor möglichen Angriffen auf ihre Dienst- und Privatrechner durch die Späh-Software „Regin“. In einem geheim eingestuften Rundschreiben werden alle Soldaten zur Vorsicht auch bei ihren privaten Computern aufgefordert.

Das VS-NfD-Rundschreiben ging in den vergangenen Tagen vom Einsatzführungskommando an die Einsatzkontingente, die ursprüngliche Warnung ist allerdings etwas älter: Bereits am 24. Februar warnte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) alle anderen Ressorts, die als mögliches Ziel für Ausspähung mit der Software Regin gelten. Jetzt gab’s die Info gezielt für Soldaten, die ihre Privatrechner mit in den Einsatz nehmen – und so Opfer eines solchen Angriffs werden könnten. Wenn sie denn einen Windows-Rechner benutzen. Die dienstlichen Rechner, so heißt es, würden ohnehin ständig auf Virenbefall untersucht.

Und noch eine Ankündigung: Wie jedes Jahr findet auch diesmal am 20. Juli das traditionelle feierliche Gelöbnis statt. Vor dem Bendlerblock in Berlin – und damit etwas abweichend von der Planung, die eigentlich einen jährlichen Wechsel zwischen dem Reichstag und dem Sitz des Verteidigungsministeriums vorsah. So fand das Gelöbnis 2010 vor dem Reichstag statt,  2011 erneut vor dem Reichstag, 2012 vor dem Bendlerblock, 2013 vor dem Reichstag, 2014 vor dem Bendlerblock, und nach der inzwischen gültigen Planung hätte es 2015 wieder der Reichstag sein sollen, aber es wird wieder das Verteidigungsministerium. Der Grund ist einfach: Am 11. November zieht die Truppe ohnehin vor dem Reichstag auf – für einen Zapfenstreich zum 60jährigen Bestehen der Bundeswehr. Und, so scheint es, einmal im Jahr Bundeswehr dort wird als ausreichend angesehen.